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Nr. 465 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Britische Reichswirtschaftspolitik.

Englische Wirtschaftssorgen.- Hintergründe der Reichskonferenz.

Am 1. Oktober hat in London die Britische Reichskonfe renz begonnen. Sie findet in einer Zeit fiatt, in der sich auch die englische Wirtschaft in einer sehr schweren wirtschaftlichen Krise befindet.

Die Schwierigkeiten, in denen sich die englische Wirtschaft be. findet, sind kaum kleiner als die der deutschen . Schon heute zählt das kleinere England mehr als 2 Millionen unterstützte Erwerbs­lose, und auch der englische Winter wird ein weiteres Anschwellen bringen. Mehr als 17 Pro3. der versicherten englischen Arbeiter find erwerbslos.

Die größte Wirtschaftsforge Englands ist die Entwicklung des Außenhandels:

die Einfuhr ist erheblich stärker gestiegen als die Ausfuhr. Unter Berücksichtigung der Preisverschiebungen seit 1913 hat sich die Gesamtmareneinfuhr um etwa 15 Proz. er. höht, die Gesamtmarenausfuhr dagegen um mehr als 20 Pro3. vermindert. Diese Entwicklung belastet die englische Zahlungsbilanz, vermindert die Möglichkeiten der eng­lischen Kapitalausfuhr und bedeutet eine doppelte Schädigung der englischen Industrie: erstens eine Vermehrung des ausländischen Wettbewerbs auf englischem Boden, zweitens eine Verminderung des englischen Absatzes und eine entsprechende Entwertung von Kapital und Freisezung von Arbeitskräften.

zu beachten ist aber folgendes: Die Ausfuhr englischer Waren nach europäischen Ländern und allen nichtenglischen Ländern der übrigen Welt ist von 1913 bis 1929 von etwa 6,6 auf nur etwa 8,1 Milliarden( Preisverschiebungen nicht berücksichtigt) gestiegen, während die Ausfuhr nach britischen Kolonien und Dominien sich von 3,9 auf 5,8 Milliarden Mart, also relativ viel stärker vermehrte. Die Bedeutung des Handels mit den Gliedstaaten des britischen Reichs ist also für England gewachsen, zugleich ist aber für diese Gliedstaaten die Bedeutung des eigenen Handels mit England gefunten.

Es folgt daraus, daß an der Schaffung einer irgendwie ge­arteten britischen Reichswirtschafts- und Handelspolitik die Kolo. nien und Dominien ein erheblich geringeres Interesse haben als England selbst.

Fassen wir zusammen:

Eine verstärkte Schutzoll polit?? tann die englische Wareneinfuhr etwas beschränken, leitet aber eine Abschließung Englands von der übrigen Welt ein, die gerade für ein so aus­gesprochenes Handels- und Schiffahrtsland von schwerwiegenden Folgen sein muß. Sie vermindert zudem die internationale Wettbewerbsfähigkeit der britischen Industrie. Eine Reichszoll politif liegt viel mehr im Interesse Englands als dem der bri tischen Dominien und dürfte kaum ernstlich zur Diskussion gestellt werden. Einseitige Rationalisierung wird, wenn sie mit stärkerer Schuzzollpolitik verbunden wird, die Arbeitslosigkeit ver­gebieten England bestimmte Vorrechte im wirtschaftlichen Berhältnis zu den Dominien und Kolonien zu sichern. Hierfür bietet die auch heute noch starte finanzielle Abhängigfeit der britischen Kolonien und Dominien von der Londoner Finanzwelt eine gewisse Unterlage.

Trotz der alten Freihandelstradition drängen wette Unter­nehmerkreise zu verstärkter Schußzoll politit. Für cinige wichtige Schlüsselindustrien, so u. a. auch für chemische Ermehren. Wahrscheinlich wird man versuchen, auf einigen Teil­zeugnisse, besteht bereits seit Jahren ein ausgesprochener Schutzzoll verlangt wird ein allgemeiner Zoll von 5 oder 10 Pro­zent des Wertes. Auch versprechen sich die Industriellen hieraus cinen Finanzvorteil, denn im englischen Staatshaushalt, der in den vergangenen Jahren mehrfach Ueberschüsse erzielte, droht jetzt- in­folge der Krise ein großes Defizit. Als Hauptheilmittel wird jondern die seit Jahrzehnten propagierte

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Sonnabend, 4. Oftober 1930

geführt hätte. Diese bestimmten Kreise sind das Reichsernährungs­ministerium und der Reichsernährungsminister Schiele. Nachdem man die Abschreibungen heruntergejezt hat, während sich auffälliger­weise die Untoften von 1,9 Millionen auf 2,8 Millionen Mark era höhten, schließt die Ertragsrechnung für 1929 ohne Gewinn und Bec­lust ab. Das Reich hat also in seinen Forderungen nach= gelassen und soll nach Mitteilung der Generalversammlung da durch entschädigt werden, daß es an lebergeminnen bei Grundstücksveräußerungen und an einem Lizenzvertrag beteiligt mird. Dazu hat das Reich noch Aktien übernommen..

Statt also Subventionen abzubauen, wird hier in aller Form auf die zugeschossenen Millionen des Reiches verzichtet. Denn Stoc Motor ist eine Angelegenheit, die sobald nicht mehr rentabel wird. So freilich hat sich die Sozialdemokratie den Abbau der Sub­ventionen nicht gedacht, daß man daraus Geschenfe macht. Wir registrieren den Fall Stock Motorpflug, weil wir ana nehmen, daß sich die Deffentlichkeit mit der Regelung innerhalb des Aufsichtsrats der Stock Motor sicherlich nicht zufrieden geben wird.

Wird Bata fommen? Preußischer Staatsrat gegen-

Preußische Regierung für

den Bata- Bertrag.

Der preußische Saatsrat nahm am Freitag einen Antrag der Arbeitsgemeinschaft mit den Stimmen der Antragsteller und der Kommunisten an, worin das Staatsministerium ersucht wird, die Berhandlungen mit Bata einzustellen und das in Frage stehende Gelände dem Staatsbesitz zu erhalten. An dem Schicksal der Angelegenheit wird dieser Antrag aber höchstwahr. scheinlich nichts ändern, da ein Vertreter, des Staats­ministeriums im Staatsrat die Erklärung abgab, daß die Staats­regierung entschlossen sei, den Bertrag mit Bata abzu­schließen. Während ursprünglich 10 Proz. ausländischer Ar­beiter für das erste Jahr hätten zugelassen werden sollen, sei es der preußischen Regierung im weiteren Verlauf der Verhandlungen ge­lungen, den Vertragsentwurf in der Richtung zu ändern, daß aus. ländische Arbeiter überhaupt nicht und Ange stellte nur im ersten Jahr, und zwar in sehr beschränkter Anzahl hereingelassen werden dürften. Die Einhaltung der Ber­Schiedsrichters gewährleistet, den man voraussichtlich in der Person des Kammergerichtspräsidenten bestellen werde.

aber nicht ein gleichmäßig hoher Schutzzoll gegen alle Welt empfohlen, Aus Subventionen werden Geschenke. tragsbestimmungen durch Bata werde durch die Einſegung eines

Idee einer allbrifischen Zoll- und Wirtschaftsunion scheint allmählich konkrete Gestalt annehmen zu follen. Bor wenigen Tagen wurde ein Industrierat gegründet: Berringerung der Arbeitslosigkeit, stärkerer Schutz des britischen Marites gegen fremde Wareneinfuhr, Entwicklung eines inter­imperialen Handels( Handels zwischen England, den britischen Kolo­nien und Dominien untereinander) sind die Programmpunkte dieser Organisation. Unter ihren Gründern finden wir prominente Ber­treter der britischen Industrie- und Finanzwelt. Wir nennen u. a.: Sir Hugo Cunliffe Oven, Präsident der British- American Tabacco Co. Ltd., Henry Dreyfus, Präsident der Celanese Ltd. ( Knftjeide), Sir Hugo Hirst , Präsident der General Electrice Co. Ltd.( größter englischer Elettrofonzern), Sir Harry D. McGowan und Lord Melchett, die führenden Männer des britischen Chemietrusts( Imperial Chemical Industries Ltd.). Einen anderen bemerkenswerten Schritt bedeutete die joeben norgelegte gemeinsame Entschließung bes

Verbandes der britischen Industrie und des britischen Gewerkschaftsverbandes.

Sie enthält die Aufforderung an die Regierung, die jetzige britische Reichsfonferenz dazu zu bemußen, ein st ändiges Reichs. wirtschaftssekretariat zu schaffen, d. h. also eine wirt. schaftliche Zentrale für das gesamte britische Kolonial- und Dominial. reich, außerdem soll fünftig jeder Reichskonferenz eine spezielle Reichshandelstonferenz vorangehen. Diese Entschließung spricht allerdings nicht, wie bestimmte Unternehmergruppen es tun, von einem Reichsschußzzollblod, so daß die Frage, welche ge­meinsamen Reichswirtschaftsmaßnahmen nun im einzeinen getroffen werden sollen, zunächst offen bleibt.

Eine interessante Gründung anderer Natur war vor einigen Monaten die Errichtung einer speziellen Gesellschaft zur Förderung der industriellen Rationalisierung ( Bankers Industrial Development Co.) mit einem Aftienkapital von 6 Millionen englischen Pfund( 120 Millionen Mark); Finanzgruppen haben sich hier zusammengeschlossen, damit in der Industrie Ratios nalijierungsmaßnahmen großen Stils finanziert werden können. Außerdem existiert schon längere Zeit ein Reichsmarttaus i chuß( Empire Marketing Board), der eine Rationalisierung des Sandels zwischen England und den anderen Reichsteilen vor­bereiten foll.

Spezielle Ursachen der englischen Wirtschafsnot. Welchen Nugen diese und andere Organisationen im Laufe der Zeit haben werden, läßt sich noch nicht übersehen. Eine start forcierte Rationalisierung schafft größere Arbeitslosigkeit, wenn nicht das Kernproblem, die Vergrößerung des Absages, zugleich ge löst wird. Die jetzige Weltkrise hat die englische Arbeitslosenarmee nur vergrößert; seit 1921 besteht in England eine Millionenarmee von Erwerbslosen. Hauptgrund dieser dauernden Massen. erwerbslosigkeit ist erstens die fortschreitende Industrialifies rung, die früher von der englischen Industrie mit Waren versorgten Marttgebiete, zweitens der anhaltende Wettbewerb der Amerikaner. Alle speziellen Handelsdelegationen nach den süda merita nischen Ländern, nach China , Japan usw. haben bisher nur zu geringen greifbaren Ergebnissen geführt, und die verrin gerte Kraft Englands, Kapital zu egportieren, hat die englischen Unternehmer von einer Reihe großer Bau- und Elektri fizierungsvorhaben in Südamerika und auch in britischen Herr­schaftsgebieten( Indien , Kanada ) mehr oder weniger ausgeschaltet. Ein verringerter Barenerport zugunsten der Vereinigten Staaten ist die Kehrseite dieser Entwicklung.

Nur einige wenige Zahlen sollen diese Entwicklung ver­anschaulichen: Die englische Warenausfuhr nach den süda merita nischen Ländern ist von 1913 bis 1928 von 1,3 auf 1,27 Milliarden gestiegen, die amerikanische aber von 0,60 auf 1,90 Milliarden Mark. In etwa gleichem Verhältnis haben sich die Amerikaner auch im Fernen Osten auf Kosten der englischen Ausfuhr breit gemacht. Selbst die Ausfuhr von England nach Indien ist nur wenig ge ftiegen( von 1,40 auf 1,70 Milliarden Mark), während sich die ameritanische Ausfuhr nach Indien von 1913 bis 1928 etwa ver­fünffacht hat. Dazu kommt im Fernen Osten noch die starte Kon­turrenz der Japaner .

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Wie Stock Motorpflug vom Reich gesund gemacht wird.

Der Jahresabschluß der Stoc Motorpflug liefert einen interessanten Beitrag zum Kapitel Reichsfubventionen, deren Abbau das Programm der Regierung Brüning start unter­die Hermann­ftreicht, dabei aber nur fortseßt, was Müller- Regierung begonnen hat. Bei Stod Motor während der letzten Wochen die Kurse ihrer Wertpapiere unver­pflug ist man nun an den Abbau dieser Subventionen gegangen, leider wahrscheinlich auf Kosten des Reiches.

Stod Motorpflug, die neben Motorrädern u. a. Schlepper für die Landwirtschaft fabriziert, ist noch nie auf den grünen Zweig ge­tommen, hat verschiedene Zusammenlegungen hinter sich und fonnte sich nur mit ftarten Reichsjubventionen halten. Das Reichs. fich nur mit ftarten Reichssubventionen halten, ernährungsministerium ist besonders start für das Unter. nehmen eingetreten. Die Leitung des Unternehmens hat, das lann man ihr ohne weiteres bestätigen, völlig versagt. Auch für Berlust eingetreten, wenn man nicht auf Grund Entgegen. das Jahr 1929, für das jetzt Bericht erstattet ist, wäre ein größerer tommens bestimmter Kreise eine Bereinigung durch

Neue Wohnungsbaupfandbriefe der Preußischen Landespfand­brief- Anstalt. Nachdem auf dem Pfandbriefmarkt eine Beruhigung eingetreten ist, legt die Preußische Landespfandbrief- Anstalt, die auch ändert gehalten hat, in der Zeit vom 6. bis 25. Ottober 1930 5 Millionen Mart 7prozentige Goldmart- Pfandbriefe zum Bora zugsturs von 96% Proz. zur öffentlichen Zeichnung auf. Bergleiche über die Bedingungen den Inferatenteil.

Schichau baut Fischdampfer für Rußland . Die Schichau G. m. b. 5. hat von der Sowjetregierung acht Fischdampfer von demselben Typ, wie die zulegt gebauten in Auftrag genommen, von denen der Bon einer jüd­erste in sieben Monaten abgeliefert werden soll. slawischen Reederei erhielt die Werft einen kleinen Passagierdampfer in Auftrag, ebenso von der Masurischen Dampfschiff- Stompagnie in Schichau in Auftrag gegeben. Durch diese Bestellungen ist die Be­Lözen; ferner hat das Wasserbauamt drei Mortorbartassen bei schäftigung bei Schichau gesichert.

Die Zukunft des Roggens.

Roggenlogif von einer anderen Seite.

Das Institut für Ronjuntturforschung hat ein Sonderheft 20 über Die Zukunft des Roggens" von N. Jasny veröffentlicht, dessen sehr umfassende und sorgfältige Untersuchungen zu einem Ergebnis kommen, das Schieles Roggenpolitit negiert und Beachtung verlangt. In dem zusammenfassenden Ueberblick heißt es:

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,, Der Roggen einst die in Europa verbreitetste Getreideart­wird von anderen Getreidearten mehr und mehr zurüd gedrängt. Diese zurückdrängung ist darauf zurückzuführen, daß auf allen Verwendungsgebieten andere Getreidearten ( oder die Kartoffel) dem Roggen immer mehr vorgezogen werden. Alls am wenigsten widerstandsfähig erweist sich der Roggen in der Spiritusfabrikation. Zu einer dauernden Zurückdrängung des Reggens insbesondere in der Stadt führt auch sein Kampf mit dem Weizen um die Verwendung als Nahrungsmittel. Am widerstandsfähigsten ist die Verwendung des Roggens als Futter mittel, obwohl auch diese gewisse Nachteile aufweist.

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Je geringer der Anteil der Roggenproduktion wird, der zu Brotzweden Verwendung findet, desto mehr verliert der Roggen den Anspruch darauf, als Brotgetreide bewertet zu werden. Fällt aber die Bewertung als Brotgetreide weg, so bildet sich bei den Roggenpreisen die Tendenz aus, entsprechend der geringeren Eignung des Roggens als Futter unter die Preise anderer Futtergetreidearten abzufinden.

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Der Roggenbrotverbrauch hält sich am stärksten in Den roggenbauenden Betrieben selbst. Auch seine Verfütterung findet vcrnehmlich in diesen Betrieben ihre Stuke. denn auch zu Futterzwecken wird Roggen mur ungern gekauft. Die umgesetzten Roggenmengen sind dcher besonders im Außenhandelsverkehr- verhältnismäßig gering Da außerdem der Roggenbrotverbrauch außerhalb der roggenbauenden Betriebe viel schneller zurück geht als die Roggenproduktion, vermindern sich auch die umgesetzten Roggenmengen in schnellerem Tempo.

In Deutschland konnten sich diese in der ganzen Welt wirksamen Tendenzen nicht voll auswirken, da die durch das 3011system geschaffenen Preisverhältnisse den schon durch die Natur stark be­günstigten Roggenbau fräftig antrieben. Der Roggenbretverbrauch fowie der Einfuhrbedarf der Zushußgebiete ist jedoch auch in Deutschland , ähnlich wie in den anderen Ländern, rückläuftg. Wenn vor dem Krieg die dem Roggen in Deutichland gewährte Sonderstellung allein durch hche Roggenzölle in Verbindung mit dem Einful, rscheinsystem eine Zeitlang gehalten werden konnte, ist jetzt zur Erreichung dieses Zwecks außerdem eine starte Ber­teuerung aller Futtermittel sowie aller Erzeugnisse der landwirt­fchaftlichen Veredelungsindustrie notwendig geworden. Abgesehen davon, daß ein geschlossener hoher Zollschuß für die ge­

famte Landwirtschaft mit der weltwirtschaftlichen Stellung Deutsch lands unvereinbar ist, könnte mit diesem Mittel indes nur ein Auf­schub, nicht die Lösung des Reggenproblemis herbeigeführt werden. Eine Lösung fann nur durch soiche Aenderungen in den Preis­relationen erreicht werden, die die Roggenproduition in Einklang mit dem Bedarf bringen, ohne die Lage der landwirtschaftlichen Beredelungsindustrie zu beeinträchtigen. Die früher oder später Roggens im deutschen Aderbau wird durch die Welt­unvermeidliche Aenderung in der Stellung des agrarfrisis noch besonders dringend gemacht

Der Weltumstellungsprozeß trifft den auf Getreide­Aderbau besonders schwer. Schwer betroffen ist indessen auch die bau( Roggen und Hafer) mehr als notwendig abgestellten deutschen fandwirtschaftliche Veredelungsindustrie Deutschlands , die bereits( ocr dem Krieg gerade wegen der einseitigen Einstellung der Landwirts schaft auf den Roggen- und Haferbau gegenüber der Veredelungs­industrie der Nachbarländer im Rückstand nar und in den Kriegs und ersten Nachkriegsjahren noch weiter zurückblieb. Der nicht ganz gefunde Aufbau der deutschen Landwirtschaft ist heute gegen den Ansturm der rationalisierten Auslandskontur. renz ohne Umstellung nicht mehr zu halten. Soll nicht die landwirtschaftliche Veredelungsindustrie preisgegeben werden, wird von der unbedingten Aufrechterhaltung der Roggenpreise aba gesehen werden müssen.

Auch bei Preisen, die die Berfütterung von Roggen lichen Veredelungsindustrie und ohne Steigerung der Lebens­ohne Beeinträchtigung der Konkurrenzfähigkeit der landwirtschaft­haltungsfosten über das für die weltwirtschaftliche Lage Deutsch lands zulässige Maß ermöglichen, wird der Roggenbau, weil er sich auf geeignete Bodenverhältnisse stüßt, vorderhand einen fräftigen Stand behalten. Die große Entwicklungslinie wird indes in Ueber­einstimmung mit der in der ganzen Welt zu beobachtenden ver einstimmung mit der in der ganzen Welt zu beobachtenden ver laufen."

Cofinroggen perbilligt.

Der Preis für Eosinroggen, dessen Berfütterung zum Bezug von zollverbilligter Gerste berechtigt, ist von 200 auf 170 Martie Tonne ermäßigt worden. Gleichzeitig wurde entgegen der bisherigen Regelung die Wahl freigestellt, entweder auf 1 Zentner Cerfte, 1 Bentner Roggen oder 1 3entner Kartoffel­flocken zu verfüttern oder nach der bisherigen Regel zu verfahren, die 1 Zentner zollverbillig'er Gerste nur bei Verfütterung von % 4 3entner Roggen und 4 Bentner Floden zuließ. Die nordwestdeutschen Schweinemäster hatten gestern von Schiele noch ein Gerste- Roggen- Berhältnis von 2: 1 verlangt, wurden aber damit abgewiesen.