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Peter Riss

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Copyright 19.30 by Fackelreiter- Verlag G. m. b. H., Hamburg- Bergedorf

Anno17

( 20. Fortseßung.)

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Ich bin wieder auf dem Flur... mir ist, als stünde ich in einer Leichenhalle, ich höre drinnen noch einen Stuhl poltern ich sehe den Schreiber gebüct an mir vorbeikriechen... er macht einen Bogen um mich herum... teine Angst, feine Angst, ich werde dich nicht anfassen, du dreckiger Kerl

Ich starre auf den Karton: Er ist oben mit schwarzweißroten ." steht Streifen dick eingefaßt. Für unsere lieben Feldgrauen drauf. Mit fetten Buchstaben!

Sie tanzen vor meinen Augen, die mir plöglich furchtbar meh tun... die Tränen schießen daraus hervor... sie rinnen salzig über die Lippen...

Für unsere lieben Feldgrauen...

*

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Von der Treppe, die in die Kaserne hineinführt, dort, wo die alten, halbverfaulten Waschtröge bei den Brunnen stehen wir haben da unsere Lumpen mit Hunger und ungemeinten Tränen, mit Bimstein und schmutzigem Kasernenhoffand gesárubbt; denn Seife haben wir nie zu sehen bekommen wir haben gerubbelt und gerieben, bis uns das Blut unter den Fingernägeln hervor spritzte Don dieser Treppe an bis an die rauhe, graue Mauer, die uns von der Straße und der Fretheit trennt, stehen wir feld marschmäßig, Gewehr bei Fuß, in unbeweglicher Kompagniefront. Der Hauptmann will tommen und die Kompagnie vor ihrem Abrüden nach dem Truppenübungsplatz besichtigen.

Die beiden Rekrutenschinder gehen vor unserer Front auf und Die beiden Refrutenschinder gehen vor unserer Front auf und ab; mit langen wiegenden Schritten Adolf, neben ihm trippelnd und dann wieder wie eine schwerfällige alte Kröte hüpfend der Spieß. Sie unterhalten sich anscheinend sehr angeregt. Ab und zu nimmt der Spieß ein blaues, dides Buch zwischen den Knöpfen

feines Rodes heraus und blättert darin.

Ich bin voll Bitterfeit und brennendem Haß. Ich starre auf das Kochgeschirr meines Bordermannes: mir nicht hinsehen auf die beiden dort vorne, nur nicht hinsehen... o märe ich ein Zauberer, ich würde diesen grauen Kasernenhofboden sich öffnen Lassen Feuer müßte darunter sein und ich würde sie dort hineinstürzen ich würde sie vernichten. Blutige Bilder er-. stehen vor meinen Augen, meine Phantasie schwelgt in ohnmächtigen Bergeltungsplänen.

***

Ich starte auf das Kochgeschirr... mein Hirn denkt schwerfällig und verbissen: Fort von hier.., nur von hier fort!... ganz gleich wohin... dann wird das Leben erträglicher werden... flüchten... desertieren... morgen schon. nein! heute noch... dann winft die Freiheit nicht umsehen rennen, rennen!... in die Berge über das Meer zerriffen, zerlumpt... und follte ich verhungern und wie ein Hund am Wege liegenbleiben und Der­recen aber frei sein! frei fterben! frei! frei! frei!

...

...

Wir stehen und stehen man läßt uns nicht rühren... die beiden sehen uns manchmal spöttisch- triumphierend an... sie spielen mit uns Soldat" wir sind ihre Puppen. sie tönnen uns hin und her schieben, durcheinanderwerfen, sie tönnen mit uns treiben, was sie in ihren grausamen Gedanken wollen! Jetzt bleibt der Schinder stehen... er reckt seine Hauer:

Rrrührt euch!"

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Die Knochen Lösen sich, die Kompagnie seufzt auf. Phhhhh". macht Kilb; er spuckt in den Sand und tritt von einem Fuß auf den anderen Der Sand knirscht unter

unseren Füßen und Gewehren..:

aber die sind beide aus Paris , die verstehen doch gar nichts von der Landwirtschaft... gut gebrauchen tönnt' fie mich... aber Urfaub frieg ich nicht, hab schon alles versucht... rrrrraus!" heißt es nur immer, put deine Knöppe, du Hammel! Könnt dir wohl paffen, dich zu drücken!"..."

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Frou? mer ft es?... ich meth nicht, wie es plöglich jo fommen tann, aber es flutet heiß über mein Herz hin...

...

,, Schtill- ge- schtann!" brüllt da der Schinder... der Bann ist eine gelöft... die Rompagnie tradht fie ist wieder leblos mit dem Betonwand der Spieß rennt vor die Kompagnie Rücken zu uns hin, er haut mit uns die Haden zusammen. Der Schinder ist äußerst nervös, er macht einige gewaltige Schritte in der Richtung auf den Posten zu, dann springt er wieder wie ein scheu gewordener Brauereigauf zurüd, sein großes Maul flappi auf und zu, er ist ganz blaß, die Augen treten hervor... die Si­tuation hat ihn überwältigt, diesen jämmerlichen Schießscheiben­general... ( Forthegung folgt.)

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Das nielle Buch

Upton Sinclair Leidreg der Liebe"

In erster Linie zeichnet dieser Roman des Amerikaners Upton Sinclair den Leidweg eines Menschen, der in der kapitalistischen Gesellschaft mit ihrer ausgeprägten Cliquenwirtschaft die eigene fünstlerische Persönlichkeit bewahren möchte und auch bewahrt. Dieser junge Schriftsteller Thyrfis wandelt sich im Laufe des Buches vom Individualisten zum Anhänger des Sozialismus, von einem Künstler, der ideelle Themen behandelt, zu dem Gestalter jozialer Probleme.

Ich blicke mich um und sehe in das Gesicht Meisels es ist Thyrsis ist eine Natur wie Ibsens Brand. Auch sein Beitmotiv rot vor Erregung, er schlägt mit dem Kolben auf die Erde... ,, und die Bacht kann sie auch nicht bezahlen... pfänden will sie der ist: Alles oder nichts." Ohne Kompromisse will er das Leben hohe Herr", dieser Halunke, der sich mit seinem Herzfehler" führen, und wie Brand schwebt er in der Gefahr von diesem Weg drückt die Herren können alles was die machen, ist immer durch die Frau abgedrängt zu werden, allerdings nicht etwa durch gut aber wehe, wenn wir Armen mal was wollen, dann heißt eine Frau, die seinen Willen als falsch geleitet beurteilt oder in mondäner Atmosphäre leben möchte, sondern durch seine eigene es nur: ,, Rrrrraus!!"... unsereins ist nur gut zum Totschießen... verfluchte Scheiße! Ich mach das nich mehr mit... ich mach das Einsicht, daß die Frau und ihre Liebe unter der Not der Verhält nich mehr mit!!" er redet mie für sich selbst, er ist in größter nisse leidet, vor allem unter der Dämonie der kleinlichen Sorgen. Erregung, sowas erlebt man jest schon jeden Tag auf dem Marsch, Aber Thyrfis, dem öfters Gelegenheit geboten wird, durch Fite­in der Kaserne, überall, mo Soldaten zusammen sind fie rarische Marktware zu Vermögen zu kommen, gibt nicht nach, und rebellieren, sie wollen nicht mehr... aber: sie machen immer weiter die Liebe zwischen ihm und seiner Frau Corydon festigt sich immer mit... und wenn wirklich mal einer so tapfer ist, was macht das mehr, trotz mancherlei Trübungen. schon groß aus

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Laß man sein, Meisel", brummt sein Rebenmann ,,, mach teine Dummheiten, fie friegen dich doch wieder... und jetzt sind meißt ja die Offensive..." die besonders scharf

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Das Gespräch bricht plößlich ab... ich schrecke auf; denn am Tor ist etwas los. Der Bosten hat es geöffnet, freischend und Schwerfällig schwenken die Flügel herum.

***

Mit einem Blick überfliegt der Schinder die Kompagnie. Das Deffnen des Tores ist das Zeichen, das der Bosten ihm gegeben hat: der Hauptmann ist draußen in Sicht gekommen. Blötzlich hören wir des Postens Stimme und sehen, wie er aufgeregt hin und her springt und sein Gewehr wie zur Abwehr quer hält Und jegt unterscheide ich eine Frauenstimme... ich höre Worte, in ich höre Worte, in größter Erregung hervorgestoßen, aber ich verstehe sie nicht... mun fehe ich fefundenlang die Frau... fie trippelt vor dem absperrenden Boften hin und her... der Posten... Schicksal, feltsames Schid fal es ist der Grenadier Kalbfleisch es ist der Kamerad, der für Langer gekommen ist es sind auch noch mehr Menschen draußen ich sehe neugierige Gesichter für Augenblicke an der Mauerede Paula! fie fehen uns an wie fremde Tiere Kiet da is se...", ein unterdrückter Jubelruf Adamcziks dann höre ich fernes Hufgeflapper... das wird der Hauptmann sein. Der Bosten ist in großer Bedrängnis mas will die

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"

Doch in diesen Partien liegt nicht die Stärke des Buches. Sinclair färbt sie zu begrifflich. Vieles erscheint nur von außen ge­sehen. Beschreibung steht an Stelle von innerer Durchdringung des Stoffes. Aber das Werk gibt mehr. Es deutet auch ein anderes Problem an, das mit dem ersten eng verknüpft ist. Ungefähr fann es so formuliert werden: Darf sich ein schaffender Mensch, be­sonders in unglücklicher Wirtschaftslage, an die Familie binden? Werden dadurch nicht Kräfte in ihm gefesselt, die sich sonst produktiv im Bert äußern würden? Thyrfis empfindet diese Problematik und weiß auch um ihre Unlösbarkeit, und deshalb endet der Roman in diefer Beziehung mit einem Fragezeichen.

Dieses psychologische und zwischenmenschliche Geschehen, das bereits eine Kritik an der herrschenden Gesellschaftsordnung bildet, ist verbunden mit einer Anklage gegen das Bürgertum. Das ge­sellschaftskritische Moment steht hier nicht derart im Vordergrund wie im Sumpf" oder im Petroleum", aber in wenigen Szenen enthüllt Sinclair die Maschinerie bürgerlicher Moral und Rücksichts­losigkeit, den Tanz um das goldene Kalb, die Erbärmlichkeit des ganzen Betriebes.

Der Malik- Verlag hat jezt das Buch zum erstenmal in deutscher Sprache in ungefürzter Form herausgebracht, bisher lag mir eine Bearbeitung unter dem Titel Der Liebe Pilgerfahrt" por. Alfred Arna.

WAS DER TAG BRINGT

Ein seltsames Fahrrad

Ein Radier hat sich seine Maschine seltsam hergerichtet. Er hat ihr nämlich links und rechts vom Borderrad je eine rechtedige Tragfläche gegeben, wie sie bei Flugzeugen angeordnet sind. Die Unterseiten dieser Körper heben sich vorn etwas nach oben, so daß das Borderrad beim Fahren gelüpft wird. Ferner ist mittels eines Gestänges hinter dem Hinterrad eine Art Höhensteuer so angebracht, daß es beim Fahren abwärts gedrückt wird, was ebenfalls dazu dienen soll, den Bodendrud des vorderen Rades zu verringern. Die Hauptlast foll also auf dem Hinterrad liegen, das den Antrieb besorgt. Ob damit etwas gewonnen wird, ist fraglich. dieses Lüpfen muß eine besondere Arbeit eingesetzt werden, und so

dürften Vorteil und Nachteil einander aufheben.

Das Gesicht der Wolken

Denn für

Es gibt zahlreiche Lichtbilder von Wolken, die teus fünstlerische, teils wissenschaftliche Bedeutung haben. Man unterscheidet da etwa geballte Haufwolten, fein ausgezogene Schichtwolfen, flaumige Federwolken und düstere Regenwolken. Die gewonnenen Bilder sind aber im allgemeinen vom Erdboden aus aufgenommen, und man bekommt dabei immer nur mehr oder weniger flächenhafte Dar­

Die Mittagssonne brütet auf unseren bepadten Rücken, es riecht nach Schweiß und Stiefelfett. Ich greife nach der Halsbinde und lockere sie, der Affe zieht nach hinten, und ich fann fast teine Luft durchholen ach, wenn wir doch erst marschieren; wenn man so steht, spürt man den Hunger noch qualvoller als beim Marschieren. In meinem Magen follert es; denn ich habe fein Essen mehr bekommen, der Koch hat mich hinausgeworfen, als ich allein nachtam, er hat mich schallend ausgelacht er ließ mich gar nicht zu Worte tommen, als ich ihm den Grund des Zuspätstellungen. Das fühn in die Wolken vordringende Flugzeug ver­tommens erzählen wollte, er ist der gemeinste Küchenunteroffizier der Armee. Ich wünschte, er täme mit uns raus, dann werde ich ihn erschlagen... Aber er tommt nicht an die Front, er hält schon heit Jahren die Stellung, er wird sie weiterhalten; denn er ist tauglich für das System, weil er ein Schinder ist wie die beiden

por uns

...

Wieder irren meine Gedanken abseits, der Hunger wühlt sie auf, der Hunger ift die letzte Kraft, die mich noch aufrecht hält; er ist der Bruder des Hasses ich schwanke hin und her... ich greife mechanisch nach den Knöpfen meines Rockes... die fizen wieder fest, ich habe sie mit grauem 3wirn wieder angenäht, Breuß hat mir geholfen, als ich ihm die brutale Szene auf der Schreib­stube erzählt hatte. Er biß sich auf die Lippen, eine tiefe Falte sah ich über der Nasenwurzel, in seinen Augen fladerte es, das ruhige Menschenantlig Preuß' erkannte ich fast nicht wieder: Be­schweren? Nein, lieber Junge, das hat keinen Zwed! Du bist nach her doch der Dumme. Diese Schurken leisten jeden Meineid; man wird dir oben nicht glauben, man wird alles gegen dich verdrehen. Komm her, ich helfe mit." Er holte grauen Zwirn und feite fich setzte neben mich, seine Stimme war flüsternd, aber sie war wie brennende Fackeln, die durch meine Nacht loberten: Die graben sich ihr eigenes Grab nur nichts vergessen! Nach dem Kriege kommen mir darauf zurück und auf vieles andere auch noch! Mit diesen Schweinen wenden wir den Krieg verlieren Aber etwas anderes werden wir dafür gewinnen, das wird die Völker an­gehen In dem Summen der Mittagsglut und dem verhaltenen Flüstern der Kameraden höre ich Meisels singenden Thüringer Dialekt: ja, und die Mutter schreibt mir, fie tönnt' nicht fertig werden mit der Ernte... der Bater is doch gefallen in Flandern ... im Januar schon zwei Franzosen hat sie zur Hilfe bekommen,

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mag dagegen diese Gebilde vollständiger, mehr törperlich zu erfassen. Gerade von deutschen Flugzeugen werden im Wolfenmeer eifrig Lichtbilder aufgenommen. Es werden dazu große Kameras be nutzt, und mit diesen lassen sich gewissermaßen die Eingeweide der schwebenden Dünste durch Augenblicksaufnahmen auf die Blatte

bringen.

Arzt, Experiment, Patient

Das am 1. Januar in Kraft getretene neue jugoslawische Straf gesetzbuch enthält im§ 264 auch das Berbot der ärztlichen Experi­mente an Kranken: Der Arzt, welcher eine bisher unerprobte Heilmethode anwendet oder eine bisher unerprobte Operation aus­führt, ohne die Einwilligung des Kranken oder seines gefeßlichen Bertreters zu haben, wird mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren be­straft, wenn die Experimente tödlich verlaufen. Daneben kann ihm die ärztliche Praris auf zwei bis fünf Jahre entzogen werden." Das Einkommen einer Wahrsagerin Das Einkommen einer Wahrsagerin

Bei einem Prozeß vor dem Obersten englischen Gerichtshof tam zur Sprache, daß die Klägerin Mrs. Mary Scales als Wahrsagerin und Gesundbeterin im Laufe ihres Lebens ein beträchtliches Ver­mögen erworben hatte. Der Gegenstand des Prozesses selbst waren 50 000 Pfund Sterling, also rund eine Million Mart, die aber nur einen Teil des Vermögens der Klägerin darstellten. Sie war neben ihrem Beruf als Prophetin noch als Schönheitsspezialistin und Teppichhändlerin tätig, behauptet aber, der größte Teil ihrer Ein­nahmen stamme von Leuten, denen sie den richtigen Moment für gute Geschäfte vorausgesagt oder ihre Gesundheit wieder hergestellt habe. Sie pflegte ihre Einnahmen zunächst im Garten zu ver­graben und teilte mit, daß sie einmal nicht weniger als 12 000 Pfund

Sterling in Goldstüden im Gewicht von gut zmet Sentnern aus­gegraben und ihrem Manne zur geschäftlichen Berwertung über­geben habe.

Rundfunk

I.

Die Funkstation auf dem Eiffelturm sendet, wie jede Nacht, Tanzmusik: Saxophon und gestopfte Trompeten. Plötzlich Unter­brechung. Der Anfager verkündet: Achtung! Ich rufe hiermit alle Aerzte von Paris zur Hilfe auf! Im Krankenhause N. ist ein Kind eingeliefert worden, das..." Die Sache war folgende: Das Kind befand sich in Lebensgefahr. Es war nur durch Impfung mit einem bestimmten Serum zu retten. Im Krankenhaus gab es dies Serum nicht. Beim Pasteur- Institut war es ausgegangen. Wie nun in so später Nacht es anderswo auftreiben? Da tam, wie wir im neuen Heft des Kunstwart" lesen, einem jungen Assistenzarzt der Einfall: Radio! Die Funkstation entsprach der Bitte. Und mit Erfolg. Schon nach wenigen Minuten rief ein Arzt das Krankenhaus an; er besitze das Serum. Eine Biertelstunde später war das Kind geimpft und gerettet.

II.

Der erste Teil" Faust" ist bereits gesendet worden; vom Münchener Rundfunk in der Bearbeitung des Regisseurs Hoch und mit Musit von Kapellmeister Tants . In Wien jedoch wurde neulich auch ein Fragment des, Göß von Berlichingen" gesendet. Auf unab­sichtliche Weise allerdings. Das Amt eines Ansagers ist kein be­quemes. Man kann es diesen Männern nachfühlen, daß sie um 11 Uhr nachts gottsfroh sind, das Mitrophon endlich abstellen zu dürfen. Gute Nacht, meine sehr verehrten Damen und Herren!" pflegen sie, bevor sie dies tun, allabendlich zu rufen ,,, und: vergessen Sie nicht, die Antenne zu erden!" Auch an dem Abend, von dem hier die Rede geht, natürlich, rief der Wiener Ansager brav und deutlich diese letzten Pflichtworte. Aber auch noch etwas anderes! Jenes Zitat aus dem Götz von Berlichingen " nämlich. Und zwar, bevor er das Mikrophon abgestellt hatte! In Wien hat man ver­ständnisinnig geschmunzelt.

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Wolfsjagd mit Radio

Auf gewissen Strecken der sibirischen Steppen wurde neuerdings ein Netz von Radiomikrophonen verteilt, durch deren Bermittlung die umherziehenden Wolfsrudel durch ihr Geheul selbst ihren Stand­punkt verraten. Die Empfangszentrale steht in ständiger Berbin dung mit einer Anzahl von Jagdgesellschaften, die jederzeit bereit sind, auf die Meldung eines lohnend erscheinenden Geheuls hin zu einer Treibjagd aufzubrechen.

Wünschen Sie einen neuen Kopt?

Vor einigen Tagen ist in Chitago ein Arzt verhaftet worden, der sich als Spezialist für neue Kopfbildung betätigt hatte. Seine Patienten waren hauptsächlich steckbrieflich verfolgte Berbrecher, denen er das Gesicht nach einem eigenen Verfahren völlig um­modellierte und so unfenntlich machte. Sein Durchschnittshonorar betrug zirka 100 Dollar.