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Berzweiflungstat einer Frau.

Revolveranschlag im Dienffzimmer.

In seinem Dienstzimmer im Gebäude der Preußischen Bau- und Finanzdirektion in der Invalidenstraße 51/52 wurde gestern ein Revolveranschlag auf den Bizepräsidenten ähn verübt. Der Tälerin, einer 35 Jahre alten Frau Marie Baate, wurde die Waffe aus der Hand geschlagen, bevor fie einen Schuß abgeben konnte.

Der Architekt Albert Baafe, der in der Passauer Straße 39 wohnt, war bei der Baudirektion beschäftigt. Er ist Kriegsteilnehmer gewesen und hat durch eine Schußverletzung eine Schwächung des Gehörs zurückbehalten. Als sein Leiden sich immer mehr bemerkbar machte, wurde er im März 1928 abgebaut. Er erhielt eine Ab­findung von 1500 M. Wie die Frau später angab, plante sie, sich von diesem Gelde ein kleines Geschäft einzurichten. Dagegen sträubte sich der Mann, der es nicht ertragen konnte, sich von seiner Frau ernähren zu lassen. Er richtete vielmehr ein selbständiges Bau­geschäft ein, hatte damit aber nicht den gewünschten Erfolg, obwohl er nach Kräften arbeitete. Mehr und mehr geriet das Ehepaar in schwere wirtschaftliche Bedrängnis. In Briefen und Eingaben an die Finanzdirektion bat der Architekt, daß man ihn bei der Ver­gebung von Aufträgen berücksichtigen möge. Als man ihm keine Beschäftigung zuteilte, wurde der Ton seiner Briefe beleidigend, und es fam sogar zu Prozessen. Die Frau faßte schließlich einen ver­zweifelten Entschluß. Am Donnerstag vormittag verabschiedete sie sich von ihrem Manne und sagte ihm, daß sie nach der Invaliden straße gehen und noch einmal versuchen wolle, Hilfe zu bringen. In den ersten Nachmittagsstunden erschien Frau B. im Dienstzimmer des Vizepräsidenten. Er war nicht anwesend. Sie ging nun die Treppe hinunter, um Erkundigungen einzuziehen und traf dabei den Präsidenten, der in Begleitung eines Polizeiobersten a. D. war. Sie folgte beiden auf dem Fuße und betrat gleich nach ihnen das Dienst. zimmer wieder. Der Präsident, der die Mißhelligkeiten kannte, zimmer wieder. Der Präsident, der die Mißhelligkeiten kannte, forderte Frau B. auf, das Zimmer zu verlassen. Statt dessen faßte

die Frau in die Manteltasche,

30g einen Revolver hervor und legte auf den Präsidenten an. Der Oberst sprang hinzu, schlug der Frau den Arm hoch und entriß Der Oberst sprang hinzu, schlug der Frau den Arm hoch und entriß ihr den Revolver, ehe sie abdrücken konnte. Die Polizei des 27. Revoiers wurde benachrichtigt und Frau B. festgenommen. Beim Berhör gab die Frau an, daß fie in äußerster Berzweiflung zur Waffe gegriffen habe. In der wachsenden Not, in der sie und ihr Mann fich befanden, verfauften sie Einrichtungsstücke, um sich

wieder eine Weile über Wasser zu halten. In den letzten Tagen sei es so schlimm gewesen, daß sie nichts mehr zu essen hatten. Den legten Bittbrief an die Finanzdirektion hatte sie am 27. August ge­letzten Bittbrief an die Finanzdirektion hatte sie am 27. Auguſt ge­schrieben, aber feine Antwort erhalten. Die Behörde hatte weitere Erörterungen wegen der schwebenden Beleidigungsprozesse abgelehnt. Der Architekt B., der von der Tat in Kenntnis gesetzt wurde, erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde von Bekannten in Obhut genommen.

Friedensakademie in Berlin  .

Als Stresemann- Gedächtnis- Stiftung.

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Am Vorabend von Stresemanns erstem Todestag wurde der Grundstein zu einer Stresemann- Stiftung" in der Form einer Friedensakademie gelegt, die ein Ausschuß von Persönlichkeiten der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik konstituierte.

Der Plan einer Friedensakademie wurde noch von Stresemann  selbst, dem er kurz vor seinem Tode vorgetragen wurde, gebilligt und von seinem Amtsnachfolger Dr. Curtius übernommen, der bereits im Frühsommer in seiner Radiorede an das amerikanische  Bolk diese Friedensakademie als Stresemann- Gedächtnis- Stiftung" ankündigte.

Seitdem haben die deutschen   wie die amerikanischen   Vorbereitun gen zur Einsetzung von Ausschüssen geführt. Dem amerikanischen  Komitee gehören neben Nicholas Murray Butler   und dem Präsidenten der Germanistischen Gesellschaft in New York   der ame= rikanische Botschafter in Berlin   sowie die früheren Botschafter und alle Außenminister der Nachkriegszeit an. Die Friedensakademie wird in Berlin   eingerichtet und wird in anderen Staaten nationale Komitees sowie die großen Völkerrechtler als forrespondierende Mit­

Prügelpädagoge vor Gericht

In Struveshof   scheint etwas faul zu sein- Die gestohlenen 150 Mart- Geprügelt wird nach Dienstschluß

.... Und vor allen Dingen möchte ich betonen, daß ich dem Zeugen gar nicht als Erzieher gegenüber gestanden habe. Mein Dienst war schon seit sieben Uhr aus. Ich habe ihn mir nur rufen lassen, weil ich von ihm privat erfahren wollte, ob er noch einen Komplicen bei dem Diebstahl gehabt hatte, ich wollte bloß als Mensch zu Mensch mit ihm sprechen!" So verteidigt sich der Ange­flagte schon in seiner Schilderung der Tat, die ihn heute vor das Mensch zu Mensch endete nämlich damit, daß Herr Wilhelm Rübe Potsdamer Schöffengericht gebracht hat; denn die Aussprache von den heute als Nebenkläger zugelassenen Fürsorgezögling so verbleute, daß dem die Nase blutete, er tagelang mit blauen Augen herumlief und ihm die Hose zerrissen war.

Wer ist Herr Wilhelm Rübe? Herr Wilhelm Rübe ist Erzieher in Struveshof  , und sein Werdegang ist folgender: Er erwarb fich die Oberfekundareise eines Realgymnasiums, besuchte eine Fach­sich die Oberfekundareife eines Realgymnasiums, besuchte eine Fach­schule für Maschinenbau  , arbeitete ein Jahr praktisch, wurde abge­zieher in Struveshof  . Bon irgendeiner pädagogischen oder psycho­baut, war eineinhalb Jahr arbeitslos und wurde dann Er­logischen Vorschulung war also bei diesem jungen Mann, der zur Beit seiner Anstellung 23 Jahre zählte, nicht die Rede. Vier Jahre war, er in Struveshof  , dann ereignete sich der Borfall, der ihn heute auf die Anklagebant gebracht hat. Und dies das Vorspiel dazu: Der Fürsorgezögling. hatte ihm aus seiner Stube im Sep­tember 150 Mark entwendet, dann war er aus der Anstalt entwichen. Bald hatte man K. wieder eingefangen, drei Monate hatte er in Untersuchungshaft gesessen, war abgeurteilt worden und wurde danach ließ ihn Herr Rübe nach dem Abendbrot durch einen anderen dann Ende Januar wieder nach Struveshof   eingeliefert. Zwei Tage Fürsorgezögling auffordern, zu ihm in sein Zimmer zu kommen. Als K. das Zimmer betreten hatte, wurde er von Rübe in schroffem Ton zur Rede gestellt und bald darauf ins Gesicht geschlagen; eine hatte der Herr Erzieher den Vierkant, der die Tür öffnete, vorher Flucht war dem 3ögling nicht möglich; denn vorsorglicherweise abgezogen. Die Szene war nicht ohne Zeugen, denn Rübe hatte noch zwei Jungen seiner eigenen Familie zu dieser Unterredung von Mensch zu Mensch" zugezogen vielleicht um Schuh, vielleicht um Zeugen zu haben. Denn auch die beiden Jungen werden außer dem Nebenkläger heute hier vernommen.

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Nun ergeben sich bei der Schilderung der Prügelszene natur­gemäß einige Differenzen, denn die beiden Jungen behaupten im Gegensatz zu dem Nebentläger, der Angeflagte habe nicht mit der

Rache für die Alte Töhle".

Sechs Nationalsozialisten treffen sich an Weffels Grab.

Unter der Anklage der gemeinschaftlichen Körperverlegung mit Todesausgang haben sich heute sechs Nationalsozialisten vor dem Schwurgericht III unter Borjig von Landgerichtsdirektor Dr. Friedmann zu verantworten. vip b Obwohl die Angeklagten der Nationalsozialistischen   Arbeiter­Obwohl die Angeklagten der Nationalsozialistischen   Arbeiter: partei angehören und der Plan zu dein Ueberfall, der mit dem

Es

Tode des Laubenkolonisten Franz Raschel endete, am Grabe or st Wessels besprochen worden ist, hat der Fall nach außenrein äußerlichteinen politischen Hintergrund. handelt sich wohl um einen Streit zwischen Laubenkolonisten. An­geklagt sind der Bäckergeselle Otto Aschenbrenner, der Ar­beiter Bruno Staender, der Bauarbeiter Erich Nimmert, der Kutscher Leonhard Diez, der Maler Edwin Winicke und der Transportarbeiter Gustav Ziebach, die sich sämtlich in Unter­fuchungshaft befinden.

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Der Schwiegervater Aschenbrenners besitzt eine Laube in der Kolonie Daheim" in Berlin  - Nordend an de: Blankenfelder Chaussee. Er war mit seinem Nachbarn Raschef verfeindet, und es war nehrfach zwischen ihnen zu Streitigkeiten gekommen. Aschen­brenner wollte seinen Schwiegervater rächen und auch seine Frau, nannte.

geballten Faust, sondern ,, nur" mit der flachen Hand zugeschlagen. Aber selbst dem schärfsten Ausfragen des Staatsanwalts gelingt es nicht, aus ihnen eine Unterstützung der Angaben des Angeklagten herauszuziehen, der behauptet, der Neben läger habe ihn durch höhnisches und freches Benehmen gereizt. Alle Zöglinge, die im Bimmer und auf dem Korridor Zeugen der Szene wurden, wissen nichts anderes, als daß sich der Geprügelte in seinen Angaben einige geboten und daß er um Erbarmen gebettelt hat... Aber über Male widersprochen, daß er Wiedergutmachung des Schadens an­den Erfolg dieser Aussprache" sagen zwei Erzieher gleichlautend aus, daß der Zögling so zugerichtet in seine eigene Familie" ge­fommen sei, wie es oben beschrieben wurde. Und ein anderer 3ögling, der von dem Erzieher dem Nebenkläger am gleichen Abend gegenübergestellt wurde, sagt aus, daß er aud) ,, eine Backpfeife ab­gefriegt hat" gefriegt hat" weil R. ihn in seiner Angst der Teilnahme an dem Diebstahl bezichtigt hatte.

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Ein Verteidiger war wirklich nicht nötig!

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Soweit der Tatbestand; interessanter aber als der ist die Art, in der von dem Gericht dieser Fall angepackt wird. Der An geflagie, der sich keinen Verteidiger nahm, hatte vollkommen recht. Hier war ein Verteidiger durchaus überflüssig, denn das Gericht tat sein Bestes, um ihn zu verteidigen. Mit allen Mitteln wurde versucht, den Nebenkläger zu belasten: frampshaft versuchte der Staatsanwalt, einen Zeitunterschied herauszuschinden, der es mög­Verlegungen beigebracht haben könnte lich erscheinen ließe, daß der Nebenkläger sich selbst einige der es mißlingt; es läßt sich auch bei schärfstem Ausfragen der Zeugen nicht feststellen, daß der Nebenkläger den Angeklagten irgendwie gereizt hat. Er hatte ihn bestohlen aber vor Monaten; er hatte ihn flehentlich um hat sogar schon zehn Mark abgezahlt. Das Gericht hielt dem Berzeihung gebeten und Wiedergutmachung angeboten, er Angeklagten die Tatsache zugute, daß der Herr Erzieher, dem im Dienst das Schlagen verboten ist, gewissenhaft genug war, den 3ögling erst um halb neun zu verprügeln: um sieben wäre es noch eine Körperverlegung im Amte" gewesen, so aber stellt sogar der Staatsanwalt nur Antrag aus§ 223, einfache Körperverletzung, und das Gericht ermäßigt in seinem Urteil noch erheblich das von ihm beantragte Strafmaß: statt zu 200 Mart verurteilt es den Angeklagten mur zu 100 Mart Geldstrafe!

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daß sich der Angeflagte in mangelhaft befleibetem Zustande seinen Töchtern genährt habe und daß diese seine Annäherungsversuche ab­gewehrt hätten. Die Nachbarsleute erklärten jedoch, daß man gar nicht von dem Nachbarhause in die Frenzelschen Wohnung sehen könne. Dann wurde eine Reihe von Zeugen über die von den Gegnern Frenzels verbreiteten Gerüchte gehört, daß Frau Frenzel von den angeblichen Berfehlungen ihres Mannes gemußt habe. Die tonfrete Aussage hierüber war aber nicht zu erhalten, da die Zeugen das immer nur von anderenin Bersonen gehört hatten. Voraussichtlich soll heute ein Lokal= termin in dem Frenzelschen Hause in Bornim   stattfinden, das in der 3wischenzeit verkauft worden ist.

Borkriegsstil.

Die Czardasfürstin" im Admiralspalaft.

Eine Operette für die bemitleidenswert Dummen und Berächt lichen, die sich gehoben fühlen, wenn sie im Personenverzeichnis ein paar hochadlige Namen lesen. Eine Aufführung für Leute, die Zeit haben, bis tief in den nächsten Morgen im Amüsiertheater zu sitzen. So lange dauert es, bis die Frage geklärt ist, ob der Fürst Edwin Ronald von und zu Lippert- Weylersheim und seine Czardasfürstin, der Revuestar Sylva Barescu, ein Paar werden. Er heiratet heiratet nicht heiratet- heiratet nicht, so geht es 4% Stunden

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glieder haben. Ihre Aufgabe ist, als Forschungsinstitut bie Raschet beleidigt haben soll, indem er sie alte Töhle" hin und her; die Problematik des Konfliktes zwischen Liebe und

alle Fragen und Zustände wissenschaftlich zu klären und zu be arbeiten, die den Frieden gefährden, und ebenso alle Mittel, die ihn sichern, und das so gewonnene Material der Politik und der Pädagogik zur Verfügung zu stellen.

Das konstituierende Komitee hat die bisherigen Vorbereitungen genehmigt, einen Ausschuß zur Prüfung der vorgelegten Statuten einer Stresemann- Stiftung und der Friedensakademie eingesetzt und mit der Führung der weiteren Verhandlungen Prof. Dr. Jäch beauftragt, der auch die Vorbereitungen eingeleitet hat. Die nächste Sigung wird entsprechend dem Statut die Wahlen vornehmen.

Ein Denkmal für Stresemann  . Heute mittag um 12 Uhr fand auf dem Luisenstädtischen Fried­hof in der Bergmannstraße die feierliche Enthüllung des von Pro­fessor Lederer geschaffenen Dentmals für Gustav Strese mann im Beisein der Mitglieder der Reichs- und Staatsregierung und zahlreicher anderer Persönlichkeiten statt.

Der Friedhof war für die Feier von 11 Uhr vermittags an abgesperrt, da es unmöglich schien, einen großen Kreis von Gästen in der Nähe der letzten Ruhestätte Stresemanns unterzu bringen. Trotzdem hatte sich eine große Menschenmenge vor dem Friedhof eingefunden. Kurz vor 12 1hr erschienen die Mitglieder der Reichsregierung unter Führung des Kanzlers. die Mitglieder der preußischen Regierung mit dem Ministerpräsidenten, Staats­fetretär Dr. Meißner als Vertreter des Reichspräsidenten  , zahlreiche

Da er sich aber nicht allein an Rajdhet heranwagte, fuchte er Hilfe

und sprach mit Staender, der sofort bereit war, mitzumachen und auch versprach, einige Parteifreunde mitzubringen. Auch Aschen­brenner holte noch einige Freunde heran. Am 27. Juli trafen sich die sechs Angeklagten am Grabe ven Horst Wessel   und besprachen die Ausführung des Ueberfalls, der am nächsten Abend stattfinden sollte und zwar nach Schluß einer Kolonistenversammlung. Bevor Aschenbrenner sich zu dem verabredeten Treffpunkt begab, zeigte er einen Schlagring. Als Raschef mit seiner Frau aus dem Versamm. dem Angeklagten Nimmert ein feststehendes Messer und gab ihm lungslokal herausfam, schlug ihm Staender

mit der Faust ins Gesicht

und Aschenbrenner und Nimmert stürzten sich auf ihn. Frau Raschel, die um Hilfe rief, wurde zurückgestoßen. Als dann Leute auf die Hilferufe herbeinahten, flohen die Täter. Sie wurden aber bald festgenommen. Raschet hatte eine Stich munde im Rücken und ist an innerer Berblutung gestorben. Die An­flage nimmt an, daß Aschenbrenner gestochen hat, was er bestreitet. Er wird aber von anderen Angeklagten schwer belastet.

Standeschre wird gründlich ausgeschöpft. Mit einem Wort, eine Operette der schlimmsten Vorfriegsforte, mit der lächerlichen Tragif, dem verlogenen Pathos und der unglückseligen Borliebe für tattlose Situationen. Wobei zuzugeben ist, daß der Komponist Emmerich Kalman  , sein Handmert sicher beherrscht und gewissenhaft be­treut; ein Musiker, der Einfälle hat er hätte wohl nicht nötig, die Wirkung eines Tanzfinales, unter dem Vorwand, ihn scherzhaft zu zitieren, mit dem Hochzeitsmarsch aus dem Sommernachtstraum zu bestreiten.

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Das Stildurcheinander der Gattung wird noch vermehrt durch den Versuch, die alte Sache revuemäßig zu modernisieren. Rita Stil ihrer Persönlichkeit. Aber es ist ein bißchen peinlich, wie der Georg, mit schönen Mitteln begabt, findet immerhin und hält den wigige Kabarett- und Jargonfomiter Mar Ehrlich gezwungen wird, Drama zu spielen und Oper zu fingen. Bon Hans Heinz Bollmann   ist nur eine hübsche Tenorstimme zu bemerken, Hans Albers   tut mit seiner intensiven Luftigkeit viel, um die Lange­weile zu bannen, die immer mehr um sich greift. Das Beste sind die revuemäßigen Zutaten. Da ist die Direktion Haller in ihrem Element, und sie hat in Ludwig Kainer   einen künstlerischen Mitarbeiter von Phantasie und Geschmack. Ein paar ausländische Tanzattraktionen verfehlen nicht ihre Wirkung. Und Edith Lo­ rand   mit ihrem Orchester tut, ohne ihr Niveau zu verleugnen, das ihre, den Abend zu verlängern. Der Theaterzettel ist in drei

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Mitglieder des Reichstages, besonders der Deutschen Boltspartei, Potsdamer Geheimprozeß geht weiter. Sprachen- deutsch  , englisch, französisch abgefaßt: man rechitet

ferner die Geschäftsträger Frankreichs  , Englands, Italiens   und zahl­reiche andere Diplomaten. Das Denkmal Professor Lederers ist eine Säule mit einer schweren Sandsteinwand dahinter, im Vordergrund steht ein niedriger Sarkophag, umgeben von Rasen, der eingefriedet wird von einem Eiſenband, das auf Sandsteinkugeln ruht. Das Grabmal trägt nur die Worte Gustav Stresemann  ".

Im Namen des Reiches übergab Reidsinnenminister Wirth dem Bastor Augar feierlich das Denkmal, das in die Obhut der Luisen­städtischen Gemeinde gestellt wurde. Dr. Wirth hielt eine Gebent­rede, in der er die Verdienste Stresemanns als Staatsmann mürdigte.

Gemeindewahlen in Oldenburg  . Im Gebiet des Freistaates Oldenburg wird am 9. November, dem Revolutionstag, die Neuwahlen der Stadt- und Gemeindevertretun gen durchgeführt werden. Die fozialdemokratischen Parteiinstanzen haben bereits alle Borbereitungen getroffen, um ein Bordringen der nationalfozialistischen Seuche wirkjam abzuwenden.

Antrag auf Preffezulassung erneut abgelehnt.

In der Verhandlung des Frenzel- Prozesses vor dem Potsdamer Landgericht wurde von der Berteidigung erneut der Antrag gestellt, nunmehr die Deffentlichteit zuzulassen, da ja Land­gerichtsdirektor Dr. Hellwig durch sein Absicht, einen amtlichen Bericht hierüber zu geben, anerkannt habe, daß die Deffentlichkeit über diesen Prozeß unterrichtet werden müsse.

Nach einer längeren Debatte, die sich hierüber entspann, erklärte Landgerichtsdirektor Dr. Hellwig, daß alle Angriffe, die in der Presse gegen ihn gerichtet worden seien, cn ihm abprallten. Das Gericht zog sich sodann zur Beratung zurüd und fam

wiederum zu einer Ablehnung des Antrages, jo daß die Presse für die gesamte Dauer des Prozesses ausgeschloffen bleibt.

Es wurde jodann die 3eugenvernehmung fortgesetzt, und zwar, wie wir hören, eine Reihe von Zeugen gehört, die aussagten, daß man durch das Fenster des Frenzelschen Hauses gesehen habe,

auf das feinste Berliner   Publikum. Kein Zweifel, der Admirals. palast wird es finden. Jedes Publikum hat das Theater, das es Klaus Pringsheim  . verdient.( Der Satz ist umkehrbar.)

Gewitterwolfen am Rhein  . Mit dieser Ueberschrift brachte der Abend" am 1. Oktober einen Artikel, in dem das Mitglied der Rheinkommissien, der Gewerkschaftssekretär Balleng- Berlin als vom Gesamtverband delegiert bezeichnet wurde. Demgegenüber ist richtigzustellen, daß Balleng als Mitglied des Zentralver= bandes der Maschinisten und Heizer feine Tätigkeit in der Rheinkommission ausübte, während Bird Duisburg nom Gesamtverband delegiert war.

Wie uns der Zentralverband der Maschinisten und Heizer meiter berichtigend mitteilt, ist der von ihm abgeschlossene Tarifvertrag für das Maschinen- und Heizpersonal nicht gefündigt worden.

Die Regierung von Ecuador   zurüfgetreten. Wie aus Buenos Aires   gerüchtweise verlautet, ist die Regierung von Ecuador   zurück­getreten.