das deutsche Schwert an. Berteilung der Rollen: Deutschland spielt den Landsknecht Englands gegen Mostau und hilft das britische Imperium gegen die Emanzipations­bestrebungen der unterdrückten Böller sichern, dafür wirft England Frankreich nieder, wenn es in den deutschen Erobe­rungsfrieg gegen Bolen eingreifen will, und alles ist in Butter.

Weltalarm um Deutschland .

Die Wirkung der Putschgerüchte.- Sturz der Houng- Anleihe.

Die in Deutschland verbreiteten Gerüchte über einen| pläne der Hitler- Garden einen neuen Anstoß erhalten. Was die bevorstehenden Putsch haben ihren Weg auch nach New Bariser Bresse dabei vor allem beunruhigt, ist das Schweigen, York gefunden. Sie führten an der Börse zu scharfen in das sich der Reichskanzler Brüning hüllt. Kursrückgängen. Reparationsbonds fielen von 84% anf 81% Punkte.

Wachsende Gorge in England.

London , 19. September. ( Eigenbericht.)

So findet es der ,, Temps" höchst be fremdlich, daß man heute, 5 Tage nach der Wahl, noch nicht ben geringsten Anhaltspunkt dafür habe, wie man morgen in Berlin regieren molle. Brüning tönne doch nicht hoffen, daß die Parteien rechts und links von seiner start zusammengeschmolzenen Minderheit nur den frommen Wunsch hätten, ihn am Leben zu erhalten, obwohl er noch nicht einmal Garantien hinsichtlich derjenigen Punkte

Ist das alles? Ja, das ist alles! So simpel spiegeln sich in diesem ausgeruhten Kopf die Probleme der Außenpolitit. Aber ein paar Hafen sind doch dabei. Herr Rosenberg weiß, daß der Faschismus nicht antisemitisch ist und unter seinen Führern und Förderern Juden zählt, und er sieht auch in der englischen Politik aller Parteien mächtige jüdische Einflüsse. Soll nun das Bündnis des„ völkischen" Deutsch­ land mit den beiden Staaten aufgeschoben werden, bis es Pönnte etwas lange dauern!- der Faschismus sich dem Anti­semitismus zuneigt, und in England eine judenfeindliche Re­volution gesiegt hat? Oder zieht Hitler italienische jüdische Generale und britische jüdische Diplomaten bewegt an feine trachtet. Da man aber die Sozialdemokratie und das Zentrum faft gegriffen worden seien. Die recht dunklen Berhandlungen und Germanenbrust? Und wähnt Rosenberg , daß das waffen­starrende Frankreich gemütlich abwarten wird, bis das ,, völkische" Deutschland zum Krieg gegen Polen fertig ge­rüftet hat? Und glaubt überhaupt ein Denkender, daß Italien und England Hilfe leisten, damit Deutschland einen wilden

"

nationalsozialistische Wehrprogramm heischt, seine Bor Eroberungskrieg gegen Often führen kann und, wie es das herrschaft in Europa " aufrichtet? Doch zu diskutieren, lohnt nicht. In dem Buch wie in der ganzen sogenannten Außenpolitik der Partei der der ganzen sogenannten Außenpolitik der Partei der Rettung" steckt nicht die Spur einer Idee, es ist nur verant­wortungsloses Stammtischgeschwäg. Und das enthüllt, neben den sozialen, ökonomischen und politischen Motiven, die psychologischen Gründe für den nationalsozialistischen Erfolg: alle Denfträgen und geistig Minderbemittelten, alle wichtig tuer, Phrasenmacher, Maulhelden, Bierbanfftrategen, Sprüch­flopperfie finden in der Bewegung Hitlers ihre politische Bestätigung. Der Nationalsozialismus ist der wildgewordene Stammatisch, der in die Politik tritt. Was nicht bedeutet, daß ein wildgewordener Stammtisch nicht gemeingefährlich werden könnte, wenn man ihn an die Macht läßt. Aber das tut

man nicht.

Es ist nicht leicht, den Engländer außer Faffung zu bringen. Das Ergebnis der deutschen Wahlen wurde zwar nicht

auf die leichte Schulter genommen und mit allem nötigen Ernſt be

unerschüttert sah und die Diktaturanhänger in der Minderheit, so neigte in der Oeffentlichkeit die anfängliche Wertung des deutschen Wahlergebnisses mehr nach der moralischen und kulturellen Seite als nach der unmittelbar politischen.

In den offiziellen englischen Kreisen und bei maßgebenden ernster und sorgenvoller betrachtet und inzwischen ist diese An­Bolitikern wurde das Wahlergebnis von Anfang an viet ernster und sorgenvoller betrachtet und inzwischen ist diese An­ſicht mehr und mehr auch in die Oeffentlichkeit und vor allem in die englischen Wirtschaftskreise gedrungen. Wenn es irgend eines Beweiſes dafür bedürfte, so sind es die Börsenziffern om Freitag. Troß der Interventionen der englischen Regierung ließ sich am Freitag nicht verhindern, daß auch

der Wert der Reparationsanleihe gesunken ist. Diese, in ihrem Ernst nicht zu unterschätzende Tatsache ist in erster Linie auf die heute von der englischen Bresse veröffentlichten Be­richte aus Berlin über die Möglichkeit eines Hitler. putsches zurückzuführen.„ Daily Telegraph " erörtert fogar in einem ausführlichen Artikel die eventuelle Haltung der Reichswehr . Die müsse als ein bis jetzt noch unbekannter Faftor in das deutsche politische Problem einbezogen werden. Da außerdem der Prozeß der wegen Hochverrats angeklagten Ulmer Reichswehroffiziere vor der Türe steht, so vermehrt dies die in der die Hochverrats Sensation nicht entgehen und steigert durch eine entsprechende Balfenüberschrift über die ganze erste Seite die Beunruhigung.

Die Ursachen der Landflucht. Breffe herrschende Spannung und ein großes Abendblatt läßt sich

Eine lehrreiche Unterhaltung.

Auf der Deutschen Welle sprachen sich gestern Genosse Dr. Lom­berg und der Rittergutsbefizer von Lochow- Bukus, Führer des Brandenburgischen Landbundes , über die Ursachen der Landflucht aus. Dr. Lomberg führte aus: Die Abwanderung der ländlichen Be­völkerung in die Stadt ist eine seit fünfzig Jahren be= fannte Erscheinung. Aber nie war sie so start wie in den legten Jahren. 1871 zählten wir 65 Pro3. Landbevölke rung, 1925 64 Proz. Stadtbevölkerung. Eine Umfeh­rung des Verhältnisses trat ein. Man darf dabei nicht nur von einer Landflucht, sondern von einer Landverdrängung sprechen. Der Ar­beitgeber dingte sich

billige ausländische Arbeitskräfte

von Bölkern, die in ihren tulturellen Ansprüchen niedriger steben als die Deutschen , ohne zu bedenken, daß hierdurch eine nationale Gefahr heraufbeschworen wurde. Die volkswirtschaftliche Gefahr dieses Handelns erhellt daraus, daß Polen jährlich aus der Sommerarbeit seiner Bolfsangehörigen in Deutschland 60 Millionen Mart zieht. Bolen ist dazu übergegangen, st a dtische Arbeits. lose unter die Sommerarbeiter zu mischen. Die Behauptung der landwirtschaftlichen Unternehmer, daß die polnischen Arbeiter gerade für den Zuckerrübenbau besonders verwendungsfähig sind, ist ab. megig: die polnischen Arbeiter werden für ganz andere Zwecke ver­wendet. Nicht ohne Grund verlangt der bekannte Agrarwissenschaftler Wereboe einen Schuzzoll für die Einführung polnischer Ar­beiter, der von den Arbeitnehmern zu tragen ist und sechs bis sieben Millionen Marf eintragen würde. Die Landflucht der deutsch ftämmigen Bevölkerung beruht auf rein vernunftmäßigen Er­wägungen. Einmal sind es die äußerst geringen Löhne.

Noch schwerer aber wiegen die meist elenden Wohnverhältnisse und die oft menfchenunwürdige Behandlung! Mit dem Wort vom patriarchalischen Verhältnis kommt man darüber nicht hinweg. Das ist zu billig. Auzuoft liegen Berhältniffe vor, die jeder Beschreibung spotten. Die Deutung, daß Unbehagen an

den ländlichen Verhältnissen und Sucht nach städtischen Bergnü­gungen die Landflucht fördere, ist oberflächlich und trifft nicht den Eine gefunde Lohnpolitit, eine gefunde Wohnpolitik und menschenwürdige Behandlung allein können die Landflucht bannen.

Kern.

Herr von Lochom vermied es, in seiner, Antwort auf die Woh­nungen und die Behandlung der Landarbeiter einzugehen. Er machte die Milchmädchenrechnung auf, daß bei der Lohnabschäzung der

Landarbeiter das Ei, das die Henne legt, und das Ferkel, das die Sau wirft, nicht eingerechnet würden. Für die starke Heranziehung polnisch- russischer Sommerarbeiter brachte er als Entschuldigung vor, daß ja auch die Industrie ausländische Kräfte in großer Zahi beschäftige. Das heißt doch wohl die Moral vertreten: wenn du ein Dieb bist., darf ich auch ein Dieb sein.

Eine peinliche Wahlüberraschung. Wenn der Wähler die Stimmlifte nicht fontrolliert. Zu welchen unliebsamen Ueberraschungen die Richtfon trolle der Stimmlisten durch die einzelnen Wahlberechtigten führen fann, zeigt ein Borfall, der sich am Wahltag in einem Wahl­lofal in Syte( Wefer- Ems) ereignet hat.

Hier mußten alle die Wähler, deren Familienname mit dem Buchstaben St" beginnt, die peinliche Entdeckung machen, daß ihre Eintragung in der amtlichen Wahlliste vergessen worden war und sie daher ihr Wahlrecht nicht ausüben fonnten. So mußten etwa 15 28 ähler und Wählerinnen unverrichteter Dinge wieder umkehren. Hoffentlich ziehen aus diesem Borfall die Betroffenen für die fünftigen Wahlen die richtige Fol­gerung und fontrollieren die Wahllisten, die eine Woche lang vor der Wahl zur Einsichtnahme ausliegen.

Ameritas Gewerkschaften für leichtes Bier. Die Erefutiotagung des amerikanischen Gewerkschaftsbundes trat auf Antrag der Brauereiunion energisch für die Abänderung der Prohibitionsgesetz gebung und die Zulassung eines dreiprozentigen Bieres ein. Der Be­schluß wird dem tommenden Gewerkschaftstongres in Bosten vor. gelegt werden. Die Annahme ist infolge des steigenden allgemeinen Widerstandes gegen die Prohibition sicher.

Die Folgen eines bewaffneten Hitler Aufstandes wären

für Deutschland entseglich, sagt der„ Daily Telegraph . Die größte Gefahr sieht jedoch die einflußreiche tonservative Zeitung in der europäischen Auswirkung eines solchen Aufstandes. Es wird daran erinnert, wie schon 1923 beim Münchener Butsch eine tschechoslowatische Armee bereit gestanden habe, gegebenen­falls die bayerische Grenze zu überschreiten. Das Blatt erklärt ferner, let tönnten Deutschlands Nachbarn nicht mit ver schränkten Armen stehen bleiben, wenn die deutsche Demokratie von einer faschistischen Diktatur überrannt werden sollte. Man mag in Deutschland über solche Betrachtungen lächeln, da je felbst Herr Hitler einigen heißspornigen Anhängern eine Ber­faffungs- Dusche gegeben hat. Die englische Bresse warnt jedoch ihre Leser und sagt, auf diese Versicherungen fei nichts zu geben. Denn die morgigen Taten des möchte Gern Mussolinis" würden sicher anders aussehen als seine heutigen Reden. In dieser Weise be urteilte heute die englische Bresse die Lage in Deutschland und es muß mit aller Offenheit darauf hingewiesen werden, daß die maß gebenden Kreise Englands nicht meniger beun. ruhigt sind.

Wo ift die deutsche Regierung?

Was geschicht von der deutschen Regierung" ist die immer wieder aufgeworfene Frage. Die Regierung Brüning und die bürgerlichen Parteien maren ausgezogen die Sozialdemokratie zu schlagen und sich eine Mehrheit gegen diese Partei zu verschaffen. Der Versuch ist mißlungen. Warum zögert Brüning jetzt, die nötigen Schritte zur Klärung der politischen Lage zu tun. Wo ist die Autorität und wo ist die Aktivität, um dem deutschen Volke zu zeigen, daß es eine Regierung besitzt, die entschlossen ist, der wirtschaftlichen und politischen Not soweit entgegenzutreten als es in den Zeiten dieser Weltwirtschaftskrise möglich ist?

Das sind die Fragen, die heute in allen denkenden politischen Streifen gestellt werden. Das 3ögern und Abmarten, der ohne Mehrheit dastehenden Regierung Brüning wird außerdem in England als rätselhaft empfunden und in den Reihen der abour Party erscheint plötzlich der Reichskanzler als eine Sphing, deren Orakelsprüche nicht zu ergründen sind. Nicht in der Rede Curtius' in Genf , sondern in den Taten in Berlin will

England erkennen, wohin der Weg in Deutschland führen soll. Das Bertrauen in die wirtschaftliche und politische Zukunft Deutschlands hat einen schweren Stoß erlitten. Jeder tatenlose Tag kann das

Uebel mit vergrößern.

In Paris begreift man nicht...

Paris , 19. September. ( Eigenbericht.)

ſeines Programms geben wolle, die im Wahlkampf am meisten an Intrigen, die auf ein mehr oder minder offenes Zusammengehen zwischen Brüning, Hugenberg und Hitler hinarbeiten, feien außer­ordentlich bedrohlich. Solange die faschistische Gefahr nicht endgültig gebannt sei, fährt der ,, Temps" fort, tönne Deutschland nicht darauf rechnen, im Ausland das erschütterte Bertrauen in seinen Friedenswillen wieder herzustellen. In einem Geiste großer internationaler Solidarität habe man Deutschland alle Ermutigungen und Konzessionen gegeben, die möglich gewesen seien. Jetzt aber dürfe Deutschland nicht von neuem die Hoffnungen auf seinen vernünftigen Sinn und seinen guten Willen enttäuschen. Hier liege die große Gefahr nicht nur für Deutschland , sondern für ganz Europa . Gefahr nicht nur für Deutschland , sondern für ganz Europa . Denn es scheine den republikanischen Parteien nur sehr schwer ge lingen zu wollen, fich einen Weg zwischen Diktatur und Chaos z' bahnen.

Die„ Enthüllungen gemisfer Blätter", von denen in der obigen Meldung gesprochen wird, beziehen sich auf Meldungen einiger Ber­ liner Zeitungen über Butsch absichten der National­sozialisten. Inwieweit diese Meldungen den Tatsachen eni sprechen, wiffen wir nicht. Aber bekannt ist uns, daß die preußi­che Polizei auf der Hut ist und mit aller Energie eingreifert wird, sobald sich auch nur der geringste Verdacht über Putschpläne, von welcher Seite fie auch fommen mögen, als berechtigt erweisen

ſollte.

Aehnliche Sorgen in Genf .

Genf , 19. September. ( Eigenbericht.) Während der Kommiffionsarbeiten ist das Schwergewicht der politischen Verhandlungen in die zahlreichen persönlichen Besprechungen zwischen den führenden Delegationsmitglie dern verlegt worden.

Ueberall, wo der deutsche Außenminiffer befeiligt mar, madfe sich die Sorge über die Gestaltung der deutschen Zukunft geltend, Es erschwert die Stellung der deutschen Delegation außerordentlich, daß die Reichsregierung noch eine Schritte getan hat, um die Garantie für eine Weiterführung der bisherigen Außenpolitik zu schaffen und eine fruchtbare Arbeit im Inneren auszubauen,

Mussolini gebraucht Hitler gegen Frankreich . Die Telegraphen- Union melbet aus Rom :

Das Befehlsblatt der Faschistischen Partei ents hält eine außerordentlich beachtliche Stellungnahme zu den deutfchen Wahlergebnissen. Der Verfaffer ist ohne Zweifel Mussolini selbst. In dieser Stellungnahme heißt es u. a.:

..Die Generationen des 20. Jahrhunderts find bezauberf von nur zwei neuen politischen Systemen, die es in der Welt gibt, dem Faschismus und dem Bolschemismus. Die Alter native zeichnet sich immer deutlicher and dramatischer am Horizont ab. Die Wahlen des 14. September, die im Zeichen Hitlers statt fanden, bestätigen das. Deutschland ist im Begriff, sich zu ent< scheiden und hat inzwischen sein erregtes Gesicht, aber gleich zeitig feinen feften, tiefen, unbezwingbaren Geift gezeigt. Gibt es noch jemand, der träumt, er fönme ihn auslöschen? Gibt es noch 1988 ablaufen wird und daß die Berträge auf Ewigkeit jemand, der glaubt, daß der Young Plan genau im Jahre dauern werden? Die stürmische nationale Wiedererhebung Deutsch lands interessiert uns. Die Annahme, die hier und dort besprochen wird von einem kommunistischen Vorläufer, erschreckt uns nicht im geringsten. Das faschistische Italien greift nicht vor, noch täuscht es sich. Es bereitet sich vor."

In politischen Kreisen, fügt die Telegraphen- Union" hinzu,

werden diese Neußerungen Mussolinis als Beweis dafür angesehen, daß die italienisch- französischen Verhandlungen sehr schlecht stehen daß die italienisch- französischen Verhandlungen sehr schlecht stehen

mrüffen.

Dieser Kommentar der Telegraphen- Union" mag durchaus

zutreffen. Denn für Mussolini ist der deutsche Nationalismus lediglich ein Trumpf in seinem Spiele gegenüber Frankreich , weiter nichts. Es gehört die grenzenlose politische Naivität und Unwissenheit der deutschen Rechten, um zu glauben, daß Mussolini sich für die deutschen nationalistischen Aspirationen intereffiert oder daß er gar mit ihnen sympathisiert. Kommt es zu einer Berständigung zwischen Paris und Rom über die Marine- Tonnage oder gar über die Zuteilung eines Kolonialmandats an Italien , dann ist der ganze Hitlerismus bei

Die Diskussion über das„ Chaos in Deutschland hat durch Enthüllungen gewisser deutscher Blätter" über die Butsch- Mussolini sofort abgemeldet.

Politik und freie Liebe.

Gloffen zum Prozeß Ali Höhler.

Am 22 September beginnt die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Kommunisten Ali" Hühter megen Mordes, begangen an dem nationalsozialistischen Studenten Horft Wessel. Der Mord foll angeblich ein politischer sein.

So also sieht der Untergrund eines politischen" Mordes in heutiger Zeit qus: sind da zwei Klubs non abenteuer­lustigen, revolverbemehrten Halb bis Dreiviertelwüchsigen. Zwei müssen es sein, damit man miteinander raufen tann; und damit man raufen fann, müssen die Kinder verschiedene Namen haben. Der eine nennt sich Rotfront, der andere Hakenkreuz.

Hakenkreuz ist auf dem Programmpapier für sittliche Reini­gung, Keuschheit der Frau, eheliche Zucht und strenge Sittlichkeit. Was den Häuptling dieses Klubs nicht hindert, mit einem Mädchen in milder Ehe zu leben. Was geht ihn das Programmpapier an Aber seine Zimmervermieterin ist die Mitme eines Mannes, der bei Rotfront war. Für Rotfront ist die Ehe ein veraltetes Vorurteil, die Freiheit des Serualverfchrs Ehrenfache. Folglich nimmt die Rotfrontwilwe an dem freien Liebesleben ihres Haten­freuzlermieters Anstoß. Und weil der Hakenkreuzler mit dem

gelegenen Stammfneipe die gesamte Rotfrontbande. Der ist es natürlich schon recht, einen Untermieter auszuräuchern, der nach Rotfrontprinzipien in freier Liebe lebt. Die Renolper merden entfichert, ein Sturmtrupp von Rotfrontlern rüdt dem gegnerischen Häuptling auf die Bude, um ihn zu teutscher Zucht und Sittlichkeit zurückzugewöhnen. Aber faum ist die Tür auf, da. Inallt auch schon der Revolver des Rotfronthäuptlings: aus der geplanten proletarischen Abreibung" ist blutige Tragödie geworden, die Zeitungen sagen: ein politischer Mord.

Wirklich: ein politischer Mord? Wenn Hafentreugler für die freie Liebe und Rotfrontler für das chriftliche Sittlichkeits­prinzip zum Revolver greifen?!

Urteil im Strafella- Prozeß. 5000 Schilling Geldstrafe, aber Freispruch in den wichtigsten Puntten.

mien, 19. September. ( Eigenbericht.) Um Mitternacht wurde in dem Ehrenbeleidigungsprozeß Stra= fella gegen Arbeiterzeitung" das 11rteil gesprochen. Der verantwortliche Redakteur der Arbeiterzeitung" Dr. Bellat murde zwar zu 5000 Schilling verurteilt, in den entscheidenden Bunften aber, nämlich wegen des Vorwurfs Inforrektheit und Un

Zwanzig Wahlvorschläge sind für die Memel- Landtagswahl ein Keuschheitsprinzip in der Pragis hartnädig bei dem Rotfrontsystem gereicht, davon zwölf litauische, der freien Liebe verharrt, alarmiert die Wirtin aus der nahefauberteit freigesprogea