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Tr. 425 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Deutsche Glühlampenteuerung.

Der Osram- Konzern weicht unseren Feststellungen aus.

Unsere türzlich gemachte Angabe, daß in England die Glüh­lampenpreise gesenkt worden sind und daß die amerikanischen   Glüh lampenpreise feit einiger Zeit unter den deutschen   liegen, hat die Osram G. m. b. 5. laut WTB.- Handelsdienst zu folgenden Be­hauptungen veranlaßt:

1. In England seien auch nach der Preissenfung die Preise um 40 bis 50 Pro3. höher als in Deutschland  ;

2. in den Vereinigten Staaten   seien die 110- Bolt- Lampen um 10 bis 20 Prozent billiger, die 220- Bolt- Lampen um etwa 5 Proz. teurer als in Deutschland  ;

3. Die Behauptung, daß die Glühlampenpreise seit 1924 fast. unverändert geblieben seien, sei unrichtig; die normale Lampe foste heute 20 Pro3. weniger als 1924.

Dagegen werden zwei andere Feststellungen, die wir gemacht haben, von der Osram nicht bestritten: daß das Glühlampenmono­pol auf dem deutschen Markt lückenlos ist und daß die Rentabil tät Ver Glühlampenproduktion seit 1924 start gesteigert worden ist. Im übrigen stellen wir folgendes fest:

Wie wir der englischen   Zeitschrift Electrical Review" vom 29. August entnehmen, sind ab 1. September die englischen Glühlampenpreise für fleinere Glühbirnen um 1 bis 2 Pence ( 8-16 Pf.), für 100- Watt- Lampen sogar um 6 Pence( 48 Pf.) ge­senft worden. Die heutigen Berkaufspreise mögen noch über den deutschen   liegen( etwas Gegenteiliges hatten wir auch gar nicht be­hauptet); die englische Glühlampenerzeugung ist ja auch unseres Biffens nicht so weitgehend. tonzentriert wie in Deutschland  , aud sind die englischen Löhne höher. Maßgebend war aber für uns nicht die absolute Preishöhe, sondern die Tatsache einer offenbar erheblichen Preissenfung. Für diese Preis­senfung müssen schließlich wichtige Gründe gesprochen haben: wahr scheinlich ist der Absatz zu start zurückgegangen.

Für Glühlampen gibt es ja feit der Kartellgründung feinen eigentlichen Markt mehr.

Die Preise werden diftiert. Zeuge ist Generaldirektor Mein­hardt von der Osram G. m. b. H. selbst,

der 1926 schrieb: Wir haben in jedem Lande sogenannte Komitees, in denen alle interessierten Firmen nach Maßgabe ihrer Beteiligung am Geschäft Siz und Stimme haben. Diese Komitees haben für das betreffende Land die richtigen Preise und Bedingungen zu finden und haben so oft als nötig zusammenzutreten, um entsprechend den Marktverhältnissen und

ihren Beränderungen die Preise zu regeln"( zitiert aus einem

"

Artikel Dr. Meinhardts in den Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer zu Berlin", 10. November 1926). Dieser Artikel schließt zwar mit den schönen Worten: Es lebe der König Kunde!", doch geht daraus einwandfrei hervor: erstens, Jaß nur die Produzenten und Händler den Preis bestinimen, daß die Ber­braucher keinerlei Einfluß haben und zweitens schlußfolgern daß offenbar die Osram G. m. b. 5., die den deut­ſchen Martt zu minbeſtens 70. Bros. metjorge, nad Maßgabe ihrer Beteiligung am Geschäft" in ihrer Preispolitif durch die anderen Gesellschaften taum gestört werden kann. Dem König Kunde bleibt

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Die Welt erstickt im Geld.

Und 40 Millionen Menschen hungern.

Die noch immer zunehmende Geldflüffigkeit, von der auch der am Mittwoch veröffentlichte Reichsbantausweis Zeugnis ablegte, hat in Desterreich zu einer neuen Diskontsentung um ein halbes Prozent geführt. In der Schweiz   ist der Privatdiskont auf Proz. ge­funten. Eine Senkung der offiziellen Bankrate von 2% auf 2 Pro3. wird erwartet. Bei der Schweizer Nationalbank   ist die Deckung des Notenumlaufs durch Gold und deckungsfähige Devisen auf 104,3 Prozent gestiegen; vor einem Jahre betrug fie 79,2 Proz. Schweizer   Privatbanken haben schon in verschiedenen Fällen die Hereinnahme furzfristiger Gelder von deutschen   Banten   verweigert, weil in der Schweiz   feine Unterbringungsmöglichkeit besteht. Die Arbeitslosigkeit der Welt hat sich nach einer Fest: stellung des deutschen   Konjunkturinstituts in einem Jahr von 5 auf 11 Millionen Arbeiter und Angestellte erhöht. Rund 40 Millionen Menschen hungern also. In der ganzen Welt ist gleichzeitig auch das Geld in ungeheuerlicher Weise arbeitslos geworden. So äußern sich wieder einmal die tiefen Widersprüche der kapitalistischen  Welt, in der wir leben. Verändern wir diese Welt. Schaffen wir den Sozialismus, der, diefe Widersprüche beseitigt, weil er für den Arbeiter als Berbraucher, nicht als Profitinstrument Wirtschafts­politik macht. Auch daran denken wir am 14. September.

Das heißt Wirtschaftsführung! Befit, notopfer" und fapitalistische Verschwendung. Die Notverordnung der Regierung Brüning hat auch dem Befig ein Motopfer auferlegt. Es besteht in einem fünf­prozentigen Zuschlag zur Einkommensteuer für Einkommen über 8000 Mark und in einer 2½prozentigen Besteuerung der Aufsichts­ratstantiemen. Für das Rechnungsjahr 1930 werden aus dem zu schlag zur Einkommensteuer 58 Millionen Mart erwartet. Der Ertrag der Aufsichtsratssteuer ist so gering, daß er nicht einmal besonders veranschlagt ist; er ist wohl auf höchstens 3 Mil­lionen Mart zu schätzen.

Und num vergleiche man mit diesen Ziffern folgende: Vor einem Jahr ist ein großes deutsches Versicherungsunternehmen, die Frank. furter Allgemeine Versicherungs- A.- G.( avag) zusammen­gebrochen. Der Schaden, der mit diesem beispiellojen Standal an­gerichtet wurde, läßt sich ziffernmäßig erst jetzt allmählich übersehen. Nach dem neuesten Status überragen die Passiva die Attiva um mehr als 80 millionen, wenn man die Verluste einrechnet, die die Berwaltungsbanken als Gläubiger. erleiden. Das Not opfer sämtlicher Besigenden Deutschlands   an das note leidende Reich ist also wesentlich geringer als das Opfer, Das eine kleine Schicht von Geldgebern durch den Zusammenbruch eines einzigen Unternehmens bringen mußte. Beiter: Die Banten  , die im Aufsichtsrat der Favag vertreten maren und ein gerüttelt Maß von Schuld an dem Zusammenbruch dieses Unternehmens trugen, mußten sich, um an der Schadenersah: Mage vorbeizukommen, zu einem Sonder opfer bereit erffären. Gie verzichteten auf ihre eigenen Gläubigerforderungen und be

also lediglich das Recht, den Preis zu zahlen, den die Osram für richtig" hält.

Die amerikanischen   Glühlampenpreise murden, nach Mitteilungen John Listons von der Electric Co., im März 1929 gesenkt, und zwar für 50 und 60- Watt- Lampen zu 115 Bolt von 22 auf 20 Cents( von 92 auf 84 Pf.), so daß nunmehr alle hauptsächlich gebräuchlichen 115- Bolt- Lampen bis zu 60 Wa't einschließlich 20 Cents fosten( zitiert nach der Electrical World" vom 28. Dezember 1929).

Ferner wird uns von einer deutschen Verkaufsfirma mitgeteilt, daß der Kleinverkaufspreis in Deutschland   für 220 Bolt- Lampen von 1924 bis heute unverändert be ragen haben:

15 Watt.

25

40

60 75

100

"

"

" P

"

"

1,20 Mart

1,20

1,40

"

1,80

2,20

M

2,60

Verändert haben sich nach unserer Information seit 1924 nicht Die 110- Bolt- Lampen haben unseres Bissens die gleichen Breije. die Verkauspreise, wohl aber die Händlerrabatte; diese be­trugen ursprünglich 33% Pro3. der Berkaufspreise, wurden aber im Januar 1927 auf 25 Pro3. gejentt. Demnach wären also die Erlöse, die die Osram selbst erzielt hat, nicht gesenkt, sondern erhöht worden.

Wir würden uns freuen, wenn die Osram eine ausführliche Liste der Großhandels- und Einzelverkaufspreise veröffentlichen würde, Ende 1924, einwandfrei ergibt. aus der fich die Preisentwicklung seit der Kartellgründung, also seit

Die Deffentlichkeit hat ein Recht, zu erfahren, wie der Sachverhalt eigentlich liegt. Die Osram GmbH  ). dürfte allein jährlich für etwa 120 Millionen Mart Glühlampen umsetzen. Der Ver­brauch und die Produktion sind von Jahr zu Jahr gestiegen, die Rationalisierung und Zentralisierung haben große Fortschritte ge­macht, Tausende von Osram- Arbeitern sind in den letzten 6 Jahren entlassen worden: da ein freier Markt für Glühlampen in Deutschland  nicht mehr existiert, da die Osram- Gesellschaft feine Aktiengesellschaft ist und der Oeffentlichkeit keine Bilanzen und Gewinne ausweist, so wird der Kunde wiffen wollen, in welchem Umfang, durch diese Veränderungen die Herstellungskosten gesenti

werden tonnten und warum die Preise nicht eben:

falls heruntergehen.

Wenn wir im Interesse der Verbraucher an diese Dinge, mit denen sich sonst die Deffentlichkeit leider viel zu wenig beschäftigt hat, rühren, so sollte sich die Osram in ihrem eigenen Interesse nicht auf einige Behauptungen beschränken, sondern sie sollte in aller Ausführlichteit antworten. Angesichts dieser Sachlage stellen wie es der Beurteilung der Dejfentlichkeit anheim, aber nun eigentlich bis ber- Subig" sift, beber fender of one- perren die Kartellpreise zuzahlen hat; oder Herr Generaldirektor Dr. Mein­hardt, der sie bestimmt.

Donnerstag, 11. September 1930

Schiele produziert Arbeitslose.

Dänemark   lehnt deutsche Maschinen ab, obwohl billiger!

Die einseitige Bolitif des Kabinetts Brüning- Schiele fängt an, bedenkliche Früchte zu tragen. Die Boykott­bewegung gegen die deutsche Ware wächst im Ausland zusehends. Ein großes Elektrizitätswerk in Dänemark  ( Vereinigte Elektrizitäts werke von Südwest- Jütland) hatte einen Auftrag in Höhe vont 100 000 kronen zu vergeben. Um diesen Auftrag bewarben sich vor allem deutsche Firmen, u. a. der Siemens- Konzern. Obmohl die deutschen   Firmen um 10 bis 15 Pro3. billiger waren als die dänische Konkurrenz, fiel der Auftrag, der den Berliner  Unternehmen sicherlich gerade jetzt gelegen gekommen wäre, an die dänische Maschinenfabrik Titan  .

Der Leiter der Vereinigten Elektrizitätswerte von Südwest­Sütland erklärte dazu, daß bei der Vergebung des Auf­rages handelspolitische Ueberlegungen eine Rolle gespielt hätten. Die Maßnahme sei nicht gegen deutsche Firmen gerichtet, mif deren Leistungen die dänische Industrie zu­frieden sei, sondern sie sei vielmehr ein Protest gegen die deutsche Handelspolitik. Deutschland   treibe eine Handels­politik, die dem dänischen Wirtschaftsleben schade. Deutschland   müſſe fich dessen bewußt sein, wenn Dänemark   Abwehrmaßnahmen ergreife. Das tue es, indem es den 100 000- Kronen- Auftrag nicht, wie wohl

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Monaten nody öfter hören. Das sind die Erfolge der ein­ursprünglich geplant, an deutsche Fabriken gebe. Wir werden derartige Erklärungen in den nächsten Wochen und ieitigen agrarpolitischen Maßnahmen des Kabi netts Brüning Schiele. Wenn mir in den meisten Fällen unnötigerweise unsere Zölle übersteigern und den Import aus= ländischer Ware nach Deutschland   abdrosseln, dann tönnen wir uns nicht wundern, wenn das Ausland zu Abwehrmaßnahmen greift. Die Politik des Kabinetts Brüning- Schiele ist im Begriff, uns int handelspolitische Abenteuer zu stürzen, unser Handelsvertragssystem zu unterminieren, den Export zu drosseln und neue Hunderttausende in Deutschland   aufs neue dem Fluch der Arbeitslosigkeit zu über­antworten.

Dieser Politik muß ein energisches Halt zugerufen werden. Wir fönnen keinen Handelskrieg mit unseren Nachbarn, die wir mit deutscher Ware beliefern wollen, vertragen. Wir wollen mit diesen Völkern in Frieden leben. Wir wollen mit ihnen Handel treiben, um unser Arbeitslosenheer wieder in Arbeit zu bringen. Wir brauchen einen Ausbau unserer Handelsverträge und eine ehrliche und ehrenhafte Achtung internationaler Verträge. Die Bo litif des Kabinetts Brüning- Schiele muß verschwinden, um einer befferen Agrar- und Handelspolitik Platz zu machen, darum ist die Madtftärkung der Sozialdemokratie am 14. September notwendig.

Die Verwertung des Westvermögens.

Die Deutsche Baus und Boden- Bant gründet eine Spezialgesellschaft.

Das sogenannte Westvermögen des Reichs, das durch den Abzug der Besatzungstruppen aus dem Rheinlande freigeworden ist und dessen Wert auf etwa 130 Millionen Mark gesd; äßt mird, foll befanntlich allmählich veräußert werden. Aus der Beleihung Ber   etwa auf 100 Millionen Mark geschätzten Wohngebäude will sich das Reich noch für den Etat 1930 eine zusätzliche Einnahme schaffen. Mit der Durchführung der Pläne ist die Deutsche Bau und Bodenbank 2.-G. beauftragt, die vom Reich be­willigten den Aktionären eine fleine Quote auf ihre Attien. Diese berrscht wird. Die Deutsche Bou- und Bodenbank hat jetzt die Opfer der Aufsichtsratsbanken belaufen sich auf rund 20 Mil Deutsche Bau- und Grundstüds A.-G., Berlin  ", mit. lionen Mart. Das heißt also: das Opfer, das Ler Aufsichts= einem Attienkapital von 500 000 m. gegründet, von der die Ver­Das rat eines einzigen Unternehmens bei dessen wertung des Weſtvermögens vorgenommen werden soll. 3usammenbruch gebracht hat, ist ungefähr jieben Reich hat der Gesellschaft am 9. September durch einen Ver. mal so groß wie das Opfer, das sämtliche Auftrag zunächst die Berwertung der reichseigenen Wohnungsbauten si dyt s räte Deutschlands der Not des Reiches in den ehemals besetzten Gebieten übertragen. Im Aufsichtsrat sollen bringen. auch die Reichsbehörden vertreten sein. Kommentar ist überflüffig! Die Wähler sollten sich aber dieses Beispiel für den kommenden Sonntag merken.

Neues vom Preußen- Elektro- Trust.

Erfolgreicher Ausbau der Stromverteilung.

In der Generalversammlung der Hannover  - Braun­schweigischen Stromversorgungs- A.- G. wurden für die innere Abrundung der preußischen Elektrizitäts A.-G. wichtige Beschlüsse gefaßt. Das Kapital der Gesellschaft wurde um 4 auf 16 Millionen Mark erhöht, wobei von der Preag 2,13 Millionen junge Aftien übernommen wurden. Ferner wurde ein Vertrag mit der Stadt Lüneburg   angenommen, durch den die Kreis­überlandwerte Lüchow   und Lüneburg  , die Lüneburger   Kraft-, Licht­und Wasserwerke und die Kraftanlagen der Stadt Celle   der Hannover  = Braunschweigischen Stromversorgungs- A.- G. angeschlossen wurden. Mit diesen Maßnahmen wird die 3er splitterung der Kraft erzeugung und Kraftverteilung in dem jetzt auf 6247 Quadratfilometer angewachsenen Berteilungsgebiet der Gesellschaft weitgehend be feitigt. Es wird eine Berbindung mit den modernen Groß erzeugungsanlagen der Preußischen Elektrizitäts- A.- G.( Braunkohle und Wasserkraft) hergestellt und damit die Voraussetzung ge­fchaffen, in dem größtenteils landwirtschaftlichen Gebieten des Ber­forgungsbereiches den bisher noch recht geringen Stromber Durch den neuen Zusammenschluß erhöht sich die Strom­brauch unter günstigen Bedingungen erheblich zu erweitern. abgabe der Hannover  - Braunschweigischen Stromversorgungs- 2.- 3. auf 85 Kilowattstunden jährlich.

Züricher   Elettrobant 12 Prozent Dividende. Die Bant für elettrische Unternehmungen A.-G., 3ürich, die in enger Berbindung mit dem Brown- Boveri- Konzern und der Motor- Columbus  - Gruppe steht, und die bei den Brivati fierungsbestrebungen in Deutschland   auch eine Rolle spielt, erhöht ihre Dividende für das Geschäftsjahr 1929 30 auf 12 Proz.( Borjahr 10 Proz.). Die Züricher   Elektrobank ist an zehn größeren Aktiengesellschaften in Deutschland   direkt und an einem Vielfachen dieser Zahl indirekt beteiligt. Der außerordentlich vor­fichtig angesezte Buchwert der direkten Beteiligungen in Deutschland   betrug in der vorjährigen Elektrobank- Bilanz rund 16 Millionen Mart. Der buchmäßige Reingewinn der Schweizer  Gesellschaft ist im letzten Jahr zwar nur geringfügig gestiegen( von 9,79 auf 9,84 Mill. Schweizer Franken   bei 75 Mill. Franken Kapital), aber durch Abwicklung großer Geschäfte( Abstoßung von Beteili­gungen?) find stille Reserven in Höhe von 28 mill Franten realisiert worden. Diese Summe soll zur Erhöhung des Refervefonds auf 45 Mill. Franken Berwendung finden.

Nutzen der Preissenfung.

Steigende Umsätze in der Schuhindustrie.

In der Schuhindustrie haben sich nach dem Vierteljahresberidt des Instituts für Konjunkturforschung die seit handelsumsäße günstig ausgewirkt Für das erste Halb­längerer Zeit vorgenommenen Preisherabjegungen auf die Einzel= jalyr 1930 tann gegenüber dem Vorjahr eine mengenmäßige Er­höhung der Einzelhandelsumjätze um 5 bis 10 Broz. angenommen ersten Halbjahr 1930 auf 2,1 Millionen Paar gegen nur 1,2 Mil­werden. Die deutsche Ausfuhr von Lederschuhen belief sich im lionen Baar   im ersten Halbjahr 1929. Die verhältnismäßig fleinen Lagerbestände in Industrie und Handel laffen für die nächsten Monate eine erneute 3unahme der Schuhproduktion erwarten, wenn nicht eine wesentliche Schmälerung der Kaufkraft weiter Bevölkerungsfreise eintritt.

Der Lederverbrauch der deutschen Schuhindustrie ist trotz Textilindustrie im ersten Halbjahr 1930 gegen diefelbe Zeit des Vor­zunehmender Verwendung von Rohstoffen aus dem Bereich der jahres um 7 Broz. gestiegen. Die Lederindustrie hat jedoch unter dem Auftragsrückgang der Lederwarenindustrie und dem Rüd­gang ihrer eigenen Auslandsaufträge zu leiden, so daß ihre Pro­duktion mit etwa 55 Millionenn Kilogramm im ersten Halbjahr 1930 um rund 5 Proz. hinter der des Vorjahres zurückgeblieben ist. nicht ungünstig abgeschnitten. Der Beschäftigungsgrad bei Dant der gesunkenen Häutepreise hat die Lederindustrie trotzdem

den Arbeitern der Schuh- und Lederindustrie ist im Monat Juli

nach der Gewerkschaftsstatistik geringfügig gestiegen.

USA  . wünscht Einwanderer mit Bermögen.

Sämtliche Konsulate der Vereinigten Staaten   sind vom Aus­ wärtigen Amt   in Washington   angewiesen worden, bei der Erteilung von Einwanderungsvifen genauestens zu prüfen, ob die Antragsteller genügend Bermögen befizen, um eine längere Arbei: Infinit ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel zu überstehen.

Die Tiefbau- Beteiligung der Boswan und Haauer- Berlin wurde von den Aktionären in einer außerordentlichen General­versammlung einstimmig gutgeheißen. Die Geschäftsanteil ber find demnach endgültig aus dem Besitz der Familie Lesch in den Gottlieb Tesch G. m. b. 5. im Rennbetrag von 1,25 mill. der Boswau u. Knauer A.-G. übergegangen. Der Kaufpreis besteht in 827 000 m. neu auszugebenden Bosmau u. Knarier Aktien. D deren Börsenwert 1,61 Millionen Mark beträgt( legter Berliner  . Kurs 195 Pro3.), sind also die Tesch- Anteile mit etwa 128 T des Nennbetrages bewertet worden.