richtig! rechts.) Bei der Zusammensehung des Hauses konnte er wissen, daß seine Angriffe das Gegentheil von dem bewirken mußten, was er bezweckte. Gin Zusammengehen aller Parteien in dieser Frage sei umfomehr zu wünschen, als weitere größere Biele anzuftreben bleiben.( Beifall.) Abg. Frhr. v. 3edlitz( ft.) theilt die Verfassungsbedenken
Jenes Artikels war furz folgender: Mitten in der Nacht ertönen| Berichterstattung mundet das so wenig, daß der opportunistische auf offener Straße laute Rufe wie: Vive la france!" und der Abgeordnete Descules einen freilich ganz aussichtslosen Antrag gleichen. An die Fenster eilende Anwohner sahen als Urheber plant, den„ General- Anzeiger " ganz abzuschaffen. der Rufe einen feingekleideten, den besseren Kreisen angehörenden Herrn gefolgt von einem anderen, der ihn zu beruhigen versucht. Dies Beginnen ist resultatlos, die Rufe werden MajestätsGegen Crispi aus der Schule geschwat beleidigungen. Die Nachtwächter erscheinen. Der Begleiter hat sein früherer Kollege, der Erkriegsminister Mocenni. des Abg. Rinteln nicht; daß die Mehrheit des Hauses dem Anparlamentirt leise mit ihnen und die Beamten verschwinden, ohne Dieser Herr hielt am Sonntag in Siena vor seinen Wählern trage des Dr. Sattler sich entgegenstellte, lag hauptsächlich an gegen den Rufer einzuschreiten. Dieses Verhalten ist um so auf eine Rede zu seiner und seiner Minister- Kollegen Bertheidigung. Der Begründung durch die Antragsteller. Seine Freunde werden fälliger und unerklärlicher, als diese Beamtenkategorie in Mül- Alle Schuld für die Niederlage von Adua suchte er auf den un der Vorlage zustimmen. hausen sonst sehr leicht zu Verhaftungen schreitet. Beugen glücklichen Baratieri zu wälzen. In seiner Mohrenwäscherei Abg. v. Pappenheim ( t.): Ein Theil meiner Freunde wollten bemerkt haben, daß der begleitende Herr erst in die ging Herr Mocenni aber ein wenig zu weit und erzählte, daß stimmt gegen die Vorlage, weil durch dieselbe das Zustande Tasche gelangt und dann gegen den einen Nachtwächter eine Be- mit bezug auf die afrikanische Expedition eine wahre tommen eines Boltsschulgesetzes hinausgeschoben wird. wegung gemacht habe, als ob er ihm etwas in die Hand drücke. Anarchie im Ministerium geherrscht und daß kein Mensch Abg. Plek( 3) hält die Bemessung der Staatsunterstützung Daraus deduzirte der Artikelschreiber, Genosse Martin, daß die einen Begriff von der wirklichen Lage gehabt habe. Noch nach für größere Städte, wie die Vorlage sie vorschlägt, für ungerecht. von Amba Aladfchi habe das Die Steuerreform habe keineswegs den Städten so große Vortheile Nachtwächter ein Geschenk angenommen hätten. Welche Erdem verlustreichen Treffen flärung die Sache vor Gericht erhalten hat, ist uns noch unbekannt. Ministerium den von ihm, Mocenni, erlassenen Befehl auf Ent: gebracht, daß fie den Staatszuschuß entbehren könnten. Wird dies Wir werden natürlich auf dieselbe zurückommen. Genoffe sendung von 6 Bataillonen Verstärkung, ohne ihm etwas Gesez angenommen, so bleibt das Zustandekommen eines VolksReßler erhielt seine Strafe als der verantwortliche Redakteur der u sagen, rückgängig gemacht, so daß er nur mit Mühe schulgesetzes ausgeschlossen; der Streit über dieses sängt erst da Volksstimme". Genosse Steßler soll erst gegen Bahlung einer die Entfendung einiger Verstärkungen noch schließlich durchsetzen an, wo die tonfeffionellen Bedenken aufhören. Raution von 6000 M. auf freien Fuß gesetzt werden.- konnte. Ferner erfahren wir, daß Varatieri's Absetzung schon 3 Wochen vor der Schlacht von Adua beschlossen, aber aus dem einem oder anderen Grunde nicht zur Ausführung gebracht und im nicht mitgetheilt wurde.
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Abg. Dr. Dittrich( 3.) spricht für die Vorlage. Abg. v. Ehnern( natl.) hat die anfänglich gehegten Verfassungsbedenken aufgegeben. Den Antrag wegen des Staats. beitrages für Großstädte haben seine Freunde wieder eingebracht; Von den Crispi'schen Telegrammen, die Baratieri zur Gründe der Gerechtigkeit sprechen für denselben, selbst wenn bei Schlacht zwangen, erzählte Mocenni nichts, aber was er erzählte, dessen früherer Begründung ein hartes Wort gefallen sein sollte. genügt, um zu beweisen, daß im Ministerium Crispi nicht blos Mit diesem Gesetz lassen Sie einen Stachel bei den großen Städten die größte Korruption und die gewaltthätigste Brutalität ge zurück und beeinflussen nachtheilig deren Boltsschulwesen. Nehmen herrscht hat, sondern auch eine wahrhaft unglaubliche Lotter- Sie den Antrag Sattler an, ich bin überzeugt, daß der Finanzwirthschaft.minister die Borlage an den 11/2 Millionen Mehraufwendungen, die der Antrag Sattler bedingt, nicht scheitern lassen wird.
England.
In Saarburg wurde, wie die Frankf. 3tg." mit theilt, ein zweiter Polizeibeamter namiens Grau unter dem Verdachte verhaftet, den im Polizeiarrest vor Hunger gestorbenen Musikanten Stick eingesperrt und tagelang ohne Nahrung gelassen zu haben. Der französische Staatsangehörige J. Roncard, der Kollekteur des Metzer Gesellen vereins, wurde ohne Angabe von Gründen aus den Reichslanden ausgewiesen.- Die der Schulkommission württem bergischen Abgeordnetenkammer beschäftigte sich London , 21. April. Im englischen Unterhause( Bravo ! links.) 5 Tage lang mit den Petitionen der Volksschullehrer, in welchen erklärte Herr Chamberlain, es feien jüngst so viele Minister Dr. Boffe: Wäre der Antrag Sattler von Anfang diefelben zur Organisation des Volksschulwesens, der Lehrer- Fälle vorgekommen, in denen selbst amtliche Mittheilungen an ruhig und fachlich diskutirt, so hätte sich eine Verständigung bildung und der ökonomischen Verhältnisse der Lehrer 2c. Stellung in Südafrika in übertriebener oder entstellter Form wohl finden lassen.( Sehr richtig!) Ein Unrecht gegen die nehmen und ihre Wünsche vortrugen. Die Kommission beschloß verbreitet wurden, daß es die Regierung für zweck: Städte liegt in der Vorlage nicht. Hätte sich die Mehrheit des Abgeordnetenkammer zu empfehlen: Einführung der mäßig gehalten habe, um Mißverständnisse zu verhindern, Hauses für eine günstige Stellung der Großstädte entschieden, so fachmännischen Bezirksschulaufsicht, Uebertragung der in Kapstadt den Charakter der britischen Verwäre die Regierung wegen einiger hunderttausend Mart dem Oberaufsicht über die evangelischen Boltsschulen it är tungsbewegungen genau bekannt zu geben und Beschlusse nicht entgegengetreten. Wie die Dinge beute liegen, an eine selbständige Oberschulbehörde, die gleichzeitig den Präsidenten Krüger von den Absichten Englands muß die Regierung an den Beschlüssen zweiter Lesung festdem Konsistorium abzuzweigen ist, Befreiung der zu unterrichten. Der Staatssekretär erklärte sodann, seine halten. Lehrer von der Verpflichtung zum Meßnerdienst Aufmerksamkeit sei auf die Einfuhr von Kriegsmunition nach der ( Küsterdienst.). E3 wäre somit, falls diese falls diese Vorschläge Südafrikanischen Republik gelenkt worden, eine Einmischung erin der Kammer angenommen würden, ein kleiner Schritt zu der scheine aber nicht gerechtfertigt, wenn man nicht beweise, daß diese Forderung: Trennung von Schule und Kirche gemacht. Weiter Vorbereitungen anderen Zwecken als denen der Defensive dienen wird der Kammer zur Berücksichtigung empfohlen, die Schüler sollten. Der Generalfonsul der Südafrikanischen Republik habe zahl einer Klasse auf 70, bei Abtheilungsunterricht auf 90 fest- positiv versichert, daß seine Regierung feine ausländischen Solzusetzen, auch soll der finanziellen Befferstellung der Lehrer näher oaten in das Land ziehe. Es kämen, fuhr der Staatssekretär getreten werden. Bei vielen Fragen ließ sich die Kommission fort, viele fremde Einwanderer nach Transvaal , zweifellos von der ungünstigen finanziellen Lage des Staates Leute, die unter dem Konskriptionssystem militärisch ausgebildet leiten, es wäre aber endlich einmal an der Zeit, wenn der Volks- feien. Von dem Präsidenten Krüger habe er teine neue Mit schule mehr Beachtung als seither geschenkt würde und das Spar- theilung hinsichtlich der Einladung, nach England zu kommen, system an anderen Stellen in Erwägung käme. empfangen.
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Desterreich.
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Abg. v. Knapp( natl.) verhält sich ablehnend gegen die Vorlage wegen der Echädigung der Großstädte; er wünscht, daß der Antrag Sattler noch in dritter Lesung Annahme findet, damit auch seine Freunde dem Gefeße zustimmen können. Abg. Knörcke( fr. Vp.) erklärt, daß er und seine Freunde gegen die Vorlage stimmen werden, weil deren gute Bestimmungen weit überwogen werden durch das Unrecht gegen die Großstädte.
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Abg. Dr. Sattler( natl.): Aus dem Vorwurfe gegen mein Auftreten tönnte man folgern, daß die konservative Partei ihre Entschließungen nicht nach sachlichen Erwägungen faßt, sondern nach augenblicklichen Empfindungen. Gegen solchen Borwurf nehme ich die tonservative Partei energisch Stockholm , 22. April. Bei der gemeinsamen Abstimmung in Schutz.( Heiterkeit.) Redner empfiehlt seinen Wien , 21. April. Abgeordnetenhaus.( Fort- der beiden Kammern nahm der Reichstag heute mit 207 gegen gegen den früheren ermäßigten Antrag zur Beitragsleistung für fegung der Wahlreformdebatte.) Nachdem Kramacz 168 Stimmen die Regierungsvorlage, betreffend die Bewilligung die Großstädte zur Annahme. ( Jungczeche) die Einführung des allgemeinen von 11 780 000 Stronen für das neue Flotten material Abg. Ehlers( frs. Vg.) bittet mindestens den Antrag Sattler Wahlrechts befürwortet hatte, führte Minister an; von dieser Summe werden 5440 000 kronen für das nächste anzunehmen; die Regierung würde gewiß die Vorlage wegen Rittner in längerer Rede aus, daß das Ministerium das Jahr verlangt. Von den 207 für die Vorlage Stimmenden ge- der geringen Mehrausgabe von 14 Millionen nicht scheitern gegenwärtige System der Interessenvertretung bören 141 der ersten, 66 der zweiten Rammer an. Gegen die lassen. in Desterreich für reform bedürftig erachte, daß die Vorlage stimmten 8 Mitglieder der ersten und 160 Mitglieder Damit schließt die Generaldebatte. Reform jedoch zur Zeit undurchführbar fei. Der zweiten Kammer. Daher bleibe nichts anderes übrig, als die Interessenvertretung unberührt zu lassen und das Wahlrecht nach
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Möglichkeit zu verallgemeinern. Die Regierung Madrid , 22. April. Der„ Nacional", ein Regierungsorgan, ertiäre sich jedoch unbedingt gegen die Beschreibt, die tubanischen Aufständischen würden die feitigung der Interessenvertretung und gegen Waffen, selbst wenn die Autonomie von Kuba zugestanden würde, die Einführung des allgemeinen Wahlrechte 3. nicht niederlegen. Das einzige Mittel, den Aufstand zu beenden, Nach längerer Debatte wurde alsdann die Verhandlung ab. sei daher Waffengewalt.- gebrochen. Afrika .
Präsident v. Köller spricht seine Meinung dahin aus, daß er eine Verfassungsänderung zwar nicht als vorliegend erachte, nach Feststellung des Gesetzes jedoch eine AbStimmung über diese Frage herbeiführen werde. In der Spezialberathung werden die§§ 1 bis 10 der Vorlage angenommen mit einigen von den Antragstellern als lediglich redaktionell bezeichneten Anträgen Jauer Dpfergelt. Der§ 11( Anrechnung der Dienstzeit an Privatschulen) ge langt in einer neuen, von Jauer- Opfergelt beantragten Fassung zur Annahme, welche ebenfalls von den Antragstellern als redaktionelle Berbesserung bezeichnet wird.
Die§§ 12 bis 26 bleiben im wesentlichen unverändert. Zu 27( Leistungen des Staates) liegt der Antrag
Jm weiteren Verlaufe der Sigung wurde die Dringlichkeit Massanah, 21. April .( Agenzia Stefani".) Zwei Landleute des Antrages des Ruthenen Romanczut ab überbrachten heute dem General Baldiffera ein Schreiben Menelik's gelehnt, durch den die Regierung aufgefordert wird, die und ein solches von Ras Mangascha. Der Negus schreibt, da Verwaltungsbehörden anzuweisen, die Aus die von ihm dem Major Salsa vorgeschlagenen Präliminarien übung des Vereins- und Versammlungsrechtes nicht angenommen worden seien, ersuche er um die Rück- Dr. Sattler( natl.) vor. Danach soll bei Bemessung des zu ermöglichen und zu dessen Begründung der Abgeordnete sendung der beiden darauf bezüglichen Briefe. Inzwischen Staatszuschusses nicht, wie nach den Beschlüssen zweiter Lesung, Romanczuk auf die Praxis der Behörden in Galizien hinwies, werde er den Major Salsa als Geisel zurück- die Steuerfraft der Gemeinden in betracht gezogen werden, welche den Ruthenen die Abhaltung von Versamm behalten und verspreche, ihn wieder frei zu lassen, sobald die sondern den Gemeinden, 100 die älteren StaatsIungen unmöglich mache. Als im Verlaufe der Debatte Schreiben zurückgegeben worden seien. Ta General Baldiffera beiträge höher sind, als die nach diesem Gesez, die älteren der Abg. Pernerstorfer erklärt hatte, wenn es ein fein Interesse daran hatte, die erwähnten Schriftstücke zurück- Beiträge weiter gezahlt werden. Land gäbe, wo das Bolt ein Recht habe, sich zu zubehalten, so sandte er sie alsbald zurück. In seinem Schreiben Von dem Abg. Porsch( 3) ist beantragt, in Fällen von erheben, so sei dies das Volk der Ruthenen in versicherte Ras Mangascha, daß der Negus ihm aufgetragen Gemeinde Ginverleibungen den vollen an die Galizien , bezeichnete Abg. Eczepanowski diese Aeußerung als babe, er solle mit General Baldissera Freundschaft schließen. Einzelgemeinden bisher gezahlten Staatsbeitrag weiter au eine unerhörte Provokation und Aufreizung zu Mord und Brand. Ras Mangascha fügt in seinem eigenen Namen hinzu, daß er zahlen. Der Abg. Pernerstorfer wurde zur Ordnung gerufen.- den Frieden liebe und suche. General Baldissera erwiderte, auch Nach längerer Debatte wird der Antrag Dr. Sattler ab= General Baldissera betrachtet indessen gelehnt, der Antrag Porsch dagegen angenommen die Verhandlungen als abgebrochen. und mit dieser Alenderung der§ 27.§ 28 wird genehmigt Bern , 21. April .( Köln . 3tg.") Der Bundesrath genehmigte die Verfügung des Militärdepartements, durch welche Südafrikanisches. Bei der„ Bechuanaland Er- und sodann das ganze Gesetz, unter Verzicht auf DruckBeschlüsse dritter Lesung genehmigt. Eine zwei Brigade - und sieben Regimentskommandanten der Kavallerie, ploration Company" ist heute Vormittag folgende Depesche ein- legung welche in einer Eingabe Stellung gegen ihren neuen Waffenchef, gegangen: Buluwayo, 21. April, nachmittags 4 Uhr. Die Lage große Mehrheit des Hauses erklärt sich gegen eine noch Oberst Markwalder, genommen hatten, die ersteren mit zwölf, ist ernst. Die Matabili haben sich in einer Stärke von ungefährmalige Abstimmung nach 21 Tagen, verneint also das Vorletztere mit zehn Tagen Arrest bestraft werden.- 14 000 Mann der Stadt bis auf drei Meilen genähert, 1150 be- liegen einer Verfassungsänderung. freundete Eingeborene sind in der Stadt angekommen." Es wird sodann die Resolution der Kommission disFrankreich. Am 20. April früh rückten über 200 Mann von Buluwayo futirt: Die Regierung wolle dem Landtage baldigit ein allParis, 20. April .( Eig. Ver.) Die gestrige Ergänzungsaus, um die Matabili vor der Stadt anzugreifen. Sie trafen gemeines auf christlicher Grundlage ruhendes Volksschulgeset vorwahl zum Senat im Departement Seine- et- Marne bedeutet den Feind in großer Stärke 5 englische Meilen nordöstlich von legen. wiederum, wie die Ergänzungswahl des vorigen Sonntags im der Stadt an und zogen fich, nachdem einige Schüsse abgegeben Seinedepartement, eine wirkungsvolle Kundgebung für das demo- waren, in die Stadt zurück. Schweiz
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er liebe den Frieden.
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Abgeordnetenhaus.
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fratische Minifterium. Der Anhänger des Ministeriums, Wie dem„ Daily Telegraph " aus Pretoria gemeldet wird, Bastide( sozialistischer Rabikaler), siegte über seinen opportu. ftellt Präsident Krüger in Abrede, daß von der Chartered nistischen Gegner, Droz. Damit verlieren die Opportunisten einen Company bereits eine Entschädigung verlangt sei. Sig. Zugleich zeigt Bastide's Wahl, was von den Protesten der Generalräthe gegen die Steuerreform zu halten ist. Der Generalrath von Seine- et- Marne , zu dessen Mitgliedern die beiden Kandidaten zählen, hatte sich nämlich mit 16 gegen 6 Stimmen gegen die Reform ausgesprochen. Dabei stimmte der in den Senat ge= 57. Sigung vom 22. April 1896. 11 Uhr. wählte Bastide mit der Minderheit, der unterlegene Droz mit Am Ministertische Dr. Bosse, Dr. Miquel und der Mehrheit. miffarien. Ein heftiger Streit zwischen dem Vorsitzenden der Budget- Das Haus genehmigt in erster und zweiter Lesung die Nofommission, Tochery, und dem Minister des Innern, velle zur rheinischen und westfälischen Städte Sarrien , hat zur Verblüffung der Ordnungspartei mit einem Ordnung.( Nach der Vorlage sollen die Fristbestimmungen Gewinn für die Sozialisten geendet. Cochery war in für die Feststellung der Wählerlisten, die jetzt festgelegt sind, sittliche Entrüstung gerathen darüber, daß der offizielle Gemeinde- fünftig durch Ortsstatut geändert werden können.) Anzeiger( Bulletin des Communes") aus der Einkommensteuer- Es folgt die dritte Lesung des Lehrerbesoldungs: Debatte nur die Rede des Finanzministers Doumer gebracht hatte. Gefetes.
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Hierzu liegt vor ein Antrag Dr. Arendt ut. Gen.( ft.): hinter Grundlage zu setzen: unter Abstandnahme von den zur Erreichung dieses Bieles nicht erforderlichen mit der Staatshoheit unvereinbarlichen Vorschlägen des Entwurfs von 1892. Abg. Hobrecht( natl.) empfiehlt den Antrag Arendt zur Annahme.
Abg. Bartels( t.) bittet den Abg. Arendt, seinen Begriff von der konfessionellen Schule darzulegen und lediglich der Resolution der Rommission zuzustimmen.
Minister Dr. Boffe will in eine Debatte über ein BoltsKom- schulgesetz nicht eintreten. Unsere Volksschule sei verfassungsmäßig eine christliche und konfessionelle. Aber augenblicklich lasse sich nicht sagen, daß der Zeitpunkt zur Einbringung solcher Vorlage schon gekommen sei; er tann sehr bald fominen, er kann sich auch verzögern.( Heiterfeit.) Sobald die Regierung den Zeitpunkt für getommen erachtet, wird die ( Unruhe, Regierung die Vorlage einbringen. Beifall und vereinzeltes Zischen.)
Ein Vertagungsantrag des Abg. v. Eynern wird ab. gelebnt. Abg. Rickert( frs. Vg.): Nach der Beseitigung des Zedlih'schen Entwurfs glaubt man in der Bevölkerung, daß eine längere Zeit der Ruhe eintreten werde. Anträge, wie diefe Resolution, wird man sich im Lande merken. Die Verwaltung wird im Zedlig'schen Geiste geführt. Was wollen Sie denn? Glauben Sie Kultur und Fortschritt hemmen zu können?( Heiterkeit rechts und Bravo ). Wollen Sie das Gefez berathen, so thun Sie es furz vor den Neuwahlen. Bringen Sie( rechts) doch selbst ein Gesetz ein; wir werden dann auf dem Posten sein.
In einer heftigen Epistel an den Minister des Innern ver- In der Generaldebatte erörtert langte er im Namen der Budgetkommission eine nachträgliche Abg. Rintelen( 3.) zunächst die Verfassungsfrage. Art. 25 Richtigstellung" im Gemeinde- Anzeiger. Es stellte sich indeß der Verfassung gestatte nur aushilfsweises Gintreten des heraus, daß die Redakteure des Anzeigers lediglich in Gemäßheit Staates mit feinen Leistungen für die Volksschule und Art. 26 der unter den opportunistischen Ministerien geübten Praxis, ohne verlange ein einheitliches Gefeß, welches das Schulwesen regeln jede Einmischung seitens der Regierung gehandelt hatten. soll, während die Vorlage nur einen Theil des VolksschulEs müssen deshalb diejenigen Förmlichkeiten Sarrien setzte sich daher über die Zumuthung hinweg. Einen wesens regelt. zweiten, noch heftigeren Protest Cochery's beantwortete er mit beobachtet werden, die für eine Verfassungsänderung vor einer aftenmäßigen Aufzählung aller wichtigeren Fälle, wo die geschrieben sind und Redner behält sich vor, einen dahingehenden Re der jeweiligen opportunistischen Minister allein ab: Antrag zu stellen. wurden, gedruckt ohne daß Cochery damals, als seine Minister Dr. Boffe: Die Verfassungsfrage ist in der politischen Freunde am Ruder waren", daran etwas auszusehen Kommission eingehend erörtert worden und dort, in Uebereingehabt hätte. Schließlich wurde im letzten Rabinetsrath stimmung mit der Regierung ist eine Verfassungsänderung in beschlossen, fortan im Gemeinde- Anzeiger den von den Kammer- den Bestimmungen der Vorlage nicht gefunden worden. redakteuren verfaßten, abgekürzten Bericht über die Parlaments- Abg. v. Heydebrand( f.): Wir werden eine Alenderung des debatten zu veröffentlichen. Dieser Beschluß kommt nun in erster§ 11( Anrechnung der Dienstzeit an Privatschulen) herbeizuführen Linie den Sozialisten zu gute. Bei der qualitativ und quantitativ fuchen und dann für das ganze Gesetz stimmen. Wir verwahren hervorragenden Betheiligung unserer französischen Genossen an uns gegen die nationalliberalen Vorwürfe einer Beraubung der den Kammerdebatten wird der„ Gemeinde- Anzeiger", der in ganz Großstädte; die Vortheile aus der Vorlage hat nicht das platte Frankreich am Eingang der Gemeinderathshäuser angeschlagen Land, sondern die Lehrerschaft. Herr Dr. Sattler hat mit seiner Abg. Jrhr. v. 3edlik( t.): Der Ausfall der 1893er Wahlen wird, ein vorzügliches Propagandamittel des Sozialismus ab wenig geschickten Tattit sich nicht um das Zustandekommen der hing nicht von der Schulfrage, sondern mehr von der Militärgeben. Den ordnungsparteilichen Rämpen für unparteiische" Borlage im Sinne seiner Partei verdient gemacht.( Sehr vorlage und von der agrarischen Bewegung ab.( Beifall.) Das
Ein nochmaliger Antrag v. Eynern auf Vertagung wird wiederum abgelehnt.
Abg. Porsch( 3) erklärt sich für die Kommissionsresolution. Die Wahlen vom Jahre 1893 waren die Antwort auf das Zedlig'sche Schulgesetz.( Lebhafter Beifall.) Uns könnte die Regierung keinen größeren Gefallen thun, als das Abgeordneten haus wegen dieses Gesezes aufzulösen.( Lebhafter Beifall rechts.) Ein dritter Bertagungsantrag des Abg. v. Ehnern wird wiederum abgelehnt.