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wir nicht unbedingt halten werden" maßen los;

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also geht es folgender­

Durch die Einführung des Siebenstundentages und der vier­tägigen Arbeitswoche, durch ein festes Wirtschaftsbündnis mit der Sowjetunion   und die Hebung der Kaufkraft der Massen werden wir

die Erwerbslosigkeit aus der Welt schaffen.

Wir werden jedem die Möglichkeit geben zu arbeiten. Wir werden alle Produktivkräfte der Industrie und Landwirtschaft ausschließlich in den Dienst der Werftätigen stellen. Wir werden den arbeitenden Frauen und der werktätigen Jugend volle politische Gleichberechti gung, gleichen Lohn für gleiche Arbeit sichern.

Wir werden die Löhne erhöhen,

indem wir die Unternehmerprofite, die unproduttiven Untesten der kapitalistischen   Wirtschaftsweise und die Reparationszahlungen abschaffen.

Wir werden die Sozialversicherung aller Arten( Erwerbslosen-, Invaliden, Kranten-, Alters, Unfallversicherung, Kriegsbe schädigten- und Kriegerhintecbliebenenunterstützung) auf Kosten des Staates unbedingt sicherstellen.

Dies alles ist so gewiß wahr, wie es hier geschrieben steht. Benn es aber dann weiter heißt, daß die Kommunisten die Staats­foffe von allen unproduktiven Ausgaben für Polizei" befreien werden, so wird sich wohl auch der Moskaugläubigste bedächtig hinterm Ohr fraßen. Sollte es wirklich so ganz ohne GPU. gehen? Alles in allem, wer fann, wenn er das alles gelesen hat, daran zweifeln, daß die Kommunisten ungewöhnlich tüchtige Leute sind. Sie zerreißen den Versailler Vertrag, annullieren sämtliche Schulden, verschaffen Deutschland   die im Kriege verlorenen Gebiete wieder und noch einige dazu, und schließlich lassen sie auf allen Bäumen Leber­würste wachsen. Nur daß es zuvor noch ein paar Jahre Welt­krieg und Bürgerkrieg geben soll, davon sagen fic nichts. Das steht zwar in dem Programm der Komintern  , paßt aber schlecht in einen Bahlaufruf.

Die KPD.   hat sich wieder einmal als die Partei des ftrupelloseften Opportunismus gezeigt, die es in Deutsch­ land   gibt. Weil sie die Erfolge der nationalsozialistischen Kon­furrenz sieht, hält sie den Nationalismus für die große Mode und Mode und fleidet sich schleunigst danach um. Sie übersieht nur eines: daß man mit dem nationalistischen Phrasenschwulst zwar ein paar ökonomisch versinkende und politisch verlaufene Mittel­ständler födern fann, niemals aber Arbeiter!

Vorschlag der BBG. abgelehnt

Die geheime Abstimmung des gesamten Arbeiterpersonals der BVG. über den Vorschlag der Direktion zur Vermeidung von Entlassungen, monatlich zwei Feierschichten einzulegen, hat die Ablehnung dieses Vorschlages ergeben.

M

Blutsaugermethoden der Nazis

Ihre Abgeordneten mit Blankoakzepten zum Gehorsam gezwungen.

In der. thüringischen Fabrikstadt Sonneberg   hatte ein junger 1 Sonneberger   Arbeiter namens Hans Mühr Ende letzten Jahres in einer öffentlichen Versammlung das Wort ergriffen und mar daraufhin von der nationalsozialistischen Ortsgruppenleitung gebeten worden, als Vertreter der Arbeiterschaft auf der nationalsozialistischen Liste zu kandidieren. Nach längerem Zögern hatte er sich dazu entschlossen. Ihm wurde von den Nationalsozia­listen außerordentlich zugesetzt, da

die Partei einen wirklichen Arbeiter brauchte, den sie auf ihrer Kandidatenliste bis dahin nicht gehabt hatte. Einige Monate später, nach der Wahl in den Stadtrat, wurde Mühr ein Blanko afzept vorgelegt, das heißt ein Wechsel, auf dem feine Summe ausgefüllt ist, der aber von dem Akzeptanten bezahlt werden muß, wenn er vorgelegt wird. Mühr hatte von der Bedeutung eines Wechsels, zumal eines Blantomechsels, keine Ahnung; er unterschrieb, weil man ihm sagte, es sei nur eine Formsache. Worum es sich bei dieser Formsache" handelt, ergibt sich durch das folgende Schreiben der Ortsgruppe Sonneberg  der NSDAP  . vom 30. Mai d. J. Es lautet:

Herrn Stadtrat Mühr!

Hiermit wird Ihnen der Empfang eines von Ihnen unter­zeichneten Blantowechsels bestätigt. Wir haben ihn zu treuen Händen empfangen.

Sie erklären sich damit einverstanden, daß dieser Wechsel pon der Ortsgruppe ausgefüllt und begeben(!) werden kann in folgenden Fällen:

1. Wenn Sie aus der Partei austreten und nicht gleichzeitig Ihr durch die Liste der NSDAP  . erlangtes Stadtratsmandat niederlegen.

2. Wenn Sie einer Aufforderung der Partei, Ihr Stadtrats: mandat niederzulegen, nicht sofort Folge leisten. Diese Auf­forderung würde Ihnen gegebenenfalls von der Gauleitung Thüringen   oder von der Reichsleitung aus zu gehen müssen.

Die Höhe der Wechselsumme bestimmt der Ortsgruppenführer. Sie soll gegebenenfalls der Orts gruppe den ihr durch Ihre Wahl entstandenen Aufwand erjeßen und sie gegen Schaden decken, der ihr bei Eintritt obiger Fälle entsteht. Für die Fraktion: Sauer.

Für die Ortsgruppe: Jahnede, Ogruf.

Gewiffenlos und feige!

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Stimmberechtigt waren beim Verkehrspersonal 16 700 Ein echter" Herrenfahrer! Autoraferei fordert wieder

Arbeiter, von denen sich an der Abstimmung 10 908 oder 65,3 Proz. beteiligten. Für die Arbeitsstreckung stimmten 2930 oder 17,7 Proz. der Belegschaft, gegen die Arbeitsstreckung 2554 oder 15,3 Pro3. Dazu kommen aber noch 5424 ungültige Stimmen, das sind 32,3 Broz. der Belegschaft. Nicht gestimmt haben 34,7 Proz. des Verkehrs­personals.

Beim technischen Personal waren abstimmungsberechtigt 7704 Arbeiter, von denen sich 6404 oder 83,1 Proz. an der Abstim mung beteiligten. Davon stimmten für Arbeitsstredung 3463 oder 45 Proz. und dagegen 1117 oder 14,5 Pro3. Ungültige Stimmen wurden 1824 oder 23,6 Proz. abgegeben. Nicht gestimmt haben 19,9 Proz. des technischen Personals.

Der Aufforderung der Kommunisten, die Stimme zettel mit dem Signum der kommunistischen   Gewerkschaftsoppofition zu versehen und damit ihren Willen zum Streit zum Ausdruck zu bringen, sind nur ganz wenige der Abstimmenden nachge­

Wählerlisten einschen!

tommen. Somit ist die Arbeitsstreckung für beide Gruppen, also sowohl für das Berkehrspersonal als für das technische Personal, abgelehnt, da nicht fünfzig Prozent der Beschäftigten für den Vorschlag der Direttion gestimmt haben.

zwei Menschenleben.

führte am Sonntag abend auf der Berlin  - Potsdamer Chauffee bei Unverantwortliches, rücksichtsloses Verhalten eines Herrenfahrers Wannjee wieder zu einem schweren Autounglüd. Zwei Menschen­leben sind zu beklagen.

Der Fuhrunternehmer Raffmann aus der Bernauer Straße 102 hatte mit seiner 39jährigen Frau Jda und seinem acht jährigen Töchterchen Ilse in seinem Lastauto eine Ausflugsfahri unternommen. In den frühen Abendstunden kehrte Raffmann zu­rüd, und in Durchschnittsgewindigkeit näherte er sich mit seinem Lastauto der Glienicker Brücke  . Ein Herrenfahrer überholte in rasender Fahrt das Lastauto und streifte dabei mit großer Bucht das Vorderrad des Fahrzeuges. Dadurch verlor Raffmann die Herr­schaft über die Steuerung und das Lastauto prallte gegen einen Baum. Der Herrenfahrer und die Insassen, die das Unglückt zweifel­los beobachtet hatten, flüchteten, anstatt sich um die unglücklichen zu kümmern, und konnten bisher nicht ermittelt werden.

Bei dem heftigen Anprall wurden Frau Raffmann und das Kind auf die Chauffee geschleudert. Beide erhielten so schwere Ber­legungen, daß sie im Hindenburg  - Krantenhaus bald nach ihrer Ein­lieferung star ben. Die Kriminalpolizei hat die Nachforschungen nach den schuldigen Automobilisten aufgenommen.

Zeppelins Heimfahrt.

Die Befehrsarbeiter haben den Rat ihres Betriebsrates und der Gewerkschaftsvertreter, der Arbeitsstreckung zuzustimmen, in den Nach Rückkehr von Ostpreußenfahrt heute früh in Berlin  Wind geschlagen. Die Ur abstimmung war der einzig richtige Weg, die Belegschaft zu befragen, ob sie die Arbeitsstreckung in Rauf nehmen will oder nicht.

Hätten die Gewerkschaften oder der Betriebsrat ohne Urabstim mung die Arbeitsstreckung vereinbart, so wäre ihnen wahrscheinlich monatelang diese Nichtbefragung zum Vorwurf gemacht worden. Die Stellungnahme der Belegschaft der BVG. ist insofern verständ­lich, als schon im Februar und März d. I. trotz vorheriger Arbeits­streckung Entlassungen vorgenommen wurden und die Direktion der BVG. aus begreiflichen Gründen auch jezt nicht ver= sichern konnte, daß nach dieser neuen Arbeitsstreckung teine Entlassungen mehr erfolgen würden. In welchem Umfange nunmehr Entlassungen vorgenommen werden, steht jetzt noch nicht fest.

Schlüffeldiebstahl im Amtsgericht. Man wollte sich in den Besitz gewiffer Dokumente fetzen. Ein Diebstahl, der in feinen eigentlichen Jujamenhängen

noch ungeklärt ist, wurde von noch unbekannten Tätern im Amts­gericht Charlottenburg   in der Kantstraße ausgeführt.

Am Sonnabend entdeckten Beamte, daß

gestartet.

Das Luftschiff Graf Zeppelin  ", das heute früh gegen 5% Uhr von seiner Ostpreußenfahrt nach Berlin   zurückgekehrt war, ffieg 7,55 Uhr unter Führung des Kapitäns Lehmann in Staaten zu seinem Heimflug auf. Unter den zwölf Paffagieren befinden sich der Landeshauptmann von Ostpreußen  , Dr. Blunt, und der Ober­bürgermeister von Königsberg, Dr. Lohmeyer, sowie Profeffor Ever­ling vom Reichsverkehrsministerium, die alle drei schon den Flug von Königsberg   nach Berlin   mitgemacht haben. Nach einer Schleifenfahrt über den Flugplah verließ das Luftschiff Staaten in füdlicher Richtung. Gegen 8,10 Uhr erschien das Luftschiff über Berlin  . Es treuzle über der inneren Stadt und entfernte sich gegen 8,15 Uhr in füdwestlicher Richtung.

Wieder schweres Autounglück.

Wer also als nationalsozialistischer Mandatsträger einen solchen Blankowechsel unterschreibt, ist völlig in der Hand der Parteileitung. Wenn er sein Mandat nicht niederlegt, wird der von ihm unterschriebene Blankowechsel in Umlauf gesetzt mit einer Summe, die der Akzeptant nicht kennt und nur schamhaft mit dem Ausdruck ,, der auf ihn entfallende Teil der Wahlkosten" be­mäntelt wird. Er kann daher für sein Leben ruiniert werden.

Mühr bekam wegen dieser Wechselschuld und der mit ihr ver­fnüpften Drohung Bedenken und verlangte das Akzept zurück. Dies wurde ihm verweigert; daraufhin erklärte er am 1. Auguft seinen Austritt aus der Partei, den er am 16. August wiederholte. Hier­auf wurde er aufgefordert, sein Mandat niederzulegen.. Als er sich weigerte, das von den Wählern erhaltene Mandat zugunsten der Nationalsozialistischen   Partei aufzugeben, wurde ihm am 18. Auguft geschrieben:

Da Sie trotz Ihrer Ehrenerklärung vom November 1929 3hr Mandat nicht zur Verfügung gestellt haben, sind wir noch dami: beschäftigt, den auf Sie entfallenden Anteil der uns seinerzeit auch für Ihre Wahl entstandenen Wahlunkosten festzustellen. Wir müssen selbstverständlich solange den von Ihnen gleich den anderen unserer Frattion freiwillig unterzeichneten Wechsel, der sich nicht mehr in Verwahrung des Drts. gruppenführers befindet, als Sicherheit zurückbehalten.

NSDAP.  , Ortsgruppe Sonneberg  . Jahnecke, Ortsgruppenführer.

Aus diesem Schreiben geht hervor, daß der Wechsel inzwischen von der Ortsgruppe an eine andere unbekannte Stelle gegangen ift, die also in der Lage ist, den Wechsel gegen das unglückselige Opfer zu verwenden.

Ein bürgerliches Sonneberger   Blatt nennt diese Handlung der Nationalsozialistischen Partei ausgeflügelte Ehrabschneiderei", eine ,, raffinierte füdische Blutsaugermethode". In der Tat kann auf Grund des Wechselrechtes, in dem jedes Rechtsmittel ausgeschlossen ist, die Partei ihr Opfer bis aufs Hemd auspfänden lassen. Das hat es in der ganzen deutschen   Parteigeschichte noch nicht gegeben: den Blankowechsel zur Erzwingung der Parteidisziplin. Diese Er­findung blieb erst der ,, antikapitalistischen" Nationalsozialistischen  Partei vorbehalten.

Otto Brauns Rittergut.

Schlöffer, die im Monde liegen...

Der Mittelstandsmann Seeles in dem rheinischen Städtchen Mörs   behauptete, der preußische Ministerpräsident, der Sozial­demokrat Otto Braun  , hätte in Brandenburg   von dem Ontel Seeles ein 2000 Morgen großes Rittergut getauft und so herrlich ausbauen fönnen, wie es sich ein anderer Landwirt wohl nicht leisten könnte. Außerdem sei eine herrliche Straße von Berlin  nach diesem Gut gebaut worden. Die sozialdemokratische Rathaus­fraktion von Mörs   wies diese Angaben zunächst zurück, da man aber bei dieser Behauptung verblieb und mit der Absicht, der Sozial­demokratie etwas an die Rockschöße zu hängen, weiterverbreitet mußte sie den Dingen nachgehen. Sobald sie den Urhebe dieser Nachricht gefaßt hatte, wandie sie sich an de Ministerpräsidenten, um Klarheit zu schaffen. Unter dem 18. Aug ging folgendes Schreiben Otto Brauns ein:

,, Das in der dortigen Gegend verbreitete Gerücht, daß i in der Provinz Brandenburg   ein Rittergut von 2000 Morgen von dem Onkel des Herrn Seeles gekauft haben soll, entbehrt, m andere ähnliche Gerüchte, jeder tatsächlichen Grundlage und ist rein aus den Fingern gejogen. Bei allen diesen Gerüchte ärgert mich nur, daß sie nicht wahr sind, denn ich befäßc gerne eine große Landwirtschaft, schon um den Batentagrariern zu zeigen, wie man in der heutigen 3eit per­nünftig Landwirtschaft treibt. Aber leider habe ich bisher fcin Geld beseffen, mit ein Gut zu kaufen, und so wird es wohl auch bis an mein Lebensende bleiben, es sei denn, ich erhalte zu meinem 80. Geburtstage, wie Reichspräsident Hindenburg  , auch eins geſchenkt. Doch fürchte ich, daß bie Zeute, die Güter zu verschenken haben, wohl faum geneigt sein werden, gerade mir eins zu schenten. So muß ich mich damit begnügen, weiter als Rittergutsbefizer nur in der lügnerischen Phantasie gewisser politischer Gegner zu leben."

Otto Braun   wird mit uns der Meinung sein, daß sein auf­flärender Brief die Berleumdungen nicht aus der Welt schaffen wird. Schon Bebel und Vollmar besaßen bekanntlich ähnliche Schlösser im Monde. Und dem Reichspräsidenten Ebert hat man gleich mehrere angedichtet. Die Verleumdung stirbt nicht aus, solange die Schar derer lebt, die nicht alle wird und an solche Märchen glaubt.

Berliner   Anwalt verschollen.

In den Bergen umgekommen?

Wie im Vorwärts" bereits mitgeteilt, wird seit mehreren Tagen der Berliner   Rechtsanwalt Dr. Rudolf Pinner aus der Königin- Augufta- Straße 43 in Berlin   vermißt, der zusammen mit

Verhängnisvoller Abschluß einer Sängerfahrt.- Lasttraft seinem Bruder, Dr. Heinz Pinner, in Bad Gastein   im Salzkammer­

wagen stürzt um.

Wolmirstedt  , 25. Auguff.

23 Personen wurden verletzt. Drei Schwerverletzte wurden nach dem Krankenhaus in Wolmirstedt   gebracht, die übrigen in Magde­ burger   Krankenhäuser, wo acht schwerer Berlegte verbleiben muß­ten, während die anderen nach ärztlicher Behandlung entlaffen werden konnten.

In einem verschlossenen Raum im Keller des Amtsgerichts Am Sonntag unternahm der Magdeburger   Gefangverein werden etwa 24 Bund Schlüssel zu den verschiedensten Edelweiß" auf zwei Cafftraftwagen einen Ausflug in die Letz­Räumen aufbewahrt. Am Sonnabend entdeckten Beamte, daß einige Bunde fehlten, darunter der Hauptschlüssel, linger Heide. Abends auf der Rückfahrt geriet der eine Wagen der zu allen Türen past, ferner die Schlüssel zur Telephonzentrale, beim Ueberholen eines anderen Aufos auf der Chauffee zwischen der zu allen Türen paßt, ferner die Schlüssel zur Telephonzentrale, Barleben   und Elben ins Schleudern und stürzte um. Etwa zum Schreibmaschinenraum und zum Tresor, im ganzen etwa fünf Bunde. Die Diebe haber sich vermutlich mit Nachschlüsseln ober Dietrichen den Zugang zum Verwahrungsraum ermöglicht. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, daß der Streich so früh entdeckt merden würde und wollten in Ruhe alles durchsuchen, menn das Gebäude verlassen war. Von dem zuständigen Revier wurden sofort umfangreiche Schuhmaßnahmen getroffen. Polizeistreifen gingen während der Nacht durch die Korridore, während andere Beamte die Ausgänge bewachten. Die Diebe müssen von den Maß­nahmen aber Kenntnis bekommen haben, denn es zeigte sich niemand. Die Schlüssel dürften den Dieben, die es offenbar auf gewiffe Dokumentenschränte abgesehen hatten, nichts mehr mützen, benn heute sollen die Schlösser sämtlicher Zimmer und Schränke hes Amtsgerichts geändert merben.

Pistiner gestorben.

Butarest, 25. Auguft.( Eigenbericht.) Der langjährige Führer der Sozialisten Neurumäniens, Genoffe Dr. Pistiner, ist plöglich verstorben. In ihm verliert der So­zialismus einen erprobten Vorfämpfer.

gut zur Kur weilte,

Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat Dr. Rudolf Binner am Dienstag voriger Woche allein eine Bergtour unternommen. Von diesem Ausflug ist er nicht mehr zurückgekehrt. Das Gebiet des Bamstarfogels, in dem der Bermißte permutlich ver­unglückt ist, wurde von Bergführern, bisher vergeblich durchforscht. Auch zwei Flieger haben die Umgebung mehrmals überflogen, ohne

von dem Anwalt eine Spur zu entdecken.

Der Bevmißte ist ein Sohn des Borsitzenden des Berliner   An­maltsvereins, Justizrat Dr. Albert Pinner. Der Bruder des Ver. fchollenen ist inzwischen von Gastein   abgereift, um feinem Bater, der zur Zeit in Karlsbad   weilt, von dem traurigen Vorfall Mit­teilung zu machen.

In Bad Gastein  , wo das Verschwinden des Berliner   Anwalts) großes Aufsehen hervorgerufen hat, wird durch Biatatanschlag mit dem Bild des Berschollenen eifrig nach dem Bermißten gesucht. Man hat eine Belohnung von 5000 Schilling ausgeschrieben. Die Aussagen der Einheimischen und Kurgäste widersprechen sich aber, wie in solchen Fällen immer. Eine Reihe von Personen will Dr. Binner noch auf dem Wege zum Gamstartogel gefehen haben.