Der Brauch der Väter plis
Von A. Kannabich- Skorzow
Jman ging es von Tag zu Tag schlechter. Tag und Nacht Tag und Nacht Schmerzten ihm die Hände, die Finger waren geschmollen und eiterten, die Nägel maren abgefallen, und er hatte buchstäblich feine Kraft, etwas zu tun. Außerdem möchte er am liebsten den ganzen Tag schlafen. Jene Frische, die einem Jaluten wie Iman einen Marsch von Duzenden von Kilometern eine Kleinigkeit erscheinen läßt mar völlig verschwunden. Aber Iwan hoffte immer noch, daß die Krankheit mit Frühlingsbeginn vergeht.
Als die Sonne wärmer und die Tage länger wurden, dachte Iman: Jeht wäre es schön, ein wenig jagen zu gehen," aber als er die Hütte verließ, begannen die Augen vom Licht zu tränen, und et fehrte zurück.
Als er gegen Abend hinausging, um etwas Luft zu schöpfen, blickte ihn sein Söhnchen an und begann zu lachen. ,, Bas lachst du?" rief die Mutter. ,, Guck! Die Nase!"
Die Frau besah sich Jwan aufmerksam. Wirklich, deine Nase ift ganz fremd geworden," sagte sie. Und auch das ganze Gesicht ist anders. Die Backen hängen, und Brauen hast gar feine mehr." Noch einige Tage vergingen. Eines Morgens bat Jwan die Frau um etwas Wasser zum Trinken, und sie erfannte seine Stimme nicht. Es war irgendein merkwürdiges Krächzen. Sie reichte ihm das Wasser, verließ unter einem Vorwand die Hütte und eilte an das andere Ende der Siedlung, wo der älteste Jafute wohnte, an den sich alle in schwierigen Fällen wandten.
Sie traf ihn beim Nezeflechten an und mußte lange warten, bis er geruhte sie zu bemerken.
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Weshalb?" fragte er schließlich.
,, Eine Sache, eine wichtige Sache..."
,, Nun?"
,, Mein Mann ist frant. Den Zeichen nach
Was soll man mit ihm tun?"
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Ausfah
Der Alte legte das Netz beiseite, überlegte eine Weile. ,, Du weißt selbst. Es gibt einen Brauch die Bäter haben's getan und auch uns befohlen..."
,, 3ft schaurig!"
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Ich werde mit den Männern sprechen," sagte der Alte und griff wieder nach dem Nez.„ Was sie beschließen, das tun wir.
Und weiß er's?"
,, Ich glaube: nein! Er liegt da, schläft... Wie lange soll ich warten?...“
,, Wirst wohl warten können!... Ist keine Sache für den Weiberverstand!"
*
Vor der Hütte des Alten saßen die Männer im Kreise und berieten lange über die michtige und schwierige Sache.
,, Wir müssen uns entscheiden", sagte der Alte. Der Aussaz ist gefährlich. Er selber wird nicht mehr gefund und tann nur andere anstecken."
,, Und die Russen?" wandte jemand ein.
Was Russen? Wir werden sagen: ist im Walde bei der
Eine Wunderröhre
Eine ganz harmlos aussehende Hochleistungs- Radioröhre von 15 Zentimeter Durchmesser und 60 Zentimeter Höhe, deren Leistung etma fünfzigmal größer ist als die der bisherigen Kurzwellenröhren, bringt wahre Bunder hervor, wie Versuche der amerikanischen
Jagd verschollen. Jagd verschollen. Und vor ein, zwei Jahren werden ste's nicht General Electric Company gezeigt haben. erfahren."
,, Also, nach altem Brauch?" fragte ein anderer. ,, Wie das letztemal. Die Väter waren nicht dümmer als mir." Wer wird ihm denn den Garaus machen?" fragte ein junger
Jatute.
,, Eine dumme Frage," sagte der Alte. Wozu haben wir Jaschta? Man wird ihm wie das letztemal einen Rubel geben müssen!" fügte er finster hinzu.
Irgend jemand seufzte schmer. Die Höhe der Ziffer bedrückte alle. Niemand trennte sich gern vom Geld. Endlich holte der Alte ein Fünfftopetenstüd heraus und legte es in die Mitte des Kreises. Run brachten auch die anderen Kupfermünzen hervor und begaben fich, als die Summe aufgebracht war, im ganzen Haufen zu Jaschkas Hütte. Jaschka öffnete die Tür und war scheinbar von solcher Ehre ganz überrascht. Der Alte näherte sich ihm und streďte schweigend die Hand mit dem Geld aus. Jaschka nahm das Geld und wartet: schweigend. Der Alte räusperte sich und sagte: ,, Jaschta, nimm Iman mit, wie damals, du weißt, den Nitita..." der Röhre arbeiten bis auf 38 Grad Celsius erhigt wird, ,, Gut!" brummte Jaschta und schlug die Tür zu.
*
Iwan fühlte im Schlaf, wie jemand ihn an der Schulter schüttelte. Er brummte, wollte sich auf die andere Seite legen, aber seine Schulter wurde schmerzhaft gequetscht. Er öffnete die Augen und fah Jaschta vor sich stehen.
,, Romm, Iwan..." sagte Jaschka. ,, Wohin?"
,, In den Wald
Und plöglich, im Augenblick, wurde Iwan alles klar: seine Krantheit, das Weggehen der Frau, das Erscheinen Jajchtas, und Nitita, der ebenso trant gewesen war wie er Er erhob sich langsam und begann, um die Zeit hinzuziehen, seine Stulpen zu suchen. Jaschka verstand ihn und brummte: Mach schneller, es eilt.
Iwan seufzte, und sie gingen hinaus. Sie gingen langsam Iwan beeilte sich nicht. Joschka drängte nicht mehr. Endlich erreichten sie den Wald. Beim Betreten des Waldes ließ Jaschta. der bisher vorangegangen war, Iwan vorgehen, beugte sich und nahm einen schweren, abgebrochenen Aft auf. So gingen sie noch einen halben Kilometer. Iwan begann zu ermüden.
"
Weißt du, Jaschka." sagte er und wollte sich umdrehen. Plöglich fiel etwas Schweres, Schwarzes auf Iwans Kopf, das ihn schwankend und einige Schritte taumeln ließ. Der zweite Schlag... Iman fiel.
bis ihm der Atem ausging.. Jaschta schloß die Augen und schlug drauflos, ohne hinzusehen. Auf dem Schnee hatte sich um Swans Kopf ein roter Kreis gebildet.
Jaschta fielen die neuen Stiefel an den Füßen des Toten auf. Er zog sie ihm ab, nahm sie unter den Arm und schrift zurück zu dem Dorf. Vor Iwans Hütte öffnete er die Tür und wars die Stiefel der Frau zu Füßen. Sie drehte sich nicht einmal um. ( Uebertragen von M. Chatol.)
Weltrekord: 434 Meter
Als unfer Mathematitprofeffor in der Schule fich lehrplan gemäß in das schwierige Problem sfürzen mußte, uns den mathe matischen Begriff der Dimension beizubringen, da geriet er auf die wahrscheinlich schon öfters erprobte Idee, uns dazu zu veranlaffen, uns ein zweidimensionales Flächenwesen vorzustellen. Also ein Wesen, welches nur die beiden Ausdehnungen Länge und Breite nicht aber die dritte Dimension der Höhe fennt. Ein Mitschüler meinte damals, daß er sich als solches Flächenwesen furchtbar beengt
fühlen würde, was natürlich Unsinn ist.
Seitdem fällt mir aber immer beim Anhören des Wortes Di mension " diese Geschichte ein... Und dann ist mir immer so, als feien auch wir dreidimensionalen Menschen nur eine etwas verbefferte Ausgabe solcher Flächenwesen. Was wir bevölkern, das ist die Erdoberfläche und daran fleben wir auch fest. Die Erdoberfläche und ein bißchen nach oben und nach unten, nach oben mit Hilfe von Bergen so etwa 5 Kilometer( die weniger höheren tommen nicht in Betracht) und seitdem wir das Fliegen gelernt haben, ungefähr ebensoviel auch ohne Berge über dem Flachlande. Wenn mal einer Doppelt so hoch fliegt, dann ist das eine Sensation. Will einer, wie jezt Professor Piccard in Brüssel , dreimal so hoch, dann glaubt man es faum und er muß in seinen Briefen schreiben, daß das doch gar nicht so schlimm fei, was er vorhabe.
| Oberfläche, sp scheidet der Sticstoff sich wieder langsam aus. Katastrophal wird das aber in dem Augenblick, wo der Taucher aus irgendeinem Grunde einen schnellen Aufstieg ristiert. Dann bilden fich im Blute lauter fleine Bläschen aus ausgeschiedenem Stichstoff und der sogenannte„ Taucherkollaps" ist da, der meist den Tod, mindestens aber schwere Lähmungen zur Folge hat. Nun fennt man glüdlicherweise ein Gegenmittel, und das heißt: sofort den Drud wieder herstellen, damit der Stickstoff sich wieder löst, und dann ganz allmählich vermindern. Eine weitere Verbesserung des Taucheranzuges war dann um 1912 der schlauchlose Taucheranzug mit Breßluftflasche und Absorptionspatrone für die ausgeatmete Kohlensäure. Es gelang mit diesem Apparat, noch tiefer zu tommen ( bis zu etwa 90 meter) und mit einem weiteren Trick in der Luftversorgung ließen sich sogar turze Ausflüge für einige Minuten ( ohne jede Arbeit natürlich) über die Hunderimetergrenze hinaus ausführen. Nicht nur der Stickstoff benimmt sich bei Druck dem Menschen gegenüber anders, sondern auch der Sauerstoff, er wirtt giftig, menn der Druck zu groß ist. Der Trid war nun, die Atemluft des Tauchers mit sinnreichen Mechanismen anders zu mischen, ihm weniger Sauerstoff als an der Oberfläche zu geben.
Daß man so nicht weiterfommen fonnte, war flar. Ebenso, daß man nicht etwa an Geräte nach Art der Taucherglocke denten Die Ausdehnung nach unten ist noch schlimmer daran. In Berg- fonnte, denn hier herrschen ja dieselben Druckschwierigkeiten im werfen sind wir zwar auch so an einen Kilometer Tiefe heran- großen wie beim Anzug im feinen. Es gab aber noch einen gekommen, aber was besagt das bei mehr als 12 000 Kilometer Erd- weiteren Weg. Man mußte den Tauchanzug gestalten wie ein durchmesser. Und in die dreiviertel der Oberfläche unseres Planeten, Tauchboot im fleinen, ihn aus Metall anfertigen, das dem Wasserdruck standhielt, so daß im Innern gewissermaßen Oberflächenverdie vom Meere bedeckt sind, kommen wir überhaupt nicht hinein. Gerade bei diesem Teil sollte es nach erstem Ansehen doch verhältnisse herrschen. Es ist bekannt, daß die Konstruktion eines solchen hältnismäßig am leichtesten sein. In Wirklichkeit aber ist es eben doch brudfesten Taucheranzuges gelungen ist und daß man in einer Leichter, in der festen Erdrinde unterzutauchen, als in der flüffigen. solchen unförmig aussehenden Stahlhülfe in 200 Meter Tiefe noch Bleibt man sehr oberflächlich, dann hat man es im Wasser freilich sorgenlos arbeiten fann, zumal sich auch der größte Raubfisch an bequem. Wenn mir als Jungens uns von mathematischen Dimen- einem solchen Ding die Zähne ausbeißen muß. fionen, französischen Arbeiten und deutschen Aufsägen erholen wollten, dann gingen wir tauchen, drei, vier und als Reford acht Meter tief. Und wir hätten den ausgelacht, der uns als Erholung vorgeschlagen hätte, sechs und acht Meter tiefe Löcher zu buddeln. Wer von uns beneidet wurde, das waren die Schwammtaucher und Perlenfischer, die es bis zu dreißig Meter Tauchtiefe und drei Mi euten Tauchzeit bringen. Unser Wunsch ging dahin, durch lange hohle Rohre von der Oberfläche Luft zu atmen und beliebig lange auf dem Seengrunde nach Muscheln und zerbrochenen Tellern angeln zu können. Warum das nie gelang, habe ich erst viel später erfahren. Das geht einfach nicht, wegen der Drucdifferenz. Der Körper steht unter vollem Wasserdrud, die Lunge nur unter dem Oberflächenluftdrud von einer Atmosphäre, folglich werden die Eingeweide vom Wasser zur Lunge hin zusammengequetscht und das hält niemand aus. Wissenschaftliche Versuche haben ergeben, daß man auf diese Weise bei zwei Meter Baffer über dem Kopf schon ohmmächtig werden muß.
Hier hilft mun ber gewöhnliche Taucheranzug meiter, bei dem die Luft von oben unter Drud eingepumpt wird. Geübte Taucher halten es in solchem Anzug in 40 Meter Tiefe noch zwei bis drei Stunden bei verhältnismäßig schwerer Arbeit aus. Doch tommt jest eine andere Lücke der Elemente hinzu. Wenn wir hier an der Ober fläche almen, dann ist der miteingeatmete Stickstoff vollkommen gleichgültig. Atmet man im Taucheranzug Druckluft und befindet fich in der Tiefe, ist es noch ebenso. Zwar löst sich beim Atmen von Druckluft der Stickstoff im Blute, aber das hat zunächst noch Leine Bedeutung. Steigt der Taucher nach der Arbeit langsam zur
"
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Der immer noch viel zu wenig befannte amerikanische Zoologe William Beebe ( einige seiner Bücher,„ Galapagos “,„ Dschungelleben" und Arcturus- Abenteuer", herrliche, frische Forscherfahrtschilderun gen, sind deutsch bei Brockhaus erschienen) hat nun noch ein meiteres unternommen. Er hat zum drudfesten Taucheranzug das Gegenist stück schaffen lassen, die druckfeste Taucherglocke. in der erften vorliegenden Konstruktion ein Stahlzylinder von unglaublichem Gewicht, mit Telephon- und Lichtkabel für die Scheinwerfer von großer Stärte, mit besonderer Tiefseekamera und Fenstern aus drei Zoll starkem Schmelzquarz. Die ersten Versuche wurden in der Nähe der Bermudainseln vorgenommen, 434 Meter Tauchtiefe waren der mit Lebensgefahr erreichte Weltrekord.
Beebe , der nun nach New York zurückgekehrt ist, um seine Forschungen niederzuschreiben, ist sichtlich auf dem rechten Wege. im nächsten Jahre will er mit einem noch stärkeren Apparat den Angriff auf die Taufendmetertiefe wagen dann wird erst der Tiefenreford des Festlandes auch im Meer gebrochen sein. Willy Ley .
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Die größte Ananasfabrif der Welt. In Honolulu steht die größte Ananasfabrik der Welt vor ihrer Vollendung. Die Nachfrage nach Ananastonjernen steigt täglich; die neue Fabrit ist in der Lage, jährlich 250 000 Tonnen Frucht zu verarbeiten und 175 Millionen Million Dosen füllen; im Jahre verbraucht man für die Dosen mehr Dosen Obst herzustellen. Täglich wird man mehr als eine halbe als 14 000 Tonnen 3inn. Die Ananaskonserven- Industrie, die vor etwa 30 Jahren ins Leben gerufen worden ist, bildet heute die wichtigste Einnahmequelle für Honolulu .
Nach einem Bericht von K. Feder in der Frankfurter Wochen schrift ,, Die Umschau" läßt dieje Röhre eine gewöhnliche Glühlampe in vollem Glanz erstrahlen ohne jeden Anschluß an das Lichtnez, bringt Meffinginstrumente zu wilden Ausschlägen, zerstört feinere Instrumente. Eine auf dem Fußboden liegende Kupferstange bleibt zwar falt, zieht aber Blasen auf der Hand, die sie aufheben will; Menschen, die dieser Röhre zu nahe kommen, fühlen zunächst eine angenehme Wärme, wie wenn sie ein paar Glas Bein getrunken hätten, dann zunehmenden Schmerz in Gliedern und Gelenken. Ratten, die man in einem Käfig in die Nähe des Gerätes bringt, werden zunächst übermäßig erregt und sterben dann. Währen> man bisher nur bei langen Wellen sehr große Leistungen erzielen fonnte, ist es mit dieser neuen Röhre zum erstenmal gelungen, mit furzen Wellen große Leistungen hervorzubringen. Welche prattischen Folgen sich daraus ergeben werden, ist noch nicht abzusehen, aber auf den verschiedensten Gebieten eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Da die Bluttemperatur bei Personen, die in der Nähe so tönnte man auf diesem Wege in durchaus unschädlicher Weise tünstlich Fieber erzeugen und damit vielleicht einen wichtigen Seilfaktor bei manchen Krankheiten schaffen. Auch das Rochen mit Radio" ist dadurch ganz leicht geworden. Eine Wurst, die man in ein Glasrohr bringt und an das eine Ende einer zu der Sendeantenne parallel laufenden Empfangsantenne hängt, ist nach wenigen Minuten tadellos gefocht, obwohl fein fight bares Heizmittel angewendet wird. Auf dieselbe Weise kann man Aepfel braten, Spiegeleier zubereiten usw. Zu dieser neuartigen Kochkunst ist nur ein fleiner Bruchteil der von der Röhre erzeugten Kräfte notwendig. Am auffallendsten aber ist es, daß auf diese Weise eine getreue Nachbildung des sehr seltenen Rugelblizes erzeugt werden kann. Berührt man das Antennenende mit einer in einer Metallzwinge endigenden Stange, dann steigt sofort ein gräulich- meißer Lichtbogen von mehr als 30 3entimeter Höhe empor, und wenn die Stange weggenommen wird, bleibt ein Feuerbüschel stehen und sprigt geschmolzenes Kupfer herunter. An der Antenne fonnten sogar gleichzeitig drei solcher Bogen angesetzt werden, die Tausende von Volt verkörpern und ohne sichtbaren Rückkehrstroin treis auf dem Ende eines Drahtes steher.
18 Opoffums auf einen Eẞlöffel
Die virginische Beutelratte oder das Opossum, das bekannte Belztier, verlebt seine Jugend auf eine ganz feltfame Weise. Die bisher herrschenden irrigen Auffassungen über die Lebensweise dieses Tieres merden nun durch C. G. Hartmann zerstreu, der jegt seine Forschungen über diesen Gegenstand veröffentlicht. Das Oppoffum ist in Amerita das einzige Tier mit einer Beuteltasche, einer Hautfalte am Bauch, und zwar an jener Stelle, wo bei der Kuh die Euter sigen. Die längliche Falte ist rings von 11 bis 15 Milchdrüsen umgeben und fann durch einen ringförmigen Muskel wie ein Tabatsbeutel geschlossen werden. Die junge Brut entwickelt sich aus winzigen Eiern im Innern des Tieres, von denen erst fieben die Länge eines Millimeters befißen. Sie liegen im Eileiter mia fleine Ballons oder Geifenblasen und sind dabei so durchsichtig, daß man die Entwidlung der Tierchen verfolgen fann. Sechs Tage dauert eine Art Borbereitungsstadium ohne starfe Entwidlung; dann bildet sich zuerst das Hirn, und darauf entstehen die Blutgefäße. Tach zwölfeinhalb Tagen werden die ganz unenimickelten Tierchen ans Tageslicht gefördert. Sie sind so flein, daß ein Wurf von 18 Tieren bequem auf einem Eßlöffel Plaz findet. Ihre weitere Entwicklung findet nun im und beim Beutel der Mutter statt, wo sie Wärme, Schutz und Nahrung finden. Der Kopf des neugeborenen Tieres ist fnollenförmig und trägt eine Schnauze. Nur die Vorder- und Hinterbeine sind gut entwidelt. Jene tragen scharfe Krallen, diese sind schaufelförmig, so daß das winzige Tier nach der Geburt von selbst mit Hilfe der Krallen mit ähnlichen Bewegungen wie beim Crawlschwimmen zum Beutel friechen fann. Nach zwei Monaten dieser Brutpflege besigen die Tierchen einen feinen Flaum, sind sehend geworden, flammern sich aber noch fest an den Pelz der Mutter, auch wenn sie nach Futter fucht, damit sie nicht von den Gebüschen heruntergestreift werden. Erst nach einem weiteren Monat gehen sie selbst auf die Futterfuche.
4000 km durch den Urwald
Eine abenteuerliche Fahrt im Kanu über eine Strecke von etwa 4000 Kilometer hat ein junger Engländer Stratford Joun von Cuzco , der alten Hauptstadt der Inkas in Peru , nach Quito , der Hauptstadt von Ecuador , zurückgelegt. Eine französische Er pedition, die vorher die gleiche Reise magte, mußte umfehren, da ihre Boote in den reißenden Stromschnellen zerschellten. Auch Jolly wurde dringend gewarnt, machte sich aber doch mit einem Gefährten auf den Weg.
Wir brachen von Macchu Picchu in der Nähe von Cuzco auf", berichtete er, und warben fünf Maschignenga- Indianer für einen Tagelohn von 80 Pfennig an, um uns auf dem fast 4 Meter langen Kanu den Urubamba herunterzurudern. Es waren wilde Gesellen mit langem Haar und bemalten Gesichtern, die Baströde trugen und ihre Blasrohre sowie Pfeile und Bogen mitbrachten. Ihr Führer war ein Mann, der seinen Bater in einem Wutanfall ermordet hatte. Aber uns gegenüber zeigten sie sich als freundliche und harmlose Kinder, die mit ihren prachtvollen Zähnen für uns die Nüsse auffnadten und uns Raupen anboten, die für sie die größte Delikatesse sind. Wir führten Geschenke mit uns, um die grausamen und den Weißen feindlichen Stämme an den Ufern uns günftig zu stimmen. Als Waffen hatten wir nur unsere leichten Flinten, mit denen wir Affen, Bapageien und Tapire erlegten; unsere Indianer schossen mit ihren Pfeilen Fische, die sie vorher betäubten, indem sie die Cumawurzeln ins Wasser warfen."
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Wir lagerten fast jede Nacht an den Ufern des Flusses, da das Innere der Wälder durch die wilden Tiere unsicher war. Einige Male besuchten wir auch am Tage Dörfer der Indianer, doch diese flohen in den Urwald, weil sie den weißen Mann, ben sie noch nie vorher gesehen haben, für einen böjen Dämon halten. Einmal wurden wir von einem friegerischen Stamm der Piro- Indianer, die bereits früher von Stfavenhändlern heimgesucht und miß. handelt worden waren, umzingelt; wir fonnten fie aber durch Flintenschüsse verjagen und nahmen ihren Häuptling als Geisel mit, bis wir wieder glücklich auf dem Fluß waren. Einige Tage verbrachten wir in einem Dorf der Ginaro- Kopfjäger, die die Köpfe ihrer Opfer mit heißen Steinen und Sand fünstlich austrodnen und dann als Schmud an ihren Gürteln tragen. Bei Nacht Titten wir unter Bampireidechsen, die das Blut aus den Zehen der Schlafenden saugen."