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Peter Riss

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Fahload

Copyright 1930 by Peckelreiter- Verlag G. m. b. H., Hamburg- Bergedorf

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E

Anno 17

( 40. Fortsetzung.)

Ich zittere wie im Schüttelfrost: ja, kommen wir denn überhaupt wieder? Und ahnen sie, die uns mit Blumen in die Schlacht schicken, wir nicht wiederkommen werden? Kalte Schauer über­daß. rieseln mich, und ich muß die Augen schließen. Aber dann sehe ich wieder die Blumen: Astern, rote Astern und Georginen, des Jahres letzte Blumen. Ja, und wir? Sind wir nicht des Volkes legte Blumen? Bor mir, hinter mir schwanken die Blumen auf und ab an den Gewehrläufen, einige fallen heraus und werden wieder aufgehoben, damit sie nicht zertreten werden. Die Helme find

mit Blumen umwunden, an den Brüsten zittern sie

Und immer muß ich an Adamczik denken, der hinter mir mar­schiert. Ich blide mich wieder um. Er ist schneeweiß im Gesicht, rot, blutrot heben sich die Blumen davon ab. Er sagt nichts, nur ab und zu streichelt er mit der freien Hand die fränenüberströmten Gesichter seiner Mutter und seiner Frau. Sein Kind man wird ihm er­zählen, wie sein Bater in den Krieg zog, achtzehnjährig... mit Blumen am Gewehr.

Und wie ich beginne, aus dem Gesumme der Stimmen einzelne Worte zu unterscheiden, wie ich höre, daß Adamczik spricht, heiser vor Aufregung, abgehadt: ,, Na. nu hab dir man nicht so, Paula; nich mehr lange dauern.

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det det kann doch nich bir ooch jeden Tag. als ich im ungeheuren Durst nach den Ichten Wassern des Lebens alle Stimmen noch einmal in mich auf nehmen will, da sind wir an der Ecke der Straße, die nach dem Bahnhof abzweigt, angekommen, und in der Sonne sehe ich den Tambourstab blizen... Brennender Haß steigt in mir hoch, ich greise nach den Patronentaschen... ich möchte mein Gewehr laden und auf die Musik da vorne schießen. Sie können uns nicht in Ruhe lassen, nicht einmal unseren letzten Weg lassen sie uns allein, stören sie uns. Berflucht" brülle ich heraus, fo daß Kalbfleisch vor mir sich erstaunt umsieht und Kilb meinen Arm preßt..

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Rasseind und freischend sehen die Trommeln und Pfeien ein. die Locke ertönt und dann schmettern und brüllen die Blech­instrumente los: Muß i denn, muß i denn zu- um Städtele hinaus Städtele hinaus... u- und du mein Schatz bleibst hier menn i tomm, wenn i tomm, wenn i wieder wieder fomm, wieder wieder tomm... fehr i ein, mein Schatz, bet dir

Unermüdlich schmettern, flingen, dröhnen und pfeifen sie vorne, Wir gehen wie auf einem Schulausflug... das Lieben bringi gro- Freud da- as wissen alle Leut'... Lustig, Kame­raden, lustig! Warum singt ihr denn nicht auf diesem schönen Aus­flug?!

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Sie lassen uns nicht in Ruhe, sie lassen uns nicht in Ruhe.. fie jagen die legten Gedanken aus uns heraus. das ist ja schließlich auch der Sinn der Sache nur nicht denken Lieb' Vaterland, magst ruhig sein, lieb' Baterland, magst ruhig fein. Fest steht und treu die Wacht, die Waacht am Rhei- ei- n. Ich fasse mich an den Kopf... verflucht wollen sie denn nicht endlich einmal aufhören? Nehmt doch wenigstens die Blumen ous den Gewehren heraus... Blumen gehören doch nicht in einen Gewehrlauf.

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Die Straße nach dem Bahnhof ist lang. Fenster öffnen sich. ein Kontorhaus ist da, aus dem minten Mädchen mit weißen Armen. Ach, macht doch die Fenster zu, ihr Gänse!... Ihr lacht noch? Weil mir in den Tod marschieren?!

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Aus anderen Fenstern aber blicken ernste, traurige Gesichter. Ich sehe sie wie durch einen Nebel. Sie niden und sind erstarrt ihm Ausdruck... Haben sie früher wohl auch ausziehenden Männern und Söhnen zugelacht? Und dann sind vielleicht Briefe zurück gekommen?: ,, Gefallen bei..." Und weiter marschieren wir: trumm trumm trumm trumm trumm trumm trumm. an Läden vorbei... davor stehen lange Schlangen von Frauen, Kindern und Kriegskrüppeln. Niemand von ihnen lacht; sie werden wohl den Hauch des Todes, der von unseren neuen Uniformen ausgeht, spüren, von unseren neuen Uniformen und den Blumen am Gewehr... Ganz dicht marschieren wir an solch einer Menschenschlange vor­bei da sehe ich, wie Taschentücher an die Augen geführt werden, fie meinen alte Frauen niden mit den Köpfen und sehen uns mit ihren wissenden Greifengesichtern nach... Wie alt wir sind, Groß mutter? Achtzehn Jahre, Großmutter. ,, Ach diese jungen, jungen Menschen, das sind ja alles noch die halben Kinder", höre ich eine Stimme aus der Kette heraus... sie schneidet mitten durch mich hindurch

Und die Sonne scheint und das Pflaster glänzt... die roten

Blumen leuchten ich hole tief Luft, ich rücke meinen Tornister hoch, noch einmal und noch einmal verdammt schwer wird er ichon ich atme noch einmal tief auf, mit großen Augen blicke ich jezt um mich. Ich will noch einmal alles in mich aufnehmen. Bald werden unsere Augen trübe und eingefallen sein von anderen Bildern. Ich will mal in den Himmel schauen. So... das be­ruhigt Die Wolfen segeln vorbei. Plöglich habe ich un­geheure Sehnsucht, mitzufliegen. Ich schaue und schaue in die Wolfen und höre nur mehr wie aus der Ferne die scheußliche Mujit dort

vorne R

Und wie ich, losgelöst auf Sekunden von unserem furchtbaren Schidial, meine Sehnsucht schmeben lasse, da fühle ich etwas Weiches und Barmes in meinez linfen Hand. Ich blicke nieder: da sehe ich in ein liebliches Kindergesicht, in bos Antlig eines fleinen Mädchens. Es mag fünf Jahre alt fein. Unbefangen, lächelnd schaut es zu mir herauf, zeigt seine Grübchen in den Wangen. Blonde Muschelhaare umrahmen das Köpfchen. Und es drängt seine Händchen zwischen meine Finger und läßt sie nicht mehr los, trippelt eifrig neben mir her, plaudert und plaudert, und mas es spricht, ich höre es faum. Ich lausche mur der Stimme, die mir so unendlich wohltut; denn wie lange ist es her, daß ich eine Kinderstimme hörte, eine Stimme, die

mich nicht anschrie und anbrüllte... Die Stimme flingt mir wie Musit... und ich weiß nicht, wie es tommt: ich muß plößlich an meinen erschossenen Kameraden Hermann Lorenz und an sein sehn­lüchtiges nächtliches Geigenspiel denken unter den Sternen von Döberitz .

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Wie eine silberne Klingel schwingt das Stimmchen zu mir herauf. Und im linken Arm hält das Kind eine Puppe, und es erzählt mir von seiner Puppe: sie sei immer so sehr artig... Ach ja... und ihr Papi sei auch im Krieg... ja, und er habe auch Läuse... Das Letztere sagt sie mit einem Unterton von Stolz, ich blicke nieder und sehe, mie das Kind fröhlich dabei lächelt ach, du liebes Kind: was weißt du von dieser schrecklichen Zeit, da man uns in die Schüßengräben schickt... es lächelt weiter und streichelt seine Puppe dabei und erzählt und erzählt, Mingend und Rippen von der Freibank, mit lachendem Kindermund:... und morgen bekomme Mutti und dann könne Mutti sich mal wieder satt essen... Mutti weine immer, denn Papa habe so lange nicht geschrieben Ja, lieber Soldat, und kommst du auch in den Krieg? Und schreibst du mir aud) mal? Und dann fängt sie wieder von der Puppe an: sie heiße Lieselotte, es hört sich an, als sage sie: Diese dotte"... ia, und ich heiße auch Lieselotte,

lieber Soldat

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Ich lausche und lausche. Das Herz geht mir auf und Sonne flutet hinein. Fast vergesse ich, daß ich in den Krieg marschiere. Wie einen legten Halt faffe ich die Kinderhand fester... ich möchte sie streicheln; aber es geht nicht: ich habe ein Gewehr in der anderen Hand. Das verfluchte Gewehr! Was soll es hier, wo ich eine fleine, warme Kinderhand lieblosen möchte?

Ich marschiere langsamer, die Kleine fann nicht mehr mit. Aber ich darf auch nicht zurückbleiben; denn mein Hintermann tritt mir schon auf die Hacken, weil ich den Marsch störe. Da nehme ich denn die Kleine auf den Arm, und Kilb nimmt mein Gewehr solange. Als ich ihn ansehe, hat er ein glückliches, verflärtes Lächeln in seinem harten Gesicht, er schiebt den Helm etwas zurück und sieht das Kind auf meinem Arm voll und seltsam an. Ja, lieber Kamerad: wir haben einen merkwürdigen Abschied!

Immer fühle ich die fleine zarte Kinderhand in meinen Fingern und nun fann ich sie auch streicheln. In letzter verzweifelter Sehn­sucht nach einer letzten Zärtlichkeit bringe ich mein Gesicht an die Wangen des Kindes, und fühle dabei die seidenen Haare an meinen Augen.. Wir wird so weh, verflucht, nur nicht weinen jeßt. mir ihre Puppe genauer. Die Buppe hat bewegliche Augen mit Die Kleine ist gar nicht bange: sie plaubert immer weiter und zeigt mir ihre Puppe genauer. Die Puppe hat bewegliche Augen mit langen Wimpern, die senten sich über die blauen Glasaugen, wenn sie das Köpfchen zurücklegt: Ja, mun muß Büppchen schlafen.- Und die Kleine singt ein Wiegenliedchen: Schlaf, mein Kindchen, Schlaaaf

O wie wild schlägt mein Herz gegen die Totenmarte, gegen Die Totenmarfe Ich höre schon lange nicht mehr die Musik dort vorne, ich lausche dem Kinderstimmchen, dem letzten Gruß der Menschlichkeit... Eia popeia, was raschelt im Stroh... das sind die fleinen Entchen, die haben feine Schuh..." Immer wieder streichle ich die kleine Hand und muß die aufquellenden Tränen niederschlucken.-Plöglich brummt Kilb neben mir, er räuspert sich dann. Ich sehe ihn an: er hat bittende Augen. Er sieht das Kind an und ich erkenne Kilbs Gesicht nicht wieder, dieses harte,

ftolze Rebellengesicht. Immer wieder schaut er das Kind an. Da nehme ich ihm die Gewehre ab und gebe ihm das Kind in die Arme: ,, Hier, Karl, nimm es auch mal..." Ach, wie glücklich ist Kilbs Geficht. Seine großen Hände fahren behutsam über das blonde Haar, ( Fortsetzung folgt.)

Das neile Buch

Die junge Generation in Europa

Junge Menschen haben über länder- und völkertrennende Grenzen hinaus Anschauungen und Ziele gemeinsam. Und da heute die Jugend mehr denn je das Schicksal Europas bestimmen wird, lohnt es, sich eingehend mit ihr zu befassen. Um den Eindruck zu vermeiden, daß es sich um ein bestimmtes Alter( vielmehr um eine neue Einstellung zu den Problemen von Gegenwart und Zukunft) handle, spricht Lic. Dr. Hans Hartmann allgemein von der jungen hauptsächlich bürgerlichen- Generation in Europa ( Der Neue Geist Berlag Berlin 1930, 112 S.). Rußland schließt er als nicht eigentlich europäisch aus. Die Schrift zeigt die jeweils wesentlichen Züge der jungen Generation in den europäischen Ländern, versucht, fie zu deuten und mögliche Richtlinien zu geben.

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In Deutsch and steht im Mittelpunkt der Weiterentwicklung bzw. ernste Umwandlung der Jugendbewegung der Kampf um den Sinn des bürgerlichen bändischen Gedankens, und die Politisierung der Jugend. In Frankreich , dem m. E. unverhältnismäßig viel Raum gewidmet ist, zeigen sich neue Zielsetzungen bei der religiösen Jugend, den jungen Lehrern und der politischen Jugend. Während die erstgenannten sich immer mehr vom Chauvinismus fort links­demokratisch entwickeln, sind politisch die jungen Faschisten am besten

organisiert. Die sozialistische Jugend ist zahlenmäßig gering( etwa ein Fünftel der deutschen SAJ.), doch ist ihre Aktivität beachtens­mert, zumal eine hoffnungsvolle Bölkerbundjugend neben ihr steht. Aehnliches gilt von der sozialistischen Jugend in England, die allmählich den traditionellen Konservatismus überwindet. Die enge Verbindung von Mensch und Landschaft und die Belebung wert­vollen Volkstums zeigt deutliche Beziehungen zu den deutschen Neu­pfadfindern( in England Rolf Gardiner ). In den nordischen Län­dern, vor allem in Schweden , ist bei dem hohen Levensstandard und der guten Bolksbildung der Gegensatz zwischen alt und jung gering. Nur in Dänemark gibt es eine besonders rege sozialistische Jugend, die großen Einfluß auf die Partei hat. In Italien herrscht die staatlich organisierte Jugend in straffer Disziplin und deutlicher Bor zugsstellung im politischen Leben( nur durch die Jugendgruppen tommt man in die allmächtige Partei). In einem Zwischenfapitel werden furz die Verhältnisse in Holland , der Schweiz , Desterreich und Bulgarien erwähnt. Gemeinsam ist der europäischen Jugend eine neue Einstellung zum Denken, dem Diskutieren wird das Han­deln vorgezogen. Das bedingt in der Diskussion äußerste Sachlichkeit und damit größere Aufgeschlossenheit und Achtung vor der Meinung des anderen, auch des Gegners. Das Verhältnis zum Bolkstum in weitestem Sinne ist vertieft: Auf der einen Seite stehen hier die Richtungen, die mit 5). G. Wells Europas Rettung nur nach Ber­schwinden der nationalen Ideologien für möglich halten, auf der anderen Seite der Faschismus. Sie sind, meint der Verfasser, im Grunde zwei Pole der erneuernde und der konservative Ge dante nicht absolute Gegensätze, und so kann die Jugend hier eine grundsätzliche Berständigung herbeiführen. Das mag, wenn man an die Anrempeleien politisch extremer Jugend denkt, leicht utopisch erscheinen. Aber die so aftiven" Jugendlichen gehören taum zu den wertvollen Elementen der jungen Generation. und nur diese wird Hartmann meinen. Das Kriegs- und Friedensproblem, die koloniale und soziale Frage stehen, wie Tagungen zeigen, im Mittelpunkt, um wesentlich anders als früher gelöst zu werden. Daneben die kulturell so wichtige Frage der Lebensgemeinschaft.

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Die lesenswerte Schrift zeichnet sich durch gründliche Kenntnis der Materie aus. Längen und Wiederholungen sind nicht immer | vermieden, und der Stil ist manchmal etwas philosophisch umständ­lich. Doch vergißt man die fleinen Mängel über dem Inhalt. Be­achtenswert ist auch, daß bei aller Betonung des Verbindenden national individuelle Berschiedenheiten nicht übersehen werden, aus­gezeichnet die Gegenüberstellung Gegenüberstellung deutschen und französischen. Dentens. Daß der Verfasser großes Interesse für religiöse Fragen hat, ist bei seiner Herkunft verständlich. Dr. Joh. Jarislowsky.

WAS DER TAG BRINGT

Wie wird der Winter?

Der Herbst dürfte kaum noch einmal eine stärkere Erwärmung mit sich bringen. Vielmehr ist damit zu rechnen, daß er sehr rauh wird, im Oktober bereits die Witterung recht falt werden und im November der Winter einsetzen wird. Nach den bisherigen Er­fahrungen ist jedoch nicht damit zu rechnen, daß derselbe sehr streng sondern vielmehr ein regelrechter Regenwinter wird; denn nach der meteorologischen Statistik treten milde Winter immer gruppenweise auf, die dann von äußerst strengen, wie wir einen solchen vor zwei Jahren erlebten, abgelöst werden. Diese Voraussagen, die sich auf die bisherige Gesetzmäßigkeit beziehen, werden noch unterstrichen durch die von dem der Frankfurter Universität angegliederten Institut für langfristige Wettervorhersage mit Hilfe der Korrelations­rechnung aufgestellten Wetterprognosen, die ebenfalls einen frühen und rauhen Herbst ankündigen. Segelflug mit Papierdrachen

Ein internationales Hochschulsanatorium

soll in der Schweiz mit einem einmaligen Bundesbeitrag von 500 000 Schweizer Franken errichtet und die anderen Staaten zur Unterstützung aufgefordert werden.

Ein Ferienjahr für Lehrer

Auf dem diesjährigen Kongreß der englischen Lehrerorganisatio. nen teilte der Borsigende mit, daß die Regierung auf Antrag ver­schiedener Lehrerverbände den Plan erwäge, den vom Staat an­gestellten Lehrern der öffentlichen Schulen jeweils nach einer zehn­jährigen Dienstzeit ein Ferienjahr zu gewähren. Das Ferienjahr soll der Lehrer hauptsächlich für ausgedehnte Reisen außerhalb des Landes benutzen, um seinen Bildungsfreis zu erweitern. Deutsche Zeitungen in Rußland

Nach einer Mitteilung des Zeitungsverlags" erscheinen gegen­Der 18jährige Schlossergehilfe Hans Genfer aus Biejendori wärtig in der Sowjetunion 5 deutsche Blätter, darunter eine Tages­bei Zell am See ( Salzburg ) hat mit seinem selbstgebauten Segel- zeitung und 6 Zeitschriften mit einer Gesamtauflage von 60 000. flugzeug, 68 Kilogramm schwer, 5 Meter lang und 7 Meter Spann- Die Moskauer Arbeit" hat 10 000 Abonnenten. Das neue Dorf" weite, aus Weichholz zusammengenagelt und mit Bad papter erscheint in Charlow( Ukraine ) und in Pokrowsk die Nachrichten" überlebt, einen erfolgreichen Flugversuch unternominen. die die deutsche Wolga- Republik versorgen, in der Deutsch Amts­reichte eine Höhe von 250 Meter, eine Flugweite von 1500 Meter Sprache ist. und ging im Gleitflug unbeschädigt nieder. Die Biber in Deutschland

Er er

Der Biber, früher in Deutschland start verbreitet und als Belz lieferant sehr geschätzt, ist in Deutschland nahezu aus gestorben, und die menigen Refte, die noch verblieben sind, stehen unter strengem Naturschutz. Die Zählung von 1929 ergab. daß in den Biberfolónien an der Elbe zwischen Schweibniz und Mühlberg und an der Mulde zwischen Dessau und Bitterfeld 282 Aftbiber und 31 Jungbiber leben. Die geringe Bermehrung erklärt sich durch die starke Inzucht. Jetzt versucht man, den Biber in Farmen aufzuzüchten, und auf der ersten derartigen Farm bei Dinnies in Medienburg sind im vergangenen Jahr bereits zwei Jungbiber geboren worden. Man rechnet in diesem Jahre mit einer weiteren Bermehrung von zitfa 40 Jungbibern.

Immer mit der Ruhe

In Russisch- Asien scheint das staatliche Telegraphenwesen das moderne Tempo noch nicht zu kennen. Die Sowjetpresse beklagt sich darüber, daß jetzt in einem Zeitpunkt, wo die Sorge um die Getreide­bereitstellungen schnellste Nachrichtenübermittlung besonders not­mendig macht, in den Telegraphenämtern von Taschkent und Stalinabab dringende Depeschen tagelang liegen bleiben, um dann in aller Ruhe" erledigt zu werden. Film gegen Prohibition

Ein sehr gefährliches Unternehmen plant die amerikanische Universal- Filmgesellschaft, die einen Film gegen die amerikanische Brohibition drehen will. Der Titel des neuen Wertes lautet be zeichnend: Gieh, Amerita dürftet!"