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Beilage

Freitag, 26. September 1930

Der Abend

Shalausgabe des Vorwärt

Das Ende des Hoffaktors

Der geschichtliche Jud Süß

Als an einem Märzabend 1737 den Herzog Karl Alexander  der Schlag traf, atmete ganz Württemberg   auf. Das Land war einen unerträglichen Despoten und Aussauger los. In Stuttgart  sah man überall freudige Gesichter. Und als durchfickerte, daß man den bestgehaßten Oberhof  , Kriegsfaktor und Schatullenverwalter, den Hofjuden Süß- Oppenheimer  , furz darauf verhaftet habe, kannte der Jubel feine Grenzen. Es gab in ganz Württemberg  feinen Mißstand, für den man diesen Ratgeber des Herzogs nicht als bösen Geist des Regenten verantwortlich machte. Das war der Mann, der neue Steuern ausheckte, Korruption züchtete, bei jeder Gelegenheit in seine große Tasche wirtschaftete. Der Herzog war tot; jezt wollte man den landfremden Juden baumeln sehen.

Josef Süß, 1685 geboren, entstammte der weitverzweigten Familie der Oppenheimer. Er sollte Rabbiner werden, hatte aber nicht die geringste Neigung dafür. Den Ghettojüngling lockte der Glanz der Barockzeit, lockte die ferne und fremde Welt. Er strebte nach Macht; dazu aber mußte er Geld befizen. Nach Lehr- und Wanderjahren in Wien  , Prag   und Amsterdam   fehrte er nach Deutschland   zurück, eröffnete in Frankfurt am Main   und Mannheim  Wechselgeschäfte und trieb einen bedeutenden Warenhandel. Seine forgfältig geführten Geschäftsbücher zeigen, daß er mit allen möglichen Dingen handelte. Er verkaufte Matrazen, Degen, Kaffeeschalen, Strümpfe, Juwelen. Er verlieh Geld an Großfaufleute, Staats­beamte, Aerzte und Offiziere. Durch sein weltmännisches, elegantes Auftreten, durch die Macht seines ständig wachsenden Vermögens knüpfte er überall wertvolle Beziehungen an. 1732 trat Süß, der inzwischen Privatbankier des Landgrafen von Hessen- Darmstadt ge­morden war, mit dem kaiserlichen Generalfeldmarschall und General­gouverneur von Serbien  , Prinz Karl Alexander   von Württem berg, in Verbindung. Der Prinz, den die württembergischen Land­stände sehr kurz hielten, brauchte Geld, seine Gemahlin, Maria Augusta   von Thurn und Taris, ebenso. Süß streckte vor, wurde zum Hof, Kriegsfaftor und Schatullenverwalter ernannt und zum Agenten der Prinzessin. Nun reift er im Auftrage seiner Gebieter überall umher. Er vermittelt Nachrichten, er liefert Munition und Getreide. Er ist immer unterwegs, immer in Unruhe. Er hört tausend Geheimnisse und weiß sie wohl zu wahren.

Mehrung der Fürstenmacht

Am 31. Oftober 1733 stirbt Herzog Eberhard   Ludwig von Württemberg. Prinz Karl Alexander  , der Achill  ", der neue Sieg fried", Sieger in hundert Schlachten, wird Nachfolger. Wie jeder Landesvater verspricht er beim Regierungsantritt Reformen, Frei heiten. In Wirklichkeit aber wollte er die Verfassung be= feitigen, wollte er in diesem stock protestantischen Lande den Katholizismus gleichberechtigt machen. Dazu brauchte er vor allem ein starkes, stehendes Heer. Das foftet Geld. Süß- Oppenheimer  wurde wenige Wochen nach Alexanders Regierungsantritt zum herzoglichen Residenten ernannt. Im Juli übertrug man ihm die Münze, der Herzog sowohl wie sein Münzdirektor machten ein glänzendes Geschäft. Süß wurde des Herzogs Ratgeber in allen Dingen, wollte in Württemberg   den harten Polizei- und Machtstaat des ,, aufgeklärten Absolutismus" errichten. Süß gründete das Konferenzministerium, um die alten Minister zu beseitigen, er ver­staatlichte die Steuern und die Afzise, er befestigte durch Monopole die fürstliche Macht. Das Volk wurde durch neue Steuern auf die gemeinste Art und Weise ausgeplündert. Der Raum fehlt uns, alle die Raubzüge aufzuzählen, die der Herzog gegen sein Bolk unter­nahm. Der Zorn des Landes aber richtete sich weniger gegen den Regenten als gegen Süß- Oppenheimer  . Und der Herzog war flug genug, in allen Dingen den Juden vorzuschieben.

Während das Volk darbte, führte Süß ein luxuriöses Leben. Sein Außeres hatte teine semitischen Rassemerkmale, er sah aus wie der Sproß einer alten Adelsfamilie. Er war der verschwende rischste Gastgeber, aber auch der nüchternste und sparsamste Rechner, der pedantischste und genaueste Kontrolleur seiner Ausgaben und Berdienste. Er verschenkte Brillanten und Perlen an seine Geliebte, aber er verzeichnete auch genau sein Soll und Haben Tag für Tag. Der Adel haßte und verachtete den landfremden Juden, der nach dem Herzog der Mächtigste im Staate war. Man haßte und verachtete ihn und war dennoch glücklich, eine Einladung zum Diner von ihm zu erhalten. Wenn sich Frauen dem Residenten gefällig erzeigten, fonnten sie stets auf seine Proteftion rechnen.

Im Anfang 1737 trat eine Entfremdung zwischen dem Herzog und seinem Schatullenverwalter ein. Karl Alexander  , der den ent­scheidenden Schlag gegen die Landstände führen wollte, geriet star? unter den Einfluß seiner militärischen ud klerikalen Ratgeber. Süß Oppenheimer   fühlte, daß sein Stern im Sinken war. Obgleich ihm der Herzog für alle ſeine Dienste Entlastung erteilt hatte, traute der Hojjude dem Frieden nicht mehr. Er setzte daher die Land­stände von dem drohenden Staatsstreich in Kenntnis. Alles war vorbereitet, die Truppen lagen in Bereitschaft da raffte ein Schlaganfall den Herzog hinweg. In der gleichen Nacht wurde Eüß- Oppenheimer verhaftet.

Der Prozeß

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Nun folgte Schlag auf Schlag. Das Testament des Herzogs wurde für ungültig erflärt. Die beim Herzog in Ungnade ge­fallenen Beamten fehrten auf ihre Posten zurück und hatten selbst­verständlich das Bedürfnis, sich zu rächen. Das Vermögen des Süß­Oppenheimer wurde beschlagnahmt, jeder der dienstlich oder außer dienstlich mit ihm in Verbindung gestanden hatte, wurde einem eingehenden Berhör unterzogen. Am 28. März fand auf dem Hohenneuffen die erste provisorische Bernehmung statt. Süß's Ver­teidigung beschränkte sich auf die Behauptung, daß er ftets nur auf Befehl des Herzogs gehandelt und die Verantwortung für die amtlichen Maßnahmen nicht zu tragen habe, außerdem sei er durch das herzogliche Absolutorium geschützt. Er glaubte nicht daran, daß man die Anklage wegen Hochverrats, Münzvergehens und Berfassungssturzes aufrechterhalten merde. Er war sich über das Verhängnisvolle seiner Lage gar nicht im flaren. Erst als man ihn nach den Hohenasperg   brachte, als man ihn dort unmensch lich behandelte und folterte, als er fah, daß alle Leute, bie die Untersuchung führten, jeine periönligen Feinde

waren, da erst verlor er die Hoffnung. Er, der landfremde Jude,| Süß einmal geäußert hatte, höher als der Galgen fönne er doch hatte niemand, der ihm beistand. Die Leute, die Vorteile von ihm nicht hängen. Als man ihm den Strick um den Hals legte, schrie gehabt hatten, zogen sich feige zurück, seinen Feinden aber fam es er Worte in die Menge, die im Lärm der Trommeln untergingen. auf einen Meineid mehr oder weniger nicht an. In widerlicher Er wehrte sich, seine Berücke fiel herab. Schließlich stieß man ihn Weise durchschnüffelte man sein Liebesleben. Selbstverständlich in den Käfig und erwürgte ihn. ließ man die adligen Damen, die sich mit ihm eingelassen hatten, ungeschoren, man vernahm nur die Frauen aus dem Volk und be­fragte sie in der taktlosesten Weise.

Am 13. Dezember wurde das Todesurteil ausgesprochen, ohne daß er etwas davon erfuhr. Ende Januar wurde er nach Stuttgart   gebracht, wo man ihm eröffnete, daß er am 4. Februar hingerichtet werde. Alle Befehrungsversuche lehnte er standhaft ab. Am 4. Februar, es war ein Dienstag, wurde Süß am frühen Morgen in den großen Saal des Rathauses ge= führt, wo ihm vor vielen Zuschauern die schwarzgekleideten Richter den Tod durch den Strang verkündeten. Wiewohl Süß immer wieder schrie, daß ihm Unrecht und Gewalt geschehe, wurde der Stab gebrochen und der Strid ihm umgebunden." Um zehn Uhr führte man ihn auf den Richtplay. Ganz Stuttgart   mar auf den Beinen, um der Hinrichtung des Verhaßten beizuwohnen. Ueber dem Galgen war ein rotgestrichener Käfig angebracht worden, weil

Bald 200 Jahre sind seit dem Tod Süß- Oppenheimers verflossen. Es existiert eine Fülle von Biographien, Flugschriften und Romanen über Süß. Die wissenschaftlich wertvollste Arbeit über den ersten Juden, der in den Gang der deutschen   Geschichte eingriff, ist ohne 3weifel das vor kurzem im Akademie verlag  , Berlin  , er­schienenen Buch von Selma Stern  : Jud Süß, ein Beitrag zur deutschen   und zur jüdischen Geschichte. Das Werk enthält über 100 Faszikel der Prozeßakten des Süß, die bis vor kurzem unter Verschluß lagen, es gibt uns ein flares Bild des Wirtschafts­politikers Süß und man findet darin auch manches fluge Wort über den Menschen Süß, der der Welt des Judentums ebenso zu­gehörig war, wie der Welt des Barod, und der vom Schicksal be­stimmt war, die Spannung eines solchen Versuchs, zwei Welten in sich zu einer zu gestalten, zu erleben und zu erleiden."

Wer will etwas werden,

Hardy Worm.  

der muß haben Abitur!

Die Berufsberatungsstelle Leipzig   hat uns in dem lesenswerten Buch: Aus der Praxis der Berufsberatung" mit den Erwerbs zweigen bekannt gemacht, die ohne das Reifezeugnis einer höheren Schule Einlaß verwehren. Man muß also Abiturient eines Gymnasiums oder einer gleichwertigen Bildungsanstalt sein, um einmal als Wiesenbaumeister, als Obergärtner auf einem Friedhof, als Gartenbaumeister Bodenpflege zu treiben. Man muß den Be­rechtigungsschein für das Universitätsstudium vorweisen können, um ,, Betriebsingenieur für Keramit" zu werden, als Pilot den Groß streckenverkehr zu versehen, als Gefangenenaufseher Sträflinge zu überwachen, als Kindergärtner vorschulpflichtige Buben und Mädels zu unterrichten, als Lehrer Eleven für den Gesellschaftstanz" ein­zuüben.

Das find großenteils amtlich auferlegte Borbedingungen. Im Berufsleben ohne behördlich fontrolliertes Berechtigungswesen geht es ebenso anspruchsvoll, vielleicht noch toller zu. Im ehrsamen Gewerbe des Schuhmachers, des Bäckers, des Schneiders ist das Abitur nicht gerade notwendige Zulassungsbedingung, aber doch ein Bevorzugungsgrund. Dem Schreiber dieser Zeilen sind Konditoren, Schmiedemeister und Meister anderer Handwerke bekannt, die unter den Stellenbewerbern eine Auswahl nach dem Prinzip Abiturient oder Nichtabiturient vornehmen. Bekannte Wize der Vorkriegszeit sind Tatsache geworden. Der Mensch, der Herr, der früher beim Leutnant begann, beginnt jetzt beim Abiturient.

Das alles geht unter der Devise: gediegene Vorbildung. Und so verliebt ist man in dieses Argument, daß man ganz unterläßt, zu naheliegenden Vorfragen Stellung zu nehmen:

Bietet das abgeschlossene Studium einer höheren Schule wirklich die Gewähr für gediegene Fachvorbildung?

Wie wirkt sich diese Forderung sozial aus? Gegenständlich bereitet das Gymnasium und die gleichwertige" Schule in keinem Fach auf den Spezialberuf vor. Die überall zu erwerbende Elementarkenntnisse kommen freilich in jedem Erwerbs zweig zur Anwendung, aber sachliches Wissen bedeuten sie nicht; sondern nur formale Voraussetzungen. Was inhaltlich- gegenständlich gelernt wird, liegt vielfach bis zur Berührungslosigkeit abseits von den Berufsangelegenheiten. Was soll ein Pilot, ein Gärtner, ein Handwerker anfangen mit den tausend Daten der Geschichte, den hundert Formeln der Mathematik, den alten Fremdsprachen, die ja doch kurz nach Abgang von der Schule nur bruchstückhafte Er. innerung von Bokabeln und Regeln sind? Der alte Einwand, Schärfung des Verstandes werde erzielt und komme jeglicher Be­rufsausbildung zugute, ist wirklich nur eine leere Ausrede. Sie wird am besten illuſtriert durch eine Erfahrung, die vor einigen

Jahren einer New- Yorker Wäschefabrik passiert ist. Die Firma brauchte drei neue Wäscherinnen und unterwarf die Bewerberinnen einer Intelligenzprüfung. Es waren wirklich intelligente, gebildete Mädchen, die eingestellt wurden, aber soviel Zant, soviel zerbrochenes Geschirr, soviel zerrissene Stücke, soviel Unordnung hat es bei ihr nie gegeben wie unter diesen drei Ausleseexemplaren der Intelligenz­prüfung. Jeder Beruf verlangt eben nicht nur die Beherrschung stofflicher Spezialinhalte, sondern den Besitz spezieller Begabungen. mit der von den höheren" Schulen herangezüchteten Allgemein­intelligenz" ist da nichts getan, ganz abgesehen davon, daß es frag­lich ist, ob solche Allgemeinintelligenz die Folge des Gymnasial­

studiums ist.

Für manche Berufe ist das lange Vorstudium auf den Schulen sogar in wesentlichen Stücken schädlich. Ein Pilot beispielsweise braucht entwideltes Wahrnehmungsvermögen, und außerdem muß er die Fähigkeit haben, Gehör- und Gesichtsreize außerordentlich schnell zu Bewußtsein zu bringen, um nachteilige Einwirkungen so­fort abzuwehren. Diese Fähigkeit haben nicht alle Menschen in gleicher Weise. Es bestehen da verhältnismäßig große Unterschiede. Die Erfahrung lehrt jedenfalls, daß durchschnittlich Schüler der vor­gerüdten Gymnasialtlassen weder so gut sehen noch so schnell sehen wie ihre jüngeren Kameraden. Es liegt auf der Hand, daß die Arbeit in der Schule und zu Hause schon manches verdorben hat. Was für die Laufbahn des Piloten gilt, gilt für andere Berufe, die gut entwickelte Wahrnehmungsorgane verlangen, auch. Langes Schulstudium ist nicht geeignet, nach dieser Richtung günstig ein­zuwirken und die etwa erworbene Allgemeinintelligenz kompensiert diesen Nachteil in jenen Erwerbskategorien nicht aus.

Beffimistische Bädagogen finden auch in der gedächtnismäßigen Ueberlastung eine Gefahr für die Ausübung aller Berufe, in denen

der eingeprägte Stoff nicht zu verwenden ist. Beweisen läßt sich das schwer, aber möglich ist es schon, daß Abiturienten, die mit der An­eignung des Wissensstoffes viel Schwierigkeiten hatten, behindert sind, fich nun ihr berufliches Fachwissen in allen Einzelheiten anzueignen.

Sozial find die Nachteile des übertriebenen Berechtigungswesens ebenfalls groß. Bis zum 18. und 19. Jahre fällt der Berufskandidat, soll er Abitur machen, seinem Vater zur Last, und die Lehrzeit im Beruf verursacht meistenteils abermals Kosten. Das ist furchtbar, das ist unerträglich in einer Epoche, die so mit Wirtschaftssorgen geladen ist wie unsere Gegenwart.

Dann aber entsteht eine weitere Krisensituation. Der Sohn oder die Tochter stehen furz vor dem Abitur und sie haben gute Aus­fichten, das Reifezeugnis zu erhalten, Ihre Eltern haben sie so lange durchgehalten, weil sie für die ursprünglich gewählten Berufe er folgreich abgeschlossenes Studium einer höheren Schule brauchen. Nun sehen sie, wie ihre Mitschüler sich anschicken, zur Universität zu gehen und Mediziner, Juristen usw. zu werden. Sie merken aus duzenden Momenten und bei hunderten Gelegenheiten, wie hoch die Gesellschaft" die Berufsausübung eines staatlich geprüften und mit Titeln geschmückten Akademikers bewertet, fie merken, welcher 2b­stand in der öffentlichen Schätzung zwischen Leuten mit bloßen" Abiturientenzeugnis und Personen mit akademischer Vollbildung" liegt. Fängt der Mensch neuzeitlichen Datums beim Abiturienten an, so scheint der höhere Mensch erst beim Träger eines von Universität oder Technischer Hochschule verliehenen Titels zu be­ginnen. Diesen Suggestionen fann so leicht kein Jüngling, fein Mädchen wiederstehen und die Eltern find gewöhnlich auch nicht die Unmenschen, um ihren Kindern Berufswünsche zu versagen. Den Sohn, die Tochter unter die höhere" Gesellschaft einmal eingereiht zu wissen, welchem Vater, welcher Mutter wäre das gleichgültig? So entsteht ein Ansturm auf die Universitäten von Leuten, die ihnen ursprünglich fernbleiben wollten. Ohnedies waren Universitäten und technische Hochschulen schon überfüllt, seit Jahren haben die Fakul­täten durch das Kultusministerium vor der Ergreifung ihrer Spezial­studien gewarnt. Umsonst. Der Massenandrang verstärkte sich, wir haben seit längerem den Unsegen einer zahlreichen Studentenschaft in unterproletarischen Verhältnissen und jenseits des akademischen Studiums eine Schicht von Gelehrten aller Fakultäten, die nicht leben und nicht sterben fann und immer auf beffere Tage hofft. Sozial hat sich das übertriebene Berechtigungswesen also höchst nachteilig ausgewirkt. Dr. B. Altmann.

Goldsuche in Australien  

Wie aus Adelaide   in Australien   berichtet wird, marschieren im Auftrag und mit Unterstügung der australischen   Regierung seit furzer Zeit zwei Expeditionen vor ins innere Auſtralien  , um nach Goldfeldern bilden soll. Die eine dieser Expeditionen ist von Sydney   aufgebrochen und wird von Flugzeugen begleitet, die reich­lich Wasser und Nahrungsmittel mitführen, um, falls die Goldsucher sich zu weit in den australischen Busch verlieren sollten, den Bedarf sich zu weit in den australischen Busch verlieren sollten, den Bedarf abwerfen zu können; die andere, mit Vorräten für 12 Monate ver sehen, hat von Adelaide   aus die mühsame Reise angetreten. Das Gerücht von dieser Höhle, die in der Südwestecke von Nordaustralien, etma 250 bis 300 Meilen von den Alicequellen liegen soll, geht auf den Bericht eines Forschers Earle zurück, der vor 30 Jahren von dort zurückkehrte und einen Quarzklumpen mitbrachte, der von Goldadern reich durchzogen war. Schon dreimal sind seitdem Er. peditionen auf der Suche nach jener Höhle gewesen, manche brach­ten auch Quarzffumpen mit, aber ohne Gold. Die Schwierigkeiten des Suchens werden nicht nur dadurch erhöht, daß die Zeichnung Earles von der Lage dieser Höhle viel zu oberflächlich ist, als daß fie einen sicheren Anhaltspunkt bieten tönnte, sondern auch durch die Abneigung der Eingeborenen, denen die Höhle genau bekannt ist, den Forschern zu helfen. Sie fürchten nämlich, daß bei der ungeheuren Trockenheit, unter der jene Gegenden oft Jahre hin­durch zu leiden haben, solche Expeditionen mit ihren Maultieren und Kamelen den geringen Wasservorrat aufzehren könnten. Der beste Kenner Inneraustraliens, Dr. Basedow, der 1926 an einer solchen Expedition teilnahm, ist von dem Goldvorkommen in diesem Teile Australiens   überzeugt, aber auch ebenso überzeugt, daß ohne die Beihilfe der Eingeborenen die Höhle kaum jemals gefunde werden dürfte.

einer Höhle zu suchen, die den Ausgangspunkt zu ausgedehnten

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