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Falle praktische Mitarbeit. Der bevorstehende Wahlkampf ift eine Aufforderung an alle Glieder des Volksstaates, sich der Pflicht der Mitarbeit bewußt zu sein. Wer seine Wahlpflicht nicht erfüllt, hat kein Recht, die Maßnahmen der anderen zu kritisieren. Gerade jetzt, wo

die Kämpfe um die Lastenverteilung

bei uns ausgefochten werden müssen, darf sich niemand der Mit­arbeit am Volksstaat versagen, dem es um die Demokratie ernst ist, der den hehren Grundsatz der Weimarer Verfassung nicht gefährden laffen will: Die Staatsgewalt geht vom Bolle aus". Auf uns lasten die drei Drucksäulen des verlorenen Krieges, der Inflation und der Wirtschaftskrise. Wenn sie uns nicht zerbrüden sollen, muß jeder mit Hand anlegen, sie abzutragen, jeder mit dem Bewußtsein, daß in einem demokratischen Boltsstaat die von allen Schichten geübte Volkssolidarität höchste Pflicht und Tu­gend sein muß.

Es find Kräfte am Werf, die

den Boltsstaat im fapitalistischen Sinne beherrschen möchten, die in ihrer Wirtschaftspolitik das höchste Wirtschaftsgut, den Menschen, allzu leicht vergessen. Eine auf die nad testen Sonderinteressen eingestellte Wirtschafts- und Sozialpolitik soll den arbeitenden Massen die Republik vergällen, soll ihr die Mitarbeit an dem Staat verleiden, den sie mitgeschaffen und in Gefahrenzeiten mit ihrem Herzblut verteidigt haben. Das darf nicht geschehen, und das wird nicht geschehen, wenn alle, die es mit der ruhigen Aufwärtsentwicklung unseres Volkes ernst meinen, am Wahltage ihre demokratische Pflicht erfüllen,

Es ist wieder Notzeit, Bolfsgenossen, und es ist wieder eure Sache ,, die es zu verteidigen, zum Siege zu führen gilt. Zeigt euch der Größe der Aufgabe gewachsen, wahrt eure politischen und sozialen Rechte, wie ihr in anderen Notzeiten an den Grenzen deutschen Boden und deutsches Recht gegen fremde Eingriffe verteidigt habt!

Furchtbarer Tod eines Greises.

Gich selbst in die Luft gesprengt.

Auf entsegliche Weise machte gestern abend der 72jährige frühere Bergmann Friedrich Marks aus der Artillerieſtr. 2 seinem Leben ein Ende.

An der Parkseite der Elisabethkirche in der Elisabethkirchstraße Dernahmen Baffanten gegen 22 Uhr plötzlich eine laute Deto­nation. Man glaubte zunächst an einen Sprengstoffanschlag, als jedoch Polizeibeamte nachsahen, entdeckten sie auf dem Boden die Beiche eines alten Mannes, dem der Kopf vom Rumpf gerissen mar. Nach der bisherigen Feststellung hat der Lebensmüde offenbar einen Sprengförper in den Mund genommen und ihn dann zur Entzündung gebracht.

Bombenleger wieder auf freiem Fuß. Der Senat des Ober­londesgerichts Riel hat der Beschwerde des Rechtsanwalts Dr. Luetgebrune gegen die vom Schwurgericht erlassenen Haftbefehle gegen die Angeklagten im Bombenprozeß, Weschte und Becker, so­mie dem Antrag auf Wiederfreilassung der Angeklagten stattge geben. Weschte und Beder sind bereits am Freitag nach mittag auf freien Fuß gesezt worden.

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Im Turm zu Brest - Litowst.

Infame Mißhandlung der Oppositionsführer.

Warschau , 13. September..

sollen sich die verhafteten Abgeordneten im dortigen Mili­Nach einem Bericht des ABC" aus Brest - Litowst tärgefängnis in außerordentlich beklagens. werter 2age befinden. Die Gefangenen seien in einem Turme aus dem Jahre 1840 untergebracht, die Zellen seien feucht und wimmelten vor Wanzen. Der Zutritt zu den Gefangenen sei strengstens untersagt. Auch sei es den Gefangenen verboten, irgendwelche Gegenstände von ihren Angehörigen zu empfangen.

Die Verteidiger der Abgeordneten haben an den Staatsanwalt ein Schreiben gerichtet, in dem vor allem eine angemessene Behandlung der Verhafteten und ihre Unterbringung in einem Untersuchungsgefäng nis gefordert wird. Ferner wird verlangt, den Ver­teidigern persönliche Fühlungnahme mit den Ver­hafteten zu gestatten.

Pilsudski will andere heilen.

Warschau , 13. September. ( Eigenbericht.)

In einem Interview mit Bertretern der Regierungspresse ver­fuchte Pilsudski die Verhaftung der Oppositions führer zu rechtfertigen. Er schämte sich nicht, zu sagen, daß die bisherigen Abgeordneten nur wegen ihrer Straftaten nach dem geltenden Recht behandelt würden. Dabei hält er sich be­sonders an diejenigen Verhafteten, denen von den Anklagebehörden Eigentumsvergehen vorgeworfen werden. Dazu gehört jedoch tein Sozialist. Wie der Marschall meint, find bisher aber feineswegs alle Schuldigen betroffen, eigentlich hätte jeder fünfte oder zehnte Abgeordnete verhaftet werden müssen. Schließlich erklärte Pilsudsti, daß er eine gewählte per antwortliche Volksvertretung für unentbehrlich halte. Der Barlamentarismus sei zurzeit aber frant und müsse durch scharfe Maßnahmen zur Gesundung geführt werden!

Das peinliche Auslandsecho und die Erregung der Arbeiter und Bauernmassen im Lande laffen dem Marschall also bereits ein ge­misses Einienten ratsam erscheinen.

Polizeirüftung für den Sonntag.

Warschau , 13. September.

Der Regierungstommissar in Warschau hat für Sonntag 2000 Bolizisten in 50 Gruppen mit Gasmasten und Stint­bomben ausgerüstet. Außerdem wurde ein Ueberfallfommando qufgestellt mit besonderen Panzerschildern für den Nah­fam pf. Aehnliche Anordmungen sind auch in den Provinzstädten getroffen.

Die Polizei nahm in Warschau Frettagabend nach Haus fuchungen bei Kommunisten 34 Personen fest. Kattowitz protestiert.

Katfowih, 13. September.

Die deutschen und polnischen Sozialisten veranstalteten eine Protestfundgebung gegen die Verhaftung der Sejmabgeordneten. Die Redner forderten die polnische und die deutsche Arbeiterschaft auf, mit allen gefeglichen Mitteln jeden Versuch der Regie­rung, eine faschistische Diktatur einzuführen, zu befämpfen. Die Kundgebung wurde mit einem Hoch auf ein demokratisches. Polen und mit dem Rufe ,, Nieder mit Biljubiti!" geschlossen. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot und zahlreiche Kriminalpolizisten aus Kon­greßpolen hörten zu.

Polnische Hafenfreuzler.

Saffowih, 13. September.

Nachdem erst am Freitag in Friedenshütte deutsche Gemeinde vertreter von polnischen Aufständischen überfallen und miß­handelt worden waren, hat es Sonnabend früh auch in Siemianowitz Ausschreitungen gegen deutsche Gemeindevertreter gegeben. Mit Ziegelsteinen wurden die Fensterscheiben und ein Schaufenster in den Häusern zweier deutscher Kaufleute eingeworfen, die der Ge­meindevertretung angehören. In einem Geschäft wurden außer der Schaufensterscheibe auch Beleuchtungstörper zertrümmert.

Chinageneral hingerichtet.

Als Sühne für Weißenverfolgung.

Nanting über Paris ,, 13. September. Der chinesische General Ju- tsu- nu, der für den Zwischenfall von Longtschau im Februar d. I. verantwortlich war, ist pon den Behörden in Ranton verhaftet und standrechtlich erschossen worden. Die Berhaftung und Bestrafung des Generals war von der franzöfifchen Regierung verlangt worden.

Auf je 11 Mann ein Offizier das ist der Zustand in Baugoins Wehrmacht mit ihren 18 000 statt der erlaubten 30 000 Mann!

Moskau mordet. Das Gericht in Tschita ( Ostsibirten) hat brei Ingenieure wegen angeblicher Schädigung der Goldgrubenwerfe im Baikalgebiet zum Tode verurteilt. Die Todesurteile sind bereits vollstrect worden.

( Gewerkschaftliches fiehe 3. Beilage.) Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: G. Klingelhöfez;

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