Komit und Tragit vorm Arbeitsgericht.
Nachspiel zu den Wahlen.- Kampf mit dem Gewiffen.
Der Lotsendampfer fährt so nahe wie möglich heran, der Lotse steigt in ein kleines Motorboot, das rasch zu Wasser gleitet und ihn an Bord des einkommenden Dampfers bringt. Der Lotsendampfer fann nicht selbst längsseits des anderen Schiffes gehen, weil in der ständigen Dämmerung oder.im Seegang beide Schiffe schwer beschädigt werden würden. Das flinke Motorboot läuft im Schuße des Lotsendampfers an das einkommende Schiff dem Rücken, ergreift das Fallreep und klettert an Deck, während das Boot zum Loffendampfer zurückkehrt. Bis vor wenigen Jahren, aushilfsweise sogar noch bis vor wenigen Monaten, wurden die Lotsen von Schonern mit Ruderbooten persetzt, aber
Vor dem Berliner Arbeitsgericht hatten dieser Tage die letzten| Rammertermin zu benennen, die er eben noch als ,, ehrenwerte heran, der Lotse, im Delzeug und seine Ledertasche am Riemen über Reichstagswahlen ein bewegtes Nachspiel. Der größte chemische Gegner" bezeichnete! Konzern Deutschlands , die J. G. Farben, wollte in seinem AgjaWerk in Berlin - Treptow feine fommunistische Propaganda dulden. Trozdem hatte ein Kommunist einen Stapel Flugblätter, und zwar die neueste Programmerklärung der KPD. , in den Betrieb geschmuggelt und sie im Speisesaal verteilt. Dabei ließ sich der Mann von einem Aufseher erwischen, er wurde gemeldet, gekündigt und entlassen. Das Recht zu dieser Maßnahme nahm die Firma aus ihrer verschärften Arbeitsordnung, die jegliches
Derbietet.
Austeilen von Flugblättern mit politischem Inhalt
Vor dem Arbeitsgericht sahen sich die Parteien wieder, den entlassenen Arbeiter vertrat sein Parteigenosse, der kommunistische Arbeiterratsvorsitzende Kube. Der Vorsitzende bemüht sich um einen Vergleich, die J. G. Farben lehnen strikte ab. Nun", hilft der Richter weiter ,,, menn Sie nachweisen fönnen, daß auch andere Parteien im Werk Wahlpropaganda getrieben haben, dann bestehen einige Aussichten für Sie." Herr Kube winkt ab, nein, das möchte er nicht, aber wie wäre es mit einer Verwarnung, meint er, es ist doch der erste Fall dieser Art, wo ein Arbeiter megen polie tischer Propaganda entlassen wird. Man muß sich das einmal vorstellen, wie der Kommunistenführer Kube dastand und darum bat, die Berliner Leitung von 3. G. Farben möchte
feinen Parteigenoffen wegen des Berfeilens der fommunistischen Programmerklärung verwarnen!
Die Vertreter des Agfa - Betriebes ließen sich aber auch auf feine Berwarnung ein, und jetzt platte Herr Kube heraus: ,, Na, und die Nazis, haben die nicht etwa während der Arbeitszeit in den Werksräumen Bersammlungen abgehalten?" Der Firmenvertreter lächelt: ,, Daran ist doch nichts Wahres!" ,, Aber das hat doch in der„ Roten Fahne" gestanden!" Jetzt lacht man sogar, ausgerechnet die Rote Fahne" als Beweismittel heranziehen zu wollen. Ja, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Und um die Sache zu beenden, erklärt sich Herr Kube bereit, die Nazis zum folgenden
"
Die hohe Politik vor den Schranken der Chemiekammer des Arbeitsgerichts ist abgetreten, es folgt der graue Alltag. Auf den Zuhörerbänken sizen sechs alte Chemiearbeiter, die wegen unbilliger Härte gegen ihre Entlassung fämpfen. Sie haben bei Kübler u. Co. in Reinickendorf
zehn, zwölf, fünfzehn Jahre lang
gearbeitet, jetzt sind sie mit dem großen Schub, wo 35 Mann auf das Pflaster gesetzt wurden, entlassen worden. In dieser Woche sollen ihnen noch zehn weitere Kollegen folgen.
spricht von schweren Zeiten und meint, es wäre überdies noch gar Der Unternehmervertreter, ein Herr vom Arbeitgeberverband, nicht heraus, ob nicht in absehbarer Zeit der ganze Betrieb stillgelegt werden wird. Der Arbeiterrat, der die Entlassenen vertritt, fällt ein:„ Sie sind falsch informiert, Herr Doktor, unsere Direktion denkt nicht daran, das Werk stillzulegen. Sie will lediglich durch die Entlassungen bei der Lohnhöhe eine Basis erreichen, durch die sie wieder konkurrenzfähig werden soll."
Das also ist des Pudels Kern, aber den Vorsitzenden interessiert das nicht weiter, um jeden einzelnen geht das Gefecht, aber der sonst sehr forsche Herr vom Arbeitgeberverband ermeist sich als völlig unorient: ,, Ich kann doch nicht jeden Arbeiter von Kübler u. Co. fennen!" braust er auf. Schließlich wird dem Arbeiterrat aufgegeben, sechs wirtschaftlich stärkere Arbeiter zu benennen, die an Stelle der sechs Entlassenen das ungewisje Schicksal der Arbeitslosigkeit treffen soll.
Es liegt eine gewisse Tragit in diesen von Arbeiterräten geführten Massenklagen auf unbillige Härte: den ursprünglich Entlassenen gebietet die Direktion Feierabend, aber die Austauschleute, die muß sich der Arbeiterrat heraussuchen, zum Kadi mit ihnen laufen und dann mit dem Finger auf sie zeigen: ,, Herr Richter, lieber den hier!" Natürlich betrachten sich diese wirtschaftlich stärferen Austauschleute letzten Endes nicht von der Direktion entlaffen, sondern von der Betriebsvertretung. Undankbar sind solche Klagen!
Der Lotse geht an Bord
Der Kapitän und sein erster Offizier fühlen sich am wohlsten auf freier See. Regelmäßige Messungen mit Logg, Sertant, Lot und Funkpeiler geben den Standort ihres Schiffes an, und unbehindert zieht es auf freier See seine Bahn. Lediglich der Nebel, noch immer der größte Feind der Schiffahrt, zwingt bisweilen dazu, die Maschine auf ,, Langjam" oder halbe Kraft" zu stoppen. Je näher das Schiff der Küste tommt, desto größere Aufmerksamkeit ist nötig.
Hier handelt es sich oftmals um wenige hundert Meter, die über die Gefahr. der Strandung entscheiden. Zwar sind die belebten Fahrwasserstraßen der Seehäfen, besonders der Elb- und Wesermündung, mit ihrem riesigen Schiffahrtsverkehr mit Feuerschiffen, Leuchttürmen, Seetonnen, Unterwasserschallsignalen als Wegweiser ausgerüstet, aber es ist nicht leicht, unter den Duzenden von Feuern und Tonnen hier, wo schnelles Handeln geboten ist, sofort die richtigen ausfindig zu machen, und außerdem verjagen die mechanischen Wegweiser bei unsichtigem Wetter. Daher muß jedes Seeschiff, daß die Elb- oder Wesermündung ansteuert, einen Lotsen nehmen, der es sicher in den Hafen bringt, denn auch der Staat hat ein Interesse daran, daß die schmale Fahrrinne nicht durch kollidierende oder auf Grund geratene Schiffe versperrt wird.
Bei jedem Wetter, oft unter Lebensgefahr, versehen die Cotsen ihren verantwortungsvollen Dienst.
Theater, Lichtspiele usw.
Dienstag, 30. 9. Dienstag, 30. 9. Staats- Oper
Unter d. Linden
A.-V. 30
20 Uhr
Cavalleria rusticana, Bajazzi
Ende geg.2212 U.
Städt. Oper
Bismarckstr. Turnus Il 1912 Uhr
Pique Dame
Ende geg. 23 Uhr
Staats- Oper Staatl. Schausph.
Am Platz der Republik.
Vorst. 146 18 Uhr Der
Freischütz
Oeffentl. Karlenverkauf Ende g. 222 Uhr
( am Gendarmenmarkt).
A.-V. 26 20 Uhr
Liebe auf dem Lande.
33 Minuten in Grüneberg
Ende 224 Uhr
Staat. Schiller- Theater, Charltbg.
20 Uhr
Der Mann mit dem Klepper Ende gegen 2214 Uhr
Volksbühne Deutsches Theater
Staatl. Schiller- Th.
8 Uhr
Kammerspiele
8 Uhr
Der Mann mit Die Schule dem Klepper derFrauen
Theater am
814 Uhr
Schiffbauerdamm Die Komödie Feuer aus den Kesseln
712 Uhr
812 Uhr
Deutsches Künstler- Theat.
Der Freischütz Tel. Barbarossa 3937 Lustspielhaus Jim und Jill
84 Uhr
Dir.: Hans Lüpschütz Täglich 8
und ich
glisch
Roberts Riemann.
SCALA
Täg u.8%, Uhr.
Pr. 6 M.
-
B 5 Barb. 9256 Nachm. halbe Preise.
He letzler Tag! Zum ersten ale auf dem Kontinent!
Sernprech- Sehen, Television und d'auserlesene Varieté- Progr.
Lory Leux, Kurt von Möllendorf
Lessing- Theater
Weidendamm 2797.0846
Renaissance Theater
Steinplatz 6780. 9% Uhr Die
Wunder- Bar
Revuestück
8 Uhr Metropol- Theater Gastspiel der Piscatorbühne
Täglich 8 Uhr Sensationeller Operettenerfolg! Unter pers. Leitung des Komponisten Viktoria und ihrHusar
Weit draußen auf hoher See, zwischen Helgoland und dem Feuerschiff Elbe 1", kreuzt der Elblotsendampfer, dessen schnee. weißer Rumpf mit der riesigen Aufschrift Elbe " schon von weitem sichtbar ist. Durch Funkentelegraphie und drahtlose Telephonie steht er mit seiner Dienststelle an Land, dem Schiffahrtsamt Curhaven, in ständiger Verbindung, aber auch von See tommende Schiffe fönnen sich rechtzeitig beim Lotfendansfer melden und ihn bitten, etwas entgegenzukommen. Die neuen Lotsendampfer sind moderne Schiffe mit hohem Bug und starker Maschine, die jedem Wetter gewachsen sein müssen, denn gerade bei schwerem Sturm kommen viele Schiffe, die sich in den rettenden Hafen oder Ankerplaz flüchten wollen, und die Gefahr des Strandens ist bei hoher See und schwerer Brandung doppelt groß. An Bord des Lotsendampfers haben die Lotsen bequeme und behagliche Räume, in denen sie die Zeit mit Schlafen, Lesen oder nochmals Schlafen verbringen, bis sie an der Reihe" sind, denn das Versehen" an Bord eines Schiffes, das einen Lotsen wünscht, geschieht nach ganz bestimmter Reihenfolge. Ständig bee findet sich eine größere Anzahl Lotsen ,, auf Station", und ihre 3ahl wird je nach Bedarf ein- oder mehreremal täglich ergänzt durch ein schnelles Motorschiff, das den Verkehr zwischen Lotsendampfer und dem Heimathafen Cuxhaven vermittelt.
Sobald ein Schiff sich der Elbmündung nähert, zeigt es die internationale Lotfenflagge, zum Zeichen, daß es einen Coffen wünscht.
„ Gehet hin und erbauet euch! Das Publikum war gebannt, gefesselt, ergriffen, aufge= wühlt. Begeistertec Beifall."
So urteilt Julius Knopf in der ,, Börsenztg." über die Braut von Messina
"
in unserm Theater. -Lud wig Sternaux im, LokalAnzeiger" schrieb: ,, Ein seltener Abend, ein schönster Abend, der wundervoll mitreißt." Wochentags 815 Uhr u. Sbd. um 7 Uhr und um 1015 Uhr: ..Die Braut von Messina ". Kassenpreise von 50 Pt. bis 3 M. ( Garderobe u. Programm je 25 Pf.) Theater für d. Kinder:
Jed. Mittwoch nachm. 5 U.: Hänsel u. Gretel, Jed. Sonnabd. nachm. 415 U.: Dornröschen. ( Preise v. 30 Pf bis 1.50 M.)
ROSE
THEATER
Gr.Frankfurter Str. 132 Billettkasse: Alex. 3422 u 3494
Winter Garten
-
8.15 Uhr Rauchen erlaubt Hans Kolischer Argentino Little Esther tanzt u. singt u. a.
84 Uhr CASINO- THEATER 84 Uhr
Lothringer Straße 37.
Nur noch bis 30. September
auch der Uebergang vom Motorboot auf den Dampfer ist trotz aller Uebung nicht ungefährlich.
Die großen Ameritapassagierdampfer lassen sich durch Coffen in Southhampton abholen,
Von See bringt der Lotse sein Schiff, vorbei an den vier FeuerSandbänken von Scharhörn und Großvogelsand, vorbei schiffen, durch die Fahrrinne der Elbe zwischen den berüchtigten an der Kugelbafe und Curhaven bis BrunsbüttelLotse in der Elbmündung vom Feuerschiff„ Elbe III" austoog oder bis Hamburg . Bei ausfahrenden Schiffen wird der Seetonnen verschiedener Größe und Farbe den Weg, und geholt. Zu beiden Seiten zeigen bei flarem Wetter und Tag manche, die an besonders gefährlichen Stellen liegen, machen sich auch bei Nacht und Nebel durch Blinklichter, Klingelzeichen oder schauerliche Heultöne bemerkbar. Nachts zeigen die Leuchtfeuer von Helgoland den Feuerschiffen und den Leuchttürmen an Land die Richtung, aber oft genug muß bei unsichtigem Wetter die Fahrwajjertenntnis des Lotsen entscheiden. Unaufhörlich und schneller als die Karten berichtigt werden können, wandern die Sände der Flußmündungen durch den mächtigen Ebbes und Flutstrom, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu sieben Stundenkilometer riesige Mengen von Mahisand mit sich führt. Genaue Kenntnis der ständig wechselnden Strömungsverhältnisse ist erforderlich, um die riesigen Kolosse der tiefbeladenen Ueberseeschiffe sicher durch das gewundene Fahrwasser der Elbe zu geleiten und entgegenkommenden Schiffen auch an schmalen und gejährlichen Stellen ausweichen zu können.
In Curhaven zeigt ein Semaphor, weithin sichtbar, den vorüberfahrenden Schiffen, welches Wetter von Helgoland und Borkum gemeldet wird, windstärke, Windrichtung und Sturmwarnung.
In einem riesigen Tonnenlager werden die Seezeichen aller Größen repariert, neu gestrichen und von besonderen Tonnenlegern bei Bedarf ausgewechselt. So sorgt die Erfahrung des Lotsen und die Ueberwachung und Pflege der Seezeichen dafür, daß die Schiffe auch in gefährlichen Wasserstraßen sicher ihren Weg finden.
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Wetter für Berlin : Wieder abnehmende Bewölkung ohne er. hebliche Niederschläge bei westlichen Winden, ziemlich fühl. Für Deutschland : Im Nordosten veränderlich mit Abkühlung, in den übrigen Teilen des Reiches wieder einsehende Besserung.
Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch . druckerei und Verlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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Lustige Witwe
Hesterberg, Hansen, Arno, Schollwer, Jankuhn, Schaeffers,
Theater am Schiffbauerdamm
814 Uhr letzte Vorstellung
Feuer aus
Der selige Hollschinsky denkeffeln Vom 1.- 5. geschlossen. Ab 6. Oktober
Am 1. Oktober zum 1. Male
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Sonstige Preise: Tel.: D. 1. Nord. 0281 u. 5813 Parkett 75, Rang 60 Pfg.
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