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Copyrifht IftW by Packelrelter-Verlai 0. m. b. H., H»mbnrc-Ber£tdori (12. Fortsetzung.) Sauhunid!"', brüllt da Bossin auf, seine Tollkirschen werden ganz groß, und ein unheimliches Feuer flackert darin. Er springt den Sievers wie eine Katze an und tritt ihm mit den klobigen Stiefeln in den Hintern. Im Nu liegen beide am Boden, und ihre Arme fuchteln in der Lust herum wie Dreschflegel. Da springt Preuß dazwischen. Er reißt sie auseinander... keuchend und mit verzettten Gesichtern mustern sich die beiden... der Sohn des Arztes und das Arbeiterkind... Kerle, Kerls!", ruft Preuß und seine Augen blicken traurig, seid ihr denn keine Kameraden?! Wie soll das denn draußen werden!?" Kameraden?... Kameraden?..:" ächzte Bossin,ick will den sein Kamerad nich sind!"... er macht dem Einjährigen«ine dro- hende Faust... Mit lauerndem Blick von untPi nach oben steht Sievers hinter Preuß, als wart« er die Gelegenheit zu einem heimtückischen lieber- fall auf Bossin ab, wenn Preuß sich entfernen sollte. Preuß aber scheint seine Gedanken zu ahnen. Grenadier Bossin! Du bleibst hier bei Langer", sagt er im väterlichen Ton und legt dem Erregten die Hand begütigend auf die Schulter. Dann wendet er sich zu dem Einjährigen-.. seine Stimm« ist plötzlich verändernd, befehlend: Und Sie, Sievers, marsch an die Spitze der Gcwehrreihen! In Zukunft lassen Sie Ihre dummen Bemerkungen und Urteile über sogenannteDeserteure". Dazu sind Sie ein viel zu grüner Junge, der den Krieg nicht kennt. Lernen Sie erst, was Kameradschaft ist! Sie wollen doch ein gebildeter Mensch sein, habe ich immer gedacht." Vossin kauert neben Langer auf der Erde. Er ist bis ins Innerste aufgewühlt. Mit den Fäusten, mit welchen er Sievers verprügeln wollte, schlägt er sich jetzt selbst, trommelt er aus seinen Knien her- um. Auf und ab keucht seine Brust und er schluchzt vor Wut:Den Olto... den ss wie eenen Hund behandelt ham... den hat... der Schuft beleidigt... ich oh... oh...!" Er kann es nicht fassen, daß auch nur einer gegen den armen Muskoten aufstehen konnte. Mit weiten, starren Augen blickt Langer auf den Erregten, und inlt einer matten Handbewegung tastet er nach ihin hin... Noch steht Sievers bleich und unschlüssig vor Preuß... seine Hände zittern an der Hosennaht... als wolle er dem Befehl nicht gehorchen... er schluckt einige Mole und würgt unverständliche Worte heraus... Preuß weiß die widerstrebenden Gefühle des Ein- jährigen... er geht einen Schritt aus ihn zu:Na, wollten Sie noch etwas sagen, Sievers? Rühren Sie!" Da scheint Sievers wie von einem augenblicklichen Gefühl der Versöhnung überschwemmt zu sein: Vielleicht habe ich unrecht gehandelt, Herr Unteroffizier: aber ich habe es so gelernt von unserem Geschichtsdozenten. Sicher hätten Sie anders gelehrt... ich bitte um Verzeihung! Aber, bitte, nennen Sie mich nie wieder einen grünen Jungen; denn ich möchte Ihr Kamerad sein wie oll« anderen..." Und Preuß, der gute Preuß, einer der wenigen anständigen Korporole der Armee, legt dem unbeliebten Einjährigen, gerecht gegen jeden Grenadier, die Hände aus die Schultern: Du bist mein Kamerad wie die anderen Kameraden auch, mein Junge... Ihr seid doch all« noch Kinder... vertragt euch nur. Komm mal her, Bossin", und als dieser vor ihm steht mit finster zusammengezogenen Brauen,gebt euch mal die Hand... so... wenn ihr an der Front seid... in dieser Schweinerei, in die man euch alle zusammen schickt r.. da denkt ihr nicht mehr daran, euch zu schlagen... wenn der Tod euch im Nacken sitzt..." Und erf faßt beider Hände und führt sie zusammen... Bossin lächelt sogar schon wieder etwas... Und sollten Sie einmal Offizier werden, Sievers", Preuß blickt dem Einjährigen voll in das Gesicht,bann denken Sie nicht an Ihre Dozenten, sondern an diesen Tag",... er zeigt auf Langer, ...dann werden Sie das Richtige treffen." Da kommt mir blitzartig der Gedanke und die Frag«, warmn dieser Kamerad kein Offizier ist, während Leute wie der Schinder über uns herrschen und uns zum Haß gegen dos System erziehen. Mit trauriger Stimme endet der Korporal:Aber ich will hoffen, daß es nicht mehr so weil kommt, und daß bald kein Offizier mehr gebraucht wird... und daß ihr alle bald wieder in eurer Heimat seid... wo ist denn deine Heimat, Bossin?..." Bossin wird plötzlich wieder lebendig, sein Gesicht hellt sich mehr und mehr auf, sieh' mal an, er hat sogar Grübchen im Kinn... das habe ich ja überhaupt noch nie gesehen... er jauchzt es fast her- aus:Ianz in die Nähe hier, Herr Unteroffizier..." seine kleine Hand zeigt geradeaus,...in Brandenburg  ...an der Havel  ... Herr Unteroffizier... wat Hab ick da für schöne Fische jeangelt... Sonntags, wenn et nach draußen jing..." Bossin hat plötzlich alles andere vergessen... Korporal, hättest du das letzte, das mit demOssizier" nur nicht zu dem Sievers gesagt", denke ich. denn ich sehe plötzlich einen merkwürdigen Zug in Sievere Gesicht, als er wegtritt... niemand anders hat es gesehen... Haß... Ironie... Falschheit lag in seinem Blick.. Kilb sitzt noch wie vordem, wie außerhalb ollen Geschehens. Aber er schlaft nicht, wie ich glaubt«... Er blickt dem Einjährigen noch durch halbgeöffnete Augenlider, mi, einem Gesicht, das nicht zu enträtseln ist... wissend... hassend... Plötzlich seufzt er laut auf... wirft den Kopf in die Hänoe und starrt zwischen den Knien hindurch auf die Erde... Denkst du an deine Mutter, Kamerad?... einsamer Kamerad...
Bruder... ach... der Kaiser weiß nicht... wie ein Rekrut die Tage seines elenden, grauen Rekrutenlcbens verbringt... Vieles ist geschehen an diesem Tag: Ich denre zurück bis an den Augenblick, da der kleine Adamczik die Spitze eines Geschosses befühlte. Ich suche den Berliner   mit den Blicken. Da liegt er dicht bei Kilb auf dem Bauch und hat ein dünnes, vergriffenes Buch vor sich liegen. Es ist nicht der Zarathustra  , den die Kriegsberichterstatter jedem Soldaten der deutschen Armee in den Tornister dichten wollen... es ist auch kein Katechismus oder Gesangbuch... auch kein Exerzierreglement... es ist die Fortsetzung einer Reihe windiger Eroschenhefte, die wöchentlich erscheinen, es ist ein Schmöker einer Leihbibliothek: Lord   Percy Stuart, König der Detektive.", Ich erkenne es von weitem, oenn ich habe diese Schmöker häufig bei Adamczik gesehen. Seine Braut bringt ihm die Hefte oder schickt sie ihin zu, und er verschlingt den Inhalt gierig. Jede freie Minute benutzt er dazu, und einmal verstieg er sich zu dem Vergleich: Wenn unser Willem so pfiffig wäre wie der Lord Percy, na, denn hätten wa längst keenen Krieg mehr.. Ich muß plötzlich an diesen Ausspruch denken, als ich den Kleinen jetzt mit roten Ohren. glühend vor Aufregung... liegen sehe... ein Soldat, der sein trauriges Dasein auf Minuten vergißt... der mit den Zeilen je nach ihrem Inhalt mitlebt... millächelt... die Stirn auf einmal kraus zielst... dann gespannt eine Flucht über Dächer verfolgt... wird der Percy den Kerl nun kriegen... is doch'» Teufclsjunge, der Percy y.. er bewegt die Lippen mit den Worten und Taten seiner Helden--:wenn unser Willem..." Langer wird plötzlich unruhig. Er wälzt sich nach der Seite und stöhnt tief auf. Ich beug« mich zu ihm nieder, da ist er wieder still, und rot«, abgegrenzt« Flecke sind auf seinen Wangen. Hilf mir mal, Peter," sagt er leise,bis ich hier wegkomme, das dauert wohl noch etwas; ich muß mal pinkeln." Er stützt den Oberkörper auf die Ellenbogen. Minulla und ich heben ihn hoch; es gluckert in seinem Leib«, sein Kopf hängt tief herunter. Er röchett. Wir führen ihn einige Schritte abseits an einen Baum und halten ihn unter den Achselhöhlen fest, während er sein Bedürfnis oerrichtet. Es ist ihm sichtlich unangenehm; die Situation ist ja auch etwas komisch. Aber schließlich: das ist doch noch nicht das Schlimmste... was wird noch alles an uns herantreten. Wir blicken weg und ich spreche derweilen mit Minulla von meinen
&Ufaa. Ate michrmmer Mtieu. Dir wollen unbetsLgt«japftswy Merkwürdig, daß uns dies« Sell'stverständlichkeit in diesem rauhen Leben überhaupt noch geniert; es muß«in Ueberbleibsel aus fernen, fernen Tagen sein.--- Der Urin riecht strenge und beißend. Wir müssen sehr fest zupacken, denn Langers Beine zittern in den Kmen, dabei macht er sich beide Hosenbeine naß. Langsam, behutsain legen wir Heini wieder hin.Verfluchte Scheiße", sagt er dabei, legt den Kopf auf die Seite und packt sich Kilbs rot«s Taschentuch über die Augen... Wir sind In uns hineingesunken. Der heiße Mittag brütet über unseren Helmen und Gewehren. Ein unerträgliches Hungergefühl plagt mich, das manchmal so furchtbar wird, daß ich sekundenlang nicht zu denken vermag.(Fortsetzung folgt.)
e Buch
3)er Amerikaner'Zune Qrey Die Canons des Colorado  , die Steppen Arizonas  , Mormonen, Indianer, Verbrecher und Siedler sind die Handlungselemente in Greys Romanen. Auch die beiden neuesten Uebersetzungen im Th. Knaur- Verlag(Romane der Welt),Das Erde der Wildnis" undV o l l b l u t". bilden keine Ausnahme. Sie spielen in den 7<)er und 80er Iahren, als die weiten Landstrecken.zwischen Mississippi   und Felsengedirge enger besiedelt wurden. Es sind Heldenepen auf die Pioniere des amerikanischen Westens und be- handeln also ein Thema, das früher den Groschenheften und Schmökern vorbehalten blieb. Grey gehört heut« den meist ge- lesenen Schrfftstellern. Woher sein Erfolg? Zone Grey orienttert sich am Geschmack des Publikums. Er sucht immer der Moral einer bürgerlichen Gesellschaftsklasse zum Sieg zu verhelfen und ferner zeichnet er Menschen, die den Idealen dieser Gesellschaft entsprechen. Selbstverständlich zieht er die kullu- rellen Umstände.der Pionierzeit in Betracht, aber im Grunde sind diese heldenhaften Cowboys intim« Verwandte jener braven, jungen Männer, die den amerikanischen Gesellschaftsfilm bevölkern, und auch die Technik der Charakterentwicklung ist ähnlich. Chan« Weyer imVollblut" gilt zuerst als Rowdy, als an- rüchiger Ab«nt«uver, und dabei trägt er ein treues Herz in der Brust, das sich auch später strahlend offenbart. Genau so verhält es sich im Gesellschafts- oder Cowboyfilm und mit jedem Helden über- Haupt. Jeder Held muß, um das Ideal zu erreichen, vorher gelitten haben. Damit können alle Greyschen Helden aufwarten und deshalb ihr großer Ersvlg. Doch damit allein ist es nicht getan. Zum Held gehört die Heldin, die bei Grey als Girl erscheint, dos in der Natur allerdings oerwildert«. Sue imVollblut" und Marita im Erbe der Wildnis" können als typische Vertreterinnen gellen. Nun ist Grey ein viel zu begabter Schriftsteller, um diese Typen unverhüllt zu offenbaren. Eine geniale Maske hilft darüber hinweg, und di«s« Maske steht in Einklang mit der grandiosen Natur, in deren Beschreibung und Verlebendigung Grey höchste Meffterschast erreicht. Die Atmosphäre einer Landschaft wie die der Canons (Vollblut  ") oder der Wüsten(Erbe der Wildnis") hüllt den Leser ein. Grey ist darin Lyriker und Dichter, der mit den feinsten Farben und Sttmmungen arbeitet, vor allem w«nn er Landschaft und Tier gibt wie imDollblut". Nur die Menschen stören manchmal. Di«s« Momente bedeuten den großen Erfolg. Hinzu kommt das abenteuerliche, spannend« Geschehen in einer abenteuerlichen Zeit und in einer großen Natur, darüber wird vergessen, daß die Psychologie oft viel zu wünschen übrig läßt und daß das ganze Geschehen schmackhaft für ein Publikum serviert wird, das sich an Heldenverehrung berauscht. Lelix Scherret.
/Rätsel- Ecke desAbend"
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Kreuzworträtsel Waagerecht: l. deutsche   Hafen- stadt; ö. Säugetier; 7. französischer Artikel; 8. poetische Bezeichnung für Jahreszeit; 9. Nagetter: 12 chine- sisches Wegemaß: 14. abschlägige Antwort: IS Apfelsorte. Senkrecht: 2. weiblicher Vov- name; 3. Funkstation: 4. Stadt in der Schweiz  : 6. wie 8. waagerecht; S. deutscher   Fluß: IC   naher Ver- wandtcr;. 11. landwirtschaftliche Bodenfläche: 12. versteckte Kampfes- art: 13. Verhältniswort. es.
Silbenrätsel Aus den Silben a berg bor bul bürg but chill chur da de deck di dom du e e er er ge ge gen go gra ha hal i in lan lau le le list ne ne ne no nun phie Punkt ra re re ri rich rheins san sot sau se je sie so ste. tät te tel tel tre u min zi sollen 23 Wörter folgender Bedeutung gebildet werden: 1. Südfrucht; 2. Farbstoff; 3. Männlicher Vorname; 4. Hitzegrad; 5. Männlicher Vorname: 6. Stadt in der Schweiz  : 7. Einfassung; 8. Zugehöriger einer politischen Partei; S. Bekanntes Dorf im Harz  : 10. Männliches Rind; 11. Biblischer Name; 12. Stadt an der Saale  : 13. Stadt m Bayern  : 14. Stadt in Brandenburg  ; IS. Sellenheit: 16. Reit« utensilie; 17. Englischer Staatsmann; 18. Frucht; 19. Insel tnn Stettiner Hoff: 20. Berliner   Ulksigur: 21. Tischzeug; 22. Weiblicher Vorname; 23. Kurzschrift. Die Anfangs- und die dritten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ergeben einen alten Wahrfpruch.»d. Verschieden veranlagt Auf dem Heimwege siehe da Treffen sich Hilde und Erika. Don der H--- her kommt Hildegard Sie spielle dort Geig« seelenvoll und zart. Die prakttsch« Erika aber indessen Schwärmt« schon immer für gutes Essen, Daher war die K--- auch ihr Ziel, Lernt backen und braten und kochen dort viel. ab.
Füllrätsel a(
Die Buchstaben aaagillnnno orrrrrttu sind so in die neben- stehende Figur einzusetzen, daß die waagerechten Rechen Wärter folgender Bedeutung ergeben: 1. Deutsche   Stadt; 2. Oper; 3. Männlicher Vorname; 4. Erd­vertiefung: 5. Teil des Weinstocks, n. L.
Königszug
(Auflösung der Rätsel nächsten Mittwoch.)
Auflösung der Rätsel aus voriger Mmmer Kreuzworträtsel: Waagerecht: 5. Hamburg  : 6. Le«: 8. Ast; 10. Reval  ; 13. Etui; 14. Anam; 15. Eiger  : 16. Hang: 17. Emil; 18. Ellen; 21. Ida; 23. Gnu; 24. Platane.» Senkrecht: 1. Ehe; 2. Imme; 3. Aula: 4. Aga; 7. Estland  : 9. Spanien  : 10. Riege; IL Vogel; 12. Laren: 19. Laar  ; 20. Esau  ; 22. Opa; 23. Ger. Silbenrätsel: 1. Aderpresse: 2. Meineid: 3. vcrsicherungs- schein; 4. Znfanlerist: 5. Edelhirsch: 6. Reling: 7. Zwergwildhuhn; 8. Eisenach  : 9. haarlem; 10. Naphthalin; 11. Tempelhof  : 12. Emomuel; 13. Neptun; 14. Sozialdemokratie; 15. Elentier; 16. Petersilie: 17. Tradikion: 18. Erdbeere: 19. Mirabellen: 20. Berg- gießhübel; 21. Elefaut; 22. Regensburg.   Am vierzehnten Septem­ber richtig waehlen: Liste eins. Besuchstarteurätsel Oranienburg  . Magisches Quadrat; L Lama; 2. Ädam; 3. Made; 4. Amen. Zahlenrätfel: Reichstaasauflösung. Esche. Isar  , Celle  , Heinrich, Sennerin, Trichter, Acht, Gasse, Sichel, Agnes, User, Flagg«, Laut«, Öls, Sachsen  , Ursula, Richte, Glogau  .