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~ Sportund Spiel­

Bühne- Film gegen Pinsel- Feder

Ein Fuß- Ballett

Seit Monaten flüsterte man sich in den Garderoberäumen der Theater und in den Redaktionen Berliner   Zeitungen geheimnisvolle Dinge ins Ohr. Es hieß da, daß die Bühnen- und Filmleute des Künstlersportklubs, Dase" die Absicht hätten, gegen die Zeitungsleute, die Journalisten und Zeichner, einen Kessen Ball zu schieben." Gestern wurde es zur Wirklichkeit. Leute wie Alfred Braun  , Curt Gerron, Siegfried Arno  , Homolka, Theo Matejto, Walter Trier  , Egon E. Kisch und Sabri Mahir riefen und etwa 6000 Menschen pilgerten zum Post stadion hinaus.

Als das Spiel begann, war bereits der Kontakt zwischen Bubli fum und Spielern da. Die da unten brauchten sich ihre Popularität nicht erst zu erspielen. Die Bühnenleute litten natürlich start unter Lampenfieber und spielten den ersten Att ihres ledernen Stückes ,, Elf Schauspieler suchen einen Ball" recht und schlecht herunter. Schon nach einigen Minuten war das erste Tor gefallen und nun gabs tein Halten mehr. Alfred Schaffer  , der Fußballtönig, führte den Sturm der Presseleute an, und die gingen aufs feindliche Tor los, als gelte es, die Verlagskasse zu stürmen. Das Publikum? das spielte natürlich mit. Die meisten Freundlichkeiten mußte Alfred Braun  , Rundfunkbraun, über sich ergehen lassen. Wenn Alfred einen Ball verpaßt, heißt's fofort: Alfred, bei dir jibt's woll' ne technische Störung!" Kommt er ins Gedränge, wird ihm geraten: ,, Alfred, wenn se drängeln, mußt de Gas geben!" Bei jedem Tor, das geschossen wird, erhebt sich ein Tribünenbesucher und klingelt mit einer großen Kuhglocke. Es ist eine Stimmung wie in den aufregendsten Nächten des Sechstagerennens. Es gibt Einzelstürze und Massenstürze. Sie sinken dahin, wie vom Dolch des Freundes getroffen, und sie wanken in den Knien, als hätte ihnen die ge= liebte Frau ein Gifttränklein gemigt. Beim Halbzeitpfiff stand das Spiel 4: 0 für Pinsel und Feder.

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In der 2. Halbzeit änderte sich das Bild vollkommen. Die Bühnenleute drehten ganz groß auf, wie sie sagten, und der Tor­hüter der Presseleute, der nicht nur Herz, sondern sogar Herz­vergrößerung hatte, konnte das Verhängnis nicht aufhalten. Das Spiel endete mit 5: 4 für Bühne und Film.

Tusch! Händeklatschen! Der Tonfilmwagen fährt an die Gruppe der Sieger heran. Das Publikum strömt aufs Feld, um seinen Lieblingen mal auf den Hintern zu flopfen. Alles will Autogramme haben. Das Gedränge wird lebensgefährlich. Plößlich schreit Sieg fried Arno ächzend auf: Wo ist Gerron?" Gerron ist nicht zu finden. Er ist mit der Kaffe durchgebrannt, um ein neues Theater aufzumachen!

Unser fußballtechnischer Mitarbeiter hat besonders an dem etwas groß geratenen Körperumfang des Schauspielers Gerron   Anstoß genommen. Er meint als Linienrichter wäre der Mann unmöglich, denn er richte sich gegen jede Linie. Noch mehr solcher Leute und das Spielfeld müsse vergrößert werden. Alfred Braun   hielt nicht das, was er sonst( im Rundfunk) verspricht. Er funkte zwar mit dem Ball ziemlich heftig in der Runde herum, aber gegen die robusten Gestalten der ehemaligen Professionals nahm er sich eini­germaßen zart aus. Kopfbälle gab es die schwere Menge, das hätte wohl, so sagt unser Berichterstatter, daran gelegen, daß so viel Geiste sarbeiter spielten. Die Pinsel, Feder, Bühnen-, Filmleute huschten über das Feld, wie sonst über die Bretter und die Leine­wand; es gab richtige( Bühnenver) Schiebungen und verfängliche Situationen, wie in modernen Theaterstücken. Die Zeichner machten von den Malen" aus manche ,, Borlage" und so fonnten sie sich ziemlich oft in die Torliste einzeichnen". Es war ein lustiges Spiel, eine richtige Erquickung in der ,, Dase".

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Den Aermelkanal durchschwommen!

Glanzleistung einer Südafrikanerin

Eine unerhörte Dauerleistung vollbrachte die 19jährige südafrika­ nische   Schwimmerin Peggy Duncan. Sie ging am Dienstag abend an der französischen   Küste bei Cap Gris Nez ins Wasser und stieg am Mittwoch mittag östlich von Nover bei South Foreland wieder an Land. Peggy Duncan gebrauchte zur Durchquerung des Kanals

16% Stunden.

! Spettafel, daß man glaubte, die Hölle sei auf Erden, hantierte mit einer grenzenlosen Ruhe, Ede, unser Smutje, mit Büchsen und Gläsern und Geschirr herum, als befände er sich in einem molligen Abteil eines Luruszuges. Um ein Streichholz zu sparen, fand er jogar noch Zeit, sich seine Pfeife an der Petroleumlampe anzu­zünden. Der Mann war um seine Ruhe zu beneiden; denn ein wenig waren wir doch schon nervös geworden!... Aber wir tamen schließlich durch. Am Freitag liefen wir in Osternothajen ein... ,, Bon wo fommen Sie her, von Königsberg  ?" ,, Ja! Ueber Bornholm  ! Die Fischer wackelten bedenklich mit den Köpfen.

Damit ist die Meerenge zwischen Frankreich   und England seit dem Jahre 1875 zum 17. Male schwimmend bezwungen worden und zum sechsten Male von einer Frau. Den Rekord hält der Franzose Georges Michel   mit 11 Stunden 6 Minuten, während die Deutschamerikanerin Gertrud Eberle, der als der ersten Frau das die Deutschamerikanerin Gertrud Ederle  , der als der ersten Frau das große Bagnis glückte, mit 14 Stunden 32 Minuten den Reford des weiblichen Geschlechts inne hat.

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Freie Segler auf der Ostsee  

Sturmfahrt- doch glückliche Fahrt!

Hier erzählt unser segeltechnischer Mitarbeiter Willi| Kambuse; zwei Mann blieben am Ruder. Rothlamm von dem Seetreffen des Freien Segler­verbandes" in Osternothafen. Arbeitersegler waren dorf nach stürmischer Offseefahrt zu fröhlicher Beratung zufammengekommen.

Im Logbuch der Friedel II", einem 60- Quadratmeter Kreuzer des Freien Seglerverbandes, ist unter dem 27. Juli 1930 zu lesen: Morgens 3 Uhr Osternothafen angelaufen." Dieselbe Notiz weist auch das Logbuch des 45ers ,, Carmen" aus, und der 130- Quadratmeter- Rutter Seeteufel" vom Freien Segelverein Undine"-Königsberg hat ähnliches in seinem Buch. Letzterer zeichnet als Datum den 25. Juli. Bei den weiteren sechs Jachten, die am gleichen Tage aus Stettin   eingelaufen waren, dürften die selben Eintragungen zu finden sein.

Einem alten Fischer, der interessiert die Nationale des Freien Seglerverbandes betrachtete, die am Steuerbordwant der neun Boote luftig im Morgenwinde flatterte, fonnte die Auskunft erteilt

werden:

Heute ist hier Seetreffen der Arbeiterfegler von Deutschland  !" Seine Augen wurden ordentlich groß bei dieser Auskunft. Und indem er seinen Priem im Munde von Steuerbord nach Bac­bord schob, ging er schmunzelnd die Reihe der Boote entlang, gar nicht aus dem Staunen herauskommend, als er hörte, daß der Große" da aus Königsberg   sei, während Carmen" und Friedel II" aus Berlin   kämen.

Der Sturm, der gerade während dieser Zeit etwa in Wind stärke 8 aus Nordwest die See aufwühlte, hatte die Boote und Mannschaften, die über See gekommen waren, hart mitgenommen. ,, Wenn wir nicht sieben Mann gewesen wären, denen schon der Wind um die Ohren gepfiffen ist", sagte der Käpten des See­teufel" schlicht ,,, wer weiß, ob wir heute hier wären..." Und er erzählte weiter:

,, Wir waren noch keine zwei Stunden von Pillau   weg, da zog es schon am Himmel ziemlich düster hoch, und auch der Wind legte merklich zu. Ein Glück, daß wir unseren Kurs, der nach der Nordspitze von Bornholm   zeigte, anliegen fonnten. Die Ruder wachen waren eingeteilt: je zwei Mann vier Stunden. Die Küste mar längst unseren Blicken entschwunden, nur unter uns tochte die See, durch die der brave ,, Seeteufel" seine Furche zog, über uns türmte sich ein drohender Himmel und um uns heulte der Sturm in den Wanten. Der Seeteufel" lag ziemlich weit über, aber der stramme, gleichmäßige Wind gestattete noch, alle Segel zu fahren. Es wird schon gehen, dachten wir; gegen Abend wird es schon ruhiger werden... Aber es fam gerade umgekehrt. Mit der hereinbrechenden Dunkelheit pustete es immer heftiger, fchon begann unfer Sutter einen höllischen Tanz, und die ersten Brecher rauschten herüber.

.. es

Es wurde fritisch. Wir mußten drei Ringe eindrehen murde zu hart. Das war eine Hundearbeit; denn die über­tommenden Seen ließen feinen trockenen Faden am Leibe. Da hieß es: zupacken und festhalten, sonst fonnte einer über Bord gehen. Nach getaner Arbeit verschwand die Freiwache in die

Höher und höher

rauschten die Wellenberge heran und begruben den Seeteufel" bis mittschiffs. Die Ruderwache stand natürlich bis zu den Knien im Wasser, da es gar nicht so schnell ablaufen fonnte, wie mir es übernahmen. Das fonnte gut werden... Mittlerweile mußten wir einsehen, daß wir unseren Kurs nicht mehr halten fonnten, wollten wir unseren Bott nicht preisgeben, also hieß es, abfallen. Sofort machten wir mehr Fahrt, es mögen acht Knoten gewesen fein. Und immer schwärzer wurde die Nacht, fein Stern am Himmel, nichts zu sehen, nur das matte Licht, das den Kompas beleuchtete. Es wurde immer toller. Um das Maß der Romantik der schönen Seesegelei" voll zu machen, begann ein feiner Sprüh­regen, der immer stärker wurde. Dbwohl wir Delzeug längst ar.. gezogen hatten, glichen wir wandelnden Wassermänern. Sturm peitschte uns die Regentropfen ins Gesicht, und ich muß gestehen, wir froren und zitterten am ganzen Leibe. Aber wir mußten durchhalten. Dito, der Steuermann, der so lange in der Kombüse ein Nicerchen gemacht hatte, tam nach oben. Bedenklich fragte er sich hinter den Ohren:

Der

Wir haben dann geschlafen wie die Ratten. Am Sonnabend unternahmen wir eine Strandwanderung. Etwa zwei Kilometer östlich von Osternothafen war ein dänischer Fischfutter gestrandet. Wir fahen ihn uns an. Es muß doch allerhand gewesen sein. Nun sind wir hier zum Seetreffen."

Die Pfeife, die ihn beim Erzählen ausgegangen war, wurde neu angezündet, und riesige Wolfen stiegen empor. Der Führer der Friedel II", der schweigend zugehört hatte, sagte nur troden: Bir sind am Sonnabend von Schweden   losgefahren, fonnten ebenfalls nicht Bornholm anlaufen und sind bei diesem Rubsturm mit etwa 25 Quadratmeter Zeug vor dem Winde her­gelaufen. Sonntag früh um 3 Uhr waren wir hier." Mittler­weile war es Zeit geworden, mit der eigentlichen Tagung, zu der sich etwa 40 Personen eingefunden hatten, zu beginnen...

,, Seeteufel" segelte nach dem Seetreffen nach Saßnitz  , Kopenhagen  , Warnemünde  , Kiel  . Bon da zurück wieder Sturm­fahrt 72 Stunden lang nach Pillau  . Friedel II: Saßnitz  , Kloster( Hiddensee  ), Stralsund  , Greifswald  , Swinemünde  , Stettin  . ( Hatte vor dem Seetreffen bereits Schweden   besucht.) ,, Carmen": Saßniz, Insel Moen  , Swinemünde  , Stettin  .

Kleiner Sport

von überall

Kartellbadeabend im Bezirk Mitte  . Um allen Mitgliedern der Arbeiter- Nichtschwimmvereine einen geregelten Badebetrieb zu bieten, hat das Kartell für Arbeitersport und Körperpflege Bezirk Mitte  einen eigenen Badeabend eingerichtet. An jedem Montag der Woche in der Zeit von 8% bis 10 Uhr abends ist in dem neuerbauten Stadt­bad in der Gartenstraße Gelegenheit zum Baden und Schwimmen Erster Badeabend Montag, 15. September. Alle dem Kartell an­gegeben. Eintritt für Erwachsene 30 Pf., für Jugendliche 20 Pf. geschlossenen Vereinsmitglieder erhalten Zutritt.

Motorboot Königskind" wird gesucht. Die Wasserwacht benötigt die Adresse des Eigners des Motorboots ,, Königskind". Mitteilungen werden an die Geschäftsstelle der Wasserwacht   e. V., Berlin   S 61, Planufer 61, Frensprecher F 6 Baerwald 8154, erbeten.

Motorradfabriken gegen Autoausstellung. Gelegentlich einer Zusammenkunft von Vertretern der deutschen   Motorradindustrie wurde der Beschluß gefaßt, sich an der im Februar 1931 geplanten Berliner   Automobilausstellung nicht zu beteiligen. Begründet wird diese Maßnahme damit, daß der Monat Februar für die Abhaltung einer derartigen Schau nicht geeignet sei.

Bundestreue Vereine teilen mit:

13. September, am Umzug der Partei. Treffpunkt 19% Uhr bei Streubel, FTGB., Bezirk Baumschulenweg  . Der Bezirk beteiligt sich Sonnabend, Baumschulenstraße. Begirtstleibung.

13. Bezirk Tempelhof  . Alle Sportler und Sportlerinnen treffen sich zur Wahlundgebung Freitag, 12 September, 18% Uhr, in Mariendorf  , Dorf­Ede Chauffeestraße. Connabend, 13. Geptember, 18 Uhr, am Ullsteinhans, ebenfalls Rundgebung. Kleidung, ohne Kopfbedeckung mit Schillerkragen. Bezirk Webbing. Seute, 19 Uhr, treffen fich alle Arbeitersportler auf dem Lenzener Blag( Gerichts und Neue Hochstraße). Blazkonzert, dann Abmarsch nach den Pharusfälen. Banner und Fahnen mitbringen. Wahldemonstration der Rad- und Motorradfahrer durch den Wedding   und Gesundbrunnen  . Ar­beitersportler, die ein Fahrrad oder Motorrad haben, treffen sidy Sonnabend, 18. September, 18 Uhr, auf dem Schulhof Pant- Ede Wiesenstraße zur Iegten Bahltundgebung für die Sozialdemokratische Partei  . Räder ausschmücken. Wimpel werden geliefert.

Bezirkslartell Friedrichshain  . Freitag, 12. Geptember, Beteiligung aller Kartellvereine an der Wahldemonstration der Partei. Treffpunkt mit Fahnen und Transparenten 18 Uhr Landsberger   Plaz.

Arbeiter- Lichtbilbbund. Arbeiter Photogilbe Berlin. Freitag, 19. Sep­tember, 20 Uhr, Jugendheim Lindenstr. 4, Bildwettbewerb: Berlin   wählt". Auswertung, Bilderkritik und Gründung des Bildarchivs. Arbeiter- Bicht­bildner Spandau  , Montag, 15. September, 20 Uhr, Lindenufer 1. Mitglieder­Bhotogruppen des TB." Die Naturfreunde", Stammgruppe. Johannisstr. 15. versammlung im Jugendheim. Arbeitsplan für den Winter wird aufgestellt. Mittwoch, 15. September, 20 Uhr, technische Fragen, Bildkritik: Das foziale Bild". Gruppe Norben. Donnerstag, 11. Geptember, 20 Uhr, weltliche Schule,

Bant- Ede Biefenstraße, Phyſikzimmer. Herr Kutruff( Agfa  ) spricht über: Die richtige Entwicklung". Gruppe Often. Freitag, 12. September, 20 Uhr, Ju­

gendheim Frankfurter Allee 307, Friedrich- Ebert- Saal. Gruppe Neukölln  . Mittwoch, 10., und Mittwoch, 17. September, 20 Uhr, Jugendheim Bergstr. 29, Bimmer 1.

SV. Moabit  , Sodenspieler. Montag, 15. Geptember, 20 Uhr, Sigung bei Röstel, Butligstr. 10. Neuaufnahmen zur Vervollständigung der 3. Mannschaft werden noch entgegengenommen.

ASB. Sellas. Freitag, 12, Geptember, 18 Uhr, in Blögensee Abbaden, an­schließend in der Waldhütte bei Drener Mitgliederversammlung und Bekannt­gabe der Uebungsabende in der Wintersaison. Sonnabend, 13. September, beteiligen sich alle Radfahrer des Vereins an der Wahldemonstration. Treff­punkt Schulhof Pank- Ecke Wiesenstraße um 18 Uhr.

FTGB., Ruberbezirk. Heute, Donnerstag, Sigung im Restaurant Schmidt, Niederschöneweide  , Berliner   Str. 97-98, 20 Uhr. Mitgliederaufnahme. Touristenverein" Die Naturfreunde", zentrale Wien  . Freitag, 12. Gep­tember, 20 Uhr. Abt. Charlottenburg  : Spreestr. 30, Rapitalismus und Volks gesundheit." Abt. Briz: Wahlpropaganda( Plazkonzert) im Hufeisen. Sumbolbt I( Jugendgruppe): Pant- Ede Wiesenstraße. Seinrich Seine." Faltbootabteilung: Briker Str. 27. Erste Hilfe." Abt. Treptow  : Elsen­ftraße 3. Geschäftliches. Abt. Sübost: Besuch der Ausstellung( Gesund­heitsamt). Kreuzberg  : Treffpunkt 19% Uhr Fontanepromenade.. Montag, 15. September, 20 Uhr. Photogemeinschaft: Johannisstr. 15. Technische Fragen. Bildkritik: Das foziale Bild". Malgemeinschaft: Wrangelstr. 128. Rritik­abend. Esperanto- Arbeitsgemeinschaft: Tilfiter Str. 4. Am Sonntag, dem 14. Geptember, fallen alle Fahrten aus. Jeder stellt sich der SPD.   zur Wahl­

FUNK

RUND­

,, Dat is ja eine Deibelsfahrt!... Alle Mann an Ded!" rief ich. Es wurde ernst. ,, Noch drei Ringe wegdrehen." Und sie wurden bei dieser Teufelsmusit von zehn eisernen Fäusten eingedreht, aber viel nuzte es nicht. ,, Klüver bergen!" Das Kommando flang wie ein Hieb. Wer sollte in dieser unheimlichen Nacht nach vorn auf arbeit zur Verfügung. den Klüverbaum entern, um das Klüversegel auszuschätein! Walter, ein stiller Bursche, der gerade nach unten gehen wollte, um sich umzuziehen, drehte sich schweigend um und turnte nach vorn, zwei Mann zum Klüverfall am Mast, zwei an der Klüverschot. Schon war Walter auf dem Klüverbaum... Wir konnten nicht piel sehen; denn es war stockdunkel und mit jeder Welle, die herangerauscht tam, verschwand er bis zum Halse im Wasser. Glaubt mir, uns klopfte das Herz bis zum Halse... aber der Junge hatte Arme aus Eisen... Bange Minuten vergingen. Born arbeiteten fünf Mann mit Aufbietung aller Kräfte fie mußten es zwingen... Und der Klüver wurde geborgen... Als Walter zurückkam und ganz nahe an mir vorüberging, ohne ein Wort zu sagen, nur ein befriedigendes Lächeln auf seinen Lippen, erfüllte es mich doch mit Stolz, Führer einer solchen Mannschaft zu sein! So, nun mußten wir daran denken, unseren Kurs abzu­feßen; denn es mußte Zeit zum Wenden sein! ,, Klar zur Wende! Rhe!" Der Seeteufel" ging mit der Nase durch den Wind und legte sich auf den anderen Bug. Stunde um Stunde verrinnt... wir werden abgeftumpft. Da. ein Feuer... Was ist es? Bornholm  !... Wir wollen zum Hafen von Rönne  ... Aber bei diesem Höllenwetter in einen fremden Hafen laufen, das war ge­wagt. Was wollen wir tun... Wir können unseren Vereins. tutter nicht aufs Spiel sehen... Ich will es kurz machen.

...

Wir konnten den Hafen nicht anlaufen in dieser Nacht, segelten um die Insel Bornholm   herum und nahmen Kurs auf Swinemünde  . Nun lief der Kutter fast platt vor dem Laken. Und wie er lief. Wir dachten manchmal, die von achtern heran­rollenden Geen zermalmen unsere Nußschale. Und bei allem

16.05 Ernst

AM ABEND

Donnerstag, 11. September

Berlin  .

von Dohnányi: Vier Rhapsodien, op. 11.( Hermann Hoppe  , Flügel.) Anschließend: Jugoslawische Volkslieder.( Paula Sandow­Sitzer, Mezzosopran. Am Flügel: Julius   Bürger).

17.00 Zoltan Kodály  : Sonate für Violoncell   allein, op. 8.( Paul Hermann  ). 17.30 Gerhard Koch: ,, Jugend und Wandern".

18.00 Prof. Alfons Goldschmidt   und Jayasurya Naidu: ,, Das Indien   von heute". 18.25 Prof. Arnold Schönberg   und Dr. E. Preußner: Vom Schaffen und der Wirkung des Komponisten in der Gegenwart". Zur Aufführung von ,, Pierrot Lunaire" am 12. September.

18.55 Arbeitsmarkt. 19.00 Aktuelle Abteilung. 19.30 Chorgesänge.

20.00 Wovon man spricht.

20.30 Wien  - Paris  ", aus Operetten zweier Nationen. Nach den Abendmeldungen bis 00.30: Tanz- Musik.

Königswusterhausen.

16.00 Dr. Hermann Christians: Unterrichtserfahrungen. 17.30 Dr. Mario Krammer: Leipzig  . 18.00 Karl Förster: Garten im September.

18.30 Alexander Knoll: Das Mysterium der Straße. 19.00 Spanisch für Fortgeschrittene.

19.30 Rittergutsbesitzer von Colmar  : Ersatz ausländischer Futtermittel durch die Kartoffel.