Frankfurt a. M., 30. September. ( Eigenbericht.)
Am Dienstag ergriff Eggert vom Allgemeinen Deutschen Gemertschaftsbund das Wort, um sich mit der Argumentation des Unternehmertums auseinanderzusetzen. Er bezeichnete es als Schwindel, wenn gesagt wird, die Unternehmer können die sozialen Lasten nicht tragen. Die deutsche Wirtschaft leide nicht an einer Ueberproduktion, sondern an einem Unterver brauch. Das deutsche Unternehmertum soll mur nicht glauben, daß sich die große Auseinandersetzung nur allein auf das Baugewerbe beschränke.
Den Bericht für die Schriftleitung des Grundstein" erstattete Schmidt. Rosenfeld - Tuttlingen gab den Bericht der Mandatsprüfungskommiffion. Der Bundestag ist mit 314 2bgeordneten beschickt, ferner sind anwesend 16 Mitglieder vom Bundesvorstand, 18 Bezirksleiter, 15 Sekretäre, 2 Mitglieder vom Bundesausschuß , 2 Behördenvertreter und 30 aus- und inländische Gäste.
Es folgte die Aussprache über den Vorstands. bericht und die zahlreichen Anträge. Es sprachen Delegierte aus
allen Teilen Deutschlands und einig waren alle in den Forderungen: Restlose Berwendung der Hauszinssteuer für den Wohnungsbau, Einführung der Krisenunterstützung für die Bauarbeiter durch
das Reich, Beibehaltung der Zwangswirtschaft,
da die Aufhebung eine ungeheure Verteuerung der Mieten herbeiführen würde, Berbesserung des Bauarbeiterschutzes, Einführung der 44- Stunden- Arbeitswoche.
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Gutschmidt Berlin wies auf die Kampfanfage der Unternehmer, auf den Abbau der Löhne und die Maßnahmen der Regierung Brüning hin. Im ganzen Reich sollten die Gewerkschaften für die 44- Stunden- Woche und gegen den 2ohnabbau demonstrieren.
Ruff Reutlingen schilderte die trostlosen Verhältnisse in Württemberg , wo 70 Proz. der Facharbeiter arbeitslos find. Die Schultheiße verweigern die Arbeitslosenunterstützung, wenn der Bauarbeiter noch eine Ziege im Stall hat. So herrsche größtes Elend.
Thomas Frankfurt a. M., Vorsitzender des Dachdecker- Verbandes, erklärte sich gegen die Arbeitszeitverkürzung um eine halbe Shinde täglich und befürwortete eine Wochenarbeit von 5 Tagen. Thomas tam auch auf das Anschwellen der nationalfozialistischen Stimmen zu sprechen und betonte, daß man diese Tatsache nicht überschätzen, aber auch nicht unterschäzen dürfe. Biel bedenklicher als die 6,5 Millionen nationalsozialistische Stimmen seien Die Vorgänge in der Reichswehr , die der Leipziger Prozeß enthüllt habe. Es sei Tatsache, daß in alle Verwaltungszweige nationalsozialistische Beamte eingedrungen sind. Die Stunde werde nicht fern sein, wo die Gewerkschaften die Republik wieder
Morgen Verkehrssabotage?
Kein Grund zu Befürchtungen.
Wie aus einer Konferenz des Gesamtverbandes, der freigemert. fchaftlichen Organisation der Berliner Verkehrsarbeiter, zu ersehen war, besteht Gewerkschaftstreifen feinerlei Befürchtung, daß die obermizige Parole der Kommunisten und Nationalsozialisten, megen der Entlassungen bei der Berliner Verkehrsgesellschaft am 2. Oftober burch Streik und Sabotage den Verkehr stillzulegen, von der Belegschaft befolgt wird.
Man ist der Ueberzeugung, daß die im Betrieb tätigen Berfehrsarbeiter ihre Existenz durch Befolgung der radikalen Parolen nicht gefährden werden. Das zeigt auch die Funktionäroer sammlung der am Tarifvertrag beteiligten freien Gewerkschaften, in der beinahe mit Einstimmigkeit die Tarifänderung gebilligt murde, durch die eine Entlassung in größerem Ausmaß, als sie später tatsächlich zur Durchführung tam, vermieden wurde. Die Entlassung betraf übrigens nicht nur Rommunisten und Nationalsozialisten, wie behauptet wird. Beim Gesamtverband allein haben sich heute bereits über hundert entlassene Arbeiter der BV G. gemeldet, und man vermutet, daß in der Zahl von rund 650 Entlassenen sich auch viele Unorganisierte und parteipolitisch Indifferente befinden.
Wie wir von der Direktion der BV G. erfahren, besteht auch hier die Ueberzeugung, daß der törichten Parole der Radifalen für den 2. Oktober aus den Kreisen der Angestellten nicht gefolgt wird.
Die Bauschloffer sind kampfbereit.
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Sie laffen sich das Lohnabbaudiftat nicht gefallen. Mit dem herausfordernden Borstoß des Schutzverbandes Berliner Schlossereien beschäftigte sich am Montag in den Sophiensälen eine überfüllte Bersammlung der freigemerfschaftlich organisierten Bauschlosser und Hilfsarbeiter in den Bauschlosse reien. Der Schußverband hat, wie am Sonnabend im Vorwärts* bereits mitgeteilt, den Berliner Bauschlossern den Lohntarif zum 1 Oftober gekündigt, um die Löhne und Atforde um 30 bis 40 Broz. abzubauen. Obendrein wollten sie eine ganze Reihe weiterer Berschlechterungen der Lohn- und Arbeitsbedingungen vornehmen. Die Barteinerhandlungen scheiterten, da die Unternehmer alle Abbauforderungen aufrechterhielten und sich lediglich bereit erklärten, die Löhne und Akkorde„ nur“ um 20 Pro3. anstatt um 30 bis 40 Broz. abzubauen.
Genosse Fuchs vom Metallarbeiter- Verband, der über den Berauf der Tarifverhandlungen berichtete, brachte unzmeideutig zum Ausdruck, daß die Gewerkschaften auf keinen Fall sich dem Diktat des Schutzverbandes fügen werden. Sie werden vielmehr die organisierten Bauschlosser mit allen zur Verfügung stehenden Kräften bei der Abwehr dieses Unternehmervorstoßes unterstüßen. Die Versammlung, die von einem einheitlichen Kampfwillen beseelt war, lehnte es ab, über die Abbauvorschläge der Unternehmer zu diskutieren. Einmütig wurde zum Ausdruck gebracht, daß jeder Versuch der Unternehmer, ihre Absichten in die Tat umzusetzen, mit der Arbeitsniederlegung beantwortet werden würde. Der von der Branchenleitung und den Betrauensleuten der straff organisierten Bauschlosserbranche gefaßte Beschluß, vor der Eröffnung des Ab. mehrtampfes noch entsprechend den statutarischen Bestimmungen den Schlichtungsausschuß anzurufen. wurde auch von der Bersammlung. an der über 1000 Branchenangehörige teilnahmen, gegen etwa 20 Stimmen gutgeheißen.
Wie mir erfahren, ist bereits in einigen Betrieben des Schußverbandes Berliner Schlossereien den Betriebsräten angefündigt worden, daß die Unternehmer ihre Arbeiter ab heute, Mittwoch,
einmal retten müßten. Der Feind steht rechts! Das Gebot der Stunde laute:
Sicherung der demokratischen Republik .
Es wurde eine Entschließung zur Wirtschafts- und Sozialpolitik angenommen, in der es u. a. heißt:„ Es ist als sicher anzunehmen, daß auch nach leberwindung der jetzigen Wirtschaftskrise sehr viel Arbeitskräfte in eine privattapitalistisch be= triebene Wirtschaft nicht mehr eingeordnet werden können. Die leberwindung dieser Wirtschaftsform und ihre Ablösung durch eine sozialistische wird mehr und mehr zu einer unbedingten Notwendigkeit, um erträgliche Existenzbedingungen für alle Menschen zu sichern. Der Bundestag fordert deshalb alle Mitglieder des Deutschen Baugewerksbundes auf, im Verein mit der gesamten deutschen Arbeiterschaft alle Maßnahmen zu unterstützen, die der Ueberwindung des Kapitalismus und der Errichtung einer sozia listischen Wirtschaft dienen tönnen. Insbesondere ist die Vorbereitung der dem Sozialismus dienenden gemeinwirtſchaftlichen Einrichtungen aller Art mit allen Kräften zu fördern.
der Bundestag insbesondere, daß sie die vom Privattapitalismus geVon der Regierung und von den politischen Parteien fordert
schaffene Herrschaft und Kontrollorganisationen
Kartelle, Syndifate, Trufts, Monopole unter die Staatsgewalt zwingen, damit sie nicht mehr ausschließlich dem Profitinteresse, sondern der Versorgung des Volkes mit den Gütern des Lebens dienstbar gemacht werden können. Immer dringender und unabweisbarer wird ferner die Aufgabe, die Dauer des normalen Arbeitstages durch weitere Berkürzung dem durch die Rationalisierung der Betriebe vielfältig gesteigerten Wirkungsgrad der menschlichen Arbeitsleistung anzupassen. Der Lohn muß in viel höherem Maße als es bisher geschieht als Rauftraft und Regulator der Güterverteilung gewertet werden.
Der Bundestag fordert deshalb alle Mitglieder auf, Ueberffundenleistungen ſtandhaft zu verweigern und ihre gewerkschaftliche erhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen zu erzwingen. Bon den Kraft bereitzuhalten, um in fünftigen Tarifverträgen weitere Lohr gesetzgebenden Körperschaften muß erwartet werden, daß sie diese Bestrebungen der Arbeiterschaft fördern und jede gesetzgeberische Maßnahme vermeiden, die die durch die Gewerkschaften mühsam erfämpfte Lebenshaltung der Arbeiterschaft in Gefahr bringt.
Der Bundestag fordert von der Regierung Maßnahmen zur Stabilisierung der Bauwirtschaft. Erforderlich ist die Aufstellung eines mehrjährigen Bauprogramms, die Bereitstellung von Baufapital zu erschwinglichen Zinssägen und volle Bewegungsfreiheit der Kommunen in der Baufinanzierung. Für die Bereitstellung von Bautapital ist besonders wichtig, daß die Hausgins steuer für die Dauer des aufzustellenden Wohnungsbauprogramms gesichert und in ihrem vollen Ertrage für den Wohnungsbau verwendet wird."
angelinbigt, daß die Böhne tu Edmerfuhrgemerbe rabitat ab. gebaut werden würden, wenn ihnen einmal die Führung der Innung anvertraut wird.
Die Funktionäre der Branche der rund 2500 Arbeiter des Schwerfuhrgewerbes nehmen heute, Mittwoch, um 19% Uhr im Sigungsfaal der Ortsverwaltung des Gesamt- Verbandes, Johannesstr. 14/15, zu der kritischen Situation Stellung.
Noch eine revolutionäre Streifpleite.
Die ROD.„ fiegt" fich tot.
Nachdem die Revolutionäre Gemertschafts- Opposition den bei Dr. Paul Meyer angezettelten Streit verloren hat und 16 irregeführte Arbeiter auf der Straße geblieben sind, mußte sie auch den Streif bei L. Lehmann, Teppich, Plüsch- und Möbelstoffweberei Rummelsburg, den sie in unverantwortlicher Weise aufgezogen hatte, resultatlos abbrechen.
Bei dieser Firma wurde schon lange verkürzt gearbeitet und da die Firma sich auch noch in Zahlungsschwierigkeiten befand und den Betrieb schließen wollte, schien es der RGD. die richtige Zeit zu einem revolutionären Streif. Die Firma hatte wenig Arbeit und die Arbeiter hatten Zeit genug zum Streifen. Der revolutionären Streifleitung, in der die Betriebsfremden das große Wort hatten, ging es ganz gegen den Strich, daß die Gewerkschaft ihre Mitglieder, die nicht den Vorwurf des Streifbruches auf sich nehmen tüzte, ohne den Streik gutzuheißen und daran beteiligt zu sein. wollten und deshalb auch mit hinausgingen, von Anfang an unterTrotzdem mußte die Rote Fahne" die Lüge verbreiten, die Gewerk. schaft unterstützt ihre Leute nicht. Die RGO. mollte sogar die Gewerkschaftsmitglieder mit Sammellisten zum Betteln in die Betriebe schicken. Als von ihren Anhängern in der fünften Woche 20 Leute als Streifbrecher wieder in den Betrieb gingen und sich diese Zahl in der achten Woche auf 30 erhöhte, freuten sich die„ Revolutionäre “, als von den Gewerkschaftsmitgliedern in der achten Woche eine Kollegin und ein Kollege dem„ vorbildlichen" Beispiel der oppofitionell Eingestellten folgten und ebenfalls in den Betrieb gingen. Freudestrahlend verkündeten sie in dem sogenannten Arbeiterblatt: Der reformistische Tertilarbeiter- Verband hat seine Mitglieder zum Streifbruch veranlaßt. Sie fonnten weiter lügen, daß nun nad mehreren Wochen Unflarheit feststehe, daß die Firma den Betrieb einige Monate stillegen will und deshalb der Streiffiegreich Anschluß an frühere Berhandlungen am 23. August 1930 über den abgebrochen werden muß. Die Wahrheit ist, daß schon im Stillegungsantrag der Firma vor dem Gewerbeaufsichtsamt verhandelt wurde. Der revolutionäre Betriebsratsvorsitzende erschien wohlweislich erst am Schluß der Verhandlung und verlas eine bombastische Erklärung, die ohne jeden Eindruck blieb.
persprochene Unterstüßung nur ein paarmal ge Da die den Unorganisierten vor Ausbruch des Streifs zahlt wurde und dann ausblieb, mußte der Streit von der RGO. natürlich abgeblasen werden, da sonst der Betrieb von den revo= lutionären Arbeitslustigen überlaufen wäre, die nicht mehr mitmachen wollten.
Sieht die Arbeiterschaft immer noch nicht ein, daß die RGO. gar fein Interesse an der Berbefferung ihrer wirtschaftichen Lage hat, sondern sie nur zu ihren politischen Zweden mißbrauchen will und sie zuletzt auf der Straße liegen läßt? Sieht die Arbeiterschaft nicht endlich ein, daß mur die freien Gemertschaften ihre Rechte gewissenhaft vertreten? Wenn ja, dann muß sie den Maulhelden der RGO. die Gefolgschaft versagen und zu ihren Gemertschaften zurückkehren, die jederzeit für die berechtigten Forderungen ihrer Mitglieder eintreten.
48- Stunden- Woche im Leunawerf. 700 Arbeiter vor Entlassung bewahrt. Halle, 30. September.
einfach zu niedrigeren Löhnen beschäftigen wollen. Das Vorgehen der Unternehmer ist genau so wenig einheitlich wie es ihre Forde rungen waren, die sie in den Parteiverhandlungen vorbrachten. In einigen Betrieben wollen sie einen Lohnabbau um 25 Pf. je Stunde diftieren, in anderen Betrieben wieder einen Abbau der Löhne und Afforde um 10 Prozent. U. a. ist dieses Anfinnen an die Belegschaften der Betriebe de Arnheim in Reinickendorf , Ventilatorenfabrit Turbon in Reinickendorf und Kuppler in Weißensee gestellt worden. Die Arbeiter dieser Betriebe werden sich darauf nicht einlassen, sondern im Einvernehmen mit dem Metallarbeiter- Berband den Kampf gegen die abbaumütigen Unternehmer Die Ammoniafmerte Merseburg , G. m. b. 5.( Leunamerf), aufnehmen. Da die Unternehmer jetzt auch in einzelnen Begehen in den durchlaufenden Wechselschichtbetrieben von der 56trieben verhandeln wollen, dürfen die Arbeiter sich darauf Stunden- Woche auf die 48- Stunden- Woche über. Dadurch können rund nicht einlassen. Berhandelt wird mur von Organisation zu 700 Arbeiter, die seither mit Notstandsarbeiten beschäftigt waren, Organisation. wieder in den regulären Produktionsbetrieb eingegliedert und somit dor Entlaffungen bewahrt werden. Diese Maßnahme ist vorübergehend bis zum Eintritt besserer wirtschaftlicher Verhältnisse vorgesehen.
Ein Gewerkschaftsjubilar.
Heute tann der Branchenleiter der Herrenmaßbranche Rein. hold Faustmann im Deutschen Bekleidungsarbeiter- Verband, Filiale Berlin , auf eine 25jährige Tätigkeit als Angestellter der Organisation zurückbliden.
Wo es bisher galt, für die Intereffen der Kollegenschaft einzu treten, war Reinhold Faustmann stets zu finden. Das große Ziel der Arbeiterbewegung hat ihn bei seiner Tätigkeit stets geleitet, daneben fand er aber auch noch Zeit, sich den Parteiarbeiten zu widmen, so daß auch die Partei ihn stets auf dem Posten sand. Möge es dem 58jährigen Jubilar noch recht lange vergönnt sein, im Interesse des Bekleidungsarbeiter- Berbandes sowie der Partei zu wirken.
Drohender Streit im Fuhrgewerbe.
Die Scharfmacher auf dem Holzweg.
Heute fällt beim Schlichtungsausschuß die Entscheidung darüber, ob es am Sonnabend im Berliner Schwerfuhrgewerbe zu einem Streit tommt oder nicht. Die Fuhrherren hatten bekanntlich den Lohntarifvertrag für das Berliner Schwerfuhrgewerbe zum 1. Oftober gefündigt. Sie sind jeder Berhandlung über den Neuabschluß des Vertrages ausgewichen. Die Fuhrherrninnung bzw. der Innungsvorstand hat seine Mitglieder einfach angewiesen, in den Betrieben Anschläge herauszubringen, monach für die Lohnwoche vom 27. September bis 3. Oftober ein im Durchschnitt um 11,50 m. ie Woche niedrigerer Lohn als bisher diftiert wird. Diese Anschläge, die inzwischen schon erfolgt find, haben in den Kreisen der Arbeiter des Berliner Schwerfuhrgewerbes hellste Empörung hervorgerufen.
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In einzelnen Betrieben war die Arbeit schon am Sonnabend eingestellt worden. Sie wurde auf Anweisung der Organisationsleitung jedoch vorläufig wieder aufgenom men, um das Ergebnis der heutigen Schlichtungsverhandlungen abzuwarten. Soviel fann heute schon mit aller Bestimmtheit gesagt werden, daß am Sonnabend der Streit im Berliner Schwerfuhrgewerbe in vollem Gange ist, wenn die Unternehmer am Freitag den Cohn auch nur um einen Pfennig fürzen oder der Schlichtungsausschuß den Unternehmern etwa entgegenkommt. Der GesamtVerband hat bereits alle Vorbereitungen für den Streit getroffen und ist fest entschlossen, ihn mit aller Schärfe durchzuführen.
Beim Vorsitzenden des Berliner Schlichtungsausschusses liegt nunmehr die Verantwortung für den Arbeitsfrieden im Berliner Schwerfuhrgewerbe. Daß die Fuhrherren den Konflikt a b sichtlich heraufbeschworen haben, beweist allein die Tatsache, daß auf Betreiben der Scharfmacher unter ihnen bei der legten Innungswahl die liberalen Elemente ausgeschifft wurden. Die Scharfmacher unter Führung des Obermeisters Tilgnet haben jeht das Heft in der Hand. Sie haben schon vor Jahren
Die wahnwißige Wirtschaft des Unternehmerhums bringt es mit sich, daß auch nur die vorübergehende Beseitigung der 56 stündigen Arbeitswoche, die vorübergehende Einführung der technisch überholten 48- Stunden- Woche als ein Zeichen endlich. beginnender Einsicht begrüßt werden muß.
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Ueberlange Arbeitszeit ist unter den heutigen Verhältnissen ein Verbrechen an der Arbeiterschaft, das nicht nur im Leunawert gutgemacht werden muß.
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Textilarbeiterinnen streifen in Tokio .
In einer Fabrit in Tokio sind am Montag megen Lohndiffe= renzen 2000 Tertilarbeiterinnen in den Ausstand getreten. 200 Polizisten sollten die vor den Fabriktoren demonstrierenden Frauen auseinandertreiben. Sie mehrten sich jedoch und nahmen sechs Polizisten gefangen. Polizeilichen Verstärkungen gelang es später, die Festgehaltenen zu befreien.
Freie Gewerffchafts- Jugend Berlin
Areismitgieberversammlung des Südtreifes im Jugendheim des Gesamt verbandes, Engelufer 24-25. Sente, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Baumschulenweg : Jugendheim Ernststr. 16. Seimbesprechung. Schönhauser Tor: Jugendheim Rehdenicker Str. 24-25. Seimbefprechung. Ablershof: Gruppenheim Adlershof, Bismardstr. 1. Heimbesprechung. Weißen fee: Jugendheim Partstr. 36. Seimbesprechung. Norbring: Jugendheim Sonnenburger Str. 20. Scimbefprechung. Verbandsbuch und Heimausweis mitbringen. Am Sonntag, bem 5. Oktober 1930, um 15 Uhr, ist im Theater am Bülowplak die Jugendvorstellung. Zur Aufführung gelangt:„ Die Weber ", Schauspiel von Gerhart Hauptmann . Eintrittspreis 80 Bfennig. Rarten find in der Jugendzentrale, Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25, 8immer 26, zu haben. Jugendaruppe des Zentralverbandes der Anaeffellten Seute, Mittwoch, find folgende Beranstaltungen: Gesundbrunen: Juzialismus". Leiter: Wilhelm Lewinsti. gendheim Orthstr. 10, pt. Arbeitsgemeinschaft:„ Einführung in den CoReinidendorf: Jugendheim Lindauer Straße 2( Barade). Stegreifspiele unter Leitung von Albert Manaſſe. Char. lottenburg: Jugendheim Rosinenftr. 4. Bir Besuchen die Versammlung des Werbebezirtes. Schönhauser Borstadt: Jugendheim der Schule Raftanienallee 81. Lieberabend. Leiter: Ernst Grebe. Außerdem jedn Connabend von Gozialismus". 18 bis 20 Uhr Singegemeinschaft, von 20 bis 22 Uhr Arbeitsgemeinschaft: Oberfpree: Niederschöneweide , Berliner Str. 31( Schule). Wir üben neue Lieder unter Leitung von Albert Manaſſe. Nordoft: Jugendheim Jugendheim der Schule Goßlerstr. 61. Vortrag Danziger Str. 62, Barade 3. Lacht euch gefund." Martha John. Stralan: Moderne Runft". Referent: Dr. Berger. Reutölln: Jugendheim Böhmische Str. 1-4, Ede Ranner Straße
Wir besuchen die Bersammlung des Werbebezirks. Südost: Jugendheim Wrangelstr. 128. Lichtbilderportrag: Seinrich Rille, ein Rünstler des arbeitenden Boltes". Referent: Georg Heilbrunn. Spandau : Jugendheim Lindenufer 1. Wir besuchen die Versammlung des Werbebezirles. Botsdam- Nowawes: Jugendherberge Nowawes, Briefterstraße. Vortrag:„ Aus der Geschichte der freien Gewerkschaftsbewegung". Referent: Serbert Dewald.
Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eztorn; Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lotales: und Sonitiaes: Frik Raritäbt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Formärts- Verlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Verlaasanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin S. 68 indrafs Hierzu 3 Peilagen.