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Mehr als 47000 Ehen wurden im Jahre 1929 in der Reichshauptstadt geschlossen aber nicht in allen Fällen bedeutet die geschlossene Ehegemeinschaft einen Bund fürs Leben.
Im Laufe der letzten Jahre macht sich vielmehr eine steigende Tendenz in der Zahl der Ehescheidungen bemerkbar während 3. B. noch im Jahre 1923 insgesamt 6700 Ehen geschieden wurden, bezifferte sich die Gesamtzahl der gelösten Ehen im vergangenen Jahre auf 8183, was immerhin eine Zunahme um 1682 oder 25,1 Proz. in sechs Jahren bedeutet. Dabei ist das beträchtliche Anwachsen der Ehescheidungsklagen eine Erscheinung der aller. jüngsten 3eit; noch in den Jahren 1924 bis 1928 blieb die Zahl der jährlich gelösten Ehen mit 7500 im Durchschnitt ziemlich tonstant, wogegen das verflossene Jahr 1929 eine Zunahme um rund 650 Ehescheidungen oder 8,6 Proz. gegenüber dem Jahre 1928 erbrachte.
Wie aus den näheren Angaben über die im Jahre 1928 geschiedenen Ehen hervorgeht, frat das Verlangen auf Trennung der Ehe in den meisten Fällen nach einer Ehedauer von 5 bis 10 Jahren ein; an zweiter Stelle stehen Ehescheidungen nach 10- bis 15jähriger Ehe.
Dagegen ist es zum mindesten sehr erstaunlich, daß Ehen noch geschieden werden, nachdem die Ehegatten bis zur silbernen Hochzeit den Lebensweg gemeinsam beschritten und 25 Jahre lang Freud und Leid miteinander geteilt hatten. 450 Ehescheidungen nach mehr als 25jähriger Ehedauer legen jedoch Zeugnis davon ab, daß derartige Fälle durchaus nicht zu den Seltenheiten gehören. Weit zeitgemäßer sind dagegen 298 Ehescheidungen nach 1- bis 2jähriger Ehe; in 103 ganz modernen Fällen dauerte die Ehegemeinschaft noch nicht einmal ein ganzes Jahr, und man denkt an den Schlager: Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht!
Unter den Ehescheidungsgründen stehen sowohl auf männlicher als auch auf weiblicher Seite schwere Berlehungen ehelicher Pflichten an erster Stelle.
In sehr vielen Fällen ist und zwar auf männlicher Seite noch stärter als auf Seite der Ehefrauen- Ehebruch als Scheidungsgrund angeführt, während die Fälle böslichen Verlassens oder von Geiestrantheit einer der beiden Ehegatten relativ selten sind. Lebensnachstellung gibt nur in einem einzigen Falle begründete Veranlassung zur Scheidung der Ehe.
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Im Alter standen die meisten der Geschiedenen Männer und Frauen zwischen 30 und 35 Jahren, so daß die Voraussetzungen für das Eingehen einer neuen Ehe gegeben waren, sofern die Beteiligten nicht vorzogen, fortan einsam ihren Lebensweg zu wandeln.
Er stieß die Braut ins Waffer.
Geständnis nach vier Jahren.
Bor furzem stellte sich bei der Steffiner Kriminalpolizei ein 23 Jahre alter Willy Wachsmuth mit der Selbstbeschuldigung, daß er im Jahre 1924 seine Braut, die 18 Jahre alte Gertrud Wagner, von der Charlottenbrücke in Berlin ins Wasser gestoßen habe.
Nachfragen, die beim Berliner Polizeipräsidium gehalten wurden, ergaben, daß Wachsmuth sich um zwei Jahre geirrt haben mußte. Am 4. März 1926 wurde in der Nähe der Charlottenbrücke die Leiche eines jungen Mädchens aus der Havel gelandet. In der Toten wurde bald die 18jährige Gertrud Wagner erkannt. Zunächst glaubte man an einen Selbstmord, bis das Geständnis die Tragödie enthüllt hat. W., der inzwischen nach Berlin gebracht worden und hier von der Inspektion A vernommen worden ist, gibt an, daß er und seine Braut ursprünglich gemeinsam aus dem Leben scheiden wollten. Er fühlte sich nicht befriedigt von seinem Leben, und auch das Mädchen hatte unter mißlichen häuslichen Verhält niffen zu leiden. Das Paar fuhr nach der Brücke hinaus und W. stieß Gertrud Wagner ins Wasser. Sie ging gleich unter. Ihm selbst fehlte dann der Mut, ihr nachzuspringen. In seine Wohnung in der Rosto det Straße fehrte er nur zurüd, um seine Sachen zu holen und ging dann auf Wanderschaft. Die ganze Zeit hindurch wurde er aber den Gedanken nicht los, daß er den Tod des Mädchens auf dem Gewissen habe, und so stellte er sich jetzt doch der Polizei. An der Wahrheit seiner Aussage ist kaum zu zweifeln.
W. behauptet, daß die Brücke im Jahre 1926 anders ausgesehen habe. Das stimmt, denn die Brüde ist inzwischen umgebaut. Auch sonst sind verschiedene Einzelheiten nachgeprüft und als richtig befunden worden.
Max Bahr gestorben.
In Landsberg an der Warthe , der Stätte seines jahr. zehntelangen Arbeitens und Schaffens, ist im Alter von 82 Jahren der Senior der dortigen Demokratischen Partei, Fabrikbesitzer Mag Bahr, gestorben. Was Ernst Abbe für Jena , das war Mar Bahr für die industrie- und gewerbereiche Hauptstadt der östlichen Mark. Im Jahr der deutschen Revolution 1848 in Landsberg geboren, begründete er dort 1877 eine Sackfabrik und 1903 eine Jutefabrik, die ein Jahr vor dem Krieg 2000 Arbeiter beschäftigte. Für das Wohl dieser Arbeiter nach besten Kräften zu sorgen war seine Lebensaufgabe. Er begründete einen Gemeinnüßigen Bauverein, der annähernd 1000 Wohnungen errichtete, und ging dann an sein Hauptwert, das Landsberger Volkswohlfahrtshaus dem eine Turnhalle, eine Boltsbibliothek, Bereins. und Versammlungsräume angegliedert waren. Ein Jahr vor seinem Tode konnte er sein Wert durch ein großartiges, von dem Berliner Architekten Crzelliger eriichtetes modernes Schwimmbad mit allen medizinischen Bädern frönen. Bahr war Mitglied der Nationalversammlung und 1920 bis 1924 Mitglied des Reichstags.
Amerikas , Alkohol- Kleinkrieg.
Aus New York wird gemeldet: Sechs Beamte der Prohibitionsbehörde, die in einer Brauerei in der benachbarten Stadt Elizabeth( New Jersey ) eine Haussuchung vornehmen wollten, wurden von zwölf Männern überfallen, entwaffnet und ge= fangengenommen. Ein weiterer Beamter, der vor dem Eingang der Brauerei Wache stand, hörte den Tumult, drang in das Gebäude und eröffnete Feuer gegen die Angreifer, wurde jedoch durch acht Schüsse, die sämtlich trafen, getötet. Die Täter enttamen in einem Automobil.
Der Sozialistische Hochschulausschuß an der Berliner Uni. versität, Berlin N 6, Albrechtstraße 11, Fernspr Norden 944, unterhält ein eigenes Wohnungsamt, das bestrebt ist, aus. wärtigen Rommilitonen gute und preismerte 3immer in parteigenössischen Kreisen zu vermitteln.
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