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Copyright 1930 by Fackelreiter-Verlag G. m. b. H-, Hamburg -Bcrgcdorf (10. Fortsetzung.) Longer wird hochgezerrt, hin- und hergeschüttelt,--- er sockt mit dumpfem Aufschlag wieder zusammen... Ach... ich kann mich nicht mehr halten!... ich muß dem Halunken an die Kehle!... Eisern fühl« ich Preuß' Finger um meinen Arm; ich hatte schon eine Bewegung aus dem Glied heraus gemacht... Heini stirbt", denke ich,er verreckt hier wie ein Stück Vieh..." Es sind schon Minuten vergangen; die Zeit steht still. Wenn nicht gleich etwas geschieht... Aber es ist immer das gleiche... wir sind ohnmächtig... Die Kompagnie steht unbeweglich... die Hitze brütet wie in einem Backofen. Immer noch reden die Gruppenführer durchcin- ander und beratschlagen.' In der Ferne rollt ein heraufziehendes Gewitter... Vor mir zucken Minullas Schultern wie im Krampf... Wir müssen den Kerl tragen lassen, Herr Leutnant!" höre ich Schönfelds Stimnie mit einem Unterton von Verachtung,er ist zu schlapp zum Weitermachen... ein elender, schlapper Jahrgang, diese Muttersöhnchen..." Laut klappt er die Hacken zusammen. Gewe e ehr ab! Rührt euch!" Di« Blicke der Kompagnie irren zu dem sich krümmenden Knäuel im Sand. Mit geringschätzig herabgezogenen Mundwinkeln sieht der Schinder darauf nieder. Dann wirft er sich zu uns herum und schreit: Sechs Mann hierher, marsch marsch!" Kilb, Minulla und ich schnellen als die ersten heraus. Wohl zwanzig Mann folgen uns. Sechs! Hab' ich gesagt!" Er stößt mich brutal in die Seite und jagt mich stoßweise in die Reihe zurück. Acngstlich weichen die anderen zurück. Es ist ein heilloses Durcheinander. Der Schinder kann wohl nach dem Exerzierreglement unsere ihm verfallenen Leiber gefügig machen, aber hier oersagt er vollständig und ist wie ein Viehtreiber, der nur mit brutalen Knüppelschlägen die ausbrechenden Opfer zu- fommenhält. Es ist«in Murren in der Kompagnie von vorne bis hinten. Der Schinder überfliegt die Reihen mit einem erkennenden Blick. Langer stöhnt und zieht die Knie an den Leib. Bleich und durchsichtig liegen seine armen Hände in der Sonne. Kilb, Minulla, zutück! Los! Zurück!! Könnt ihr Hanimef nicht hören?!" Der Schinder stampft mit dem Fuße auf und schnaubt erregt durch die Rose. Minulla, der wieder bei Langer kniet und leise auf ihn einspricht, starrt fassungslos auf und schüttelt verloren den dicken Kopf. Der Schiuder springt auf ihn zu und zieht ihn wie«in Kanin- che» am Genick hoch.Rem in dein Loch, Lümmel!" Mit einem haßerfüllten Blick streiften Minullas Augen den Schinder. Seine Lippen lieg«» hart aufeinander. So trotzig sah ich noch nie dieses gutmütige Knechtsgesicht. Schritt für Schritt und sich einige Male kopfschüttelnd umsehend, kommt er zu uns zurück. Da zerreißt ein furchtbarer Donnerschlag die Schwüle. Feige zuckt der Schinder zusammen. Kurz vor ihm steht Kilb mit fünf an- deren, die sich nicht vertreiben ließen. Er beachtet den Schinder gar nicht, löst den Riemen seines Gewehres und hängt es sich um den Hals. Dann ordnet er an und zeigt, wie man aus vier Gewehreu eine Trage macht. Ein zweiter Blitz grellt über uns. Es wird schnell finster und der Sand fegt durcheinander. Die Gruppenführer zurück ins Glied! Sergeant Schönfeld, Sic bleiben bei dem Maroden!" Lässig gibt der Schießscheibengeneral seine Anweisungen und zupft an seinen Glacehandschuhen. Seine Stimme klingt nebensächlich: Einjähriger Sievers, Sie tragen mit! Gr r renadiec Kilb, eintreten!" Seine Stimme hebt sich zum Schluß drohend. Dicke Tropfen platzen. Wir erwarten den Befehls zum Weitermarsch. Es kracht mehrere Male kurz nacheinander. Zwei Rekruten heben Langer behutsam hoch. Wachsbleich leuchtet sein Gesicht in der stärker werdenden Finsternis. Der. ab- gezehrte Kopf hängt mit geschlossenen Augen nach unten. Blut klebt um den Mund, und die Arme baumeln wie die eines Toten. Hastig geht der Einjährig« auf Kilb zu. Kilb stützt Langers Kopf, als sie ihn auf die Gewehrtrage legen. Er legt ein großes, rotes Taschentuch unter. Was nun geschieht, kommt plötzlich und unerwartet: Sievers ergreist den einen Gewehrlauf der Trag« sind drängt hart gegen Kilb an. Aber Kilb läßt nicht los. Die beiden messen sich mit wütenden Blicken. Adolf steht wie absichtlich abgewendet und spricht mit Schönselh. Herr Leutnant!", ruft da Sievers,Kilb läßt nicht los!" .Kamm her, mein lieber Kamerad Kilb", denke ich,konim her! Es hat keine» Sinn... hier nicht... jetzt noch nicht..." Ich möchte ihn fortreißen. Aber Kilb schlägt dem Einjährigen mit geballter Faust vor die Brust:Abhauen, Kadett!" ruft er den Sievcrs zu,abhauen, sag ich dir! Hier ist mein Platz!" ... Lieber Kamerad... du bist doch der letzte Sohn deiner Mutler... dein« Mutter ist krank... sie braucht dich später... komm her... Der Schinder dreht sich ganz langsam um. Sein Gesicht ist ge- dunsen vor Wut, wieder fletscht er die Zähne, die großen, gelben Hauer..., Grenadier Kilb!" schreit er gegen den Donner an, der immer stärker wird.Sie kommen vors Kriegsgericht! Eintreten, marsch, marsch!!" Er macht zwei gewaltig« Sätze auf ihn zu und steht wieder dicht vor ihm. Kilb's Nasenspitze schimmert weiß und bedrohlich. Kilb rührt sich nicht. Seine freie Hand ist fest geballt. Lassen Sie los!!" brüllt der Schinder... Nein..." sagt Kilb einfach und sachlich. Der Schinder taumelt wie von einem schweren Hammer ge- troffen:

Was sagst du Hund?! Nein... sagst du Lausejunge?!...Er säht an den Degen, als wollte er ihn ziehen...ich befehle Ihnen -- Sie lassen sofort iosü"... Es ist wie ein Zischen zwischen seinen Zähnen. Kilb's Ruhe ist unheimlich... ich fühle, wie es mir am Rücken heraufkriecht... ein unbekanntes Gefühl... was wird jetzt kommen. Ich bin kein Hund! Ich bin ein Mensch wie Sie, Herr... Herr Leutnant!"... Langsam... abgemessen... ruhig... ganz ruhig kommen die Worte von seinen Lippen... aber: aus der Faust treten die Knochen weiß hervor... die Augen find schwarz unter dem Helmrand... der Hals ist etwas vorgestreckt... der Unterkiefer schiebt sich langsam vor... ich sehe alles sehr deutlich... so und nicht anders kann es ja überhaupt auch nur sein... Regen hat uns vollständig eingedeckt. Ich blicke auf Langer... er ist von dem kalten Regen erwacht... er starrt teilnahmslos in den Himmel... er weiß nicht, was um ihn vorgeht... wer um ihn kämpft... Hinter mir lacht jemand unterdrückt auf, ich glaube, es ist Adamczik... warum lacht denn der Adamczik?... Der Schinder ist fassungslos. Er umkreist die Gruppe wie ein Raubtier... unablässig auf Kilb starrend... jetzt... jetzt wird er sich auf ihn stürzen... jetzt... gleich werden die beiden im Sande sich wälzen... Er faßt ihn nicht an... er ist ein elender Feigling...mit lauernden Augen folgt ihm kurz auf den Hacken der Sergeant. Plötzlich springt er vor den Schinder und knallt mit den Hacken.Soll ich ihn abführen lassen, Herr Leutnant?" In seinem Gesicht ist ein« widerliche Vorfreude. Einen Schritt vor Kilb bleibt der Schinder stehen... weiter wagt er sich nicht vor... Grenadier Kilb! Sie sind sich scheinbar nicht bewußt, was Ihnen bevorsteht?!" Der Rebell lächelt unbeschreiblich...Ich befehle Ihnen jetzt ein letztes Mal: Treten Sie sofort ins Glied!..." Die Katastrophe ist unvermeidlich.-- Do schreit Langer mit einem Male auf: Peter!!" Ich zucke zusammen... Peter? Peter?!... Visionär tauchen Erinnerungen, Bilder, sefundenlong auf vor mir... Langer rennt in unseren Hof hinein... ein langer Bengel aus der Nebenstraß« hinter ihm her... er schwingt einen Knüppel... sein Gesicht ist verzerrt... Heini schreit in Todesangst: Peter Pe e« ter!!" *£... ich fange den großen Kerl auf..." tr Er ruft mich wieder m feiner Not..lind wieder:Peter!" Da läßt der Schinder von dem Aufsässkgen ab. Er geht auf uns zu. Hilflos, verlegen starrt der Einjährige auf seine Stiefelspitzen, Gewehr bei Fuß. --- Wieder:Peter!! komm mal her-- Peter!" Adolf sieht sich fragend um... ich warte nicht mehr... ich trete vor ihn hin... der Regen rinnt mir vom Helm in die Augen, als ich zu dem Koloß aufblicke..

Er.». Hekck... mehrt mich. Herr Leutnant... ttAr**. Hetnj und ich... sind gute Freunde..." Da prustet der Schinder los... sein Gesicht zittert von der Er- schütterung des Lachens... er hält sich«ine Hand auf den Bauch und seine Augen sind ganz zusammengekniffen... er brüllt... ich bin fassungslos...: Heini-- Heini---" sagt dieser Idiot.... wer ist denn hier Heini?... hahahahaha... der kleine süß« Hei i i iniii --- hihihihi--" und dann verschwindet das Lachen plötzlich und er stiert mich wie ein Mordgefelle an: Das da... was da so rumliegt... das ist ein Grenadier seiner Armee des Kaisers, verstanden? Verschtanden?" Und dann grinst er wieder bösartig, maskenhaft: Los, Rekrut! Kilb ablösen!" und mit einem Ruck: Kompanie schtill geschtann!'s Gewe c hr über! 0 o ohne Tritt marsch!" Die Kompanie stapft durch den Regen. Einzelne Tropfen fallen noch, ganz hinten am Horizont flackert es auf... Wetterleuchten... noch ein verspäteter Donnerschlag... Sievers rennt in sein Loch, sichtlich erleichtert. Ich gehe auf'Kilb zu, fasse seine Faust... sehe ihn an... Er sagt gar nichts, es arbeitet nur in seinem harten Gesicht... er streckt seinen Körper... atmet tief und nimmt dann mein Gewehr. Langsam geht er an Adolf vorbei... die beiden sehen sich noch ein- mal kurz an... es zuckt in beiden Gesichtern auf... Wetterleuchten am Horizont...(Fortsetzung folgt.)

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£ine Biographie Stichard WiHings ImDeutschen Biographischen Jahrbuch", das vom Verband der Deutschen Akademien der Wissenschaften heraus- gegeben wird, ist soeben eine von Arthur Kronthal verfaßte Lebensbeschreibung Richard Mitlings erschienen. Dieser che- malige Oberbürgermeister von Posen, Günstling des Kaisers und spätere Revolutionär der Berliner Salons, gehört sicher zu den inter - essantesten Erscheinungen ani Ausgang der deutschen Kaiserzeit und es ließe sich über ihn wohl mehr sagen, als was Kronthal auf den acht Seiten, die ihm zur Verfügung standen, sagen konnte. Doch auch das wenige scheint mir in einigen Punkten korrekturbedürftig. Willing war wohl trotz allem, was Kronthal dagegen sagt, eine sprunghaft«, stark von Stimmungen beeinflußte Natur. So hat er zu einer Zeit, in der er noch nationalliberaler Führer war vor dem Kriege, die sozialdemokratische Reichstagsfraktion zu noch schärferem Vorgehen gegen Wilhelm II. zu bestimmen versucht. Zu Beginn des Krieges war er, was Kronthal nicht zu wissen �scheint, ebenso wie sein Bruder Horden, Annexionist, erst später kam ihm die Einsicht, daß sich Deutschland in einen Krieg gestürzt hatte, der über- Haupt nicht zu gewinnen war. Zu jener Zeit unterhielt Witting enge Verbindung u. a. auch mit Preuß, der«inen sehr interessanten Entwurf einer neuen Reichsversassung ausgearbeitet hatte. Ich glaube nicht, daß Witting an diesem Entwurf, den er mir damals überreichte, stark mitgearbeitet hat; er hätte mir das gewiß nicht verschwiegen. Ganz richtig ist es auch nicht, wenn Kronlhal sagt, Witting sei in die Affäre L i ch n o w s k i ohne jedes eigene Ver- schulden durch den Generalstabshauptmann von Beerfelde hin- eingezogen worden. Witting hatte von Lichnowski ein paar Abzür� seiner berühmten Denkschrift erhalten und war wohl mit ihnc.i nicht ganz vorsichtig umgegangen. So konnte Beerselde allerdings ohne Wissen und Willen Willings sein« Publikation vornehmen. Schon diese wenigen kritischen Andeutungen zeigen, wie scharf sich die große Tragödie Deutschlands in dem Leben dieses einen Mannes widergespiegelt hat. Dielleicht schreibt einmal jemand die ausführliche Biographie Wittings, die nicht apotheosiert, aber diesen faszinierenden Menschen mit feinen inneren Widersprüchen schildert, wi« er wirklich gewesen ist! Friedrich Sumpler.,

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FW DEN KLEINGÄRTNER HwuiuiiiimiiiuiiiiuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiuiiiiiiiiiuiiiiiiiiMiiiiiiiwuiuiuiiiiiimiiuuiuiuuiuiiiniiiiiiiuiiinniiiiuuuuiiiiiiuiiiuiiuuiiiiuiiiuiniuiiiuiuuiiiiuiuiuiMmiiiiiimiiiiuuiiimui

Von Gartenwegen Wo Kleinheit des Besitzes oder der Pachtung zur sorgfältigsten Ausnutzung des Bodens zwingt, wird man auch die Breite des Gartenwegs möglichst klein nehmen, u n t e r 80 Zentimeter sollte sie j«doch möglichst nicht sein. Die Benutzung einer Handkarre oder eine- kleinen Handwagens sollte möglich sein. Bei größerem Umfang des Grundstückes sollte mindestens der Hauptweg das Befahren mit einem Wagen gestatten, was z. B. für die Anfuhr von Mist wichtig ist. Nichts ist lästiger als das Umladen auf Handwagen oder Karre, wenn ein Viertel Meter mehr Wegbreite die Verteilung des Mistes vom Wagen aus gestattet hätte. Auf die Herstellung der Wege sollte mehr Gewicht gelegt werden als es meistens geschieht/ Hat man einen gut hergestellten Weg, so wird auch ein starker Ge- witterregen ihn nichtverschlammen". Man kann den Wegebau vermeiden, wenn man den Weg als Rasenweg anlegt. Dies empfiehlt sich besonders dann, wenn der Weg ziemlich lang ist und nicht so stark benutzt wird, daß das Gras dauernd niedergetreten wird. Wird ein solcher Grasweg häufig geschoren oder gemäht, so wird auch der Eindruck der Sauberkeit und Ordnung vorhanden sein. Für den Wegebau kommen zwei Bauweisen in Betracht,«ine einfachere, die für die schmalen Nebenwege genügt, und die für breitere und stärker begangen« oder befahrene Wege zweckmäßige mit wider st andsfähigem Unterbau. Beiden gemein- sam ist die etwas gewölbte Wegsohle. Man stellt sie her, indem man längs den zur Absteckung der Wegbreite dienenden Schnüren die Erde 20 bis 30 Zentimeter aushebt und bei diesem Erdaushub der Wegsohle eine Wölbung gibt, die als Höhenunterschied zwischen Mitte und Rand etwa 5, höchstens 10 Zentimeter haben soll. Nach der einfacheren Methode wird die Wegsohle festgestampft, dann eine dünn« Schicht Kies aufgebracht. Ist dies« Kiesschicht festgetreten, was meist im Verlauf einiger Wochen der Fall sein wird, so wird von neuem eine Kiesschicht ausgebracht, der später vielleicht ein« dritte oder vierte folgen wird. Di« andere Methode oerlangt zuerst eine 15 Zentimeter hohe Schicht aus Stein- oder Ziegelbrocken, die hochkant und etwas schräg aufgestellt werden. Auch Kohlenschlacken können ver- wandt werden. Darauf wird, um die Fugen auszufüllen, lehmig« Erde oder feiner Kies und Sand ausgebreitet und diese Lage wird durch Uebergießen mit Wasser in die Fugen getrieben und ordentlich festgestampft. Es folgt als oberste Lage eine Kiesschicht, die j« nach Wunsch aus gröberen oder feineren Steinen bestehen kann. Auch grober Sand wird zuweilen gewählt. Ein Nachplanieren mit dem Material der letzten Schicht wird sich meist als notwendig er- weisen. Bei breiteren Wegen als sie im Garten üblich sind, legt man auf die unterste Steinschicht noch eine zweite Stein» schicht, wobei man kleinere Steine, sog. Schotter, verwendet.

Diese wird ebenfalls tüchtig angeseuchtet und gestampst. Dann folgt die Bindcschicht und die ober« Kie-schicht. Wo die Wege von Rasen umgeben sind, gibt man gern dem Rasen einen Abschluß, entweder durch Blumenrabatten oder durch ein sortlaufendes Eisenband, das sich auch den Krümmungen des Weges anpaßt. Man vermeidet da- durch ein Ueberwuchern des Weges durch das Gras.?. D. Das Verpflanzen Herbst und Frühjahr sind die beiden Perioden, in denen eine Uebersührung der Pflanze in einen anderen Topf oder an ein« an- der« Stelle des Gartens am meisten am Platze ist. Wer Tops- erde im Frühjahr gebraucht, tut gut daran, schon zu Beginn des Winter» die passende Erde in den Keller zu schaffen, denn oft genug hat man es erlebte daß gerade in dem Augenblick, da man umpflan- zen wollte, ein Rückschlag des Frühlings in den Winter erfolgte und der im Freien ausgewahrte Erdhaufen gefroren war. Es ist bc- kannt, daß jede Pflanzenart in einer bestimmten Erdmischung am willigsten wächst und man wird sich gern beim Fachmann über die betressende Erdart orientiere». So lieben Farn« und Orchi- deen eine poröse Erde, wobei Farnwurzeln, Moos , verrottetes Laub eine Rolle spielen; Rhododendron und Azaleen ver- langen Heideerde, alle Nadelhölzer gedeihen am besten in san- diger, durchlässiger Erde, Palmen wünschen eine schwere mit Lehm durchsetzte Erde. Alle krautartigen Pslanzen lieben den lockeren aus der Mischung von Humus und abgelagertem Dung entstan- denen Boden. Neben diesen treten nun ober noch weitere Anforderungen an die Beschasfenheit des zu Gebote stehen- den Materials auf: die Erde soll seucht sein, aber nicht naß, sie soll das neue Wasser gutannehmen". Wichtig ist auch, daß der Tops nicht zugroh gewählt ist. Ist dies der Fall, so tritt fast immer ein Versauern der Erde ein und die Wurzeln beginnen zu faulen. Man wählt also ein der Bewurzelung entsprechendes Topfmah und beachtet dabei, daß die Wurzeln sich bequem einlagern können. B«m Einpflanzen selbst gebe man acht, daß die Erde den Raum zwischen den Wurzeln völlig ausfüllt, also kein hohler Raum sich vorfindet Durch gelinde- Aufstoßen de» Topfes und Nachhilfe mit einem flachen Holz wird qran«ine richtige Verteilung erzielen. Abgestorbene Wurzelteile sind zu entfernen und im Absterben begriffene Wurzeln bis auf den gesunden Teil zurückzuschneiden. Lange Wurzeln können gestutzt werden, wodurch die Bildung neutr Faserwurzeln hervorgerufen wird. Wenn das Verpflanzen ws freie Land noch im Spätsommer vorgenommen wird, wie z. B. bei Erdbeeren und jungen Stauden, tritt oft scharfer Sonnenbrand auf und es geht meist nicht an, auf«inen Tag mit bedecktem Himmel zu Marten, man muß dann für Schatten sorgen durch Anbringung leichter Bedeckung, auch wird man durch Wassergeben und Spritzen feuchte Luft zu erzielen suchen. E, D.