Pantelemon Romanow : Das Unglück
In einem kleinen Zimmer der Wohnung Nr. 45 lebte eine nicht mehr junge und auch nicht hübsche Frau. Sie war unansehnlich, mager, blaß und trug immer eine helle Bluse und Stiefel mit Flicken. Man sah sie nur morgens, wenn sie sich in der gemeinsamen Küche Tee aufkochte, dann ging sie mit einem in schwarzes Wachstuch eingewickelten Paket, wie die Schneider es beim Abholen und Bringen der Bestellungen tragen, für den ganzen Tag weg. Nicht einmal alle mußten, daß sie Marja Semenowna hieß, und vielleicht hätte niemand sie bemerkt und an sie gedacht, hätte sie nicht eine riesige Raze gehabt, mit langem, weißem Fell, ohne ein Fleckchen.
Diese Katze Mascha war das einzige Wesen, das zu der armen, uninteressanten Frau Liebe empfand. Alle Hausbewohner staunten, wie sie jeden Abend an der Hintertür auf die Rückkehr Marja Semenownas wartete und ihr dann schnurrend auf Schritt und Tritt folgte.
Jeder, der die Wohnung zum ersten Male betrat, rief bei Maschas Anblick begeistert: Wie entzückend! Wem gehört sie?"
Aber wenn man schweigend auf Marja Semenowna zeigte, die durch den Korridor ging, verstummte er abgefühlt nach einem Blick auf sie und bekam erst, wenn sie hinter ihrer Tür verschwand, wieder seinen begeisterten Ton.
Alle Mitbewohner beschäftigten sich mit Mascha, brachten ihr Milch und Fleisch. Und beim Anblick der fetten, wohlgenährten Kaze und des blaffen, abgezehrten Gefichts ihrer Herrin sollte wohl selbst sich nährte. Vielleicht hätte sie mit Freuden das gegessen,
manchem der Gedanke gekommen sein, womit Marja Semenowna
mas man ihrer Katze gab! Aber Marja Semenowna war so un
interessant, fiel so wenig auf, daß, wenn auch jemand ein derartiger Gedanke kam, er ihn gar nicht bis zu Ende dachte. Wenn diese Marja Semenowna sich bewegt, in die Küche kommt, sich Tee aufbrüht und niemand um etwas bittet, so muß sie doch irgendwie egiſtieren fönnen.
Wenn sie eine böse, zänkische und unangenehme Frau gewesen wäre, dann hätte jeder eine Entschuldigung für seine Gleichgültig feit gehabt. Aber da sie ein tadelloser Mensch und wahrscheinlich eine gute Seele war, fühlten sich alle wegen ihrer Teilnahmslosigfeit schuldig und versuchten darum, sie gar nicht zu bemerken, kein Gespräch mit ihr anzufangen, als hätten sie Angst, daß man dann nicht umhin können wird, zu fragen, wie es ihr gehe. Und wenn es sich erweisen würde, daß sie nicht auskommt und sich nicht satteffen kann, wird man ihr Mittagessen oder sonstwie Hilfe anbieten müffen.
Sefunde lang hängen, während sie trampfhaft mit den Hinter. pfoten nach einem Halt suchte, und stürzte in den asphaltierten Hof hinunter.
Zuerst bemerkten sie die Kinder und fingen an zu weinen und zu schreien. Dann tamen die Erwachsenen herangelaufen, blieben vor der sterbenden Kaze stehen und sahen auf ihre in Todesschmerz weit aufgerissenen Augen und zuckenden Pfoten.
Irgend jemand wollte sie aufheben, aber ein Dugend tranenerstickter Frauenstimmen schrien, daß man sie nicht anrühren soll, da jede Berührung furchtbar schmerzen müsse.
Sie standen alle um die Kaze herum und redeten empört, daß Marja Semenowna daran hätte denken sollen, das Fenster vor dem Weggehen zu schließen, daß sie eine widerliche Frau sei, daß man nicht umsonst mit ihr nichts zu tun haben wolle. " Die Mascha, wie sie leidet!" sagten die Frauen aus der Wohnung Nr. 45.
" Nein, sie hat schon ausgelitten", meinte jemand. Man faßte sie an der Pfote. Sie war tot. Plötzlich drehten sich alle um. Von der Straße her kam Marja Semenowna über den Hof. Sie sah plötzlich die Menschen vor sich, blieb stehen, ihr Blick zuckte in die Höhe zu ihrem Fenster. Ihre Wangen wurden ganz grau, ihre Augen riesengroß. Sie trat schnell vor die Menge, die ihr Platz machte, hob die Hände vor Augenblicke auf die hingestreckte Raße, preßte die dünnen Lippen den Mund, als wollte sie einen Schrei unterdrücken, blickte einige fest aufeinander, ließ sich auf die knie nieder, nahm schweigend die Leiche der Katze auf die Arme und ging, ohne ein Wort zu lagen, ins Haus.
,, Nicht einmal einen Ton sagte fie", bemerfte jemand. Ich könnte sie mit eigenen Händen erwürgen!" meinte eine große, junge Frau aus der Wohnung Nr. 45.
„ Ich werde jetzt drei Nächte nicht schlafen, immer dieses Bild vor den Augen haben", sagte eine andere Frau aus einem Seitenflügel.„ Sie hat doch mindestens fünf Minuten gelebt; was für Schmerzen muß sie ausgestanden haben!"
Man blidte noch einmal zu dem Fenster hinauf, von dem Mascha abgestürzt war, und begann auseinanderzugehen.
Das Leben in der Wohnung ging, feinen alten Gang, aber es war sonderbar leer. Es gab teinen Tag, ohne daß sich jemand an Mascha erinnerte. Man ließ ihre Untertasse für die Milch wie zum Andenken stehen, und es war allen, als müßte die prachtvolle, weiße Mascha gleich fommen und mit ihrem zarten, rosigen Zünglein Milch aus der Untertasse zu schlecken beginnen.
immer am Herd und führten wie immer ihre alltäglichen GeZwei Monate waren vergangen. Die Frauen trafen sich wie spräche.
,, Ach!?
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Und was ist mit dem Zimmer?" Der Hausverwalter hat es schon jemand anders gegeben." " Nein, so eine Gemeinheit! Ich habe doch vor- sechs Monaten beantragt, daß mir mein Zimmer umgetauscht wird. Solch ein Schwindler. Wann kommt denn wieder so ein günstiger Zufall? Daß ich auch gar nicht gemerkt habe, daß sie fehlt!"
,, Ja, es war uns auch erst nach einer Woche aufgefallen."
Piccards Vorläufer
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Der Versuch des Professors Piccard, im Ballon in die Stra tosphäre einzudringen, gibt englischen Blättern Anlaß, an den Bersuch von zwei englischen Vorgängern Glaisher und Cogwellzu erinnern, die im September 1862 die höchste Höhe erreichten, in die bis dahin ein Ballon gelangt war, dabei aber um ein Haar ihr Leben eingebüßt hätten.
Der Aufstieg, den die British Association unterstützt hatte, era folgte in Wolverhampton . Glaisher betätigte sich dabei als wissenschaftlicher Beobachter, während Corwell der Führer des Ballons war. Die Notizen, die Glaisher über den Aufstieg nieder. schrieb, zeugen von bewundernswerter Raltblütigkeit. Bis zur Höhe der fünfte Meile empfand er feinerlei besonderes Unbehagen. Die Lufttemperatur betrug in dieser Höhe 20 Grad Celsius unter Null, und der Ballon stieg im Durchschnitt in 8 Minuten eine Meile. In der Höhe von etwa 10 Kilometern machte Glaisher seine legten Eintragungen. Unmittelbar darauf verlor er sein Bewußtsein. Schon bevor ihm das Bewußtsein schwand, hatte er den Gebrauch seiner Arme und Beine fast eingebüßt; er schien aber noch immer über die fagte plötzlich der Sehnerv; gleichwohl blieb aber sein Denkvermögen Muskeln des Rückens und Nackens verfügen zu können. Dann ver eine Zeitlang noch ungetrübt.
Glücklicherweise blieb der Ballonführer Cormell bei Bewußtsein; er fonnte indessen dem Genossen, dessen gefährlichen Zustand er erkannte, nicht zu Hilfe kommen, da auch er durch Unempfindlichkeit feiner Glieder an ihrem Gebrauch gehindert war. Da er seine Hände nicht benutzen konnte, sah er sich außerstande, das Ventil für den Abstieg zu öffnen, doch gelang es ihm im letzten Augenblid noch, mit den Zähnen das Seil zu fassen, das das Ventil öffnete. Eine Ges fundheitsschädigung trug im übrigen keiner der beiden Ballonfahrer davon. Glaisher war sogar schon wenige Minuten nachdem er das in seinem Notizbuch zu vervollständigen. Bewußtsein wiedererlangt hatte, wieder dabei, seine Beobachtungen
Rohe oder gekochte Milch?
In Schottland stellt man ein wichtiges Experiment an, um den wirklichen Nährwert der Milch festzustellen, über den gerade in letzter Zeit wieder so viel gestritten wird. An dem Experiment nehmen zehntausend Schulkinder teil. Die eine Hälfte von ihnen bekommt jeden Morgen um elf Uhr ein Glas rohe Milch, die andere Hälfte bekommt die gleiche Menge pa ste urisierte Milch. Semenowna, daß man sie nicht sieht?" Da sagte eine von ihnen:„ Was ist eigentlich mit Marja Dann werden in bestimmten Zwischenräumen die Kinder gewogen Zum Vergleich werden noch tausend Kinder gleichzeitig ge Was Ihnen einfällt! Bissen Sie denn nichts? fragte die messen, die nicht diese tägliche Milchration bekommen. Es tann große, junge Frau.
Wenn Marja Semenowna, in der Küche war, ließ man sogar die Kaze unbeachtet. Und Marja Semenowna fonnte sie ungestört an die Brust pressen und zärtlich, wie ihre einzige Zuflucht, füssen. Und nun geschah an einem Frühlingstag das Unglück, das die ganze Wohnung in Aufruhr brachte. Marja Semenowna war morgens weggegangen und ließ Mascha im Zimmer mit offenem Fenster. Mascha lag lange auf dem Fensterbrett und sonnte sich. Einige Spaßen flogen mit lautem Gezwitscher vorbei und ließen fich plötzlich am Nachbarfenster nieder. Mascha vergaß ganz, daß sie im sechsten Stod war, duckte sich mif funkelnden Augen und stürzte im fühnen Sprung auf die Beute. Aber sie fand auf dem schmalen, mit Blech beschlagenen Fenstersims feinen Halt, blieb eine. worden, stirbt an Schwindsucht."
„ Was?"
und gemessen.
also genau der Grad der Entwicklung beobachtet werden. Nach den bisherigen Beobachtungen scheint es, als ob der Nährwert der Sie ist doch vor zwei Wochen ins Krankenhaus gebracht rohen Milch am größten sei. Ein Drittel der Kinder, die an dem Experiment teilnehmen, sind übrigens Rinder von Arbeitslosen.
Sie waschen richtig
und trocknen
falsch
Beim Trocknen farbiger Sachen werden oft Fehler gemacht, die das gute Waschergebnis in Frage stellen. Das Trocknen farbiger Stücke ist eine einfache Sache, wenn Sie es so machen:
Wäschestück in kalter Persil lauge leicht durchdrücken.
Zum Trocknen mehrmals in saugfähige Tücher einrollen.
P19/ 30b
Wolle in Form ziehen und Nicht aufhängen! Sonne und Kunstseide von links mit mäßig ausgebreitet trocknen, Ofenhitze meiden! warmem Eisen bügeln.
Bitte probieren Sie's einmal so. Sie werden sich freuen, denn
erneuert alles
Persil arte und Farbige.
Kennen Sie schon das jüngste Erzeugnis der Persilwerke: Henkel's Aufwasche, Spüle u.Reinigungsmittel?