Peter Riss
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A Anno 17
( 22. Fortsetzung.)
Und jetzt steht der Hauptmann wieder vor uns, ganz dicht vor Kilb und mir. Er sieht uns sekundenlang an und ich fann nicht anders... ich lächle ihm frei und offen ins Gesicht und blicke dann Kilb an, und auch Kilb lächelt ihn an. Und dann sehe ich, wie ein Leuchten im Gesicht des Hauptmanns ist, er weiß, warum wir lächeln und ist gar nicht böse barüber, feine Blide gleiten weiter an der Kompagniefront entlang, und überall begegnet er demselben frohen und befreiten Lächeln; die fünfte Kompagnie dankt ihm mit lächelnden Gefichtern,
Es dauert nur Sefunden, dann strafft sich der Körper des Hauptmanns:
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,, Grenadiere der fünften Kompagnie!", wir zuden ohne Befehl zusammen, wir sind wie von einem fremden Wind durchweht und haben wieder alle die ernsten gespannten Gesichter von Soldaten, ..rühren, rühren, steht bequem. Ich habe euch einige Worte zuin Abschied zu sagen. Ich weiß. wie jung ihr seid, ich weiß, daß ihr oft an die Heimat und an eure Angehörigen denkt. Ich fühle mit euch; aber ein Befehl hat uns alle zusammengerufen, auch mich zu euch! Wir sind Soldaten und müssen diesem Befehl ge= horchen. Der Krieg geht weiter, ihr wißt es. Ihr seid die letzten Reserven, ihr werdet bald an die Front kommen, und ich fann euch nicht sagen, wie sehr ich wünsche, daß ihr alle wieder in die Heimat zurückkommt.- Grenadiere der fünften Kompagnie! Ihr sollt in den Maschinengewehrkursus, ihr sollt lernen, eine furchtbare Baffe zu bedienen. Meine Gedanken werden euch nicht verlassen." Seine Stimme zittert plöglich, er sieht uns nicht mehr an, er blidt auf die Erde und sein bleiches, schmales Gesicht zudt: ,, Kameraben! ich weiß, was der Krieg bedeutet. Er ist furchtbar; ich wollte, er würde heute noch beendet." Er faßt plößlich an die linke Brust
feite, sein Gesicht ist schmerzverzerrf. Mir fällt ein, daß er im
vorigen Jahre bei Berdun schwer verwundet wurde. Nun blickt er wieder auf und sieht uns mit dunklen, umschatteten Augen an:
,, Lebt wohl, Grenadiere!"
Grüßend hebt er die Hand und zwingt sich zu einem letzten Lächeln; aber es ist verunglückt und unwahrscheinlich,„ hoffentlich
sehen wir uns wieder". Er schluckt etwas, wendet sich hart und rasch um und geht dann gebeugt auf sein Pferd zu, besteigt es mühsam, winft noch einmal grüßend mit der Hand
Wir sind wie benommen von den seltsamen Abschiedsworten
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dieses seltsamen Hauptmanns und vergessen fast, ihm das„ Auf Wiedersehen, Herr Hauptmann!" nachzurufen. Wir können es noch nicht fassen... es ist uns beinahe unheimlich zumute: mir fönnen noch nicht damit fertig werden, soviel Menschlichkeit ist beklemmend, ängstigt uns mit Fremdheit.. es ist nicht einfach, daran zu glauben, wenn man wochenlang wie Vieh behandelt, getreten und gestoßen wurde..: es muß eine Falle sein, etwas Böses, wir schrecken vor soviel Güte und Verständnis zurück wie Kinder por einem unbekannten, großen Tier.
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Rasch entschwindet das Klappern der Hufe: wir sind wieder allein
Blühten nicht Rosen auf diesem grauen Hof, in dieser Dede? In unserem entsetzlichen Elend? Oh, bleibe bei uns, lieber Hauptniann, Bater unserer achtzehnjährigen, hilflosen Seelen!
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Aber mit dem legten Hufschlag versinkt die Fata Morgana: mit einem Schlage sehe ich wieder schmerzhaft- deutlich die Symbole von 1917:
Aschgrau sind unsere Gesichter... wir erwarten wieder die brutalen, unmenschlichen Befehle unserer Schinder... wir stehen zusammengejunten unter der Last der Tornister... ich spüre wieder den furchtbaren Hunger.. die Schießscheibenringe grinjen uns wie böse Fragen an. wieder piden graue, verhungerte Spazen beffnungslos im grauen Sand... auf und ab geht der Posten Grenadier Kalbfleisch... schwer hallen seine Schritte... weit und erbarmungslos klaffen die Torflügel: nicht um uns den Weg in die
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Freiheit zu öffnen, es ist das Tor, das in die Dunkelheit führt, in die Wüste ärgerer Knechtschaft... dahinter heißt es: marschieren,
marschieren, marschieren... wohin? wohin?:
In den Tod.
Teuflisch grinst der Schinder und wiegt sich wieder selbstsicher in den Hüften. Fort ist alle Unterwürfigkeit, er wirft wieder sein großes Neg über uns, zieht es enger und enger. Wir sind wieder perlassen, wehrlos ausgeliefert.
Mit verquollenem, vor Wut entstelltem Gesicht kommt der Spieß die Treppe wieder herunter in den Hof. Ich habe das bestimmte Gefühl, daß es ihm jetzt gar nicht darauf ankäme, uns alle erschießen zu lassen für die Demütigung, die er vor versam melter Mannschaft erfuhr.- Er spricht leise, mit geballten Händen mit dem Schinder; aber wir können nichts davon verstehen, die Worte werden herausgezischt.
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Draußen aber stehen Menschen unseres Voltes, unserer Art: Adamcziks Braut ist dabei, vielleicht auch seine Mutter... dort, gleich hinter dem geöffneten Tor... man hört sie sprechen, viel leicht, tragen sie Blumen für uns in den Händen... Blumen
Ich will schreien: ,, Kameraden! Schluß mit der Quälerei! Wir find Menschen... wir gehören zu den Menschen da draußen, zu unseren Angehörigen... man hat uns verschleppt wie die Neger der Hauptmann wie sprach er doch noch eben mit uns habt ihr es nicht verstanden? Habt ihr ihm nicht zugelächelt im menschlichen Berstehen? Warum steht ihr hier noch?
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Aber ich schreie nicht, ich zittere am ganzen Leibe Schweiß bricht mir vor Schwäche aus allen Boren, ich zittere, ich umframpfe mein Gemehr, als molle ich es gegen die dort vor mir erheben
Aber ich schreie nicht: ich stehe allein mit meinen aufgerissenen Sinnen. Mir ist, als verblute ich, nuglos, sinnlos... Bis an die Mauer tritt der Schinder zurück, rückwärts gehend, immer grinsend: er erscheint noch größer als sonst. Wie hypnotifiert ftarre ich ihn an, die Augapfel schmerzen mir... in meiner
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und stehen auf. Ady neee?!" die Stimme des Schinders zer schmilzt fast vor Ironie und Bosheit, das tönnt euch wohl so passen, wat? Wollt ihr die Gewehre hoch lassen!"
Wieder heben sich schwer die Gewehre... es ist eine furchtbare Quälerei, wir stehen jetzt schon über eine Stunde auf dem Kasernenhof, immer auf demselben Fleck, die Sonne brennt immer heißer auf uns nieder es ist ein furchtbarer Gestant zwischen unseren Reihen, ich habe entseßlichen Hunger... die Eingeweide ziehen sich in mir zusammen, daß es schmerzt... der Hunger tut meh, tut weh!... aber wir werden weiter gequält, weil es diesen Banditen Spaß macht... ( Fortsetzung folgt.)
Das neile Buch
Nähe stöhnt ein Kamerad schwer auf... das Netz-- das jeher ein Zeichen dafür gewesen, daß die Sachen schlecht stehen: Netzenger und enger Luft!... Luft!...
Wie ein Gummiball springt der Spieß auf den obersten Trep penabjah, stemmt die Hände in die Seiten und lacht schallend wie ein Teufel...
Dann ist es, als wenn die Sonne sich verdunkelt und alle Schande der Menschheit auf diesen wenigen Quadratmetern schmutzigen Kasernenhofs sich ausbreitet
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Ich sehe, wie der Schinder tief Luft schöpft- ,, Karl", ich flüstere zischend und schlage meinen Gewehrkolben an Kilbs Bein ,,, nicht mitmachen". Ich fann ihn noch den letzten Bruchteil einer Sekunde ansehen: sein Gesicht ist totenblaß, die Augen find dunkel umrändert, der Mund ist ein dünner, gefährlicher Strich. Auch er sieht mich an, tonlos...
Von der Mauer fläfft es uns an:
Wir leben zwar offiziell im Frieden und die Politiker versichern uns, daß die Welt keinen Krieg mehr will. Aber Denny ist ein Bessimist und behauptet, Freundschaftskommissionen wären schon von Während Macdonald unterwegs war nach New York , beteiligte sich England aktiv an zwei Handelsschlachten gegen USA . ( Kanada , Argentinien ) und die Regierung Hoovers bereitete die höheren Schutzölle vor, die hauptsächlich gegen englische Erzeugnisse gerichtet waren. Amerika ist prosperity- toll und muß seinen Auslandsmarkt behalten, weil sein Wohlstand einfach davon abhängt. Dazu kommt noch, daß es augenblicklich an Ueberproduktion und Unterkonsum leidet. In England sieht es noch viel schlimmer aus. Macdonald selbst hat erklärt, daß, wenn England seine Ausfuhr nicht steigern fann es einfach existenzunfähig ist. England ist das Land mit dem veraltetsten Produktions- und Marktsystem, das Land mit den schwersten Steuern und einer großen Arbeitslosenziffer- tein Wunder, daß ein Engländer, 1929 sagte:„ Wir kämpfen um unser Leben auf den Weltmärkten." Und sie kämpfen tatsächlich mit allen Kompagnie schtillge- schtann! Rührt euch! Schtillge- schtann! Mitteln, wie das Dennys Buch zeigt. Aber wenn der englische Rührt euch! Schtillge- schtannrührt euch!..." Behmal, zwan Imperialismus die Begriffe fair" und foul" in seinem Wirtschafts„ Schtillge- schtamm!!" Er lampje nicht fennt, so fennt sie der amerikanische noch weniger. 3igmal: es ist nur der Auftakt tommt einen Schritt näher: Sergeant Schönfeld, rechts rrrauß!" Englands Ausfuhr fiel im Zeitraum von 1913 bis 1928 um 5 Broz., Der geht an das Tor und freuzt triumphierend die Arme über- deutet das fast einen Knod- out, für Amerita- wenigstens bis vor während die amerikanische um 48 Proz. stieg. Für England beturzem noch Prosperity". Amerika schlägt England auf der ganzen Linie. Das will Denny zeigen. Und er zeigt es mit Tatsachen und Zahlen aus allen Gebieten der Wirtschaft: im Handel, auf dem Geldmarkt, in Schiffbau und Elektrizitätswirtschaft, in Delund Stahlproduktion überall ist Amerika im Vordringen. Die eiserne Ferse" des amerikanischen Imperialismus zertritt Englands Daß einmal jemand gezeigt hat, wie solche Wirtschaftsfriege geStellung als Handelsreich von weltpolitischer Bedeutung. führt werden, auf welchen Gebieten und mit welchen Mitteln, ist wichtig. Gerade in dem Kampfe der beiden Exponenten des Imperialismus um Wirtschaftsvormacht liegt die Gefahr eines neuen großen Krieges. Wer denkt beispielsweise gleich daran, wenn er etwas von Kabel und Radiokontrolle liest, daß Englands Herrschaft über den internationalen Nachrichtenverkehr einer der wichtigsten Faftoren seiner wirtschaftlichen Ueberlegenheit war. Jetzt geht der Kampf um die„ planetarische Herrschaft über die Kommunikationen". 3m fogenannten Frieben wie im Kriege gibt es dem Lande, das sie besitzt, ganz von selbst eine Bormachtstellung. Und Amerika ist auf dem besten Wege dazu, in Zukunft den internationalen NachrichtenDerkehr zu kontrollieren. Und das ist fast gleichbedeutend mit einem greift und ihn verhindert.
einander... Links der Spieß, rechts Schönfeld, vor uns der Schinder.. Der Schinder legt den Kopf Eingetreist steht die Hammelherde.. etwas schief in eine beinahe liebevolle Haltung: So! Da wär'n wir also!"- Er tobt: ,, Euch geht's zu gut, ihr Schweinehunde! Die ganze Kompagnie hat vorhin gegrinst. Na wartet, das werde ich euch schon besorgen, ihr verdammten Bengels. Wer weiß, wann ich euch wieder hier habe. Leider gehe ich ja nicht mit euch; aber ihr sollt an mich denken! Ihr soft
an mich denken!!"
Mit beiden Armen fuchtelt er in der Luft herum, öffnet und schließt die Fäuste:„ Glaubt ja nicht, daß nun rosige Tage für euch tommen! Man wird doch noch Soldaten aus euch machen, ihr schlappes Back! Und wehe, wenn ihr wiederkommt und ihr habt ichlappes Bad! Und wehe, wenn ihr wiederkommt und ihr habt mir Schande gemacht; ich erfahre alles, verstanden? Iles!" Er springt einige Schritte vor: Meint ihr wirklich, ihr sollt mir so aus den Fingern kommen, hä?!-Erstes Glied- porgetreten!
Haalt!-
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Wir müssen die Gewehre in beide Hände nehmen und sie quer zu unserem Körper schweben lassen. „ Achtung! Knie- e beugt!" Die Kompagnie fact in die Knie. Der Sand knirscht. Vorgestreckt liegen die Gewehre. tödlichen Tiefschlag für England, wenn es vorher nicht zu den Waffen Biele wadeln; denn sie sind schwer zu halten in dieser Stellung, schwer ziehen die Tornister nach hinten... „ Strä- ä- ä- dt!" Wir lassen die Gewehre wieder sinken
S. Pepper. *) Von Ludwell Denny. Geschichte eines Wirtschafts frieges. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart , Berlin und Leipzig .
FÜR DEN KLEINGARTNER
Die Handelsspanne
Alljährlich zur Zeit, wenn die Bohnen auf den Markt kommen, werden dem Erzeuger die Segnungen des jezigen Handelssystems in frasser Weise vor Augen geführt. Er liefert dem Händler gute Bohnen zum Preise von 3 Pf.( drei Pfennig) das Pfund und die letzte Instanz auf dem Markt nimmt dem Käufer und Verzehrer 15 Pf. ab. Wohl in feinem anderen Wirtschaftszweig wird eine solche Differenz zu verzeichnen sein. Eine Besserung dieser Verhältnisse wird erst dann eintreten, wenn der Verkauf der erzeugten Ware nicht mehr von dem einzelnen, fapitalschwachen und auf sofortigen Umfaß seiner so leicht verderblichen Ware angewiesenen Erzeuger, sondern durch eine Erzeugerorganisation erErzeuger, sondern durch eine Erzeugerorganisation er folgt. Schon des öfteren waren wir in der Lage, von derartigen Bestrebungen und Erfolgen berichten zu können, aber für die Mehr zahl der Erzeuger gilt noch immer: einzeln schlagen und einzeln geschlagen werden. Nicht die Zollerhöhungen der jetzigen Regierung, sondern nur ein einmütiges Handeln der Erzeugerkreise, verbunden mit der Selbstzucht hinsichtlich des Ausscheidens aller minderwertigen Daß die hinter der Erzeugnisse fönnen eine Umfehr bewirken. Daß die hinter der jezigen Regierung stehenden wirtschaftlichen Kräfte für diese Gedanken nicht mit der notwendigen Energie eintreten, wird dem nicht Verwunderung abringen, der die Bestrebungen der die Regierung stügenden Parteien beobachtet, die kommunale Wirtschaftspolitik zum Aufgeben der Selbstbewirtschaftung zu zwingen. Die Sozialdemokratische Partei hat das Berdienst, der Selbsthilfe der fleinen Siedler die größtmögliche Förderung zu geben; das eigenste Interesse der Siedler und Kleingärtner wird diese daher veranlassen, am 14. September den Stimmzettel mit Nummer 1 in die Urne zu Legen.
Tulpenzwiebeln. Die Preise sind gleich denen für wirklich gute Holländer Ware, doch wird an Zoll und Fracht gespart. Die Genossenschaften liefern nur an Großabnehmer, was allerdings auch Belieferung von Verbänden der Kleingärtner und Siedler zuläßt.
Lagerung von Kunstdünger
Ein neues Gartenbuch wirbt um die Gunst der vielen Anfänger in der Blumen- und Gemüsezucht: ein bekannter Fachmann hat es geschrieben und dadurch ist so mancher Hinweis aus der Praxis in das Buch gekommen, das den Titel„ Taschenbuch für den Gartenfreund" führt und von Otto Sander, Gartenbauoberlehrer in Weihen stephan , verfaßt ist.( Berlag: J. F. Schreiber in Eßlingen .) Als Probe für die bei aller Knappheit doch gründliche Belehrung des Anfängers möge hier ein Auszug aus den Ausführungen über die agerung der Kunstdünger stehen: Die Kunstdünger müssen durchaus troden liegen. Das Thomasmehl wird durch Feuchtigkeit hart wie 3ement. Alle Dünger, die kalkhaltig sind, dürfen nicht mit ammoniakhaltigem Dünger in Berührung kommen, denn der Kalk treibt das Ammoniak heraus. Wer Kunstdünger für längere Zeit aufbewahren muß, der belasse sie nicht in Säden, sondern schütte sie auf eine Unterlage aus Holz oder. 3ement. Das gilt besonders für Kallstickstoff, der im übrigen sehr trocken liegen muß. Die aufP. D. geschütteten Haufen bedeckt man dann mit alten Säden.
Laubdecke und Bodengare
Vielfach wird angenommen, daß es nüßlich sei, die Erde unter den Gehölzgruppen nicht zu graben, sondern alles gefallene Laub ungestört liegen zu lassen. Wenn nun auch eine solche ständige Bedeckung des Bodens die Bodengare in erwünschter Weise zu fördern geeignet ist, so sprechen aber doch gewichtige Gründe für das Graben des Bodens unter den Ziergehölzen. Da der Boden durch die Belaubung und die Fallaubdecke ständig im Schatten liegt, wird der Erde und den Wurzeln die so wohltätige Wirkung des Sonnenlichtes nicht zuteil, bann aber ist man auch leicht geneigt, das sich zermürbende Laub als Dünger anzusehen und mit dem Unterbringen wirklichen Düngers zu sparen. Man wird gut tun, den Boden durch das Untergraben des Laubes loderer zu gestalten und ihn durch Düngung zu bereichern. Wo aus Gründen einer falsch verstandenen Sauberkeit das Laub dauernd entfernt wird, sollte eine Herbst- und Winterdüngung nie ausbleiben. Noch einer Herbst- und Winterarbeit an dem mit Gehölzen bestandenen Boden fet gedacht: Wo der Boden Moor- und Heideerde aufweist, was für Roniferen und laubhaltende Gehölze, wie Rhododendron, Burus noch vor dem Beginn des eigentlichen Winters mehrere Male durchdringend gießen. Da solche Gehölze auch Schutz vor startem Frost erhalten müssen, würde die ihnen zu gebende Schutzdecke von Reisig oder Baub verhindern, daß die spätere Winterfeuchtigkeit genügend in bas Innere bes Bodens gelangt
Die diesjährige Berliner Herbst blumenfcha u in der Neuen Welt zeigte den gewohnten Reichtum an Dahlien, Rosen und Stauden in der äußeren Wirkung aufs giüdlichyfte unterſtüßt durch interessante Steingärten und Ausstellungen von immergrünen Gehölzen. Aber ein Neues bot die Ausstellung noch dem Blumenfreund: das Aufzeigen von Proben der deutschen Anzucht von Tulpen, Narzissen und Hyazinthenzwiebeln. Was an Blumenzwiebeln auf dieser Ausstellung zu sehen war, machte einen so überzeugenden Eindruck, daß man von einem völligen Gelingen dieser neuen Rultur. arbeit sprechen barf. Drei Gebiete sind es, in denen der Blumenzwiebelanbau in Angriff genommen worden ist: Schleswig Holstein mit 10 Anbauern, bereits seit 9 Jahren, Ostfriesu a, der Fall ist, sollte man, wenn der Herbst nicht sehr feucht ist, land mit 48 Erzeugern, seit 4 Jahren, und Wesermünde mit 25 Anbauern, seit 3 Jahren. Jeder der Anbauern zieht nur 1 bis 2 Sorten, die natürlich die in Deutschland gangbarsten sind. Es find in diesem Jahre 400,000 Tulpenzwiebeln vertouft worden und für Sommerausgang 1981 rechnet man auf 2 bis 2% millionen