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Die finnische Generalsclique

Das Berhör der verhafteten Chefs

Helsingfors  , 23. Ottober.

Das Verhör des Generalstabschefs Wallenius und der beiden mit ihm verhafteten Generalstabsoffiziere wurde bis in die späte Nacht hinein fortgesetzt. Den Blättern zufolge handele es fich weder um einen Putschversuch, noch um eine militärische Re­volte, sondern darum, daß Wallenius die Entführung des Expräsidenten Stahlberg unterstüßt oder zum min­desten davon gewußt habe. Wallenius war kurz vor der Ent­führung Stahlbergs in Joensuu  , wo man dadurch auf ihn aufmerk­sam wurde, daß sein Kraftwagen bei einem Flußübergang ins Waffer geriet. Unter dem Material, das angeblich den Behörden vorliegt, soll sich ein chiffriertes Telegramm in der Chiffre des Innenministeriums befinden, das Wallenius am Tage der Ent­führung nach Joensuu   abgeschickt haben soll. In diesem Telegramm wurden zwei Krantenpläge bestellt. Weiter soll einer der Entführer an Wallenius telegraphiert haben: Wir haben Krante bei uns." Als besonders beloftet wird Oberst Kuussa ari angesehen. Er soll dem Generalsekretär Jastari den Auftrag zur Entführung Stahlbergs gegeben haben. Wallenius ist erst 37 Jahre alt. Er hat seine Ausbildung in einem preußischen Jägerbataillon, in dem zahlreiche finnische Freiwillige

dienten, erhalten.

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Präsident Relander gegen die Terroriffen.

Helsingfors  , 23. Oktober.

Bei der feierlichen Eröffnung des neugewählten Reichstags hielt der Präsident des Freistaates Finnland  , Relander, eine Rede, in der er ausführte, während die verantwortlichen Männer sich be­mühten, das Land durch gesetzliche Maßnahmen von umstürzlerischen Elementen zu befreien, begönnen gewisse Leute, der Ge­fege spottend, Ausschreitungen gegen Mitbürger und terrorisierten die Allgemeinheit. Es seien Taten begangen worden, deren sich die ehrenwerten Bartioten schämten, und das An­sehen der Nation fordere die Beendigung der Aus­schreitungen und eine Bestrafung der Uebeltäter. In der ersten Sizung gab Ministerpräsident Svinhufvud einen Ueberblick über die Tätigkeit der Regierung seit der Auflösung

des vorigen Reichstags. Die Hauptaufgabe der Regierung sei ge= gewesen. die gesetzliche Ordnung zu stärken und normale politische Bedingungen wiederherzustellen. Manche hätten gefordert, die Regierung solle außerordentliche Zwangsmaßnahmen ergreifen,

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nistischer Arbeiter. Selbstverständlich werden durch solche Maß regelungen auch Sozialdemokraten getroffen. Man redet davon, daß man ,, den kommunistischen   Terror auf dem Arbeits­platz" unmöglich machen müsse und versucht natürlich jeden, der für die Gewerkschaften wirbt, als Kommunistenhezzer zu verdächtigen. Ein widerwärtiges Spieltum tommt auf. Pihtala gehi so weit, von den Hausbesizern Mieterlisten zu verlangen, in denen die politische Gesinnung der Mieter vermerkt werden soll. Angst tischen Bekenntnisses. Als Kosola kürzlich in Ruehimaeki erklärte, vor Drangsalierungen treibt manchen zur Verleugnung feines poli­die Lappos würden nicht eher Ruhe geben, bis der letzte Kommu­nist vertrieben sei, sekundierte sofort Pihkala in seinen Zeitungen und schrieb, man solle die Kommunisten nicht mit Messer und Dolch, sondern mit der weichen Rute, der Weidengerte, attackieren, das sei ein gerechtes und humanes Rampfmittel. Sie haben die Nagaifa der Rosaten noch nicht vergessen!

Die Gewaltmaßnahmen, die die Führer predigen, werden von den Lappofaschisten erfüllt. Draußen auf dem Lande sind die schwachen Polizeifräfte nicht fähig, dem Treiben der Kosola- Ban diten Einhalt zu gebieten. Die von den Lappos erzwungene Ab­reise des schwedischen Rechtsanwalts Branting  , der in Abo als Berteidiger für 17 Kommunisten auftreten wollte, war ein deut­licher Beweis der Schwäche der Behörden. Aber man mundert sich nicht mehr darüber, denn selbst bürgerliche, fortschrittliche Blätter, die doch die Lappobewegung befämpfen, schreiben, daß man für die von Rosola entfachte Bewegung Verständnis" aufbringen müsse. Die Cappobewegung ist eine Wullung unter der primitiven bäuerlichen Bevölkerung. Sie wird abebben, aber die Reaktion wird bleiben..."

lichen haben die Zweidrittelmehrheit, wenn auch nur mit einer Stimme.

Die Sozialdemokratie muß schon heute damit rechnen, daß die Lappofaschisten ihren Freiheitskampf" demnächst unter der Parole Gegen den Margismus" verbreitern. Die wirtschaftliche Lage gibt ihnen demagogische Agitationsmöglichkeiten. Schwere Krise lastet auf der Holz- und Papierindustrie, die den Haupterport stellt. In diesem Jahre fönnen nur 60 Prozent des Vorjahres exportiert werden, weil die russische   Kon­turrenz den finnischen   Absahmarkt einengt.

Rußland   verschleudert sein Holz, um Geld flüffig zu machen. berechnet bei seinen Berkaufspreisen nicht die Substanz, sondern nur Arbeits- und Transportlöhne und fann mit dieser Schleuder­konkurrenz durchhalten, weil die Forsten Staatsbesik find. Finnlands   Holz dagegen ist in der Hauptsache in privaten Händen. daß die Holzstapel im Hafen von Kotka   nicht mehr wie früher Man kann die Preise der Russen nicht unterbieten. So kommt es, abgetragen werden. 300 Sägewerte liegen still. Die Ar­beitslosigkeit steigt von Woche zu Woche. Der finnische Boden ist nicht sehr ertragreich. Kinder. Bauernsöhne ziehen in die Industrieorte, aber fie finden Der Bauernhof ernährt nicht Eltern und feine Arbeit. Genau wie bei uns wächst die Erbitterung unter den Arbeitslosen und unter allen denen, die durch die Krise leiden; sie werden Treibholz auf dem faschistischen Fahrwasser. Selbstverständ­lich, daß der Faschismus von den finnischen   Konservativen, von Rapitalisten und Unternehmern, die nach Lohnfürzung, und Groß­agrariern, die nach Schutzzöllen schreien, gefördert wird. protestantische Geistliche marschieren in den Reihen der Lappos. 98 Prozent der Bevölkerung sind protestantisch.

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Die sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen wissen, daß die Flinten der überparteilichen, patriotischen" Schutzforpsleute leicht gegen die Arbeiter gerichtet und daß die Soldaten, die man auf der Bästra Allén in Helsingfors   nach deutschem Vorbild Griffe floppen sieht, im gegebenen Falle Instrument der faschisti­schen Reaktion werden können.

Mehr als je ist die Geschlossenheit der sozialistischen   Bewegung und intensive Aufklärungsarbeit notwendig.

fagte dieser Tage ein sozialdemokratischer Führer in Helsingfors  ; er mies darauf hin, daß die Lappos mit ihren Versammlungen Finnland   zählt nur eine Bevölkerung von 3,5 Millionen. Es ist wirksame 3ersegungsarbeit im Bürgertum treiben. Ob ein gutes Zeugnis für die Schwungkraft der sozialistischen   Ideen, wohl sie nicht als Partei im Wahlkampf auftraten, haben sie einen wenn die Sozialdemokratische Partei   über 40 000 Wahlerfolg buchen können: Im finnischen   Reichstag   gibt es teine Mitglieder aufweist. Die Organisation ist intakt. Man ist für Kommunisten mehr, und diese selbst verschuldeten durch ihre un schwere Kämpfe gerüstet und durch das positive, auf­sinnige Taftif, indem sie ihre Stimmen nicht geschlossen aufbauende Wirken der 66 Reichstagsabgeordneten und der zahl­die sozialdemokratische Liste vereinigten, daß nicht genug So reichen sozialistischen   Vertreter in den Kommunen wird gegen den zialdemokraten in das Parlament gewählt wurden, um die real finnischen Faschismus ein fester Damm errichtet und die Demokratie tionär Verfassungsänderung sicher verhindern zu können. Die Bürger- erhalten bleiben.

5.R.Lenormand: ,, Elisabeth

um die allgemeine politische Erregung und Unruhe zu unterdrücken..R.Lenormand: Elisabeth von England  " vorher nicht in die Erscheinung traten.

Die Regierung sei aber überzeugt gewesen, daß 3wangsmaß nahmen in dieser Lage zu unberechenbaren Folgen geführt hätten. Der neue Reichstag sei von Kommunisten

befreit und nunmehr imstande, für die Stärkung des Landes und die Einigung der Nation zu arbeiten. Die Regierung erwarte, daß

Der Reichstag   ihr das Bertrauen aussprechen werde..

Lappo.

Der wahre Charakter der Bewegung.

Helsingfors im Oktober.

Der Senatsplatz in Helsingfors   war schon wiederholt eine Stätte hochpolitischer Ereignisse. 1904 wurde auf der Freitreppe des Senats­gebäudes der russische Generalgouverneur Bobrifow von dem jungen Finnen Eugen Schaumann erschossen. Vierzehn Jahre später feierte man auf dem Senatsplatz den Sieg über die Bolsche wistenarmee, den man mit Hilfe deutschen   Militärs erfochten hatte. Aus dem russischen Großfürstentum war das selbständige unabhängige Finnland   mit einer demokratischen Verfassung geworden. Und im vergangenen Juni versuchte auf dem gleichen Pflaster ein finnischer Grundbesitzer Geschichte zu machen. Kosola, der Lappoführer, fopierte Mussolinis Marsch auf Rom". Zwölftausend Bauern standen in glühender Sonnenhize auf dem weiten Platz. Revo­lutionäre? Sie fangen feine Freiheitschöre, sondern einen Choral und lauschten wie Kirchgänger dem Propst, der von der Treppe der Nikolaikirche über Hefetiels Borte ,, Und ich will Gericht halten über Aegypten, daß sie erfahren, daß ich der Herr sei" predigte. Zwölftausend lutherische Bauern glaubten für eine neue protestantische Reformation zu demonstrieren.

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Als Kosola dem Bibelspruch die Auslegung gab: es gilt Gericht zu halten über die Kommunisten und sie aus Finnland   zu ver­treiben zollte man ihm fanatisch Beifall. Die zwölftausend bi­gotten, nationalistischen Lappoleute erblicken im Kommunismus den ,, Antichrist", zugleich aber auch den Feind der Unabhängigkeit Finn­ lands  , der daran arbeitet, das finnische Reich wieder Rußland  anzugliedern.

Kofola hatte verstanden, sich die Glaubensseligkeit und die Bater­landsliebe jener Bauern dienstbar zu machen. Er leugnete jeden faschistischen Charakter seiner Bewegung, bestritt soziale und wirt­schaftlich Hintergründe und behauptete, die Lappos nur zur Ver­teidigung der fulturellen und nationalen Belange aufgerufen zu haben. Nieder mit dem Kommunismus, sei seine einzige Parole.

Was sich aber in den letzten Monaten abgespielt hat, straft

Kosola der Lüge. Sein Freiheitskampf" richtete sich nicht nur gegen die schwachen kommunistischen   Organisationen und deren Mit­glieder, sondern auch gegen die sozialdemokratische Ar beiterbewegung.

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Blutiger Terror traf kommunisten und Sozialdemokraten. Man versuchte nicht nur den Rücktritt der kommunistischen, sondern auch der sozialdemokratischen Gemeindevertreter zu er zwingen. Man trieb bei Nacht Kommunisten und Sozialdemokraten über die russische Grenze, nachdem man sie halbtot prügelte. Ueber 200 folche Terrorjälle wurden gezählt. Noch immer ist ein sozial demokratischer Gemeindevertreter vermißt und fein Mensch in Finnland   zweifelt daran, daß er in Wald ermordet und ver­scharrt worden ist.

Jetzt hat Kosola endlich die Maske fallen lassen. Er gesteht offen von den Bersammlungstribünen seine Beziehungen zu Martti Bihtala ein.

Pihkala ist einer der prominenfen Führer und Agitationsleiter des Suomen Eutto", der finnischen faschistischen Zentrale. Ein Günstling der Unternehmer, den das Volk als Streit brechergeneral" bezeichnet. Ein wütender gehässiger Gegner der Gemertschaften. Bihtala versendet geheime Rundschreiben an die Unternehmer und fordert von ihnen die Aufstellung schwarzer Listen" und die Entlassung tommu

Leffing- Theater.

Schlechtes Pathos, nichtssagende Brachtphrasen, sadistische Ueber Psychologie, die den Zuschauer zum Lächeln verleitet, und ein Bündel ähnlicher Gewürze machen diese Tragödie unerträglich schal. Sie ist ein Musterbeispiel des schlechten Geschmads. Und ein anspruchsvoller Bühnenklimbim in zehn Bildern, von denen jedes tiefernft gemeint ist, von denen jedes aber unendlich parodistisch wirft.

Die jungfräuliche" Königin Elisabeth, die ihrem Günfiling Esser und der katholischen Maria Stuart   den Kopf abhacken ließ, die mit 60 Jahren ihre jungen Offiziere ins Schlafzimmer fom­mandierte und außerdem die heute noch unerschütterliche Weltmacht Großbritanniens   gründete, die Heldin Schillerscher und Laubescher Trauerspiele, soll heute mit der mikroskopischen Serualerotik abge­häutet werden. Dieser französischen   Elisabeth soll noch eine Brucknersche psychoanalytisch- vertiefte folgen. Vorläufig erwarten wir mit Angst die Hausse dieser Stücke und hoffen nur, daß Bruckner mehr bei Verstand und Talent war.

Das Lessing- Theater, offenbar fern von jeder dramaturgischen Einsicht und stocktaub vor dem findlichen Unsinn, sah nur die Elisaveth- Rolle für Frau Höflich. Aber es war auch ein Ber­gehen gegen diese vorzügliche Menschhendarstellerin, ihr solche Bir­tuosenverrenfungen zuzumuten.

Rudolf Eims.

Keaton, der Mann mit dem toternsten Gesicht, der instinkt­mäßig immer das Richtige tut, wenn auch auf langen Umwegen, ist hier ein kleiner Flickschneider, der eine bekannte Schauspielerin liebt und sie nach einer Serie abenteuerlicher Begebenheiten schließ­lich heiratet. Der Film verfügt über wundervolle Stellen. Da ist eine Theatervorstellung, die zu den komischsten gehört, die man bei Keaton erlebt hat, da gibt es fleine Nuancen, grotest übersteigert, die mit Ironie überladen sind, aber das Ganze ist nicht so tonzen­triert wie etwa Der General" oder Der Cowboy". Vielleicht scheint es auch nur.

Der Tonfilm mit allen Mängeln, die ihm anhaften, hat eine Umstellung im Zuschauer herbeigeführt. Man verlangt in bestimmten Szenen, die länger ausgespielt werden, nach dem Wort. Die Tegie, Szenen laufen im Grunde leer. Die Filme Keatons haben Tempo, wenn sie auch pointiert und wißig sind, genügen nicht mehr. Die doch daneben auch Situationen, die breit ausgesponnen sind, und hier liegt heute ein Bruch. Der stumme Film, will er sich halten, muß sich stark konzentrieren, vor allen aber das Tempo noch mehr beschleunigen. Das gilt in erster Linie für die Grotesfen. F. Sch.

Um die Zukunft der Republik  : Oper.

Das Berliner Tageblatt" wußte in seiner geftrigen Das Lessing- Theater ließ Heinz Dietrich Kenter   Regie führen, Abendausgabe überraschenderweise zu melden, daß die Republit und der junge Künstler griff ebenso fehl wie sein Dichter und sein per mit Ende dieser Spielzeit ihre Pforten schließen wird und Direktor. Er zergrübelte das Stück, das gar nicht Begrübelns- fährt fort: Alle Gerüchte, wonach noch immer oder wonach wieder wertes enthielt, sondern nur durchaus des schleunigen Begräbnisses einige Hoffnung auf ihre Erhaltung bestehe, sind eitel Schaum und wert ist. Er zwang seine Hauptspieler und Chargen zu Bosen und Rauch." Demgegenüber sind wir in der Lage, mit aller Bestimmt­Bewegungen, die Grauen einflößten. Reiner war dieser Geftelztheit zu versichern, daß über das fünftige Schicksal der Republif. heit und dieses Wortmischmaschs Herr. Man fragte sich beständig fannte Angebot der Staatsregierung an die Stadt Berlin   vor, daß Oper noch nichts entschieden ist. Einstweilen liegt das be­und betrübt, warum denn eigentlich Kenntnis, Taft, Einfall, Logit und ähnliche nicht zu unterschätzende Namen vollkommen aus dem diese die Voltsvorstellungen der Republik  - Oper in ihr Haus in der und ähnliche nicht zu unterschätzende Namen vollkommen aus dem Bismarckstraße übernehme. Mit der Prüfung dieses Angebots, das Leffing- Theater verbannt werden sollen. auf einen bürgerlichen Antrag im Landtag zurückgeht, ist vom Auf­fichtsrat der Städtischen Oper ein Ausschuß betraut, dessen Be­ratungen noch nicht abgeschloffen sind. Es läßt sich heute weder Doraussagen, welches Ergebnis diese Beratungen haben werden, noch, welche weitere Entwicklung die Berliner   Opernfrage nehmen wird, falls das Angebot des Staates bei der städtischen Behörde teine Mehrheit findet.

Max Hochdorf  .

Ein jährlicher Film- Friedenspreis.

Für Völferverständigung.

In Paris   hat sich ein internationaler Ausschuß zur Förde­rung der Völkerverständigung auf dem Wege des Tonfilms gebildet. Biele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens find ihm beigetreten. Das Komitee setzt jährlich einen Film Friedens Preis von 150 000 Fr. aus für das beste Manuskript zu einem wissenschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen Spiel- oder Lehrfilm, der geeignet erscheint, das gegenseitige Berständnis und die Annäherung der Völker zu

fördern. Die Preisverteilung erfolgt jährlich am 2. Dienstag des Dezember, für 1930 also am 9. Dezember. Außer dem Preise von 150 000 Fr. stehen der Jury 25 000 Fr. zur freien Verfügung für die Auszeichnung nur teilweise geeigneter Berte.

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Das mit dem Film- Friedens- Preis ausgezeichnete Manuskript wird in verschiedenen Sprachfaffungen verfilmt. Die Welt ur aufführung des Films findet jeweils in Genf   vor den Dele­gierten des Bölferbundes statt.

Die Auswahl der an das Komitee einzusendenden Manuskripte erfolgt in jedem Lande durch einen, andesausfuß für den Film Friedens Preis".

Jeder Landesausschuß wählt aus den bei ihm eingehenden Film manuffripten bis zu drei geeignete aus und fendet fie in franzöfifcher Sprache an die internationale Jury.

Die unvollkommene Ehe."

Universum.

Buster Kaeton bleibt beim stummen Film, denn Die un­polltommene Ehe" ist nur mit Geräuschen und Mufit zweifel­hafter Art synchronisiert. Das Wort erscheint wirklich nicht not wendig, denn die Komit liegt allein im Bifuellen. Das ist bei Keaton, Lloyd und Chaplin von ausschlaggebender Bedeutung, und trotzdem fühlt der Zuschauer an diesem Film gewisse Mängel, die

Das Chodowiecki  - Denkmal.

ist dieser Tage in der Reihe der Standbilder von Männern, die im In der Vorhalle von Schinkels Altem Museum am Lustgarten Kunstschaffen Berlins   und in der Kunstforschung sich hervorgetan

haben, ein Denkmal Daniel Chodowieckis aufgestellt worden, ein Werk des Berliner   Bildhauers Martin Müller. Das Marmor­

standbild steht an der Schmalseite der Halle nach dem Dom zu, als Gegenstück zu dem Standbilde Menzels, der die Schmalseite nach dem Kupfergraben zu schmückt. Und im Gegensatze zu der Zwergen­figur des großen Berliner   Meisters des 19. Jahrhunderts ist Chodo­miecki in der Formung, die der junge, auf den Ausstellungen der Berliner Sezession   bekanntgewordene Plastiker ihm gegeben hat, als jugendlich schlanke Figur im Zeitkostüm des 18. Jahrhunderts dar­gestellt; so etwa mag der junge Chodowiecki, der frühere Danziger Drogistenlehrling, ausgesehen haben, als er um 1750 die Bühne der Berliner   Runst betrat und seine eigentlich fruchtbare Schaffenszeit als Maler und als Zeichner hatte. Müllers Marmorstandbild gibt so eine wesentlich andere Chodowiecki- Figur als das bekannte große Bild Adolf Menzels aus dem Besitz des Vereins Berliner   Künstler, das ihn auf der Waisenbrüde zeichnend darstellt, 1859 gemalt, also etma 100 Jahre früher als das schöne Wert, das den Berliner  Meister nun in die Reihe der Schlüter und Knobelsdorff  , S und Carstens, Schinkel, Cornelius und Rauch einreih+

Jm Neuen Theater am 300 findet am 26., 11, Uhr, eine Tang- Matinee von Jonny Ahemm- Helga Richter und Otto Polemann statt.

Spielplanänderung. Die für Donnerstag, abends 11, Uhr, im Staatl. Schauspielhaus angesetzte Schauspieler- Nachtvorstellung findet nicht statt.

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