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Alle Kräfte angespannt!

Ein Reh hat Geburtstag...

Frühmorgens im Berliner 300. Die meisten Besucher find urgäste", Glückliche, die Zeit und Geld haben, sich eine Brunnentur leisten. Ein in

sten Kampfes

Eine Woche schwersten Kampfes

Kampfes steht

vor uns! Wir werden sie zu nutzen

wissen. Wegweiser im Wahlkampf ist der

"

Vorwärts"

Der Marsch zum Sieg!

beſchaulich zwischen den Käfigen, befuchen ihre Zierlieblinge, bleiben Wieder glänzende Wahlfundgebungen der Berliner Sozialdemokratie.

ab und zu stehen und trinken ein Schlückchen. Von den vielen Ber­ liner Schulkindern, die klassenweise den 300 besuchen, werden sie ob ihres Tuns ebenso bestaunt wie die Zoobewohner hinter den Gittern.

Plöglich mitten in der beschaulichen Ruhe ein Menschenauflauf. Ein Rehkäfig ist förmlich belagert von einer Menschenmenge. Interessiert tritt man näher. Das Reh scheint hohen Besuch zu haben. Nicht weniger als drei Personen bemühen sich um den

Käfiginfassen. Eine äußerst elegant gekleidete Dame, sie hat die scheinend dem Diener, und einer Frau, geben den Zuschauern unbe absichtigt eine interessante Vorstellung. Der Diener packt aus: Bündel aller möglichen Pflanzen, Strauchmert, Mohrrüben, Ka­rotten und Rosen, richtige Rosen werden dem Tier feierlich über

Mitte des Lebens hinter sich, unterstützt von einem Manne, an­

reicht..

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Ein Junge, der mit seiner Klasse auch dem komischen Treiben zusah, rettet endlich die Situation: Dat Reh hat wohl Jeburts Jahhh tag, bat et fo wat Feinet friegt?" , flötet, fingt, nein zwitschert in den freundlichsten Tönen des Entzückens die Dame. Mir plagt die Galle: Ja, Junge, für dich sind die Weintrauben nicht da." ,, Ich will se ja nich haben", verteidigt er sich in jungenhaftem Stolz. Aber auch er fühlt, wie vielen armen, gepeinigten Menschen tönnte man mit allen diesen Dingen eine Freude bereiten, die hier einem Tier gereicht werden, das sich über die allzu seltsamen Menschen mur wundern fann...

Lockenernst, der Fledderer.

Seine Komplizen wurden gefaßt, er ist getürmt. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend gelang es Beamten der Ueberwachungsabteilung der Reichsbahndirektion Berlin, zwei bekannte Fledderer festzunehmen, nachdem fie in einem Südringzuge einen schlafenden Reifenden beraubt hatten. Es handelt sich um den 54jährigen Arbeiter Walter Heder. mann aus der Strausberger Straße 32 und den 58jährigen Schloffer Mar Gursta aus der Landsberger Straße 101. Ein britter Romplice, den die beiden Täter nur unter dem Spignamen Lodenernft" fennen wollen, ist zur Zeit noch flüchtig. Das Trio hatte sich einen Raufmann Paul M. aus der Lenbachstraße ausersehen, der in einem Abteil dritter Klasse fest eingefchlafen mar. Die Bande hatte nicht die geringste Ahnung, daß sie bei ihrem Unternehmen von zwei Beamten beobachtet wurden. Nachdem sie dem Schlafenden feine Börse, die 16 Mart enthielt, gestohlen hatten, griffen die beiden Beamten zu. Leider ist es Lockenernst gelungen, zu entkommen.

Die beiden Festgenommenen sind geständig, sie find be­reits gestern dem Untersuchungsrichter oorgeführt morden.

Der zweite Frenzel- Prozeß.

Lotaltermin in Bornim ?

Die Berufungsverhandlung des Prozesses gegen den Amts vorsteher Frenzel, die vor der Großen Straffammer des Bandgerichts Potsdam am 23. September beginnen soll, wird an Umfang und Dauer die erste Verhandlung noch übertreffen. Die Rechtsanwälte werden eine Reihe weiterer namhafter Sachverständiger, sowie zahl­reiche neue Zeugen laden, die die unrichtigkeit der von Gertrud Frenzel gegen ihren Bater erhobenen schweren Beschul­digungen dartun sollen.

Auch die Staatsanwaltschaft wird neue Gutachten bei­bringen. Neben Dr. Plauth, der bereits in der ersten Verhandlung als Gutachter der Staatsanwaltschaft auftrat, ist Prof. Dr. Cramer von der Berliner Charité als Eachverständiger ausersehen worden, der Gertrud Frenzel als Psychiater im Auftrage der Staatsanwalt schaft inzwischen wochenlang eingehend untersucht hat. Die Ber­teidigung will für sich das gleiche Recht wie die Staatsanwaltschaft in Anspruch nehmen, da nach ihrer Ansicht ohne ausreichende Unter­suchung der Gertrud Frenzel auch durch die Gegengutachter feine völlige Klarheit über ihre Glaubwürdigkeit möglich sein wird. Es ergibt sich dabei die interessante Frage, ob sich Gertrud Frenzel einer solchen Untersuchung unterziehen muß oder nicht. Zeugen fönnen an sich nicht zu einer derartigen Untersuchung gezwungen werden. Die beantragte Untersuchung hängt also von dem eigenen Willen Gertud Frenzels und ihres Pflegers, des Bornimer Arztes Dr. Stappenbed, ab, der sie in Berlin untergebracht hat. Den Vorsitz der Verhandlung führt Landgerichtsdirektor Dr. Hellwig, mähend die Anklage wiederum von Staatsanwalt Dr. Stargard vertreten wird. Die Verteidigung wird auch die Abhaltung eines Lokaltermins im Hause des Amtsvorstehers Frenzel in Bornim be­antragen, durch die die Unmöglichkeit der von Gertrud geschilderten Borgänge bewiesen werden soll. Die Verhandlung dürfte eine Dauer von 10 bis 14 Tagen haben.

Eine Woche ernstesten Wahlkampfes steht nod, vor uns!| flingt geradezu wie Hohn, wenn dieser Sozialdemokratie gewisse Sie wird uns auf dem Poften finden! Die Erfolge der bis- Kreise den staatserhaltenden Charakter absprechen wollen. Doch das elcherigen Arbeit berechtigen zu den besten Hoffnungen. Das 3iel all dieser Machenschaften ist die Abwürgung der Demokratie. zeigten auch die Kundgebungen und Bersammlungen am Sonnabend.

Die Reinickendorfer Parteigenossen marschierten am Sonnabend in zwei gewaltigen Werbeumzügen durch das Gebiet Wittenau mit seinen neuen Siedlungen Tegel , Neu- Tegel und Borsigwalde . Beide Züge trafen sich auf dem Sportplatz Reinickendorf- West . Unter Crispien, der daran erinnerte, daß die kapitalistischen Parteien wehenden roten Fahnen sprach dort der Parteivorsitzende Artur in diesem Wahlkampf offen ihre Marschroute gezeigt hätten. Sie wollten die Arbeiterschaft von der Republik trennen und den Staat selbst benutzen zum Ausbau ihrer wirtschaftlichen Macht. Und zwar sind dieselben Parteien, die früher alle Entrechtungen der Arbeiter. schaft zu verantworten hatten, auch heute wieder an der Arbeit, die sozialpolitischen Errungenschaften abzubauen. Mit einem be­sonderen Appell an die Frauen und die Jugend, alle Kräfte für einen Wahlfieg der Sozialdemokratie anzuspannen, schloß der Referent seine begeistert aufgenommene Ansprache.

Bis in die entlegenfte Giedlung.

Die immer regen Tempelhofer Genossen veranstalteten am Sonnabend eine Demonstration, beinahe tönnte man sagen Egpe­dition, in die entlegenen neuen Siedlungsblods des Industrie­geländes an der Germania und Gottlieb Dunkel- Straße. Wenn auch der gegen 7 Uhr einsehende Regen eine Anzahl Zuschauer von der Straße verscheuchte, so belebten Reichsbannerkapelle und wechselnder Gesang den stattlichen Zug, dem eine doppelte Facel reihe und zahllose Fahnen wirksames Gepräge verliehen. Die Ein­wohnerschaft mar freudig erstaunt, daß die Sozialdemokratie auch zu ihnen hinaus den Weg gefunden hatte, und begrüßte den Zug durch Zurufen und Winken. Auf dem großen Platz in der Siedlung an der Bacharacher Straße endete die Demonstration. Hier hielt Genosse Ruttner eine furze, zündende Ansprache, die mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Sozialdemokratie und auf die Republik schloß.

Rundgebung in Friedenau .

Gestern fand eine gelungene fozialdemokratische Demonstration auf dem Dürerplatz am Wannseebahnhof in Friedenau statt. Eine musikkapelle des Reichsbanners veranstaltete ein Blazkonzert, das große Zuschauermengen heranlockte. Die Ansprache des Genossen Dr. Croner, die darin gipfelte, endlich am 14. September Schluß zu machen mit allen Feinden einer sozialen Republit, fand weit hallenden Beifall. Der Redner versicherte, daß der Einbruch in die Sozialversicherungen und andere Schandmaßnahmen der Regierung Brüning wieder beseitigt würden, wenn die in den Gewerkschaften und in der Sozialdemokratie politisch organisierte Kraft am 14. Sep.. tember fiegreich zur Entfaltung fäme. Das Reichsbanner, die Ge= nossen mit Frauen und Kindern und vor allem die Arbeiterjugend unter Borantragen der roten Fahnen formierten sich nunmehr zu einem Zug, dessen Größe dem schlafenden Bürgertum in den mest= lichen Vororten sicher die Augen geöffnet hat. Vor dem Rathaus in Friedenau versammelten sich nochmals alle Teilnehmer des Werbe­umzugs, um hier in einem Treuegelöbnis und in einem Hoch a if die internationale Sozialdemokratie ihren Willen zur Freiheit, Wahrheit und Brüderlichkeit zu befunden.

Wer hilft dem Arbeiter?

In einer stark besuchten Wählerfundgebung im alten Lichten­berger Ortsteil sprach am Freitag Genosse Landtagsabgeordneter Der Otto Meier über das Thema: Wer hilft dem Arbeiter? Redner führte aus: Mit Hilfe des Artikels 48, für dessen Inanspruch­nahme jegliche gesetzliche Voraussetzung fehlt, find den breiten Maffen des Boltes dann jene ungeheuren Lasten auferlegt worden, die jedes sozialen Charatters entbehren, und die der Ausfluß sind der Macht jener Interessentengruppen, die wohl die Hilfe des Reiches beanspruchen, aber die nicht willens sind, die Not des deutschen Boltes mittragen zu helfen. Unter der Regierung Müller war es möglich, alle Angriffe in dieser Richtung abzuwehren. Mit dem Rücktritt Müller aber war die Bahn frei für die Lastenabwälzung auf die Schultern der breiten Massen des Volts. Bezeichnend für die Politit des Minderheitskabinetts sind schließlich die Abstriche am Sozialetat, die hunderte von Millionen Mart ausmachen. Im trassen Gegensah dazu stehen die geringen Abstriche am Wehr­etat. Dieser Umstand allein ist treffend genug, allen Arbeitern zu zeigen, wohin der Kurs der hinter der Regierung stehenden Parteien geht. Das gesamte Bürgertum stellt sich in gemeinsamer Front gegen die Arbeiterschaft, gegen die Sozialdemokratie. Es stellt sich gegen dieselbe Sozialdemokratie, die die demokratische Re­publit geschaffen hat, die die Frage der Reparationsschuld zu einer einigermaßen annehmbaren Lösung hat führen helfen, die der eigent­liche Rückhalt der Berständigungspolitit Stresemanns war.

Es

Tanz in der Sonne.

Das Wetter meinte es gut mit der Jungmärkischen Tanzschar, die sich quietschvergnügt auf dem neuen Sportplatz Eichkamp zu Gruppen, barfuß oder in leichten Schuhen, mit lachenden, vom fröhlichem Tanz vereinigt hatte. Das Berliner Bolkstanzorchester musizierte, und auf dem grünen Rasen drehten sich die Paare und Tanz und von der Sonne geröteten Gesichtern. In der Pause führte eine Frauengruppe der Turnerschaft Charlottenburg zu den Klängen der schönen blauen Donau " Gymnastik vor. Das Bezirksjugend­veranstaltet hatte, zu dem sich denn auch zahlreiche Zuschauer amt Charlottenburg verdient Dant dafür, daß es dieses hübsche Feft und natürlich auch sehr viele Tänzer und Tänzerinnen eingefunden hatten.

Allgemeine Wetterlage.

6.Sept. 1930, abds.

765

760

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770

13

Leninge

17

20 پھر

760

On

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765 OMadrid

Warsch

14 10

20

765

0

Owolkenlos, heirer.O halb bedeckt wolkig. bedeckt RegenAGraupeln Schnec, Nebel, GewitterWindstille

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Am Sonnabend herrschte im größten Teil Deutschlands starf wolfiger bis bedeckter Himmel. In der südwestlichen Hälfte des Reiches fam es dabei vielfach zu meist leichten Regenfällen oder Gewittern. Nur in Ostpreußen war es meist heiter; jedoch stieg dort das Thermometer meist faum über 15 Grad Celsius. Am märmsten mar es wieder in Westdeutschland, wo als Höchit­temperatur stellenweise 23 Grad Celsius gemessen wurde. leber dem mittleren Europa geht zur Zeit verbreiteter Druckfall vor sich, so daß unser Bezirk immer mehr in den Wirkungsbereich der west­europäischen Depression und ihrer feuchten Luftmassen, die über Frankreich oftwärts vordringen, gelangt. Damit müffen wir für Sonntag mit meist wolfigem Wetter und auch vereinzelten Regen­fällen oder Gemitern rechnen.

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Wetter für Berlin : Wolkig, vereinzelt Gewitter oder Regen, Temperaturen ein wenig höher. Für Deutschland : Im Nordosten trocken und vielfach heiter, im übrigen Reiche wolfig mit einzelnen gewitterartigen Regenfällen.

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Bas wähle ich?

Es gibt sehr viele ,, tluge" Menschen, die mit allen notwendigen Anschaffungen bis zur Seit der Inventur- oder Saisonausvertäufe warten in der Annahme, dann etwas geschenkt oder zumindest um die Hälfte billiger zu erhalten. Tatsache ist, daß gerade heutzu tage niemand etwas zum Verschenten hat und daß alle scheinbaren Breisreduzierungen einen Grund haben, den der Käufer meist und leider erst nach Erwerb des Kaufobjektes findet.

Man sollte nie davon abgehen, nur wirklich einwandfreie, gute Ware zu laufen, denn nur diese ist nachweislich die billigste, da fie eine doppelt so große und meist noch größere Lebensdauer hat. Es ist ganz gleich, ob es sich um ein Kleidungsstüd, einen Wirt­schaftsgegenstand oder um eine Wohnungsausstattung handelt.

Gute Ware aber ist verhältnismäßig teurer als zusammen. geftellte Ausverkaufsmare" und daher in der heutigen geldarmen Seit für viele scheinbar nicht erreichbar.

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Eine berechtigte Frage, die heutzutage jeden angeht! nicht, hört man die noch viel Alügeren fagen! Warum? Weil fie noch nie den Mut fanden, für ihre notwendigsten Anschaffungen den Krebit eines der größten Möbel- und Warenkredithäuser Ber lins in Anspruch zu nehmen. Sie wissen nicht, mas es heißt, auf bequeme, langfristige Teilzahlung zu taufen. Sie können sich gar nicht denken, daß es heutzutage noch großzügige, tulante Firmen gibt, bie, ben fozialen Forderungen des Tages nachtommend, allen ihren Räufern auf Wunsch Kredit in jeber verlangten Höhe ein räumen. Sch empfehle allen Unentschlossenen und allen denen, die da sagen: die Sache muß doch einen Saten haben", ihre Eintäufe einmal in Berlins größtem und fast seit vierzig Jahren bestehendem Möbel- und Warenkredithause zu tätigen. Denn weshalb soll man warten, bis die gesamte Rauffumme zusammengespart ist, oder weshalb soll man für wenig Geld minderwertige Baren taufen? Cin Besuch der Firma B. Feder mit ihren Geschäften in der Brunnenstraße 1 und 197, Frankfurter Allee 850, Rottbuser Damm 103 rub Wilmersdorfer Straße 165 perpflichtet u nichts

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