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Oll sollst mit deiner Krast keinen Mißbrauch treiben. Vs war m«ine Absicht gewesen, einen Bortraq z« halten: Deutschland urch die Deutschen den Londonern etwas naher zu bringen. Ich hatte ein zwanzig Seiten lange, Manuskript über mein Thema, das ich auswendig lernen wollte, unterm Arm. Um mir das Auftreten zu erleichtern, erstand ich noch drei Maschen Porterbier in einemPub", wie man die Wirtshäuser drüben nennt. So ausgerüstet wollte ich den Heimweg antreten, da«mpftng mich beim Verlassen des Wirtshauses ein Windstoß und blies mir, als ich meinen Hut sichern wvllte, die losen Blätter unterm Arm weg. Wie losgeloffene Vögel ftattertcn sie über den niereckigen Platz. Ich stellte die drei Flaschen Porterbier ab und ließ sie(das Zollte ein Kopfnicken andeuten) in der Obhut eines Rowdys, der an der Ecke des Wirtshaufes lehnte, welches er wohl, einer Ein­ladung harrend, Geldmangels halber zeitweilig oerlassen hatte. Nachdem ich den verwehten Vortrag eingesammelt hotte, kam ich rwch der Wirtshausecke zurück: da standen jetzt nur noch zwei Flaschen, und ich fragte den Rowdy streng, wo die dritte geblieben sei. Das wisse er nicht, oMwortete er, und ich teilte ihm in gereiztem Tone mit, daß er das wissen müsse. Worauf der Rowdy ent­gegnete, daß er gar nichts wissen m ü s s e. Das erboste mich. Ich versetzt« dem Mann(das war nicht sehr sein, ober esiektvoll, dachte ich) einen Rippenstoß, daß er der Länge noch zu Boden siel. Ich Härte noch, wie der Rowdy nurver� good, excellent"(sehr gut, ausgezeichnet) nachrief und ging meiner Wege, die Angelegenheit für erledigt haltend. Fünf Minuten später, als ich in einen anderen Ptatz einbiege: Jetzt ist die Reihe an mir", ruft der Rowdy hinter mir her. Er ist mir mit einem Gefolge von Neugierigen auf den Fersen und fordert mich, das zeigen seine ausgekrampelte» Aermel an, zu einem Revanchekainpf auf: er will mit mir boxen. Ich boxe nicht in Londoner Straßen: Boxen ist ein roher Sport, an dem ich nie das geringste Interesse gezeigt. Ich bin groß und schwer: es ist mir ein Leichtes, jemand niederzustoßen, aber regelrecht zu boxen vermag ich selbst mit einem solche» Knirps wie diesem Rowdy nicht. Ich trat in ein Friseurgeschäft und ließ mich rasieren. Wie ich herauskomme ich hatte den Rowdy längst vergessen, steht er mit kampfbereiten Armen in einem geschlossenen Kreis von Sport- liebhabern, der sich um die Friseurtür gebildet hat, und erwartet die Ankunft seines Gegners. Ich prallte in den Friseurladen zurück. Haarbrennen", rief ich,Kopfwäschen, Maniküren." Ich ließ mich einmal gründlich hernehmen. Aber es wurde spät, der Friseur mußte das Geschäft schließen. Was blieb mir übrig! Ich trat strotzend vor Sauberkeit wie«in Bräutigam in den Kampfring. Zwei Fäuste empfingen mich kampfgerecht und drangen von ollen Seiten auf meinen Körper ein. Ich konnte mich ihrer nicht er- wehren. Da kam mir«in Gedanke. Beim ersten festen Stoß ließ ich mich zu Boden fallen.Verx good, excellent", rief ich und ließ mich auszählen. Dann reichten wir Kämpen uns versöhnt die Hände. Jetzt stand nur noch eine Flasche Porterbier da. Ich nahm sie ohne Reklamation an mich und begab mich, eine» Besseren belehrt, geradewegs nach Haufe. Ou sollst die Armen nicht mit Vernunstgründen abweisen. Im Hause, wo rch logiere, ift ein kleines aber emsiges Kino untergebracht, allerhand die Neugier anstachelnde Photos bedecken die Wände des Hauseingangs und faszinieren vorübergehende Männer und Frauen, die Langeweile empfinden und nicht zu wisien scheinen, daß das eigentlich« ewig neue und interessante Schauspiel de» Lebens sich draußen abspielt, auf der Straße oder hinter den Fenstern der Wohnungen. In diesem Kino, wo ich noch nie eine Vorstellung besucht habe, sah«h eines Abends, als ich mit dem Pianisten plauderte, ein armes alte» Mütterchen auf den Direktor zugehen mit dem Ersuchen, er möge ihr doch, bitte, bitte,«in Billett schenken, eine Freikarte. Die Greisin wohnt in einem Kellerraum des zweiten Hofes, in den ich hinübersehen kann, zusammen mit ihrer Tochter(die den ganzen Tag auf Arbeit fort ist) und einer Enkelin(die immer aus Vergnügen aus ist und mit einem betrun- kenen Brojtijam nach Hause kommt, der in Wut gerät, wenn er kein Geld kriegt und Schläge austeilt). Man braucht kein großer Psychologe zu sein, um zu verstehen, daß einen da plötzlich einmal die unwiderstebliche Lust anwandelt, etwas anderes als dos stinkende Kellerloch vor'Augen zu haben: z. B. so ein Schloß, wie auf den Photos.zu sehen war. mit Parkanlagen und Dienern, Karossen, Spiegelsalons und feinen Herren und Damen. Der Direktor richtete sich hoch auf und kreuzte die Arm« wt« Mussolini . Ich dacht«, er würde mit seiner Feldherrnmien« dem Mütterchen einen Platz.zuweisen, etwa, in den gähnend leeren ersten Reihen, ober er sprach nur leere Worte der Vernunft. Rein, Freikarten könne er kein« verabfolgen, das müsse man verstehen, und«r führte alle möglichen Gründe an, warum ein gewissenhafter Kinodirektor kein« Karten verschenken könne. Er war kein harter Mann, aber prinzipienreiterisch und zufrieden mit sich, die Alt« abgewiesen zu haben. Drum trat ich zu ihm hin:Herr" sagte ich, lassen Sie mich Ihnen ein kleines Abenteuer erzählen, das ich im Sommer einmal erlebt habe, unten In Abbazio. Ich faß da vollständig abgebramit an einem wundervoll duftig-kühlen Abend in einem Osteriagarte» und starrte in mein leere» Weinglas. Mir gegenüber saß ein noch jugendlicher Slowene, der anscheinend eben- ialls bessere Tage gesehen hatte, ebenfalls abgebrannt war und starrte ebenfalls in sein leeres Glas.Andiamo", sagte er plötzlich: gehen wir, gehen mir auf eine kleine Weinreise: besehen wir uns die schönsten Gaftgärten am Felsenstrande von Abbazia , heut« ist die rechte Nacht dazu." Ich schonte den Mann ungläubig an, folgte ihm aber nichtsdestoweniger, und wir detraten, beide ohne Geld, den nächsten Gastgarten, in den ein Mondstrahl siel, einen Silber- streifen bis weit in» Meer hineinziehend.Elve quinti, m» scura pagare", bestellte mein neuer Freund:zwei Fünftel, ober ohne zu zahlen." Der Wirt, den keiner von uns beiden konnte, nickt« ver- gnugt, brachte den Wein, fetzte sich mit an den Tssch zu uns und plauderte. Nachdem mir ausgetrunken hatten, begaben wir uns in den nächsten Weingarten, bestellten wieder mit dem ausdrück- lichen Bemerken, daß mir nicht dafür zahlen würden, der Wirt brachte wieder den?Bnn und setzte sich wieder zu uns. So ging es weiter, wir wurden überall freundlich empfangen und nirgends abgewiesen. Schließlich fragte ich so einen Abbazioer Weinwirt, ob chm denn unser Zumuten nicht merkwürdig vorkäme.Sicher", sagte er,jeder kommt und bezahlt seinen Wein." Es macht ihm also einen großen Spaß, daß einmal zwei Kerle kommen und nicht bezahlen wollen. Was er an Geld dabei verliert, ist nnibmal, denn der Wein ist billig, und wenn er rechnet, daß er sich mit uns noch ausplaudern kann, mit dem stolzen Gefühl, uns bewirte».zu haben. so kommt er mehr als auf fem« Kosten. De? Direktor, der. wie gejagt, kern schlechter Mann sst. ver-

obsolgte mir, der ich nie ins Kinn gehe, ein Freibillett, zwang mich zu bleiben und quasselte während der ganzen Bor- stellung. Ou sollst nicht begehren deines Nächsten Weib. Als ich(vor gor nicht so länger Zeit) das uruguayische Kon- sulat einer osteuropäischen Stadt passierte, flog da ein Mann per Fußtritt.zur Tür heraus, und ich bemerkte zu meiner Ueber- raschung, baß es mein Freund Karl Kittel war. Karl hatte sofort das richtige Empfinden, daß er mir«ine Erklärung schulde, zog mich ins nächste East'hous und erzählte mir folgende Geschichte.Du weißt", sagte er,daß ich die Schwach« habe, Damen nachzusteigen(wie man sagt), gerade solchen, die unnahbar aussehen... So geriet ich eiinnol an eine Blondine mit südlöitdssch schwarzen Augen, vornehme Erscheinung, spanischer Akzent kurz, es gelang mir, einen, wenn auch nur schwachen Teilerfolg bei einer großartigen Frau davonzutragen, und ich stürmt« voll Stolz über diese neue Bekanntschaft die Treppen zum uruguayischen Konsulat hinauf, wo ich mich um eine Stelle be- warben hatte. Ich erhielt die Stelle und trat in Dienst bei einem Mann, der halb Lyriker, halb Spekulant war und zu dem ich mich seltsam hingezogen firhlte. Es dauerte nicht lange, da verband uns

eine aufrichtige Freundschaft, ich wurde ins Hau» geladen, und wer mir da hinter einer Portiere entgegentrat, war, zu meinem. größten Schrecken, die Blondine: Queto, d>e Frau des Konsuls. Meine Besorgnis war indessen überflüssig, die junge Frau tat, als ob sie mich nie gesehen härte. Dafür entwickelte sich noch und nach eine andere seltsame Situation, die mir viel zu schassen machte. Ich wurde immer häusiger in des Konsuls Haus berufen, der, oller- Hand Phantastereien nachjagend, Tage, ja Wochen abwesend war und mir volles Vertrauen schenkte. Queta, mit der ich viel zu besprechen hatte, wurde mit jedem Tag koketter, räkelt« sich auf dein Sofa, wenn wir Tee tranken, guckte mich beim Kartenspielen spitz- bübisch an, lehnte sich über mich, wenn sie einen Brief diktierte, und öffnete in meinem Beisein die Korrespondenz morgens, wenn sie noch im Bette lag. Ich hätte alles lieber getan als meinen Freund betrogen: Queta war mir jetzt nur eine liebe Freundin. ein« gute Kameradin. Ich zeigte mich ihr so zurückhaltend wie nur irgend möglich. Aber je mehr ich mich zurückhielt, um desto heraus- fordernder wurde sie. Sie stellte mir täglich neue Fallen, sie ließ nichts unversucht, um mich ins Garn zu locken. Ich widerslond allem, ich war standhaft wie noch nie im Leben. Aber gerade das wurde mir zum Verhängnis. Ouetos Stolz vertrug es nichi, zurück­gewiesen zu werden. Sie sann auf Rache. Eines Tages, als ich ahnungslos die Konsulatswohnung betrat, trat mein Freund mit finsterer Miene hinter der Portier« hervor und packte mich beim Kragen. Queta hatte ihm die erste Begegnung gebeichtet. Dorum flog ich die Treppe hinab.

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(Schluß.) Die kleinen Hände hoben sich. Kinder traten zur Seile,«in Mädchen kniete noch auf seinem Rücken..)e, du fies« Mopp, willst du jetzt sagen, dat dich die Dreckskaar gar nichts angeht? Dat wir all ebenso viel Recht daran haben, wie du?" Der Junge tipple mit dem Finger auf den mit Zische bedeckten Kopf de« Ueberwältigten. Der ober wühlte den Kopf in seine Arme und schwieg.Willst du uns versprechen, daß du überhaupt nicht mehr hierhin kommst, dann kriegst du auä) deinen Kohlensack wieder!" mildert der Sieger seine Bedingungen. Der Unterlegene hob den Kopf, sah seine Ueberwinder an, spuckte den Dreck aus dem Mund und streckte ihnen die Zunge heraus. Un mtt, weiuit oerreckt!" stieß er hervor. Rotlos stand der Junge und sah die Kinder an. Die aber waren des tatlosen Haltens schon überdrüfsig, sie wollten davon. Da schreit der Größere:Wenn der loskommt, der madst euch kaputt!" Aus Angst und Uebermut singen die Kleinen an, dem Großen Dreck und Müll in den Rockkragen hineinzustapscn. Sie traten aul ihn herum, pufften ihn, und als er sich nicht muckie, sagte ein Mädchen:Ich glaube, der is jetzt s6>on kaputtgegangen!" Dann hätt ihr Freud genug!" schrie der Gepeinigte, schmiß sofort dos Gesicht auf den Ann und lag wieder still. Hermann! Schmeiß ihm doch den Dreihack int Wasser!" riet einer. ..Schölt ihm di« Kohlen aus!" schrie«in anderer. Mit einem Wutgeheul wälzt der Wütend« sich herum.Riskieri et nur! Ich schlag euch den Kopp ein, ich mach euch kopuit, ich schmeiß euch auch in der Pool: wenn mir einer an meine Sachen geht, der ie geliefert!" Wenn du nichts versprichst, so fliegt dein Sack int Wasser!" Der Größere riß an den Bändern des Sackes, die Kleinen machten «in wenig Platz: da hob der Liegende den Köpf und sagte verbissen: Laßt mich los! ich will's versprechen!" Die Kinder rutschten von seinem Nacken, ließen ihm die Hände frei und der Anführer streckte chm seine Hand hin. Er mochte ein Kreuzzeichen auf seine Hand und sagt«:Versprichst du uns auf das heilig« Kreuz?" Ich verspreche es euch auf das heilige Kreuz!" Der Anführer befahl:Laßt ihn los!" Der Große streckte«inen Arm hervor, stützte sich aus die Hand, spuckte Asche und Unrat aus dem Mund, säuberte den Kragen, wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und stemmte sich auf den Händen hoch. Nun kniete er, das Gesicht über und über beschmutzt, verlacht von den Kleinen, kroch gleich zu seinem Sack hin und hielt ihn mit der linken Hand fest. Dann arbeitete er sich hoch. Als er aufrecht stand, sah er über den wetten Platz, tat einen Schritt auf den Anführer zu und sagte:Nun gib mir meine Kratze wieder!" Du schlägst uns doch nur damit!" zögerte der Junge. Och hab's versprochen, daß ich's nicht tu!" Unwillig hielt der Große die Hand hin. Du bist der Stärkere!" sagte der Junge, entsernte sich einige Schritte, mors bann die Hock« weg und rannte hinter den Kleinen her, die schon fortgelaufen waren. Der Groß« bückte sich, strich

über seine Schienbein«, die schmierig und von Schrammen blutig waren. Mit den Fingernägeln säuberte er die blutenden Schrammen, spuckte auf eine Wunde, rieb den Schmutz heraus und zog den herabgeruschten Strumpf hoch. Dann schleppte er sich mit seiner Lofl über die vielen Müll- hügel bis an die Seite der Grube, wo die alt« Bauhütte der Erb- ' arbeiter stand: unter einem Stück alter Dachpappe lag sein erster Sack von heute morgen. Er schleifte ihn bis an den Rand der Straße, kniete nieder und zog ihn hinter sich auf den Rücken, auf die Schulter. Er hott« nicht Krajt genug. Räch vielen vergeblichen Bemühen stand er auf und sah sich um. Da sah er einen Mann den Fahrweg hinabkommen.Der wird mir helfen!" sagte er sich. Dann erinnerte er sich, daß er sehr schmutzig sei, ging um die Baubude herum, sand in einer Bütte Wasser: er wusch sich die Hönde und suchte nach einem Taschentuch. Als er nichts fand, womit er sich abwaschen konnte, zog er seine Jacke aus und steckte«inen Zipfel in die faulende, grünliche Brühe. Wischte, trocknete sich ob, und als er wieder zu feinem Sack ging, da sah er den Mann: Doll Schrecken wollte er weglausen, es war sein Vater. Acht Uhr ist es, die Mutter wartet auf dich, den ganzen Tag bist du weggewesen, Prügel solltest du hoben!" Ich Hab doch zwei Sock Koks! Vater!" Kiuth nahm den großen Sock und legt« ihn sich auf die Schulter, Hais dem Jungen, den kleinen auflegen, dann gingen sie dem Aus« gang zu. Der Eingang der Kühle mar mit dem alten, zerbrochenen Tnr oersperrt. Leute standen dort. Die Kinder gröhlten und schrien Halt!" sagte der Mann, der sich aus«inen Stock stützte...heut könnt ihr noch mal durchgehen. Bor morgen an ist die Sandkuhle gesperrt. Dos Suchen in den Müllkarren ist von morgen an polizec. lich verboten!" Der Kinderhaufen gröhlte und schrie. Zwei Männer schlugen ein Schild an den Pfahl. Ihr seid wohl, verrückt geworden! Man darf doch wohl in den Dreckskorren nach Kohlen und Lumpen suchen? Das wäre doch nach schöner, warum soll das alles, was noch brauchbar ist, ver- kommen? Wer seid ihr überhaupt?" Da lest!" Der Lahme zeigte aus das Schild. Unbefugten ist der Emiritt polizeilich verboten! Genvssenschaft für Müllverwertung E. V." Genossenschaft E. P. Was heißt dos?" frug Pater Klutt> Wir sind arbeitslose Kriegs- und Arbeitsinnaliden, wir haben von der Stadt dos Recht erworben, als einzige nach den noch brauch. baren Sachen zu suchen. Wer Kriegs- oder Arbeitsinvalidc ist, kann bei uns als Genossenschaftler eintreten: wir sammeln alle zu- srnnmen, verkaufen zusammen, verteilen zusammen den Erlös. Seid ihr Invalide?" Noch nicht? Gott sei Dank!" sagte Vater Kuth,mein Junge hat sich die Kohlen gesucht, es sind schwere Zeiten, da wollte er etwas sür den Haushalt mittun." Na. damit ist Schluß!" Nur für Mitglieder der Genojienjchoit ist das Suchen im Müll gestattet. Sogt es allen Kindern, ihr Jungen? I" Der Kinderhaufen höhnt« und gröhlte Boter und Sohn schritten hindurch nach Hause..

2000 Jahre alle bemalte Slalue Bei den Ausgrabungen in demHcms der Geheimnisse" zu Po m p e f i ist von Pros. Majuri ein« herrliche Statue der Kaiserin Li via, der Gemahlin des Kaisers Augustus, ausgesunden worden. Da» Werk erhält dadurch«in« ganz besondere Bedeutung. daß die Beinaking fast vollständig erhalten ist. Di« Statu« besteht au» glasartigem Marmor und lag an der Nordmauer der nun 2000 Jahre alten Villa. Die Kaiserin'ist als eine Frau in mittteren Jahren mit würdevollem Gesichtsausdruck dargestellt. Die Einzel­heiten der Züge treten in der natürlichen Färbung sehr lebendig hervor, so die gebogene Rase, die weit geöfineten. fast starren Augen mit den schmalen Pupillen, die feinen Lippen und dos hervortretende Kinn. Di« Pupillen sind braun bemalt, während die Iris schwarz gefärbt sst. Das Gesicht hat«inen zarten rötlichen Ton, die Lippen zeigen«in starkes Karminrot. Die Kleidung ist die einer Priesterin und besteht in einem Mantel, der Kopf und Körper einhüllt. Zlefanl als Togclpfleger Der Rew-Porker Zoologische Garten darf sich rühmen, den größten aller in Geiangenschokt lebenden Elefanten der Welt zu beherbergen. Der Riese heißt Khartuw und ubertrifit noch den berühmten Iumbo. der mit einer Höh« von rund ZH Meter lange den Größenrekord hielt. Kharwm ist alter mit zunehmendem Alter bösartig, unzugänglich und gesobrlich geworden, wie es be> alleren Elefanten in der Gesangenjcbajt häufig zu beobachten ist. Die einzigen Lebewesen, für die er sich ein sreundschaitliches Gekühl .»ewohrt hat, sind zwei Rotkehlchen,«in Männchen und ein Weibchen, die in einem Spalt der Außenwand de» Elefontenkäfigs. den fchon fett Jahre» fein Wärter mehr zu betreten wagt, ihr Nest gebaut

haben. Wenn im Frühling das Pärchen Eier im Nest hat. geh» kein Tag vorüber, an dem der riesige Dickhäuter nicht dos Gelege besichtigte. Gelegentlich kann er, wie Dr. P. Reib Blair, der Direktor des NewPnrkcr Zoo, zu erzählen weiß, sich nicht ver- sagen, mit der Spitze seines Rüssels das Nest abzutasten, wobei er mit rührender Vorsicht besorgt ist, das Rest nicht zu beschädigen oder dos Gehege in Uyordnung zu bringen. Sind dann d'« jungen Vögel dem Ei enfichlüpft, so gebärdet sich Khartum wie ein sür- sorglicher, von Verantwortungsgefühl durchdrungener Großpapa lind menn die Alten die junge Vrut füttern, sieht er jorglich dabei und blickt aus die Familienszene, als menn das ganze Schauspiel für ihn veranstaltet würde. 500000 km für ein Pfund Jtonig Daß d«c Binen fleißig sind, ist«in uralter Ehrentitel, aber wie groß ihre Anstrengungen beim Einsammeln des Honigs find, dos ist doch erst fetzt durch die Untersilchungen gezeigt werden, die das Amerikanische Ackerbauanit unternommen hat. Die Arbeiten wurden in Wyoming vorgenommen, wo die Luzerne die einzige Quelle darstellt, deren Blütenstaub die Bienen eintragen. Die Bienenkörbe wurden 12 Kilometer von der nächsten Quelle aus- gestellt, und die Bienen machten täglich ihren Flug z dem Lu-eriiemeld und kehrten mit Nektar beladen zurück. Jede Biene slog also täglich 2i ftilonulct, um ihre Arbeit zu oerrichten, und da die Insekten keine besonder« Müdigkeit zeigten, nehmen die Forscher an. daß sie auch noch weiter gerlogen waren, wenn es sich als not- wendig erwiesen hotte. Man stellte fest, daß die Bienen zur Erzeu- gung eines einzigen Pfundes Honig zusammen ein,?n>ferwi»z von fast 500 000 Kilometern zurücklegten.