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Rr. 435 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Arbeit und Anleihen!

Der Arbeitslosigkeit muß sofort entgegengearbeitet werden.

Es gibt einen Gesichtspunkt, unter dem der Wahlausgang| unterließ es, die Preise entsprechend zu senken und dadurch für als besonderes Mahnzeichen angesehen werden muß. Das ist die riesengroße allgemeine Arbeitslosigkeit und-fast noch mehr die Berzweiflungsstimmung, in der sich die jüngste Gene ration der Hand- und Kopfarbeiter befindet, die nicht in richtige Dauerarbeit kommen kann und in der sich auch die älteren Angestelltengenerationen befinden, deren Abbau in zu rigoroser Weise erfolgt ist und die überhaupt nicht mehr auf Dauerarbeit hoffen. Die Beschaffung von Arbeit zur Milderung der politischen Arifenwirkungen ist also auch ein eminent staatspolitisches Problem.

vermehrte Nachfrage zu sorgen. Dadurd) wiederum erhöhten sich die figen Kosten, und daher kam die Forderung nach Kapital bildung und Steuerjentung um jeden Preis, eine Parole, mit der man dann, als die Steuerfenfung unmöglich war, die Kapitalflucht und die Steuerflucht in der durch Reparationen bedrückten Republik   hoffähig zu machen bestrebt war. Da die Gewinnkonten der Banken, nachdem man die Aktionäre brutalisiert hatte, leer blieben, erfand man unter dem Beifall der Industrie die Privatisierung öffent­licher Betriebe und die Notwendigkeit des öffentlichen Substanzverkaufs ins Ausland, womit volfswirtschaftlich nur neue falsche Kosten entstanden. Die politische und wirtschaft­liche Vertrauenstrife" war dann der letzte Schrei", mit dem, als die innerwirtschaftlichen selbstverschuldeten Krisenursachen immer deutlicher erkennbar wurden, die Verantwortlichkeit des Privatfapitals für seine monumentalen volkswirtschaftlichen Dumm­

Bären die Ursachen der Arbeitslosigkeit ausschließlich welt wirtschaftlich bedingt, so ließe sich überhaupt faum etwas machen, wenn man von der Förderung des Außenhandels, von der Berhinderung etwa der Schieleschen Finnland  - Experimente absieht. Es gibt aber auch innerwirtschaftliche Krisenursachen, deren Bekämpfung sofort mit erheblich verstärkter Energie aufgeheiten der letzten fünf Jahr taschiert werden sollten.. griffen werden kann. Die teilweise Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch innerwirtschaftliche Maßnahmen ist ein praktischer Weg auch zur jofortigen politischen Konsolidierung Deutschlands  .

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Die Deutsche Bergmerts 3eitung", das Organ der Schwerindustrie, schreibt in einem Razenjammerartikel über den Bahlausgang: Politik müsse nahrhaft sein, sonst menden sich die Massen gegen die Politit. Die Regierungspolitit Brünings mar nicht nahrhaft, so fahren wir fort, fie, war nicht nahrhaft, weil die Regierung Brüning den Kurzsichtige feiten der deutschen   Unternehmer zu viel Bugeständnisse gemacht hat. Diese Zugeständnisse liefen in der gleichen Richtung deutscher Unter­Hehmerpolitit, die seit der Stabilisierung und besonders im Gefolge der Rationalisierung die innerwirtschaftlichen Krisen. urfachen erzeugt hat.

Die Schaffung von Arbeit durch Beseitigung der innerwirtschaft­lichen Krisenursachen fennt 3 mei Wege: ftaatliche Maßnahmen und eine vernünftige Politik des Privatkapitals, die von Staats wegen eventuell gezwungen werden muß.

Die Staatsmaßnahmen der Brüning- Regierung sind ein Fehlschlag; sie waren nicht ganz ohne wahlpolitische Absichten verkündet; auch in diesem Sinne maren sie ein Fehlschlag. Schon die versuchte Koppelung von Preis. und Lohnabbau fonnte nichts nügen, weil Lohntoftenfentung bei gleichzeitiger Weltmarkttrise den Umjah nicht erhöht sondern eher fenkt und deshalb neue Arbeitsgelegenheiten nicht geschaffen werden

fönnen.

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Die Preisabbauation gegen die Kartelle war bisher praktisch erfolglos. Es ist zu befürchten, daß die natür lichen Kartellsprengungen und Kartellpreissenkungen, die ernste Krijen immer bringen, durch die dazu nicht ernst genug gemeinte Staatsaktion aufgehalten werden, weil die Syndizi durch die Abwehr der Staatsaftion, die Wichtigkeit ihrer Berson beweisen fönnen, die von den Unternehmern dann mit der Lebenstraft ihrer Kartelle verwechselt werden.

Das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Not­regierung war größtenteils, soweit Reichsbahn   und Reichspost in Grage fommen, ein Bluff und bleibt auf anderen Gebieten wirtungs­los, denn es fehlt ja einfach das Geld.

Die Bemühungen um die 3insjentung waren, da ja nur cine Berringerung der Zinsspannen und Provisionen etwas genügt hätte und obwohl Herr Luther sich vorgespannt hatte, nichts als eine schöne Geste: Es ist längst still geworden davon.

Diese Staatsmaßnahmen waren nicht etwa vergeblich, weil sie falsch angelegt waren. Sie waren nur nicht ernst gemeint oder murden mit unzulänglichen Mitteln unternommen. Wo

sie ernst gemeint waren, wie bei dem Junktim von Lohn- und Preis­

abbau, waren sie dumm.

Gegen die Uebermacht der Kartelle und für den Kartellpreis abbau läßt sich nur etwas machen, wenn man den Kartellen die ujurpierte Berufung auf die Gewerbefreiheit, die sie schon seit 50 Jahren mißbrauchen, schlechtweg nimmt. Anders wird jede Kartellaftion nur zu einer talmudistischen Diskussion. Arbeitsbeschaffung ist nur möglich, wenn man Geld hat. Geld fonnten sich zu vernünftiger Arbeitsbeschaffung nur Staat, Kommunen und öffentliche Betriebe beschaffen. Aber auch Luther  hielt die Schleuse für produktive öffentliche Auslandsanleihen ge schlossen; die Brüning- Regierung machte schon erst gar keinen Ver­fuch, gegen die der Privatisierungskampagne dienende Anleihe: drosselung etwas zu unternehmen. Dafür waren DD- Bant und Danat, Oliven, Siemens, Duisburg  , Bögler als tatsächliche Reichs. regierung in der Anleihefrage viel zu start. Wirklicher Zinsabbau mar nur durch Deffnung der Anleiheschleusen und durch rücksichts­lofe Unterbietungsfonkurrenz aller öffentlichen Banten auf dem Geld- und Rapitalmarkt möglich. Wer aber mag sich mit sowas gegen das private Banttapital belaften!

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Die Staatsmaßnahmen maren also falsch und unzulänglich an­gesetzt. Das hat ber Wahlausgang mir sprechen nur von der unzulänglichen Betämpfung inner wirtschaftlicher Krisenursachen durch die Radikalisierung bewiesen. Berantwortlich dafür find noch mehr als Brüning und feine Regierung-die diese Regierung dirigierenden privatwirtschaftlichen Kräfte.

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Es ist ihre Schuld in erster Linie, menn ihnen wegen der gefährdeten Sicherheit und Ordnung" jezt das Zittern im Gebein sigt. Sie müssen die Konsequenzen aus ihrer falschen Politik ziehen und wirkliche Preissentung, wirtliche Arbeitsbeschaffung, wirtliche Zinsverbilligung in Zukunft auch selber wollen. In der Tat richtet sich die Lamine der politischen Radikalisierung in erster Linie direkt gegen das Privatkapital und seine falsche Wirtschafts­politit. Es ist nur tein getlärter und fritischer Sozialismus, den Kommunisten und Nationalsozialisten im Gegensatz zu den Sozialdemokraten wollen. Aber es ist eine ganz echte und riesenhafte Welle der Unzufriedenheit gegen das privattapitalistische Wirtschafts iy ste m.

Das Privatkapital hat die Liste innerwirtschaftlicher Krisen ursachen auch noch durch besondere eigene Dummheiten im Groß maßstabe ergänzt. Die Rationalisierung führte dazu, daß die Kapa­zität der Betriebe nicht ausgemügt werden konnte; denn man

Diese Großdummheiten der privatfapitalistischen Politik find wichtige Ursachen der Arbeitslosigkeit. Sie müssen gutgemacht werden.

Mittwoch, 17. Geptember, 1930

für öffentliche Betriebe, für landwirtschaftliche und sonstige Meliorationen.

Man halte uns nicht für so furzsichtig, daß wir die Lage des Kapitalmarkts vergessen! Es kommt darauf an, wie man etwa in New York   die Dinge in Deutschland   sieht. Der amerikanische  Staatshaushalt ist weitgehend auf den Reparationen aufgebaut. Amerifa hat in Deutschland   riesig investiert Deutschland   ist in der Krise, besonders weil es die ungeheure Sonderlaft der Reparationen trägt, als Schuldner ebenso empfindlich als mächtig. Das weiß und respektiert man im Ausland. Die Beschaffung von Anleihen für Deutschland   fann so ein faufmännisches Gebot für unsere Gläubiger sein. Nicht nur in New Yorf, auch in London  , Paris  , Amsterdam  , Zürich   usw. Man muß das in Deutschland   nur de ut­lich sehen und wollen. Dieses Sehen und Wollen sollte den deutschen   Banken, der Schwerindustrie und auch Herrn Luther durch den Wahlausgang erleichtert worden sein.

Dazu gehört freilich, daß man alten Dummheiten wie kapital­flucht, Steuersabotage und Steuerflucht  , Privatisierungsfam­pagnen und Krawattenpolitik gegenüber Kommunen abschwört.

Wir glauben, daß Arbeitsbeschaffung durch Anleihen helfen wird, und daß Anleihen möglich sind, wenn man will. Wir sind auch der Meinung, daß die politische und parlamentarische Konsolidierung schr gehemmt sein wird, wenn nicht gleichzeitig die ernsteste Vorbereitung einer großzügigen Politit der Arbeitsbeschaffung durch Anleihen var und nebengeschaltet wird. Wir glauben endlich, daß diese Bolitit von den privattapitalistischen Mächten im eigenen Interesse sofort und rückhaltlos gefördert werden muß.

Wenn die Privatwirtschaft durch den Wahlausgang etwas ge­Die Sozialdemokratie hat die Privatwirtschaft rechtzeitig auf lernt hat, so soll sie das jetzt beweisen. Das wichtigste Rezept gegen ihre Sünden aufmerksam gemacht. Sie blieb in den Wahlen unorganische und überraschende politische Auswirkungen der Arbeits- Deutschlands mächtigster politischer Block. Sie macht vernünf­lofigkeit ist die Beschaffung von Arbeit Das einzig mögliche tige Aufbaupolitit mit, weil sie den Massen Brot und Arbeit geben Instrument dazu find, im Tiefpunkt einer Krise wie jetzt, An- will. Die Privatwirtschaft muß durch Taten beweisen, daß sie dazu leihen für die öffentliche Hand, für Wohnungsbau, Straßenbau, auch bereit ist.

Paul Reusch   verdient!

Gewinne der Schwerindustrie von Krise unbeeinflußt.

Wenn es weiterer Beweise bedurfte dafür, daß die Schwer industrie feineswegs schlecht verdient, wie in der Debatte um die Eisenpreissenfung und Lohnherabjegung behauptet wurde, so wäre eines der Abschluß der Gutehoff nungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Nürnberg  , vom 30. Juni. Diese Ge­sellschaft( Kapital 80 mill.) ist die Dachgesellschaft der Gute hoffnungshütte Oberhausen A.-G., deren Kapi­tal von 60 Mill. gänzlich in ihrem Besiz ist. Wenn sie daneben auch wertvolle Beteiligungen an anderen Unternehmen des In- und Auslandes hat, so ist doch ausschlaggebend für das Ergebnis der Gewinn der Oberhausener   Werke. Obwohl das ganze abgelaufene Geschäftsjahr von der rückläufigen Konjunktur beeinflußt und die Verschlechterung auf dem Eisen- und Koh en markt im zweiten Halbjahr besonders start war, wird das finanzielle Erträgnis als verhältnismäßig günstig be­zeichnet. Die Nürnberger Dachgesellschaft kann daher, zumal auch die übrigen Beteiligungen rentabel arbeiteten, die Vorjahrs. dividende von 7 Proz. gewährleisten.

Die Reichspoft verteidigt sich.

Im Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost machte der Reichs post minister zu Angriffen der privaten Unternehmer gegen Betrieb und Wirtschaftlichkeit der Kraftposten Ausführungen, denen man beipflichten und deren stete Befolgung bei der Tarif gestaltung der Reichspost man nur wünschen tann.

Seit Jahrhunderten sei die Personenbeförderung auf der Landstraße eine der ureigensten Aufgaben der Post. Heute Eisenbahnnetz, seien also ein Instrument des öffentlichen bildeten die Kraftposten die Ergänzung in abgelegenen Gebieten zum Bertehrs das zur planmäßigen Befriedigung der Anforderungen der Allgemeinheit, nicht aber nach Rentabilitätsrücksichten zu handhaben sei. Unter dem Gesichtspunkt des Gemeinwohls sei es ein vertebrspolitischer Fehler, unrentable Linien stillzulegen und so dünn besiedelte Gebiete vom Verkehr abzuschließen. Private Unternehmungen fönnten solche Linien nicht betreiben, verjagten also wichtigen Aufgaben der Verkehrspolitik gegenüber.

Das gesamte Kraftpostwesen müsse als wirtschaftliches Ganzes angesehen werden, bei dem die Einnahmen rentabler Linien die Fehlbeträge unrentabler ausgleichen müßten. Die

Tarife dürften aus Rücksicht auf das Gemeinwohl nur gerade Gesamteinnahmen und der Gesamtausgaben aller Linien erreicht würde.

die Höhe erreichen, bei der ein finanzieller Ausgleich der

Bei dieser Gelegenheit gab der Reichspoſtminister auch bekannt, daß zurzeit 2266 Kraftpostlinien mit einer Betriebs­lange von 43 815 Kilometer( Betriebslänge der deutschen   Eisen bahnen 58 300 Kilometer) beständen, die im Jahre 1929 85,6 Mil­lionen Personen beförderten..

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Solche Entwicklung wird gefährdet! Die deutsch  - französische Handelsbilanz wird immer günftiger. Seit der deutsch   französische Handelsvertrag abgeschlossen worden ist, hat sich der deutschen   Warenhandel mit Frankreich   außerordentlich günstig entwickelt. Die Wareneinfuhr aus Frankreich   ist vom ersten Halbjahr 1928 bis zum ersten Halbjahr 1930 von 403 auf 291 Millionen Mark gesunken. Die Ausfuhr deutscher   Waren nach Frank­ reich   ist einschließlich der Reparationslieferungen in der gleichen Zeit von 319 auf 592 Millionen Marf gestiegen. Aus einem franzöfifchen Einfuhrüberschuß von 84 Millionen Mark ist in zwei Jahren ein deutscher   Ausfuhrüberschuß nach Frankreich  von 301 Millionen Mart geworden. Dabei handelt es sich in erster Linie um hochwertige Waren, die nach Frankreich   mehr exportiert worden sind. Der Export von Eisenwaren iſt mengenmäßig um das Achtfache, von Kupfer und Kupferwaren um das Zehnfache von Maschinen um das Bierfache, von elektrotechnischen Er­zeugnissen um das 3 weieinhalbja de gestiegen, und der Chemitalienexport hat sich um fast 50 Proz. erhöht.

Diese Entwicklung hängt gewiß mit der meiterhin günstigen Wirtschaftslage in Frankreich   zusammen. Sie wäre aber un

möglich gewesen, ohne das wirtschaftsfreundliche Verhältnis, das durch den deutsch  - französischen Handelsvertrag begründet morden ist. Die Gefährdung dieser Entwicklung gehörte zu jener Politit des Leichtsinns, die unter dem Drud von Schiele von der noch amtierenden Regierung durchgeführt wurde. Es wird eine wichtige Aufgabe des neuen Reichstages sein, das handels­vertragliche Verhältnis zu den Abnehmern deutscher Waren in ganz anderer Weise zu pflegen, als das unter dem Schiele- Regime geschah. Das ist ein Stüd Arbeitslosenpolitit, die un­umgänglich ist.

Trustbildung in der Schuhindustrie.

Salamander   gliedert sich Mercedes   an.

Die unter dem Drud der tschechischen Konkurrenz erfolgte technische Umstellung in der deutschen   Schuhindustrie hat eine ungeahnte Besserung des Schuhaußenhandels und eine Steigerung der Rentabilität gebracht. Jetzt folgt der tech­niichen Umstellung die fapitalmäßige Umgruppierung, indem die technisch zurückgebliebenen Werte von der Konkurrenz aufgetauft werden.

Führend ist die Salamander AG.   mit einem Aktienkapital von 32 Millionen Mart. Jetzt tritt sie in ein freundschaft­liches Verhaltnis" zur Haueisen. u. Co. AG., die die Mercedes   Schuhe fabriziert, unter Umständen, die der Form einer Fusion fast gleichkommen. Während die Salamander AG.  nämlich ihre Dividende von 12 auf 16 Proz. steigern fonnte, erlitt das Mercedes  - Unternehmen in den letzten Jahren so starle Berluste, daß nunmehr eine 3usammenlegung des Kapitals im Verhältnis von 10: 1 von 5 auf 0,5 Millionen und eine Wiedererhöhung auf 2,5 Millionen Mark notwendig wird. Und dieses Neukapital von 2 Millionen Mark wird von der Salamander AG.   übernommen werden, die dann mit 80 Broz. des Kapitals die absolute Gewalt über das Mercedes­

Unternehmen ausübt.

Wenn betont wird, daß Herstellung und Vertrieb der Mercedes  - Schuhe aufrechterhalten werden, so liegt das natürlich im Interesse des Attienmehrheitsbefizers Sala­ mander  , da die Mercedes  - Schuhe als gut eingeführte Marken­artitel eine starte Marktposition befizen.

Neuer USA  . Kupferfonzern.

Neben den beiden führenden amerikanischen   Kupferkonzernen

( Anaconda Copper und Guggenheim Gruppe) bildet sich

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in den Vereinigten Staaten e in dritter großer Trust, dessen Mit­glieder bisher wenigstens der vom internationalen Kupferfartell handelt sich um die Phelps Dodge Corporation, die erst ausgegebenen Einschränkungsparole nicht Folge geleistet haben. Es vor wenigen Monaten den Konzern Calumet u. Arizona  

unter ihre Kontrolle brachte. Beide Gesellschaften waren gemeinsam an der Nichols Copper Co., einer Verhüttungsgesellschaft, beteiligt. Wie aus Nem Yort gemeldet wird. soll jetzt auch die Nichols endgültig mit der Phelps Dodge verschmolzen werden.

Der neue Truft wird über ein Kapital von 325 Mil. lionen Dollar verfügen. Bon besonderem Interesse ist dieser Vorgang durch die Beziehungen, die zwischen dem neuen Trust und curopäischen Gruppen bestehen, insbesondere zur British Metal Corporation, die bekanntlich mit der Metallgesellschaft in Frank­ furt   a. M. in engster Interessengemeinschaft sieht. Die Canadian Copper Refiners Ltd., die englischen Kapitalgruppen nahe­steht, wird ebenfalls von der Nichols- Phelps- Dodge- Gruppe fon­

trolliert.

Verluste im Abzahlungsgeschäft.

Die der Dresdner   Bant nahestehende Kreditanstalt für Verkehrsmittel hat im Jahre 1929 ihren eigentlichen Geschäftszweig, das Teilzahlungs- Finanzierungsgeschäft fast völlig abgebaut. Im Zusammenhang mit dem Favag Busammenbruch erlitt die Gesellschaft Verluste, die nach Aufzehrung der Reserven zu einem Defizit von 659 000 Mark im Jahresabschluß führten. Die Verwaltung wandte sich nach den Mißerfolgen noch mitte vorigen Jahres unter Einschränkung des gesamten Geschäftsumfanges dem Auftauf und der Parzellierung von großen Grundstücks. tomplegen zu.