Jm„ Star", dem großen liberalen Londoner Abendblatt, gibt| statt. Auf dem Sportplatz in der Kynaststraße am Bahnhof Stralauam Donnerstag der Manager der aus Deutschland zurückgekehrten englischen Arbeiter- Fußballmannschaft die Eindrücke wieder, die die 14tägige Spielreise und die Wettkämpfe mit den deutschen Arbeiter. Fußballvereinen bei den Engländern hinterlassen haben. Die in ihrer Heimat bestens bekannte und sportlich hoch geschätzte englische Mannschaft ist der Ansicht,„ die deutschen Gegner spielten ehrenhaft und wundervoll. Wir fönnen ihnen nicht mehr viel vormachen." Die prächtige Organisation des deutschen Arbeitersports, die Begeisterung der den Kämpfen zuschauenden Menschenmassen, die Sportplähe und ihre Einrichtungen, der Empfang der Gäfte in Staffel, Stuttgart , München und vor allem in Nürnberg und die dortige mit dem Spiel verbundene von 40 000 Menschen besuchte Friedensfundgebung, alles dies erfüllte die Engländer mit der größten Bewunderung. Was sie im„ Star" immer wieder mit Hochachtung hervorheben, sind die glänzenden Leistungen des deutschen Arbeitersports, deffen Spielstand höher sei als der der besten englischen Amateurvereine.
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Rummelsburg stehen sich Lichtenberg I und Borussia gegenüber. Beide Mannschaften haben sich in letzter Zeit sehr verbessert. Den Vorrang haben allerdings die Borussen. Durch Zuzug aus bürgerlichen Vereinen haben sie ihre Mannschaft sehr verstärkt. Die Lichtenberger werden ebenfalls mit bester Mannschaft erscheinen; ob ihnen aber wieder ein 7: 0- Sieg gelingt, wie beim letzten Zusammentreffen, ist wohl nicht wahrscheinlich. Oberspree hat sich eine der spielstärksten Mannschaften des 3. Bezirks verpflichtet. Freie Scholle steht in ihrer Klasse an erster Stelle. So manche Mannschaft, die voll Siegeszuversicht gegen die Tegeler antrat, mußte eine Niederlage einstecken. So haben die Oberspreer also teine leichte Aufgabe zu lösen. Das Spiel findet in der Wuhlheide statt. Auf dem Sportplak Hauffstraße in Lichtenberg erwartet. Lichtenberg II die freien Turner Wilmersdorf . Die Wilmersdorfer haben im MinervaTurnier feine schlechte Rolle gespielt. Wenn es auch nur bis zum dritten Platz langte, so zeigten sie den erfreulichen Fortschritt, den sie in der furzen Zeit ihres Bestehens gemacht haben. Beginn der Spiele 17 Uhr. Vorher spielen die jeweiligen 2. Mannschaften.
Arbeitersport im Rundfunk
Wildungs Referat am Berliner Sender
Im Berliner Rundfunksender behandelte gestern Wildung, der Geschäftsführer der Zentralfommiffion, in seinem Vortrag ,, Aufgaben des Arbeitersports" das Sportproblem von der sozialen Seite. Wildung ftellt dem Arbeitersport zwei besondere Aufgaben. Einmal die der Körperbildung und Formung durch ausgleichende Tätigkeit und das andere Mal
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Vereine und Verbände noch weiter erhöht wird. Wirtschaftliche Notwendigkeiten gewiß, aber sie halten soziale Notwendigkeiten auf. gewiß, aber sie halten soziale Notwendigkeiten auf. 3m Sport findet nicht nur die erwerbslose Jugend, sondern auch das mittlere Alter einen sozialen Halt von ganz hoher Bedeutung.
die Vermehrung und Schulung der Kräfte durch die Pflege Tennis unter Schwarz- Rot- Gold
und Schulung der sportlichen Brauch- und Lebensformen. Die starte Ausbreitung, die der Sport und mit ihm alle anderen Formen der Leibesübungen in dem letzten Jahrzehnt unter den breiten Massen der arbeitenden Bevölkerung erfahren hat, so führte Wildung aus, läßt darauf schließen, daß ihm eine soziale Notwendig feit zugrunde liegt. Es läßt sich wohl faum bestreiten, daß der Sport mehr ist als ein bloßes Zerstreuungsmittel, daß er vielmehr aufs engste zusammenhängt mit dem gesellschaftlichen Sein der Menschen, mit ihrer Wirtschafts- und Produktionsweise. Der Sport als eine Angelegenheit der Jugend privilegierter Gesellschaftsschichten ist ge= wiß so alt wie die Zivilisation von dem natürlichen Brauchsport der Naturvölker ganz abgesehen. Aber der Sport als eine Angelegenheit breiter Arbeitermassen, das ist erst eine Errungenschaft der hochkapitalistischen Wirtschaftsform mit ihrer Menschenanhäufung in den Zentren der Industrie und des Handels, mit ihren in fortschreitender Teilarbeit zutage tretenden rationalisierten Arbeitsmethoden.
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Bom Standpunkt des Physiologen gesehen, beruht das Wesen der kapitalistischen Produktionsweise in einer soweit gehenden Zerlegung des Arbeitsvorganges, daß nur noch wenige Muskeln des Arbeiters daran beteiligt sind. Wo Teile des Muskelsystems stillliegen müssen, um die anderen nicht durch vagabundierende Tätigkeit in ihrer rejnen 3wedarbeit zu stören, da ist eine Disharmonie im Körperhaushalt die unausbleibliche Folge. Die Aufgaben des Sports gegenüber diesen Erscheinungen des Wirtschaftslebens und ihren Einwirkungen auf den Menschen sind zunächst zweierlei Art: Der Sport muß mit seinen lebensnotwendigen Bewegungsformen den Bewegungsausgleich im Körperhaushalt herstellen, indem er die im Arbeitsprozeß einseitig angestrengten Muskeln in anderer Richtung und die nicht in Anspruch genommenen überhaupt bewegt. Es handelt sich hier um die förperbildende und-formende Wirkung der Leibesübungen mit dem Ziele, den ausgeglichenen, förperlich harmonischen Menschen zu schaffen. Zweitens hat der Sport die Sinne zu schärfen, die Muskeln zu stärken und sie für die komplizierten Bewegungsvorgänge in der Produktion zu schulen, die Reaktionsfähigkeit und das Koordinationsvermögen zu steigern, also durch Kraft, Leistungsfähigkeit, Gewandtheit und Geschicklichkeit den gesteigerten Anforderungen des täglichen Lebens in unserem Maschinenzeitalter anzupassen. Hierfür fommt das Uebungsgebiet des eigentlichen Sports besonders in Frage. Leibesübungen dürfen nicht einseitig betrieben werden, denn Spezialistentum wäre dann nicht anders zu bewerten wie einseitige Tätigkeit im Berufsleben.
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Einer der besten Erziehungsfaktoren ist bekanntlich die Freude am können, an der Leistung, sei es auf geistigem oder förperlichem Gebiet. Wer Jugend erziehen will, muß Begeisterung wecken fönnen, das ist nur möglich durch Stellung von Leistungsaufgaben, die durch Anstrengung und lebung bezwungen werden können. Die Uebung an solchen Aufgaben bezweckt eine Schulung der Kräfte, die dabei nötig werdende Muskelanstrengung ihre Nahrung. Aus diesem Grunde kann der Sport auf den Wettkampf nicht verzichten. Es muß ganz offen ausgesprochen werden, daß eine zu weitgehende Berweichlichung in den Leibesübungen die kraftvolle Jugend nicht befriedigt und daß ein Teil dieser Jugend Gefahr läuft, Gefallen an Straßenraufereien zu finden, um dort ihr Kampfbedürfnis auszutoben. Aber der Wettkampf muß frei gehalten werden von der Geschaffelhuberei, der Amateursport darf nicht dazu mißbraucht werden, geschäftstüchtigen Leuten die Taschen zu füllen. Der Streit, der gegenwärtig in den großen internationalen Sportverbänden um den Amateurbegriff geführt wird, besteht bei uns im Arbeitersport gar nicht. Zu bekämpfen bleibt die Rekordsucht und der Geschäftssport.
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Die Großstadt, führte Wildung weiter aus, darf im Interesse der Volksgesundheit feine Mittel sparen, die zur Förderung von Sport und Spiel und zum Bau von Uebungsstätten für erforderlich gehalten werden. Vieles haben die Vereine aus eigener Kraft geleistet. Leider besteht nun die Gefahr, daß manches davon zugrunde geht, da die Vereine infolge der großen Erwerbslosigkeit finanziell sehr geschwächt worden sind. Reich und Länder fürzen leider jetzt ebenfalls an ihren nicht gerade übermäßig hohen Fonds für die Förderung der Leibesübungen, wodurch der allgemeine Notstand der
Das Verfassungsturnier
Das vom Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold und dem Berliner Tennis- und Wintersportklub Schwarz- Rot- Gold veranstaltete Berfaffungs- Tennisturnier mußte in der letzten Woche wegen des starken Regens mehrfach unterbrochen werden. Am Montag wurde aber das Spiel auf allen acht bundeseigenen Tennisplägen gegenüber dem Eingang der Avus wieder aufgenommen. Bisher konnten über 450 Spiele durchgeführt werden. In den einzelnen Klassen, in denen um die Preise des Reichspräsidenten und der preußischen Staatsregierung hart gekämpft wird, wurden interessante und spannende Spiele gezeigt. Der Vorkampf wird Sonnabend durchgeführt sein und am Sonntag vormittag um 10 Uhr beginnen dann die Endkämpfe. Der deutsche Spizenspieler Brenn hat sich bereit erklärt, mit dem Sieger im Herreneinzel der A- Klasse ein Spiel durchzuführen, und zwar wird voraussichtlich dieser Kampf um 16 Uhr beginnen.
Die Tennisplätze liegen direkt gegenüber dem Eingang der
Arbeitersportlerinnen rufen Euch!
Sonnabend, den 23., und Sonntag, 24. August 1930, 3. Kreis- Frauen- Turn- und Sportfest in Nowawes
Massenaufmarsch der Arbeitersportlerinnen zur Reichstagswahl
Sonnabend, 21.15 Uhr: Fackelzug, Fahnenweihe Ansprache: Reichstagsabgeord. Franz Künstler Sonntag, 14 Uhr: Festzug zum Stadion( Sandscholle). Ansprache: Parteisekretärin Käthe Kern Ueber 3000 Frauen und Mädchen am Start Die Arbeiterschaft ist herzlich eingeladen!
Avus und sind von der Stadtbahnstation Ausstellung und dem Untergrundbahnhof Kaiserdamm bequem zu erreichen. Die Preisverteilung wird anschließend abends 20 Uhr im Restaurant des Opernhauses stattfinden.
Kleiner Sport
Aus aller Welt
Rütt- Arena heute Freitag. Im Mittelpunkt der letzten dies= jährigen Abendrennen auf der Rütt- Arena steht ein Mannschaftsfahren über 75 Kilometer, das folgende 15 Paare am Ablauf sehen wird: P. v. Kempen - Schön, Ronße- Dervaes, Battefini- Dinale, Schorn- Damm, Meyer- Stübecke, Ehmer- Tiez, LehmannWillel, Kroll- Nickel, Miethe- Mandeltow, Krüger- Funda, Gebrüder Wolke, Schwemmler- Kantorowicz, Evers- Mühlbach, LongardtBalke, Kuhn- Kedzierski. Weiter verzeichnet das Programm ein Verfolgungsrennen bis zu 30 Runden zwischen dem Italiener Battesini und Schön, ein Omnium Deutschland - Ausland mit Ehmer, Tieh, Meyer, Stübecke auf der einen, Piet v. Kempen , Ronße, Dinale, Dervaes auf der anderen Seite, sowie ein Ausscheidungsfahren.
Der Berliner Regattaverein bringt sein alljährliches Dauerrudern am 21. September auf der 12 Kilometer langen Strecke von Grünau nach Schmöckwitz und zurück zum Austrag. Es find fünf Rennen ausgeschrieben worden.
Zum ersten Male seit dem Bestehen des Jugendherbergswertes findet in diesem Jahre, und zwar am 21. September, ein Reichs= merbetag für die Jugendherbergen und zum Jugendwandern statt. Jugendherbergsgedanken um Unterstüßung zu werben. Er soll den Zweck haben, in der breiten Deffentlichkeit für den Jugendherbergsgedanken um Unterſtügung zu werben.
Bundestreue Vereine teilen mit:
Achtung, Arbeiter- Tennissportler! Das Frauen- Kreissportfest am fommen den Sonntag bringt für alle Genossinnen Spiel- und Startverbot. Alle beteiligen sich an dem Sportfest in Nowawes . Treffpunkt 9 Uhr Hauptportal Botsdamer Bahnhof. Sportkleidung und Schläger mitbringen. Die Gerien Spiele fallen am tommenden Sonntag aus. Wiederaufnahme der Serienspiele wird im Abend" bekanntgegeben..
FEGB., Reukölln- Brig. Mit Rücksicht auf die Wahlbewegung muß die Quartalsversammlung des Bezirks ausfallen. Bezirksvorstandssitung am
25. August, 19 Uhr, Connenplag. Die Delegierten zur Vereinsversammlung müssen daran teilnehmen. Alles Nähere über die nächsten Veranstaltungen am 24., 30. und 31. August in den Turnhallen. Bezirk Pankow . Alle Mitglieder, die am Sonnabend nicht nach Nowawes fahren und im Besige eines Fahrrades find, beteiligen sich an dem Radfahrerumzug der Partei. Treffpunkt 18% Uhr Marktplak. Bezirk Westen. Treffpunkt am Sonntag zur Fahrt zum Jugendfahrfchein. Frauenkreisfest nach Nowawes 9 Uhr am Berliner Wannseebahnhof. Fahrt auf
Einzelmitglieder der Freien Ruderer und Kanufahrer, 1. Kreis. Sonnabend, Sonntag, 23. und 24. Auguft, große Treffahrt nach Fischerhütte Spree - Ed" am Dämerissee und Gosener Graben. Für ausreichenden Reltlagerplatz ist gesorgt. Arbeiter- Photo- Gilde. Heute, 20 Uhr, Jugendheim Lindenstr. 4, spricht Walter Jaeger über Aufnahmen bei künstlichem Licht", mit praktischen Demonftrationen.
Freie Schwimmer Charlottenburg 04, Kanu- Abt. Connabend, 23. Auguſt, 20 Uhr, italienische Nacht im neuen Bootshaus Tiefwerder. Instrumente und Liederbücher mitbringen.
Freie Wafferfahrer Aufwärts". Gonntag, 24. August, 19% Uhr, im Boots. haus Tegel, Spandauer Str. 4, Funktionärsikung. Baukommission muß an wefend fein. Donnerstag, 4. September, Generalversammlung bei Großmann, Geeftr. 17. Gründung einer Baugenossenschaft. Mitglieder werden noch auf genommen. Bootsstände sind noch frei.
FUNK UND
AM ABEND
Freitag, 22. August.
16.05 Heinrich Kluth: 240 000 Sprengungen am Gardasee . 16.30 Unterhaltungsmusik.
17.30 Dr. Johannes Holtfreter : Lebende Zeugen des Vulkanismus. 17.55 Gorch Fock( zum 50. Geburtstag). Gustav Bellin liest aus den Werken 18.15 Das neue Buch.
18.25 Englisch und Deutsch. Zeitgemäße Lieder und Duette( Greta Keller , Alt; Joe Sargent, Tenor; Flügel: Hans Sommer ).
19.00 Arbeitsmarkt.
19.05 Prof. Dr. König: Wie entsteht eine Wettervorhersage? 19.30 Programm der nächsten Woche.
20.00 Haus der Funkindustrie: Orchesterkonzert..
Nach den Abendmeldungen Tanzmusik.
0.30 Nachtkonzert.
Königswusterhausen.
16.00 Prof. Dr. Hermann Mückermann: Eugenik und werdende Reife. 16.30 Nachmittagskonzert von Leipzig .
17.30 Dr. S. A. Lieberson: Das Wesen der musikalischen Romantik. 18.00 Dr. Feilen: Geschichte und Konjunkturverlauf.
18.30 Hans Georg Otto: Der Gärtner .
18.55 Englisch für Fortgeschrittene.
19.25 Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte. 20.00 München : Zitherkonzert.
20.45 München : Was Tiere dazu sagen.
21.40 Saxophon- Vorträge( Enrico Pucciarelli; am Flügel: Hans Sommer ).
Kunstfliegen als Nervenprobe
Mit dem Kopf nach unten in der Luft
zwei Loopings, während mich die Zentrifugalfraft auf den Sizz preßt. Von Nervosität teine Spur, tonstatiere ich!
Da, wieder macht die Maschine einen fleinen Satz: Jetzt kommt ein schnell gedrehter Rolling! Das ist schon gefährlicher, denke ich, während der Führer seine Riste" um ihre Längsachse zu drehen beginnt. Ich sehe über Bord: Die Flügelspitzen unseres Doppeldeders stehen einen Augenblick senkrecht zur Erde. Für einen Moment verspüre ich ein fomisches Ziehen und mir ist, als rutschten wir ab. Dann ist auf einmal die Erde weg. Für den Bruchteil einer Sekunde hänge icy plößlich den Kopf nach unten im Anschnallgurt, doch schon trudelt der Horizont vor die Augen. Ein Wink mit der Hand: Nochmal! Das undefinierbare Gefühl von vorhin macht mir jetzt Bergnügen; troßdem bemerke ich mit Staunen, daß ich mich instinktiv an der Bordwand festhalte: Also doch etwa Angst? Jetzt kommt das Schönste vom ganzen: der„ Rutsch" und ein Rückenflug. Eine halbe Rolle und ich hänge in den Gurten Ich hätte nie geglaubt, daß ich so schwere Beine hätte, wie Bleigewichte drücken fie. Ganz zufammengekauert schwebe ich dahin, nur von Lederriemen am Herausfallen gehindert. Ich biege meinen Kopf zurück, um die Erde zu suchen, fann aber nur die obere Tragfläche sehen, die sich jetzt unter mir befindet. Eine Zeitlang macht das Spaß; dann wird's ungemütlich: Das Blut steigt oder besser gefagt fällt in den Kopf, die Gurte fangen an sich in die Schultern einzuschneiden und dann die Beine! Unentwegt fliegt Achgelis geradeaus, langsam verlieren wir dabei an Höhe. Jetzt wieder eine halbe Rolle wir sind in die Normallage zurückgekehrt. Zum Schluß einige elegante ,, SideSlips" und schon berühren wir wieder die Erde.
Was unternimmt der Gegenwartsmenfch nicht alles eines| sonst immer beim steilen Niedergehen verspürt? dente ich zwischen Nervenkitzels halber? Die einen finden Gefallen an gefähr. lichen Autorennen, die anderen begeistern sich für eine Ozeandurchquerung in einem Paddelboot; so hat jeder sein Stedenpferd. Was ist wohl das Aktuellste? fragte ich mich. Eine Luftreise vielleicht? Nein, heute fliegt ja schon beinahe ein jeder! Aber vielleicht ein kleiner kunstflug, so richtig mit„ Coopings"," Rollings" und Rüdenflügen mit einem bekannten Piloten am Steuer. Gerd Ach gelis, FodeWulf- Pilot und Inhaber des Weltrekords aller Kategorien im Rüdenflug von 37 Minuten Dauer, Mitglied des Sturmvogel", erklärte fich bereit, meinem Wunsche nachzukommen. Vorsorglich untergebracht fand ich im Vordersiz seines neuen Doppeldeckers eine Tüte, die im Gebrauchsfalle zu Bielabwürfen" dient. Zum ,, Borbeugen" meinte er ironisch lächelnd! Dann wurde ich sachgemäß festgeschnallt: zwei Gurte über die Schultern, einer um den Bauch. Müze auf den Kopf, Brille über die Augen: Schon geht's los, Bollgas! In etwa 600 Meter Höhe beginnt die Maschine zu hopsen, das verabredete Zeichen für mich, daß es gleich losgeht. Noch liegt das Flugzeug wagerecht. Jezt neigt es sich bereits mit voll laufendem Motor leicht nach unten.( Um auf Fahrt zu kommen, sagen die Flieger!) Ich bin furchtbar neugierig auf das Gefühl, fich in einem Radius von 25 bis 30 Metern um seine Längsachse zu drehen. Plötzlich beginnt der Boden nach hinten zurückzuweichen, ich sehe nur noch den Himmel und die Wolken. Dann fauft auf einmal wieder die Erde in den Blickbereich. Ich winke mit der Hand einen Kreis, der Führer versteht mich. Mit über 200 Stundenfilometern rasen wir nochmals im Bogen hinauf, um auf ein zweites 3eichen von mir das Spiel noch einmal zu wiederholen. Eine wilde Freude steigt in mir auf: stundenlang könnte ich das so mitmachen! o bleibt mir das komische Gefühl im Unterleib, das man doch
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Mir ist der Rutsch gut bekommen stelle ich mit Genugtuung feft. Meine Nerven sind gut und start, das meint auch der Führer, der Rüdenflugmeister, der schon oft mit Bassagieren unangenehme lleber rajchungen erlebt hat. Mehr darüber zu sagen wäre unfein! E. P.