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VEIN

DORE DIUNG

Copyright 1930 by Der Bücherkreis G. m. b. H.", Berlin SW 61. ( 4. Fortsegung.)

Das Leben des Dorfes und jedes seiner Bewohner hing von der Chenatultur ab. Eine Chena ist ein Stüd Djungelland, das elle zehn Jahre von Bäumen und Geftrüpp gesäubert und mit Korn und Gemüse bestellt wird. Die Dörfler hatten fein eigenes Djungelland; es gehörte der Krone, und niemand durfte ohne einen Erlaubnisschein der Regierung einen Baum fällen oder eine Chena anlegen. Mit diesem Erlaubnisschein hatte der Aeiteste die Dörfler in der Hand. Die Anträge dafür mußten durch ihn gestellt werden, und er meldete, wenn eine Chena ohne Erlaubnis bestellt worden war oder wenn jemand mehr, als ihm freigegeben, gefällt hatte. Jedermann im Dorfe wußte, daß Babehamis Freunde feine Schwierigkeiten hatten, eine Chena zu bekommen und daß der Agent Hamadoru von Babehami nicht erfahren würde, ob sie vier Acer oder acht Acker bestellt hatten. Das Leben des Unglücksraben aber, der es mit dem Aeltesten verdorben hatte, war voll von Berwick lungen und Schwierigkeiten. Er fonnte lange warten, bis der beantragte Erlaubnisschein in seine Hände tam, und wenn er ihn endlich hatte und einen halben Ader mehr fällte, als mozu er be­rechtigt war, gab es eine schwere Buße; wehe ihm, wenn er so unvorsichtig war, ohne einen Erlaubnisschein eine Chena anzulegen. Babehami hatte Silindu, der ein böser Schuldner war,' nie leiden können. Silindu war zu faul, um eine Chena zu bestellen, wie es sich gehört, und selbst in guten Jahren war seine Ernte immer die geringste im Dorfe. Er war stets in Not und kom aus dem Borgen nicht heraus; Babehami hatte die größten Schwierig Teiten, feine Borschüsse nebst den 3infen zurüdguerhalten, nachdem fich die Händler aus Kamburupitiya bezahlt gemacht hatten. Man fonnte auch mit ihm schlecht reden; wenn er etwas borgen wollte, half feine Ausrede und feine Weigerung; er lungerte den ganzen Tag vor des Aeltesten Türe herum. Wenn es aber an das Zurück­zahlen ging, faß er da und fah über den Kopf feines Gläubigers meg ins Weite und ließ die lleberredungsfünfte des Aeltesten über sich ergehen.

Die Antipathie des Aeltesten wurde nach der Geburt von Bunchi Menita und Hinnihami noch deutlicher spürbar. Silindu hatte sich beleidigt gefühlt, als man fich in seine privaten Angelegenheiten einmisdyte, und als Dingihami starb, fielen zwischen ihnen bittere Morte. Wenn Silindu auch bald nicht mehr daran dachte, Bobehami vergaß nicht. Viele Jahre hindurch mar Silindu fich nicht darüber. flar, was vorging; er fühlte nur undeutlich, daß das Leben schwerer und schwerer für ihn murde. Einen Monat nach Dingihamis Tod mar sein Vorrat von Korn zu Ende, und er mußte, mie in jedem

Jahre, mit seinen Bittgängen beginnen. Er nahm also feine Flinte imd ging am Abend zum nächsten Wasserloch. Die erste Nacht war erfolglos, aber am zweiten Abend schoß er eine Hirschfuh. Er

balgte die Beute ab, zermirtte fie und trug fie in seine Hütte. Sorg fältig suchte er das beste Stüd Wildbret aus und brachte es Babe hami ins Haus. Der Welteste hockte in der Tür und taute Betel. Geine fleinen Augen funfelten, als er Silindu mit dem Wildbret sah.

Ralahami,") jagte Silindu, und blieb vor der Tür stehen, ,, gestern war ich im Djungel und suchte Dombafrüchte- was sollen wir sonst essen und plößlich trieb der Wind einen Aasgeruch her. Ich suchte nach und fand bald eine tote Hirschtuh; ein Leopard hatte sie geschlagen, denn am Hals waren Krallenspuren, und der Bauch war angefressen. Ich habe das Fleisch mit nach Hause ge­nonimen. Dieses Stüd ist für euch."

Der Aelteste nahm schweigend das Fleisch und hing es im Haufe

auf. Er holte Betel und bot ihn Silindu an. Die beiden Männer hacten dann nieder, jeder neben einen Türpfosten. Eine geraume Beile fiel tein Bori; von Zeit zu Zeit unterbrachen sie das Kauen, um den blutrot gefärbten Speichel auszuspeien. Endlich brach Babe­hami das Schweigen.

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,, Vor vier Tagen war ich in Kamburupitiya ich mußte zur Kaderi¹³). Im Basar verlangten sie zwei Fanams) für eine Rotosmuß."

,, Alnoh! Ich habe seit zwei Jahren teine Kokosnuß mehr gefehen."

Zwei Fanams! Im vorigen Jahre um diese Zeit tosteten fie nur einen Fanam. Im Bajar traf ich den Korala Mahatmaya15). Der Korala Mahatmaya ist ein strenger Mann. Er sagte zu mir: ,, Arachi, in eurem Dorfe find Flinten, für die der Agent Hamadoru feinen Schein gegeben hat." Jch antwortete: Ralahami, wenn das

VON

L.S.WOOLF

fann man doch sagen, daß der Schaft ja zerbrochen ist und daß wir glaubten, daß man für eine Flinte mit einem zerbrochenen Schaft feinen Schein zu lösen brauche."

Aber dieses Argument, mit dem er früher bei Babehami Er­felg gehabt hatte, schien nicht mehr zu ziehen.

Es geht nicht ohne den Schein. Die Regierung perlangt es so. Ich habe dir gesagt, daß der Korala ein harter Mann ist. Auch ist er mir böse, weil ich ihm nur zwei Kokosnüsse als Geschen! gab, mährend die anderen Arachis ihm ein Amunam¹) Padi bringen, denn ich bin auch ein armer Mann."

Silindu saß in stummer Hilflosigkeit da. Die Hoffnungslosigkeit, zwei Rupien aufzutreiben, um einen Waffenschein zu bezahlen, ver­dunkelte in seinem Gehirn den Gedanken an das, weswegen er zu Babehami gekommen war. Er fühlte nur das Elend eines neuen Mißgeschickes, und wie es seine Natur war, beugte er sich stumm.| Endlich drang die Not des Augenblicks wieder durch, und auf vor­fichtigem Umwege, wie es die Art des Dörflers ist, fam er mit seinem Anliegen heraus.

,, Ralahami, ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich für die nächste Chena Rugagahahena brenne?"

,, Es ist noch drei Monate bis zur nächsten Chenazeit. Warum jetzt schon davon reden?"

Wenn der Bauch leer ist, sagt der Mund ,, Reis". Im letzten Jahre war meine Chenaernte schlecht. Es gab nur wenig Regen, und die Elefanten brachen ein und zerstörten viel von dem Kurakkan. Gegen die Elefanten ist auch der Herr Buddha machtlos."

Silindu stand auf und tat, als ob er gehen wollte. Er machte einen Schritt auf das Törchen zu, das aus dem Hose hinausführte, dann drehte er sich um, als ob ihm etwas eingefallen wäre, und fagte in fanftem, schmeichelndem Ton:

,, Kalahami, im Hause ist nichts zu effen. Rönntet ihr mir nicht zehn Kurunis Hirse leihen. Ich würde es doppelt zurückgeben, wenn ich Nugagahahena abernte."

Babehami taute einige Minuten, dann spuďte er mit großer Ueberlegung aus.

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nur

Ich habe jetzt feinen Kuraffan auszuleihen, Silindu." ,, Ralahami, es find nur zehn Kurunis, um die ich bitte und, sicherlich, die Scheuer hinter eurem Hause zehn Kurunis ist voll"

In der Scheuer ist jest nur sehr menig Korn, und was da ift, mind uns nicht bis zur nächsten Ernte reichen. Da ist der alte Mann, mein Vater, zu ernähren, meine Frau und ihr Bruder und

die beiden Kinder."

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,, Wollt ihr mich verhungern lassen und meine beiden Kinder? Gebt mir wenigstens fünf Kurunis, und ich will fünfzehn zurück­geben."

,, Wenn du am letzten Poya- Tag gekommen wärst, Silindu, hätte ich es dir geben können. Aber ich schuldete Nandinas, dem Händler in Kamburupitiya fünfzehn Rupim für Tücher, und ich habe sie mit Kurakkan bezahlt. Die Scheuer ist fast leer."

16) Amunam: Sohlmaz für Rornfrüchte( 18,8 Liter). Rupic: indische Gilbermünze im Werte von 1,50 Mart.

Aiyoh! Dann müssen wir vor Hunger fterben. Gebt mir nur ein Maß, und ich will euch eine Kuruni bei der nächsten Ernte geben."

Ich habe alles Korn, das in der Scheuer war, fortgegeben. Was noch da ist, gehört meinem Bater, und der bewahrt es für sich. Du mußt zum Mudalali im Kamburupitiya gehen, Silindu, und pon ihm borgen. Und wenn du hingehst, vergiß nicht den Erlaubnisschein für deine Flinte."

Silindu fühlte, daß nichts mehr zu sagen war. Er hatte zu Hause das Fleisch, das wollte er dörren und in Kamburupitiya im Basar verkaufen. Dann mußte er vom Mudalali borgen, der ihn zu genau kannte, um ihm nicht die härtesten Bedingungen zu stellen. Auf diese Weise konnte er vielleicht mit ein paar Kurunis Kuratkan und dem Waffenschein nach Hause kommen. Er ging lang­sam aus dem Hofe des Dorfältesten hinaus. Babehamis fleine Augen funtelten, als er Silindu nachfah, und er schmunzelte in sich hinein., ( Fortsegung folgt.)

Das meile Buch

Krieg und Kriminalität")

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Zweck des vorliegenden Bandes ist es, nach der Bestimmung der Herausgeber, die Wirkungen des Krieges auf die menschliche Zivilisation und ihre ökonomischen Grundlagen zu beschreiben- soweit angängig zu messen; darüber hinaus soll der Versuch unternommen werden, das Verbrechen" als tatsächliche Lebenserscheinung, nicht als abstrakter Begriff, auf das Leben selbst und die besonderen und allgemeinen Lebensumstände zurückzuführen. Das Beispiel der Kriminalität der Jahre 1914 bis 1918 beweist die gewaltigen Wirkungen des Phänomens Krieg ", das die Massen wirtschaftlich und menschlich in seinen Bann geschlagen hat und schlagen mußte, Wirkungen, die, wie wir glauben betonen zu sollen, auch heute noch nicht völlig ab­geflungen zu sein scheinen.

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Es ist kein Zweifel, daß die Aufgabe einer Erfassung des Krieges in feinem Einfluß auf die Kriminalität eine der schwersten, aber auch eine der wichtigsten Aufgaben der Soziologie ist, wie wir sie verstanden haben wollen. Diese Aufgabe zu lösen, ist dem Verfasser geglückt.

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Bon besonderer Bedeutung ist für uns die Gegenüberstellung der Kriminalität in wirtschaftlich besseren und in wirtschaftlich) schlechteren Zeiten; in diesen umfangreichen und nicht mur statistischen, sondern por allem taujalen Untersuchungen zeigt sich die obligatorische Abhängigkeit des Verbrechens von den jeweils herrschenden Lebensverhältnissen. Nicht minder beachtlich) ist die wissenschaftliche Entiarvung des Märchens von der Ver­brechensepidemie der Republit".

Schließlich ist der Kriminalität der Jugend besondere Aufmerksamkeit gewidmet: daß der Krieg ein Magimum der Kriminalität bedingte, daß die Inflationsjahre ein scharfes An­steigen der Kurde im Gefolge hatten, war zu erwarten. Im übrigen aber bewegt sich im Jahre 1925 die Kriminalität der Jugend auf der halben Höhe des Jahres 1913 und hat nunmehr den tiefsten Stand seit 1882, dem Beginn der statistischen Erfassung, erreicht! Wenn somit auf Grund dieser Ergebnisse ein Werturteil über die Jugend gefällt werden soll, dann fann dieses nur positiv ausfallen.

Alles in allem: ein vernichtendes Dokument gegen den Krieg

und seine zwangsläufigen Begleiterscheinungen. Dazu ein erneuter, wenn auch überflüssiger, so doch dankenswerter Beweis für die margistische These der Milieubedingtheit".

Helmut Klotz .

*) Dr. Moritz Ciepmann: Krieg und Kriminalität in Deutschland ". Deutsche Verlags- Anstalt , Stuttgart ; 1930. Herausgegeben durch die Carnegieftiftung für internationalen

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Frieden".

WAS DER TAG BRINGT

Der prophetische Refrain

Bor 30 Jahren fang man in ganz Wien ein recht bescheidenes und darum erfolgreiches Couplet mit diesem Refrain:

Das ist der Nazi, der Nazi, den a jeder kennt, In seiner Art so egzellent. Er ist so fein und zart,

Trägt einen Backenbart, Schlagt ihm fa Konkurrent, Erhat's Patent!

Ehescheidungen in England

Eibe.

der Ganter Jänserid. Nilling ist der Boltsname für Iltis und Moll für Maulwurf. Die Krähte ist die Kroche, den Frosch tennt man als Padde und die Eidechse als Artisse. Pieras ist die gebräuchliche Bezeichnung für den Regenwurm, Busse­täber für den Mistkäfer, Miere für die Ameise und Gnize für die Mücke. Ein Teil dieser Namen wurde wohl nur aus der plattdeutschen Ausdrucksform der hochdeutschen Bezeichnungen ge­bildet, andere Namen findet man aber in ähnlicher Form in den flawischen Sprachen, so daß man zu ihrer Entstehung wohl wendischen Einfluß voraussehen kann.

Merkwürdiges Diebesversteck

In Linz entdeckte man durch Zufall ein merkwürdiges Diebes­den Kanalisationsschacht der Straßenreinigung. Als die Kinder sich versteckt. Einem Knaben route während des Spielens ein Ball in bemühten, den Ball wieder herauszuangeln, fischten sie auch einige

richtig ist, ist es nicht meine Schuld." Darauf sagte er: Der Disa über 800, von denen freilich im Laufe der Vorverhandlungen zahl- Rämme heraus. Die Polizei erhielt Mitteilung von dem Fund; sie

Mahatmaya hat vom Agenten Hamadoru eine Mitteilung erhalten, daß er sich den Korala Mahaimana und den Arachi faffen wird, wenn Flinten gefunden werden, für die fein Schein gelöst ist." Nun ist ja der Disa Mchaimana ein guter Mann, aber der Korala ist hart; und man sagt in Stamburupitiya, daß der Agent Hamaboru sehr hart und streng ist und in die Dörfer kommt und nach un­erlaubten Flinten juajt. Man jagt auch, daß er im nächsten in diese Gegend tommen wird.

Wie in anderen Ländern, so hat auch in England und besonders hältnis zur Borkriegszeit ganz bedeutend zugenommen. Für die in London seit dem Kriege die Zahl der Ehescheidungen im Ber­Oktobertagung des für solche Fälle eingesetzten Gerichtshofes betrug die Zahl der bisher eingereichten Scheidungsgesuche anfänglich weit reiche wieder zurückgenommen worden sind. Wenn nun auch die Liste noch nicht ganz vollständig ist, so läßt sich auf Grund des den Berichten vorliegenden Materials doch jetzt schon sagen, daß die Scheidungsgesuche, die von Frauen ausgehen, die Gesuche der Männer um mehr als das Doppelte übersteigen. Die Zahl der eng­lischen Ehescheidungen ist besonders seit dem Jahre 1928 in einem Monatständigen Wachstum begriffen, so daß in den letzten zwei Jahren durchschnittlich 2750 Ehen jährlich in London geschieden werden sind. und für dieses Jahr eine noch meit höhere Zahl erwartet wird. 3u diesen 2750 Ehefcheidungen in London treten noch rund 2000 im Innern des Landes, so daß in den letzten zwei Jahren in England insgesamt durchschnittlich 5000 Ehen geschieden wurden. Im Gegen jazz dazu betrug die Zahl der Scheidungen in den Jahren 1911 bis 1915 durchschnittlich nur 656. Die meisten Scheidungen fanden nach zehnjährigem Beisammensein statt. In der Hälfte der Fälle waren feine Kinder vorhanden. Tiernamen in der Mark

Eine Beile mar es still, damn fuhr Babebami fort: Silindu, vor fünf Monaten habe ich dir schon gesagt, du müßtest einen Schein lösen, und bis jest host du es nicht getan. Die Frist, in der er drei Schilling foftete, ist verstrichen, und jeßt mußt du vier zahlen. Der Korala ist ein harter Mann, und der Agent Samadoru fommt im nächsten Monat."

Silindy jalaamte.

Ralchami, ich bin ein armer Mann. Wie tann ich vier Schilling zahlen, oder auch nur drei. Ich habe feinen Fanam im Hause. Bor zunei Bahren habe ich einen Schein geholt. Ihr seid mein Vater und meine Mutter. Ich will die Flinte perstecken, mo nur ich sie finden kann, und wenn sie dachy gefunden oder wenn danach gefragt wird,

13) Ralahami: chrezbietige form hen Anrede.

13) Kacheri: Amtsgebäude einer Broving- oder Diftrittsverwaltung. 14) Fanam: 6 Cents.

15) Storala: dem Assistant Government Agent unterstehen als höchste ein otorne Verwaltungsbeamte die Difamahatmanas" oder Ratemahaimanas" ( Mahatmara= großer Serr). Gie haben die Soraias, dieje wiederum bie Aradis unter fich. Agent Samaboru: der Affistant Government Agent" ist her Chef eines Diftrittes", ber einften Verwaltungseinheit, die einem euro­ päischen Beamten untersteht. Samabotu" etwa Seine Gnaden.

In den ländlichen Bezirken der Proning Brandenburg find für die verschiedenen Tierarten oft nody ganz eigenartige Namen ge­bräuchlich, die man hier am allerwenigsten erwartet, weil der Ein fluß der Großstadt auf alle Lebensformen unverkennbar ist. Das Pferd wird 3offen genannt, ein altes Pferd führt den Namen Schagge, das Fohlen oder Füllen heißt Hätsch, den Eber nennt man Beier, den verschnittenen Eber Borch. Während der Hund allgemein Töle heißt, benennt man die Hündin mit dem Wort Saule , die Siege heißt 3ide, das Huhn Sinne und

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neben einer großen Anzahl von Kämmen auch verschiedene andere untersuchte den Kanalisationsschacht genauer und entdeckte dabei Schmucksachen, die offensichtlich aus einem Einbruch stammten. Benzinersatz aus Rohrzucker

Wenn man Nachrichten aus Brasilien Glauben schenken darf. ist es dort einem deutschen Ingenieur gelungen, aus dem Rohr­zucker auf dem Wege über die Umwandlung in Alfchol und späterer Destillation einen Betriebsstoff für Kraftfahrzeuge herzustellen, der billiger und leistungsfähiger als Benzin sein soll und bereits deni Benzinmarkt ernsthafte Konkurrenz bietet. Die brasilianische Zuckerrohrindustrie, die von der Weltwirtschaftskrise auch erfaßt wurde, soll diese neue Erfindung mit allen Mitteln unterstügen und propagieren, da sie nur durch die Erschließung neuer Verwendungs­möglichkeiten des Rohrzuders über die Krise hinwegzukommen hojjt. Autos in Berlin

In Berlin ist fürzlich das hunderttausendste Kraftfahrzeug regi­striert worden. Eine stattliche Zahl! Mande: Berliner hat sie allerdings nur mit gemischten Gefühlen vernommen, und diesen tamm zum Trost gesagt werden, daß im Verhältnis zur Einwohner­zahl Berlin feineswegs an erster Stelle steht. Bon allen deutschen Großstädten ist München am dichtesten mit Kraftfahrzeugen besetzt, es femmt dort auf jeden 26. Einwohner ein Auto, Motorrad oder Last- bzw. Lieferwagen. An zweiter Stelle steht Stuttgart und dann folgen noch viele andere Städte, ehe Berlin an 21. Stelle dran ist. Allerdings ist es wahrscheinlich, daß die Kraftfahrzeuge in Berlin sich mehr in Bewegung befinden als in den anderen Städten