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Jakob Bruchſtück eines Lebens

| Vogel:

Haringer: Bruchstück eines Lebens Kaum zwölf Jahre her

Ich bin geboren im März... Meine Eltern sind schlichte Leute. Der alte Bater läuft heut noch rum ums tägliche Leid und Brot. Jimmer, wenn mich die große Sehnsucht bloß ein Stündlein heimtreibt ins fleine Gartenwirtshaus, sagt die Mutter: jetzt haft d' noch dein schäbigen Mantel...

Und der Bater schimpft:

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was tut denn der Bump schon wieder da.. Ja, wie schön meine Eltern geträumt träumen.

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halt wie alle Eltern

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lind sie haben sich's vom Mund abgespart und mich auf die Schule geschickt damit sich der Bub nicht so plag'n braucht- wie unsereins, und daß er vielleicht später wenn er Beamter oder Pfarrer für seine alten Leut was übrig hat". Aber der Bub ist kein Pfarrer geworden, sondern ein Tauge­nichts, der dem lieben Herrgott den Tag stiehlt. Drüber all die Fleißigen verächtlich spotten.

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Wie oft hat er gelogen: Mutter! wart', ich will euch schon ein fleines Häus' erarbeiten, daß du's und der Vater auch noch schön habt aber es sind Sprüche" geblieben wie mein ganzes Leben und Irren.

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O Mutter, ich fühl's ja, wie's bitter ist, wenn dich der Herr Stadtrat fragt: Was ist doch ihr Sohn?" und du mußt das fummervolle Haupt senken und schweigen. Und du, armer Bater, mie müd du in den Cafés der kleinen Städte die Witzblätter lieft enttäuscht über alles lächelnd, du hast mich oft verleugnet doch, wenn ich elend im Krankenhaus lag famft du drüben aus der fernen Heimat mit feligem Weihnachtsleuchten und haft geweint:

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und Don

,, Armer Bub, wenn du gesund bist, darfst du heim!" Aber der ewige Bub ging nicht heim! Er mußte matt vor Gasöfen, in Glasschmelzereien, Berbrecherspelunken an die Früh lingszeit der andern" denken, ans blonde Birkenhaar eines lieben, guten Kindes das längst vorüberging oder jaß in traurigen Sonntagsanlagen, so unfäglich einfam- wo man fühlt, wie alt man geworden, daß man übrig, und wo alle Viertelstündlein fragen: ivarum ist bloß dir alles versagt? Es hätt' oft so schön sein können, da wollten alle Sterne mir helfen, da sank id, selig ins Knie aber immer riß mich die Hölle oder ein Gott? grauenhafte Not.

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stinkenden Schlaffaal einer Borstadtkneipe wantte. Freilich mußte ihnen alle meine Trauer, meine Not zuviel werden! Ich vergaß ja auch manchmal: daß Bettler warten warten müssen und geduldig sein

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Und so warfen sie mich, wie ein schmutziges Hemd, in den Kehrrichthaufen des Vergessens.

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Ach, was für Gözen beten doch die Guten" an!!! Ja, ich bin ein Phantast, ein Tagedieb aber ich glaub' mirf­lich, mein Leben lang nichts Schlechtes getan, als zuviel geträumt zu haben.

Sicher, was tut die Welt, die große, große Welt mit Träumern noch. Was sollen ihr welke Kleeblätter, Mädchenbänder, Freundes­leid, Maibäume um den Dorfweiher, Heimatalleen zum fleinen Bahnhof? Was sollen ihr die Gebetbücher der Erinnerung, die Büsche der Schwermut und die Heilig- Grabfugeln der Kindheit?

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Daß die Nacht so viel Sterne hat und mir feiner mehr wintt, daß keine Frau bei mir ist, und daß ich nun bald auch keinen Gott mehr haben darf. Ach an fein Grab verseufz' ich die letzte Klage. Und wie füß und fühl muß es unter der Erde fein; da droht kein Morgen mehr, still wird's, gar nichts mehr macht das Herz schwer und tränenvoll.

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Aber du dumme, dumme Seele was flagst du denn? War nicht auch oft Sonne da und ihr Schlösser und Berge? Du mein Salzburg , bin ich nicht immer noch ein tändelndes Kind, wenn ich durch deine Plätze irr? War'n nicht Fenster, wo du schöne Weiber fahst, oder Lieder von Hugo Wolf und Schubert dir wie Trauben zu Füßen fanten?

Was bist du immer traurig! Lies im Thomas a Kempis !

Und ich will wieder auf einer Waldwiese Andersens Nachti gall" anflehn.

Ach. es sind noch Schenken, wo herrlich ein Grammophon Strauß, Suppé , Offenbach jauchzt und schlucht.

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Und im verschmierten Notizbuch grüßt dich das sehnsüchtige Bildnis der Bettlerin" Burne- Jones ', das du aus einer alten Gartenlaube geschnitten. Vielleicht schlägt noch eine Stunde für mich irgendwo, die wie ein goldner Knab' schmeichelt: sei wieder wieder in brap

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Don

Wie rannte ich dann durch Novembergassen in meine grüne Totenmansarde und las von Kolumbus , Sofrates, Galilei ihren Fesseln und den tausend Martern, die ihnen hartherzige, ver­blendete Menschen angetan. Weinte über den Erfinder der Dampfmaschine, den sie ins Irrenhaus sperrten, über van Gogh, der elendig, zerknirscht, in unsagbaren Himmelsfarben aufschrie und Don nichts lebte als von seiner Not,

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Oder träumte von Napoleon , wie er den greifen Grenadier zum Obersten trommeln ließ und all seine Orden dem Glücklichen ge= schenkt.

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Und die Bauernburschen singen Schau, fleine Seele:

Alle Menschen können ja nicht hochzeit feiern... da tät die Trauer bitterlich seufzen, wenn sie dich nimmer hätt'! Freilich wird's schöner, wenn unser Mädel durch den Abend wiegt, wenn ein Freund uns flagt und wir mit luftigen Menschen durch frohe Juli­lauben lachen.

Nun ist's Nacht geworden. Drüben im andern Haus jubelt ein Mädchentlavier.

Der Herbststurm flirrt ans schwarze Fenster. Mir hat er feine Früchte gebracht.

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und las in Zeitungen, daß Menschen verhungern und sich crschossen.. Da harfte Hölderlins unsterbliche Liebe an mein mondios Es ist ja so vieles vorbei, ich hab' feine Hoffnung mehr. Und Bett oh, wieviel Tränen stürzten, und ich dachte nimmer, wie der Tod wird vielleicht doch nicht so füß und still sein. Da mußt flein ich und arm das waren schöne, paradiesische Briefe, die ein du warten warten auf die Ewigkeit. Und sie werden dich ein fanfter Todesengel mir bradyte. Und da flötete Echlaf mir goldene grabenlebendig sie wissen ja nicht, daß du noch auf eine Fontänen, ich lag im fafirnen Bart der Schwermut pielte mit Freude barrit, harren mußt, daß du eher - nicht enden fannst, bevor Kinderball und den süßen Ampeln des Abends. Wenn ich so recht nicht auch dir wieder Frauenhände geflötet und ein träumerischer + Bratenga bu nicht enden kannſt, bevor unglücklich, dent' ich an die guten Freunde, die mir begegnet, und Sagemund ,, Gute Nacht" gewünscht--adh, wie wir alle auf's wie sie alle sich ach zu bald enttäuscht von mir wandten. Ich Christkind hoffen, von später und über die Rosen der alten Zeit tönnt mich ja selber nicht zum Freund nehmen. Aber was ver- tränen! Wie wir uns das armselige Leben verärgern in 3orn und sprechen sie nicht alles und vergaßen das eine, daß auch, ich bloß Trozz! ein Mensch und Bettler.

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Sie vergaßen, daß ich aus ihren schönen Landhäusern in den

I

Und sind doch Sonne und Sterne da.

Und wär'n wir alle Kinder aus einer Heimat...

Appell: Aus dem Sächsischen

Herbstzeitlosen.

,, Ach gude, die Bluhm' sehn doch bald aus wie Krokusse. Wenns nich schon so tatt mär, fennde mr weiß Godd denten,' s wär noch mal Friehling geworden."

,, Das finn awr teene Friehlingsbluhm'. In Gegendeil, das sinn Herbsdzeidlofen. Das is so ungefähr' s feßde, was blieht. Als wollde sich de Naduhr gewissermaßen fr dies Jahr fr'abbschieden." ,, Ich denke, das machdse midn Asdern, in' Gärden?" ,, Nee, da sinn Sie in Aerrdum. Wie kann sich denn die Naduhr mit Bluhm' fon uns fr'abbschieden wolln, die mier selwer erscht geflanst hamm? De Herbsdzeidlosen, die hat niemand geflanst, in Gegendeil, da sinn de meisden nich mal besondersch erfreit driewer, daß die wachsen."

,, Nu ja, da fanns een ooch draurig zumuhde mern, daß das nu schon wieder' s legzde sinn soll. Unn daß dann dr harde Winder tommt. Wo mr so friert, unn wo de Kohln jedes Jahr deirer ' S is ja eegendlich unrecht, daß mr das den Bluhm' endgelden läßt- denn die fenn doch schließlich nich drfor. Unn so scheen sinn se ooch..."

wern

,, Das hat doch een gans andern Grund, daß die niemandn Freide machen."

,, So. Was denn fr een?"

Das hat den Grund, daß die gifdi finn."

" Da sehn se ähm falsch. Sie wissen doch, was das bedeidet, wenn eens weiße Meise sieht, wo gar teene finnn?" ,, Nee, was d'n? Enne Erbschaft?" " Wissen se das werklich nich?" Nee."

" Das bedeidet, daß mr

richo'j is."

Wo? In Owrschdiewel?"

in Owrschdiewel nich mehr gans

Nu ja, in Kobbe."

"

Wer is da nich mehr gans richd'j?"

"

Wer weiße Meise sieht, wo teene finn. Der muß in de Arrn­anschdald."

Unn was is'n, wenn eener teene sieht, wo welche sinn? Hier finn nämlich welche. Die loofen doch rum. Guden se nur hin: jetzt frißt eene! Fon den Rodkraudbladd. Oder is das filleicht tee Robkraudbladd?"

,, Dja, das is schon ä Rodkraudbladd." ,, Nu, da sehri se doch, daß ich normal bin!"

,, Awr weiße Meise sinn nich da, teene eensje."

Spätsommersonntags. Auf einmal von fernher Mufit, Schreie, Still träumte das kleine Städtchen in der sanften Wärme des

Johlen.

Die vier Freunde traten ans Fenster: ein Trupp junger Men­schen marschierte durch die aufgeschreckte Straße, Hakenkreuzfahnen hingen welt über dem Zug. Triumphierend flang das übermütige Lied: Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen, sterben als ein tapferer He- he- he- held..."

zurück und lähmte jeden Versuch, die Unterhaltung wieder froh und Als stumpfe Berstimmung blieb dieser Eindruck bei den vier leicht werden zu lassen.

Schließlich sagte der eine der Freunde: Sie wollen schon wieder es ist alles so hoffnungslos.

Sterben

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Im September 1918 das ist nun kaum zwölf Jahre her waren wir aus dem Inferno vor Berdun zurückgekommen ins so­genannte Ruhequartier. Elf ganze Mann saßen wir, zerrüttet, er­schöpft bis zum letzten in der düsteren Baracke, aus der das Ba­taillon 14 Tage vorher mit über 300 Mann in Stellung gegangen rötlichen Glühbirnen zitterten ein trübfeliges Licht über die Bett­war. Stundenlang saßen wir, müde, müde, ohne ein Wort. Die ftellen, je zwei übereinander, sechs lange Reihen. Wie Särge. Wir waren fo müde aber wir fonnten nicht schlafen. Wir fürchteten uns vor den leeren Betistellen. Wir fannten alle Schrecken und Greuel, die hinter dem Worte Front lauern, wir waren in vier Jahren abgebrüht, verroht, gleichgültig geworden. Und in jener Nacht fürchteten wir uns vor den leeren Holzbett­stellen! Das Entsetzen hockte zwischen den bleichen Brettern und grinste uns an: Wo sind eure 300 Kameraden? Wann endlich werdet ihr draußen bleiben, verfaulen?.

Wehrlos waren wir preisgegeben dem fiebernden Grauen. Stunde um Stunde. Unerträgliche Stunden der Berzweiflung, Stunden, die dauern! Dau- ern!

Endlich, endlich begann einer zu lachen, laut, hemmungslos, unaufhörlich zu lachen! Und man wußte nicht, lachte er aus Furcht. vor dem Wahnsinn oder war sein Lachen schon der Wahnsinn selbst.

In jener Nacht haben wir elf uns versprochen: Nie wieder! Das muß der letzte Krieg sein! Unsere Kinder werden das nicht durchmachen!...

Und heute? Da marschieren sie und denken die Probleme der Welt zu lösen, wenn sie sterben als ein tapferer Held! Die armen Narren! Und sechs Millionen Deutsche haben diese Narren des Wahnfinns gewählt...

Es ist zu hoffnungslos. Man muß den Glauben an den Sieg der Vernunft verlieren, wenn man das alles sieht. Was nügt einem alles Mitleid mit den Menschen, es ist doch sinnlos, gegen die Dumm­heit anzufämpfen, aussichtslos...."

Wieder lastete das Schweigen schwer und trennend zwischen den Freunden. Nach einer Weile sagte ein anderer:

" Glauben an den Sieg der Vernunft? Wo Millionen dieses Bolkes nach der Diktatur der Dummheit schreien? Mitleid mit den Menschen? Nee! Laßt sie doch siegreich Frankreich schlagen, laßt sie doch in ihren Untergang rasen! Sie fühlen sich ja anscheinend nicht wohl, wenn sie nicht rauben und plündern und morden können also gönnt ihnen einen neuen Krieg, nach dem sie sich so sehnen. Mögen sie Gas schlucken, wenn sie der Ansicht sind, daß ihr Leben teinen anderen Sinn und Wert hat. Heil Hitler mögen sie sich abschlachten...

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Es sollten diese Worte zynisch, überlegen- glüchgültig Ningen, aber die anderen fühlten in seiner Stimme den Schmerz um der jungen Menschen willen, die nicht wissen, was mit ihnen getan

wird.

Ja," meinte der Dritte, der Mensch hat versagt. Und alle unsere Hoffnungen, Illusionen und Wünsche helfen nicht über die freilich bittere Erkenntnis hinweg, daß die Entwicklung zum Fa­Schismus hintendiert. Und ohne Zweifel: Faschismus bedeutet Krieg. Aber was will man machen, man muß die Tatsachen neh= men, wie sie sind: Sechs Millionen haben Krieg gewählt, ob sie sich dessen nun bewußt waren oder nicht. Anzufämpfen gegen diese Entwicklung, was hat das schon für Sinn?! Ich habe mich schon längst damit abgefunden. Fatalist muß man sein: Nach uns die Sintflut...."

Dann antwortete der Jüngste der Vier:

Ich habe einen Jungen. Wenn ich die Augen schließe, jehe ich ihn vor mir: der herbe, gertenschlanke Körper, das eigenwillige und doch harmonische Profil des Gesichts. Tiefe, dunkle Augen, die klug und gut sind. Sein frohes Lachen, das so oft meine Sor­gen und Müdigkeiten verscheuchte. Das dunkle, widerspenstige Haar.

Ich sehe ihn, wie er sich freuen kann über die Schönheit eines Sonnenaufgangs wie seine Hände gütig über das Fell eines Tieres streicheln... wie er noch aufflammen tann in Empörung über eine Gemeinheit

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mein Junge!

Und nun sich vorstellen: Mein Junge läge einmal in einem Stunden, Drahtverhau mit zerfetztem Leibe und schrie um Hilfe­Tage, Nächte lang in unermeßlicher Qual Ober er fäme zu mir zurück als Krüppel, mit entstelltem Ge­sicht, mit zerschossenen Augen und bis an mein Ende wäre neben mir der stumme Vorwurf der leeren Augenhöhlen: Was hast du getan, damit mir das erspart bliebe?!.

Ich brächte dann nicht den nötigen 3ynismus auf, ihm zu verlieren und hielt es für sinnlos, gegen die Entwicklung anzu fämpfen.

" Horchen se mal! Gähm se zu, daß hier ä Glasfasden schdehd?" sagen: Ich mußte damals den Glauben an den Sieg der Vernunft ,, Nadierlich."

Mit Sägeschbän'?"

" Ja, unn mit enn Deckel ohm broff."

Ich brächte diesen 3ynismus nicht auf- ich will lieber alles Und da is doch was drinne. Sowas fleenes. 3weemal so versuchen, gegen den Faschismus zu kämpfen, damit mein Junge nicht sein Opfer wird.... " Ja."

Die sehn awr doch gar nich so aus, die hamm doch so ne tleenes?" famfomiedje Farme Unn machen so enn unschuldjen Eindruck. Das is da wohl bloß Frschdellung, daß mrsch nich gleich merkt?" Wahrscheinlich. Jedenfalls, daß je gifti finn, das weeß ich be­schdimmt. Daher riehrt doch das ganje Mißfrichdändnis." ,, Was dn fr ä Mißfrschbändnis?"

,, Das Mißfrschdändnis, daß de Menschen die Bluhm', ähm was die Herbfdzeidlosen sinn, so blindwiedj frfolgen. De Naduhr oder wer das alles eingericht hat, unn fon wem das schdammt, der hat das erdra so ausgedifdelt, daß'r die Herbsdzeidosen gifdi gemacht hat. Daß je de Kiehe nich fressen, unn daß mier Menschen länger unsre Freide dran hamm fenn. Awr mier in unsern bornierden Unfr­was machen mier? Mier rubben se raus, unn frnichden

schdand,

ſe

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unn warum? Weil se gifdi sinn. Das is ä richdjer Kreislauf, awr ä frkehrder. Das is off die Weise eens dr diebischsden( typisch­ften) Beischbiele geworden fon enn Mißfrschbändnis zwischen dr unfchderblichen Schebfung unn uns schderblichen Menschen.... Weiße Mäuse.

,, Nee, was Sie ihr'n Kindern alles noch foofen wern! Weiße Meise!" Erschtens hamm mier die nich gekooft, sondern geschenkt gefriegt, zweedens ging Sie das ooch nicht an, wenn mier die ge­Looft hadden, unn drittens finn das gar teene weißen Meise." Amr erloom se mal: das finn doch weiße Meise! Das sieht mr doch."

" Na also. Jezt hamm se's selwer zugegähm. Se hamm wohl jedacht, se tenn' sich mit mir enn Schbaß erloom, unn fenn' mir enn dichdjen Schreck einjagen, was iebrigens enne große Gemeen­heet is fon Ihn' awr ich bin nich droff gehubbt." Awr drwegen sinn hier teene weißen Meise."

"

" Nu heern se doch bloß off! Se sehn doch, daß ich mich nich f'ralwern laß! Oder soll'n das filleicht Schdieglize finn da drinne?" Nee."

,, Nu was denn?" Meise."

Na also. Das is doch meine Rede, daß das Meise sinn." Awr feene weißen finn's!" Die sehn awr doch weiß aus!" Amor heeßen duhn se nich so." Wie denn?"

Jabbanische Dansmeise..."

Religionen und Setten in Indien . Die meisten Inder( 70 Pro­dent) find Brahmanen, insgesamt 217 Millionen. Außerdem gibt es in Indien 69 Millionen Mohammedaner, 12 Millionen Buddhisten, 10 Millionen Naturverehrer, 5 Millionen Chriften, 3 Millionen Siths und 1 Million Jains. Dann existieren noch zahlreiche kleinere

Setten.

maler Telemach Signorini ging es vor dem Beginn feines Ruhmes

Ein Kunstwert für eine Mahlzeit. Dem berühmten Florentiner schlecht. Sehr schlecht. Einmal, nachdem er in einem Walde einige Stizzen gemalt hatte, bemächtigte sich seiner ein riesiger Hunger. Er hatte kein Geld, ging aber doch in eine kleine Wirtschaft. Ließ fich Salami und Wein bringen. Und den Teller blant. Dann malte er mit seinen Farben einige Scheiben Salami auf den Teller. Und wartete. Der Kellner fam eintaffieren. Signorini hielt ihm den Teller hin. Der Kellner stuzte. Schüttelte den Teller. Und war entrüstet. Dann kam der Wirt. Mit freundlichem Gesicht:., er jei dem Herrn zu Dank verpflichtet; dieser möge essen. was ihm schmede. Bu bezahlen habe er nichts mehr!" Heute ruht der bemalte Teller in einem Glaskasten. In einem vornehmen Restaurant.

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Frankreich intereffiert sich für Goethe. In Paris werden in dieser Saison zum erstenmal die Briefe Goethes an Frau von Stein in franzöfifcher Uebersetzung heraustommen, ebenso wie Goethes Gespräche mit Eckermann". Ferner ein Buch Goethe im Lichte seiner Zeitgenossen" und schließlich die Uebersetzung des Werkes von Emil Ludwig Goethe".

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Zwangsehen in Arabien . Die Regierung des Hedschas hat einen Gelegentwurf ausgearbeitet, demzufolge tünftig alle im Hedichas wohnenden Personen bis zu 15 Jahren verpflichtet werden zu hei­raten. Ferner sieht der Gefeßentwurf, um den gewünschten Zwer zu erreichen, die gesetzliche Herabsehung der Auslagen für die Hoch zeitsfeierlichkeiten auf ein Mindestmaß vor.