Aestegestrüpp hervorziehen. Sie riefen die Feuerwehr, die die Berletzten endlich frei machte und sie nach dem Lazarus- Krante.hus brachte. Ein Herr Wittich aus der Ruppiner Straße hatte eine Brustquetschung davongetragen. Er starb furz nach seiner Einlieferung im Krankenhaus. Der Zuschneider Mag Tornow aus der Swinemünder Straße 97 liegt mit einem Rippenbruch und einem Nervenschock danieder. Der dritte Berlegte fonnte nach Anlegung eines Notverbandes entlassen werden.
Obwohl festgestellt wurde, daß die Arbeiter das Publikum immer wieder ermahnt hatten, weiter zurückzutreten, muß die Frage aufgeworfen werden, ob nicht die die Abholzung veranlassende Stelle auch für Absperrung hätte sorgen müssen. Den Arbeitern wird kaum ein Vorwurf gemacht werden fönnen.
Umbau der Mühlendammschleuse bedingt auch Abbruch Der Waisenbrücke.
Der Magistrat hat sich grundfählich damit einverstanden erklärt, gemeinsam mit der Reichswafferstraßenverwaltung den Umbau der Mühlendammschleuse und die damit zusammenhängenden Bauten durchzuführen. Die von der Stadt aufzubringenden Beträge follen nach Fertigstellung des Projektes, das der Stadtverordnetenverfammlung in einer ausführlichen Vorlage zugeleitet werden soll, in den Haushaltsplan 1931 eingefeht werden.
Die Stadt Berlin ist bereit, den für das Bauvorhaben erforderlichen Grund und Boden, soweit er in das fünftige Spreebett fällt oder für den Bau der Schleusen oder ihrer Nebenanlagen, zu denen u. a. auch ein Wohn- und Verwaltungsgebäude für das Wasserbauamt und den Schleusenbetrieb gehört, gebraucht wird, dem Reiche unentgeltlich und lastenfrei zu übereignen, unter der Voraussetzung, baß andererseits das Reich die durch den Umbau der Staustufe in Landflächen verwandelten Wasserflächen, soweit sie für die Anlagen nicht gebraucht werden, der Stadt Berlin unentgeltlich überläßt.
Die Stadt Berlin hat dem Umbau bzw. Neubauder Brücke über die Spree im Zuge des Mühlendammes auf eigene Roften zu übernehmen. Unter der Borausseßung, daß die Widerlager seitens der Reichswasserstraßenverwaltung auf ihre Kosten ausgeführt werden, übernimmt die Stadt Berlin die Ausführung eines neuen Brückenbaues über den Spreekanal im Zuge der jeßigen Schleusenbrücke. Zu den von der Stadt übernommenen Brüdemum und neubauten gehört auch der Abbruch der alten Brücken und die Borhaltung etwa erforderlicher Notbrücken. Außerdem verpflichtet sich die Stadt Berlin , zwei Jahre nach Fertigstellung des Umbaues der Mühlen dammschleuse einschließlich des Neubaues der Mühlendammbrüde bie Waisenbrüde auf ihre Kosten abzubrechen. Es bleibt der Stadt überlassen, als Ersatz eine die Belange der Schiffahrt nicht störende neue Brüde entweder an alter oder an anderer, benachbarter Stelle auf ihre Kosten zu erbauen.
Der Sturm auf den Konsum.
Zehn junge Arbeiter waren in bitterer Rot.
Vor dem Erweiterten Schöffengericht Lichtenberg hatten sich zehn junge Arbeiter wegen Landfriedensbruch , Zusammenrottung und Aufruhr zu verantworten. Es wurde ihnen zur Last gelegt, daß fie sich am 31. Januar d. I. an dem Angriff auf eine Lichtenberger Bolfsküche und an der Plünderung des Geschäftslotals der Konsum Genossenschaft am Wismarplatz zu
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die
Das Leder in der Kunst.
Eine Führung in den Ausstellungshallen.
Wie wir bereits berichteten, ist der Internatio-| gespenftigen Ausdruck zeigen Eine reiche Sammlung dieser künftalen£ derschau" am Kaiserdamm eine Abteilung „ Das Leder in der kunst" angegliedert, die allein schon den Besuch der großen und schönen Ausstellung lohnt. Die Schau ist eine wertvolle Ergänzung der industriellen und gewerblichen Abteilungen und zeigt, daß die Kunst der Entwicklung der gewerblichen Formen voranläuft und dem praktischen Leben wertvolle Anregungen bietet. Man beachte die Entwicklung des Modeschuhes von heute, der ganz besonders beim Damenschuh schon wieder ein fleines funstgewerbliches Erzeugnis von hoher Schönheit geworden ist, in Farben getaucht, mit Ornamenten verziert.
Ein Ledermuseum.
lerisch viel gerühmten Schäße ist ebenfalls von deutschen Museen beigesteuert worden. Die friegerischen Haussaneger und die Fulbe , auch die Joruba bringen Jagd- und Kriegsausrüstungen, die in der Bearbeitung des Leders hohe funstgewerbliche Leistungen aufzeigen. Amerifa mit seinen eingeborenen VölkerStämmen zeigt ebenfalls die intereffantesten Muster der Bearbeitung des Leders für Kleidung und Behausung; der ganze„ Lederstrumpf " wird wieder lebendig, wenn man die durch Applikation bunt und ornamental behandelten Jacken, Westen, Fischhaut- und Lederanzüge der Indianer betrachtet.
In diesem Umfang und dieser Vollständigkeit ist selten eine Das deutsche Kunstgewerbe der Frühzeit und des Schau zusammengestellt worden. Der größte Teil der kostbaren Mittelalters mit seiner hohen kulturellen Blüte hat selbstverständStücke stammt aus dem Deutschen Ledermuseum in Offenbach , dessen verdienstvoller Leiter, Profeffor Eberlich auch das Leder als besonderen Stoff zu seinen Kunstleistungen hardt, versicherte, daß an der hier gezeigten Sammlung nur herangezogen. Die mönchische Gotik schuf herrliche Bucheinbände, etwa vier oder fünf wertvolle Stücke fehlen, sonst sind die teuersten firchliche Truhen u. a., die im Relief firchliche Szenen darstellen. Wie weit hier die Verwendung des Leders geht, ersieht man an den Raritäten aus aller Welt vorhanden. Leberplastiken von Pieta- Darstellungen, die ein holzgeschnitztes Runstwert vortäuschen, obwohl sie nur aus einer Lederhaut bestehen. Diese Arbeiten entstanden auf folgende Weise: Man modellierte die Tonplaftit, die im ausgetrockneten, aber nicht ge brannten Zustande mit dem weichgefochten Leder überzogen wurde, das sich mit seiner schleimigen Geschmeidigkeit dem Tonkern voll ständig anschmiegte. Nach dem Trocknen wurde dann der innere Kern zerstört. Diese bis zur Lebensgröße gestalteten Lederfiguren fanden wegen ihrer Leichtigkeit Berwendung beim Herumtragen in Prozeffionen. Die Renaissance gibt dann ebenfalls eine Fülle von Beispielen, wo das fünstlerisch bearbeitete Leder für Schmud und Staatstruhen, Reisebehältern und für Bestecks Ber wendung findet. Das Barod bringt Ledertapeten.
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Das Leder, das vor Urzeiten an dem Menschen zugänglich war, wurde wie es jetzt noch bei Naturvölkern geschieht sofort mit wurde- detorativen Ausschmüdungen ausgestattet, damit es über den Gebrauchszweck hinaus Freude erregt und die Gefallsucht befriedige. Die Schmiegsamkeit des Leders im frisch gegerbten oder gefochten Zustand gibt ihm die Fähigkeit, sich jeder Form anzu passen und in dieser Form zu verharren, wenn es getrodnet ist. So hat die Lederkunst viel Aehnlichkeit mit der Bearbeitung von Metallen. Auf der Ausstellung sieht man darum uralte Gegenstände in gepunzten, getriebenen, bemalten, geäßten und anderen Bearbeitungen.
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Bei den primitiven Völkern besonders in Afrika haben sich die feit altersher geübten technischen Verfahren bis heute erhalten. Den künstlerischen Höhepunkt haben zweifellos die Den fünstlerischen Höhepunkt haben zweifellos die Orientalen mit ihren wundervollen Durchbruchmustern der Innenseiten von Buchdeckeln mohammedanischer Koran - Einbände erreicht, wovon die Museen in Düsseldorf und Berlin die schönsten Stüde beisteuerten. Bei chinesischen Lederarbeiten, Truhen, Käften und Schmuckaffetten tritt das ausgeschnittene und unterlegte Schweinsleder in rotem Lactleide mit reicher Bergoldung auf, fie gleichen den geschnitten und lackierten Holzarbeiten, die wir als chinesische Kunst bewundern. Bei den primitiven Bölfern Afrifas findet man die malerischen Umhängetaschen und andere Hausgegenstände, die aus farbigem Leder, mit Ornamenten verziert, an deutsche Bauern tunst erinnern. Grotest wirken die ledernen Theatermasten und Tanzhauben, die in Büffelhaut geschnitten werden und, mit Golb und in bunten Farben übermalt,
Nazi- Berufung verworfen.
Trotzdem milde Gühne für den Tempelhofer Ueberfall. hatten dem Ueberfall das Tempel
Lichtenberg beteiligt hatten. Die Angetlagten in einer gehofer Barteilofal von Bommerening beteiligten und wegen BandDie Berhandlung ergab, daß fich in einer ge- friedensbruchs veruteilten Nationalsozialisten Berufung eingelegt. radezu verzweifelten Lage befunden hatten. Erwerbslos wie sie waren, erhielten fie außer ihrer fleinen Unterstützung jeden In der gestrigen Verhandlung stellten fie fich dumm. Sie wollten Tag ein Mittagessen, Semmeln und Katao. Als ihnen das entzogen friedlich nach Hause gegangen sein, als es zu den verabredeten zu werden sollte, gerieten sie in eine große Erregung, die sich darin fammenstößen in der Bittoriastraße tam. Jezt baten sie demütig äußerte, daß sie sich nicht nur gewaltsam in die Volksküche, sondern dierte demgegenüber auf Verwerfung der Berufung. Die und bescheiden um Freisprechung. Staatsanwalt Schmidt pläauch in das Geschäftslokal der Konsum- Genossenschaft, in dem sie ihre Tat ist vollendeter Landfriedensbruch und bei der poSemmeln erhalten hatten, eindrangen und dort plünderten. Wählitischen Siedehize, die schon viele Todesopfer gefordert hat, muß rend der Staatsanwalt für den Hauptangeklagten 6 Monate Gefängnis und für die übrigen je 3 Monate Gefängnis beantragte, fam das Gericht zu einer Freisprechung sämt licher Angeklagter auf Kosten der Staatstaffe, weil es fich auf den Standpunkt stellte, daß hier ein Not stand der Angeklagten im Sinne des Paragraphen 54 vorliege, für den sie nicht verantwortlich gemacht werden tönnen. Sie haben sich an dem Tage der Tat in einem Zustand befunden, den der Selbsterhaltungstrieb und der Hunger veranlaßt hätten. Das Gericht hat ein weitgehendes erfreuliches Verständnis für die Notlage der jungen Menschen gehabt und der Herr Staatsanwalt hätte fich, wenn er nur halb soviel psychologisches Verständnis gehabt hätte, seinen nach dem glatten Freispruch fast barbarisch anmutenden Antrag ersparen können. Es darf jedoch nicht unbeachtet bleiben, daß die Geschädigten diesmal nicht Privatpersonen, sondern Kollektivunternehmen, die Gemeinde und eine Genoffenschaft waren.
Autohalle wird Tennishalle. Eröffnung am 1. Oftober.
Während andere Großstädte, wie z. B. Hamburg und Bre men, schon längst ihre Tennishallen haben, wird in Berlin der Tennissport in diesem Jahre zum ersten Male auch im Winter in größerem Umfange betrieben werden fönnen. Eine der großen Ausstellungshallen am Kaiserdamm, die alte Autohalle, wird zur Tennishalle umgebaut und schon am 1. Ottober eröffnet werden. Die Halle erhält zwölf Bläge, die sämtlich mit einem für Tennis besonders geeigneten Holzbelag versehen sind. Bei größerer Beteiligung kann die Anzahl der Pläge noch um acht weitere erhöht werden. Die Beleuchtungsverhältnisse sind in der Halle so günstig, daß nur in den Abendstunden bei künstlichem Licht gespielt zu werden braucht.
Auf der Spur des Täters von Karow .
Der Feuerüberfall auf die 53 Jahre alte Witwe Mar garete Mathiat in der Frundsberger Straße 47 zu Starom scheint seiner Aufklärung entgegenzugehen. Wie bereits erwähnt, wurde später beim Absuchen der Chaussee, die der Täter entlang geflüchtet war, eine Brieftasche mit Papieren gefunden. Durch die weiteren Nachforschungen der Mordfommission fann jetzt als festgestellt angesehen werden, daß die Tasche dem Flüchtigen gehört. Die Papiere darin lauten auf den Namen eines 34 Jahre alten Maurers Paul Runze, der zur Zeit wohnungslos ist.
Omnibuslinien 12 und 14 werden umgeleitet. Wegen Gleisbauarbeiten wird die Jerusalemer Straße zwischen Roch und 3immerstraße ab 22. September auf etwa drei Wochen geSperrt. Es fahren daher die Omnibusfe in beiden Richtungen: A 12 Kochstraße, Markgrafenstraße, Zimmerstraße, Jerusalemer Straße ; A 14 Lindenstraße, Zimmerstraße, Jerusalemer Straße .
es bei den Strafen von sechs bzw. drei Monaten Gefängnis bleiben. Das Gericht unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Dr. Sachs verwarf nach einstündiger Beratung die Berufung. In der Urteils. begründung heißt es: Angehörige der NSDAP . haben ohne jeden Anlaß und ohne irgendwie gereizt zu sein, einen Ueberfall auf den Versammlungsraum Andersdenkender unternommen. Mit Stöden wurde die Scheibe eingeschlagen, Steine ins Lokal geworfen und Drohrufe ausgestoßen. Das Gericht ist vollkommen von der Schuld der Angeklagten überzeugt. Die Geringfügigkeit des Schadens tommt nicht auf das Konto der Angeklagten. Gbensogut hätten Personen getötet oder schwer verletzt werden tönnen. Da von seiten der Staatsanwaltschaft keine Berufung eingelegt wurde, bedauert das Gericht, die Strafe für Herbert Sturmheit nicht erhöhen zu können. Herbert St. ist ein zu Gewalttätigkeiten neigender Mensch, der sich im Alter von 17 Jahren damit beschäftigt hat, jüdische Passanten niederzuschlagen. Herbert St. ist auch schon wegen Aufruhrs verurteilt, später aber amnestiert worden, er hat sich dieser Gnade nicht für würdig erwiesen. Wenn die Vorinstanz seinen weniger belasteten und vor allem nicht vorbestraften Bruder Hans Sturmheit au sechs Monaten Gefängnis verurteilt hat, dann sieht das Gericht nicht ein, warum Hans schwerer als Herbert bestraft werden soll; die Strafe für Hans St. wird auf 3 Monate Gefängnis ermäßigt. Bezügl des Angeklagten Lüttich bleibt es bei 3 Monaten Gefängnis und 100 Mart Geldstrafe. Um der Berrohung des politischen Kampfes entgegenzuwirken, wird jebe Straf ausfeßung abgelehnt.
Die Heimkehr der Ozeanflieger.
Cughaven, 19. September. Der Ozeanflieger Wolfgang von Gronau und die übrigen Mitglieder der Besagung des DornierBal- Flugbootes D 1422, Pilot 3immer, Monteur Had, Funfer Albrecht sind mit dem Hapagdampfer Hamburg " hier eingetroffen. Der Dornier- Wal, der als das erste Wafferflugzeug, das den Weg von Europa nach Amerika fand, naturgemäß ein Sensationsschaustück auf der Ueberfahrt bildete, geht mit dem Dampfer nach Hamburg , um dort für den Start nach Potsdam bereit gemacht zu werden.
Nach der Landung in Potsdam wird der Dzeanflieger mit feinen Begleitern am Sonntagnachmittag um 4 Uhr auf bem Templiner See auf den Regierungsdampfer Mart" übersteigen. Dort wird Gronau im Namen und im Auftrage der Bentralbehörden und des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg von Regierungspräsident Dr. Jaenide begrüßt.
In Hamburg hieß Bürgermeister Noß die Flieger auf deut ichem und hamburgischem Boden willkommen und überbrachte die Glückwünsche Hamburgs zu der von ihnen vollbrachten großen
Es wäre ungerecht, wollte man gegenüber, der kulturgeschicht lichen Entwidlung der Leberkunft das heutige Rönnen und die heutige Kunsttechnik zurückstellen. Hier setzt die Lederkunstschau mit ganz neuen Einbliden in die künstlerische Gestaltungskraft der Jezrzeit ein, die ebenfalls wie die alte Zeit mit Gold und edlen Farben arbeitet. Prof. Eberhardt zeigt Bucheinbände und Schmuck tästchen, die jeden Liebhaber durch ihre Schönheit erregen fönnen. Aber man braucht gar nicht so weit auszuholen: ein Blick in des Schaufenster eleganter Bijouteriegeschäfte, Pelz- und Schmuckgeschäfte zeigt ja hinreichend die Methoden, mit denen Leder verarbeitet wird; tro maschineller Verarbeitung soll der einfachste Damenschuh bis zum echten Lederkoffer ein fleines Kunstwert für sich sein, das durch Farbe, Form und Material seinen Befizer erfreut. So vermittelt die Lederschau" eine Fülle von Sehenswürdig
feiten.
Leistung. Der Flug habe überzeugend bargetan, daß die Luftverbindung zwischen Europa und Amerifa fein glüchafter Zufall mehr sei, sondern eine Realität, die immer flarer zu erkennen und zum festen Befig zu machen jetzt die Aufgabe sei. Als Zeichen des Dantes des Hamburger Senats und als bleibende Er.
innerung füberreichte der Bürgermeister jedem der vier Teilnehmer am Fluge eine Urkunde.
Bougelder Millionenunterschlagung.
Katholische Schwestern sind die Hauptleidtragenden.
Heidelberg , 19. September. Bei der vor einigen Jahren hier gegründeten Woh nungsbaugesellschaft m. b. H. wurden Unterschlagungen in Höhe von ungefähr zwei Millionen Mark festgestellt. Der Geschäftsführer Paul Müller, ein gebürtiger Schweizer , ist geflohen. Der Verlust trifft hauptsächlich katholische Krankenschwestern, die Baugelder für ein Krankenhaus gesammelt hatten.
Im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Wahnungs- Bau- Gesellschaft m. b. H. wurde heute der zurzeit nicht mehr prattizierende Rechtsanwalt Ludwig Müller, stellvertretender Geschäftsführer der genannten Gesellschaft, in Unterfuchungshaft genommen. Die Verluste der Gesellschaft sollen tatsäch lich in die Millionen gehen. Sie sollen zum größten Teil mitverschuldet sein durch den üppigen Lebenswandel des Direktors Paul Müller, der sich seit etwa zwei Wochen im Ausland aufhält und fich, wie man annimmt, größere Beträge durch Verschiebung ins Ausland gesichert hat.
In den letzten Tagen war ein Wechsel in Höhe von mehreren hunderttausend Mart zum Protest gelangt. Dadurch ist die Angelegenheit ins Rollen gekommen.
Meuterei politischer Gefangener.
Im Gerichtsgefängnis in Bielefeld fam es zu einer Revolte politischer Gefangener, die von dem Gefängnispersonal nicht unterdrückt werden konnte. Das herbeigerufene Ueberfalltom. mando mußte erst die Straße vor dem Gefängnis räumen, da fich inzwischen eine größere Menschenmenge angesammelt hatte. Die Gefangenen hatten sich im Eßsaal zusammengerottet, von wo aus sie aus den Fenstern riefen, daß sie verhungern müßten. Sie weigerten sich, aus dem Saal in ihre Zellen zurüd. zukehren. Die Polizei mußte sie daher gewaltsam aus dem Saal entfernen, wobei ihnen heftigster Widerstand entgegengesetzt wurde.
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