Jawohl, Verbrecher!
Maffenmörder Heidger und Hein von Kommunisten
verherrlicht.
Unsere Liste tommunistischer Berbrecher ist der Roten Fahne" sehr in die Glieder gefahren. Auf die meisten Fälle weiß sie nichts zu erwidern. Dafür lügt sie ihren Lesern vor, wir hätten ,, die Gebrüder Heid ger und den Posträuber Hein der Kommunistischen Partei zugesprochen, mit der sie nie etwas zu tun hatten." Das ist uns gar nicht eingefallen. Wir haben festgestellt, daß diese gemeinen Verbrecher, weil sie sich ihrer Festnahme durch Tötung vieler unschuidiger Menschen zu entziehen juchten, von der Kommunistenpreffe als revolutionäre Helden gefeiert worden sind. Will die„ Rote Fahne" das bes
streiten? Aus den Artikeln der Kommunistenpresse. die damals zuin Lobe dieser Massenmörder erschienen, zitieren mir einen, den ein tommunistischer Reichstagsabgeordneter in dem in. zwischen eingegangenen Berliner fommunistischen Montagsblatt peröffentlichte. Er schrieb:
Die individuelle Lösung, die Verbissenheit and But gegen die Polizei als eine politische Klaffenerscheinung ist bei ein und auch bei den Gebrüdern eidger ganz deutlich in Erscheinung getreten... Andererseits bietet der Kampf der Gebrüder Heidger mit der Polizei gewisse Lehren,
insbesondere darüber, wie durch eine kleine Anzahl von Menschen, in diesem Falle von Verbrechern, ungeheure polizeiliche bzw. milifärische Kräfte gebunden werden können. Die Theoretifer des bewaffneten Aufstandes können zweifellos aus dieser Hezjagd in Köln ebenso viel Lehren ziehen, mie aus dem Hamburger Aufstand. In den Gebrüdern Heidger ist die profetarische Revolution lebendig, nur ist sie nach der individuellen Seite abgedrängt. Die Gebrüder Heidger, der Posträuber Hein, das sind rheinische Rebellen
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Die Heidgers und der Hein, es waren Kerle. Sie hatten Mut, Entschlossenheit und Tatfraft." Im Falle Margies erklärte es die Rote Fahne" für eine ,, Sudelei", ihm 20 Jahre zurückliegende Taten zum Borwurf zu machen. Wie liegen die Dinge? Margies hat sogar schon vor 30 Jahren mit seiner Berbrecherlaufbahn angefangen. Nach seiner legten Groß- Eerie von Einbruchsdiebstählen wurden dann sämtliche gegen ihn erkannte Strafen in 15 Jahre Zuchthaus zujammengezogen, die er ziemlich restlos verbüßt hat. Während dieser Zeit fonnte er also nicht einbrechen. Unmittelbar nach seiner Entlassung hatte er dann als Kommunist" in drei Fällen Schußleute niedergeschossen und fam sofort wieder ins Gefängnis.
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Im Fall Kobitsch Meyer erklärt die Rote Fahne", daß dieser Märtyrer feine auch von der Roten Fahne" nicht abgeleugneten Einbruchsdiebstähle aus Haß gegen die Gesellschaftsordnung begangen habe. War es auch ,, Saß gegen die Gesellschaftsordnung", der Kobitsch- Meyer veranlaßte, bei Begehung dieser Diebstähle einen proletarischen Nachtwächter tot- und einen zweifen zum Krüppel zu schießen? Die Rote Fayne" nennt solche Taten die berechtigte Notwehr eines proletarischen Klassen= tämpfers gegen bewaffnete Angriffe".
Diese Verbrechermoral tennzeichnet sich selber!
Die Jugend marschiert!
Riefendemonstration der sozialdemokratischen Jungwähler.
Die Jungarbeiter Berlins stehen auf der Seite der Sozialdemofratic! Sie werben und wirten für die Partei der Arbeit, sie stehen geschlossen hinter ihr. Das beweist die Riesenbeteiligung an der Kundgebung der sozialistischen Arbeiterjugend und der Jungsozialistischen Bereinigung Groß- Berlin sowie der sozialdemokratischen Studenten, die sich am Donnerstag um 19 Uhr an der MüllerEde Seestraße sammelten.
Der impofante Zug, geführt durch unsere prächtige Arbeiter. jugendkapelle, bewegte sich durch die Straßen des Wedding zum Kleinen Tiergarten. Wohl waren auch gestern wieder einige tommunistische Schreier zur Stelle, aber es gelang ihnen nicht, irgendeine Wirkung zu erzielen. Im Gegenteil, es erwies sich deutlich, daß der überwiegende Teil des Publikums auf seiten der Sozialdemokratischen Partei steht. Das Bild, das sich dem Besucher bot, war großartig. Die schmucke Tracht unserer Jungen und Mädels in ihren blauen Hemden mit dem Zeichen der Sozialistischen Arbeiterjugend, die zahlreichen roten Fahnen, die wirkungsvollen Transparente und Schilder, alles das brachte den Aelteren die Gewißheit eines fiegreichen Ausganges des Wahlkampfes.
Genosse Hennig hielt, oft von Beifall unterbrochen, die Schlußansprache. Die denkende Jugend weiß, daß nur eine Partei für sie fämpft und für sie sorgt, die Sozialdemokratie. Die Jugendschußgejezgebung, die besonderen Schutzbestimmungen für die arbeitende Jugend beiderlei Geschlechts, ist unser Wert. Immer wieder waren wir es, die im Kampf für die Arbeiterjugend vorwärts trieben und bei den bürgerlichen Parteien unseren Willen durchsetzten. Wir sind noch lange nicht zufrieden, unseren Willen durchsetzten. Wir sind noch lange nicht zufrieden, wir sind noch lange nicht am Ende unserer Arbeit. Aber Treue um Treue! Stehen die Jungarbeiter und Junggrbeiterinnen zu uns, stärken sie die Macht der Sozialdemokratie, dann sind auch wir in der Lage, ihnen zu helfen. Am 14. September muß sich zeigen, daß der reaktionäre Bürgerblock auch durch die Jugend ge stürzt wird und daß auch die Schleppenträger der Reaktion, die Kommunisten und Hakenkreuzler, bei der Berliner Arbeiterjugend abgewirtschaftet haben. Einig ist die Berliner Arbeiterjugend in ihrem Treuegelöbnis zur Sozialdemokratie."
Dem unbekannten Funktionär"
Die Lüge von der Futterkrippenwirtschaft
Es ist immer das Borrecht der Sozialdemokratie gemejen, ihren Kampf mit fachlichen Argumenten führen zu können. Wenn mir heute etma gegen die Nationalsozialisten auch die persönliche Kennzeichnung des Charakters ihrer Führer" verwenden müssen, dann nur darum, weil diese Führer vorgeben, die Idee selbst zu verförpern, weil es fein Richtmaß über ihnen gibt, das gelten würde, auch wenn fie felbft Schurken sind. Demgegenüber hat die bürger. sönlicher Berleumdung ihrer Führer benötigt, emfach weil es ihr liche Welt gegen die Sozialdemokratie oft und oft das Mittel per an besseren Waffen, an wirksamen Gegenargumenten gegen unsere Politik gefehlt hat. Und gerade gegenwärtig erleben wir wieder eine Hochflut wüstester Beschimpfung der Männer, die für unsere Politik die Verantwortung tragen. Nicht nur wenigen, die führend Funktionären, wird der Vorwurf gemacht, daß sie Futteran der Spizze stehen, sondern der ganzen breiten Schicht von frippenwirtschaft" treiben, daß es ihnen nicht um den Sozialismus, sondern um ihr Privatwohl zu tun sei.
Es wäre leicht, den Gegnern mit gleicher Münze heimzuzahlen und sie zu fragen, wie viele in ihren Reihen noch an ehrlich gläubigen und opferwilligen Männern in führender Position stehen, aber wir haben einen höheren Mut. Ja, wir sind der Kritik aus dem Gegen lager dankbar, weil sie uns immer von neuem zwingt, die Reinheit unserer eigenen Bewegung zu prüfen und wo es nottut zu vertiefen.
Wir erleben dabei jedesmal, wenn wir uns intensiv mit dieser Frage beschäftigen, von neuem die Freude, uns bewußt zu werden, daß in unserer Bewegung ein unerhörter Opfermut auch heute noch lebendig ist. Das Dentmal, das wir eines Tages dem unbefannten Funktionär" errichten werden, dieses Denkmal wird besser verdient sein als die meisten, die heute unsere Straßen und Pläge füllen, dieses Denkmal wird dem gelten, der Abend für Abend, Sonntag für Sonntag seine Kräfte der Partei weiht und nicht fragt, was sie ihm persönlich dafür gibt. Und es ist feineswegs bloß der untere Funktionär, der sich etwa in furzsichtigem Opfermut in den Dienst des Aufstiegs der oberen stellt, gerade wer weiß, wie manche unserer Abgeordneten( die automatisch bis zu 20 Broz. ihrer Diäten
an die Fraktion abführen) von der Häffte der Nominaleinnahme leben müssen, die sie beziehen; wer weiß, was es heißt, daß solches aufreibende Leben des Politikers unter eingeschränkten äußeren Be dingungen geführt werden muß; der weiß auch, daß wir mit Stolz auf unseren gesamten Funktionärförper blicken dürfen; und diejen Stolz foll uns kein Gegner und kein Renegat je rauben dürfen.
Wir wollen im Wahlkampf gerade über diesen Bunft ganz Parteistatuten eine Regelung findet, wie die folgende aus dem§ 8 deutlich reden. Wir wollen die Gegner fragen, wo sich in ihren der unseren:
„ Außer den regulären Beiträgen für alle mitglieder haben die Bezirksvorstände das Recht, für Mitglieder mit höherem Einfommen unter Berüdsichtigung fozialer Berhältnisse besondere Beiträge zu erheben."
fchiedenheit darauf drängen, daß diese Bestimmung überall und Und wir wollen dann auch in der Organisation mit aller EntBeteiligung unserer Partei an der Regierungsgewalt mit äußerster rücksichtslos angewendet wird. Wir wollen gerade in der Zeit der Strenge darüber wachen, daß unsere Partei nicht angefault werde einem Wort: wir wollen in unserem ganzen Leben Sozialisten sein. von dem bürgerlichen Sumpf, den sie zu entwässern bemüht ist, mit
Organ, das so vielen Bürgerlichen abgeht, das Werden dieses Willens Weil wir uns dieses Willens gewiß fühlen, haben wir auch das in den Massen, sein Wachsen und Durchdringen in unserer Partei als Wirklichkeit zu spüren. Weil wir so immer wieder von dieser Leidenschaft zur Reinheit der Bewegung angeweht merden, so oft kampf vor die Gegner treten, vor sie, die ja gar nicht wissen, gar wir in ihr untertauchen, darum fönnen wir heute getrost im Wahlnicht wissen können, wie ernst es uns mit dem Sozialismus ist; und wir können unter ihren tausend Lügen, mit denen sie den Siegess weg der Wahrheit aufzuhalten am Ende doch vergeblich versuchen, auch die eine vernichten, die eine, die wohl die perfidefte ist, weil sie uns im Innersten, im Heiligsten unseres Glaubens an die Uebermindung des Klassenmenjdentums zu treffen versucht: die Lüge von der Futterkrippenwirtschaft! Karl Thieme .
Haarmoden im Busch
Seltsame Haartrachten der Män ner der Pintosstämme im Innern Australiens . Diese Stämme rur den kürzlich von der Mackey Expedition entdeckt.
Ein Film von der Arbeitslosigkeit
Lohnbuchhalter Kremfe"
jahrelang in guter Arbeit standen und plöglich durch die Maschine überflüssig gemacht werden. In die Behaglichkeit eines Kleinbürgerdajeins, das selbst im Elend noch alles Proletarische entschieden ab lehnt, bricht die Not herein. Der tüchtige Mann findet teine Arbeit Lebenshaltung. Schließlich geht er ins Wasser. Es ist ein typisches und flammert sich verzweifelt an den Anschein einer bürgerlichen Schicksal, wenn auch der Ausgang vielleicht herber ist als
Dieser Lohnbuchhalter Kremte ist einer von den vielen, die
gewöhnlich.
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1000 Personen bedroht. 20 Sprißen in Tätigkeit. London , 5. September.
Ein riesiges Schadenfeuer ist am Donnerstagabend in einem an der Themse gelegenen Lagerhaus in dem Londoner Vorort Wapping ausgebrochen. 70 Feuerwehrwagen, 2 Feuerlöschbooie und 300 Feuerwehrleute fämpften stundenlang gegen den riesigen Brand an, der an den großen Warenvorräten aller Art reiche Nahrung
hiße aus ihren Wohnungen in den benachbarten Häusern vertrieben. Dichter Rauch füllte die Straßen, jo daß für die Anwohner Vergiftungsgefahr bestand. Nach mehr als vier. stündigen Bemühungen gelang es der Wehr, Herr des Brandes zu
Es ist hier oft betont worden, daß der Film, gleichgültig ob er stumm oder tönend iſt, aktuelle Themen behandeln und zu einer Kritik der Zeit, der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Zu- fand. Mehr als 1000 Personen wurden infolge der großen stände beitragen sollte. Lohnbuchhalter Kremte" beweist, daß Alltagsgeschehnisse ebenso dramatisch sind wie kunstvoll erfundene Fabeln mit Pathostatastrophen, Jazz und anderem mondänen Treiben. Bisher liegen drei Filme vor, die in diese Richtung weisen: Mutter Krausens Fahrt ins Glüc"," Cyantali" und" Der Mensch der Massen" der amerikanischen Paramont- Gesellschaft. Aber es überwog selbst in diesen Filmen noch immer die romanhajte Berknüpfung der Handlung, während im Lohnbuchhalter Kremke" die
Handlung keines der üblichen spannenden Filmmomente aufweist
und zwar feineswegs zum Schaden des Films.
Das Neue liegt darin, daß die Tragif in einem Alltagsschicksal gezeigt und diesem Schicksal allgemeingiltige Bedeutung gegeben
Schadenersatzklage der Nordwestlichen. wird. Lohnbuchhalter Stremte tann als Symbol für Millionen
Sie fordern 7000 Mart vom DMB.
andere Eristenzen gelten, die die Maschine zerstört. Ein unverdientes Schicksal. Weil aber dieser Film ein typisches Zeitgeschehen darstellt, Effen, 5. September. ( Eigenbericht.) wird er auch zum Kritiker der Gegenwart. Die sozialen und wirtDer Arbeitgeberverband Nordwest hat den Deutschen Metall- schaftlichen Mißstände sind hier ebenso wichtig wie das Zeiden des arbeiterverband beim Arbeitsgericht Berlin auf Schadenerja in tros rein fachlicher Darstellung zur Anflage gegen ein unfinniges einzelnen. Der Film wird zu einem Zeitgemälde und gleichzeitig Höhe von rund 7000 Mart verklagt. Die Klage steht im ZuWirtschaftssystem. jammenhang mit dem Kampf um den Akkordabbau. Nach der Darstellung des Arbeitgeberverbandes soll im Juni ein Funktionär des Metallarbeiterverbandes in Effen- Katernberg in einem Schreiben an eine Firma erklärt haben, er fordere die Arbeiter zum Streit auf, falls die Firma die Akkorde abbaue. Darin jehen die Arbeitgeber ein tarifbrüchiges Berhalten.
Die Herren der Nordwestlichen Gruppe wollen sich die Früchte des Stegerwaldschen Lohnabbaues nicht schmälern lassen.
Als erfte diesjährige Sonderveranstaltung der Bolfsbühne E. V. findet am Mittwoch, dem 10., 20 Uhr, im Bürger faal des Rathauses, Eingang Königstraße, ein Rest Langer- Abend statt. Einlağlarten 0,60 m.
Die Hersteller haben auf eine tönende Fassung verzichtet, und man sieht von neuem, welche fünstlerischen Qualitäten im stummen Film steden. Die Regie Marie R. Harbers hält sich von allen Künstlichkeiten frei, fie dient allein dem Stoff, und Hermann Balentin in der Titelrolle ist von erschütternder Wahrheit. Dieser Film, der ohne große Prätenfionen auftritt, ist wertvoller als vieles, das im Monumentalstil angekündigt wird. Bor Bertretern der Bresse fand seine Uraufführung statt, und es ist dringend Bu münschen, daß er bald dem großen Publikum zugänglich wird Dder will man sich einer wahrheitsgetreuen Darstellung sozialer Miß stände verschließen?
F. Sch.
werden. Der Sachschaden wird auf 20 Millionen Mark geschäßt. 3eitweilig bestand auch die furchtbare Gefahr, daß das Feuer auf wäre das ganze Stadtviertel verloren gewesen. Nur mit äußerster eine naheliegende Gasanstalt überspringen würde. In diesem Fall Anstrengung gelang es den 70 Sprizen, das rasende Element nieder zufämpfen.
Was wird nun mit Jack Diamond.
Niemand will ihn haben.
Bremen , 5. September. Weise fie Jad Diamond los werden sollen. Der Verbrecherfönig Bremer Polizeibehörden missen immer noch nicht, auf welche besteht auf seinem gültigen Baß und Bifum. Die Reedereien cher haben mit Rüdficht auf ihre Bassagiere menig Neigung, Diamond als Paffagier an Bord zu nehmen. Die Bremer Kriminalpolizei ist aufs äußerste bemüht, die Ausweisung des Schwerverbrechers unter allen Umständen zu beschleunigen, da man deutscherseits größten Wert darauf legt, daß Diamond möglichst noch am Freitag, auf jeden Fall aber am Sonnabend, den deutschen . Boden verlassen hat. Die Berhandlungen der Bremer Polizeibehörde gehen neuerd dahin, den Verbrechertönig als amerifer Staatsbürger auf einem amerikanischen Dampfer zubringen. In diesem Falle mwürde Diamond mit einem Schiff: United States Lines von Hamburg aus abgeschoben werden.