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SSnmo Corra: SUfMIHtli 1111(1 SoflfÄ

Schluß> .nüi Stnut nahm Slarmi 511 sich in eins Ecks und flüsterte chm zu, daß Biuloh ihn perachte, weil sie ihn als«inen Feigling de- trachte und Saftra, den sie mutig mahne, lieh«. Gleichzeitig erzählte nertroulich in her entgegengesetzten Ecke ein anderer Hafenarbeiter dem betrunkenen Sostra, daß Biulah über ihn als über einen Mann sprach, der kein rotes Blut in den Adern habe, und daß sie in Karmi ganz toll verliebt war. Nochmols wurden die Gläier gefüllt. Und mit einen» Mole blitzten zwei scharfe Klingen auf. Kann! und Sostra griffen automatisch zu den Messern. Die Anwesenden bildeten einen Kreis um die beiden Gegner. Vier Schritt voneinander entfernt, gehärdeten sich Karmi und Sostra eine Weile long wie toll, ohne aufeinander loszugehen, als ob jeder der beiden gegen sich selbst kämpfe, um sich von einer Fesisl zu befreien, die ihn daran hindere, den Freund anzugreifen. Sich in den Hüften wiegend, stampften sie in wütendem Nhythmns auf den Boden, die Zähne fletschend schüttelten sie den Kopf und die bewaffnete Rechte hinter dem Rücken verbergend, schlugen st« Räder mit dem linken Arm. Die Anwesenden letzten sie gegenein inder, rhythmisch in die Hände schlagend. Und plötzlich, als ob die Freund- fchaftsfessel im Augenblick gesprengt worden sei, stürzten sie auf- «inander, die Messer hochhebend. Ein kurzes Aufbrüllcn, und Blut spritzte aus Karmis rechtem Arm,'.n den Softras Messer gedrungen war. Sie wichen zurück ,md vor Wut knurrend, bereiteten st« sich vor, sich wieder auseinanderzuwerfen... Halt! Halt!" hörte man von der Tür her. Es waren die beiden Malteser, die Eigentümer der Bor. Der«in« ergriff einen Tisch und schleuderte ihn zwischen die beiden Gegner, während der andere die Fäuste drohend erhob und sie anschrie: ..Wenn ihr einander schlachten wollt, ihr Gesindel, könnt ihr es meinetwegen tun, aber nicht hier! Hinaus! Hinaus!" Wie aus einem bösen Traum erwachend, sahen Kormi und Sostra verblüfft einander an und liehen die Messer zu Boden fallen. Die beiden Malteser faßten sie am Arm, schleppten sie zur Tür und stießen sie auf die Straße. Ohne ein Wort zu wechseln, liefen die beiden Javaner fort, der ein« nach rechts, der andere noch links. n * Nach einer Woche sahen sie einander wieder. Und in drei Tagen, in deren Verlauf vier Dampfschiffe in Aden anlegten, ver- kauften sie all« Papageien, die sie noch besaßen. Sie dachten nicht mehr daran, andere zu kaufen. Hohlwangig, mit irren Augen und nervösen Gesten wurden sie, lebhaft sprechend, von früh bis abend in den Hafenanlagen umhergehend gesehen. .Du," sagte Sostra, ,.l)ast mir dos Leben gerettet, als ich krank war. Und mos habe ich getan? Ich habe deinen rechten Arm verletzt!" I Ja," antwortete Karmi,du hast mich zu unrecht verletzt. Und ich, notgedrungen feig, konnte mich mcht rächen!" Wenn ich selbst." fuhr Sostra fort, ,chgs Messer dir in die Hand drücken würde, könntest du mich nicht»erletzen, Karmi, weil wir Freunde sind!" Karmi nickte:

Es stimmt! Doch können wir auch nicht mehr zusammen ar- bellen und in gutem Einvernehmen leben, denn wir sind Fclndel' Nicht der Schotten männlicher Eifersucht beeinflußte ihre quälend« Seeleneersassung, ein« düstere Verknüpfung von Aber- glauben und Instinkt««. Wenn sie manchmal Biulah begegneten, weder Karmi noch Sostra sahen sie an. Es war nur eine eitle Laune gewesen, die gleich erloschen, schon vergessen war. Doch die physische und nervöse Erschütterung ihres Zweikampfes hatte in ihnen«inen Haß ausgelöst, der, vom Dazwischentreten der Malteser unterdrückt, immer heftiger und unauslöschlicher wurde, lind zwischen den beiden Pflichten, die für die Stimme des Blutes gleich heilig waren, zwischen der Pflicht der Freundschaft und jener des Hasses schwankend, lillen sie unsäglich, denn sse waren nicht imstande, ein- ander zu verzechen, ohne sich feig zu fühlen, denn sie waren ja Feind«, und sahen sich andererseits gezwungen, ihrem Haß keinen freien Lauf zu geben, da sie doch Freund« waren. Karmi starrte mit vor Schrecken fieberhaftem Blick in Sostros Augen und flüsterte: Den Freund, der den Freund verletzt, du weißt es wohl, Sostra. Holl der Teufel!" Und Sostra ftanwnelte mit bleichem G'ficht, dem Blick des anderen standhaltend: Und dem Feind, der sich verletzen läßt und die erlittene Ver- letzung aus Feigheit nicht rächt, du weiht wohl, Karmi, dringt der Teufel in Herz und Hirn!" In einer Iuninacht, als der Hafen von Aden in drückender Schwüle schlief, stiegen die beiden Freunde in«in leichtes, flaches Boot, eine Art malaiischenSampan". Sie lösten dos Tau und ruderten schweigsam hinaus in die offene See, bis die Lichter der Stadt verschwanden und da« blinkende Feuer des Leuchtturms nur mehr ein ferner Stern schien. Am Abend hatten sie, gemeinsam nachtmahlend, ihre letzten Schillinge ausgegeben. Im Schein des Mondes, der breit aus dem stillen Ozean stieg, waren chre Gesichter ruhig, beinah« glücklich. Sie ließen die Ruder fahren und warteten, daß das Glucksen des Wassers an den Seitenwänden des Btlotes erstürbe. D«nn holten sie zwei einen Meter lang« Seile aus der Tasche hervor, fesselten damit den linken Fuß an den linken Fuß und da» linke Handgelenk an das link« Handgelenk, den rechten Fuß und die rechte Hand zum Kampf freilassend. Zur Hälfte an- einandergebunden, zur Hälft« gegeneinander bewaffnet, zur Hälft« Freunde, zur Hälfte Feinde. Verzeihe mir, Sostra," jagte Körmi,aber es muß fein." Es muß wirklich fein," bestätigte Sostra,sonst würden unsere Seelen in Ewigkeit verdammt bleiben!" Zusammen beugten sie sich und mit einem Ruck entfernten sie vom Boden des Bootes ein Brett, das sie schon vorher gelockert hatten. Hnd während das Boot zu sinken begann, oersetzte Karmi einen wütenden Fußtritt Sostra in den Bauch. Heulend faßten sie einander an der Kehle. Und da» schwarz« Wasser verschlang die beiden in einer rasenden Uniklnmmö- rung befreienden Hasses ringenden Männer Der gelbe Mond der Tropen, der Beschützer des Aberglaubens, der Zauberkünste und de? todlichen Liebens, breitete einen gleißen- den Schleier von gehämmertem Gold über ihr nasses Grab... kSulortfiert« Urteisttzims von*«rt Oeerj

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Xuigi tPiraudello:

Sin neuer%ag bricM an

Dos sohle Licht der Morgendämmerung hält gespenstig an den Scheiben des Fensters inne, dessen Loden offen geblieben sind, und scheint nicht die Kraft zu haben, weiter in da» Dunkel des Zimmer» »u dringen. Doch allmählich sieht man im Dunkel ein leise» Schwingen, da» sich erst in den dünnen Vorhängen versängt, dann dringt e» wie Dunst durch die Stäbe eines kleinen Käfigs, der an der oberen Mitte des Fensterstockes hängt, ohne jedoch den Kanarienvogel zu wecken, der unbeweglich auf der Sprosse hockt. Dann... weiter- rückend, berührt es kaum die Beine und den unteren Rand eine» schwarzen Tischchens, das vor dem Fenster steht, um sich dann ruck- weise über dessen Platte auszudehnen und tastend gewissermaßen die darauf befindlichen Gegenstände zu berühren: einige zerstreute Bogen Papier , einige Bücher, einen Leuchter aus emailliertem Eisen mit kupfernem Kerzengrifs, in dem die Kerze ganz ausgebrannt ist: einen vsrsisgelten Brief: einen anderen Brief:«in« Stange Eiegellock: ein Lichtbild... Und... was ist denn mit diesem B>ld? Eine Hut- nadel steckt in seinem Halse. Und es lacht? Ja, man erkennt es deutlich: der junge Mann, der da abgebildet ist, lacht herausfordernd. ohne sich um die in seinem Halse steckende Nadel zu kümmern. Und dann? Höh! ein Revolver! Ein Arm? Ja: und ein anderer Arm: und ein zerraufter Frauenkopf. Tot? Da» fahle Licht streift weiter, ohne über die grausig« Ent- deckung zu erschaudern. Es kümmert sich um den unbeweglichen Kopf der Frau ebenso wenig wie um die Stickerei der Bor - hänge, das Hplz des Tischchens und den Beingriff des Revolver ». Es breitet sich weiter im Zimmer aus: es gelangt zur gegen- überstehenden Wand und entdeckt zu Füßen des Bettes einen Wasch, tisch mit einem ovalen Spiegel: das unberührt« Bett, aus dem ein Frauenhut. ein« alte, rote Ledertasche, ein Schirm und ein Buch hingeworfen liegen. Plötzlich erwacht der Kanarienvogel im kleinen Käfig:«r neigt da» gelbe Köpfchen zur Seit« und sieht zum Himmel: mit einem kurzen, fröhlichen Piepsen dreht er sich auf der Sprosse um. Guten Morgen! Di» Ann« und der Kopf der Frau bleiben unbeweglich über der Blatt« de. Tische» Negen. Zwischen dem zerzausten schwarzen Haar sieht man«in Ohr, das aus Wachs scheint. Nur zu! Da kannst lachen! Denn sckssießlich, was hat dir denn diese Frqu damit angetan, daß sie dir die Hutnadel in den Hals gestoßen hat? Nichts. Vielleicht wirst du heute nacht, während du ruhig schliefst. dort am Hal» etwas wie einen Mückenstich gespürt und die Hand erhoben haben, um dich zu kratzen und dann weiter zu schlafen und im Schlaf zu lächeln. Denn das sieht man dir an: du hast nicht den Anschein, an die Drohung eine» Selbstmorde» zu glauben. Dort in deiner Nähe liegt ihr Kopf und du stehst in ein» ander« Richtung und lachst, als wenn du noch nicht daran glauben wolltest. daß sie sich wirklich das Leben genommen hat. Die siehst in die Ferne... Du weißt, daß die Welt weit ist und daß du überall»in Plätzchen finden kannst: du hast nicht» in dir. da» dich hier»der anderswo zurückhalten würde.

Wer viel inneres Leben in sich hat, Liebes, und Gedqnkenleben, und e» mll Liebe zwischen den vier Wändest auch nur eines kleinen Zimmer» an andere spendet, merkt nicht dessen Enge, denn dos kleine Zimmer wird gedanklich zur ganzen Welt: und er könnte sich nicht mehr davon trennen. Doch ein Mensch wie du, durch Liebe und Sorgen nicht gehemmt, ich meine Liebe und Sorgen, die man nicht jeden Augenblick in Koffer verpacken und anderswohin tragen kann, kann leicht reisen und überall Platz finden. Für dich ist da» Leben draußenwo... Dieses Zimmer ist zu sehr vom Gestank der ausgebrannten Unschlittkerz« geschwängert. Doch du spürst den Gestank nicht und lochst darüber, denn du bist ja hier nur in einem Bilde zugegen. Auch sie spürt ihn nicht mebr. Bielleicht wird ihn der Kanarien- vogel spüren. Sieh« da! Di« Tür de» Käfig» steht offen. Sie wird sie wohl gestern abends offen gelassen hoben, mit einem Bändchen an«inen Stab gebunden. Der Kanarienvogel blickt immer herum und schüttelt dabei das gelb« Köpfchen und springt unruhig van einer Sprosse auf die ander«. Er hat noch nicht bemerkt, daß die Tür offensteht... Jetzt hat er«» bemerkt: er steht davor; er streckt das Köpfchen vor und zieht es wieder zurück. Als ob er sich wiederholt verbeugte. Oder wartet er auf eine Aufforderung, um fortzufliegen? Di« Aufforderung kommt aber nicht und, überrascht, versucht er, die Luft mit kurzen, lauten Trillern gewissermaßen zu durchpicken. Jetzt ist er doch abgeflogen, zum Bett hin. LI» er schon nahe daran ist, sich niederzulassen, hält er sich noch, wie erschrocken, auf den Flügeln: er fällt aus den Umschlag der Decke, die unberührt ist: er springt herum und sucht und wimmert: und weiter springt er aus dem Bett federnd umher: er nähert sich der roten Ledertasche: zwei- oder dreimal beguckt er sie und pickt dann nach ihr: noch«in Sprung und er ist auf dem Schirm: lange steht er sich dort um, verloren: und fliegt wieder zum Käfig zurück. Und du lachst unentwegt au» deinem Bild«!... Vielleicht weiht du, daß sie die lieblich« Gewohntzeit hatte, die Tür de» Käsig» offen stehen zu lassen, damit morgens das lieb« Böglein auf«ine Aüfforderung hin zu ihrem Bett fliegen, auf ihren Fingern herumspringen, oder sich an ihr erwärmen, oder nach ihrer Lippe oder ihren Ohrläppchen picken könne. Unten auf der Straße hört man, wie die Straßenkehrer die Gasse fSgen: dann hört man da» Rüderrollen eines Milchwagen». Es ist schon heller geworden und da» Licht flimmert im Zimmer. Ein» Fliege fliegt von der Scheibe des Fenster» zum Vorhang und vom Borhang auf die Schulter der Frau. In zwei Absätzen kriecht sie den Rand des Iqckentrogens entlang, unschlüssig, ob sie auf den Nacken krabbeln soll, den man wächsern zwischen den schwarzen Locken sieht. Sie fliegt wieder fori; sie sitzt qus der Hut- nadel, die in deinem Hals steckt: sie kriecht die Nadel lang und kommt auf dein Gesicht; sie hinterläßt auf deiner Wange ein kleines Mal und fliegt weg. So. mtt dem Schönheitsmol auf der Wang«, siehst du schöner au».. Loch« nur weiter, lieber Freund! * Eigentümlich dw Fliege, die fliegt, eigentümlich»er Kanarien- nogel. der in seinem Käfig wieder herumspringt, und der Käsig selbst, der wackelt: und das alles w diesem Zimmer, da» immer Heller

wird und da» Licht eines Tages aufnimmt, der hier für den Kärpeir, dieser über den Tisch hingestreckten Frau nichts mehr bedeutet. * Al» wenn er eine« Entschluß gesaßt hätte, trillert mm der Kanarienvogel lauter, wie um Hllfe zu rufen. Da bewegt sich der Kopf der Frau, der zwischen den Armen auf dem Tisch liegt-.. Nachdem sie seit vielen Stunden dort gekrümmt gelegen hat, dehnt sie den Rücken; sie zieht die Arme mit den geballten Fäusten an die Brust und verzieht da» verfallene und verzerrte Gesicht unter der Begleitung eines Röcheln? in Kehle und Nase. Doch allsogleich, vielleicht infolge de? ekligen Gestanks, der die Lust des Zimmer, schwängert, wird in ihr das furchtbar« Gefühl des leeren Magens und das Bewußtsein der nicht begangenen Tat wach- Sie hat sich also nicht das Leben genommen!... Bon Müdigkeit zerschlagen, in der Verzweiflung, nachdem sie die zwei Briese geschrieben hatte, die Stirn« aus die Arme gelegt, bevor sie sich zur Tat entschlossen hatte, ist st« eingeschlafen. Weit öffnet sie die Augen, als sie die beiden versiegelten Briese und daneben den Revolver erblickt- Die Aufregung wird gleich zu schmerzender Wut und sse springt auf. Ein Krampf in dem einen Bein... Ein Gefühl des Kribbelns in den Fingern der rechten.Hand... Doch während sie sich mit der anderen Hand die kribbelnden Finger reibt und versucht, das ganze Körpergewicht auf das im Krampf erstarrte Bein zu drücken, um ihn zu lösen, fällt ihr Blick auf dos auf dem Tisch liegende Bild, mit der in den flals gestoßenen Hutnadel. Sie flihlt weder den Krampf, noch das Kribbeln Jn den Fingern mehr: sie ergreift die Nadel und bearbeitet mit wütenden Stichen das Gesicht des abgebildeten jungen Mannes so lange, bis vom Kopf nichts mehr zu sehen bleibt; und damit nicht zufrieden. reißt sie das zerstochene Bild in Stück« und wirst sie zu Boden. Mord und Zersetzung der Leiche... Sie ist wütend, voll Irrsinn in den Augen, Sie öffnet das Fenster. Sie beugt den Kopf nach rückwärts und schließt die Augen. um sich vor der«inströmenden Luft zu schützen, die ihr auf der Brust lostet, in der chr das Herz noch hämmert und schmerzt. Sie begreift, daß sie nicht hier bleiben kann, allein mtt sich selbst, nicht ein« Minute lang, mit den beiden versiegelten«riefen und mit dem Revolver vor Augen: sie laust zum Bett, greift zum Hut und setzt ihn auf das z-rza»st« Haar: sie nimmt die Ledertasche, in die sie die Briese und den Revolver steckt. Sie verläßt das Zimmer und schleicht aus den Gang wie eine Diebin. Sie ist im Begriffe, die Tür zu össnen und über die Treppe hinunterzustürzen, als yus einer am Ende des Ganges sich öffnenden Tür eine rauhe Stimme sie anschreit: Fräulein! Fräulein!" Verblüfft bleibt sie einen Augenblick lang stehen, wie in einem 5iinterhalt: dann schüttelt sie wütend die Schultern, öffnet die Tür. tritt hinaus, schließt sie hinter sich und stürzt über den ersten Treppen- absatz hinunter. Hier muß sie halten, denn ein dickes, halbnacktes Weib, fettleibig, schlaftrunken und vom Laufen schwer atmend, hat die Tür wieder geöffnet und schreit nun, an dos Geländer gelehnt, ihr nach: Durchbrennen wollen Sie? Ich kleide mich an unkt lause zur Polizei! Glauben Sie. daß mir vier zerrissene Bücher und drei Fetzen genüqen, um mich für die Miete für ffinf Monate schadlos zu holten? Ich lauf« zur Polizei! Schämen sollten Sie sichl So einfach durchzubrennen!" Wie ein Hund, der aus seiner Hütte bellt, so wirst sie sich nach vorn« und zieht sich wieder bei jeder Frag«, bei jeder Drohung zurück. die sie hinschleudert. Vit den fetten roten Hände» packt sie das Geländer, da sie nicht» anderes packen kann, während die rauhe Stimme von der Hätz« herab'm der Einsamkeit de , Stiegenhauses. da» noch im Dunkel und in der Stille der Nacht versunken ist, widerhallt. Das Mädchen bewahrt zwar ihre stolz« Hallung, bleibt aber doch unter der Wucht der Drohungen wie zerschmettert stehen. Sie hat nicht die Kraft zu flüchten oder etwas zu antworten, um die Frau zum Schweigen zu bringen. Schließlich, gezwungen ge- wisscrmahen, nickt sie einige Male mit dem Kopf, wie um z» bedeuten, daß.... daß sie gehen wird... ..... zum Alten?" fragt von oben die rauh« Stimme. Mehrmals nickt sie mit dem Kops Und nach diesem Zeichen, als wenn sie nunmehr das Recht hätte, steigt sie langsam die Trepp « hinunter. Sie entnimmt sogar d«m Täschchen die schadhaften Hand­schuhe. um sie anzuziehen: während die andere, bereits besänftigt, sich brummend zurückzieht: No, sie hat sich also doch entschlossen..." <elutorisi«rt» Ilrtcfsetnna»pn»arl(Stptj Wvewr.)

'.Kühlung im IVefpennefl Die Wespen sorgen in ihren Nestern dafür, daß immer«ine bestimmte Temperatur erhallen bleibt, und wenn es zu warm wird. dann kühlen sie das Nest auf künstlich« W«!se ab. Diese merkwürdige Totsache ist durch Beobachtungen von A. Steiner festgestellt worden. der darüber in KenNaturwissenschaften" berichtet. Sein« Unter- suchungen ergaben, daß in einem von der Sonne stark bestrahlten Wespennest an sechs aufeinanderfolgenden Tagen stet,«ine mittler« Temperatur von etwa SS Grad herrschte; diese stieg nicht weiter an, während ein leere» Kontrollnest über äS Wärmegrad« aufwies. Die Kühlung wird von den Wespen durch Wassereintragen und durch gruppenweise» Fächeln erreicht. Selbst die Königin beteiligt sich an dieser Arbeit, und«» wurde beobachtet, daß eine Königin in einer Stunde mit etwa"Flügen soviel Wasser herbeibrochte, daß durch dessen Derdampsung die Temperatur des Neste» um über 10 Proz. herabgesetzt wurde. Dies« Wärmeregulienmg des Nestes. die sich auch bei anderen Insekten findet, geschieht ausschließlich zum Zwecke der Brutpflege; es scheint, al» ob eine mittlere Nest- temperatur von 3S Grad die best« für die Entwicklung der Brut darstellt. t Zwerge unter den Samen. Di« kleinsten Samenkörner finden sich bei den Orchideen, unter denen es Arten gibt, deren Samen nur 0,000 002 Gramm wiegen. Die auch bei uns in Deutschland vor- kommenden Gymnadenien bilden Samen, deren Gewicht 0,000008 Gramm beträgt, so daß erst 125 000 Samenkörner ein Gramm wiegen. Die Orchideen erzeugen in der Regel auch sehr große Massen von Samen. So die gefleckte Orchis durchschnittlich 180 000 Samen, doch entwickeln andere unserer einheimischen Pflanzen noch viel mehr Samen, eine Weidenröschenpflanze erzeugt nahezu 900 000 Samenkörner.« Zum Einzugs- oder Stromgebiet de» Rhein » zahl«» ZA Proz. des Reiches, zur Elbe 81 Proz.. zur Oder 14 Proz.. zur Donau 12 Proz., zur Weser 10 Proz. Der Rest von 20 Proz.«ntfäjll aus die übrigen Flüsse. Vorläufer des Kreuzworlrätsel»? Bei den Ausgrabungen de» Richborough Kastell» in der Nähe von Sandwich in England hm man verschiedene Steinplatten sreigeleat, die mit Linien und Punk- ten kreuz und quer bedeckt waren Professor Klein, der die Aus- grabungen leitet, ist der Ansicht, daß es sich hier um ein Spiel, ähnlich dem Kreuzworträtsel, handelt, das schon von den Soldaten der römischen Kaiser zeit betrieben wurde.