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Thomas Manns AppellBrief aus Pefing.

Das geistige Bürgertum gehört an die Seite der Sozial

Demokratie.

Der Dichter der Buddenbrooks der bescheiden voranschickt, daß fich feineswegs als neuer Fichte und Lehrmeister Deutschlands  aufspielen möchte, richtete im Beethoven- Saal an ein angespannt lauschendes Auditorium einen Vernunftsappell, sympathisch durch die Klugheit und Abgewogenheit der Gedanken, aber auch durch Echtheit und Wärme, der Empfindung. Viel geistige Elite unter der Zuhörerschaft, an ihrer Spitze der preußische Unterrichtsminister Grimme, verstreut im Saal cin Dutzend Hakenkreuzler als 12 bendiger Beweis, daß es genug eiserne Stirnen gibt, die für Gei stigkeit und Ueberlegung keine Eingangspforte besitzen. Ab und zu muß ein Spettatler auch ein Symptom unserer Zeit, was sich so alles herausnimmt gegen einen Thomas Mann   zu spektakeln aus dem Saal gewiesen werden, als einer der ersten so wurde behauptet der zu Nationalsozialismus   und Feme   nord befehrte snobistische Wichtigtuer Arnold Bronnen  . Das Publikum be­reitet nach jeder Störung, ganz besonders aber am Schluß des Vor­trags dem Dichter begeisterte Ovationen.

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Der Inhalt eines solchen Vortrags fann nicht leicht in der Kürze eines Referats. wiedergegeben werden, ohne die Gefahr, das Rünancierte und Abgewogene, das ihn auszeichnete, zu Schlage worten und Allgemeinplägen abzurunden und damit eine jener Sünden zu begehen, gegen die sich Thomas Manns   Appell richtet. Denn sein Appell ist letzten Endes ein Appell an die Geistig teit, die unterzugehen droht in einem Zeitalter rohester Gewalt­anbetung, bertrampfter nationalistischer Phrase, veräußerlichter Re. fordfucht und technischer Wunder. Thomas Mann   analysiert die Rrantheit unseres 3eitalters und sieht mit vollem Recht eine der Hauptursachen nicht nur der deutschen  , sondern der euro­ päischen   Krankheit in dem un möglichen Frieden von Ver sailles, an dessen Gerechtigkeit und Durchführbarkeit im Grunde niemand mehr glaubt. Er begreift jenen neuen Nationalismus, der Deutschland   zu überwuchern droht, aus dieser politischen wie aus

wirtschaftlichen und psychologischen Ursachen, aber er anerkennt den Nationalsozialismus nicht als dem deutschen   Weien entsprechend. Diefe gewollte Primitivität, dieses Zurückschrauben des Boltsgeistes auf ein oberlehrerhaft misverstandenes Germanentum entspricht nicht dem deutschen   Volksgeist, für den Kultur und Geist, für den das Schaffen eines Goethe, cines Nietzsche, eines Richard Wagner   wesentlich ist.

ge.

Warme Worte des Verständnisses und der Anerkennung findet Thomas Mann   für die Männer, die 1918 nach dem Zusammen. bruch das schwere Wert des Wieder- die- am- Boden- liegenden- Zügel aufnahmen. ,, ein rechtlicher Deutscher   follte mehr das infame Wort ,, Novemberverbrecher brauchen!"( Stürmischer Beifall, Protest eines teutonischen Ober­lehrers, der an die Luft gesetzt wird.) Stresemanns europäische Ber sönlichkeit läßt Thomas Mann   noch einmal vor uns erstehen, er feiert ihn, der nur mit Hilfe der Sozialdemokratie feine Außenpolitik treiben konnte, denn seine eigene Partei ist ihm stets nur widerwillig gefolgt". Für die Franzosen  stebe am Beginn jeder Verständigungspolitik die Frage der kost­baren Sicherheit Frankreichs  . Aber so ruft Mann in der Hoffnung, daß die Wände des Saales Dhren haben mögen die beste Sicherheit für Frankreich   ist die geistige Ge fundheit Deutschlands  . Sie ist nur zu erzielen durch eine pernunftgemäße Revision des Versailler   Bertrages, durch die Be­feitigung seiner Unmöglichkeiten. Auf der französisch- deutschen Freundschaft und Verständigung beruht die Zukunft Europas  .

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Dem deutschen   Bürgertum ruft der Dichter, der seine bürger liche Abkunft und Ideenwelt start betont, mit Eindringlichkeit zu, fich nicht irre machen zu lassen durch das Schlagwort vom Margis mus". Die Sozialdemokratie erstrebe heute im Grunde dreierlei: fie betreue die Interessen der arbeitenden Bevölkerung, sie mache über den Schutz der demokratischen Freiheit und sie treibe eine der Demokratie angemessene Außenpolitik der Verständigung. Wenn das Bürgertum das höhere Glück der Kultur und geistigen Freiheit überhaupt noch fünftig zu genießen hoffe, fo folle es sich darüber flar sein, daß dies nicht geschehen könne in der Astese eines ver: frampften Nationalismus, sondern nur dann, wenn sich das Bürgertum an die Seite der Sozialdemokratie stellt, die vielleicht nicht in ihrer materialistischen Theorie, aber um so mehr in ihrer politischen Praxis fich ofs Hüterin des beutschen geistigen Besizes erwiesen hat, weit mehr als das deutsche   Bürgertum.

Der mit stürmischem Beifall gefeierte Bortrag, dessen Tiese und Gedankenreichtum, wie schon betont, diese Seilen nur andeuten können, verdient im vollen Wortlaut veröffentlicht zu werden.

E. K- r.

Das Schuldentilgungsgesetz.

3m Hauptausschuß angenommen.

Unmittelbar nach dem Plenum trat Freitag abend der Aus­schuß für den Reichshaushalt zusammen, um die Spezialberatung

Lappo- Reinfall.

Große Kundgebung in der Hauptstadt.

Vorläufige Feststellungen/ Bon Emile Bandervelde.

Beting, Mitte September.( Eigenbericht.)

Nach 14 Tagen in URSS.  , ohne eine Zeitung zu lesen, ohne andere Nachrichten von außerhalb als furze Telegramme von Agenturen oder Botschaften, sind wir in Pefing angekommen, wo wir eine vermicelte politische Situation vorfanden, die alles übertrifft, was man bisher in China   erlebt hat.( lind die vielleicht inzwischen durch die neuesten Ereignisse wieder überholt ist. Red. d. Vorwärts".)

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Ein Szenenwechsel.

Im Laufe der letzten Jahre hat sich in Europa   die, wenn auch nicht direkt falsche, so doch immerhin zu einfache Ansicht eines Gegensages zwischen Nordchina und Südchina gebildet: Im Norden, in Pefing und noch mehr in Mukden, eine Borherrschaft

der konservativen und traditionstreuen Elemente, der früheren Anhänger der Mandschu- Dynastie, und einer Militär­diftatur von Generälen in der Art Liungtschangs, der sich zum Raiser zu machen versuchte, oder Tschangtjolins, des verstorbenen obersten Kriegsherrn in der Mandschurei  ; im Süden dagegen die ständig wachsende Bewegung der Nationalisten", der Leute des Kuomintang, der Nacheiferer Sunŋatsens, mit einem Wort derjenigen, die die chinesische   Republit geschaffen haben und die die drei berühmten Grundsäße Sunyatsens auf ihre Fahne ge­schrieben haben: Selbstbestimmungsrecht der Bölfer, Regierung des Volkes durch das Bolk, und endlich die Anerkennung und Achtung des Rechtes auf das Leben, somohl in materieller als auch in moralischer und geistiger Beziehung.

Man wußte auch, daß der Generalissimus des Südens, der militärische Leiter der Kuomintang, Marschall Ischiangtai. fcher, in feiner eigenen Bartei einigem Widerstand begegnete, daß er fich hauptsächlich auf die rechtsgerichteten Elemente stüßte, auf er sich hauptsächlich auf die rechtsgerichteten Elemente stüßte, auf die chinesischen Kausherren und Banfiers, und daß ihm ver­schiedentlich der Vorwurf gemacht wurde, nach der Diktatur zu streben.

Aber niemand rechnete mit einer derart außergewöhnlichen Aenderung der Lage, daß die Führer des linken Flügels der Kuomintang, oder wenigstens ein Teil von ihnen, in Peking  , und nicht in Nanting, Anlehnung suchen würden. Gerade dieser Fall ist aber eingetreten.

Wiederum zwei Regierungen.

Einen Tag nach meiner Anfunft in China   meldeten die Zeitungen die Bildung einer Regierung, oder genauer gesagt, eines Direttoriums, das sich ebenso wie das von Nanking   die Grundsähe des Kuomintang zu eigen gemacht hatte und sich vor allem die Niederwerfung Tschiangtaischets, den man hier allgemein den chinesischen Mussolini" nennt, zum Ziel gesetzt hatte.

In diesem Direktorium befinden sich neben den Generälen des Nordens, zum Beispiel Marschall Yen, dem Dorbildlichen Gouverneur oder Marschall Feng, dem christlichen General", auch solche Männer wie beispielsweise Bangthing wei, Tchenglongpo und Holiangwieng, die zu den direkten Anhängern Sunnatsens zählen, die zu den extremsten Elementen der Linken der Kuomintang gehören und die sogar im Jahre 1928 eine Dele. gation zum Internationalen Sozialistischen Rongreß in Brüssel   entfandt haben.

Chinesische   Gastfreundschaft.

Meine Reise nach China   trägt streng privaten Charakter. Ich habe Vorlesungen an den Universitäten von Mulden und Befing gehalten und bin eingeladen worden, solche auch auf der anderen Seite der Kriegslinie, also in Nanting und Schanghai  , zu halten. Dies beleuchtet mohl am besten den paradogen, uns fast un-| begreiflichen Zustand, daß inmitten eines Bürgerfrieges die Armeen sich bekämpfen, während die intellektuellen Kreise im ganzen Lande die geistigen Beziehungen zueinander unterhalten. Man wird es verstehen, daß ich unter derartigen Umständen, wo ich erst cinen Teil der Materie fennengelernt habe, noch kein Urteil, nicht einmal ein vorläufiges, über den Stand der Dinge abgeben will, die ich mich wohl zu verstehen bemühe, die aber jetzt schon beurteilen zu wollen unbescheiden und vermessen wäre.

Soziales über Nationales.

Deutsche   und tschechische Sozialisten arbeiten zufammen. Teplitz- Schönau  , 17. Oftober.( Eigenbericht.) des Entwurfs eines Geseges über die Schuldentiigung partei in der tschechoslowakischen Republik sprach der Partei. Auf dem Parteitag der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiter norzunehmen. Nach diesem Gesetzentmurf soll der Reichsfinanz­minifter ermächtigt werden, die Summe von 530 Millionen Reichsvorsitzende und jetzige Fürsorgeminister Dr. Czech über die mart im Wege eines bis zum 15. November 1932 einschließlich politische und wirtschaftliche Lage. Als wir", so führte er aus, laufenden Kredits zu beschaffen. Zur Ablösung dieser neuen Schuld in die Regierung gingen, haben mir dies in dem Bewußtsein wie der früheren Schuldbeträge foll in die Haushaltspläne für die getan, daß mir auch die tschechischen Arbeiter auf unserer Seite Rechnungsjahre 1931, 1932, 1933 ein Betrag von je mindestens haben werden. Die tschechischen Sozialisten haben uns bisher in 432 Millionen Reichsmart eingestellt werden. unseren Hoffnungen nicht enttäuscht. Gerade der letzte Barteitag der tschechischen Genossen und das dort beschlossene Pro­gramm bestärten uns in der Ueberzeugung, daß wir im ent­scheidenden Augenblid mit ihrer Unterstützung rechnen tönnen. Sie haben sich für die fulturelle Autonomie ausgesprochen. Sie haben während der Prager   Unruhen die tschechischen Arbeiter zum Kampf gegen die nationalen" Hetzereien auf gerufen. Wir können mit der Wirksamkeit der tschechischen Sozial­demokratie zufrieden sein. Aber auch über das fulturelle Programm hinaus haben die deutschen   Arbeiter in diesem Lande feinen anderen Weg als den der Zusammenarbeit der beiden Nationen. Es ist teine andere Möglichkeit, für das Proletariat praktisch zu wirken, als in der jetzigen Regierung weiterzubleiben. Auf dem Parteitag sind 466 Delegierte und 220 Gäfte, darunter de Broudère- Brüssel und eine starke Delegation der tschechi schen Sozialdemokratie. Es werden Sympathiekundgebungen an die polnische und die österreichische Sozialdemokratie abgesandt. Die Begrüßungsansprachen eröffnete de Broudère, dann sprach eine ungarische Genossin und für die tschechischen Delegierten Senats präsident Dr. Soukup, der der Hoffnung Ausdruck gab, daß sich die Zusammenarbeit der beiden sozialdemokratischen Parteien auch in Zukunft

Helsingfors  , 17. Oftober.( Eigenbericht.) Am Freitag vormittag fehrte der Provinzialhauptmann General Jalander, der vor den Wahlen unter dem Druck der Faschisten sein Amt aufgeben mußte und nach Schweden   abgereift war, nach Helsingfors   zurüd.

Auf dem Bahnhof wollten mehrere hundert Studenten Jalander mit einem Pfeiffonzert empfangen. Diese Absicht wurde rasch be­tannt, so daß sich noch vor Ankunft des Zuges tausende Gegen­demonstranten einfanden. Als der Zug eingefahren und Jalander ausgestiegen war, setzte ein Pfeif- und Kindertrompetenfonzert ein, das jedoch im gleichen Augenblick in brausenden Hochrufen der Republikaner   unterging. Selten ist eine vaterländische" Kund­gebung der Lappofaschisten so mißglückt, wie der Empfang Jalanders. Etwa 40 Personen wurden vorübergehend in polizeiliches Ge­wahrsam genommen.

Strafella hat sein Amt als Baugoinscher Heimwehr  - General­direktor der Bundesbahn angetreten. Ein Wiener   Blatt, das den Amtsantrit vor der Berufungsverhandlung in dem so blamablen Strafella Brozeß gegen die Arbeiter- Zeitung tabelte, wurde be­fchlagnahmt!

merde.

in guten mie in bösen Tagen bewähren

Czech hatte in seinem Referat in großen Zügen die inter­

Ich habe mich indessen während meines Aufenthaltes in Befing nicht darauf beschränken können, akademische Vorlesungen zu halten oder das Leben in China   und die unvorstellbaren Wunder einer Stadt fennenzulernen, die ihresgleichen auf der Erde nicht hat. Selbst wenn ich es gewollt hätte, es wäre einfach unmöglich ge­wejen. Es war nicht nur die belgische Gesandtschaft, die uns mit der herzlichsten und ausgesuchtesten Gastfreundlichkeit aufgenommen hat. Bei unserer Abreise aus Brüssel   hatten einige von uns ge­glaubt, daß eine derartige Reise, mitten im Bürgerkriege, gewisse Gefahren mit sich bringe. Wenn ich ehrlich sein soll, muß ich sagen, daß die einzige Gefahr, die wir bis jetzt gelaufen sind, die ist, daß unser Magen sich den Strapazen der unzähligen Mahl­zeiten, offizieller oder privater, europäischer oder chinesischer Art, zu Auf diesem Gebiet können die Chinesen sogar den Belgiern ver­denen wir seit zehn Tagen eingeladen werden, nicht gewachsen zeigt. schiedenes vorgeben und wir haben bei diesen Tafelrunden, bei Schwalbennestern, Haifischflossen oder glasierter Ente, oft genug mit Leuten aller Richtungen und Stände Fühlung, und sehr herz liche Fühlung genommen.

Einige Tatsachen, die festzustehen scheinen. Ich habe in der Tat, seitdem wir hier sind, beinah alle Welt fennengelernt, vom Marschall Yen, dem Präsidenten des neuen Direktoriums und Generalissimus der Nordarmee, angefangen bis zu den Führern der Linken der Kuomintang, oder den Bürger­meistern von Pefing und Tsientsin oder dem äußerst liebenswürdigen Leiter der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn Tju.

Aus den schon erwähnten Gründen stelle ich die ausführliche

Beschreibung dieser Zusammenkünfte auf die Gedanken, zu denen sie mich inspiriert haben, vorläufig zurüd. Aber so fompliziert und verwirrend auch die Zustände in der chinesischen Politik häufig genug sind, so fann ich doch schon aus dem bis heute Gesehenen einige Eindrüde wiedergeben, ohne fürdjten zu müssen, daß fie später eine Wenderung erfahren.

Vor allem steht einmal die Tatsache fest, daß die Bergangenheit in China   überwunden ist. Ganz China  , vom Norden bis zum Süden, bekennt sich zu den Ansichten Sunyatsens, und selbst die

ältesten Generäle sind gezwungen, die Fahne der Kuomintang hoch­zuhalten und mit mehr oder weniger Ehrlichkeit sein Programm anzunehmen.

Ebenso sicher ist, daß man unrecht hätte, in Europa   anzu­nehmen, daß die Kämpfe zwischen den chinesischen Generälen etwa den Schlachten zwischen den Condottieri früherer Zeiten gleichen, wo man sich gegenseitig schonte und wo mitunter nur ein Toter zu verzeichnen war, der in seiner Rüstung erstict war. So erzählte mir fürzlich Marschall Yen, daß die Nordtruppen in der letzten 3eit über 70 000 Mann verloren hatten und daß die Berluste Tschiangtaischefs noch höher seien.

Als dritte Tatsache ist festzustellen, daß man der kommu­ nistischen   Bewegung nur geringe Bedeutung beimißt. Man sieht in der roten Armee" von Honan   nur den Ausdruck einer großen Berelendung der Massen, während andererseits die Sozialistische Internationale eine beträchtliche und ständig wachsende Bedeutung ge­

wonnen hat.

Es soll damit nicht gesagt werden, daß die Gouverneure der Provinzen oder die Bürgermeister der großen Städte ihr gleich, gültig gegenüberstehen oder daß ihre Sympathien für die 2. Inter­nationale andere Gründe als nur ihre feindliche Einstellung gegen die 3. Internationale hätten. Ganz anders liegt die Sache bei den ,, kommenden Männern" Jungchinas, den Elementen der Linken des Kuomintang, wie Wangtschingwei, Tschengkongpo und vielen anderen. Sie neigen mehr und mehr Ansichten zu, die den unseren recht nahe tommen. Einige von ihnen waren Mit­glieder der Delegation, die 1928 unseren Kongreß in Brüssel   be= juchte. Andere, besonders Tschengtongpo, äußerten die Absicht, demnächst Europa   zu besuchen, um mit der Arbeiterbewegung und den sozialistischen   Parteien des Westens Fühlung zu nehmen. Alle aber fordern, daß für die Zukunft durch den Austausch von Doku­menten und Nachrichten eine engere Zusammenarbeit anzustreben sei. Zweifellos stecken viele Dinge noch in ihren ersten Anfängen; ich werde meiter auf sie eingehen, sobald ich meine Reise fort­gesetzt habe.

nationale Situation dargelegt, die durch das Anwachsen des Faschis= mus gefennzeichnet ist, dessen Auftreten in Deutschland   auch mir mit Besorgnis verfolgen. Da der Faschismus auch in Dester= reich einen Teil der Staatsmacht an sich gebracht hat und in Polen   ein faschistisches Regime herrscht, haben wir alle Ursache, zuwenden. der Bekämpfung der faschistischen Reaktion unser Augenmerk zu= Am Schluß des Referats erhob sich alles und bereitete dem Führer eine herzliche Ovation. Es folgte ein Referat von de Bitte Karlsbad   über die politischen und kulturellen Forderungen der Partei.

Macdonald gegen Schutzzollfeldzug.

Landwirtschaftliche Gefundung nur durch organisierte Selbsthilfe.

London  , 17. Ottober.( Eigenbericht.)

Der Daily Herald" veröffentlicht in feiner Sonnabendausgabe eine Unterredung mit Macdonald, die eine scharfe Absage der Arbeiterregierung ist femohl auf die konservative 3ollfampagne wie auf die Schutzzollforderungen einzelner englischer überseeischer Staaten.

Der Minister erklärte, die Regierung weiche keinen Fuß breit von den agrarischen Forderungen auf Zollerhöhung und Subfidien zurück. Es gäbe andere Mittel zur Sanierung der Landwirtschaft, als unwirtschaftlich gewordene ländliche Großbetriebe burch Staatsgelder zu fanieren.

Solange die Gutsbesitzer nicht den Weg der organisierten Selbsthilfe, der reorganisierten Landwirtschaft sowie einen geordneten Ein- und Verkauf zu erkennen und zu nutzen vermögen, solange sei an eine Gesundung der Landwirtschaft nicht zu denken und alles ihr aus dem Staatsfädel und indirekt aus Zöllen zu= geschanzte Geld verloren.

Berantwortlich für Politit:

Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eglorn; Feuilleton Dr. John Schikowski; Lofales: und Sonstiges: Frin Raritädt: Anzeigen: Zb. Glade: fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin   Drud: Forwärts.Buchdruderet und Berlagsanstalt Paul Ginger u. Co.. Berlin   EB. 68, Lindenstraße& Sierzu 2 Beilagen,