eine entzückende junge Dame aus Zürich , 500 000 m." Mit töchter" angepriesen. Jawohl, wir haben überall Beziehungen. Wir vermitteln nach jeder Stadt."- ,, Vielleicht nach Frank furt ? Da hätte ich ein paar entzückende, ganz reizende junge
Die Abgeordneten überzeugender Beredsamkeit werden mir noch mehrere Millionärsordneten
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rücken enger zufammen Damen." 28ahrlich, die Entscheidung fällt mir schwer. Ich beginne
In Deutschland gibt es keine feste Anzahl von Abgeordneten. Das Verhältniswahlrecht ist vielmehr so ausgestaltet, daß mit der Zahl der abgegebenen Stimmen auch die Zahl der Abgeordneten sich ändern. Diesmal haben über 5 Millionen Wähler und Wählerinnen mehr an der Wahl teilgencmmen als 1928. Infolgedessen ziehen 85 Abgeordnete in den Reichstag mehr ein als vor zwei Jahren: 576 statt 491. Jm Plenarsaal des Reichstags sind für sie Sigplätze nur dadurch zu schaffen, daß die meisten Abgeordneten von der 5. Reihe auf ihre Schreibpulte verzichten und eng nebeneinander, wie in einem Kino, figen. Das Bild zeigt den Ausbau.
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Die Städte in Gefahr
Gen. Brauer auf dem Preußischen Städtetag in Dresden
kredite oder Entfommunalisierung!
Brdl. Dresden , 27. September. ( Eigenbericht.)
Im Anschluß an den Deutschen Städtetag tråten heute vormittag die Vertreter der preußischen Städte in Dresden zu ihrer Hauptversammlung zusammen. Nach Eröffnung des Präfidenten Mulert erhielt das Wort der sozialdemokratische Oberbürgermeister von Altona , Genosse Brauer. Seine grundlegenden Ausführungen sollten ein Alarmruf für alle verantwortlichen Stellen sein, endlich alles zu tun, um den drohenden finanziellen Zusammenbruch der Städte abzuwenden. Er führte aus:
Heute wohnen 63 Proz. der deutschen Bevölkerung in der Stadt. So ist das Schicksal der deutschen Stadt geradezu das Schicksal Deutschlands geworden. Der gewaltige Menschenüberfluß des flachen Landes wäre in den letzten 60 Jahren in das AusI and abgeströmt, wenn nicht die deutsche Stadt die unzähligen Millionen Menschen aufgenommen und ihnen eine neue Lebens möglichkeit gegeben hätte. Bleichzeitig ist die Stadt einer der wichtigsten Träger unserer Volkswirtschaft, sei es als Arbeitgeberin, sei es als Eigentümerin fommunaler Betriebe, sei es qis Auftraggeberin der deutschen Privatindustrie. Die städtischen Aufträge beziffern sich auf rund 5 Milliarden Mart jährlich.
Finanzielle Droffelung?
Dieser Bedeutung der Städte und ihrem gewaltigen Aufgaben freis entspricht teineswegs ihre finanzielle Stellung. Der Anteil des Reiches am deutschen Gesamtsteueraufkommen stieg von 1913/14 bis 1927/28 von 40,3 auf 46,9 Proz., der Länderanteil von 19,3 auf 20,3 Pro3. Dagegen fant der Gemeindeanteil von 37,2 auf 30,2 Proz. Der inländische Kapitalmarkt ist verarmt. Die Städte fonnten ihren angestauten Bedarf nur aus Auslandsanleihen befriedigen. Auslandsgeld war überdies stets billiger als das Inlandsgeld.
In seinen weiteren Ausführungen weist der Redner die verhängnisvolle Rolle der Beratungsstelle für Auslands tredite nach und erklärt: Die Ablehnung zahlreicher Kommunalanicihen legte vielfach die gemeindliche Auftragserteilung still und Derstärkte die Wirtschaftstrije. An die Stelle der Anleihen mußten erhöhte Realsteuern und erhöhte Werktarife treten. Es ist charakteristisch, daß
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Endlich Auslands:
neue Knebelungsvorschriften ausgearbeitet worden sind, ohne daß man es für notwendig erachtete, die zentralen Organisationen der Gemeinden zur Beratung heranzuziehen. Eine Begründung für ein neues Ausnahmegesez gegen die Gemeinden ist nicht erkennbar. Die geplanten Richtlinien würden der Beginn einer Entfommunal fierungsattion sein.
Die Forderung der Städte.
diesen Mann zu lieben. Er sorgt sich um mich. Mit allen Mitteln der Beredsamkeit will er mir eine seiner ,, Millionärstöchter" aufdrängen. Sollte er so rein aus Menschenliebe um mein Glück besorgt sein? Durchaus nicht!
„ Zwei Prozent vom Vermögen der Frau am Hochzeitstage." „ So, jo, aber das sind ja ganz fulante Bedingungen."„ Ja, god und 300 M. bei Auftragserteilung."
Ah so, ich mache ein gleichgültiges Gesicht, aber ich bin erschlagen. Meine freundlich lächelnde Millionärstochter verschwindet hinter einer drohenden Wolke von dreihundert Mark, die ich zahlen soll und nicht natürlich nicht habe. Aber dafür arbeiten mir, bis Sie verheiratet sind." Für dreihundert Mart bin ich diesem freundlichen Herrn rettungslos ausgeliefert. Er wird mir täglich Millionärstöchter" vorstellen, alte, junge, mit fleinen Fehlern, leicht beschädigt.- ,, Wir vermitteln die Bekanntschaft hier, Sie treffen sich dann vielleicht nochmals distret an einem dritten Ort." Ich werde sichtlich schwankend, mit einer großartigen, aber nachlässigen Gebärde müßte ich jetzt meine Brieftasche ziehen. Aber nein, ich pflege ja nicht dreihundert Mark mit mir herumzutragen, Selbst ich pflege dreihundert Mart überhaupt nicht zu be= sitzen Selbstverständlich, werde wieder mit vorbeikommen, die Sache nochmal prüfen, eine furze Uebrlegung, werde mit Auftragserteilung sicher nicht zurückhalten."
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Dreihundert Mart! Ob man Butter, Schmierseife, Bücher oder Millionärstöchter" vermittelt, bleibt sich gleich.„ Wir offerieren freibleibend und liefern ab hier und jederorts gegen vorherige Kasse." R. J- c.
Stürme von gestern.
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Bedefinds„ Schloß Wetterstein" in der Klosterstraße. Die Entwicklung dieses kleinen Theaters in der Klosterstraße" ist erstaunlich. Um es gleich zu sagen: Die Bühne ist schlecht beleuchtet, die Dekoration- o sprechen wir nicht von ihr, die Regie Friedr. Wilhelm Kaisers: Durchschnittsarbeit. Aber die Auswahl der darstellerischen Kräfte ist gut und hinter der ganzen Gestaltung schwebt ein spürbarer Hauch ehra lichen Willens und ernster Arbeit.
,, Schloß Wetterstein", das Stüd, ein Vorstoß Wedefinds in eine Welt freiheitsdurstiger Erotik, von etwas fadenBescheiniger Mystik vermag uns immer noch zu packen. Freilich ist es so, daß die Stirnen der heutigen Jugend bereits anderen, wieder geheimnisvollen und wieder unergründeten Stürmen ausgesetzt sind. Aber unsere Herzen schlagen noch für die Wedekindsche Jugend und für den ehrlichen Kampf um das Gesicht der Wirklichkeit.
ratungsstelle für Auslandskredite und die Gleichberechtigung der Die Städte verlangen die Aufhebung der bisherigen kommunalen Wirtschaft mit ihren privaten Konkurrenz betrieben. Die Kommunen haben durch stärkste Einschränkungen in ihren finanziellen Anforderungen und durch ihr Umschuldungs. programm ihr ernstes Bestreben gezeigt, aus der furzfristigen Verschuldung herauszutommen und ihre Finanzen auf gesunde und feste Grundlagen zu stellen.
Beratungsstelle muß verschwinden!
Nach der Diskussion, über die mir noch berichten werden, wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt:
Bet der auf dem Inlandsmarkt obmaltenden Kapitalknappheit und dem Mißverhältnis zwischen Kapitalangebot und Nachfrage haben die Gemeinden zur Deckung ihres dringendsten Kreditbedarfs auch den Auslandsmartt in Anspruch nehmen müssen. Die Drosselungspolitik des Reiches und der Reichsbant hat den Gemeinden die Befriedigung ihrer Kreditbedürfnisse erschwert und damit das Anwachsen der überhohen furzfristigen Berschuldung verursacht.
Die Städte müssen verlangen, daß Reich und Land den Lebensbedürfnissen der kommunalen Wirtschaft und der Bedeutung der großen Aufgaben der Städte für das Volksganze auch auf dem Gebiete der Kreditwirtschaft Gerechtigkeit widerfahren lassen. Die fommunale Wirtschaft darf auch auf diesem Gebiet teine 3urüd segung gegenüber der privaten Wirtschaft erfahren. Die Fort führung der Beratungsstelle für Auslandsfredite ist deshalb abzu. lehnen. Vor allem aber ist die geplante Ausdehnung ihrer 3u= ständigteit auf 3nlandsanleihen und auf Anleihung der Versorgungsbetriebe als ebenso schädlich wie überflüssig schärfstens zu bekämpfen.
Er möchte eine Millionärstochter heiraten
niles 108 und tut dabei einen Blick in ein Heiratsvermittlungsbüro
Ich suche
für kommerzienratstochter, 21 Jahre alt, sehr hübsch, elegant, sportliebend und musikalisch, geeigneten Lebensgefährten in nur guter Pofition. Der Vater der jungen Dame ist ein sehr angesehener Herr, das Gesamtvermögen beträgt etwa
7 Millionen Mark. Ausführliche Zuschriften erbeten. Besuch täglich 2 bis 6 Uhr, außer Sonntag. Auf Wunsch Abholung mit meinem Auto. Eines Tages liest man dieses Inserat in ein paar Zeitungen, denen neben der Inseratenplantage auch etwas Tert beigegeben wird. Vor dem Namen der Frau, die dieses dringende Gesuch, diesen Notschrei nach dem Manne unterzeichnet hat, steht das fleine Wörtchen„ von". Wir befinden uns also in der besten Gesellschaft. Sollte hier das Glück winken--, die große Chance die einmalige Gelegenheit, die soziale Frage so ganz für mich privat zu lösen? Aber befinde ich mich auch in nur guter Position"? Nun, wenn mich diese sehr hübsche, elegante, sportliebende und musikalische, fieben Millionen schwere Kommer zienratstochter zum Lebensgefährten wählt, dann wird meine Position wohl ,, nur gut" genug sein.
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Auf die Abholung mit meinem Auto" wird verzichtet. Den Sonntagnachmittagausgehanzug gut ausgebürstet, steige ich die teppichbelegten Stufen in einem der sogenannten eleganten Häuser in der Nähe der Gedächtniskirche empor. Ein sehr auf Häuser in der Nähe der Gedächtniskirche empor. Ein sehr auf Dame" zurechtgemachtes Empfangsfräulein öffnet.
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Der Blid gleitet etwas zweifelnd über mich. Ich bemühe mich, so weltmännisch aufzutreten, wie man es heute in jedem guten Rino lernen fann. Ja, Frau von X. ist verreist - aber vielleicht sprechen Sie mit Herrn von?" ,, But, ich würde auch mit Herrn von. sprechen." Einstweilen läßt man mich in der langgestreckten Empfangsdiele warten. Zwei Kleiderablagen, links und rechts weiße Türen, aus denen oft jemand heraustommt oder hineingeht. Die Heraustommenden
Es ist sehr schön, heute von einem fleinen Theater sagen zu dürfen, daß es sich aus der Fülle leider unbeschäftiger, brotlojer Talente seine Darsteller geholt hat: die beste ist Fritta Baod, die wohlbekannte, aber auch die junge Mea Hauser Teiftet tiejempfundene Arbeit. Friedr. Wilhelm Kaiser, Franz Sonbinger, Ernst Wehlau und Georg Kruse, fie alle
verdienen ehrliches Lob.
Es soll hier doch nicht verschwiegen werden, daß es junge, brotlose Bühnenbildner gibt, die mit einfachen Mitteln ganz andere Dekorationen zustande brachten wie der Anstreichermeister, der hier am Werte war. Alexander von Sacher- Masoch.
„ Bockbierfest."
Atrium.
Das ist alles bekannt. Der reiche Provinzfabritant, angeblich eingeschworener Antialkoholifer, tommt nach Berlin und offenbart seine Liebe für den Alkohol. Außerdem geschehen auf dem Bockbierfest in der Hasenheide die üblichen Verwechslungsgeschichten, die man als eisernen Bestandteil der Situationslustspiele der Firma Blumenthal und Radelburg ansehen kann.
Dent Tonfilmschmant fällt nichts anderes ein, als jetzt die ver ftaubten Bühnenrequisiten für den Film neu anzupinseln, und die einzelnen Typen tragen nur moderne Kleider, sonst sind sie der Charakterkomiker, der Bonvivant, die Naive und die komische Alte, über die unsere Großeltern einmal lachten. Selbst die Handlung hat ihre Borbilder etwa in den ,, Logenbrüdern" oder in ,, Großstadtluft" und die Chansons flingen ebenfalls nicht besonders originell.
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Carl Boese inszeniert nach bewährten Mustern dieser Gattung, die Darsteller spielen, wie man es gewöhnt ist. Nur Ida Wüst gibt mehr als das beliebte Schema. Als alternde Kabarettistin ist sie liebende und besorgte Mutter, eine Frau, die sich und ihre Tochter bürgerlich rangieren möchte. Die Wüst zeichnet völlig unaufdringlich, mitten in dem Cancan üblicher Wize und Typen steht hier ein Mensch, der die Tragik seiner Eristenz ahnen läßt. F. Sch.
Verbilligter Tonfilm?
In der Aula des Kleist Lyzeums veranstaltete vor Vertretern der Presse und vor Interessenten die Deutsche hochbild- Gesellschaft München eine Vorführung ihrer Nadelton film Apparatur. Es handelt sich dabei um einen Apparat, der die kostspielige Tonfilmantage ersetzen soll und es dadurch den kleinsten Kinotheatern ermöglichen würde, Tonfilme zu [ pielen.
werden von einer der Empfangsdamen verabschiedet, halblautes Geflüster. So? Aha! Ja natürlich, nein gewiß, wir werden etwas anderes arrangieren?. Neue Gäste kommen, müssen warten oder werden in eins der Zimmer geführt. Ich beginne allmählich zu merken: hier wird nicht nur für eine Millionärstochter ein Lebensgefährte gesucht. Es scheinen sich noch mehr Millionärstöchter" in ähnlicher Lage zu befinden. Diese elegante, moderne und sicherlich durchaus geschäftstüchtige Heiratsvermittlung blüht! Leicht angeknickte ältere Herren erscheinen, altmodische, sehr provinzielle; Ravaliere", die sicher auch eine Chance suchen, Glücksritter. Damen, denen man die Millionen" nicht ansieht, Ein jüngere, ältere, gut bürgerlich angezogene, elegante. traut zu sein. Ist er denn noch nicht da? Ich kann nur bis älteres Mädchen wird ungeduldig, sie scheint hier schon sehr verDie Anlage besteht aus einem sog.„ Synchronwert", aus fieben Uhr hierbleiben." Beschwichtigungsversuche. Sie geht un- Schalldose, Tonarm und Tonführung mit Schallstrahler. Der Anruhig auf und ab. Wartet sie auf einen Millionär? Sie selbst schluß erfolgt mittels biegsamer Welle direkt am Schwungrad der fieht so gar nicht nach Millionen aus, eher nach einer fleinen ge- Vorführungsmaschine und sichert dadurch absolute Synchronität drückten Hausdame, dem ,, Fräulein" für die Kinder, mit Familien zwischen Bild und Ton. Um dabei den Ton auf seiner natürlichen anschluß. Die beiden Empfangsdamen flüstern. Jns blaue" höhe zu halten, muß die genormte Frequenz von 24 Bildern pro Nein, um Gotteswillen, da ist doch" Das Geschäft scheint zu gehen, und man muß sich vor Komplitationen hüten.
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Endlich bin ich an der Reihe. Ich werde in ein größeres
Simmer geführt. Roja Rokokomöbel, rosa Tapete, in der Ede Herr, verbindlicher Geschäftsmann. Die Millionärstochter? Ja eine badende Nymphe. Herr von D., ein pausbädiger jüngerer natürlich, wir haben mehrere Millionärstöchter. Dh, reizenbe, junge Damen." Aber erst werden meine Personalien auf
genommen.
Meine Wünsche, ob die Zukünftige braun, schwarz oder blond fein foll, groß oder klein?
Eventuell eine junge Witwe oder eine geschiedene Frau? Wieviel Vermögen vorhanden sein soll? Ich bin ganz in der Rolle. Einheirat? Nein, das kommt gar nicht in Frage! Bargeld, selbstverständlich, und sofort verfügbar. Da haben wir hier!
Sefunde eingehalten werden. Der Preis beläuft sich bei fleiner Apparatur nur auf einige hundert Mart.
Zur Vorführung gelangten zwei Afte des Dupont - Films Atlantit". Es waren dies die Akte, die dem Schiffsuntergang Stimme zu starter Wirkung. Es scheint also, daß hier tatsächlich vorausgehen. Die Reproduktion war gut. Besonders tam Kortners eine Erfindung vorliegt, die eine Verbilligung der Tonfilm. wiedergabe, ohne daß die Qualität ber Borführung fintt, ermöglicht.
-t.
Der Berliner Lendvai- Chor veranstaltet am Sonnabend, den 27. Sep. tember, in Anwesenheit des Stomponisten Erwin Lendvai , ein Konzert in der Philharmonie, Bernburger Straße. Zum Bortrag fommen nur von ihm vertonte Männerchöre, größtenteils Erstaufführungen, Außerdem die fünf Sonette der Luize Labé, gefungen von Margarete Roll, inter Benleitung des Scammerordjesters der Philharmonifer. Beginn 8 Uhr, Gudrittspreis 9. 1.25.