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werden. Für uns ist das Parlament nicht der 3med an sich, fon. dern ein Mittel zum Zweck.

Wir sind nicht Parlamentspartei aus Prinzip, sondern Parla­mentspartei aus Zwang und der Zwang heißt Verfassung. Die Verfassung zwingt uns, uns dieses Mittels zu bedienen. Die Verfassung zwingt uns nicht, ein bestimmtes Ziel zu wollen, fie schreibt uns nur einen Weg vor, und wir betreten diesen Weg legal verfaffungsmäßig, wir gehen den durch die Verfassung uns vor­gezeichneten Weg zu den uns vorgezeichneten Zielen. Niemals können Verfassungen für ewig den Inhalt eines Zieles beftim men, besonders dann nicht, wenn dieser Inhalt nicht identisch ist mit dem Lebensrecht eines Boltes. Unser Sieg kann nicht die Einleitung einer Ruhepause sein. Unsere Gegner fönnen überzeugt sein, wir werden in dem Kampf nicht eher ruhen, als bis unser Ziel erreicht ist. Dieses Ziel heißt nicht Umftur3, nicht Putsch, sondern Revolution der deutschen Seele, Eroberung des deutschen Menschen... Uns gegenüber sind keine Götter, sondern Menschen, genau wie wir. Was Menschen bauen, fönnen Menschen zertrümmern, mas Menschen zertrümmern, fönnen Menschen wieder errichten. Menschen zu besiegen, wird immer möglich sein, wenn der Wille des einen größer ist als der Wille des anderen."

Koalitionsdrohung in Thüringen .

Aus ihrem Wahlfieg zieht die nationalsozialistische Landtagsfraktion Thüringens die Konsequenz, ihren Koalitionsparteien zu erflären: die thüringischen jezigen Koalitionsparteien haben sich entweder zu einer Mitarbeit mit den Nationalsozialisten oder für den Margismus zu entscheiden. Stimmenthaltung der Deutschen Bolkspartei wird nicht mehr erträglich sein... Die National fozialisten in Thüringen sind jeden Augenblid bereit, das thüringische Bolt zu befragen und einen neuen Wahlkampf zu führen."

Demokratie als Aushängeschild

Der ägyptische Nationalismus gescheitert- Glück und Ende des Wafd

Kairo , im September.( Eigenbericht.)

Die ägyptischen Nationalisten befinden sich in einer feineswegs günftigen Lage. Sie haben seit Wochen eine Niederlage nach der andern erlitten. Der Versuch, eine Wiedereröffnung des Parlaments auf der Straße zu erzwingen, ist von der Regierung, die Heer und Polizei in der Hand behalten hat, pariert worden. Die mit großem Pathos proflamierte Bontottbewegung hat sich als ein Schlag ins Wasser erwiesen.

Mit der kleinen Anzahl von Steuerverweigerern ist furzer Prozeß gemacht worden.

pass torre, an

Auch die große und legte Hoffnung von Nahas Bascha, daß es gelingen würde, die englische Regierung zur Intervention gegen die Diktatur zu veranlassen, schrumpft mehr und mehr zu sammen. Als Vertreter der nationalen Interessen Aegyptens dürfen die Wafdisten keinen Vertrag mit England eingehen, der die ägyp tischen Ansprüche auf den Sudan aufgibt. Durch seine Erfahrungen mit dem damaligen Ministerpräsidenten Nahas Pascha gewißigt, fordert das englische Auswärtige Amt bindende Erflärungen, während die Wafdiften aus Selbsterhaltungstrieb ihre früheren Manöver wiederholen und versuchen, durch unverbindliche Erklärungen die Angelegenheit in der Schwebe zu lassen. Auf die Dauer wird sich die Labourregierung nicht am Narrenfeil führen lassen und die. Gefahr liegt nahe, daß die jetzige Regierung durch eine flare Zusicherung, den seinerzeit von Mohammed Mahmud angebotenen Bertrag zu afzeptieren, auch in diesem Fall ihren Konkurrenten den Rang ablaufen wird.

Dieser klägliche Zusammenbruch des Wafd nach einem furzen

fein Zugmittel für die Maffen. Die aus der städtischen Intelligenz und den Feudalherren bestehende Leibgarde des Wafd, dem das Wort Demofratie nur als Aushängeschild für die Gewinnung von Sympathien in Europa dient, mußte dem Ansturm der vom König und von Sidky Bascha geführten Staatsmacht mit dem Finanzkapital im Hintergrunde er­liegen, nachdem die erste Erregung über den Gewaltakt der Parla­mentsauflösung verraucht war. Eine Demokratie ohne so­ziale Inhalte fann selbst die noch im politischen Urzustande befindlichen Massen nicht für die Dauer an ihre Fahne fesseln.

Leider verfügt die sogenannte bürgerliche Demokratie Aegyptens weder über die Männer noch über die Organisation, um aus den Fehlern des Wafd die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Sie wird ihren bisherigen Schlendrian weitergehen und wird bis auf weiteres die Rolle eines unfreiwilligen Steigbügelhalters der Reaktion spielen, anstatt der Idee der Boltsherrschaft in dem Neuland des Drients noch unbegangene Wege zu bereiten. Rahas Bascha und seine Freunde haben den großen Augenblid verpaßt, der sich ihnen durch die Eristenz einer sozialistisch- demokratischen Res gierung in England geboten hat.

Sie haben den Kampf auf der Straße versucht, ohne den Mut des Todes auf den Barrikaden zu besitzen

Sanftmütiger als die Tauben- Glückstraum ist nicht überraschend gekommen. Er ist die logische geschickt verſchleiert find, mit Recht mißtrauiſch ſein muß. Bei der

und zarter als die Lämmer- find die Zempelhofer Nationalsozialisten.

Folge einer ununterbrochenen Reihe von psychologischen und taktischen Fehlern des Bafd, die bereits am Tage begonnen haben, als er sich als Nachfolger des Diktators Mohammed Mahmud sah. Bei der Verteilung der Mandate für Kammer und Senat ist ein Handel ohnegleichen getrieben worden und die

Kandidaturen wurden ungescheut an den Meistbietenden ver­steigert.

Am 25. März dieses Jahres hielten die Tempelhofer Nationalsozialisten in ihrem Berkehrslokal von Müller, Werder- Ede Kunigundenstraße, eine Versammlung ab, an der ungefähr 70 Personen teilnahmen. Um 11 Uhr nachts icurde dort von einem Führer das Kommando gegeben: Ab Unter diesen Umständen mußte die Qualität der neuen Bolts­rüden!", worauf sich die Bersammlung in einzelne Trupps auf- vertretung auf einem sehr niedrigen Niveau stehen. Es war auch Tofte und in Richtung Bittoriastraße abmarschierte. Das Abrücken ganz natürlich, daß die neuen durch dieses Verfahren start ge­ter Nationalsozialisten gesajah so plöglich, daß einige bestellte Ge- schröpften Machthaber sich nach Möglichkeit schadlos zu halten suchten tränke stehen ließen. Das Ziel der Nationalsozialisten war die und unter Politit nichts anderes als die Erleichterung des Restauration von Pommerening in der Viktoriastraße, ein be- Staatsfädels verstanden. Die einzige pofitive Tat der Waf­tanntes Versammlungslokal der Tempelhofer Ortsvereine bisten war ein Run auf den aus den besseren Zeiten Aegyptens der Sozialdemokratischen Partei und des Reichsstammenden Reservefonds der Staatskasse in Höhe von 40 Millionen banners. Pfund, aus dem sofort den Großgrundbefizern und Baumwoll­spekulanten ein Präsent in Gestalt einer Nothilfe von 8 Mil­lionen Pfund gemacht wurde, während die Fellachen fast leer aus gingen. Selbst in Aegypten bildet die Parole ,, Bereichert Euch"

In diesem Lokal fand an dem betreffenden Abend eine unt tionärsigung der Sozialdemokratischen Partei statt, an der ungefähr 15 Personen teilnahmen; außerdem befanden sidy vorn im Schankraum ungefähr 5 oder 6 Kameraden des Reichsbanners. Von diesen Reichsbannerleuten begab sich einer furz vor 11 Uhr nichtsahnend auf den Nachhauseweg, flog aber wenige Augenblide später mit einem Fußtritt durch die Tür wieder ins Lokal. Dieser Mann tonnte noch die übrigen Gäste warnen, nicht hinauszugehen, da das Lokal von lärmenden Nationalsozialisten umstellt sei: schon wurde die Tür aufgerissen und vier Nationalsozialisten standen auf der Schweile, von denen einer rief: Hier fommt niemand mehr lebendig heraus!" Es wurde auch gerufen: Wenn jemand ein Herz hat, der soll mal herauskommen." Kaum waren diese Drohruje ausgestoßen, da flirrte die große Schaufensterscheibe des Lotals und fiel splitternd zufammen; zur gleichen Zeit praffelte ein gel von Mosaitpflastersteinen in das Lotal. Das übrige war ein wüster Tumult. Nur durch das schnelle Erscheinen der Polizei wurden schlimme Folgen verhütet.

Spieler, die ihre Barschaft bereits eingebüßt hatten, Schmud­und Wertsachen, Uhren, Ringe, Krawattennadeln usw. ver­jehen und beleihen konnien, um neues Kapital zum Weiterspielen in die Hände zu bekommen. Nebenbei war noch in den Räumen ein nicht tongeisio nierter Ausschant. Die Klubs bildeten injojern eine Aus­nahme, als Frauen als Spieler nicht geduldet wurden. Die wenigen weiblichen Anwesenden gehörten zum Borstand Die Kon­trolle der Kriminalbeamten tam in der vergangenen Nacht völlig überraschend. Sie fonnten nicht nur alle Geräte, sondern auch mehrere tausend Mart an Spielgeldern beschlag= nahmen. Auch die bereits versetzten Wertsachen wurden sicher­gestellt.

Unter den Spielgästen waren ein Teil gewerbsmäßige, darunter einige, die hat,

und fich damit begnügt, den Fellachen als Stimmoich und bei zwedlosen Demonstrationen als Stoßtrupp gegen die Maschinen­gewehre der Regierungstruppen einzusetzen. Eine kühne Tat in diesem Sinne wäre von der wirklichen Demokratie Europas ver= standen worden, während eine englische Arbeiteregierung politischen Geschäftemachern gegenüber, deren Abfichten noch nicht einmal sehr Primitivität der politischen Zustände Aegyptens , die wie überall im Orient, diese Binsenwahrheit kann nicht oft genug wiederholt werden, vorläufig nichts weiter als mit europäischen Schlagworten etikettierte Atrappen darstellen, braucht der Wafd als Fattor in der ägyptischen Politik trotzdem noch nicht zum alten Eisen geworfen zu werden. Schon in furzer Zeit kann der Moment eintreten, daß König Fuad den Mut vor seiner eigenen Courage verliert und über die stets zu einer Ber­mittlung zwischen Krone und Barlament geneigten Politiker wie Adin Degen oder Barakat Pascha seinen Frieden mit dem Wafd in Gesamtheit oder mit der zu Nahas Pascha in Opposition stehenden Gruppe macht und sich zur Wiedereinführung des parlamentarischen Regimes in irgendeiner Form bequemt. Dieses nedische, zwischen Diktatur und Parlamentarismus pendelnde Spiel fann sich daher noch sehr lange in der ägyptischen Politik fortfehen und es wird wahrscheinlich erst dann ein Ende nehmen, wenn eine von demo­tratisch- sozialistischem Geifte beeinflußte Bauernbewegung | handelnd in die Geschicke des Landes einzugreifen vermag.

1 Die Kommunisten wußten ebenfalls, daß die endgültigen Festa stellungen über das Wahlergebnis und die gewählten Abgeordneten erst am 6. Dttober vorliegen werden, Dennoch verlangten. fie die fofortige Einberufung des Reichstages! Weil die Sozial­demokratie diefen groben Unfug selbstredend nicht mitgemacht hat, fällt die ,, Rote Fahne" auch deshalb über sie her.

Es wird natürlich nicht immer möglich sein, je de Lüge der ,, Roten Fahne" festzunageln. Dazu ist uns auch das Papier zu schade. Aber diese Kostprobe gibt uns einen Vorgeschmack dessen, was sich das Stalin - Blatt in fommenden Zeiten auf dem Gebiet der Berichterstattung" noch alles leisten wird.

Leder Weltschau eröffnet.

Die Reichsbannerleute waren selbstverständlich nicht in find angesehene Leute, die wohl gerupit werden sollten. In dem Feftes Vertrauen in die Bedeutung Berlins als Wirtschafts

dem halbdemolierten Lofal von Bommerening geblieben, um sich von den Nationalsozialisten nicderschlagen zu lassen, sondern waren auf Die Straße gegangen und suchten zusammen mit der Polizei die Rädelsführer und die Haupttäfer des Ueberfalls auf das Reichs­bannerlokal herauszufinden und sesizustellen. Das gelang in drei Fällen, und zwar bei den Nationalsozialisten Hans Sturmheit, Herbert Sturmheit und Lüttich . Diese drei sind in der Zwischenzeit wegen Landfriedensbruch s vom erweiterten Schössengericht Tempelhof zu sechs Monaten bzw. drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Sturmheit ist wegen der bekannten Judenmißhandlung ani Kurfürstendamm wegen Aufruhrs vorbestraft, Lüttich wegen Be= truges und unbefugten Waffenbefizes. Gegen die oben ergangenen Urteile legten die drei Nationalsozialisten Berufung ein, die am Donnerstagvormittag in Moabit verhandelt wurde.

Herbert

Die drei Angeklagten befenerten ihre Unschuld, wollten in ihrem Verkehrslokal von Müller nur gesungen, Klavier gespielt und um 11 Uhr beschlossen haben, friedlich nach Hause zu gehen. Seltsamerweise aber befanden sich 50-60 Mann um 11 Uhr vor dem Reichsbannerlotal und rüsteten sich für den Ueberfall.

Bei Redaktionsschluß dauert die Verhandlung noch an.

einen Klub waren 40 Personen versammelt, in dem anderen 30. Someit fie den Kriminalbeamten nicht schon bekannt waren oder sich an Ort und Stelle nicht hinreichend ausweisen fonnten, mußten fie den Weg zum nächsten Revier antreten. Von dort wurden sie wieder entlassen.

Das kann ja nett werden!

" Parlamentsberichterstattung" der Roten Fahne".

zentrale. Rede des Reichsverkehrsministers.

Auf dem Ausstellungsgelände am Kaijerdamm wurde heute vormittag die Internationale Cederschau 1930 und die Jahresschau Ceder und Mode" feierlich eröffnet. In dem mit Blumen geschmüdten Ehrenraum, der Ausstellungshalle I hatten fich annähernd 2000 Ehrengäste eingefunden. Besonders start vertreten war das diplomatische Korps. Für die Reichstegie­rung war Reichsverkehrsminister von Guérard, für den Magistrat der Stadt Berlin Bürgermeister Scholh erschienen.

Die Beranstaltung der Internationalen Lederschau zeuge von Noch ehe der neue Reichstag zusammengetreten ist, bietet die einem festen Bertrauen in die Bedeutung Berlins als Wirtschafts­,, Rote Fahne" schon einen Borgeschmack dessen, was ihre fünftige zentrale und in die kaufmännische Erprobtheit der Ausstellungs- und Parlamentsberichterstattung sein wird: noch verlogener, noch hysterischer als bisher! Anlaß dazu gab ihr die gestrige Messeorganisation der Reichshauptstadt und ist als tatvoller und ge­Sigung des Ueberwachungsausschusses. Dort batten funder faufmännischer Optimismus zu buchen. Der Reichs­die bürgerlichen Parteien die Aufhebung der Kapitalertragsverkehrsminister begrüßte im besonderen die Vertreter der aus­ste u er für festverzinsliche Werte gefordert. Ein sozial- ländischen Staaten. Umfang und Inhalt der Ausstellung zeigten die große volkswirtschaftliche Bedeutung der Lederwirtschaft. Allein demokratischer Antrag, diesen Bunft als nicht dringlich in Deutschland würden durch Industrie, Handwerk und Handel in von der Tagesordnung abzusehen, wurde abgelehnt. diesem Wirtschaftszweig jährlich Werte von 3,4 milliarden Daraus macht die ,, Rote Fahne", daß die bürgerlichen Parteien, Mark geschaffen, von denen 400 Millionen Mart exportiert werden. ,, mit unterstützung der SPD .", beschlossen hätten, Mehr als eine halbe Million Arbeitnehmer werden beschäftigt. ,, 60 Millionen den Reichen zu schenken". Der Minister gab der Hoffnung Ausdruck, daß der internationale Charakter der Ausstellung einen regen Besuch auch aus den außer­deutschen Ländern zeitigen werden. Dann werde auch diese Aus­teiligten Nationen zu verliefen und neue Brücken zwischen den ver­schiedenen Ländern zu schlagen.

0006

Der kommunistische Antrag auf Haftentlassung der neu­gewählten Abgeordneten Maria Blum aus der Untersuchungs

Aushebung feudaler Spielklubs turde von der Sozialdemokratie unterſtüht, flellung dazu beitragen, die Handelsbeziehungen zwischen den be­

Anzeigen der Ehefrauen

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70 Personen festgenommen Nach längeren Beobachtungen wurden in der vergangenen Nachi von Kriminalbeamten des Spieldezernats in der Kantstr. 8 und am Kurfürstendamm 12 3wei Spielparteien aus­gehoben. Es war vorher festgestellt worden, daß in beiden klubs Ecarté mit Chouette zu hohen Einjähen gespielt wurde. Es

wurden dabei mehrere tausend Mark beschlagnahmi.

Zu Beginn der Herbstzeit hatten verschiedene Unternehmer ihre Klubs wieder geöffnet. Sie müssen ihren Betrieb natürlich anmelden. Dabei waren sie darauf aufmerksam gemacht worden, daß Ecarté mit Chouette zu den verbotenen

Spielen gehörte und daß die Polizei dieses Spiel nicht dulden würde. Die Beobachtungen der Klubs wurden teils offiziell, teils im geheimen von der Polizei durchgeführt. In der legten Zeit maren auch wiederholt teils genannte, teils ungenannte Bersonen, meist Ehefrauen, brieflich mit der Frage an die Polizei heran­getreten, ob es teine Handhabe gäbe, dem Unwesen des Glücksspiels Einhalt zu tun. Diese Hilferufe ließen darauf schließen, daß die Einfäß: wieder eine beträchtliche Höhe erreicht haben mußten. Durch die Beobachtungen war nun festgestellt worden, daß die erwähnten Klubs außer dem Spielbetrieb auch eine Kreditwirt. id, a ft eingeführt hatten. Das war jo zu verstehen, daß

sowie vom Staatsparteiler Dr. Meyer, aber mit 14 bürgerlichen gegen 12 Stimmen abgelehnt. Die Rote Fahne " erzählt, daß dieser Antrag von allen Parteien, einschließlich der SPD., niedergeftimmt" wurde!

Was die anderen Anträge auf sofortigen Rücktritt der Re gierung Brüning, Aufhebung der Notverordnungen und sofortige Einberufung des neuen Reichstages betrifft, so haben unsere Leſe: bereits erfahren, warum die sozialdemokratischen Ausschuß mitglieder diese blöden Agitationsmähden nicht mitgemacht haben. Für Verbleiben oder Rücktritt der Regierung ist der Weber machungsausschuß, der obendrein aus Mitgliedern des alten Reichstags zusammengesetzt ist, ungefähr so zuständig wie der Bibliothekar oder der Bademeister des Reichstags. Bezüglich der Befugnisse des Ueberwachungsausschusses, die Notverordnungen auf zuheben, lag bereits eine Entscheidung dieses Ausschusses vor. Ain 6, August hatte die bürgerliche Mehrheit einem Antrag zugestimmt, monach der Ausschuß dafür nicht zuständig sei. Ein damals von unseren Genossen Rosenfeld und Keil unternommener Borstoß, wonach der Ausschuß die Notverordnungen für Der fassungsmidrig erklären sollte, war durch diesen Mehrheits antrag niedergestimmt worden. Das mußten die Kommunisten. Dennoch führten sie gestern ihr Theater auf. Offenbar nur, um in der heutigen Roten Fahne" ihren lügenhaften Bericht groß auf machen zu können.

Es sprachen dann noch verschiedene Vertreter der Wirtschaft und der deutschen Schuhindustrie. Architekt Prof. Hugo Eberhardt behandelte ausführlicher die kulturelle Sonderschau, das fünstlerisch gestaltete Leder aller Völker und Zeiten. Die Internationale Leder­schau nur vier Tage, bis zum Sonntag, dem 21. September, ein­schließlich, geöffnet. Die im Funthaus untergebrachte Modische Jahresschau 1930 Leder und Mode" bleibt bis zum 5. Oktober

geöffnet.

52. 2bteilung Charloffenburg. Unsere Genoffin Flora Reninger ist am 15. September verstorben Chre ihrem Wilmersdorf , Berliner Straße 101/103. Um zahlreiche Beteiligung Andenken. Einäicherung Freitag, nachmittags 1 Uhr, Krematorium Wilmersdorf , Berliner Straße 101/103. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten,

Die Kreiswahlausschüsse der Wahltreise 3( Potsdam II) und 4 ( Potsdam 1) treten zweds Feststellung des endgültigen Wahl­ergebnisses der Reichstagswahl am tommenden Montag im Blenar­sigungsfaale des Regierungsgebäudes in Potsdam , Spandauer Straße 32, zusammen, und zwar der Kreiswahlausschuß des Wahl­treifes 3 um 9 1hr und der Kreismahlausschuß des Wahlkreises 4 um 10% 1hr vormittags. Der Zutritt zu den Sigungen steht allen Stimmberechtigten offen.