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Der Ueberfall.

Schreckliches ist über Nacht passoren In der Hakenkreuzler Gaubüro. Die SA.   stand dräuend vor den Toren, Goebbels   wollte sie an den Popo.

Ganz verdattert schlotterte das Wichtchen, Opfer von ihm selbst entfachter But; Doch die Bande ließ sich nicht beschwicht'gen Und sie brüllte: 3aster oder Blut!"

-

Geld jedoch ach, Goebbels   hatte keines, Da er sich ein Auto für gekauft.

In das flüchtet er gelenken Beines,

Hinter ihm ward fürchterlich gerauft.

Die Schutzstaffel, arg aufs Haupt geschlagen,

Blutete von manchem Messerstich.

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Was sagt ihr zu solch einem Betragen?

So was ist doch einfach fürchterlich!

Ach, wie blutet meine deutsche Seele,

Da gerötet fich die Bruderhand, Nur weil die strategischen Befehle Man des Hauptmann Stennes mißverstand. Türe, Tisch und Schrank man demolierte, Aften, Kartotheken wurden Brei. Endlich ein Entschloff'ner alarmierte Gottlob, die Weiß- Waentig- Polizei. Durch die Henfersknechte Ifidores

( Jetzt sprech ich im Hatenkreuzjargon) Flog der Haufen außerhalb des Tores. Goebbels   rieb die Hände und sprach: Bon!"

Hitler   naht als Retter und zum Futter

Bringt er einen Sad Moneten mit, Die S2. ist wiederum in Butter

Und begeistert singt sie: Auf, im Schritt!"

Jonathan.

alelisa15 Die größte

Eisenbeton­

C

Balkenbrücke

Die neue Donaubrücke in Groß­ mehring   bei Ingolstadt   ist die größte Eisenbeton- Balken­brücke der Welt. Sie wurde gestern dem Verkehr übergeben

Rückfallbetrüger als KPD  . Zeuge

KPD.  - Zeuge

Er erließ Aufrufe zum Austritt aus der Sozialdemokratie

Am 23. August deckten wir eine schwere tommunistische Fälschung auf. Das Echo des Oftens", Organ der KPD.  , für Ostpreußen  , hatte am 15. August einen( im Wortlaut von uns wiedergegebenen) angeblichen Brief des Landtagsabgeordneten Ge­noffen Ruttner an einen Mann namens Georg Dörsam ver­öffentlicht, einen Brief, der von A bis 3 erlogen und gefälscht war. Die Rote Fahne  ", die sonst gegen uns so geschwähig ist, hat bis heutigen Tages zu dieser Fälschung sorgsam den Mund ge­halten.

Wir sehen uns nunmehr genötigt, noch einmal auf diesen Fall zurückzukommen, zumal es uns gelungen ist, ihn weiter aufzu­klären, und dabei Dinge aufzudecken, die wieder einmal die fommu­nistischen Methoden der Fälschung und Berleumdung in das traffefte

Das Paradies der Faulenzer. Licht tüden.

Was die Fleischermeister verfluchen.

Die Fleischermeister hielten fürzlich ihre Wahlfundgebung für 21s die Wirtschaftspartei, im Lehrervereinshaus ab. Referent trat der ehemalige Reichstagsabgeordnete Fleischermeister Freybe aus Stettin   auf. Nach den Lobhudeleien der Fleischer­meisterfachpresse fonnte man ein Referat von anderem Format erwarten als das, was Herr Freybe zu sagen mußte. Benn vom Versammlungsleiter sowohl als vom Referenten anfangs etwas übereifrig betont wurde ,,, der Kampf des Mittelstandes richtet sich nicht gegen die Arbeiterschaft", so stand der weitere Verlauf der Versammlung in denkbar traffestem Gegensatz dazu. Wir geben hier nur einige Blüten aus den Ausführungen Freŋbes wieder:

,, Der Mittelstand will feine arbeiterfeindliche Politik, unser Rampf geht gegen Margismus und Sozialismus und den Teil der Arbeiterschaft, der marristisch eingestellt ist."

,, Der heutige Staat ist ein Fürsorgestaat, ein Paradies für die Faulenzer, während der Fleißige bestraft mird", der sein Personal fleißig für sich arbeiten läßt und die Arbeits­zeitbestimmungen andauernd und grob mißachtet.

,, Wenn der Führer der Volkspartei, Dr. Scholz, sagt, es fann ohne die Sozialdemokratie nicht regiert werden, so sage ich, es kann sehr wohl ohne die Arbeiterschaft regiert werden."

,, Untragbar ist es, daß jeder ungelernte Arbeiter Minister werden kann. Die Forderungen des Tages seien Abbau der Be­antengehälter und der Sozialpolitif."

So sieht also arbeiterfreundliche Politik in den Köpfen dieser Herren aus. Kein Wort gegen die Schielesche Zollpolitik, die Not­verordnungen werden begrüßt. Keine andere Partei als die Sozialdemokratische Partei   wurde auch nur erwähnt. Bei ihr liegt der Grund allen Uebels. Dann die schneidige Attacke gegen die Warenhäuser, Konfumvereine und Gewerkschaften. Den Höhepunkt erreichte der Redner aber, als er mit geschwellter Männerbrust und rollender Stimme des Fleischermeisters Fluch" zitierte:

,, Berflucht und verfehmt derjenige, welcher unsere Todfeinde Warenhäuser und Konjumvereine unterstützt."

Dieser Satz fand solchen Beifall bei den Fleischermeistern, daß er ihn dreimal wiederholte.

Die Arbeiterschaft wird diesem engstirnigen Zunftlertum am 14. September mit dem Stimmzettel antworten und ihre genossen­schaftlichen Eigenbetriebe meiter ausbauen.

Sozialismus und Wahlreform.

3m Kampf um die Demokratie.- Revolutionen im Orient. Das Septemberheft der Gesellschaft" bringt zwei, vor der Re­gierungsvorlage geschriebene Aufsätze zur Wahlreform. Graupner spricht fich für das heutige System der langen, gebundenen Listen us, Gustav Warburg bezeichnet das englische System der Einzelwahlkreise mit einfachem Mehrheitssieg als das beste. ,, Das Bolt entscheidet, wer regieren soll, nicht die Frattion." Da die deutschen   Wähler aber erst zu diesem Wahlsystem erzogen werden müssen, das in Deutschland   zur brutalen Ausbeutung eines Wahlfieges führen würde, muß vorläufig ein Minderheitenschutz ein­geführt werden. Georg Deder schildert den gegenwärtigen Wahl­tampf als Rampf um die Erhaltung der Demokratie: Bon ent­scheidender Bedeutung ist die Aufgabe, vor allem den proletarischen Anhängern des Zentrums und denjenigen Kreisen des Bürgertums, die noch nicht für die deutsche Abart des Faschismus" optiert haben, den politischen Sinn der Lage flar zu machen und von dieser Seite her den Druck auf die Parteien der Mitte" zu verstärken. Otto Jenssen   gibt eine liebersicht über die Drientalischen Revolutio­nen". Durch die Berselbständigung der asiatischen Staaten wird das

Das kommunistische Organ für Ostpreußen  ( verantwortlicher Redakteur Reichstagsabgeordneter Schneller) hatte den Abdruck des gefälschten Briefes mit folgendem eigenem Kommentar begleitet:

worin Kuttner diesen treuen Parteigenossen und Borfämpfer gegen den Stahlhelm, anstatt ihm zu helfen, mit blutigem Hohn und Spott übergossen haben soll.

Wir haben in der Zwischenzeit festgestellt, was es mit der Märtyrerschaft Dörsams auf sich gehabt hat. Hier das Resultat unserer Bemühungen:

Dörsam ist im Jahre 1930 tatsächlich in Königsberg   zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, aber nicht wegen einer Prügelei mit dem Stahlhelm, sondern seine Berurteilung erfolgte wegen Diebstahls im Rückfall und Betruges im Rüdfall

Dörsam ist allein in Deutschland   zehnmal vorbestraft, und zwar von 1916 in ziemlich lückenloser Folge bis 1930, wegen Unter­schlagung, Betruges, Diebstahls, Rückfallbetruges usw. Er ist zwar nicht, wie das Kommunistenblatt behauptet, sei 15 Jahren Parteimitglied der SPD.  , wohl aber seit 15 Jahren Stamm­gast in deutschen   Strafanstalten. Außerdem hat er, wie wir gleichfalls feststellen fonnten, längere Zeit in einem polnischen Gefängnis in Lodz   gesessen. Unter seinen deutschen  Strafen befindet sich eine Ehrverlust strafe von 5 Jahren, außerdem ist D.- für ihn besonders charakteristisch schon zwei­mal wegen Urkundenfälschung vorbestraft!

Am Montag stellten wir im Echo des Ostens" fest, daß die Königsberger   SPD.   inoffiziell Rollkommandos gegen den Stahl­helm aufgestellt hatte, offiziell jedoch die Aufstellung solcher Roll­fommandos Derbot, nachher die Opfer dieser Doppelspielpolitik der So sieht das Subjekt aus, mit dem sich kommunistische Zeitungen Justiz auslieferte, und durch führende Sozialdemo- und Reichstagsabgeordnete zu gemeinsamen Fälschungen gegen So­traten verho hnte. Ein Teilnehmer an einem solcher zialdemokraten verbinden. Ein solcher Lump darf in einem Kom­Rollkommandos war zu einem halben Jahr Gefängnis munistenblatt als langjähriges Mitglied der SPD  ." öffentlich verurteilt worden. Es handelt sich um ein seit 15 Jahren in einen Appell an die Arbeiter richten, der Ber­der SPD. organisiertes Mitglied. Er wandte sich an den Landräterpartei" den Rücken zu kehren und sich der tagsabgeordneten Ruttner, Mitglied des Rechtsausschusses! Wir veröffentlichten diese Tatsachen und gaben einen Appell dieses Kommunistenpartei anzuschließen. SPD.  - Urbeiters bekannt, die Verräterpartei zu verlassen und fich der Kommunistischen Partei anzuschließen."

Im Anschluß an diese Auslassungen veröffentlichte dann das Kommunistenblatt jenen gefälschten Brief Ruttners an Dörjam,

Kundgebung im Sportpalast

Die Berliner   Sozialdemokratie veranstaltet am Sonntag, dem 7.September, vormittags 10 Uhr, eine große Wählerkundgebung im Sportpalast

PROGRAMM

Fahneneinzug der Sportler und der Sozialistischen Arbeiter­jugend Chöre des Deutschen   Arbeitersänger- Bundes, Dirigent: Georg Oskar Schumann

Sturm

Uthmann Uthmann

Das heilige Feuer Ansprachen der Genossen: S. Aufhäuser, A. Crispien, Gertrud Hanna  , F. Künstler, E. Lübbe, O. Ortmann Chōre: Brüder zur Sonne Scherchen  

Gemeinsamer Gesang: Die Internationale

*

Gegen Schneller und Dörsam ist Strafanzeige wegen gemeinschaftlicher Urkundenfälschung und der leumderischer Beleidigung erstattet.

fönnen; ein Mensch muß fie schreiben, der sich mit seiner ganzen Erlebnistraft und seiner ganzen Persönlichkeit in den Kreis stellen tann, den er ziehen will. Das ist das Geheimnis des unerhörten Luftspielerfolges, den der ,, Fröhliche Weinberg" bei allen Schichten des Publikums hatte und immer wieder haben wird, und der es zu einem bühnenwirksamen und immer wieder neu entdeckten Theater­stüd machen wird, wenn alle anderen Lustspiele, die uns die Gegen­wart bescherte, längst vergessen sein werden. Denn unsere Zeit ist durchbrauft von Tragit, Sehnsucht, Kampf, und dieser heroische Drei­flang übertönt die Klänge unbeschwerter Heiterfeit für die meisten Gimme, für die meisten Herzen. Deshalb können die Luftspielbichter von heute im allgemeinen nur die Gedanken zum heiteren Spiel einiger Stunden führen. Zuckmayer   pact den ganzen Menschen und wirft ihn mitten in die derbe Lebensluft seines Fröhlichen Weinbergs".

Genossen, sorgt für Massenbesuch! lebendige Menschen geschaut find und der Zuschauer sich schließlich

Der Bezirksvorstand

Der neue Glaspalast.

Ein Kunstausstellungsgebäude wird im 300 gebaut. Der langjährige Kampf um ein würdiges Ausstellungsgebäude in Berlin   hat seine vorläufige Erledigung gefunden: Der preußische Staat will auf dem Gelände des Zoologischen Gartens in der Nähe des Elefantenhauses einen Bau für die Summe von 700 000 m. errichten. Architekt soll Behrens oder Poelzig   werden und alles wird nun möglichst beschleunigt werden. Das klingt ja endlich einmal nach etwas; es scheint, nach der vorangegangenen Erfahrung mit dem Ehrenmal in der Schinkel- Wache, daß ein neuer Geist im Finanzministerium herrscht, auf deffen Konto wohl dieses Drauf­gängertum zu sehen ist. Hoffen wir und fürchten wir.

Hoffnungsvoll mutet, außer der Beschleunigung, der Platz des neuen Kunstgebäudes an. Es scheint sich um die Ecke gegenüber dem Ausgang des Stadtbahnhofs 300 zu handeln, im Anschluß an die Wilhelmshallen: also die denkbar günstigste Lage, eine fräftige Berbefferung der Idee, das Haus neben den Berwaltungsbau des 300 in der Budapester Straße zu legen.

Was zu fürchten ist, wäre wieder einmal die überhaftete Durch­führung irgendeines Plans, den ein bedeutender Name dedt. Man tann nicht laut und rechtzeitig genug nach ausgiebiger Beröffent lichung der Entwürfe zur Distusfion der Künstler und der Deffent­Paul F. Schmidt, Richkeit rufen.

Weil aber die Gestalten dieses Stückes vom Dichter alle als teilhaben fühlt an den Borgängen auf der Bühne, deshalb vertragen die einzelnen Rollen teine tarikaturistische Uebertreibung, die diese Illusionen stört. Indem sie das Natürlich- Komische einzelner Typen so unterstreicht, beeinträchtigt die Regie Heinz Dietrich Kent­ners etwas die Wirkung der sonst ausgezeichneten Aufführung. Doch das sind Mängel, die sich leicht abstellen lassen und die hoffent lich auch rasch behoben werden. Im übrigen wird prachtooll gespielt. Man müßte zuviel Namen nennen, wollte man alle Darsteller hervor= heben, die besonderes Lob verdienen. Aber Margarethe Melzer, Hans Peppler   und Josef Dahmen   feien wenigstens genannt. Trude E. Schulz.

Andrées Leiche in Tromsö  .

Alle Flaggen auf Halvmaft.

Tromsö  , 2. September.  ( Eigenbericht.) Die ,, Bratbang" traf heute vormittag 9 Uhr, eskortiert von dem Kanonenboot ,, Michael Sars  ", in dem Hafen von Tromsö   ein. Die Leichen der drei Forscher Hafen von Tromsö   ein. Die Leichen der drei Forscher sind um 10.30 Uhr an Land gebracht worden. Sie wur­den feierlich im städtischen Hospital aufgebahrt. Alle Flaggen sind auf Halbmast gesetzt.

Allen Werstangestellten gekündigt. Die größte Werft des Deschimagkonzerns, die A.-G. Wefer. Bremen  , hat sämtlichen Angestellten einschließlich der Prokuristen wegen Auftragsmangel zum 31. März gekündigt. Das Werf be­

afiatische Proletariat befähigt, für Sozialpolitik und Lohnerhöhung Eröffnungsvorstellung der Bolfsbühne. häftigt zur Zeit rund 3000 Arbeiter und Angestellte. Ob die Kün

zu kämpfen. Wolfgang Schwarz stellt den Durchbruch der internationalen Schiedsidee in den bürgerlich- fapitalistischen Staaten von heute dar, weist aber zugleich nach, wie sie auf die richterliche Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten beschränkt wurde; erst der Sozialismus bringt die gemeinsame oberste Entscheidungsinstanz für politische Differenzen. Ernst von Aster   zeigt, daß das Reich der Spannschen Gesellschaftsphilosophie nicht von dieser Welt ist. Charlotte Lüttens zeigt Zusammenhänge zwischen Stil und Inhalt des amerikanischen   Romans und den Schwankungen der tapitalistischen Entfaltung. Be ne ditt Rautsky stellt feft, daß die Bernsteinsche Ausgabe des Briefwechsels Mary- Engels uns nichts Wesentliches vorenthalten und die Rjazanovsche nichts wesentlich Tenes gegeben hat.

SZ.

" Der fröhliche Weinberg  ."

Die sonnigen Herbsttage wedten den Fröhlichen Bein­berg" Carl 3udmayers wieder auf. In dem Theater am Bülowplay, um das Autos, Untergrundbahn, Elektrische rattern und dem die nahe Stadtbahn zupfeift, poltert und juchzt naturnah das herstsatte Stüd. Und die Menschen, sie sehen es gerne. Und die Kritif auch. Denn in diesem fruchtbaren Weinberg atmet echtes und startes Leben, das im Taumel des Herbstjegens schäumt und überquillt. Dieses Lustspiel bleibt nach langen Serienauf führungen frisch und unabgenutzt wie am ersten Tag. Weil Bud mayer ein echter Dichter ist? Aber für das Bühnenstüd wie für das epische Wert genügt es nicht, die Worte tunstvoll meistern zu

digungen nur eine Vorsorge der Verwaltung sind oder ob es zu einer teilweisen oder völligen Schließung der Werft tommt, ist im Augenblid noch unbestimmt.

Die Internationale der Buchdrucker

Amfterdam, 2. September.  ( Eigenbericht) Am Montag wurde hier der 11. internationale Buch­brudertongreß eröffnet. Der Vorsitzende der Buchbrucer internationale Schlumps mies in seiner Begrüßungsansprache Darauf hin, daß die Buchdrudereiarbeitgeber zu einem internationalen Angriff auf die Arbeitsbedingungen rüsten. Verstärkter internationaler Zusammenschluß der Buchdrucker sei daher das Gebot der Stunde.