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EIN

DORE

CIDIUNCEL

Copyright 1930 by ,, Der Bücherkreis G. m. b. H.", Berlin SW 61. ( 10. Fortsegung.)

Silindu hörte den Bogel nicht wieder rufen; er blieb die ganze Nacht hindurch bewußtlos liegen. Als es hell wurde, tam er zu sich; falt und steif schleppte er sich zu seiner Hütte. Er brauchte den anderen nicht zu erzählen, was vorgefallen war. Der Schüttelfrost, die fahlgelbe Hautfarbe, die tiefliegenden, glasigen Augen zeigten deutlich genug, daß Punchiralas 3auber gewirkt und daß sein Teufel bereits von Silindu Besiz ergriffen hatte. Er legte sich in der Hütte auf seiner Matte nieder und wartete ergeben, daß der Zauber seine Kräfte verzehrte.

Während der nächsten zwei Tage lag Silindu in der Hütte, und das Leben pulste immer langsamer in ihm; je schwächer er wurde, desto tiefer sant er in einen todesähnlichen Schlaf. Von Zeit zu Zeit erhoben die Frauen im Hofe ihre laute Klage. Babun suchte Bunchirala auf und machte ihm Borstellungen; der Bederala hörte ihn mit seinem boshaften Lächeln an und erklärte dann, er wisse von nichts und könne nichts tun. Babun kam zurück und lungerte niedergeschlagen im Fofe herum.

VON

L.S.WOOLF

fich und hörte zu, wie der Plan für die Wallfahrt besprochen wurde. Es wurde beschloffen, daß sie am nächsten Morgen aufbrechen und daß Babun fie begleiten sollte.

Am nächsten Tage machten sich die Pilger auf den Weg, für den fie bei Silindus Schwäche mindestens fechs Tage rechnen mußten. Er führte sie die ganze Zeit durch dichten Djungel; Dörfer gab es nur wenige, und auch diese bestanden nur aus einigen schmutzigen Hütten. Der einzige größere Ort, der auf dem Wege lag, war Maha Botana, ein Dorf von Reisbauern, das an einem Staudamm entstanden mar, den die Regierung wieder in Ordnung gebracht hatte. Sie trugen ihre Nahrung bei sich und schliefen des Nachts unter Sträuchern und Bäumen auf der bloßen Erde. Jeden Tag trotteten sie in lang aus­einandergezogener Reihe von sieben bis elf Uhr vormittags und von drei bis sechs Uhr nachmittags dahin. Silindu war benommen und sawach, und Babun mußte ihm oft weiterhelfen. Die Frauen trugen auf dem Kopfe große Bündel, in denen sie Lebensmittel und Rochtöpfe mit Tüchern zusammengebunden hatten.. Es war im heißesten Monat des Jahres, in der Zeit, in der der Djungel ver­dorrt, das Gras verbrennt und die Erde in der Sonnenglut bädt Am zweiten Tage beschloß Karlinahami in ihrer Verzweiflung, und springt, wenn die Bäume weiß gepudert an den Wegen stehen. selbst zu dem Bederala zu gehen. Sie fand ihn in seinem Hofe fizen. Die Wasserlöcher maren eingetrocknet und die Bäche nur mehr Rinnen voll gleißenden Sandes. Manchmal wanderten sie den ganzen Du bist gewiß wegen deines Bruders gekommen. Ich fann Tag, ohne auf eine Wasserstelle zu stoßen. Tag für Tag brannte die aber nichts tun; ich bin nur ein armer Bederala. In Kamburupitiya Sonne zwölf Stunden auf die Wanderer herab; die blendend weißen ift ein Regierungshospital und ein Mathamana in Hojen, ein Arrat Wege warfen die Size in ihre Gesichter und Augen zurück; der Wind trinfer, ein tüchtiger Mann; er wird dir Regierungsmedizin geben­umsonst­-, nur der Beon) an der Tür bekommt ein paar Fanams. wehte mit glühendem Hauche in Staubwirbeln über sie hinweg. Ihre Dahin mußt du deinen Bruder bringen. Es ist nur zwei Tage- Füße wurden von Dornen zerrissen und bedeckten sich mit Brand­Dahin mußt du deinen Bruder bringen. Es ist nur zwei Tageblasen. Als Hinnihami Stunde auf Stunde dem weißen Pfade folgte, der sich unaufhörlich vor ihr zwischen den Wänden staubiger Bäume entrollte, tam ihr ein frommes Lied in den Sinn, das fie oft als Kind von Karlinahami gehört hatte, fie fang, während sie sich vor

reifen weit."

Bederala! Mein Bruder liegt in der Hütte und stirbt. Er hat fein Tuch über den Kopf gezogen und ist nicht und trinkt nicht.

Eein Leben schwindet dahin."

,, Der Doktor Mahatmaya wird sagen, daß es Fieber ist. Er wird dir eine Flasche mit Fiebermedizin geben umsonst. Ein tüchtiger Mann ist der Doktor Mahatmaya. Ja, du solltest ihn zum Hospital bringen und die Arznei holen umsonst. Die Arznei ist gut, wenn sie auch schlecht schmeckt, wie ich höre." Aiyoh! Was hilft es uns, wenn wir zu dem Hospital gehen. Warum sagt ihr das, Vederala? Ihr macht euch über mich lustig. Wir wissen, daß ein Teufel in meinen Bruder gefahren ist und daß

ihr allein die Macht habt, ihn zu retten."

Teufel? Was weiß ich von Teufeln? Nein, für Teufel hat der Doftor Mahatmaya keine Arznei im Hospital, soviel ich weiß. Die Regierung jagt, es gibt gar feine Teufel. Es ist sicher Fieber oder Typhus oder Ruhr. Nein, wegen der Teufel zum Hospital zu gehen,

ift nußlos."

,, Bederala! Hier habe ich euch Kurattan mitgebracht; mehr habe ich nicht. Ich will auch mit dem Mädchen euretwegen reden und mit meinem Bruder, wenn er wieder gesund ist. Nehmt den Zauber von ihm, Vederala; löst den Zauber, ich bitte euch."

Ich weiß nichts von Zauber. Ich bin ein armer Dorfvederala, der von seinem Vater her einige Kenntnisse von Wurzeln, Blättern und Früchten hat."

"

, Bederala, ihr selbst habt uns von der Beschwörung erzählt. Wir wissen, wie geschickt ihr seid. Befehlt dem Teufel, meinen Bruder zu verlassen. Er meinte nichts Böses; er ist nun mal ganz eigen das wißt ihr doch, Bederala. Er wollte euch nicht be: Teibigen. Ihr sollt das Mädchen bekommen, dafür sorge ich aber löst den Zauber von meinem Bruder."

Bunchirala sah Karlinahami eine Weile lächelnd an. Dann sagte er: Ist die Frau auch verrückt geworden. Was weiß ich von Zaubern und Beschwörungen? Ich kann deinen Bruder nicht be zaubern. Aber ich fenne mich etwas mit Teufeln aus Das habe ich von meinem Bater gelernt. Nun, nun, laß mich einmal über­legen. Wenn ein Teufel in deinen Bruder gefahren ist, der ihm am Leben zehrt, so gibt es vielleicht eine Möglichkeit, Laß mich überlegen. Rennst du das Dorf Beragama?"

,, Nein, Bederala, nein. Ich habe davon gehört, aber ich kenne es nicht."

,, Nun, es liegt drüben, nach Osten zu, fünf Tage Weges durch den Djungel, hinter Maha Potana. Glaubst du, daß du deinen Bruder dort hinbringen fannst?"

,, Ja, Vederala, wir fönnen hingehen."

,, Dort ist ein großer Tempel, in dem der mächtige Beragama Deviyo") wohnt. Man fagt, er sei ein Tamulengott, aber im Tempel dienen ihm singalesische Kapuralas). Mein Bater pflegte zu sagen, daß er ein sehr mächtiger Gott sei. Er beherrscht den Djungel und

die Teufel, die in ihm leben. Die Teufel in den Bäumen gehorchen ihm, denn er ist schrecklich, wenn er zornig wird. Wenn ein Teufel in einen Mann gefahren ist und ihm das Mark aus den Knochen saugt, sollte der Mann dem Gotte ein Gelübde tun, so sagte mein Bater. Dann sollte er den Tempel in Beragama während des großen sestes besuchen und sich dreimal am Tage im Staube um den Tempel wälzen und den Gott mit lauter Stimme anflehen, ihn von dem Teufel zu erlösen. Wenn er laut genug ruft, wird ihn der Gott nielleicht erhören und dem Teufel befehlen, ihn zu verlassen. Dann wird der Teufel aus Angst vor der Macht des Gottes aus dem Manne fahren, und dieser wird von dem llebel befreit sein. Nun fällt das große Fest auf die nächste Bollmondnacht. Wenn dein Bruder ein Gelübde zu dem Beragama Devino tut und an dem großen Beste teilnimmt, wird der Teufel von dem Gotte aus. getrieben werden. Du und das Mädchen fönntet ihn hinbringen: vielleicht gehe ich auch hin, denn ich habe selbst ein Gelübde getan.

Karlinahami fiel mit einem Salaam dem Bederala zu Füßen und überschüttete ihn mimmernd mit Segenswünschen. Dann eilte fie nach Hause. Es dauerte lange, bis man Silindu flarmadhen fonnte, daß für ihn noch Soffnung mar. Er wollte erst gar nicht auf ihre Bitten und Ermahnungen hören. Als man ihm aber endlich bei gebracht hatte, daß es Bunchirala felbft gewesen war, der den Weg zur Rettung gewiesen hatte, regte sich in ihm der Wille, um fein Leben zu kämpfen. Er nahm zum ersten Male wieder Nahrung zu

23) Beon: aus her Bougiefenzeit flammender Ausdrud für Amtsbiener. 24) Denino: Hindu- Gon. 2) Saputala: Zempelbeantter ohne Priesterrong.

wärtskämpfte:

"

Sieh die Füße unserer Frauen, die der Weg zerrissen hat, Herr, o laß ein Ende kommen, für die Sucher auf dem Pfad. Zwei Tagereisen von Beddegama stießen sie auf einen größeren und mehr begangenen Weg. Hier kamen sie fortwährend mit fleinen Haufen von Pilgern zusammen, die dasselbe Ziel hatten wie sie selbst. Meistens waren es Tamulen, Hindus aus Indien , von den feltsame Menschen, wie sie Hinnihami noch nie gesehen hatte: sehr Teepflanzungen und aus dem Norden und Osten der Insel; es waren dunkelhäutig, die Oberkörper nackt bis zum Gürtel, auf den Schultern weiße und rote Farbstreifen, die Stirn mit Asche bestrichen und das Beichen des göttlichen Auges zwischen den Augenbrauen. Um die Lenden hatten sie Tücher aus seinem weißem Baumwollstoff.ge­schlungen, und sie trugen Schalen und Zangen aus Messing in ihren Fänden. Ihr Frauenpolt folgte ihnen, schwerfällig und verdrossen, mit Kindern und Bündeln beladen.

Es gab aber auch fleine Gesellschaften von Buddhisten, und einer von diesen schlossen sie sich an. Bier bon ihnen, eine Familie aus einem Dorfe zwanzig Meilen nördlich von Beddegama, waren Djungelleute wie sie felbft. Sie hatten ein blindes Kind bei sich und hofften, daß der Gott sie erhören und ihm das Augenlicht schenken würde. Weiter gehörten ein Fischer und seine Frau dazu; sie waren tinderlos, und die Frau hatte gelobt, das Fest zu besuchen und die

Ferse des Kapuralas zu berühren, damit der Gott den Fluch der Unfruchtbarkeit von ihr nähme. Endlich war noch ein alter Mann da, ein Händler aus einer großen Stadt im Westen; er trug eine gewaltige Brille und pfalmodierte im Gehen den ganzen Tag aus einem großen, frommen Buch, das er offen in der Hand trug. Die anderen verstanden kein Wort von dem, was er las; aber sie wußten, daß er Berdienst erwarb und daß sie auch ein wenig daran Anteil haben würden. Er war in einem buddhistischen Kloster er= zogen worden und sammelte abends nach dem Nachtmahl die kleine Gemeinde um sich, um zu lehren. Beim Schein des Lagerfeuers las er ihnen vor, wie sie zu leben hätten, um Berdienst zu erwerben, und an den vorgeschriebenen Stellen riefen alle zusammen: Sadhú! Sadhú!") Manchmal ließ er sie im Chor die Sil" oder Regein auffagen. Wenn dann in der nächtlichen Stille die Stimmen sich heben und fielen, strahite Karlinahamis Gesicht in Berzüdung, und über Hinnihami tam ein noch nie erlebtes Gefühl der Ruhe und des Geborgenseins. Selbst in Silindu trat eine Wandlung ein, und cr nahm eifrig teil an dem Gesange: Dem Pfade Buddhas folgen wir", mit dem sie den Tag begannen und endeten; er war weniger hoffnungslos und stumpf, und seine Augen verloren den gehetzten ( Fortsetzung folgt.)

Ausdruck.

26) Eadho!: ein Ausruf, durch den andächtige Zuhörer beim Borlesen aus heiligen Schriften ihren Beifall zu erkennen geben. Pilger begrüßen mit ihm den Anblick von Tempeln und Dagobas.

Das neile Buch

Das Rechi der Jugend*)

Die Jugendfrage ist eine Kulturfrage; die Art und der Gro ihrer Lösung bestimmt die Gestaltung des einzelnen und die Zu­funft der Gesellschaft im weitesten und im engsten Sinne. Zur Beantwortung der Jugendfrage ist die Jugend selbst berufen, sonst niemand; uns Aelteren obliegt nur die Aufgabe, weg­wenn's erwünscht ist! tätig zu weisend, wegebnend sein; den Weg gehen und darüber entscheiden, welchen von vielleicht vielen möglichen Wegen sie gehen will, ist Sache der Jugend und des Jugendlichen; die letzte Verantwortung vermag kein Vater, feine Mutter, kein Erzieher zu übernehmen.

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Das Recht der Jugend"-Recht im eingeschränkten und einschränkenden Sinne der Gesetzgebung umfaßt alle formal­juristischen Regelungen, die bezüglich der Jugend und des Jugend­lichen getroffen worden und die heute noch in den verschiedensten Einzelgelezen, wie im Bürgerlichen Gesetzbuch, im Reichsstrafgesetz­buch, in den Jugendfürsorgegesehen usw., nerstreut enthalten sind; ein einheitliches Jugendgeseß, das seit 1909, wo das Ber langen danach zum ersten Male erhoben worden ist, mit steigendem Nachdruck gefordert wird, gibt es noch nicht.

Der vorliegende Band, zusammengestellt und bearbeitet von Rechtsanwalt Tichauer und Stadtrat Friedländer zwei Männern, die im höchsten Maße zu dieser Aufgabe berufen sind-, füllt eine empfindliche Lücke in der Literatur für die Jugend und bie Freunde der Jugend aus; es enthält alle, den Jugendlichen betreffenden gesetzlichen Bestimmungen und knüpft daran flare und leicht verständliche, jedoch juristisch- forrekte und erschöpfende Er­Pflichten der Eltern und Kinder gegeneinander ab und gibt Finger­läuterungen. Das fleine Werf schafft Klarheit, grenzt Rechte und zeige und Anweisungen auch für solche Fragen, in denen noch größte Verwirrung besteht, etwa hierüber: vom pollendeten 14. Lebensjahre an ist ein Jugendlicher berechtigt, sich selbst und

gionsunterricht in der Schule abzumelden, sowie feinen Austritt aus wenn es sein muß! gegen den Willen der Eltern pom Reli­der Kirche eigenmächtig und eigenhändig zu vollziehen.

Das Recht der Jugend" von Lichauer- Fried­länder, dessen Gebrauch durch ein sorgfältig bearbeitetes Sach register sehr erleichtert wird, kann nicht warm genug empfohlen Dr. Helmut Klotz.

werden.

*) Dr. Theodor Tichauer und Walter Friedländer : Das Recht der Jugend"; Verlag von J. H. W. Diez Nachf. G. m. b. S. Berlin 1930.

WAS DER TAG BRINGT

Millionen für Zigarettenstummel!

Bitte überlegen Sie mal: Etwa sechs Zentimeter ist eine 3iga­rette lang. Und wie lang ist der Stummel, den Sie fortwerfen? und Nervosität Messen Sie nach! Je nach ihrer Sparsamkeit werden Sie zwischen und Zentimeter Länge finden. Nehmen wir die goldene Mitte: 2 Zentimeter! Das ist genau ein Drittel von dem, was Sie bar bezahlt haben. Sie und die ungeheure Menge von dem, was Sie bar bezahlt haben. Sie und die ungeheure Menge von Zigarettenrauchern.

Ich weiß nicht, für wie viele Millionen Mart allein in Deutschland an Zigaretten pro Jahr verkonsumiert wird. Aber es muß ein stattliches Sümmchen sein. Und für wie viele Millionen wird da an Tabak aus dem Auslande importiert, die unsere Handelsbilanz glatt Ausgleich gegenübersteht. Bedenken Sie: ein volles Drittel von und restlos belasten, weil ihnen tein Export von Zigaretten zum diesem Import geht ungenutzt unter, nur weil wir den Stummel fort­werfen müssen!

Ja, müssen wir denn? Wäre es wirklich nicht möglich, das untere Ende der Zigarette irgendwie anders auszustatten. Unsere Sigarettenfabrikanten jammern über die Steuer, die den Konsum einengt. Warum sorgen sie nicht lieber dafür, daß der Raucher nur Stelle der 33% Pro3. auch nur 15 Proz. erspart werden könnten, fo das zu bezahlen braucht, was er auch wirklich raucht? Wenn an würde das wohl mehr ausmachen als die Steuer. Man könnte ent­weder für das gleiche Geld um 15 Proz. bessere Ware liefern, oder eine größere Menge.

Ich will wirklich nicht den russischen Pappmundstücken das Wort reden, denn sie sind eben nicht nach jedermanns Geschmad. Aber: Erfinder heraus! Es muß einen Weg geben, der diesen Unfug einer geradezu wahnsinnigen Berschwendung von Bolfsvermögen unnötig macht. Schon der Staat follte ein Interesse daran haben. Und wenn er dann eine brauchbare Lösung zwangsweise einführte, jo würde wohl fein vernünftiger Mensch etwas dagegen haben. Denn es sind doch tatsächlich ungezählte Millionen, die in den Dred ge­G. V. M. schleudert werben.

Ein neues Kanaltunnel- Projekt

beginnen. Bis zum Eingang der Tunnelmündungen sollen die Eisenbahnzüge auf Dämmen geführt werden, die sich 70 Fuß über dem Meeresspiegel erheben. Am Ende dieser Dännne werden dann entweder Aufzüge angebracht, mit welchen die Eisenbahnwagen emporgehoben und herabgelassen werden oder man bedient sich an­steigender und abfallender Flächen, wie sie in großen Städten an den Stellen im Gebrauch sind, wo eine Untergrundbahn in eine Hochbahn übergeht.

Hokuspokus

Sie lassen sich doch sicher nicht gern hotuspotus vormachen! Dann wird es Sie sicher aber auch interessieren, daß das Wort Sokuspokus die Entstellung einer firchlichen Formel ist. Unter den lateinisch gesprochenen Borten des( katholischen) Priesters wandelt sich nach dem katholischen Dogma das Brot in den Leib des Herrn;

und diese lateinischen Worte lauten: ,, Hoc est corpus domini," 311 deutsch : Das ist der Leib des Herrn." Die Berstümmelung und Verwandelung dieser Formel in Hokuspokus iſt nicht schwer zu er­

flären.

Schweine mit Zucker gefüttert

Auf Veranlassung des Landwirtschaftsministeriums in Hawaii ist vor einiger Zeit der Versuch gemacht werden, Pferden, Kühen und Schweinen größere Mengen von Rohzucker unter das Futter zu mischen. Bei Kühen und Pferden habe sich, wie berichtet wird, als Wirkung der reichlich gezuckerten Mahlzeiten eine größere Lebendigkeit gezeigt, während die Schweine beträchtlich an Gewicht zugenommen haben sollen. Diese Gewichtzunahme sei so groß gewesen und soll den Wert der Schweine derart gesteigert haben, daß auf Antrag der Universität, von der die Versuche angestellt wurden, beantragt worden ist, weite Flächen des Landes mit Roh­zuder zu bebauen. Man will dadurch nicht nur die Schweine zucht steigern, sondern auch den gegenwärtig sehr niedrigen Suderpreis in die Höhe treiben. Dieser Antrag hat die Suderindustrie großen Hoffnungen erfüllt, zugleich aber auch die Befürchtung wach gerufen, daß im Hinblick auf den Erfolg dieser neuen Fütterungs­methode der Zuckeranbau einen solchen Umfang annehmen werde, daß durch das spätere Ueberangebot der Preis dennoch nicht wefent­Geschmad des Schweinefleisches ist in dem Bericht aus Hawaii freilich nichts zu lesen, und man weiß daher nicht, ob Onkel Bräfig Recht behalten hat, als er zu Korl Hamermann" fagte, er folle einmal fehen, wie füß ein Ewein[ mett," das mit jo guten Sachen gefüttert worden sei.

Nachdem der Plan einer unterseeischen Berbindung zwischen England und Frankreich durch die Ablehnung des Kanaltunnels von Seiten Englands als gescheitert zu betrachten ist, hat der Pariserlich steigen werde. Ueber die Einwirkung des Buders auf den Ingenieur Bunau- Barilla einen neuen Plan einer engeren Berbindung zwischen beiden Ländern ausgearbeitet und ihn zunächst der französischen Regierung vorgelegt. 3mar fieht auch der Plan von Bunau- Barilla einen Tunnel vor, boch foll biefer Tunnel erst zwei bis drei Rilometer von der franzöfifchen und englischen Küste