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91-47.
Nr. 391 47. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Stales. 2. Suguſt 1930
Freitag,
Schafft Fleisch für die Armen! Deute Eröffnung der Funtschau.
Verbilligtes Frischfleisch, zollfreies Gefrierfleisch oder- nichts?
Fach- und Tagespreffe haben in lehter Zeit zu der Frage der Fleischverforgung oft und in verschiedener Form Stellung genommen, ohne daß dadurch eine erschöpfende klarstellung in dieser lebenswichtigen Frage erfolgt ist. Es dürfte daher angezeigt sein, die Fach- und Tagespreffe hierüber einmal gründlich zu unterrichten. Bekanntlich ist die Einfuhr von zollfreiem und von verzolltem Gefrierfleisch durch das am 14. April 1930 mit fnapper Reichstags: mehrheit beschlossene Agrarprogramm ab 30. Juni 1930 gesetzlich unterbunden.( Gesetz über Zolländerungen vom 15. April 1930.) Die später durch das Kabinett, also ohne Reichstag , beschloffene Berlängerung der Einfuhrmöglichkeit von 12 500 Tonnen zollfreiem Rindergefrierfls.sch für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1930 unter Zuhilfenahme des§ 108 der Reichsabgabenordnung( aus Billigkeitsgründen) stellt nur eine Notmaßnahme dar, die be stimmt nicht in Frage gekommen wäre, wenn die beabsichtigte und vom Minister Schiele versprochene Belieferuna der wirklich Minderbemittelten durch verbilligtes Frischfleisch aus dänischen oder aus deutschen Schlachtungen mit den hierfür angeblich aber nicht tatsächlich zur Verfügung stehenden 22,5 Millionen Mark( der dem Reich durch Gewährung der Zollfreiheit für das Gefrierfleischkontingent verlorengehende Zollbetrag) praktisch durchführbar gewesen wäre.
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Wie steht es mit dem„ Bon"?
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Zweifellos hat der Gedanke etwas Bestechendes, unter Ber mendung des bei der zollfreien Gefrierfleischeinfuhr dem Staat verlorengehenden Zollbetrages von 22,5 Millionen Marf im Jahr verbilligtes Frischfleisch ungefähr der gleichen Menge und in gleich guter Beschaffenheit den wirklich Minderbemittelten zu angemessenen Preisen zur Verfügung stellen zu können. Eine genaue zahlenmäßige Nachprüfung dieser reichlich durchsichtigen Materie zeitigte das uns nicht überraschende Ergebnis, daß die beabsichtigte Frischfleischbelieferung in Verbindung mit der Einführung des Fleischybons dem Staat mehr als das Fünffache von 22,5 Millionen Mark im Jahr fosten würde und daß durch den Fleischbon der Schieberei und Durchstecherei Tür und Tor geöffnet worden wäre. Hinzu kommt noch, daß die Nachfrage nach zollfreiem Gefrierfleisch ganz erheblich geringer als die nach verbilligtem Frischfleisch sein mird. Während Gefrierfleisch nur von denjenigen Kreisen der mirf lich Minderbemittelten begehrt wird, die nachgerade das allerdings in nichts begründete Vorurteil gegen argentinisches Gefrierfleisch übermunden haben, dürfte der Frischfleischbon aus naheliegenden Gründen von jedermann, also weit mehr tatsächlich unb miß. bräuchlich in Anspruch genommen werden. Der Fleischbon wird allen Minderbemittelten ganz gleich ob Land- oder Industriebevölkerung, ob Groß oder Kleinstadtbemohner zur Ber fügung gestellt werden müssen, weil alle den gleichen Anspruch darauf haben. Ob der Bon alsdann immer auf reinen Fleisch. eintauf verwendet wird, ist zum mindesten sehr fraglich.
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Ferner wären hierbei noch folgende Fragen zu flären: 1. Belcher Kreis der Bevölkerung soll den Bon erhalten? 2. Soll der Bon 20 Pfennig oder mehr betragen( 20 Pfennig find, meil zu menig, zmedlos) und wieviel Bons follen pro Person in der Woche ausgegeben merden?
3. Wie und mo follen die vom Fleischer in Zahlung genommenen Bons eingelöst werden? Sollen etwa die Kommunen zu diesem 3med besondere Berwaltungsstellen einrichten?
Bei drei Millionen Arbeitslosen und bei etma einer Million an
ROMAN
Sie füßte Bessie Krater und hätte vor lauter Begeisterung beinahe auch den Laufburschen gefüßt; sie erzählte ihnen von dem Farmhaus, von der Aussicht, die sie von ihrem Fenster gehabt hatte, von der Waldwiese, der Kahlen Koppe und vom Hamfins- Teich; von Hühnern und frischer Milch und von flatternden Tauben; sie zeigte die Photographien, die Herr Cannon geknipft hatte, erflärte, mer Herr Starr und Fräulein Bincent seien, die darauf zu sehen waren, und lachte über fie, bis..
,, Ach, Fräulein Golden, wollen Sie bitte jegt ein fleines Dittat aufnehmen?" rief Herr Wilkins.
Da gab es auch einen ganzen Stoß nicht eingereihter Briefe, und es fehlte an Büromaterial, und Beffie war mit den Kopien im Rückstand, und der Laufbursche hatte das Lofal ganz vermahrlosen und verstauben lassen und der steife, alte, graue Bodenlappen war an seinem Blag im Baschraum jo abstoßend wie nur je.
Das Büro ist gänzlich unverändert," sagte sie sich, und als sie um drei Uhr zu einem verspäteten Mittagessen ging, fügte sie hinzu: ,, und New York auch. O Gott! Jetzt bin ich mirtlich wieder da. Dieselben alten heißen Straßen. Ich glaube, es gibt gar fein Berkshires; es fommt mir genau so vor, als wäre ich überhaupt nie fortgewesen."
Dann faß fie im Hauskleid auf dem Dache des Heims und erfuhr, daß Rose Larsen und Mamie Magen und ein Duzend andere eben auf Urlaub gegangen waren.
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,, Du lieber Gott ! Ich hab's hinter mir," dachte fie. Wieder fünfzig Wochen Büro vor mir, ehe ich wieder fort fann ein ganzes Jahr. Der Urlaub ist jetzt meiter meg als je. Und wieder derselbe Trott... Ja, richtig! Ich muß morgen früh die Adine Compann für Herrn Wilkins anrufen, bevor ich mit dem Briefeinordnen anfange
Nach Mitternacht erwachte sie, und da fiel es ihr ein: Ich darf mirklich nicht vergessen, morgen früh die Adine Company anzurufen; gleich menn ich ins Büro fomme. Ind Herr Wilkins muß einfach für jede von uns einen Papierforb anschaffen; einen für Beffie und einen für mich. O Gott! Ich mollte, Herr Schmirk fäme morgen, mich an einem Spazier
derer Wohlfahrtsempfänger und einen Bon von 50 Pfennig pro Person und Woche tommen mehr als hundert Millionen Mart pto Jahr in Frage. Schon diese furzen Andeutungen dürften genügen, um die Einführung des Fleisch- Bons als unmöglich zu bezeichnen. Bedauerlich ist, daß dieser Vorschlag von Fachleuten kommen soll, mozu zu bemerken ist, daß diese Fachleute nicht einen Augenblid darüber nachgedacht haben können, wie ihr Vorschlag prattis durchgeführt werden soll. Nun noch eine Uebersicht über den Fleischverbrauch: In Berlin werden wöchentlich etwa 650 beste argentinische Dhsen im Durchschnittsgewicht von ungefähr 550 bis 600 Pfund Fleischgewicht per Stück als Gefrierfleisch verbraucht und zwar zu einem Preise, der mindestens 40 Prozent unter für diese 650 prima Ochsen Ersatz auf dem Berliner Markt schaffen? dem Frischfleischpreise der gleich guten Qualität liegt. Wie will man Etwa durch Einfuhr aus Dänemark ? Oder soll die minderbemittelte Bevölkerung die abgemolkenen Kühe aus Dänemark als verbilligtes Frischfleisch erhalten? Würde nicht sofort, wenn die 650 prima Ochsen allwöchentlich auf dem Berliner Markt fehlen, der Preis für gutes Ochsenfleisch so hoch steigen, daß ein gewöhnlicher Sterblicher dieses Fleisch überhaupt nicht mehr faufen fann? Und würde nicht der Preis für dänisches Vieh sofort in die Höhe gehen, moraus doch nur Dänemark Vorteile ziehen würde? Oder ist es die Absicht der Regierung, der Bevölkerung das Fleisch so stark zu verteuern, daß dadurch der Bon für die Minderbemittelten absolut unwirksam wird? Aus den Ausführungen, die Herr Geheimrat Dr. Both vor kurzem in der Kölnischen Zeitung " gemacht hat, geht hervor, daß man glaubt, daß an die minderbemittelte Bevölkerung das Fleisch von abgemolkenen Rühen aus Deutschland auf Fleischbons abgegeben werden soll. Dazu muß gesagt werden, daß 1. die Bevölkerung sich mit Recht dagegen sträuben wird, und daß 2. Kühe, die man als Frischfleisch verwerten fönnte, heute sehr hoch im Preis stehen und nach einem solchen Experiment fofort noch höher im Preise steigen würden. Der Engrospreis für solches Kuhfleisch beträgt heute schon durchschnittlich 90 Pfennig per Pfund. Zu welchem Preis soll das Fleisch num an die Bevölkerung abgegeben werden und wo befommt man soviel Kühe einigermaßen gleicher Qualität her?
Gebt das Gefrierfleisch frei!
Alle diese schwerwiegenden Bedenten bringen uns der Lösung der Fleischbelieferungsfrage für die wirklich Minderbemittelten nicht um einen Schritt näher, im Gegenteil, fie türmen nur neue Schwierigkeiten por uns auf.
Der Minister Schiele würde sein Bersprechen, der minderbemit. felten Bevölkerung das Fleisch nicht zu nerfeuern, dadurch am beffen einlösen, daß er das Kontingent des zollfreien Gefrier. fleifches auch für die Zukunft bestehen läßt.
Wie soll das Heer der Arbeitslosen in Berlin heute bereits eima eine halbe Million einschließlich der Wohlfahrtsempfänger durch den bevorstehenden harten Winter tommen, wenn ihm nicht mieber zollfreies Gefrierfleisch zum wenigsten in dem bisherigen Umfange zur Berfügung gestellt wird?
Es fann nicht oft genug darauf hingewiesen merden, daß das Gefrierfleisch infolge seiner fast unbegrenzten Haltbarkeit und Stapelfähigkeit ohne jeden Zweifel immer die rationellste Art der Belieferung bleiben wird, eine Tatsache, die von allen Fachleuten unumimunden zugegeben werden muß.
gang abzuholen; der liebe, alte Kerl.-Ich würde lieber meiß Gott mo hingehen, bevor ich Herrn Wilkins um diese verfluchten Papierförbe bitte!"
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Bierzehntes Kapitel
1.
Frau Efther Lawrence fühlte sich, wie sie sagte, gelangmeilt von der Atmosphäre von Unschuld und hüpfendem Bad fischtum im Heim, und sie überredete Una, fich mit ihr zufammen eine möblierte Wohnung zu nehmen drei fleine Bimmer die sie mit japanischen Borhängen und russischen ( oder zumindest jüdisch- russischen) Kupferwaren aufpugten. Hier famen die Herren zu Frau Lawrence auf Besuch, und manchmal tam auch Herr Julius Schwirk, und alle, bis auf Una, rauchten und tranfen, und sie selbst hatte das unbestimmte Gefühl, allmählich nun wirklich eine unabhängige Frau zu werden.
Später, im Januar, verließ sie den steifen, grauen Bodenlappen, der für sie das Sinnbild des täglichen Einerleis im Büro des Herrn Troy Wilkins mar.
In einer Reklamezeitschrift hatte sie gelesen, daß Herr S. Herbert Roß, den sie als Reflamechef der Auto und Benzin- Woche" getannt hatte, Reflamechef bei Pemberton gemorden war der größten Drogen- und Toiletteartikel fabrik der Welt. Una hatte eben von Herrn Wilkins erfahren, daß er zwar ein väterliches Interesse an ihrem Fortkommen hätte, sowohl in finanzieller wie in jeder anderen Beziehung, daß er ihr aber niemals mehr als fünfzehn Dollar wöchentlich merde zahlen können. Er gebrauchte eine Lieblingsphrase aller Geschäftsmagnaten: Ich persönlich würde Ihnen ja gerne mehr zahlen, aber mehr als fünfzehn ist die Stelle nicht mert." Sie versuchte, ihn davon zu überzeugen, daß es teine Stelle gäbe, die man nicht irgendwie mehr wert" machen könne. Da versprach er, sich's noch zu überlegen. Er überlegte es sich immer noch( während der Briefumschlag mit Unas Gehalt Sonnabends so dünn blieb wie zuvor), als Bessie Krater sich in ihr Schicksal ergab und einen Matragenumarbeiter heiratete, und ihre Stelle bei Herrn Wilkins von einer großen. schönen Blondine besetzt wurde, die zu damenhoft war, um fich Una unterzuordnen. Dies zerstörte Unas fleine Büroherrschaft und gab ihr den Mut, Herrn S. Herbert Roß zu schreiben und ihm mitzuteilen, welch fluger, guter, edler, tüchtiger Mann er sei und melch besonderen Borzug es für fie bedeuten würde, seine Sekretärin zu merden.
Herr Ros ließ ihren Brief zehn Tage lang unbeachtet, dann bat er fie telephonisch so dringlich, ihn sofort aufzusuchen, daß sie ein Auto nahm und schnurstrads zur Bembertonfabrit
Feftaft Funkturmgarten.- Einstein spricht.
Bei einer Vorbesichtigung wies Direttor Dr. Schick vom Aus
Zum fiebenten Male wird heute vormittag auf dem Messegelände in Witzleben, das inzwischen eine beträchtliche bauliche Erweiterung erfahren hat, die Große Deutsche Funtausftellung eröffnet, in deren Rahmen zum erfienmal auch eine phonoshau stattfindet. 350 Ausstellerfirmen zeigen in sechs Hallen auf 25 000 Quadratmeter Fläche ihre Erzeugnisse. Daneben finden sich Sonderausstellungen der Reichs post und der Reichs rundfunkgesellschaft, ferner ist Gelegenheit, die ersten Fernsehvorführungen zu erleben, und die Phonoindustrie zeigt die geschichtliche Entwicklung der Schallplatten- und Grammophonindustrie. Bei dem Festakt, der heute vormittag in den Anlagen am Fuße des Funkturms stattfindet, wird nach dem Reichsrundfunktommissar Dr. Bredow auch Profeffor Albert Einstein das Wort erreifen. Die Feier beginnt um 10 Uhr und wird auf alle deutschen Sender und den Wiener Rundfunk übertragen. stellungs-, Messe- und Fremdenverkehrsamt der Stadt Berlin auf die hohe wirtschaftspolitische und ausstellungspolitische Bedeutung der Beranstaltung hin. Die Ziffern und Tatsachen der siebenten Großen Deutschen Funtausstellung und ihre Erweiterung durch die Hingu nahme der Phonowirtschaft seien ein erneuter Bemeis für die Richtigkeit des Berliner Fachausstellungsgebantens. Der zielbewußt verfolgte Weg des Aufbaus sei auch durch die starte Wirtschaftsdepression nicht aufzuhalten gewesen. In guten wie in schlechten Zeiten hätten die Veranstaltungen auf dem Wizlebener Gelände ihre gesunde wirtschaftliche Basis bewiesen. Dr. Schick ging sodann auf die städtebaulichen und wirtschaftlichen Beziehungen ein. Von Jahr zu Jahr habe die Zentralisierung des deutschen Funkwesens in Wigleben größere Fortschritte gemacht. mit dem Wachstum der Hallen gehe die Ausbildung der Gegend um den Funkturm zu einem Funtzentrum erster Ordnung. Die Erbauung des neuen Funkhauses in der Majurenallee, die Nieder lassung zahlreicher verwandter Betriebsstellen um den Reichsfangler plak herinn hätten geholfen, das Wiglebener Gelände zur Funta ftadt Deutschlands zu machen. Wenn sich am Reichskanzlerplat wirklich einmal das Zentrum des neuen Berlin " entwickele, so fer die Grundlage dazu zweifellos durch die Funkhallen geschaffen
morden.
Ueber die Ausstellung und das Neue, das sie bringt, merden wir noch ausführlich berichten.
Greifin überfallen!
Auf der Treppe betäubt und beraubt.
Ein besonders niederträchtiger Ueberfall wurde geitern auf eine Greisin, die 74jährige Frau Emma. Walther, in der Fritschestraße 41 in Char Iottenburg verübt.
Die alte Frau hatte sich mittags von der Filiale der Deutschen Bant in der Bismarchstraße Spargeld in Höhe von 200 Mart abgehoben. Beim Hinaufsteigen zu ihrer im vierten Stodmert ge legenen Wohnung mollte sie fich im zeiten Stockwert, wo auf dem Treppenpodest ein Stuhl steht, ein wenig ausruhen. Plöglich fan ein junger Mann die Treppe hinauf, trat dicht an die Frau Walther heran und fragte, ob im Hause eine Familie Schumacher mohne. Frau Walther verneinte die Frage. Dann, so fagt fie ans find the plötzlich die Sinne geschwunden. Die Bewußtlosig feit bauerte mur menige Minuten, und als die Greifin wieder zu fich tam, mar ihre Handtasche mit dem Gelde verschwunden.
Der Täter ist von Angestellten einer Firma, als er den Hausffur verließ und in Richtung Sophie- Charlotte- Plah davonstürmte, gesehen worden. Sein Alter wird auf 20 bis 25 Jahre geschätzt.
in Long Island City fuhr. Nachdem sie für das 2luto soviel bezahlt hatte, wie sie sonst in einer Woche für ihr Mittagessen brauchte, fonnte sie nie ganz herausfinden, warum Herr Rof es eigentlich so eilig gehabt hatte. Er tollte in seinem präch tigen Mahagoni- und Gobelinstoffbüro umher, fah zum Fenster hinaus auf die Eisenbahngleise von Long Island , und teilte ihr( im Bertrauen) mit, was diese Herren von der„ BenzinBoche" und alle anderen Chefs, die er seither gehabt hatte, doch eigentlich für Narren seien. Una lächelte anerkennend und versuchte eine taftvolle Bemerkung über ihre Anstellung einzuflechten. Es gelang ihr, herauszufinden, daß Herr Roß bisher noch keine Sekretärin bei Pemberton engagiert hatte. aber darüber hinaus fonnte fie feinerlei Anhaltspunkte für irgendeinen anderen Grund ihres Hierseins entdecken, als daß er den Wunsch gehabt hatte, sie möge seine reifen Weisheiten und seine noch reiferen Wize anhören.
Nach mehr als einem Monat, mährend welcher Zeit Herr Roß sich damit vergnügte, Verabredungen zu treffen, sie dann wieder aufzuschieben, fie zu vergeffen, zu telephonieren, zu telegraphieren, Expreßbriefe zu schicken, sich aus Hotelspeise sälen herausrufen zu laffen, turz sich so theatralisch zu ges haben, wie er es sich nur ausdenten fonnte es fehlte nur noch, daß er sich eines Flugzeugs oder Unterseebootes bediente, entschloß er sich endlich, sie mit einem Wochengehalt von zwanzig Dollar zu seiner Sekretärin zu machen. Drei Tage später fiel es ihm ein, sie einer Prüfung zu unterziehen, um ihre Schnelligkeit im Stenographieren und Maschine schreiben und einige andere nebensächlichere Dinge festzustellen, die er über ihre Fähigkeit als Zuhörerin am Telephon über sehen hatte. Zum Glück bestand sie auch diese Prüfung.
Als sie Herrn Wilfins mitteilte, daß sie gehen wolle, ge brauchte er eine Reihe anderer Redewendungen, die alle Botentaten der Wintelbüros fennen sie müssen diese Phrajen aus einem fleinen rotledernen Handbuch lernen... Er preßte die Lippen aufeinander und hämmerte mit einem Blauftift auf seinen Schreibtisch; er fah betrübt aus und sagte in rührendem Ton: Ich glaube, Sie begehen einen Fehler. Ich habe mir Ihre Angelegenheit durch den Kopf gehen lassen und war tatsächlich schon entschloffen, Ihnen achtzehn Dollars wöchentlich anzubieten und Sie so schnell avancieren zu lassen, als es das Geschäft erlauben würde. Ich tja, nun glaube, Sie begehen einen Fehler, wenn Sie eine sichere Sache, einen guten, gesunden, ständigen Bosten aufgeben, um einer Sache willen, über die Sie nichts wissen. Ich will. Ihnen in feiner Weise zureden, zu bleiben, verstehen Sie mich wohl, aber es tut mir leid, zusehen zu müffen, wie Sie einen großen Fehler begehen." ( Fortsetzung folgt.)
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