Emir
In der Stadt von Timurs des fagenhaften Iamerlan Ruhm, wohin er die Beute feiner Kriegszüge brachte, mohin unter Lebensgefahr der Benetianer Marco Polo tam, um den großen Khan zu sehen, in der Stadt seiner Liebe und jeines Glüds, errichtete Tamerlan fich ein Mausoleum.
Roch marschierten seine Heere siegreich durch die fernsten Weltteile, noch pulſte heißes Blut in seinem Herzen aber schon stand das Mausoleum und erinnerte an Bergänglichkeit, an Unabänder liches, an die Eitelkeit des Ruhms und der Eroberungen.
Leuchtende Reffe vergangener Pracht.
Bis auf den heutigen Tag glänzen himmelblau die wunder baren Zierornamente der Mausoleumstuppel, bis heute haben sich die schweigsamen Koranverse nicht verwischt, die in den Marmor der Wände eingegraben find. Immer noch liegen die Platten, über die der wißbegierige Venetianer schritt, über die man den toten Körper Tamerlans trug. Sein Ruhm überdauerte die Jahrhunderte, und der alte Scheich Abu Djalil bemacht noch heute die Stille der Gruft, pflanzt Blumen am Eingang, und führt mit der Laterne in der Hand Europäer an die Grabftätte und zeigt ihnen die Blatte, auf der die Großtaten Timurs und seiner Borfahren aufgezeichnet find.
Hier in dem Mausoleum versammeln sich jeden Freitag morgen auf Teppichen die Freunde des Scheichs rings um das Schachbrett. Timur liebte diese Geistestämpfe mehr noch als die Kämpfe der Schlacht, und jetzt versammeln sich die Schachspieler an bestimmten Tagen, wie ihm zu Ehren. Denn es ist schon fast völlig vergessen, daß dieser Brauch von dem Scheich erst in seiner Jugend, Dor vierzig Jahren, eingeführt wurde.
3m Bann der 64 Felder.
Europa fennt seine Schachmatadoren. Sie halten pruntvolle Weltmeisterschaften ab. Afien liebt feinen Lärm. Es verehrt seine Geisteshelden auf ein andere Art. Dichter, Sterndeuter, Schachspieler ihre Namen fennt man durch Jahrhunderte, aber weder zu Leb zeiten noch nach ihrem Tode wird Lärm um sie gemacht. Man verheugt sich schweigend und mit Ehrfurcht vor ihnen, man lernt und singt ihre Lieder, man deutet Schicksale nach ihren Sternbüchern und verfolgt aufmerksam mit Spannung ihre Schachpartien. Bei biesen Schachpartien spotten die Spieler selbst über ungeschickte Züge ihres Gegners, freuen sich, wenn ihnen ein guter Zug gelungen ist. Die Umgebung mischt sich in das Spiel hinein, man regt sich auf, nimmt Partei. Ein Teil beräte den einen Spieler, ein zweiter den
anderen, ein Massenspiel entwickelt sich, und diese ganze Gesellschaft non langjamen, ehrwürdigen Männern, denen von alten Beijen Gleichmut eingeimpft wurde, verliert die Selbstbeherrschung vor dem hölzernen Schlachtfeld.
Bis jetzt besitzt der Orient feine Schachbücher, die Spieler tennen feine Theorie, und menn sie trotzdem die Europäer besiegen, die sich mit ihnen in Kampf einlassen, so geschieht es aus zwei Gründen: dem Liftenreichtum und der Begeisterung. Hier verhält sich jeder zum Schachspiel wie zu einer Lebensphilosophie. Man spielt schnell, nedt einander während des Spiels, spottet. Jede Stadt hat einen Spieler, auf den sie stolz ist, und hierher, in das Mausoleum kommen die besten Spieler aus den umliegenden Städten.
Im Winter, wenn der Aufenthalt hier ungemütlich wird, spielt man abwechseind in der Wohnung jedes Teilnehmers die Nächte durch. Das Leben hat keine Eile. Der Boden ist mit Matten und Teppichen bededt, Süßigkeiten, Marmelade, Halwa, Nüsse und Tee stehen vor den Spielern; um Mitternacht wird Suppe und Plom ( ein Gericht aus Reis und Hammelfleisch) gereicht, die Spieler stärken sich und setzen sich wieder vor die Bretter. Manche legen sich, müde geworden, hin, der Hauswirt bedeckt sie sorgfältig mit einer Dede, und nach einem Ricerchen sehen sie das Spiel fort. Das ist die Nacht von Donnerstag auf Freitag.
Das tönende Brett.
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Bom europäischen Standpunkt ist das Schachspiel Gehirn ein gymnastik, ein Mittel gegen Gehirnverfettung. Hier ist Schach Reiterspiel, Kampf. Kein Mittel gegen verdorbenen Magen, sondern etwas vom Leben Unzertrennliches, ein Teil des Lebens. Die alten Schachbretter, in persischem Stil ausgemalt, haben keine zweifarbigen Quadrate ,, ein guter Spieler irrt sich nicht. Dafür sind sie mit einer besonderen Vorrichtung versehen: wenn man einen Bug macht und hier werden die Figuren hart aufgestellt, so gibt es einen musikalischen Klang. Und so wird jeder Turmzug, jedes Schach dem König von Musik begleitet.
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Mit Morgengrauen, wenn die Tore der Moscheen zum Gebet sich öffnen, trennen sich die Spieler. Mit Laternen und fleinen Bündeln mit Schachfiguren in der Hand und mit Süßigkeiten für die Kinder in den Taschen, verlassen die Spieler die Schachnacht. Und am Morgen fennt schon die ganze Stadt die Ergebnisse der Partien, bespricht die einzelnen Phasen des Spiels, und fällt ihr Urteil über alternde Meister und spricht ihre Anerkennung
neuen Siegern aus.
( Uebertragen von M. Charol.)
Peter Poller: Vom frommen Soldaten
Eines Abends brachte die Feldküche ein paar Kilo fromme Traftätchen, und die Essenholer mußten sie nach vorn in die Gräben mitnehmen. Bei uns flogen fie fürs erste in eine Ecke, um gelegentlich verbraucht zu werden.
Es war gerade ruhige Zeit im Abschnitt, und das Leben mar mitunter etwas langweilig. Das heißt, unseretwegen hätte es ja bis in die Emigfeit so bleiben fönnen, aber manchmal mußte man eben nicht recht, mas anfangen. So griff ich mir gelegentlich mal eine Handvoll von den Blätterchen, um ein bißchen parin zu schmötern.
Der Inhalt mar der übliche und wenig aufregend. Bleich füchtige Gedichte, salbungsvolle Betrachtungen, moralische Gejchichten für kleine Kinder und solche, die es werden wollten, und für uns Grabenschmeine wohlwollende Aufmunterungen, wie füß und ehrenvoll es doch sei, sich für Thron und Altar die Knochen faputschießen zu lassen.
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Schon wollte ich den ganzen Krempel wieder in die Ede zurück, Wunderbares merfen, da fiel mein Blid auf einen Artikel: Bon einem FrontErlebnis im Schüßengraben." fämpfer.
wieder hergestellt, so machen die mikroben wieder auf und bringen das Fleisch zur Fäulnis.
Sodann wurden Versuche angestellt mit kleinen Schalentierchen, die normalerweise etwa einen Meter tief an den Küsten leben. Bis zu einem Drud von 100 Atmosphären, der einer Wassertiefe von 1000 Meter entspricht, schienen sie sich ganz mohl zu fühlen und schwammen friedlich hin und her. Darüber hinaus murden sie von fonvulfivischen Zudungen erfaßt und schließlich fielen fie langjam auf den Boden des Gefäßes nieder. Lediglich einige Bewegungen der Fühler waren zu beobachten. Ueber 4000 Meter hinaus blieben fie völlig leblos. Wurden sie nicht allzulange unter hohem Druck gehalten, so erholten sie sich und nahmen ihre normalen Lebenss funktionen mieder auf.
Aehnlich verhält es sich mit anderen Wassertieren, die je nach ihrer Art eine verschiedene Widerstandskraft zeigen. Durchschnittlich hielten die Tiere einen Druck von 300 Atmosphären eine halbe Stunde lang aus. Mit den Fischen hatte man erhebliche Schwierigkeiten. Die Mehrzahl aller Fische ist bekanntlich mit einer Schwimmblase, die mit Luft gefüllt ist, ausgestattet. Während der Kompression geht die Luft in das Blut über und ruft, wenn der Druck wieder nachläßt, Schlaganfälle hervor, die den sofortigen Tod des Fisches zur Folge haben.
Die Versuche zeigen, daß es für sämtliche an der Oberfläche lebenden Tiere eine große Gefahr bedeutet, sich tiefer als 2000 Meter unter den Meeresspiegel zu begeben. Ob es eine Tiefe gibt, in melcher übrhaupt die Existenz von Lebewesen unmöglich wird, ist noch nicht erforscht. Jedoch scheinen fürzlich gemachte biologijche Experimente zu beweisen, daß bei einem Druck von 700 Atmosphären eine fritische Zone beginnt, wo nicht nur jede Muskel aufhört zu arbeiten, sondern wo auch nach einiger Zeit jede lebende Zelle zerstört wird.
Dr. Karl Hauck : Der gallische Hahn
Wohl kein Tierjymbol einer Großmacht hat soviele wechselnde Schidjaie erlebt, wie der gallische Hohn. Zuerst erschien der Hahn in der Deffentlichkeit während der großen franzöfifchen Revolution auf den sogenannten ,, Assignaten", dem in furzer Zeit wertlos gewordenen Papiergeld Frankreichs in jener Zeit. Mit dem Emporsteigen Napoleons 1. verschwand auch„ der das Licht und den Morgen einer besseren Zeit verkündende Hahn", denn der Raiser erklärte, er wünsche als Symbol Frankreichs und in deſſen Wappen kein Tier, das auf dem Mist lebe und vom Fuchs gefressen Da er nun die Symbol des altfranzösischen Königtums nicht den Adler der römischen wählen konnte, so nahm er Cäsaren als Sinnbild Frankreichs an. Nach seinem Sturz im Jahre 1815 wurden durch Ludwig XVIII , die Lilien in Frankreich wieder eingeführt, und sie blieben das Symbol des Landes, bis die Julirevolution vor 100 Jahren den Thron Karls X., des letzten Bourbonen umstieß.
werde.
bourbonischen Lilien, das
Ende der Schlacht nicht mehr mangelte. So hilft der Herr medte zu selbstherrliche Erinnerungen, als daß der Bürgerden Seinen!"
Dies schrieb der fromme Soldat im ,, Stuttgarter evangelischen Missionsblatt" Dom September 1916.
Ich war baff. Ich war einfach sprachlos! Ich trommelte die ganze Horde zusammen und las ihnen die Geschichte vor.
Bist du blödsinnig?" fragte der Heinepitt. Oder millst du uns verföhlen?
" Sie wurden fo mutend, baß fie nicht einmal barüber lachen fonnten.
Mensch, denen schreiben mir einen saugroben Brief!" rief der Schmig, der immer für radifales Borgehen war. Wir sizen doch nicht hier in der Schweinerei, um uns veräppeln zu laffen!"
,, Nein, das macht man anders", belehrte ich ihn. Wir fragen sehr höflich bei der Redaktion an, ob. fie uns nicht mitteilen will, mann und wo die Geschichte passiert ist, und wer der fromme Mann ist, der die Sache erlebt haben will. Das unterschreiben wir alle und dann wollen wir mal sehen, was sie antworten."
Der Brief nach Stuttgart wurde geschrieben, von 60 Mann unterzeichnet der Leutnant wollte leider nicht mit heran
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Hallo", dachte ich, das ist etwas für uns!" Und begann zu abgeschickt. Und dann warteten wir auf Antwort.
Studieren.
Der Artikel fing folgendermaßen an: ,, Bon einem treuen Mit gated unserer Gemeinde, das die legten Rämpfe an der Westfront mitgemacht hat, wird uns geschrieben: Es war an einem glutheißen Julitage. Die Sonne brannte unbarmherzig herab. Seit Tagen lagen wir im heftigsten Geschüßfeuer. Weder Verstärkungen, noch Lebensmittel fonnten zu uns heran. Wir standen im mahren Sinne des Bortes einzig und allein in Gottes Hand!"
Nun, das passierte öfter und war nichts Besonderes. Auch mar es ja die unangenehmste Begleiterscheinung des Krieges, daß man fich eben all zu sehr in Gottes Hand befand. Eine größere Möglichkeit des Gelbstschutzes wäre uns weit lieber gewesen. Aber nun meiter:
,, Jedoch über die ununterbrochene Lebensgefahr und den Stangel an Nahrungsmitteln hätte ich mich noch hinweggesetzt. Beit schlimmer mar der entsetzliche Durst, der uns peinigte. Kein Tröpflein Wasser war im Graben aufzutreiben. Die Zunge flebte uns wie verborrt am Gaumen. Fast verschmachtet waren wir, und teine Aussicht mar vorhanden, daß unsere Qualen gelindert wurden!
Mit Schmerz und Trauer muß ich nun sagen, daß meine Kameraden in dieser Lage. sehr wenig Gottesvertrauen zeigten. Sie fluchten und lästerten, statt im Gebet Erquidung zu suchen, mie ich es tat.
Aber mit Schrecken fühlte auch ich, wie das Fleisch immer stärker in mir murde, und in höchster Not sant ich mitten im Graben auf die Knie und begann mit lauter Stimme den Allmächtigen um Milderung unserer Leiden oder um Erlösung anzuflehen.
Spott und Hohn praffelte von allen Seiten auf mich herab. Man beschimpfte mich wegen meiner Frömmelei", man marf mich Da mit Erde und läfterte in den gottlosesten Ausdrücken. cine plöglich ein furchtbarer Krach ein Feuerstrahl Rauchmolfe! Und wie von einer Riefenfauft wurde ich ergriffen und gegen die Grabenwand geschleudert!
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Als ich wieder zu mir fam, sah ich etwas Furchtbares. Eine Granate war in unserem Abschnitt eingeschlagen und hatte ein tiefes Loch in die Erde gerissen. Ich selbst mar unverlegt geblieben, aber die anderen, die Spötter unb 2ästerer, lagen teils tot, teils entfehlich verstümmelt umher! Unzweifelhaft mar Gottes Zorn, der sie unmittelbar nach ihrem Berbrechen getroffen hatte!"
es
Soweit der fromme Soldat. Was nun aber weiter fam, war doch etwas starter Tobat!
,, Aber Gott straft nicht nur, die ihn verleugnet, sondern er hilft auch denen, die unverbrüchlich an ihn glauben! Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, aber als ich in den Granattrichter hineinblickte, sah ich in der Tiefe eine Quelle flaren, und reinen Baisers aus der Erde, sprudeln! Jauchzend rief ich alle die halb Berdurfteten, wies ihnen das Wunder, und wir erlobten uns dantbar an dem töftlichen Naß, das uns nun bis zum
und
Aber natürlich haben mir von den Stuttgarter Missionaren nje etwas gehört. Der geistliche Herr, der das Blättchen herausgab, hatte sicher feine Zeit zum Antworten. Er war scheinbar zu sehr damit beschäftigt, neue Wundermärchen von der Front auszudenken, die er seinen gläubigen Schäfchen vorjezen tonnte.
Als ich später im Stuttgarter Lazarett lag, da habe ich ihn mir mal oorgeknöpft. Da war er erst sehr betrübt über den schrecklichen Unglauben, der aus meiner Frage sprach, und dann mollte er mich melden, weil ich na ja!
Er hat es aber doch lieber unterlassen.
Natteroth:
Das auf Karl X. folgende Königtum Ludwig Philipps mußte wieder auf die Suche nach einem neuen Symbol gehen, denn die Lilien waren vom Bolt abgetan worden und der Adler Napoleons fönig" ihn hätte annehmen dürfen. So griff er denn wieder auf den Hahn der alten Assignaten zurüd, und bis zum Jahre 1852 frähte dieser wieder über den Geschicken Frankreichs . Bor dem Adler Napoleons III. mußte der Hahn meichen. Über nach dem Tage von Sedan im Jahre 1870 murde mit dem Raijer auch sein Adler des Landes verwiesen und bie, dritte Republie wählte wieder den Hahn, das Symbol ihrer großen Borgängerin aus dem Jahre 1789, zum Sinnbild Frankreichs ,
Uebrigens geht der Sahn als Ginnbild bes, alten Galfiens, des heutigen Frankreich , weit in die Jahrtausende zurück, und das lateinische Wort gallus" bedeutet zugleich ,, Hahn und Gallier". Schon auf den alten Münzen Galliens ist der Hahn zu finden und im Straßburger Museum befindet sich eine altrömische Bronzefigur, die einen Hahn darstellt, der in ein Kriegshorn bläst. Mit den Füßen padi er das Horn und mit dem Schnabel bläst er in das Mundstück. Da die weite Mündung des Horns senkrecht steht, so scheint die Statuette als Kerzenhalter gedient zu haben und der Hahn mag dabei wohl als Künder des Lichtes gedachi worden sein, als den ihn auch, wie oben ermähnt, die große französische Revolution betrachtete.
Wann hilft Lebertran?
Noch vor wenigen Jahren galt der Lebertran nicht nur dem Laien, sondern auch dem Arzt als das einzig fichere Heil- und Schutzmittel gegen verschiedene Krankheiten, insbesondere zur BerDie Ursache der hütung und Heilung der englischen Krankheit. Lebertranmirtung ist erst vor wenigen Jahren aufgedeckt worden, als es gelang, im Lebertran die beiden außerordentlich Vitamine, michtigen Vitamine A und B nachzuweisen, deren Fehlen in der Nahrung Wachstumsstörungen und Rachitis verursacht. Seitdem die chemisch biologische Forschung eine Gehalt bestimmung des Lebertrans ermöglichte, tonnte aber festgestellt mengen vorkommen. Englische Forscher wiesen nach, daß der Gehalt an beiden Vitaminen oft bis zum Achtfachen schwankt. Kein Wunder, daß die Heilerfolge sehr von der jeweiligen Güte" des Lebertrans abhingen.
5000 Meter unter Wasser werden, daß im Lebertranflets medicinde Bitamin
Bis zum Jahre 1860 mußte man noch nichts von der Existenz der Tiefseefische und kam infolgedessen zu der Berallgemeinerung, daß der Druck der großen Waffertiefen, feine lebenden Wesen zu ließe. As man Tiere gefunden hatte, die sich in einer Tiefe von mehr als 1000 Meter aufhalten, wurden diese Tatsachen äußerst steptisch aufgenommen. Erst 1865 fam man zu einer anderen Meinung. In diesem Jahre brach das Kabel, das durch das Mittelländische Meer zwischen Sardinien und Algier gelegt war, in einer Tiefe von 2000 Meter entzwei. Als es heraufgehoben wurde, zeigte es sich von einer Masse von Korallen und Muscheln umgeben, die einen Gürtel um das Kabel gebildet hatten, der doppelt so did wie das Rabel felbft war. Der französische Naturforscher Milne- Edwards fand, daß diese Muschel- und Schneckenarten dieselben seien, die man auch in geringeren Tiefen findet. Aber außerdem entdeckte er am Kabel noch zwei Polyper, die mit den Arten aus der Tertiärzeit identisch waren und die man längst ausgestorben glaubte.
Da die in der Tiefe lebenden Tiere nur tot zu uns an die Ober: fläche gelangen fönnen, versuchte man, das Geheimnis der Tiefseefische und Tiefseemuscheln dadurch zu ergründen, daß man die an den Küsten lebenden Wassertiere- fünstlich einem hohen Drud aus segte. Die Resultate, welche Regnard und Fontaine vom natur. wissenschaftlichen Institut in Paris fürzlich dabei erhielten, flären allerdings nicht über das Wesen der Tiefseerische auf, aber sie lassen erfennen, weshalb es den uns bekannten Lebewesen unmöglich ist, in größere Tiefen hinabzusteigen.
Der nötige Druck zu der Ausführung der Experimente murde durch eine hydraulische Bresse hergestellt, die eine Belastung der Behälter, in welchen sich die Fische befanden, mit mehreren hundert Atmosphären in wenigen Minuten möglich macht.
Die ersten Versuche zeigten, daß die Mikroben und Spaltpilze einen Druck von beinahe 500 Atmosphären aushalten. Nur fallen sie dabei in eine Art Lethargie, bei der sie ihre gewöhnliche Tätigkeit einstellen. Ein Stück Fleisch bleibt in folchem unter hohen Drud gesetzten Gefäß wochenlang frisch. Ist aber der normale Drud
Die Klinifer, die inzwischen die Forderung aufgestellt hatten, daß man zur Vermeidung von Gefahren nur ein genau eingestelltes Bitaminpräparat verwenden darf, waren daher nahe daran, den Lebertran als überholt ganz fallen zu lassen. Schon vor Jahrzehnten, ehe man überhaupt an Vitamine dachte, hatte man die Unzulänglichfeit des Lebertrans erfannt und war dazu übergegangen, den Lebertran durch Phosphorzujas zu verbessern". Dieser Zusatz ist jedoch nach unserer heutigen Anschauung abzulehnen. Auch weitere Versuche, den Lebertran zu ,, verbessern", schlugen zunächst gänzlich jehl. Nach Untersuchungen der Göttinger Kindertlinit garantiert nicht einmal der standardisierte Lebertran mit genau eingestelltem Vitamin D.Gehalt einen sicheren Schuh und Schnelle Heilung der Rachitis.
Der Schalten als Pföriner
Cine Schiebetür, die sich ohne jede bewußte menschliche Anstrengung öffnet und schließt, ist in den Laboratorien der amerikanischen General Electric Compagny zu Schenectady hergestellt morden. Wenn jemand durch die Tür gehen will und sich bis zu einer gemissen Entfernung ihr genähert hat, dann öffnet sie sich pon selbst, läßt ihn hindurch und schließt sich erst, wenn er hinein oder herausgegangen ist. Man scheint von einem unsichtbaren Geist bedient. Dieser hilfreiche Geist ist eine photo elettrische Belle, die hinter der Tür angebracht ist und einen Lichtstrahl aussendet. Wird dieser Strahl durch einen Körper unterbrodjen, dann tritt ein hydraulicher Türöffner in Tätigkeit. Es ist also der Schatten des Menschen, der diesen Mechanismus auslöst. Ein Hebel hält dann die Tür offen und zwar solange, bis die Unterbrechung verschwunden ist, worauf dann ein Mechanismus die Tür wieder schließt.