Beilage
Dienstag, 9. September 1930
Wort verschafften
Die Angst vor dem Militärperbot gegen ihre Lokale veranlaßte in der Kafferzeit die Saalbefizer der Garnisonstädte, ihre Säle nicht für sozialdemokratische Versammlungen herzugeben. Als 1906/1907 Dr. Karl Liebknecht unser Kandidat in PotsdamSpandau- Osthavelland war, gelang nicht, einen großen Spandauer Saal für ihn zu bekommen. In der höchsten Bedrängnis nahte Hilfe in der Person eines Ingenieurs Reidel aus Potsdam . Dieser Herr wollte Demokrat sein, nannte sich aber mit Borliebe einen wahrhaft liberalen Mann". Unseren Spandauer Genossen kam sofort der Gedanke, den Herrn Keidel zu benutzen, um Liebknecht zu ermöglichen, im größten Saal Spandaus, im
„ Roten Adler", zu den Spandauer Arbeitern zu sprechen. Es wurde im Wahlkomitee vereinbart, daß Herr Keidel eine Versammlung aller wahrhaft liberaler Männer Spandaus einberufen solle. Da Herr Keidel mittellos war, wurden die Kosten der Versammlung von unserem Wahlkomitee bestritten, dessen Mitglieder Herrn Keidel gegenüber selbstverständlich auch als„ wahrhaft liberale Männer" auftraten.
Die führenden Genossen in Spandau waren zu bekannt, die Bestellung eines oder mehrerer Spandauer Genossen zur Versamm lungsleitung hätte den Wirt sofort mißtrauisch gemacht und die Versammlung wäre totsicher aufgeflogen. Bei dieser Beratung im Wahlkomitee erhob sich Georg Reichard und verkündete mit Stentorstimme: Barteigenossen, laßt das meine Sorge sein. Ich fenne in Berlin zwei ganz verhauene Hunde, die machen die Sache glatt. Es find dies meine beiden Berufskollegen Ludwig Hodapp und Florian Tröger." Gesagt, getan. Im Verbandsbüro der Brauereiarbeiter in Berlin , Linienstr. 19, vereinbarten mir, ich solle die Versammlung leiten, Tröger werde Beisiger. Dem Herrn Keidel gegenüber traten wir selbstverständlich auf als zwei wahr
V
Der Abend
Shalausgabe die breins
Unser Tonfilmauto
Lifte 1 fliegt übers Land
Der Wahlkampf ist in vollem Gange. Immer gewaltiger wird der Einsaß an Kräften, immer raffinierter die Methoden ihrer Wirtsamkeit. Mit den modernsten Mitteln der Techmit wird der Kampf der Ideen und Anschauungen ausgefochten. Gestern noch Flugzeug und Schallplatten- Lautsprecher, heute schon ist Tonfilm die jüngste Parole.
Als größte Partei Deutschlands nützt die Sozialdemokratie ihre Stärke und sendet sprechende Filme durch Stadt und Land, um neue Massen zu werben. Große geschlossene Lastautos, zu diesem besonderen 3wed erbaut, wurden mit den neuesten Apparaturen versehen. Nun rollen sie von Ort zu Ort und fünden, was die Führer der Partei den Millionen ihrer Wähler zu sagen haben.
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Die Sirene einer Fabrik schrillt gerade Feierabend, als unser Wagen über den Marktplay von Wriezen holpert. Wir eilen dem Lokal zu, das heute abend zur Vorführung dienen soll. Schnell wird der Saal des Gasthauses auf seine Verwendbarkeit geprüft und für zu klein befunden. Einen Augenblick herrscht betretenes Schweigen. Da kommt auch schon die rettende Idee: Freilicht Aufführung in dem schönen Garten hinter dem Hause. Sogleich folgt dem Gedanken die Tat. Otto, der Künstler vom Steuerrad, balanciert mit akrobatischer Geschicklichkeit die„ Porzellanfuhre" an es ihm, daß er auf die Gartenpforte heran. Kaum glaubt man diesem Gebiet reiner Amateur sei, im Zivilberuf Brivatsekretär einer Partei- Prominenz. Der lange Vorführer eilt in wilden Sprüngen herbei, um die empfindlichen Stücke der Filmapparatur vor dem Uebereifer der zahlreichen freiwilligen Helfer zu retten, schleicht, um den elektrischen Anschluß zu ermöglichen.
bildet Vor- und Nachhut. Unter den Klängen eines flotten Marsch liedes rajen wir im Schneckentempo durch die fast ausgestorbenen Hauptstraßen". Doch bald sorgt unser Großlautsprecher, der das Dach des Wagens ziert, für das notwendige Leben. Neugierig öffnen sich die Fenster, bald knarren die Haustore und die Straße ringsum füllt sich mit Menschen. Dem ersten Staunen folgt bald regstes Interesse, das man dem geheimnisvollen Auto zuwendet. Weithin leuchtet in großen roten Lettern die Aufschrift ,, Wählt Liste 1 Sozialdemokratie!". Wir stoppen ab, sind im Nu umringt und können eine improvisierte Versammlung starten. Ich öle meine ausgetrocknete Kehle mit einem Schluck Selterwasser und vertraue dem Mikrophon ein paar fernige Worte zur Begrüßung an. Dann erteile ich in absentia dem Reichstagspräsidenten Paul Löbe das
Wort und setze mit kunstvollem Schwung die Sprechplatte auf die rotierende Walze. Die Masse wächst an. Der Verkehr" ist lahmgelegt. Schimpfende Kutscher werden energisch zur Ruhe verwiesen. Laut und vernehmbar flingen Löbes Worte. Kaum ist die kurze
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Ansprache beendet, wird wieder auf Welle Briezen" umgeschaltet und jedermann zu der Freilicht- Tonfilmvorführung eingeladen, die von den zurückgebliebenen Genossen gerade vorbereitet wird. Die Internationale beendet dann die Kundgebung, die nur wenige Minuten gedauert hat. Erst als wir fast außer Sicht find, rafft sich die Opposition zu schüchternen Protesten auf und Nieder, nieder!" tönt es, zumeist nur ein- oder zweiftimmig, hinter
uns her.
So rollen wir Straße auf, Straße ab. Ueberall das gleiche Bild. Der Zulauf ist start. Gruppen bilden sich und diskutieren lebhaft. Freund und Gegner, die Kundgebung am Abend zu besuchen.
haft liberale Männer", und zwar Tröger, der damals noch in der während der Mechaniker spähenden Auges durch den Garten Meinung steht gegen Meinung und gemeinsam beschließen oft
Schloßbrauerei Schöneberg beschäftigt war, als Wertmeister und ich als Privatbeamter. Bei Beginn der Versammlung solle ein Gee nosse Büromahl beantragen. Dies Verlangen solle von mir als Bersammlungsleiter zurückgewiesen werden mit dem Versprechen, als wahrhaft liberaler Versammlungsleiter" die Verjammlung auch wirklich in wahrhaft liberaler Weise zu leiten. Endlich wurde auf Wunsch des Herrn Keidel vereinbart, daß wir beide eine Stunde vor Beginn der Versammlung eine Besprechung mit ihm haben sollen. Der Versammlungstag nahte heran. Die Besprechung mit Herrn Keidel vor der Versammlung lieferte den Beweis, daß Reidel für unsere Zwecke durchaus brauchbar mar. Er verlangte nebenbei von der Versammlungsleitung, daß kein Diskussionsredner länger reden dürfe denn er als Referent. Außerdem wurde vereinbart, daß Tröger und ich nach der Versammlung noch eine Stunde mit Herrn Reidel zusammenbleiben sollten, um die weiteren Maßnahmen zu beraten. Als er dann zum Schluß sagte: Meine Herren, ich werde jetzt noch ein Halbstündchen ruhen. Kurz vor Beginn der Versammlung werde ich durch den Mittelgang auf den Vorstandstisch zugehen. Sie, meine Herren, erheben sich dann, kommen auf mich zu und drücken mir freundschaftlich die Hand", da mußten Kollege Tröger und ich uns geradezu bezwingen, um nicht in ein helles Gelächter auszubrechen.
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Immer voller wurde der Saal. Ich sehe heute im Geiste noch die grinsenden Gesichter der Spandauer Genossen und meiner Kollegen aus der Brauerei Pichelsdorf. Ich eröffnete dann die Bersammlung aller wahrhaft liberalen Männer und Frauen Spandaus", gab Tagesordnung und Referent, Herrn Ingenieur Reidel aus Potsdam , bekannt. Sofort meldete sich verabredungsgemäß ein Genosse zum Wort und beantragte Bürowahl. Die wies ich zurüd mit dem Bersprechen, die Versammlung in wahrhaft liberaler Weise zu leiten. Die Versammlung wurde überwacht vom langen Willi", dem Polizeileutnant Genz. Der lange Willi machte uns aber nicht die geringsten Schwierigkeiten. Herr Reidel als Referent redete ein Zeug zusammen, daß sich die Balken bogen; u. a. beschwerte er sich bitter darüber, daß von zirka 30 Patenten, die er eingereicht habe, ihm tein einziges erteilt wurde. Während des Referats wurde mir die Wortmeldung des Genossen Karl Liebknecht überreicht. Keidel war mit seinem Referat zu Ende. Mit einer Hochnäfigkeit, deren ich mich bis dahin selbst nicht für fähig hielt, nahm ich den Zettel mit der Wortmeldung in die Hand und rief naserümpfend in den Saal:„ Es hat sich ein gewisser Karl Liebknecht aus Berlin zum Wort gemeldet. Ist der Herr hier anwesend?" Jawohl!" ertönte es aus einer Saalece. Es war erreicht. Unser Kandidat Dr. Karl Liebfnecht hatte das Wort und konnte im größten Spandauer Saal sprechen. Mit zündenden Worten legte Liebknecht unsere Ziele dar und forderte zum Eintreten für die Sozialdemokratie auf. Da raunte mitten im Referat Herr Keidel mir zu:„ Herr Versammlungsleiter, der Herr Liebknecht spricht schon viel länger als ich, entziehen Sie ihm das Wort." Ich antwortete, daß ich der Verjammlung das Versprechen gegeben habe, die Versammlung in wahrhaft liberaler Weise zu leiten. Eine Wortentziehung vereinbare sich nicht mit diesem Versprechen. Herr Keidel gab sich zufrieden. Jetzt aber drohte eine neue und größere Gefahr. Der Wirt schickte einen Kellner zum Vorstandstisch und ließ uns jagen: „ Er, der Wirt, habe die lleberzeugung erlangt, daß es sich hier um eine verlappte sozialdemokratische Versammiung handele", und drohte, das Licht auszudrehen. Tröger übernahm es, mit dem Wirt zu verhandeln und tat es mit Erfolg. Liebknecht konnte seine Diskussionsrede zu Ende führen. Ich hatte ihm aber vorsichtshalber einen Zetel zugeschoben des Inhalts:„ Der Wirt hat die Situation erkannt und will das Licht ausdrehen." Es galt nun die Bersammlung schleunigst zu schließen und zu verduften. Denn an einer, meiteren Unterredung mit Keidel hatten wir wahrlich fein Intereffe. Nach Schluß der Rede Liebknechts appellierte ich an die Bersammlung, unserem Kandidaten die Stimme zu geben und schloß die Versammlung. Nachdem der lange Willi noch meinen Namen und den meines Kollegen Tröger festgestellt hatte, verschwanden wir schleunigst.
Kurze Zeit danach war im Lokal von Schwabe in Spandau in der Seeburger Straße eine Wählerversammlung. Referent war August Bebel As Diskussionsredner trat Herr Ingenieur Keidel aus Potsdam auf und verzapfte wieder seinen Unsinn. Bebel bürstete Keidel im Schlußwort nach allen Regeln der Kunst ab. Die Folge war eine Privatbeleidigungsflage Reidels gegen August Bebel ! Infolge der objektiven Aussage des überwachenden Polizeikommissars Kieme wurde Bebel freigesprochen. Ludwig Hodapp.
Endlich sind alle Instrumente, Handwerkszeuge, Leinwand usw. vom Wagen geschafft. Wir erhalten Auftrag, loszufahren und Lärm zu machen", wie der Fachausdruck heißt. Da ich besonders musikalisch bin, darf ich Grammophon und Mitrophon bedienen. Also rein in die Holperkiste und los. Neben Otto hat sich ein eingeborener Genosse aufgepflanzt. Eine Kolonne Radfahrer
Teilhabers Demokratie
Teilhaber hat einen Freund, den Herrn Weniger, Der ist auch ein Ehrenmann, aber mehr republikanisch! Die beiden sitzen bei einer Zigarre und reden mie Männer,
Würdig und ernst über ein beliebtes Thema. Teilhaber ereifert sich lärmend und spricht: ..Demokratie? Ich lache, mein Lieber! Demokratie ist gut für die Kühe und Kälber, Die alle den einen Tod, den Schlachttod, ganz demokratisch verrecken.
Demokratie, das ist gut, menn der Krieg kommt, Wenn die Trommel, die dunkle, die Herde des Volkes Hertrommelt zur männlichen Schlacht! Demokratie ist natürlich für genialische Menschen nicht tragbar.
Demokratie? Nun ja, wenn sie so ist: Der Masse, den Vielen, den Arbeitsmillionen, Pack auf die Lasten und Steuern des Staates, Da mögen sie alle ganz demokratisch fluchen und keuchen! Der Tapfere aber, und ich gehöre dazu, Der Tapfere setzt alles mutig auf eine Karte. Gewinnt oder verliert, und siehe, mein Freund, ich habe geroonnen!
Demokratie? Ja, aber mit einem Diktator hoch an der Spitze!"
Herr Weniger lächelt sein demokratisches Lächeln, Wischt mit einem seidenen Tuch den Schweiß von der Glatze,
Hängt in den Wind die Enden seiner schwarzen Krawatte, Lächelt behutsam und spricht:
,, Demokratie ist natürlich kein Bau aus Eisen, Ist machsend und merdend, mal so und mal so, Wir biegen uns so und schmiegen uns anders, Wir sind für die Freiheit und sehr beweglich, Ich bin, Herr Teilhaber, das sage ich offen, Ich bin für den friedsamen Weg, für Bildung und Kunst und so,
Für Koalition mit rechts, für Koalition mit links, Denn rechts ist das Volk und links ist das Volk, Wir haben für alle Fälle unser bewährtes, Programm. Natürlich, Demokratie, am liebsten mit einem demokratischen Diktator
Hoch an der Spitze!
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,, Aber es röten sich merklich die blassen Gesichter des Volkes!"
Teilhaber brummelt in seinen Bart, Dann aber sagt er: ,, Auch ich bin liberal."
Dann schweigen sie beide und rauchen die dicken Zigarren ,.
Sie träumen von einer Republik, mit einem Großherzog an der Spitze,
Sie wollen nach Ostland reiten und dann nach Westland, So sitzen sie da und verachten sich maẞtos, klar: Aber sie schweigen, und nur eines ist ihnen ganz Es röten sich merklich die blassen Gesichter des Volkes!
Im Versammlungslokal ist es inzwischen heiß hergegangen. DerAufbau der überaus tomplizierten Maschinerie erfordert tagtäglich mehrere Stunden schwerster Arbeit. Ein Gemirr von Kabeln und Drähten windet sich um die Apparate und verbindet fie mit den beiden Großlautsprechern zu beiden Seiten der weißen Leinwand.
Plötzlich unterbricht ein trockener Knall die fieberhafte Tätig feit. Eine furze Stichflamme durchzuckt blizzartig die Apparatur, und der scharfe Geruch, der sich schnell im Garten verbreitet, verrät den geheimnisvollen Ursprung: Die Zuleitung ist dant falscher Boltangabe durch gebrannt. Die Borstellung ist in Gefahr. Schon erscheinen die ersten Besucher. Einen Augenblick herrscht Ratlofig feit. Doch schnell sind die großen Akkumulatoren des Laute sprechers aus dem Wagen geschafft. Legtes Anspannen aller Sträfte .. und wenige Minuten vor 8 Uhr, dem festgesetzten Zeitpunkt des Beginns, melden die Techniker, daß die Borstellung beginnen fann. asb
In Scharen strömen die Besucher herbei. Ungläubig betreten die braven Wriezener den abgeblendeten Garten und spähen rasch nach dem Freilichttheater aus, daß wie durch Zauberhand plöglich entstanden ist. Mit Scheu und Ehrfurcht betrachten sie aus respektvoller Entfernung die neu funkelnde Vorführanlage und stolpern dabei mehrfach über die Kabel, die am Boden liegen.
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Auch das gesamte Aufgebot der Wriezener Landjägerei in Stärke von drei Mann ist vollzählig zur Stelle. Lederne Knüppel hängen nagelneu an ihren Gürteln. Ein gutes Zeichen für die Friedfertigkeit der Bewohner dieses Städtchens.
Punkt 8 Uhr verlöschen die Lampen und die ersten Lichtbilder leuchten auf der Leinwand auf. Ein wirksamer und treffsicherer Zeichentrickfilm faritatiert die Taten der Regierung Brüning. Es folgt eine Reihe historischer Bilder. die knapp und plastisch die Entwidlung der Partei umreißen. Nach einer furzen Pause, die durch passende Musikstücke ausgefüllt wird, folgt als Hauptprogramm puntt ein hundertprozentiger Sprechfilm. Eine Bersammlung rollt in Lichtbildern über die Leinwand. Wissell, Herz und Breitscheidt skizzieren kurz die politische Situation, Weg und Ziel der Partei. Die Redner find klar und deutlich vernehmbar. Mit erstaunlicher Andacht folgen die vielen Hunderte dem Ablauf der Veranstaltung, die ihnen in mancherlei Hinsicht Interessantes und Neues zu bieten hatte.
Kaum flammen die Lampen wieder auf, beginnt auch schon der Abbau, der zum Glück schneller und leichter als der Aufbau ist. Bald ist unser Tagewerk beendet und durch die stockdunkle Nacht fahren wir einem neuen Ziel und neuer Arbeit entgegen.
Curt Kramarski.
Marke Nazi
Etwas zum Verrecken
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Die Reichszeugmeisterei der NSDAP . unterhält in Dresdenr eine Nebenstelle ,, Sturm". Diese ist einer 3igarettenfabrit angegliedert. Diese Zigarettenfabrik für Nationalsozialisten schickt Berkäufer aus, die unter Bezugnahme auf die Reichsparteileitung zu den Parteiorganisationen gehen, um die Zigaretten zu verkaufen. Die nationalsozialistischen Marken heißen Sturm"," Balila" und ,, Neue Front". Wie aus einem Rundschreiben der Zigarettenfabrit hervorgeht, hat die Parteileitung die Fabrikation dieser Zigaretten nicht nur übernommen, damit Geld in die Parteitasse tommt, sondern auch, damit den jüdischen Trusts und Konzernen der Absatz entzogen wird. Sehr schön heißt es in diesem Werbeschreiben:„ Es ist undenkbar, daß man sichtbar nach außen hin der Träger und Vorfämpfer für eine Idee sein kann mit einer 3 igarette im Munde, deren Hersteller zu den Feinden der vertretenen Weltanschauung gehören." Um die Zugkraft der Zigaretten zu erhöhen, werden Gutscheine beigelegt, auf die man nationalsozialistische Ausrüstungsgegenstände faufen tann. Wenn in einer Ortsgruppe oder einer Staffel 400 Mann täglich nur 5 Zigaretten faufen, fönnen sie in drei Monaten 24 S.- Leuten die Ausrüstung beschaffen." Allerdings scheint die Qualität der Bigaretten schlecht zu sein, denn gegen Ende des Rundschreibens wird entschuldigend davon gesprochen, daß eine ,, Sturm" nicht so schmecken fann, wie die Sorten der großen Konzerne. Aber wir müssen erwarten, daß man sich im Parteiinteresse an diesen„ Sturm". Geschmad gewöhnt."
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Das ist ein bißchen viel an Disziplin, mas da verfangt wird.