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Schönheit der Straße.

Photographierte Künstlerhände.

Der Großen Berliner  " ist der negative Erfolg ihrer Sommer­schau im Schloß Bellevue  " nicht gut bekommen. Sie schließt die Pforten dieses schönen Baues und zweifelhaften Kunsttempels nur, um sie sofort wieder für eine 3 weite Abteilung" zu öffnen. Es ist ein hoffnungsloser Fall, hier Kritik zu üben. Ich

"

glaube, die Berliner   Presse ist selten so einmütig gewesen wie in dem guten Rat, diese überflüssige und recht klein gewordene Große Berliner" doch mal für eine Weile ganz in der Versenkung ver­schwinden zu lassen. Das Resultat aller geistigen Bemühungen aber heißt schlicht und einfach:" 3weite Abteilung 1930!"

Diese Abteilung wird vom Aquarell und der Graphit beliefert. Man sollte meinen, es hielte schwer, hier etwas minder wertiges zusammenzubringen; die deutsche Kunst der Gegenwart gipfelt ja geradezu in den zeichnenden Künsten. Die Große Berliner" hat die schwere Aufgabe restlos gelöst, eine vollkommne uninteressante und nichtssagende Aquarellschau deutscher Künstler auf die Beine zu bringen. Beim besten Willen entdeckt man nichts als eine gute Zeichnung von G. Ehmig und ein paar interessante Köpfe von Weinhold und Chr. Schad. Merkwürdigerweise meldet sich dafür einmal wieder die längst totgesagte Graphit zum Wort: Das Beste von der Abteilung sind zweifellos die Tier­radierungen von Pol Cassel  , die ausgezeichneten Blätter von Werner Laves, Friz Griebel und G. Nesch; anziehend immerhin als technische Leistungen die in Kupfer- und Holzstich durchgeführten Ideallandschaften von dem kürzlich verstorbenen

Hans Otto Schönleber  . Sehr bemerkenswert bleiben die

luftigen und bei aller Kunstgewerblichkeit plastisch empfundenen Tier- Majoliken Ludwig Königs, aus der Umgebung von Läuger.

Der eigentliche Trick der Zweiten Abteilung" sind aber die Sonderausstellungen, die man der Juryfreien" mit Jury­freiheit nachgebildet hat. Eine heftige Konzession an das, was manche für modern halten: die verschwommen radikalen Experi. mente Walter Kampmanns; zieht man ihm die Haut, den locker umgeworfenen Mantel des Revolutionärs aus, so bleibt ein bei vorgetäuschter Vielseitigkeit ziemlich mittelmäßiger Allermelts­künstler. Um die Wahllosigkeit und Zufallsauslese dieser Zweiten Abteilung" recht augenfällig zu machen, hat man daneben in zwei Sälen eine an sich sehr sehenswerte Ausstellung der Arbeiten des Berliner   Stadtbaurats Mar Berg veranstaltet, zu seinem 60. Ge­burtstag. Die verehrungswürdige Persönlichkeit des Erbauers der großen Jahrhunderthalle und der Breslauer Stadtplanung hat es nicht verdient, in diesem chaotischen Herensabbath als Prominenz zu paradieren.

Es folgt ein furioses Sammeljurium Schönheit der Straße", wo man mit G. Groß, W. Scholz und Ner linger aufwartet, ein ganz faloppes Durcheinander von Schön­heiten der Mart", bei der einige köstliche alte Aquarelle alter Meister von Rang der Gaertner, Graeb und Hinge die unbegreif­lich belanglosen Uebungen einiger wahllos herangezogener Maler

Theater, Lichtspiele usw.

Freitag, 12. 9. Staats- Oper

Unter d. Linden

A.-V. 12/ 20 Uhr

Rheingeld

Freitag, 12. 9. Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus III 20 Uhr

Samson und Dalila  

Ende g. 222 Uhr Ende g. 22% Uhr

Staats- Oper Staatl. Schausph.

Am Platz der Republik.

Vorst. 134

20 Uhr

Jphigenie

auf Tauris

( am Gendarmenmarkt). A.-V. 11 20 Uhr

Liebe auf dem Lande.

33 Minuten in Grüneberg

Ende n.222 Uhr Ende n.222 Uhr

Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.

20 Uhr

Der Mann mit dem Klepper

Ende 222 Uhr

Jrene Triesch

als Jsabella

In der

,, Braut von Messina  "

täglich 815 Uhr, Sonntags 515 und 9 Uhr,

im

ROSE

Theater

Gr. Frankfurter Str. 132 Billettkasse: Alex. 3422 u. 3494 Auf der Gartenbühne bis 15. September täglich 50 Uhr

die glänzende Varietéschau

und

, Etappe"

oder

,, Onkel Gustav schreibt k. v."

815 Uhr.

|

von heute hoffnungslos gegenüberstehen. Und schließlich ein paar Kombinationen, bei denen es nahezu unmöglich gewesen wäre, Bersager zu bringen:" Moderne Kunst in der Reflame" und Die Photographie in den Händen des Künstlers". Da wir im Grunde feine erfolgreiche Reklame von Künstlern mehr haben, soweit sie wenigstens an die Plakatwände herankommt, war es ein dankbares Unternehmen, die paar Künstler mit ernsthaftem Ehr­geiz zusammenzufassen: Nerlinger, Degel, Haader, Do mela- Nieuwenhuis, Buchholz( daß 3. B. Molzahn, Moholy- Nagy, Leistikow u. v. a. fehlen, wollen wir niemand an= freiden).

Das Sehenswerteste dieser Zweiten Abteilung" scheint mir abe: die Photographie in der Hand des Künstlers zu sein; beileibe feine fonsequente Auslese des Besten, was Künstler der Linse heute bringen. Aber das, was der höchst begabte Ner= linger, was Hanna Höch  , Kesting und er an witzigen, geistvollen und überraschenden Möglichkeiten aus der Photographie, der Photomontage, dem Photogramm usw. herausziehen, ist hier wenigstens glücklich angedeutet.

Paul Ferd. Schmidt.

,, Ein Walzer im Schlafcoupé."

Titania- Palast  .

Graf und Baroneß sind, ohne sich vorher gesehen zu haben, von ihren Familien zur Ehe bestimmt. Durch ein, Grammophon werden im Schlafcoupé die beiden Ehekandidaten miteinander bekannt. Sie spielen noch ein bischen Blindekuh und liegen sich dann beglückt in den Armen.

Ereignis, wird von Fred Sauer   mit naiver Freude in Szene Dieses, offenbar für gut bürgerliche Kreise weltbewegende gejezt. Im bunten Durcheinander padt er in den Film hinein Varietévorstellungen, Motorbootrennen, ein Schüßenfest und Ab­schnitte aus Wochenschauen. So ergeben sich oft sehr gute Momente, aber die restlose Ausquetschung einer Idee ermüdet auf die Dauer. Ebenso fommt der Film als Ganzes betrachtet zu feiner Einheit, weil Fred Sauer   weder Vertrauen zu sich noch zum Tonfilm hat. Der vielseitige Friz Schulz ist für den Tonfilm ein Komiker von Format; ebenso sieht man die unvergleichliche Adele Sand rod immer gerne. Albert Paulig   und Julius Falkenstein  gefallen wieder als lebenslustige, vertroitelte adlige Onkel, und Trude Berliner   und Lucie Englisch   sind der übliche niedliche und nichtssagende Typ.

Die musikalische Leitung war Schmidt- Gentner anver­traut. Wenn man sich an seine schmissige Begleitmusik zu vielen stummen Filmen erinnert, dann bedauert man aufrichtig, daß man jein Können und das eines guten Orchesters heute nur noch als Konserve genießen fann. e. b.

-

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Rauchen erlaubt. Torino der unerreichte Jongleur Hans Kolischer Stenzeel und seine 14 Casanovas* Schwester Duffek Argentino 5 Aleximes- Luftgirls u. a. Sonnab. u. Sonntags je 2 Vorstellungen 4 Uhr und 8.15.-4 Uhr kleine Preise. Das führende Varieté

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81 Uhr

8% Uhr

1914

Der fröhliche von Georg Wilhelm Müller Weinberg Regie: Gustav Gründgens  . von Carl Zuckmayer   Kammerspiele Staatl. Schiller  - Th.

8 Uhr

Der Mann mit dem Klepper

Theater am

Schiffbauerdamm

81 Uhr

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Am Pl. d. Republik 8 Uhr

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8 Uhr

Die Schule der Frauen

von Molière.

Regie: Hans Deppe  .

Die Komödie

814 Uhr

Der Diener zweier Herren

von Goldoni  Regie: Max Reinhardt  .

Deutsches Künstler- Theat. Tel. Barbarossa 3937

82 Uhr

Letzte 2 Aufführungen! Gastspiel der Ludwig­Thoma- Bühne Magdalena

Renaissance Theater

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812 Uhr

Komische Oper Lustspielhaus Täglich 8% Uhi Die Frau Meine Schwester ohne Kuss und ich

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Braut v. Messina 8 Garten bühne:

5.15 Uhr: Konzert u. Bunter Tell 8.15 Uhr: Etappe.

von Bernauer und Oesterreicher  

in der Posse

Herr Amor persenlich.

Rundfunkhöret halbe Preise.

Die Chifosbaroneß."

Beba- Atrium.

Bieber wird eine Jarnosche Operette nach dem üblichen Rezept des Tonfilms bearbeitet. Haben wir auf der Bühne bereits mehr als genug von diesen ungarischen Komteſſen und Grafen, so sind sie im Tonfilm überhaupt nicht zu verdauen. Durch die ständige Wiederholung desselben Themas erlischt jedes Interesse, und die ungarische Musik hilft ihm keineswegs auf die Beine.

Hier geht ein Bauern- und Dienerrennen in Szene, und dabei gewinnt der verkleidete Graf Ruttkai den Preis. Er liebt die Ver­anstalterin Baroneß Terka, die ihn nicht ausstehen kann und wegen der einfachen Behauptung, seine Pferde seien besser als die ihrigen. Und dann kommt doch alles, wie es kommen muß. Bei stimmungs­voller Abendbeleuchtung sinkt man sich in die Arme. Es ist ein Stoff, den teine Regie und feine Darstellung von den Toten er­wecken kann. Lieder verbreitern dazu noch die Langeweile, und die komischen Intermezzi zeichnen sich durch keine originelle Nuance aus.

Flecks führen Regie nicht besonders glücklich, aber besser als sonst. Das Rennen ist gut inszeniert, und die Landschaft findet als Stimmungselement Berwendung. Doch die Regie bleibt zu bühnenmäßig, fie treibt nicht die Handlung vorwärts, im Gegenteil, sie versucht immer wieder, gerade die undramatischen Szenen am längsten auszuspielen. Von den Darstellern steht Falkenstein als vertrottelter und mümmelnder Greis an erster Stelle. Verebes entdeckt seine große, humoristische Begabung, während das Liebes­

paar, Grett Theimer und Paul Vincenti, konventionell

spielt und singt.

F. Sch.

Breslauer Theaterdirektor, vollendet am 9. September jein 75. e. Theodor Loewe 75jährig. Dr. Theodor Loewe, der befannte bensjahr. Loeme, der mehrere Jahrzehnte an der Spitze des Bres: lauer Stadttheaters stand und daneben auch eine Reihe anderer Theater in derselben Stadt betrieb, gehörte neben Angelo Neumann  und Pollini auf dem Gebiet der Oper zu den angesehenſten und erfolgreichsten Theaterunternehmern der Vorfriegszeit. Unter seiner a. Bruno Walter  , Furtwängler  , Leo Slezak  Führung haben u. ihre künstlerische Laufbahn begonnen. ,, Der Diener zweier Herren", von Goldoni  , Mufit von Mozart  , gelangt Komödie zur Aufführung.

in der Belegung der Salzburger Festspiele   bis einschl. 14. Sept. in der

Bolf und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.

Wetter für Berlin  : Stark bewölkt, mit Neigung zu Regen­fällen, wenig Temperaturänderung. Für Deutschland  : In Nord­deutschland heiter und sehr fühl, im Südwesten regnerisch, im mittleren Deutschland Wetterverschlechterung.

bruderei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   EW 68, Lindenstraße 3. Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Verlag: Borwärts Verlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Bud Hierzu i Beilage.

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