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Christliche Neutralität.

Arm in Arm mit der Reaktion gegen die Sozialdemokratie.

Der Borsigende des Gesamtverbandes der chriftlichen Gewert| fchaften, Bernhard Otte  , bemüht sich, die etwas schwierig ge­wordene Stellung der chriftlichen Gewerkschaften dadurch zu retten, daß er den freien Gewerkschaften ihre Stellungnahme zu den Wahlen als Verlegung der parteipolitischen Neufralität antreidet. Wenn die politische Neutralität darin besteht, daß man im Wahl­kampf auf einer Liste mit ausgesprochenen Unternehmervertretern in allen bürgerlichen Parteien als christlicher Gewerkschaftler auf treten tann und gleichzeitig mit dieser mehr als wohlwollenden Neutralität gegenüber den reaktionärsten bürgerlichen Parteien die grundsätzliche Gegnerschaft gegen die Sozialdemokratische Partei   in den Vordergrund stellt, dann haben die christlichen Gewerkschaften in diesem Wahlkampf allerdings den Gipfel der Neutralität er­flommen. Daß Herrn Bernhard Otte   auf diesem Gipfel nicht recht wohl zumute ist, können wir ihm nachfühlen. Aus diesem Un­behagen erklärt sich, wenn er im Deutschen  " u. a. schreibt:

Die Verlegung der parteipolitischen Neutralität der freien Gewerkschaften und ihre Unterstüßung der Sozialdemokratischen Bartei schließt gleichzeitig auch eine Verlegung der religiösen Neu­tralität in sich. Warum? Der Sozialismus, zu dem sich die Sozialdemokratische Partei   bekennt, ist zugleich Weltanschauung, und zwar eine Weltanschauung, die im Gegensatz zum Chriften­tum steht. Die Stellungnahme des Sozialismus zum Dasein Gottes, zu den Fragen der Ehe und Familie, der Erziehung der Kinder, der konfessionellen Schule beweist das zur Genüge."

Was die Stellungnahme des Sozialismus zum. Dasein Gottes" betrifft, so tann Herrn Bernhard Otte   doch nicht ganz un­befannt sein, daß weder das Programm der Sozialdemokratis hen Partei noch irgendeine der grundlegenden Schriften des Sozialis mus irgendwie Propaganda zu machen versucht für ein Bekenntnis gegen das Dasein Gottes. Was nun gar die Fragen der Ehe und der Familie, der Erziehung der Kinder und der konfessionellen Schule betrifft, so wird auch Herrn Bernhard Otte   nicht unbekannt fein, daß in diesem Punkte sich im Laufe der Eristenz des Christen­tums die Sitten und Anschauungen der gläubigen Christen sehr häufig gewandelt haben. Es ist durchaus möglich, daß wir heute in diesen Fragen eine andere Stellung einnehmen als viele firchengläubige Christen. Es ist aber durchaus nicht sicher, daß die firchengläubigen Christen nicht morgen, das heißt in 50 oder 100 Jahren sich nicht zu unseren Anschauungen bekennen.

Es gibt hunderttausende gläubige Christen, die

Antwort an Frick.

Nun erst recht!

Zu dem Utas des thüringischen Nazipolizeiministers Frick, der den Berband Thüringer   Polizeibeamten als politischen Verein erklärt, weil er dem UDB. angehört, schreibt die ,, Allgemeine Deutsche Be­amtenzeitung" in ihrer heutigen Nummer:

Die thüringische Frid- Regierung friegt es also fertig, mit einem Die thüringische Frid- Regierung friegt es also fertig, mit einem Federstrich die Gemertschaften für politische Vereine zu erklären. Denn nichts anderes bedeutet dieser Erlaß. Herr Frick will ein neues Muster für die Gewerkschaften aufstellen und ihnen defretieren, daß sie sich um Politik nicht zu fümmern haben. Er will aus den Gewerkschaften Berufsvereine machen, die auf jede grund fäßliche und konsequente Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder verzichten sollen.

Herr Frick wird aber vergeblich versuchen, das Rad der Geschichte wieder zurückzudrehen. Die Gewerkschaften sind nicht nur dazu da, um die engeren Berufsfragen ihrer Mitglieder zu erörtern, sondern haben die Pflicht, ihre ganze Macht auch für eine Umgestaltung der politischen Verhältnisse in die Waagschale zu werfen. Wenn sie darauf verzichten würden, zu den Taten der politischen Parteien Stellung zu nehmen, würden sie auch damit darauf verzichten, ihre gewerkschaftlichen Forderungen aus Worten in Taten umzusetzen. Wenn sie feine Stellung zu den politischen Wahlen nehmen würden, dann gäben sie es auf, eine Wendung der politischen Lage zu ihren Gunsten herbeizuführen...

Es wird noch mehr dazu zu sagen sein. Soviel steht aber schon heute fest, daß diesem Vorgehen der entschiedenste Wider: st and der freigewerkschaftlichen Bewegung entgegengefeßt wird. Wir werden nicht eher ruhen, als bis dieser famose Erlaß der rückständig­ften Regierung, die wir in einem deutschen Lande haben, wieder be= feitigt ist. Und wir hoffen, daß auch der Sput eines national­fozialistischen Polizeiministers damit zu Ende sein wird.

Aber angesichts der bevorstehenden Wahlen wird auch dieser Ber­such die Koalitionsfreiheit der Beamten einzuschränken, für die ge­famte Beamtenschaft eine Mahnung sein, am 14. September ihre Pflicht zu tun.

Bauarbeiter zum Bauprogramm.

Wie die Meten verbilligt werden lönnen. Arbeitsbeschaffungsprogramm" nennt man den Abbau des Wohnungsbaufonds von 800 Millionen Mark auf 400 Millionen Mart und die damit verbundene Steigerung der Arbeitslosigkeit allein unter den Bauarbeitern um schäzungsweise 150 000 bis 200 000 Menschen. Und das plant man in einer Zeit, wo die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe schon immens groß ist; waren doch Ende Juni dieses Jahres in Berlin   mehr arbeitslose Maurer und Bauhilfsarbeiter vorhanden, als im Februar 1929, dem Monat der sibirischen Kälte! Wie die Ber liner Bauarbeiterschaft über diese Art von Konjunkturbelebung" denkt, zeigte die Versammlung der Funktionäre, der Baugewerkschaft Berlin   am Dienstag im Gewerkschaftshaus.

Genosse Drügemüller wies an praktischen Beispielen nach, daß man den Baumarkt erst dann wird beleben können, wenn die Grund Planlosigkeit in der Bauwirtschaft aufgehört hat bedingung für die Anfurbelung des Baumarktes und damit der ge­samten deutschen   Wirtschaft ist zunächst die Senkung der über­fetzten Baustoffpreise und der Hypothekenzinsfäße, wodurch erst die Erstellung von Wohnungen zu einem Preise ermög­licht würde, der auch für die ärmere Bevölkerung erschwinglich ist. Wenn der heutige Hypothekenzinssatz auf 6 Pro3. gesenkt würde, hätte das für eine Wohnung, die im Durchschnitt einen Herstellungswert von 10 000 m. hat, die Verbilligung der Miete um 400 mart jährlich zur Folge.

mas das Gerebe von der großen" Bedeutung der angeblich 3glichen 100 Millionen Mark aus Reichsmitteln für den Woh­nungsbau auf sich hat, zeigt am besten ein Vergleich mit Berlin  , das jährlich rund 130 Millionen Mark allein für Wohnungen ver­baut. Wenn dann aus Reichsmitteln für das gesamte Reichs gebiet rund 60 Proz. diefer Summe für den Wohnungsbau zu fäßlich" zur Verfügung gestellt werden soll, tann sich jeder Laie leicht ausrechnen, wie das zur ,, Belebung" des Baumarktes beitragen wird.

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Sonntags zur Kirche gehen und sich öffentlich als Sozialisten be­tennen und betätigen. Es gibt zahlreiche christliche Priester, ja selbst Bischöfe, die sich zum Sozialismus befennen. Es ist grotest, wenn ausgerechnet ein Gewerkschafter auftritt und diesen Dienern der christlichen Kirche das Christentum absprechen will.

Zu solchen Verrenkungen der Logik und der Vernunft muß man aber fommen, wenn man gut Freund ist mit den Faschisten, mit den Schwerindustriellen der Deutschen Volkspartei  , mit den reattionären Großgrundbesizern der Volkskonservativen und den industriellen Scharfmachern der Deutschnationalen Volkspartei  . Einem derartigen Christentum" stehen die freien Gewerkschaften allerdings feindlich gegenüber.

Du sollst nicht lügen!

,, Der Deutsche" brachte am 27. Auguft unter der Ueber­als Arbeitgeberver­schrift Sozialdemokraten treter" einen langen Wahlerguß der Breslauer fommunisti. chen Arbeiterzeitung", worin dem Leiter des städtischen Arbeiterdezernats Stadtrat Schramm nachgesagt wird, daß ,, er der schlimmste Arbeiterfeind ist, weil er einen Lohn abbau für die städtischen Arbeiter zum Zweck der Sanierung der Finanzen der

Stadt vorschlägt."

Wie steht es mit dem Schwindel? Sofort nach dem fommu­nistischen Angriff erklärte am 11. August Schramm, der gerade in Urlaub war, daß er nicht daran denfe, 2ohnabbau zu treiben, weil er Lohnfürzungen nicht als Mittel zur Sanierung betrachte. Trotz dieser Erklärung ist von der sozialdemokratischen Frattion an den Magistrat eine Anfrage zur Klarstellung des Sachverhalts gerichtet worden. Sie wurde in einer außerordent­lichen öffentlichen Stadtverordnetensizung am 13. August vom Arbeiterbezernenten offiziell dahin beantwortet, daß der Magiftret feinen Cohnabbau vorhabe und auch den Lohntarif zu: n 30. September 1930 nicht fündigen werde; geplant seien lediglich freie Verhandlungen mit den Gewerkschaften über die, auch von den Betriebsräten geforderte, zweckmäßige Gestaltung des unübersichtlichen Zulagewesens." des unübersichtlichen Zulagewesens." Der kommunistische Wah!- schwindel ist also bereits am 13. August Klargestellt worden. Trotz­dem tischt ihn ,, Der Deutsche" seinen Lesern noch am 27. Auguſt auf. Ist das mun Christentum oder politische Neutralität?

Diese ganze 100- Millionen- Mark- Aktion der Reichsregierung ist eine grobe Jrreführung der Deffentlichkeit und nichts weiter als ein Wahlmanöver.

Die Bauunternehmer fassen das Arbeitsbeschaffungs­programm" wieder von einer anderen Seite auf. Sie erblicken darin die Aufforderung, die Bauarbeiterlöhne abzubauen und die Tarife zu umgehen. Die Anzeichen mehren sich, daß troz bestehender Tarifverträge auch im Baugewerbe versucht wird, die Bauarbeiter um ihre Errungenschaften der letzten Jahre zu bringen. Diesen Anfängen den schärfsten Widerstand entgegenzusetzen ist die Hauptaufgabe, die den Bauarbeitern als Gewertschaftern jetzt ge­ſtellt ist.

Als Staatsbürger aber haben die Bauarbeiter die Pflicht, dafür zu sorgen, daß wieder eine Regierung ans Ruder tommt, in der die Arbeiterschaft ein entscheidendes Wort mitzureden hat und die mit wirklich brauchbaren Vorschlägen zur Behebung der Wirtschaftskrise vor die Deffentlichkeit tritt.

Die Ausführungen des Genossen Drügemüller wurden in der Diskussion noch wirtsam unterstrichen. Ein Kommunist, der die Ber­sammlung für Sowjetdeutschland" begeistern wollte und zur Stimm. abgabe für die KPD. aufforderte, erntete schallendes Gelächter. Unter begeisterter Zustimmung richtete Genosse Drügemüller zum Schluß an die Versammelten die Aufforderung, am Sonntag ihre Stimmen der Sozialdemokratischen Partei zu geben, die im Gegensatz zur KPD  . die Gewerkschaften in jeder Beziehung und in jeder Situation unterstützt hat.

Geheilt aus Sowjetrußland zurü

Keine Lust mehr nach den bolschewistischen Fleischtöpfen.

Am 22. Auguft veröffentlichte die Rote Fahne" in Fettdruc folgende angebliche Aeußerung eines deutschen   Arbeiters in Rußland  :

,, Ich habe hier in Rußland   in einer Woche mehr Fleisch gegessen, als in Deutschland   das ganze Jahr."

In derselben Nummer stand weiter in fetten Lettern zu lesen: 3wanzig deutsche   Former, welche von Berlin   nach Rußland   gingen, geloben internationale Solidarität." Es folgten unterschriftlich alle Namen der Former.

Bon diesen zwanzig Formern, die sich mit Herz und Hand Sowjetrußland verschrieben, und vor knapp einem Bierteljahr nach Rußland   reisten, in der Erwartung, dort zu erträglichen Bedingun­gen Lohn und Brot zu bekommen, sind acht Former bereits wieder in Berlin   eingetroffen.

Man übertreibt nicht, wenn man behauptet, daß diese Former nicht deshalb so schnell nach Deutschland   zurückgekehrt sind, um am Sonntag für die KPD. zu stimmen. Die Sowjetkur war wohl kurz, aber gründlich

,, Revolutionäre  " Streifbrecher.

Ob Nazi, ob Streitbrecher, der KPD.   ist nichts zu schlecht.

Einen interessanten Einblick in das schäbige Treiben der so= genannten roten Gewerschaftsopposition" gewährte die Versamm­lung der freigewerkschaftlich organisierten Bauanschläger am Dienstag im Verbandshaus der Metallarbeiter. Die Bersammlung

war

von der Branchenkommission der Bauanschläger einberufen worden, um den gesamten Branchenangehörigen, auch den kommu­ nistischen   einmal ganz deutlich vor Augen zu führen, wie ge= wiffenlos die KPD.   in ihrem haßerfüllten Kampf gegen die Gewerkschaften ist.

Neben der strafforganisierten Bauanschlägerbranche im Deut schen Metallarbeiter- Berband besteht schon seit Jahren in Berlin  ein Bauanschlägerverein, den man mit Recht als Ver ein der Beitragsscheuen und gewertschaftlich Indiffe. renten ansprechen tann. Auch wegen seiner zahlenmäßigen Be deutungslosigkeit hat dieser Verein auf die Gestaltung der Lohn. und Arbeitsbedingungen der Bauanschläger noch nie Einfluß aus­üben können. Der Versuch, neben dem Metallarbeiter- Verband als Kontrahent des Bauanschlägertarifes zugelassen zu werden, wurde von dem Vereinsvorstand zwar mehrfach unternommen, schlug aber jedesmal fehl, weil die Branchenfommission der freigewerkschaftlich

organisierten Bauanschläger fi meigerte, bie Bertreter eines Ber eins mit faum 100 Mitgliedern als eine ernstzunehmende Arbeiter organisation anzuerkennen.

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Das Schattendasein behagte nun dem Berein nicht mehr; er fuchte und fand Anschluß an die fommunistische R. D. G., an beren Sternenhimmel die Riefenorganisation" gleich den gt bührenden Platz zugeteilt betam. In einem Artikel des Organs der Bewertschaftsoppofition", dem Pionier" murden die Vereinsbrüder als die einzig flaffenbewußten Bauanschläger Berlins  " gefeiert, die fozialfaschistische" Branchenleitung der im Metallarbeiterverband organisierten Bauanschläger jedoch in Grund und Boden verdammt. Mit feinem Wort aber wurde in dem Schmähartikel gegen die Bauanschläger des Metallarbeiterverbandes die Tatsache erwähnt, daß der jetzt auf einmal so revolutionäre Bauanschlägerverein bei dem letzten Bauanschlägerstreit planmäßig den Streif­bruch organisierte. Daß der flaffenbemußte Bereinsoor stand damals nicht nur seine Mitglieder aufforderte, in den be­streitten Betrieben weiterzuarbeiten, sondern die von den freigewerkschaftlich organisierten Bauanschläger verlassenen Arbeitspläge durch seine Vereinsmitglieder bejegen ließ, ist an scheinend bei den fommunistischen Gewerkschaftsstrategen in Ber gessenheit geraten.

Die Hauptsache für die bankrotte fommunistische Gewerkschafts­oppofition ist, daß sie ihren wenigen Anhängern wieder einmal auch die einen Werbeerfolg" vorgauteln tann, wenn gewonnenen Klassentämpfer" ehemalige Streifbrecher find.

neu­

Die Mitteilung dieser Tatsachen durch den Branchenleiter Ge­noffen Badhus rief in der Versammlung helle Entrüstung her­ver. Die Branchenversammlung nahm einstimmig, also ein schließlich der kommunistischen   Branchenange­hörigen eine Entschließung an, in dem die verlogene Schreib­weise des Organs der tommunistischen Gewerkschaftsopposition scharf verurteilt und der Branchenkommission das volle Vertrauen ausgesprochen wird.

Die Arbeiter gegen die KPD  .

Die KPD. hatte die Belegschaft der Firma Mig u. Genest zu einer Versammlung einberufen. Es wurde eine große Pleite. Bon rund 1600 Personen Belegschaft waren etwa 20 erschienen. Dagegen hatte der Arbeiterrat vor einigen Tagen eine Beleg­schaftsversammlung einberufen, die einen äußerst guten Besuch auf­wies. In flarer und ruhiger Weise rechnete der Betriebsratsvor fihende Genosse Galle   in seinem Referat mit den Scharlatanen und Hanswürsten ab.

Gegen die sachlichen Argumente des Redners fonnten die Ber­treter der Opposition" sich nicht durchsehen und stießen wiederholt auf den heftigsten Widerspruch der. Bersammlung. Von unserer Seite sprachen in der Diskussion Genosse Emil Barth   und der Be­zirksleiter des 11. Bezirks des Deutschen Metallarbeiterverbandes Genoffe Otto Bendt, die in äußerst wirkungsvoller Weise das Treiben der gewertschaftsfeindlichen Kommunist en brandmarkten und deren Reden in die Aufforderung ausflangen, am 14. September die Liste der Sozialdemokratischen Partei zu wählen.

Ein Antrag, der den Bericht des Arbeiterrats billigte und gleichzeitig den kommunistischen   Arbeiterratsmitgliedern schärfst e Mißbilligung der Versammelten für ihr Verhalten aussprach und zum Schluß den Arbeiterrat beauftragte, geeignete Maßnahmen für die Verhinderung von Entlassungen zu ergreifen, wurde gegen wenige Stimmen angenommen.

Ruhrbergbau- Schiedsspruch verbindlich.

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Der Schiedsspruch für den Ruhrtohlenberg. bau vom 4. September 1930 ist für verbindlich erklärt worden. Der Schiedsspruch, von den Unternehmern abgelehnt, verlängert die bisher geltenden Löhne.

Achtung, Berliner   Zabafarbeiter!

In einem Flugblatt der fommunistischen Gewerkschaftsgegner, der RGD., das heute vor dem Josetti- Betrieb verbreitet wurde, wird behauptet, die Zigarettenfabrik Josetti werde stillgelegt bzw. aufgelöst. Diese Behauptung ist unwahr.

In der Oppofitions" Bersammlung, zu der in diesem Flugblatt eingeladen wird, ist als Referentin eine fommunistische Reichstags­fandidatin Roberta Groppa als Tabatarbeiterin angegeben. Eine gewerkschaftlich organisierte Tabatarbeiterin dieses Namens ist im Deutschen   Tabafarbeiterverband nicht bekannt.

Die organisierten Tabafarbeiterinnen und Tabafarbeiter bei Josetti tun also gut daran, die Opposition" ganz unter sich zu lassen.

Tarifverlängerung im Kohlenhandel.

Der seit mehreren Monaten schwebende Lohntonflikt im Ber­ liner   Kohlenhandel ist jetzt beendet worden. Der am 6. August gefällte Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses, wonach sowohl der bisherige Manteltarifvertrag als auch das Lohnabkommen unverändert bis zum 31. März 1931 verlängert werden soll, ist für verbindlich erklärt worden. Die Verhandlungen zum Neuabschluß der Tarife zogen sich deshalb monatelang hin, weil die Unternehmer den Abbau der Löhne und die Verschlechterung des Manteltarifvertrages gefordert hatten, die Kohlenarbeiter dagegen eine angemessene Lohnerhöhung.

Freie Gewerkschafts Jugend Berlin

Seute, Donnerstag, um 19% Uhr, tagen die Gruppen: Röpenid: Jugend heim Grünauer Str. 5. Bortrag: Die englische Gemerffchaftsbewegung". Gesundbrunnen  : Jugendheim Rote Schule, Gotenburger Str. 2. Bortrag: Andere Gewerkschaftsrichtungen neben den freien Gewerkschaften". Sübosten: Gruppenheim Reichenberger Str. 66( Feuerwehr). Brettspielabend. Alle lernen Schadspielen. Tempelhof  : Gruppenheim Enzeum Germania. straße 4-6. Vortrag: Jugendschuk Jugendrecht". Moabit  : Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Schallplattenabend. Neu- Lichtenberg  : Jugendheim Gunterstr. 44. Neue Seim- und Außenspiele. Lichtenberg  : Jugendheim Sauff, an der Leffingstraße. Vortrag: Mäbel und Bursche in der Jugend­bewegung".

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Zucendoruppe des Zentralverbandes der Anaeftellten Heute, Donnerstag, finden folgende Beranstaltungen statt: Bantow Niederschönhausen: Jugendheim Görschftr. 14( großes Rimmer). Bor­Treptow: frag: Proletarische Feste und Feiern" Referent Albert Manasse. Jugendheim der Echule Wildenbruchstr. 53( Bugang von der Graeßstraße in Treptow  ). Lichtbildervortrag: Jugendwandern und Jugendherbergen". Refe rent Georg Heilbrunn. Schöneberg  : Jugendheim Sauptstr. 15( Sofgebäude, Bortrag: Eozialismus, Rommunismus, Anarchismus". Thüringenzimmer). Referent Artur Sadom Dften: Jugerbheim ber Schule Litauer Str  . 18. Arbeitsgerichtsfikung. Spiel und Sport ab 19 Uhr im Boltspart Pehberge, ab 18 Uhr auf dem Eportplag Bremer Straße( Nordwest), ab 19 Uhr auf dem Sportplan Olbersstraße( Charlottenburg  ).

Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Gener: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Feuilleton: 3. Steiner: R. B. Döscher: Lotales und Sonstiges rik Raritäbt: Anzeigen: Tb. Glode: fämtlich in Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderet Berlag: Vorwärts- Berlag G. m b. S., Berlin  und Berlaasanftalt. Paul Singer   u. Co., Berlin   S. 68, Lindenstraße& Sierzu 2 Beilagen und Frauenstimme".