Latifundienbesitz waren nur papierne Maßnahmen ergriffen morden und die schönsten Besiedlungsgesetze blieben uner- ledigt. Dagegen hatte die Verschleuderung der Staatsländereien und die Verwüstung der staatlichen Nutzholzwaldungen durch einzelne Irigoyenisten und große Gesellschaften gewaltige Formen angenommen. Dank der vielen politischen und verwaltungstechnischen Fehler und Ungeschicklichkeiten der nach Jrigoyen unter der Präsidentschaft Dr. Aloears(1922 bis 1928) wieder zur Macht gelangten Radikalen Partei erreichte Irigoyens Popularität einen solchen Grad, daß die personalistische oder irigoyenistische Richtung bei der Präsidentenwahl 1928 den beispiellosen Sieg erringen konnte. Das Volk, des wüsten Interessenstreites der radikalen Parteiführer überdrüssig, erwartete von Jrigoyen eine dauernde Besserung der wieder recht kritisch gewordenen allgemeinen Verhältnisse, vor allem aber eine demokratische und korruptionsfreie Verwaltung. Aber gerade da hat In- goyen furchtbar enttäuscht. In völliger Verkennung des Volks- willens und durch seine zweite Wahl zum Präsidenten der Republik , die er ein„Pebliszit des Volkes" nannte, vom Cäsarenwahn befallen, wollte er aus der Republik das machen, was er aus seiner Radikalen Partei gemacht hatte: Eine träge, stupide Masse, die nur seinem Willengehorchen sollte, und durch die sein« Minister für sich, die personalistischen Deputierten, Senatoren und po- litischen Macher in den Provinzen und Territorien ungeheure Vermögen ergattern konnten. Er verhöhnte die Demokratie, spottete der Verfassung und den Gesetzen, demütigte die Opposition im Kongreß und erkannte die ihm ungünstige Zusammensetzung des Senats nicht an. Durch die Dekretierung der unerhörtesten Ungerechtigkeiten, die Billigung krassester Ver- fassungsbrüche vieler Prooinzgouverneure, wie die Einführung des katholischen Religionsunterrichtes in den Schulen von Cordoba u. a. m. korrumpierte er das Gewissen und den Charakter der leitenden Persönlichkeiten. Um für die Günstlinge seiner Partei gut bezahlte Stellen zu schaffen, ver- fügte er massenhafte Entlassungen der befähigtesten und erprob- testen Staatsbeamten. Andererseits übersah er völlig, daß als staatliche Angestellte tausende Personen mit 159 bis 1999 Pesos monatlich bezahlt wurden, die nur an den Zahllagen im Büro erschienen, um zwei Drittel oder auch nur die Hälfte des Ge- Haltes zu empfangen, während den Rest ihre Protektoren er- hielten. Die gleiche Korruption herrschte in der Provinzver- waltung und bei den Konsulaten im Auslande. Die Mimfter behandelte Jrigoyen wie untergeordnete Beamte, brüskrerte sie öffentlich und nahm ihnen jede Autorität. Die ihm zur Unterschrift vorgelegten Dokumente wurden nicht nach ihrer Dringlichkeit erledigt, sondern in der Reihenfolge wie sie ihm vorgelegt waren, und dann ejrst, nachdem er sie ein paarmal durchgelesen hatte. Am Tage seines Sturzes wurden in seinem Büro an die zweitausend unerledigter Akten vorgefunden. Darunter waren viele, die ihm schon achtzehn Monate vor- gelegen halten. Zahlungsaufträge für große Lieferungen an den Staat, für im Ausland gebaute Kriegsschiffe, in Frank- reich und Italien gekaufte Flugzeuge, Waffen und sonstiges Kriegsmaterial. Das hat Kredit und Ansehen des Landes um so mehr geschädigt, als Jrigoyen auch die Konversions- kasse schloß, die meisten Gesandten zur Disposition stellte und nicht durch andere ersetzte. Am Ende seiner Herrschaft war Argentinien auf dem amerikanischen Kontinent durch keinen Botschafter oder Gesandten mehr, sondern nur noch durch zwei oder drei Konsuln vertreten! Mit den großen Problemen des Landes, wie Arbeitslosigkeit, Kolonistenelend, Valutaentwertung. Lendwirtschaftekrise, kommerzielle und in- dustrielle Depression, Derkehrsbauten usw. beschäftigte er sich nicht, und die Lösung der Konflikte zwischen Kapital und Arbeit hatte er der Polizei übertragen. Als die Führer der Opposition das Volk in den Provinzen über diese unerhörte Mißwirtschaft aufklärten, wurden einig« bei Demonstrationen „zufällig" aus dem Hinterhalt erschossen, andere wurden eingekerkert oder ihre Mandate annulliert. Das argentinische Volk verabscheut jede Art Diktatur. Schon in der Schule bringt die Geschichtsstunde den Kindern diesen Abscheu bei, wenn ihnen die Tyrannei des Dik- tators Rozas geschildert wird. An der demokratischen und republikanischen Staatsform chält das Volk, das unter allen südamerikanischen Völkern die beste politische Schulung hat, mit äußerster Entschlossenheit fest. Untaugliche Präsidenten konnten sich wohl einige Zeit behaupten, aber Diktatoren hat es seit Rozas nicht mehr gegeben. Auch die gegenwärtige provisorische Regierung wird keinen Versuch machen können, eine Diktatur zu errichten. Das Volk ist mißtrauisch. Die Mit- glieder der Regierung tragen die Namen von Politikern, die bei der letzten Revolution 1899 unter der Präsidcnffchaft von Iuarez Celman die gleiche Rolle spielten, wie die jetzt ver- jagten Nutznießer des Irigoyenismus. N-ur der Umstand flößt dem Volk einiges Vertrauen ein, daß die konservative Regie- i ung mit Zustimmung aller Parteien, selbst der Unabhängigen Sozialistischen Partei, ohne Militärs gebildet wurde, ausgenommen Präsident, Kriegs- und Marineminister, und sofort mit den Vorarbeiten begonnen hat, Präsident, Kongreß, Senat und Provinzparlamente in unbeeinflußten Wahlen wählen zu lassen. Und die Bedeutung der Revolution für die argentinische Arbeiterbewegung? Die Industrie des Landes hat sich seit 1929 gewaltig entwickelt. Die Monopolstellung des Auslandes bei Belieferung des Landes mit Sackleinwand, Bindegarne, Segeltuche und so weiter, von denen ungeheure Mengen ver- braucht werden, ist in den letzten Jahren schwer erschüttert worden. Diese industrielle Entwicklung der Nachkriegszeit hat die Arbeiterbewegung mächtig gefördert und sie vor neue Ausgaben gestellt. Die gesetzliche Festlegung der Sechsstunden- ichicht für Nachtarbeiter und der achtstündigen in den Tag- betrieben sowie andere sozialpolitische Verbesserungen sind er- reicht worden. Obgleich die gewerkschaftliche Bewegung de- zentralisiert und die politische seit«in paar Jahren gespalten ist, vermag sie doch bei entscheidenden Fragen ihr Gewicht -n die Waagschale zu werfen. Im aufgelösten Kongreß hatten die Arbeiter vierzehn Deputierte und im Senat zwei Mandate. An dem Erfolg der Revolution hatte die Arbeiterschaft insofern«inen bedeutenden Anteil, als sie die revolutionäre Koalition der unabhängigen sozialistischen Deputierten mit den antiirigoyenistischen Parteien billigte und auch e n t- schlössen war, im Straßenkampf ihren Mann zu st e l l e n. Das war glücklicherweise nicht nötig, denn der ganze Umsturz war das Werk einer halben Stunde. General II r i b u r u und die mit ihm verbündeten Offiziere hatten die Truppen vor das Regierungsgebäude geführt, Kanonen und Maschinengewehre ausgestellt und die Regierung durch eine Offizersdelegation zum sofortigen Rücktritt auffordern lassen. � Nicht einmal die vom Vizepräsidenten'der Republik (Jrigoyen! hatte ihm am Tage vorher die Präsidentschaft übergeben) ge-!
Aus Polen erfahren wir: Der Prozeß gegen die oerhafteten Opflositionsführer wird sicher erst nach dem Wahltag des 16. November gefuhck werden, denn der Hauptzweck der ganzen Aktion ist ja, die Opposition cm Wahlkampf ihrer Führer zu berauben. Um nun Beweismateriol für die Behauptung aufzubringen, daß die Ber- hosteten einen bewaffneten Aufftand oostbereitet hatten, nimmt die Polizei in ganz Polen unzählige Haussuchungen, vorzüglich bei Sozialisten,.vor, ohne schriftliche gerichtliche Ermächtigung, aber auch ohne Ergebnis. Die Regierungspresse behauptet, bei den Brüdern Filipczak, die Sozialisten sein sollen, hätte man Masten und sogar Granaten beschlagnahmt. Der Sozialistischen Partei sind diese Namen volltoimncn unbekannt, und als die sozicllistische Presse von einer polizeilichen Provokation sprach, redet« man sich aus, es wären kommunistisch gesinnte staatliche Munitionsarbeiter! Allen Sozialisten, auch solchen, deren Beschäftigung die Be- wasfming zum Selbstschutz begründet, werden mit den Waffen auch die Waffenschein« entzogen. Die faschistischen Mordbuben aber bedrohen ungehindert mit ihren Brownings die Bevölkerung. Der Staatsanwatt M i ch a l o w s k i. SpezialonNäger der Ge- fangenen in Brest -Litowst, erklärt öffentlich, die Gefangenen blieben bi» aus weiteres von der Außenwell isolierk und ihren Verwandten und der Verteidigung wird jeder Zutritt untersagt. Jetzt beginnt man wenigstens den Verhafteten die Erteilung von Vollmachten an Rechtsanwälte und die Abgabe der vorgeschriebenen Erklärung zu gestatten, daß sie ein Mandat annehmen. Es erwies sich als gerichtliche Notwendigkeit, dem m Brest - Litowst eingekerkert gewesenen Abgeordneten Sawizti in einem gegen ihn geführten politischen Prozeß zu vernehmen. Dem betrauten Untersuchungsrichter wurde aber der Einlaß in di« Festung oerweigert, er mußte die Akten dem requirierendem Gericht zurücksenden. Neue Verhaftungen? Die Verhailungen im Zusammenhang mit der Wahlbewegung mehren sich in erschreckender Weis«. So wurden die gewesenen Abgg. U r b a n s k i(Christl. Dem.), M a ch n i e j(Radikal« Bauern-
partei), Powidzki. Lewandowski(Rat. Arbp.) und Wjerczak(Rat. Dem.) wegen Ka nd i d a t e n r c de n verhaftet. pilsudskt Kandidaten. Warschauer Regierungsblätter melden, daß der Name des Marschalls Pilsudski als erster auf der Kandidatenliste des Re- gierungsblocks für die Sejmwahl steht. Bei der vorigen Wahl enthielt die Kandidatenliste der Pilsudski - Partei außer den lleberläufern aus anderen Parteien, ein« Menge neue„Freiwillige", d. h. Leute, � die sich unter Gehorsamspflicht erboten, ein Mandat anzunehmen. Selbstverständlich wurden fette Sinekuren dafür zugesagt, doch waren die Gewählten unzu- frieden. Diesem Ucßelstande soll jetzt abgeholfen werden. Co wurden drei Generalssrauen und drei Oberst ensrouen zur Kandidatur kommandiert. Diese Frauen haben bisher keinen oder keinen nennenswerten Anteil am öffentlichen Leben genommen, um so größere Gehorsams- garantie bieten sie. Der Krakauer„Raprzod"(„Dorwärts") macht darauf aufmerksam, daß die Kandidaturen der Offiziersfrauen auch einen wirtschaftlichen Zweck verfolgen. Würden die Generäle und Obersten selbst kandidieren, müßten sie als Abgeordnet« auf ihre Gefüllter verzichten, so beziehen sie die Gehälter weiter und die Frauen die Abgeordnetcndiäten. Die Pilsudski -Partei liefert durch sich selbst den Beweis für die Behauptung Pilsudjkis:„Die Abgeordneten wollen nur Geld, Geid, Geld!" Raub der Semeindeselbstverwaltung. Der Gemeinderat der Bergwerksstadt S o s n o w i c e wurde aufgelöst und ein Staatskommissar eingesetzt: dasselbe wird in den Industriezentren Lodz , Radom, Wloclawek geschehen, die sozialistisch« Gemeinderaisniehrheiten Izabrn. Schon 44 Abgeordnete verhaftet. Warschau , 6. Oktober 1939. Heut« wurde auf Anordnung des Staatsanwalts de« sozialdemokratische Abg. Kotarski und der radikale Bauernabgeordnete Wrona verhastet. Damit erhöht sich die Zahl der verhafteten Parlamentarier aus 44. Ein Zehntel des früheren Sejm sitzt hinter Schloß und Riegel.
Gtahlhelmer Friedrich Wilhelm. Oer Exkronprinz zieht die Geldte-Llniform an.
Der Exkronprinz. der sich vor seiner Ruckkehr aus Holland gegenüber der Reichsregierung schriftlich verpflichtet hat, sich jeder politischen Betätigung zu enihatten. ist dem Stahlhelm bei- getreten und wicrdc dort als Ehrenmitglied aufgenommen. Am Sonntag betätigte er sich bereits in Koblenz anläßlich eines sogenannten„Reichssrontsoldatentages" als Stahlhetmmann in Uniform. An der Veranstaltung nahm u. a. auch der votts- parteiliche Reichstagsabgeordnete, frühere Generaloberst von Seeckt teil. Hitler hat seinen A u w i, der Stahlhelm seinen F r i tz w i. Die Herren vom Hause Hohenzollern suchen Rückversicherung bei allen, von denen sie einen Vorstoß gegen die Republik erwarten. Da sie«ine zahlreiche Familie sind, können sie überall Hohen- zollernzellen bilden. Sie wiitern Morgenluft! Italienische Faschisten in Koblenz . An dem Stahlhelmtag in Koblenz hat nicht nur der Ex- Kronprinz teilgenommen, der einst bei seiner Rückkehr aus Holland gelobt hatte, sich nicht politisch zu betätigen und der damit nur aufs neu« bewiesen Hot, ivas hohenzollernsche Versprechungen wert sind: nicht nur der General von Seeckt , der nach dem Tode Stresemanns die Hauptattraktionsnunimer der Deutschen Volkspartei geworden ist und dem Stahlhelm mit seinem Erscheinen gezeigt hat, daß ihn die maßlosen Beschimpfungen Stresemanns durch den Stahl- Helm nicht sonderlich berühren: es war auch, noch einem Bericht der „Dossischen Zeitung", eine offizielle Abordnung der
faschistischen Partei Italiens anwesend, die besonders begrüßt wurde. Und da? ist ein starkes Stück. Denn die faschistsscb« Partei Italiens nimmt in ihrem Lande eine Stellung ein, die nicht anders als o m t l i ch bezeichnet werden kann. Ja, sie b c a n s p r u 6? t diese Stellung ganz ungeniert und die neue Verfassung, das neue„Paria. ment", überhaupt all« übrigen staatspolitischen Schöpfungen Mussolinis haben den offiziellen Charakter der faschistischen Partei weithin sichtbar sanktioniert. Immer wieder wird im saschistischen Italien betont: Staat und Partei sind identisch! Sachlich liegen die Dinge in Sowjetrußland ziemlich gleich, nur, mit�dein Unterschied, daß die Sowjctumon mit Rücksicht aus dia Drine Internationale nach außen hin immer wieder beteuert, daß Sowjetstaat und boljchewistiichc Partei nicht identisch seien. Jetzt möchten offenbar die italienischen Faschisten ebenfalls Internationale spielen. Nicht nur/ daß sie unter der Hand aus. ländliche Faschistenparteien finanziell unterstützen, sie entsenden jetzt sogar Delegationen zu Kundgebungen Gleichgesinnter im Auslande, z. B. zum Stahlhelmtog in Koblenz . Und dort wird unter dem Beifall der Abgesandten Mussolinis die Zerschlagung der Regierung Otto Braun gefordert. Das kann sich'weder das Reich noch Preußen gefallen lassen. Wäre die faschistische Partei Italiens «ine Partei wie jede andere, so wäre gegen ihre Anwesenheit auf Stahlhelm- und Hakenkreuz- kundgebunge» kaum etwas einzuwenden. Aber eben weil di« ita- lienrschen Faschisten sich als einzige zugelassen« Partei etabli«rt haben und selbst verkünden:„Der Staat sind wir", muß man ihnen gegen. über die Konsequenzen ziehen und sich jede Einmischung einer offiziellen ausländischen Kärperschait in unsere innerpalitischcn Ange. legenheiten entschieden verbitten.
Keine Landtagsauflösung. Nie Antwort Otto Vraons. Auf ein« im Preußischen Landtag eingebrachte national- sozialistische Anfrage hat der preußisch« Ministerpräsident Brau» folgende Antwort erteilt: „Der Ausfall der Reichstagswadl gibt dem Staatsminstterium keinen Anlaß, eine Auflösung des Landtags her« beizu führen. Die Wähler in Preußen, die am 14. September dieses Jahres für die Nationalsozialistische Arbeiterpartei gestimmt haben, können bei der nach Ablauf der in der Verfassung vor- gesehenen vierjährigen Legislaturperiode des Landtags stattsindenden Neuivahl ihr verfassungsmäßiges Mit-
bestinnnungsrccht ausüben. Dies entspricht mich den Gesetzen der Demokrattc." Di«„Germania " verzeichnet diese Erklärung des preußischen Ministerpräsidenten unter dem Titel„Die richtig« Antwort".
Offizier darf keine Jüdin lieben. Ivelmar, 6. Oktober. (Eigenbericht.) Di« Borfübrung des' zur Zeit im Leipziger Theater laufenden Emelka-Films. Zwei Welten", die demnächst auch in Weimar beabsichtigt war, ist von Frick verboten worden. Für die Zuwiderhandlung wird eine Geldstrafe von 1999 Mark angedroht. Nötigenfalls(oll di« Vorführung durch Zwang verhindert werden. Der Film zeigt die Liebesgefchicht« eines österreichischen Offiziers und einer Jüdin.
forderte Frist von fünf Minuten ist bewilligt worden. Ein heimtückischer Feuerüberfall irigoyenistischer Faschisten, Klan.Ridical genannt, auf die einmarsckzierenden«otdaten bei dem Kongrcßgebäude war schnell zurückgeschlagen und .hatte Uriburu veranlaßt, ohne jeden Zettoerlust zu handeln. Die schon begonnenen Wahlvorbereitungen für den neuen Kongreß lassen vermuten, daß«s eine reine Parteiregierung kaum mehr geben wird. Es find Bestrebungen im Gange, die auf ein Dreiparteiensystem hinweisen. Die im Per- fanalisten und Antipersonalisten gespoitenen Radikalen ver- handeln über ihre Wiedervereinigung auf der Grundlage ihres ursprünglichen Programms. Bei den anderen bllrger- iichen Parteien ist eine starke Vereinigungsströmung vor- Händen. Die dritte Partei würde dann die'sozialistisch? sein,
ob als unabhängige, alte oder Vereinigte Sozialistisch« Partei, steht dahin. Jedenfalls wird eine wie immer geartete ver- fassungsmäßige Regierung nicht mehr gegen die Arbeiter re- gieren können. Für den Fortschritt des Landes wäre es zu wünschen, wenn die Arbeiter zur Mitarbeit an der Regierung herangezogen würden. Verfassungsö' Gerung, Erweiterung des Wahlrechtes auf die Frauen, Schul- und Ehereform, Sied- lungsgesetz, Agrarreform sind Probleme, die nur durch die Mitarbeit des ganzen Volkes zufriedenstellend gelöst wer- den können. Eine derartige Erweiterung der argentmischen Demokratie würde die Republik auch politisch an die Spitze aller südamerikanischen Staaten stellen. Die Zeit der Oligarchenwirtschaft ist vorbei, es muß die Herrschaft des Volkes errichtet werden!