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Die KPD. für Maffenelend.

3hr Programm zur Verschärfung der Arbeitslosigkeit.

Die gewerbsmäßigen Barolenschuster sind bei Teddy Thälmann in Ungnade gefallen. Die non ihnen maffenhaft fabrizierten Brogramine haben die deutsche Arbeiterschaft noch immer nicht davon überzeugen fönnen, daß die Kommunistische Partei irgendeinen gangbaren Weg zur Ueberwindung der Arbeitslosigkeit und Wirts schaftskrise zeigen kann.

Als legten Ausweg find die fommunistischen Propagandachefs auf den Gedanken gekommen, ein großes Schülerpreisaus. fchreiben zur Erlangung eines zugträftigen Wirtschafts. und Finanzprogramms zu veranstalten. Aus diesem Preisausschreiben ist der kleine Morig mit dem unten abgebrudten Borschlag als erster Sieger hervorgegangen. Der fleine Morig hat sich bei seiner Lösung streng an die Richtlinien der kommunistischen Preis. richter gehalten, daß es bei dem Programm nicht auf die Durch. führbarkeit der Forderungen, die Richtigteit ber angegebenen Zahlen und ähnliche Bappalien an. tommt, sondern einzig und allein auf die agitatorische Wirkung. Das Programm des fleinen Morih, das inzwischen mit allen Rechten, auch dem der Berfilmung und Bertonung, in den Besitz der Kommu nistischen Partei übergegangen ist, geben wir nachfolgend wieder. Wir erlauben uns zugleich die richtigen Zahlen hinzuzufügen, was uns der fleine Morih nicht verübeln möge.

do MdR. Heines, Fememörder Rogfe tollen in den Sand

Zahlen der

Richtige

Rommunisten

Zahlen

will.

Mill.

Sofortige Einstellung der Zahlungen des Young­Blanes

2000

1710

Streichung der Ausgaben für die Reichswehr Streichung d. Bürgerkriegsausgaben f. d. Polizei Sondersteuer auf Millionäre( 20 Broz.) Besteuerung der Dividenden( 20 Pro3.)

750

750

600

600

1800

1200

320

200

Sondersteuer auf Aufsichtsratstantiemen( 20 Bro3.), Sondersteuer auf die großen Einkommen über 50 000 Mart( 20 Proz.)

200

30

380

250

Streichung aller Subventionen

500

300

Einziehung aller hohen Gehälter der Beamten, An­gestellten in öffentlichen Stellen( über 8000 Mark) und der Riefenpensionen( über 6000 Mart) Streichung der Ausgaben für die Kirche, Zensur, Teno, Schlichtungswesen

200

100

300

170

.

.

Insgesamt: 7150

5310

Man sieht: die Kommunisten haben wieder einmal etwas ge­mogelt und 1% Milliarden mehr in ihr Programm eingeftellt, als sich bei richtiger Rechnung tatsächlich ergibt. Aber das ist im Grunde gleichgültig, denn das ganze Programm ist eine einzige große Lüge. Die Rommunisten glauben selbst nicht, daß sich die Reparationsgläubiger die Einstellung der Youngzahlungen einfach gefallen lassen werden. Sie miffen ganz genau, daß fie im Reichstag für ihre Forderungen teine Mehrheit haben. Nichtein. mal bie Nazis werden dafür stimmen, weil sie nicht die Henne abschlachten dürfen, die ihnen die golbenen Eier legt. Unb mas foll alles Schönes mit den 7 Milliarden gemacht merben! Einführung des Siebenstundentages bei nollem Lohnausgleich, Ausbau der Arbeitslosenunterstügung.

Erhöhung der Leiftungen der Wohlfahrtspflege, Ermeiterung und Berbesserung der Kriegsopferversorgung, Sentung der Mieten und Steigerung des Wohnungsbaues, eine umfaffende Hilfsaktion für den Mittelstand, Hilfe und Unterstügung für die Kleinbauern und für die Klein gemerbetreibenden.

Freigebig werden Gefchente nach allen Seiten ausgeteilt. Dieses Brogramu toftet nicht 7 milliarben, es toftet 15 milliarben, menn seine Forderungen nicht nur leere Phrasen fein sollen. Aber die Kommunisten haben selbst nur ihr Programm auf 5 Milliarden berechnet. Die fehlenden 10 Mit­liarden nehmen sie aus der Luft.

FLORATH

Ich habe Sie zu MEINEM Reichstagsabgeordneten gemacht. Haben Sie denn schon mal was geleistet, Herr Leutnant?"

Zu Befehl, Herr Hitler , ich habe mit 3 Mann einen völlig wehrlosen Menschen mit Erfolg gemeuchelt!".

Ganz schön. Und was machen Sie jetzt, Herr Leutnant?

Zu Befehl, Herr Hitler , ich studiere Jura!"

Das wäre doch der gegebene Justizminister für uns. Nicht wahr, mein lieber Goebbels ?"

Finnland fordert Freiheit.

Wahlfieg der Oppofition.

Selsingfors, 6. Oftober.( Eigenbericht.)

Am Mittwoch und Donnerstag wurde der neue Reichstag gewählt, aber auch jest liegen erit Zeilergeb nisse bor; sie zeigen, daß die Sozialdemokratische Partei mit einem 3u wachs von 10 bis 12 Mandaten rechnen fann. Fast zwei Drittel der früher kommunistischen Stimmen sind der Sozialdemokratie zugefallen. selfingfors ist die Stimmenzahl der Sozialdemokratie von 12 551 auf 29 317 Stimmen gestiegen.

In

Das Brogramm für die Armen und Hungernden" ift eine Sowjetrußland und die hohen Gehälter

"

schamlose Irreführung der breiten Maffen und eine blutige Ber­höhnung des arbeitenden Bolkes. Die Kommunisten Speisen die Arbeitslofen mit falschen Zahlen a b. Sie überwinden die Wirtschaftskrise mit plumpen Fälschungen und leeren Bersprechungen. Und warum? Sie wollen die Arbeits. Tofigkeit überhaupt nicht befämpfen, sie wollen die Wirtschaftskrise nicht überwinden, sie wollen Bermehrung der Arbeits­losigkeit und Verschärfung der Wirtschaftskrise. Deshalb sind die wahren Ziele ihres Programms:

Einstellung der Young Zahlungen, damit ein neuer Ruhrfrieg, eine neue Inflation, eine neue gewaltige Steige rung der Massenarbeitslosigkeit heraufbeschworen wird.

Streichung der Ausgaben für Seer und Polizei, damit die Republit mehrlos den Diktaturgelüften Hitlers und Sugen bergs ausgeliefert wird, damit Soldaten und Polizeibeamte auf die Straße fliegen, und damit sich Kommunisten und Razis ungehindert die Schädel einschlagen fönnen.

Streichung aller Subventionen, damit die Arbeiter Don Mansfeld, die von den Schichaumerten, von den Deutschen Berfen und viele andere brotios werden.

Streichung der Ausgaben für das Schlichtungs mesen, damit überhaupt feine Schranke für Lohnabbau und Lohn­bruck besteht. Stegerwald hat Bissell als Berliner Schlichter im / Metaltonflift ausgeschaltet, weil er ihm unbequem ift. Die Kom munisten wollen alle Schlichter beseitigen.

"

Gie treiben fie nach oben.

Die Rote Fahne " leistet sich das Bergnügen, das Einkommen Sozialdemokratischer Abgeordneter und das Einkommen erwerbsloser Arbeiter gegenüberzustellen.

Man fönnte ebenjogut das Einfommen fommunistischer Abge­ordneter mit dem eines Erwerbslosen kontrastieren. Man könnte Herrn Münzenberg zum Bergleich heranziehen, oder bekannte Salonfommunisten. Ebenjogut aber tönnte man Erwerbslose gegen in Arbeit stehende Metallarbeiter aufheben oder ungelernte Arbeiter gegen qualifizierte Arbeiter.

Die Methode ist die gleiche.

Wenn jedoch die Rote Fahne" gegen übermäßig hohe Gehälter anfämpit, so fagen wir ihr: Wohltun beginnt zu Hause!

Die Sowjetregierung hat den Frankfurter Stadtbaurat Man nach Rußland berufen. Herr may bezieht dort 150 000 Mart Jahresgehalt, davon 100 000 Mart in Mart in Deutschland zahlbar. Herr Man hat in Frankfurt noch nicht den

Das endgültige Ergebnis ist erst Anfang nächster Woche zu erwarten.

Kopenhagen , 6. Oftober.( Eigenbericht.) ..Socialdemokraten" erhält aus Helsingfors die Meldung, daß im neuen Reichstag Sozialdemokraten und Schwedenpartei starkt in der Mehrheit sind, die reattip. näre Verfassungsänderung somit parlamentarisch nicht burchgejekt werden kann.

Bon dem parteimäßigen Gebilde, mie es von allem Anfang an als Staatspartei in Aussicht genommen war, zur Arbeits­gemeinschaft. Das ist natürlich der Anfang vom Ende!

Südbrafilien im Aufstand.

Die Aufstandsführer mobilisieren.

Rio de Janeiro , 6. Oftober.( Eigenbericht.) Die brasilianische Regierung bot den Aufständischen im Süden des Landes Friedensverhandlungen an. Die Aufstandsführer lehnten jedoch einstimmig ab und ordneten gleichzeitig die Mobilisie­rung aller Männer zwischen 21 und 35 Jahren zum Marsche gegen die Regierungsfreuen in Sao Paulo an. Der Bundesfongref ver­hängte inzwischen das Kriegsrecht über die Hauptstadt und be­willigte einen Sonderkredit von 100 Millionen Milreis zur Be­fämpfung des Aufstandes. Die Lage wird im allgemeinen als peffi­miftisch betrachtet, zumal die Umsturzbewegung durch die Regierun­gen zweifelhafter Bundesstaaten offen gefördert wird.

pierten Teil dieser Bezüge gehabt, feine Stelle ift inzwischen Rumänische Bauernregierung erledigt.

zu bedeutend niedrigeren Bezügen ausgeschrieben worden. Die Sowjetregierung verhandelt ferner mit anderen Spezialisten

in Deutschland . Sie bietet Gehälter, die in Deutschland nicht ge­zahlt werden und nicht gezahlt merden können.

Fahne" und die Pragis ihrer russischen Freunde stehen wieder ein. mal in schreiendem Gegensatz.

Wir erwarten, daß nun die Rote Fahne" sich über die Höhe So sieht das tommunistische Brogramm für Brot und Freiheit" der Spezialistenbezüge in Sowjetrußland erregen wird. Selbstver in Wirklichkeit aus. Es ist ein Programm für die Verständlich wirkt die russische Methode einer Herabsehung überhöhter elendung der Massen, für gewaltige Berschärfung Spigengehälter in Deutschland entgegen. Das Gelärm der ,, Roten der Arbeitslosigkeit, für Beremigung der Wirt ichaftstrife und für den Bürgerkrieg. Die Rom munisten wollen Bürgerkrieg und Massenelend, weil sie nur so ihr Ziel erreichen können. Auf den Trümmern ber beutschen Arbeiterbewegung und der deutschen Wirtschaft Toll das fommunistide britte Reich, foII figh Somjetdeutschland erheben.

Katholische& itche gegen Hotentteus. Der Bischof von Mainz hat an die Geiftlichen feiner Diözese folgende Anweisungen erfaffen: 1: Jedem Ratholiten ist es verboten, eingeschriebenes Mitglied der Hitler Bartei zu fein; 2. Mitgliedern der Hitler - Partei ist es nicht geftattet, forporatio an latholischen Beerdigungen oder sonstigen firchlichen Veranstaltungen teilzu nehmen: 3. Golange ein Katholit eingeschriebenes Mitglied der Sitter- Partei ist, fann er nicht zu den Satramenten zugelaffen werden,

Statt Partei Arbeitsgemeinschaft. Gang, und flangloser Abbau der Staatspartei. Der Attionsausschuß der Staatspartei mirò fich am Dienstag mit der rise im eigenen Bager befallen. In unterrichteten Kreifen glaubt man nicht, daß die Staatspartei in der anfänglich beabsichtigten Form zustandekommen wird. Man rechnet vielmehr damit, daß die Demofraten ebenjo ihre orga­nisatorische Selbständigkeit behalten werden, wie es die Boltsnationale Bereinigung" für sich in Anspruch nimmt, und daß die fünftige Zusammenarbeit zunächst auf der Basis einer Arbeitsgemeinschaft vor sich gehen wird.

Maniu zurüdgetreten.

Butareff, 6. Oktober. Ministerpräsident Maniu überreichte in Sinaja dem König aus angeblichen Gefundheitsrücksichten sein Rücktrittsgesuch. Der König hat die Demiffion angenommen, feinen Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen und das kabinett Maniu ersucht, die Regierungs­gefchäfte weiterzuführen. Der König erklärte, er werde in fürzeffer 3eit die Beratungen mit den Parteiführern aufnehmen.

Maniu hat als feinen Rachfolger den bisherigen Aderbau­minister Michala che vorgeschlagen. Michalache hat vor Jahren die Nationalsozialistische Partei geführt und war neben Maniu die martanteste Persönlichkeit des Kabinetts. Aller Boraussicht nach mirb der König dem Borschlag Manius entsprechen und nicht ben aber Konzentrationsregierung. Offensichtlich ist Rönig Carol bestrebt, Crwartungen der faschistischen Gruppen auf Bildung einer Diktatur eine Auflösung des Barlaments folange als möglich zu ver meiben..

Dr. Goebbels hat jet leine Mandate als Stadtverordneter und Bezirksverordneter in Charlottenburg niedergelegt, und zwar wird dies mit Arbeitsüberlastung infolge feiner Aemter als Reichstags­abgeordneter, Reichspropagandaleiter der Partei und Zeitungsher­ausgeber begründet. Führer der NSDAP . Fraktion im Stadtparla ment ist jest Dr. Lippert