Die Hundertfieben is
Eine Liste wildgewordener Spießer
Jegt wird es langsam möglich, die bürgerliche Verlistischer 3eitungen. Aehnliches gilt für verschiedene andere gangenheit der sogenannten Repräsentanten der national sozialistischen Bewegung etwas genauer tennenzulernen.
Beherrscht wird die nationalsozialistische Reichstagsfratiion von Beamten, Lehrern und Offizieren. Vom Amtsgerichtsrat, Bjarrer und Oberpostsekretär bis zum Gerichtsreferendar, Obersteuersekretär und Regierungsinspektor zählt die Fraktion 19 zumeist höhere und mittlere Beamte. Zu ihnen gehören sozusagen geistig 15 Lehrer, darunter allein fünf Studienräte. Also fast genau ein Drittel der nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten besteht aus Beamten und Lehrern.
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Abgeordnete, die zwar sich immer noch als Angehörige bürgerlicher Berufe vorstellen, in Wirklichkeit aber Parteibeamte sind. Die Zahl der nationalsozialistischen Gauleiter zählt in ihrer Fraktion nach Dutzenden.
Aus den Lebensbeschreibungen, die die nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten für das Reichstagshandbuch selbst geschrieben haben, lassen sich auch sonst für ihre Bergangenheit interessante Feststellungen machen. Soweit die Herren im Kriege waren und nicht vorsichtig in der Etappe geblieben sind wie der Staatsminister Frid in Pirmasens , haben sie in vielen Fällen nicht als einfache Soldaten mitgekämpft, sondern als Offiziere. Deswegen ist auch das Register der Kriegsauszeichnungen, das die Nazis peinlich genau ausgefüllt haben, erstaunlich umfangreich.
Die Zahl der ausgedienten hohen Militärs( selbstverständlich mit republikanischer Pension) ist für eine Arbeiterpartei" verblüffend groß, man findet vom Leutnant bis zum Generalleutnant beinahe alle Chargen der alten kaiserlichen Armee. Zu diesen nationalsozialistischen Arbeitern" stoßen allein vier Rechtsanwälte. Sozial zur gleichen Schicht zählt das Dutzend Landwirte, die vom Fideikommißbefizer und Rittergutspächter bis zum Bauernhofbesizer reichen. Neben ihnen kämpfen für das Dritte Reich zehn Fabrikanten und Mittelständler mie Textilunter- bols chemisiertes Spießertum und wild gewordener nehmer, Schornsteinfeger- und Klempnermeister.
Dann kommt die geistige. Berwandtschaft, das sind die Architefien, Apotheker, Technifer, Kaufleute und landwirtschaftliche Inspektoren; das sind weiter 16 sogenannte Köpfe.
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Schon diese kurze lleberprüfung der nationalsozialistischen Reichs: tagsfraktion zeigt, daß die Vertreter jener Bewegung mit Ar beitern nicht verwechselt werden dürfen. Wir haben es im wesentlichen mit einer Partei zu tun, deren Führung zur Inflationsschicht des deutschen Volkes gehört. Dazwischen mischt sich
Mittelstand. Selbstverständlich fehlt auch nicht der bekannte Typ des republikanischen Staats- und Reichspensionärs und gesinnungsmäßig zu ihnen gehörende Beamte.
Die ganze Tragikomödie der Anträge der Nationalsozialisten im Hinter dieser geschlossenen Spießerfront marschieren bescheiden Reichstag, das Verlangen nach Enteignung der Bank- und Börseneinige Abgeordnete, die sich Bauarbeiter Landarbeiter, Schlosser, fürsten und ähnliches, wird erst voll verständlich, menn man sich die Kraftwagenführer oder Konditorgehilfe nennen. Wenn man die Antragsteller, mie wir sie oben schilderten, in ihrem Herkommen derzeitigen Berufspositionen dieser Abgeordneten aber etwas genauer tarmacht. Bestimmte Kreise des Unternehmertums bis zu Herrn untersucht, ergibt sich, daß sie sich der Deffentlichkeit nicht ganz ehr von Stauß sympathisieren nech mit der nationalsozialistischen Belich vorgestellt haben. Die Mehrzahl von ihnen ist nämlich schon wegung wohl deswegen, weil sie in ihr neue gelbe Gemert mehr oder weniger lange in der nationalsozialistischen Bewegung schaften mittern. Außerdem sind sie kurzfichtig genug, um zu als bezahlter Funktionär, also wie man so schön fagt als meinen, daß nationalsozialistische Krawalle für die deutsche Außen,, Bonze" tätig. So ist zum Beispiel ein sogenannter Land- politik und im besonderen für die Revision des Young- Planes ein arbeiter in Wirklichkeit der Verleger nationalfozia Attivposten seien.
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Mordrätsel um den Bergwerksdirektor. das Beugnis, das ich ihm geben könnte, würde er kaum eine Stelle
Am Nachmittag des zweifen Berhandlungstages gegen den Heilgehilfen Otto Koch fand an der Mordstelle in achterstedt ein Lofaltermin statt. Der Angeklagte wurde von den Einwohnern, die zu Hunderten sich eingefunden hatten, mit lebhaften Zurufen empfangen.
In der Berhandlung wurde neuerdings die Bernehmung der Belastungszeugin und Frau des Angeflagten vorgenommen. Der Vorsitzende fragt die Zeugin, ob sie noch immer bei ihrer Aussage bleiben wolle, was die Zeugin bejaht. Borf.: Welches Gefühl hatten Sie denn, als Sie Ihren Bekannten erzählt hatten, daß Ihr Mann der Mörder ist? 3eugin: Ich war er leichtert, einmal mußte es vom Herzen runter. Bors Wußten Sie von der Belohnung von 1000 m., die für die Auffindung des Mörders ausgesetzt waren? bas war auch nicht der Grung
aus
Der Zeitung erfahren ugin: Nein, ich habe es erst später
Anzeige. Bors.( eindringlich): Frau Zeugin, wollen Sie auch heute dabei bleiben, daß Ihre Aussagen richtig sind? 3eugin: Jawohl! Das Gericht und die Verteidigung halten dann Frau Koch mehrere Widersprüche vor, die sich aus ihren ersten Bernehmungen und ihren jezigen Bekundungen ergeben. So habe sie seinerzeit ausgesagt, daß ihr Mann, als fie ihn zum Abendessen rief, in der Badeanstalt war, während sie jetzt aussage, sie hätte nicht gewußt, wo er sei. Ueber diese Widersprüche kam es zu einer längeren Auseinanderseßung zwischen der Verteidigung der der Frau Roch, aber Frau Koch fonnte eine Aufklärung dieser Widersprüche nicht geben. R.-A. Braun beantragte dann die Ladung eines Zeugen, zu dem sich Frau Koch geäußert haben soll: Ach, hätte ich doch diesen Eid nicht geleistet." Frau Koch bestreitet, jemals einen solchen Ausspruch getan zu haben und die beantragte Zeugenladung wird genehmigt.
Die Zeugin schildert genau den Weg, den Koch nach seiner Erzählung auf seiner Flucht genommen habe. Rachegefühle hätten sie zu der Preisgabe des Geheimnisses nicht bewogen. Die Zeugin schilderte weiter die Bemühungen ihres Mannes zu Erhaltung einer neuen Stellung nach seiner Kündigung. Die Zeugin habe sich selbst zu Direktor Kramer begeben und diesen gebeten, ihrem Mann das bis dahin verweigerte Zeugnis auszustellen. Kramer habe geant" Was soll ich Ihrem Mann für ein Zeugnis geben? Auf Volksbühne Deutsches Theater Theater am Bülowplatz.
wortet:
Donnerst, 23.10.
Staats- Oper
Unter d. Linden
A.-V. 53
19 Uhr
Donnerst, 23 10.
Städt. Oper
Bismarckstr. Turnus I 20 Uhr
Tristan u. Fidelio Isolde
Ende g 23 Uhr
Ende g. 22% Uhr
Staats- Oper Staatl. Schausph.
( am Gendarmenmarkt).
46. A.-V.
20 Uhr
Liebe auf dem Lande.
33 Minuten in Grüneberg
Ende g. 2234 Uhr
Staat. Schiller- Theater, Charltbg.
20 Uhr
Herr Doktor, haben Sie zu essen? Ende 22 Uhr
Engilsch
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1 Jansson.
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Tägl. 5 u. 8, Uhr.
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85 Barb. 9256 Nachm. halbe Preise.
Grock und weitere Attraktionen.
8 Uhr
Theater am Schiffbauerdamm
8 Uhr
Jud Süß!
Staatl. Schiller- Th.
8 Uhr
erhalten." Die Zeugin hat hiervon ihrem Mann Mitteilung ge= macht. Auf Befragen des Staatsanwalts berichtet die Zeugin, daß sie an einem Abend vor dem 19. Februar gesehen habe, wie ihr Mann einen Sad an seinem Rade befestigt habe, in dem sich ein länglicher Gegenstand befunden habe.
Fünf Arbeiter unter Trümmern begraben.
Baris, 23. Oktober. ( Eigenbericht.) Ein schweres Bauunglück wird aus Ales in Südfrankreich gemeldet. Ein im Abbruch befindliches Haus stürzte am Mittwoch nadmittag plötzlich in sich zusammen. Fünf Arbeiter wurden verschüttet. und auf der Stelle getötet. Elf Arbeiter famen mit nehr oder minder schweren Berlegungen davon.
Konflikt im Speditionsgewerbe.
Um den Manteltarif der Angestellten.
Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, in der es zum Schluß heißt:
,, Die Speditionsangestellten protestieren gegen jede Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen und beauftragen die Organisationen und die Tariffommission, an den aufgestellten Forderungen festzuhalten und die notwendigen Maßnahmen zu ihrer Durchsetzung in die Wege zu leiten."
Auf dem Schulweg getötet.
Zehnjähriger Junge von durchgehendem Pferd überrannt.
Ein schwerer Unglücksfall, bei dem ein zehnjähriger Junge getötet wurde, der sich auf dem Wege zur Schule befand, ereignete sich heute früh kurz vor 8 Uhr in der Greifswalder Straße.
Vor dem Hause Pasteurstr. 1, einer Querstraße der Greifswalder Straße, hielt ein Schlächterwagen. Als der Kutscher für einen Augenblick das Fuhrwerk verlassen hatte, scheute das Pferd plöglich und ging durch. In rajender Fahrt jagte das Tier mit dem leichten Wagen die Greifswalder Straße hinauf. Paffanten versuchten das Pferd aufzuhalten, dabei lief das verängstigte Tier vor dem Grundstück Greifswalder Straße 46 auf den Bürgersteig. Zwei Personen, eine Frau und ein Schuljunge, wurden erfaßt und zu Boden geschleudert. Während die Frau völlig unverlegt blieb, wurde das Kind, der zehnjährige Willi Krüger aus der Pasteurftr. 41, schmer verletzt. Er wurde in das nahegelegene Krankenhaus am Friedrichs hain gebacht, mo er bald nach der Einlieferung an den Folgen eines doppelten Schädelbruches, starb.
Auto auf dem Bürgersteig.
Vor dem Hause Möllendorfstr. 102 in Lichtenberg geriet heute vormittag ein Auto ins Schleudern und fuhr auf den Bürgersteig. Zwei Bassanten, die in diesem Augenblick die Unfallstelle passierten, wurden von dem Auto überfahren. Die Verletzten, ein 38jähriger Händler Richard Meißner und ein Fräulein Liesbeth Hesse aus der Scheffelstr. 3, wurden zur nächsten Rettungsstelle gebracht, wo ihnen erste Hilfe zuteil wurde.
Das„ Europäische Sekretariat" der sogenannten ,, Roten Gewerkschaftsinternationale" und das angebliche Internationale Metallarbeiter Komitee", also unter verschiedenen Namen die Moskauer Zentralstelle für Arbeiterzersplitterung, erläßt einen Aufruf. Er ist ganz im Sinne und Stil der Mostomiter gehalten. Für Moskau ist der Metallarbeiterstreit nichts anderes als ein ,, Vorpostenkampf" für die große boljchemistische Weltrevolution, auf die die russischen Arbeiter immer wieder vertröstet werden. Deshalb ist den Moskowitern auch der Ausgang des Kampfes höchst gleichgültig. Die Hauptsache für Moskau ist, daß dieser Borpostenfampf des Weltproletariats" zur Zersplitterung der Arbeiterschaft dient.
,, Geißelt die Judasrolle der Gemertschaftsbürokratie" heißt es da u. a. in dem Aufruf. Seid Euch der Tatsache bemußt... daß die Bürokratie des DMB. alle Mittel der Gewalt, der Täuschung und des Betruges anwenden wird, um Euren Streit abzumürgen." „ Führt den Kampf überall, insbesondere in Euren Mitgliederversammlungen. gegen die Gewerkschaftsbürokratie."
Daß sind so einige Perlen aus dem Juwelenschatz, mit dem Moskau die Arbeiterschaft zu beglücken pflegt. Bergebliche Anstrengungen! Die Berliner Metallarbeiter denken nicht daran, ihr Schicksal den Arbeiterzersplitterern in die Hand zu geben.
Berliner Fabrikant verunglückt.
Autounfall des Kommerzienrats Rosenthal .
Lichtenfels , 23. Oftober. Einen schweren Autounfall erlitt heute vormittag gegen
Wie wir vom Zentralverband der Angestellten erfahren, sind die Berhandlungen über den Neu abschluß des Manteltarif vertrags der Angestellten des Berliner Speditionsgewerbes infolge der ablehnenden Haltung der Unternehmer gescheitert. Die Unternehmer hielten hartnäckig an ihren Verschlechterungsabsichten fest, die darauf hinauslaufen, ungünstigere Bestimmungen in den Bertrag aufzunehmen. Insbesondere sollen Lehrlinge und Jugendliche bei der Anrechnung der Berufsjahre, aber auch die älteren Angestellten benachteiligt werden. Bezüglich der Forderun½11 1hr der Seniorchef der bekannten Porzellanfabrik Philipp gen der Angestellten nach Verkürzung der Arbeitszeit auf 45 Stun den wöchentlich, verstärktem Lehrlings- und Jugendlichenschutz, Beschränkung der Lehrlingshaltung usw. wurden nur äußerst unwesentliche Konzeffionen gemacht, so daß von einem Entgegen kommen der Unternehmer feine Rede sein kann.
Die Speditionsunternehmer unterscheiden sich also nicht im geringsten von den übrigen Scharfmachern. Die Empörung der Speditionsangestellten tam am Freitag in einer überfüllten Versammlung in den Arminsälen zur Ausdruck. Die Speditionsangestellten gaben in dieser Versammlung klar zu erkennen, daß sie fest entschlessen sind, ihre Forderungen gegebenenfaalls auch mit dem letzten gewerkschaftlichen Mittel, dem Streit, durchzusetzen.
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Deutsches Künstler- Theat. Tel Barbarossa 3937 8 Uhr
Gr. Frankfurter Str.132 Tel. Alex 3422 u. 3494 5.30 Uhr: Premiere Kukuli 8.15 Uhr In der Johannisnacht Grete Mosheim, Harald
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Berliner Theater
Dönh 625,626. Täglich 8 Uhr
Jim und Jill
Paulsen.
Renaissance Theater
Alexander Steinplatz 6780
Moissi
in
81 Uhr:
am Kottb. Tor Kottbusser Str. 6 F.8. Oberb. 6070 Tägl. 8 U., Sonnt auch 31/2 Uhr
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Berantwort!. für die Redaktion: Franz Klühs , Berlin ; Anzeigen: Th. Glocke, Berlin . Berlag: Borwärts Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenſtraße 3.
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