Klub zum Schutze der Unzucht.
Kahl, Landsberg , Hirschfeld, Rosenfeld .
Unter dieser Ueberschrift bringt der in Osnabrück erscheine..ve Stadtwächter" den in vielen Provinzblättern abgedruckten Artikel rechtsradikaler Herkunft, in dem behauptet wird, daß der Boltsparteiler Kahl zusammen mit unseren Genossen im sogenannten" Rechtsausschuß des Reichstags für die Blutschande unter Geschwistern und für den f dylechtsverkehr mit Tieren eingetreten seien.
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Die Wahrheit sieht so aus: Bei der Beratung des neuen Strafgesetzes wurde u. a. die Frage aufgeworfen, ob denn der Staat richtig handle, wenn er die unglücklichen Menschen, welche von frankhaften Trieben auf Abwege geführt würden, ins 3uchthaus stecke. Statt einer solchen Bestrafung, die nichts nüße, forderten unsere Genossen ärztliche und seelische Behandlung dieser Anormalen und Schuh der Gesellschaft vor ihren Exzessen. Diese für moderne Strafrechtler felbstverständliche Forderung, die von Osnabrücker Nacht- pardon: Stadtwächter" auf die boshaften Triebe der Judenseele" zurüdgeführt wird, muß jest zu einem neuen Wahlsch windel herhalten, zu der blöden Behauptung, daß Kahi und die sozialdemokratischen Mitglieder des Strafgesezausschusses der Blutschande und dem Geschlechtsverkehr mit Tieren das Wort geredet hätten.
Tiefer geht es wohl nicht mehr!
Der Kaiser und Krupp.
Die besseren Ehrhardtgeschüße abgelehnt.
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Vor einem Parterre von ehemaligen Generalen stand beim Einzelrichter des Amtsgerichts Berlin- Mitte unter der Bezeichnung ,, Wilhelm von Preußen contra Mendel" die Beleidigungsklage des Erkaisers gegen den Chefredakteur der Berliner Morgenpost " zur Verhandlung. Sie begann mit einem Streit um die Vollmacht der kaiserlichen Anwälte Dr. Bloch und Dr. Everling. Der Vertreter des Beklagten, Justizrat Mamroth, wies darauf hin, daß die Vollmacht des früheren Kaisers mit Wilhelm Imperator Reg" unterzeichnet ist. Nach Verfügungen des preußischen Staatsministeriums vom Jahre 1923 und des preußischen Justizministeriums vom Jahre 1928 ist diese Bezeichnung unzulässig. Der rechilich allein gültige Name des Kaisers ist Wilhelm, Prinz DON Preußen", wobei die Bezeichnung Prinz fein Titel, sondern ein Bestandteil des Namens ist. Rechtsanwalt Bloch gab zu, daß der frühere Kaiser trok Mahnung des Gerichts die Bezeichnung Imperator Rer( Kaiser und König) aus einer gewissen Did. felligfeit" heraus angewandt habe. Wegen dieser Dickfelligfeit" beantragte Justizrat Mamroth
Einstellung des Verfahrens,
meil feine ausreichende Vollmacht des Privattlägers vorläge. Es set eine merkwürdige Auffassung, daß der frühere Kaiser, der sich nach Rechtsanwalt Blochs eigener Meinung selbstverständlich" der Aufforderung, mit dem ihm zustehenden Namen zu unterzeichnen, ablehnend verhält, gleichzeitig Rechtsschutz von einem Staate verlangt, nach dessen Gesez er sich nicht richtet. Es jci doch wirklich ein starkes Stück, auf der einen Seite zu erklären: .. Ich richte mich nicht nach Euren Gesetzen", indem er den Namen, den er führen darf, nicht anerkennt, und doch von den republika nischen Behörden zu verlangen, daß sie ihn in Schuh nehmen follen. Diese Forderung kennzeichne sich selbst durch ihre trasse Infonsequenz.
Die Beweisanträge.
Daraufhin erhob sich Rechtsanwalt Dr. Fabian und stellte folgenden Beweisantrag: Es wird behauptet, daß für die Firma Krupp und zwar für Lieferungen an Panzerplatten und 1903 besprochen worden. Man habe in aller Deffentlichkeit auf ibar jahrelang vor dem Kriege bekannt und in den Verhandlungen der Budgetkommission des alten Deutschen Reichstags im März 1901 und 1903 besprochen wurde. Man habe in aller Deffentlichkeit auf die Schädlichkeit dieses Monopols hingewiesen, wie aus den Reichstagsverhandlungen im April 1913 hervorgehe, die den Ausgang für den sogenannten ,, Kornwalzerprozeß" bildet.
Unter ,, Kornwalzer" bezeichnete die Firma Krupp die Berichte. über geheime Vorgänge bei Militärverwaltungen.
Achtung, Kriegsdienstverweigerer!
Wie sich Nationalisten vom Kriegsdienst drückten
60. Lebensjahre zur Verfügung stellten, und auch genommen wurden, ist Graf Reventlom während des ganzen Krieges in der Redaktion der Deutschen Tageszeitung" geblieben. Obwohl er als Seeoffizier nicht fämpfte, schrieb er ein Buch über„ Einfluß der Seemacht im großen Kriege". Sein persönlicher Einfluß blieb ein Tinteneinfluß!
Die Nazis und Hugenberglinge geifern in jeder Versammlung| andere ehemals attive Offiziere noch maffenweise bis zum 50., ja über die angeblich ,, landesverräterische" Sozialdemokratie. Aber gerade die lautesten Schreier werden ganz flein, sobald man sie danach fragt, wie sie persönlich die vierjährige Gelegenheit des Weltkriegs ausgenutzt haben, um ihr deutsches Heldenblut für das Baterland strömen zu lassen. Wenn ein grundsätzlicher Kriegs gegner fich nicht an die Front drängt, so handelt er wenigstens im Einklang mit seiner Ueberzeugung.
Ueber alle Maßen ekelhaft und verächtlich dagegen wirkt die Tatsache, daß die meisten der großen Maulhelden, denen das eine Blutvergießen noch gar nicht genügt und die wiederum nach der Hinopferung von Millionen schreien, sich selber vom Kriegsdienst und vom Heldentod gedrüdt haben.
( Nationalsozialistischer Agitator, 1924 bis 1928 Mitglied des Reichstages.)
Bei Kriegsausbruch 42, bei Kriegsende 46 Jahre alt. Stand im landsturmpflichtigen Alter. Während Millionen Landstürmer in diesem Alter noch an die Front mußten, blieb Knüppel- Kunze in
Wir geben hiermit eine Reihe solcher fugelscheuer Maulhelden dem der höchst fidelen Etappe Gardelegen und ließ sich photographieren, allgemeinen Gelächter preis.
( Nationalsozialistischer Reichstagsabgeordneter, Führer des Gaues Berlin der NSDAP .)
Bei Kriegsausbruch 16 Jahre 10 Monate, bei Ende des Krieges 21 Jahre alt. Stand also bei Kriegsausbruch in dem Alter, in dem sich Zehntausende von Gymnasiasten als Freiwillige meldeten, bei Ende des Krieges in voll mehrfähigem Alter. Hat während des ganzen Krieges feinen Kriegsdienst geleiffet, feine Augel pfeifen gehört, nicht einmal eine Uniform getragen. Jetzt Hauptschreier.
Dr. jur. Wilhelm Frid.
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( Nationalsozialistischer Minister in Thüringen , M. d. R.) Bei Kriegsausbruch 37, bei Kriegsende 42 Jahre alt, den Krieg über in wehrfähigem Alter. Stand während des ganzen Krieges dort, wo ihn ,, sein bayerischer König hingestellt hatte", in Pirmasens ( Pfalz ) als Bezirksamtsassessor. Troz biendender, trainierter Figur nie Soldat gewesen, feine Kugel pfeifen gehört, ffets Duhende von kilometern von der Front entfernt gewesen. Läßt dafür jetzt in den Schulen für neuen Krieg beten. Wilhelm Kube . ( Nationalsozialistischer Landtagsabgeordneter, Hauptagitator der NSDAP .)
Bei Kriegsausbruch 26, bei Kriegsende 30 Jahre alt, Sohn des Sergeanten Richard Rube, noch heute tadellos elastische Figur. Während des Krieges Schriftleiter fonfervativer Blätter, 1917 vorübergehend Soldat in der Garnison . Keine Schlacht mitgemacht, feine Kugel pfeifen gehört.
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Graf Ernst zu Reventlow . h ( Nationalsozialistischer Reichstagsabgeordneter.)
Bei Kriegsausbruch 45 Jahre eine Woche alf, bei Kriegsende 49 Jahre. Hatte aljo das militärpflichtige Alter gerade um ein paar Tage überschritten. War jedoch attiver Seeoffizier gemejen, hatte es bis zum Kapitänleutnant gebracht. Während sich
liefern. Auch hier habe man wieder das Kruppsche Ge schütz gewählt, obwohl das Ehrhardtsche weit überlegen war. So sei es gekommen, daß die
deutsche Armee in den Weltfrieg mit einem Feldgeschütz gezogen
fei, das dem französischen Geschüß unterlegen war. Das habe General Erich von Falkenhayn in seinem Buch die Oberste Heeresleitung" offen zugegeben. Seine Behauptungen sollen durch folgende Zeugen gestützt werden: Generalmajor Marg, Inspekteur der Artillerie der Reichswehr ; Generalmajor Spomann, Artillerieführer III, Oberst Kaupisch, Artillerieführer in Stuttgart , und ein Ingenieur der Firma Stoda in Pilsen .
Weiter trug R.-A. Dr. Fabian vor, daß im Jahre 1902 der damalige Kaiser die Industrieausstellung in Düsseldorf besucht, aber demonftratio die Geschützausstellung der Firma Ehrhardt nicht angesehen habe. Diese Haltung sei ein deutlicher Wint für seine ganze Umgebung gewesen, wie man sich infolgedessen zur Firma Krupp habe stellen müssen. Schließlich wird in dem Beweisantrag auch die
Dr. Fabian beantragte als Zeugen hierüber Geheimrat ugen berg zu laden und die Akten des Kornwalzerprozesses heranzuziehen. Weiter führte Dr. Fabian aus, daß der Erfinder und Konstrukteur des Rohrrücklauf Geschüßes Heinrich finanzielle Beteiligung Wilhelms an der Firma Krupp Ehrhardt gegen das Kruppsche Monopol lange Jahre vergeblich gekämpft habe, bis ihm ein teilweiser Erfolg beschieden gewesen sei. eingehend geschildert, und als Zeugen der Präsident der Preußischen August Thyssen dagegen sei es nicht gelungen das Staatsbank, Dr. Schröder, und Geheimrat ugenberg geMonopol zu durchbrechen, obwohl die Zentrums= nannt. Wie eng Wilhelm mit der Firma Krupp in Verbindung gefraktion des deutschen Reichstages 1909 bis 1910 ihn start gestanden habe, gehe auch daraus hervor, daß alle Auslandsfördert habe und obwohl die Abgeordneten Erzberger , Pfeiffer und vertretungen des Deutschen Reiches angewiesen worden Graf Oppersdorff Thyssen stets gefördert hätten. waren, der Firma Krupp bei der Erlangung von Aufträgen behilflich zu sein.
Der Verteidiger ging dann sehr ausführlich auf die lleberlegen heit der Artilleriebewaffnung der Firma Ehrhardt und anderer Firmen gegenüber der Firma Krupp ein. So betonte er, daß schon im Jahre 1891, sechs Jahre vor der Einführung des gepanzerten Rohrrücklauf- Geschüßes in der französischen Armee der Ingenieur Hausner aus Ingolstadt ein Rohrrücklauf Geschütz konstruiert habe, aus dem später das Ehrhardtsche Geschütz hervorgegangen sei.
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Das preußische Kriegsministerium habe auf den Erwerb dieses Geschüßes troh langer Berhandlungen verzichtet. Zum Beweis dafür solle das Gericht den Schrift wechsel des preußischen Kriegsministeriums heranziehen. Das Rohrrücklauf- Geschüß habe eine völlige Umwälzung in der Bewaffnung der Feldartillerie herbeigeführt. Troßdem habe noch im Jahre 1897 die preußische Militärnerwaltung feine Neigung gehabt, diese moderne Waffe an Stelle Der veralteten Kruppschen Federsporn- Lafette einzuführen, selbst zu einer Zeit als die ungeheure Ueberlegenheit des Ehrhardt- Geschüßes sich im Burentrieg ermiesen hatte und als England den Bau des Rohrrücklauf- Geschützes ebenso wie DesterreichUngarn und Norwegen aufgenommen hat.
Schließlich habe ein mutiger Artilleriegeneral von Reichenau es öffentlich gewagt, fich für das Rohrrüdlauf- Geschütz einzusehen. Er sei daraufhin gezwungen worden, seinen Abschied zu nehmen. Als Zeugen hierfür benannte der Berteidiger den Sohn dieses Generals, Oberstleutnant von Reichenau im Reichswehrministerium.
Erst nach langen Jahren habe sich das Kriegsministerium entschlossen, das Rohrrücklauf- Geschüß einzuführen, aber zu einer Zeit, als die französische Artillerie bereits eine ganz moderne Bewaffnung gehabt habe. Man habe schließlich die Firmen Ehrhardt und Krupp aufgefordert, Musterbatterien zu
Der Bauernbund stimmt zu.
München , 5. September. ( Eigenbericht.)
Den sozialdemokratischen Versuch einer Regierungsbildung in Bayern hat der Bauernbund zustimmend beantwortet. In einem offiziellen Schreiben erklärt er sich grundsäglich bereit, an Verhandlungen teilzunehmen und den entsprechenden Teil der Verantwortung mitzutragen. Für den Fall, daß sich eine tragfähige Regierungsmehrheit nicht ergeben sollte, verlangt der Bauern bund ebenso wie die Sozialdemokraten die sofortige Aenderung des bayerischen Landeswahlgeseges, damit die längst notwendigen Neuwahlen zum Landtag stattfinden können. Damit ist die Sintuation für die nächste Entscheidung der sozialdemokratischen Fraktion geklärt. Sie wird voraussichtlich in der kommenden Woche, also noch vor dem 14. September, fallen.
Immer noch Streif in Nordfrankreich. Die Treueprämien müssen abgeschafft werden.
Paris , 5. September. ( Eigenbericht.)
Die Streiflage im Norden Frankreichs ist nach wie vor unverändert. Nur in einer Roubaiger Fabrit, die die Forderungen erfüllt hat, wurde die Arbeit mieder aufgenommen. In den anderen Fabriken wird der Streit aufrechterhalten. Fabriken wird der Streit aufrechterhalten. Die Gewerkschaften wiederholten am Donerstag ihre Forderungen nach unbedingter Abschaffung der Treueprämien und ihrem Ersatz durch eine Tarif. erhöhung. Die Stadtverwaltung von Rubaig hat den Familien der Streitenden neue Unterstützungskredite eröffnet.
mie er 1918 bei reichlich strömendem Naß ,, deutsche Siege" feierte. Ueber das Feiern ist seine persönliche Teilnahme an deutschen Siegen nicht hinausgegangen.
( Leiter der Deutschvöltischen Freiheitspartei, Mitglied des Reichstags von 1920 bis 1924, des Preußischen Landtages Don 1925 bis 1928.)
Bei Kriegsausbruch 32, bei Kriegsende 37 Jahre alt, Typische deutsche Redengestalt, 1,85 Meter groß. Während des ganzen Krieges daheim Redakteur, weil ihn angeblich ein Straßenbahnunfall am Gehen behindert, wovon man sonst faum etwas merkt. Blieb jedenfalls auch dann noch zu Hause, als mit 50 Pro3. und mehr Rente enflaffene Schwierfriegsbeschädigte mit verkürzten Beinen usw. wieder ins Feld gejchidt wurden.
Dr. jur. Paul Bang . ( Deutschnationaler Reichstagsabgeordneter, rechtester Hugenbergianer, Finanzminister" beim Kapp- Butsch.)
Bei Kriegsausbruch 35, bei Kriegsende 39 Jahre alt. Stand den ganzen Krieg über in dienstpflichtigem After. Blieb im sächsischen Finanzministerium, ging nicht ins Feld, sondern gab dafür die Annegionszeitschrift ,, Deutschlands Erneuerung" heraus( Berlag I. F. Lehmann), die durch ihre geradezu wahnmißigen Eroberungsziele selbst damals Aufsehen erregte. Herr Bang begnügte sich, für die Eroberung Belgiens , Nordfrankreichs, halb Rußlands usw. das Bluf anderer strömen zu laffen.
Dr. Reinhold Quaah.
( Deutschnationaler Reichstagsabgeordneter, Hugenbergs Birt schaftssachverständiger.)
Bei Kriegsausbruch 38 Jahre, bei Kriegsende 42 Jahre alt. War den ganzen Krieg über dienstpflichtig, brachte es bis zur belgischen Etappe, wo er in einer Eisenbahndiret tion saß. Hat die Front nie gefehen, hat fein Gefecht mitgemacht.
Wir begnügen uns einstweilen mit dieser Aufzählung und bebalten uns vor, diesen Heldenhain" bei Gelegenheit um einige markante Gewächse noch zu bereichern.
In Halluin war am Donnerstag ein tommunistischer Umzug, an dem die letzten Reste der dort einst so mächtigen Kommunistischen Partei teilnahmen. Es wurden drei Verhaftungen vorgenommen.
Todessturz eines Dachdeckers.
Bei Reparaturarbeiten auf dem Dach des Hauses Soldiner Straße 67 verlor der 56jährige Dachdecker Almin Kretsch mar aus Reinickendorf , Gesellschaftstraße 10, beim Ueberschreiten eines Laufbrettes plötzlich den Halt und stürzte topfüber auf die Straße hinab. In bewußtlosem Zustande wurde der Berunglückte in das Birchow- Krankenhaus gebracht, wo er furz nach der Einlieferung starb.
Danif im U- Bahntunnel.
New Yort, 5. September. Auf der Untergrundbahn ereignete fich ein schweres lin glüd. In einem vollbesetzten Zug, der hauptsächlich von aus dem Theater heimkehrendem Publikum besetzt war, gab es einen Kurz schluß, bei dem zwei Männer schwer verletzt wurden. Unter den Fahrgästen brach eine Panik aus. In dem Gedränge nach den Ausgängen wurden vier Frauen zu Boden gerisjen und verlegt. Die übrigen etwa 300 Injassen des Zuges famen ohne weiteren Schaden davon.
Kommunisten randalieren.
Sie wollen eine Vorwärts" Filiale stürmen. Den Kommunisten ist die blutrünstige Rede ihres vergötterien Mag Hölz in die Glieder gefahren. Deshalb sammelten fich heu e Dormittag mehrere hundert Kommunisten in der Neckarstraße 2 Dor unserer Vorwärts"-Filiale und markierten Entrüstung über den Bericht der Sportpalastversammlung, der im Schaufenste. ausgehängt war.
Der Polizei gelang es aber sehr schnell, die beunruhigten HölzAnbeter zu zerstreuen. Vielleicht wollten sie im Schaufenster auch nur einen objektiven Bericht über ihre Versammlung lesen. De 1 blutigen Satz des Hölz hat freilich auch das Kommunistenblatt ver öffentlicht. Aber es macht seinen Lesern wie üblich blauen Dunst vor.
Holzindustrielle wollen Lohnabbau
Sie lehnen daher die Lohnfchiedssprüche ab. Der Arbeitgeberverband der deutschen Holzindustrie und des Holzgewerbes teilt der TU. mit:
Die Cohnschiedsfprüche vom 22. August 1930 für die am Mantelvertrag für das Holzgewerbe beteiligten Bezirke find bom Arbeitgeberverband abgelehnt worden. Eine Wiederinfraftfehung der vor dem 1. Auguft 1930 gültig gewefenen tariflichen Edlöhne, persönlichen Stundenlöhne und Akkordtarife, die die Entscheidung ab 1. August 1930 vorfah, wird den außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Berhältnissen der Betriebe des holzver. arbeitenden Gewerbes in feiner Weise gerecht. Die Holzarbeiter werden die Antwort nicht schuldig bleiben.