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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 97.

Der Achkuhrfchluk in den kauf­männischen Geschäften.

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Sonnabend, den 25. April 1896.

13. Jahrg.

nun

firt. Die Vorlage bedarf jedenfalls einer gründlichen Kommissions-| zwar mit allen Stimmen gegen die des Ver berathung. treters für Rheinland- Westfalen  . Bei der am dritten Tage Abg. Kircher( 3.) hält zwar die Berufsorganisation für sehr stattgehabten Debatte über das Koalitionsrecht erklärten die wichtig, hat aber doch gegen die Vorlage recht erhebliche Bedenken; Prinzipale, daß sie dasselbe unbedingt respektiren würden. Ueber­Aus taufmännischen Kreisen wird uns geschrieben: die Bestimmungen der Vorlage über die Auflösung bestehender griffe seien zwar in der Zeit der gegenseitigen Erbitterung vor Die Vorschläge der Reichskommission für Arbeiterstatistik", Handelskammern bedürfen der Verbesserung. Das Zentrum gekommen, müßten aber jetzt unterbleiben. Redner giebt welche der Vorwärts" gleich nach der Publikation mittheilte, haben wird sich bemühen, ein brauchbares Gesetz zu stande zu bringen. zu, daß auch er von dem Resultat der Verhandlungen nicht die Interessentenkreise mobil gemacht. Die bedeutendste faufteinen preußischen, feinen bayerischen, sondern Abg. v. Eynern( natl.): Fürst Bismarck   erklärte, es gäbe befriedigt ist, betont aber, daß trok eifrigster Bemühungen männische Unternehmer Organisation, der Verein Berliner   deutschen   Handel und nur einen der Gehilfenvertreter, wie die Verhältnisse mal Kaufleute und Industrieller" hat sich in schroffer Weise er übernähme das preußische liegen, nicht mehr zu erreichen war.( Beifall.) Der 1. Diskussions gegen den Gefeßentwurf erklärt. Die dabei angewendeten Handelsministerium nur, um dasselbe zu beseitigen. Von redner Michaelis sprach sich entschieden gegen die Ver Argumente enthalten nicht einen einzigen neuen Gedanken, Der Handel bedarf der reichsgefeßlichen Organisation. Ein Arbeitszeit aus; auch erflärte er das Eingehen auf die Larif diesem Gedanken ist in der Vorlage nichts enthalten. einbarungen, namentlich gegen die zu geringe Verkürzung der sondern sind nur eine Wiederholung dessen, was der Bedürfniß für die Vorlage hat sich nirgends bemerkbar ge- gemeinschaft für einen Fehler und meinte, man müsse die günstige Verein bereits in seinem ersten Gutachten ausgesprochen hat, macht, wenn auch das Vorhandensein von Mißständen nicht ver- Beit ausnuten, um die Gehilfenforderungen durchzusehen. Auf über das die Reichskommission" mit Fug und Recht zur Tages- tennt werden soll. Es ist sogar türzlich noch von amtlicher Stelle die Versprechungen der Prinzipale könne man sich nicht verlassen. ordnung übergegangen ist. Es erscheint daher überflüssig, dieselben anerkannt worden, daß die Handelskammern durchaus ihrer Auf- Giesecke wies demgegenüber darauf hin, daß die Prinzipale noch einmal zu erörtern. Die Gehilfenvereine, welche sich bisher gabe gerecht werden. Bedenklich erscheint die den Handelskammern versprochen hätten, die dazu geäußert haben, akzeptiren den Gesezentwurf als neuen Bedingungen, soweit sie das Mindestmaß dessen, in§ 22 der Vorlage aufgelegte Verpflichtung, im Auftrage des die materiellen Forderungen betreffen, am 1. Mai einzuführen, was ihnen an Berkürzung der Ministers Erhebungen anzustellen. Die Handelskammern werden da werde man ja ſehen, ob man sich auf sie verlassen könne, und täglichen Arbeitszeit geboten zu sein scheint. In dieser Stellung also wahrscheinlich nur dann zu solchen Erwenn das nicht der Fall, werde man geeignete Schritte thun. nahme ist ein Unterschied zwischen den Vereinen der verschiedenen hebungen wirthschaftspolitischen Richtungen so gut wie nicht vorhanden. beauftragt werden, wenn der Maschinenmeister Wolff bemängelte die Bestimmungen bezüglich Wenn der Kampf um den neuen Gefeßentwurf allein zwischen Sinne ausfällt. Die Borlage hat die Entwickelung der bestimmt, diese um die verkürzte Arbeitszeit zu bringen. Minister sicher ist, daß die Auskunft in seinem der Maschinenmeister, welche nur ein Echachzug seien, dazit den beiden Interessentengruppen ausgefochten würde, fann es einschlägigen Berhältnisse nicht berücksichtigt. kaum zweifelhaft sein, auf welcher Seite der endliche Sieg einschlägigen Verhältnisse nicht berücksichtigt. Tübbecke erklärte sich unter mehrfachen unwilligen Unter zu verzeichnen wäre. Die gesellschaftlichen Beziehungen der Handelskammern war das Prinzip der obligatorischen Handels- die Leipziger   Vereinbarungen. Es sei nun einmal nicht anders, Minister v. Berlepsch: Von den zunächst betheiligten brechungen durch einen Theil der Versammelten für Unternehmer in den für die Gesetzgebung maßgebenden Kreisen sichern ihnen, wie der Sonntagnachmittags Rund- kammern anerkannt und ich konnte nicht erwarten, daß dies daß von zwei mit einander Unterhandelnden jeder von seinen gang des Geheimen Kommerzienraths Goldberger mit den Prinzip in diesem Hause Widerspruch finden würde. Auch die ursprünglichen Forderungen etwas nachlaffen müsse. Um durch gang des Geheimen Kommerzienraths Goldberger mit den Ministern in der Treptower Gewerbe- Ausstellung beweise, einen dem Vorredner nahestehende Barmer Handelskammer hat aus- Kampf etwas zu erreichen, dazu sei die Organisation doch wohl außerordentlichen Einfluß. Ihre umfangreichen Mittel gestatten friedenheit der Betheiligten ordne und es scheint, als ob der begreife die Unzufriedenheit der Kollegen vollkommen. Man müsse brücklich anerkannt, daß die Vorlage die Verhältniffe zur Zu- nicht start genug. Döblin   führte in längerer Rede aus: er ihnen, eine ausgedehnte Reklame für die mit zweifelhaften Borrebner über die Wünsche seiner Heimath nicht richtig sich aber vor Augen führen, daß der Zweck der Gehilfen­müſſe Mitteln, wie Ausschließung der Deffentlichkeit, zu stande ge- unterrichtet ist.( Heiterfeit.) Gegen kommenen Versammlungsbeschlüsse zu entfalten. Die von ihrem Regelung lagen erhebliche Bedenken vor, da die außer schaffen und zwar, wenn möglich, in Gemeinschaft mit den reichsgesehliche bewegung gewesen sei, bessere Verhältnisse für die Kollegen zu Korrespondenzbureau reichlich ausgestreuten Waschzettel werden preußischen Staaten ihre Berhältnisse feft geregelt haben und einer Prinzipalen. Was den Gehilfen durch den neuen Tarif geboten von der gesammten kapitalistischen   Preſſe, deren Existenz zum Umgestaltung schwerlich geneigt sein dürften. Die Bestimmung werde, sei allerdings nur wenig. Man müsse indeß bebenken, großen Theil auf Annoncen und Geschäftsreklame beruht, mit Behagen abgedruckt. Kein Wunder also, wenn die Deffentlichkeit des§ 22 ist keine so wichtige, daß darauf entscheidendes Gewicht daß nicht nur in Berlin  , sondern in ganz Deutschland   geregelte auf diese Weife irregeführt wird, wenn auf diese Weise der gute Stimmung gewünscht, weil ihnen sonst vielfach entgegengehalten Kollegen gewählten Vertreter zu der Ansicht gekommen wären, auf diese Weise irregeführt wird, wenn auf diese Weise der gute zu legen wäre. Die Handelskammern haben selbst diese Be- Tarifverhältnisse eingeführt werden sollen. Wenn die von den Wille der Gesetzgebung, einen Fall übermäßiger Ausbeutung zu wird, daß sie Erhebungen ohne Grund veranlassen. Die Wichtig- daß beim besten Willen nicht mehr zu erreichen sei, dann solle mildern, forrumpirt und lahmgelegt wird. Wie schon so oft ausgeführt worden ist, sind die Fragen kooperative Organisation des Handels und der Industrie, um Vereinbarungen zustimmen, feit der Vorlage ist nicht zu verkennen, denn sie bezweckt die man doch so viel Wertrauen zu denselben haben, und ihren des Arbeiterschutzes, wenn sie sich auch nur auf begrenzte Be- diese in den Stand zu setzen, mit größerem Nachdruck ihre der Gaue und des Verbandsvorstandes gethan haben. Des wie es bereits die Vertreter rufstreise erstrecken, dennoch von großer Bedeutung für die Allgemeinheit. Die geistige und körperliche Frische und Interessen zu vertreten. weiteren bedauert der Redner, daß der Vorwärts" von seiner Leistungsfähigkeit eines so zahlreichen Berufes, wie es die Abg. Eckels( natl.) findet in der Vorlage erhebliche Ver- bisherigen Praxis abgewichen sei und sich mit einer abfälligen Angehörigen des Handelsgewerbes sind, muß den allgemeinen besserungen gegenüber dem bisherigen Zustande. Der Haupt- Kritik in die Verhältnisse der Buchdrucker gemischt habe. Die Stand der Volksgesundheit außerordentlich beeinflussen. Der vorzug der Vorlage ist zweifellos der, daß die Handelskammern Behauptung des Vorwärts", daß die Straßburger Buchdrucker geplante Fortschritt der Sozialgesetzgebung auf diesem Gebiete der Disziplin des Ministers entzogen werden; fich bereits die 9ftündige Arbeitszeit errungen haben, sei unzu­inuß deshalb in allen den Kreisen Anhängerschaft und that die Auflösung fann der Minister zwar noch aussprechen, aber treffend. In Straßburg   bestehe, wie in Berlin  , bie hiergegen ist ein Beschwerderecht gegeben. träftige Unterstüßung finden, welche, abgesehen von ihren sonstigen biergegen ist ein Beschwerderecht gegeben. neuneinhalbstündige Arbeitszeit. Der Redner rechtfertigt im Anschauungen, in der schrittweisen Einführung des Maximal Arbeitstages einen Kulturfortschritt erblicken. Zur Sammlung und Organisirung aller dieser Kreise hat sich eine Liga gebildet. Es hat sich eine Reihe von Leuten ver: einigt zu dem Zweck, in dieser Frage die öffentliche Meinung aufzurütteln und vor falscher Information zu bewahren. Am 21. April hat sich eine Gesellschaft gebildet, deren Aufruf und Statut nachfolgend zum Abdruck gebracht wird:

Liga

Höhe der Auffassung aufzuschwingen, daß es sich hier um einen indem er darauf verweist, daß in dem theuren Wien   das Abg. Gothein( frs. Vg.): Ich vermag mich nicht zu der fernern Verlauf seiner Darlegungen den vorliegenden Tarif, fation der Berufsstände handle. Bei einer solchen Deutschland   noch mehr als 700 Druckereien mit 12stündiger neuen Schritt auf dem Wege der tooperativen Organi- Minimum um 4,15 M. geringer sei als in Berlin   und daß es in Organisation würden Sie den Arbeiterst and Arbeitszeit gebe. Wenn es gelänge, innerhalb dreier Jahre die nicht übergehen dürfen. Solche Organisationen sind sehr Werkürzung der Arbeitszeit allgemein durchzuführen, dann sei bedenklich und es liegt für dieselben vielfach gar kein Bedürfniß immerhin ein nicht zu unterschätzender Vortheil erreicht. Die vor. Die Vorlage macht aus diesen Handelstammern bureau- Entwickelung der Verhältnisse zum besseren gehe naturgemäß nur tratische Einrichtungen ohne praktischen Werth.

Abg. Böttinger( natt.) stimmt im großen und ganzen der Borlage zu.

Abg. Nölle( natl.) steht der Vorlage viel skeptischer gegen über als sein Vorredner. Der neue Organisationsplan ist den Handelskammern nicht zur Begutachtung vorgelegt; er würde bort feine Annahme gefunden haben. Handelstammern eine über die Interessenvertretung hinaus­Es ist bedenklich, den gehende autoritative Bedeutung beizulegen.

Abg. Weherbusch( freik.) steht der Vorlage sympathisch gegenüber und wünscht deren Zustandekommen. Abg. v. Brockhausen( t.) steht mit seinen Freunden der Vorlage ablehnend gegenüber.

langsam und schrittweise vor sich. Wenn man jetzt ohne Kampf einen Schritt vorwärts gekommen sei, so tönne das nur mit zur Herbeiführung des Achtuhrschlusses in sämmtlichen taufmännischen Geschäften. Freuden begrüßt werden.( Lebhafter Beifall.) Salomon ist der Meinung, daß die Gehilfenvertreter unter feinen Umständen Die Kenntniß von der überlangen Arbeitszeit der Handlungs von der Forderung des neunstündigen Arbeitstages einschließlich gehilfen und Gehilfinnen hat sich zu einem Gefeßesvorschlage der Baufen hätten abgehen dürfen. Die Kollegen hätten fich verdichtet. Die Reichstommiffion für Arbeiterstatistit" fchlägt zur Abstellung der bestehenden Mißstände den allgemeinen Schluß leider in den fauren Apfel beißen. Auf eine Tarifdauer von in Leipzig   über den Löffel barbieren laffen; nun müsse man sämmtlicher Ladengeschäfte um 8 Uhr abends vor. Wenn ver­hütet werden soll, daß ein wesentlicher Theil unserer Bevölkerung 3 oder gar 5 Jahren dürfe man nicht eingehehen. Höchstens 1 Jahr fei annehmbar. Giesecke erwidert darauf: Wir haben den auch fernerhin der geistigen und förperlichen Verkümmerung anheim Neunstundentag vertreten mit größter Anstrengung und bis zum fällt, ist für die Durchführung dieser Maßregel eine energische und äußersten. Als wir aber vor der Frage standen, entweder das allgemeine Propaganda erforderlich. Die Einwände, welche von Seiten der Industriellen und Großkaufleute dagegen erhoben Gebotene zu nehmen oder in ganz Deutschland   den Streit aus­Minister v. Berlepsch: Nach den Erklärungen des Vor- brechen zu sehen, gingen wir auf den 91/2 stündigen Arbeitstag werden, sind nicht geeignet, die Nothwendigkeit derfelben zu wider- redners ist auf die Mitarbeit der tonservativen Partei nicht zu ein. Indem ich diesen Entschluß faßte, habe ich als reblicher legen. Die Ladenzeit ist im weitesten Sinne des Wortes gleich- rechnen und nachdem er den Grundgedanken abgelehnt hat, ver Mann nach bedeutend mit Arbeitszeit, da die Aufmerksamkeit des An- lohnt sich die Kommissionsberathung nicht. Unzutreffend ist seine Nachdem bester Ueberzeugung gehandelt.( Beifall.) noch die Massini für gestellten, gleichviel ob er persönlich betheiligt ist oder nicht, aufs Meinung, daß die Organisation des Handels der Industrie und einbarungen gleichfalls unter großem Beifall eingetreten war, Leipziger Ver intensivfte dem allgemeinen Geschäftsgang gewidmet fein der Landwirthschaft schade; auch waren seine Auffassungen von wurde die von den Gauvertretern und dem Verbandsvorstand Im Intereffe der Gesundheit und des Familien- den Bestimmungen der Vorlage unrichtig. Handel und Industrie beschloffene Resolution, die in Nr. 93 des Vorwärts", 2. Beilage lebens der Gewerbetreibenden und Handelsangestellten liegt find bisher gemeinsam organisirt und bleiben es, wenn die abgedruckt ist, gegen einzelne Stimmen angenommen. Eine vom es, dieser Opposition von vornherein fo zu begegnen, Vorlage nicht zu stande kommt. Daß die Landwirthschaft bei Maschinenmeister Wolff eingebrachte Resolution, die folgenden daß fie den Vorschlägen der Reichskommission für der vorgeschlagenen Organisation schlechter wegkommt als Wortlaut hat, wurde gegen etwa 20-30 Stimmen an Arbeiterstatistit" nicht schädlich werden tann. Die Liga zur heute ist unrichtig, wohl aber gewinnt der Handel gegen genommen: Herbeiführung des Achtuhrschlusses in sämmtlichen kaufmännischen über Landwirthschaft und Industrie, wenn der heutige Zustand das Resultat der Leipziger   Berhandlungen aus, insofern Die Versammlung drückt ihr Mißfallen über Geschäften hat die Leitung der Bewegung in die Hand genommen bestehen bleibt. die Verkürzung der Arbeitszeit nicht eine einheitliche und fordert sämmtliche Personen, welche den Gesezentwurf unter­Abg. Mohr( natl.) stimmt dem Entwurf bei, wünscht aber sein soll und die Bestimmungen bezüglich der Maschinenmeister stützen, auf, ihr in untenbezeichneter Weise beizutreten. eine besondere Bestimmung, wonach das Rommerz  - Kollegium für in der gegebenen Verklausulirung auch nicht entfernt den Ans Der Vorstand. Altona   eine anderweite Gestaltung erlangt. fichten der Maschinenmeister entspricht, sondern geeignet erscheint, Berthold Heymann, Vorsitzender, Niederwallftr. 13, III. Abg. Rzepnikowski( Pole) nimmt einen ziemlich schroff Swiftigkeiten zwischen Waschinenmeister, Prinzipal, Sezer und Georg Boß, Schriftführer, Kleine Markusstr. 30, III. ablehnenden Standpunkt ein. W. Jastrow, Kassirer, Große Hamburgerstr. 4, III. Hilfspersonal hervorzurufen und dem Drucker die bewilligte Arbeitszeitverkürzung zu schmälern. Die Versammlung protestirt Statut.§ 1. Zweck der Liga ist, für sämmtliche tauf daher ganz entschieden gegen diese Beschlüsse. männischen Betriebe den gesetzlichen Achtuhrschluß herbeizuführen. § 2. Mitglied der Liga fann außer allen Angestellten des Handelsgewerbes jede männliche und weibliche Person werden, die für den Achtuhrschluß der faufmännischen Betriebe eintritt. § 3. Der Mindestbeitrag beträgt monatlich 10 Pfennig.

muß.

"

In dem rücksichtslosen und beschränkten Kampf, der von feiten der Kaufleute und Industriellen gegen die Vorschläge der Reichstommiffion für Arbeiterstatistit" geführt wird, wird die " Liga" harte Arbeit zu verrichten haben; hoffentlich wird sie bald so viel Anhänger in ganz Deutschland   hinter sich haben, um ihrem Vorgehen den nöthigen Erfolg zu verschaffen.

Abgeordnetenhaus.

Abg. Kirsch( 3.) erklärt sich in wesentlichen Punkten gegen die Vorlage, namentlich auch gegen die obligatorische Einrichtung der Handelskammern. Darauf wird der Schluß der Debatte angenommen und die Borlage an eine 21 er Kommission verwiesen.

Morgen 11 Uhr: Kleine Vorlagen, Petitionen. Der Präsident theilt noch auf Anfrage Sattler's mit, daß er die ersten Tage der künftigen Woche für Kommissions: berathungen freizulassen und deshalb keine Plenarsizungen ab zuhalten gedente. Schluß 4 Uhr.

Versammlungen.

Nachschrift der Redaktion. Was der Verbands= vorsigende Töblin mit seinem Vorwurf, der Vorwärts" habe sich in Buchdruckerverhältnisse eingemischt", eigentlich sagen will, ift uns dunkel. Der Vorwärts" hat die Geheimnißträmerei gerügt, die ber Tarifausschuß mit seinen Verhandlungen trieb und die z. B. dazu führte, daß die Berliner   Prinzipale bereits am Sonn­abend über die Abmachungen Beschluß faffen konnten, während die Berliner   Buchdruckergehilfen bis zum Dienstag warten mußten, um zu wiffen, woran sie waren. Dann hat der Vorwärts" an dem fertigen Ergebniß der Verhandlungen eine furze, sehr maß­volle Kritik geübt, die Annahme der Abmachungen aber empfohlen. Nach beiderlei Richtung hin war er durch seinen Charatter als Arbeiterblatt legitimirt, das Wort zu nehmen, und er hat das schon im Interesse der zahlreichen Buchdrucker­gehilfen thun müssen, die auf ihn abonnirt find. Im übrigen hat die Presse gerade in Angelegenheiten des Buchdruckgewerbes

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Eine Buchdrucker- Versammlung, von etwa 1500 Personen besucht, tagte am Donnerstag im Keller'schen Saal. Giesecke, der Gehilfenvertreter des Tarifausschusses, berichtete über die in 59. Sigung vom 24. April 1896. 11 Uhr. Leipzig   stattgehabten Tarifverhandlungen, deren Ergebniß den Gingegangen ist eine Vorlage betr. die Erhöhung des Refern aus Nr. 93 des Vorwärts" bekannt ist. Der Redner ein Recht, ihre Meinung zu äußern, weil beide mit einander in Betriebskapitals der Zentral Genossenschaftskaffe auf gab einen Ueberblick über den Gang der Verhandlungen, bei deren untrennbarem Zusammenhange stehen. Döblin's Behauptung, 20 Millionen Mart. Beginn auf Seiten der Prinzipalsvertreter die Auffassung zu daß die Straßburger Buchdrucker nur die effektive neun­Das Haus tritt in die erste Lesung der Handels.herrschen schien, als ob sie nur die alleinigen legitimen Bertreter stündige Arbeitszeit errungen haben, ist dagegen, wie wir aus fammer Vorlage ein. und die von den Gehilfen erwählten sozusagen nur als Gäste dem" Correspondent  " ersehen, zutreffend. Abg. Stengel( frt.) hat schwere Bedenken gegen die Vor- anwesend waren. Erst nach langer Debatte wurde dann durch Tage; ebenso feine Freunde; gewünscht ist die Vorlage vom Annahme der bekannten Resolution die Grundlage für die Ver- Ueber 1000 Mechaniker und Berufsgenossen waren Handelsstande nicht; man hört auch keine Zustimmung der Kauf- handlungen geschaffen. Der Redner schildert weiter, wie gerade am Donnerstag bei Martens, Friedrichstraße, zur endgiltigen leute.( Richtig!) Die vorgeschlagene Organisation der Handels- um die von den Gehilfen geforderte Verkürzung der Arbeitszeit Beschlußfassung über die Lohnbewegung verfammelt. Nach dem fammern ist durchaus mangelhaft. Es kann vorkommen, daß auf 9 Stunden einschließlich der Pausen ein langer und schwerer Bericht über das Resultat der Werkstattabstimmungen erklärten eine Handelskammer über Dinge befragt wird, die feines ihrer Rampf entbrannt fei, und daß die Prinzipalsvertreter fich von ungefähr 900 Mann zirka 600 durch Unterschrift für Mitglieder kennt; dann wird natürlich der Handelssekretär in der Vormittagssigung des ersten Tages die Gehilfen den Eintritt in die Bewegung. Die Diskussion ergab, daß in das Gutachten ausarbeiten im Namen der Handelsforderungen rundweg ablehnten und sich nur zu einer Erhöhung verschiedenen Geschäften aus mancherlei Gründen keine Ab­tammern. Das ist kein wünschenswerther Zustand. Auch die der Grundpofitionen um 5 pet. und Verkürzung der Arbeitszeit Stimmung vorgenommen werden konnte, so daß anzunehmen Modalitäten der Zusammenseßung unter Zugrundelegung der um 1/2 Stunden am Sonnabend bereit erklärten. Die Debatte wäre, daß die Betheiligung an der Bewegung eine weit Gewerbesteuer sind anfechtbar. Es kann vorkommen, daß eine dehnte sich bis in die Nacht des ersten Verhandlungstages aus stärkere sein wird, als vorderhand festzustellen war. Handelskammer ganz verschiedene Interessen zu vertreten hat und wurde auch noch am zweiten Tage fortgesetzt, bis dann Nach längerer Debatte, in der fich alle Redner für innerhalb des Bezirks ihrer Zuständigkeit; eine andere vertritt endlich, nachdem alle Bemühungen der Gehilfenvertreter, mehr den Eintritt in die Bewegung aussprachen, wurde den ziemlich einheitliche Interessen. Beide werden aber trotz aller für ihre Kollegen zu erringen, vergebens waren, die Anträgen der vorigen Versammlung gemäß beschlossen, überall Verschiedenheit ihrer Aufgaben nach gleichen Grundsägen organi- bekannten Vereinbarungen angenommen wurden, und da die Forderungen zu stellen, wo die Majorität der Betheiligten,