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Dr. Bruno Borchardt:

25 Jahre Relativitätstheorie Bor  

25 Jahren erschien in den Annalen der Physit die erste Arbeit Einsteins   unter dem Titel 3ur Elettrodynamit be megter Körper", von der die Entwicklung der Relativitäts­theorie, die weit über die Fachkreise hinaus auf unsere Anschauungen umwälzend gewirkt hat, ihren Ausgang genommen hat, und das mag Anlaß sein zu überlegen, was denn diese Lehre, die so viel Aufsehen erregt hat und immer noch erregt, eigentlich will, und wie Einstein zu ihr gekommen ist.

Wichtige physikalische Erkenntnisse sind noch niemals dem Kopf eines einzelnen entsprungen, geht man der Geschichte einer Erfindung oder einer wissenschaftlichen Entdeckung und neuen Erkenntnis nach, so findet man stets, daß sehr lange Arbeit vieler vorausgegangen und daß es mehr oder minder zufällig ist, mit welchem Namen der Schlußstein verbunden wird. Das verhält sich mit der Relativitäts­lehre nicht anders als z. B. mit dem allgemeinen Anziehungsgefeß der Massen und mit dem Gesetz von der Erhaltung der Energie. Bei letzterem war es das Mißlingen der jahrhundertelang fortgefekten Bemühungen um die Konstruktion eines Perpetuum mobile, das ist einer Maschine oder Borrichtung, um dauernd Arbeit zu leisten, ohne daß doch ein gleicher Betrag von Energie aufgewendet wird, was schließlich zu der Frage führte, ob dieses Bemühen nicht überhaupt unmöglich sein muß, und mit dieser Fragestellung war dann das die ganze Physik beherrschende Energieprinzip aufgefunden. Ganz ähn­lich verhält es sich mit dem Relativitätsprinzip. Zur Erklärung der Lichterscheinungen hatte man die merkwürdige Vorstellung eines Alethers ausgebildet, der den ganzen Weltraum erfüllt und alle Körper durchdringt, felbst ohne Maffe, also gewichtslos fein soll, so daß die

hundert sind die Folgerungen natürlich sehr ausgebaut worden und haben sich in verschiedener Richtung als sehr fruchtbar erwiesen. Zu ihrem Verständnis gehört freilich eine nicht geringe mathematische Durchbildung, weshalb hier nur einiges wenige angedeutet werden

famn.

Die Borstellung eines Raumes, in welchem gleichsam eingebettet die physikalischen Ereignisse an den Körpern vor sich gehen, ist un­haltbar, sondern die Eigenschaften des Raumes werden durch die in ihm enthaltenen Massen bestimmt, deren Einfluß auf die räumlichen Eigenschaften um so größer ist, je größer sie selbst sind. Man ahnt hier einen Zusammenhang zwischen der Lehre von der Schwere und der Relativitätstheorie. Nach der herkömmlichen Lehre von der Schwere wirft die allgemeine Massenanziehung ganz unvermittelt, so daß die Gestirne, welche Millionen von Lichtjahren voneinander entfernt sind, feiner Zeitdauer zu ihrer gegenseitigen unvermittelten Einwirkung bedürfen. Diese Anschauung hat den Physikern schon immer große Schwierigkeiten bereitet. Aus der Einsteinschen Lehre ergibt sich eine ganz neue Anschauung auch von der Wirkung der

Walter Dehmel  :

Nach der Besuchszeit

Schmere, die in Zusammenhang mit elektrischen Birtungen gebracht wird. Einen Raum, in welchem Kräfte mirksam sind, nennt man ein Feld, und so spricht man in der Nähe eines schweren Körpers, mo jich sein Einfluß geltend macht, von einem Schwerefeld, in der Nähe eines elektrischen Körpers, wo elektrische und magnetische Kräfte wirksam sind, von einem elektro- magnetischen Feld. Die Bemühungen Einsteins   in den letzten Jahren sind darauf gerichtet, die Er­scheinungen in solchen Feldern unter einheitlichem Gesichtspunkt zu begreifen, eine einheitliche Feldtheorie" aufzustellen. Ihr weiterer Ausbau muß zu einer einheitlichen und daher sehr vereinfachten physikalischen Weltanschauung führen. Freilich leidet sie vorläufig an dem Mangel der Unanschaulichkeit. Das ist aber meist das Schicksal neuer Erkenntnisse. Die Behauptung, daß die Erde sich dreht, daß also die vertikale Richtung im Raume nicht absolut sei, sondern beständig ihre Richtung ändert, war bei ihrer Aufstellung vor 400 Jahren sicherlich auch ganz unanschaulich; heute würde, wie Blanc einmal sagte, jeder ausgelacht werden, der die mangelnde An­schaulichkeit als Einwand gegen den relativen Charakter aller räum­lichen Richtungen geltend machen wollte. Er fügte hinzu: Ich bin nicht sicher, ob nicht in abermals 400 Jahren das nämliche jemand passieren mürde, der den relativen Charakter der Zeit bezweifeln wollte." So wird ganz im Sinne Plancs der weitere Weg der Relativitätstheorie ,, unablässig vorwärts führen, unbefümmert um die Art der Resultate, einzig dem Lichte der Wahrheit entgegen."

So hatten die Trublions verschiedene Häuptlinge, die unter­einander uneins waren. Sie waren eine sehr beschwerliche Sipp­schaft. Sie faßen auf den Dächern und bewarfen die guten Bürger, die vorbeigingen, mit Schmutz und spuckten auf sie. Dabei schrien sie immerfort wie toll.

Weltkörper sich durch ihn hindurch bewegen, ohne irgendeinen wirklich so weit ist. Im Rahmen der geöffneten Tür steht die weiß größte Feind der Gerechtigkeit und der Geseze. Aus diesem Haupt­

Widerstand zu erleiden. Erschütterungen in ihm, die von leuchtenden und nach der später erkannten engen Beziehung zwischen Licht und Elektrizität von elektrischen Körpern ausgehen, breiten sich mit ungeheurer Geschwindigkeit aus, die zu 300 000 Kilometer in der Sekunde gefunden wurde.

Die Erfolge, die mit dieser Wellentheorie des Lichtes erzielt wurden, ließen über die Schwierigkeiten der ganzen Aethervorstellung hinwegsehen.

Eine Folgerung aus dieser Vorstellung mußte sein, daß die Licht­geschwindigkeit abhängig wäre von dem Bewegungszustand der Erde, mie ja die Schallgeschwindigkeit von dem Bewegungszustan.e eines in ruhender Luft bewegten Fahrzeuges abhängt, wie aus der Messung der Schallgeschwindigkeit die Infassen eines solchen Fahrzeuges ihre Bewegung gegen die ruhende Luft, die sie sonst nicht wahrnehmen, zu ermitteln vermöchten, so müßte aus der Meffung der Lichtgeschwin digkeit auch die Bewegung der Erde gegen den Aether, die ja bei ihrem Jahresumlauf um die Sonne und ihrer täglichen Drehung ihre Richtung ständig ändert, erkannt werden können, und außerordentlich zahlreich waren die Versuche, den Einfluß der Erdbewegung auf die Lichtgeschwindigkeit festzustellen. Wären diese Versuche geglückt, so hätte man damit die Bewegung der Erde gegen den ruhenden Aether, also ihre absolute Bewegung im Weltenraum, festgestellt und ge­messen gewiß ein wertvolles physikalisches Ergebnis, das immer von neuem zu Versuchen anreizte. Aber stets blieben sie ohne Erfolg, die Geschwindigkeit des Lichtes wie überhaupt die der Wellenaus­breitung im Aether   erwies fich als eine Konstante( immer gleiche) Größe, in welcher Richtung und bei welcher Bewegung der Erde sie auch gemessen wurde. auch die berühmten Versuche des Amerikaners Michelsohn in dieser Richtung blieben ohne Erfolg, trotzdem die An­lage der Versuche so sorgsam war, daß der Effekt sich hätte verraten müssen, wenn er auch nur 1/1000 des theoretisch berechneten Wertes betragen hätte. So fahen die Physiker sich schließlich genötigt, die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit als eine Tatsache hinzunehmen.

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Es liegt auf der Hand, daß nunmehr Versuche einsetzten, dieses sonderbare Berhalten der Ausbreitung der Aetherwellen zu erklären, Das heißt dem Verständnis nahe zu bringen, und nicht gering ist die Zahl der Physiker, welche sich um die Jahrhundertwende mit dieser quälenden Frage anhaltend beschäftigten. Eine überaus geift volle Erklärung, an der auch heute noch von einigen Forschern fest­gehalten wird, welche die Einſteinſche Lehre ihrer merkwürdigen Folgerungen wegen ablehnen zu müssen glauben, gab der Schöpfer der Elektronenlehre, der berühmte holländische Physiker Hendrik Antoon Lorentz  : er meinte, jeder bewegte Körper erleide eine Berkürzung in der Bewegungsrichtung, die um so größer ausfalle, je größer die Geschwindigkeit der Bewegung sei; dieser Verkürzung könne von uns niemals wahrgenommen werden, weil ja die Instru­mente zur Messung von Längen sich mitbewegen, also ebenfalls sich entsprechend verkürzen, und der Betrag dieser Verkürzung müsse so angenommen werden, daß hierdurch die tatsächlich bestehenden Unterschiede der Lichtgeschwindigkeit für unsere Instrumente aus­

Wir Kranken wissen ganz genau, daß gleich die Tür aufgehen und die Stationsschwester das Ende der Besuchsstunde ansagen wird. Und dennoch schrecken wir jedesmal zusammen, wenn es gekleidete Gestalt der Schwester, und mit unbewegtem Gesicht sagt sie in den Raum hinein: Die Besuchszeit ist zu Ende!" Sie sagt es nicht unfreundlich, auch nicht besonders laut, sie sagt es fachlich und entschieden, so wie alles in diesem Hause gesagt wird. Wir Kranke in unseren Betten drehen uns mit einem Geficht zur Tür, Minuten, die Stunde ist so furz!" Mitunter sagt es auch einer von als wollten mir sagen: ,, Ach, bitte, Schwester, nur noch ein paar uns wirklich; es hat so menig Erfolg wie unser bittendes Gesicht. Die Besucher erheben sich von ihren Stühlen, Bänken, leeren Bahren, auf denen sie gesessen, sie sind ein wenig eilfertig, und wir haben das Gefühl, als ob sie froh wären, das schon stockende Gespräch zu be­Nachttisch oder an den Blumen zu schaffen, wir fühlen deutlicher, enden. Sie machen sich noch einen Augenblick ziellos an unserem daß es eine Erleichterung für sie ist, nun geben zu tönnen, diesen Raum mit dem undefinierbaren Geruch, der an Karbol   erinnert, hinter sich lassen zu können. Linkisch vor Verlegenheit sind die Abschiedsgesten, karg die Worte, eine riesengroße Entfremdung steht zwischen ihnen und uns auf. Ehe wir noch recht wissen, was in uns vorgeht, sind sie grüßend durch die geöffnete Tür unseren Blicken entschwunden, vom Flur her hören wir das Geräusch sich entfernen­der Schritte, und bevor die Tür ins Schloß fällt, vernehmen wir vom Nebenzimmer her die Schwester im gleichen Tone wie vorher sagen: Die Besuchszeit ist Die Tür schneidet das letzte weg.

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zu Ende!" vervollständigen wir den Sag für uns. Wir liegen hilflos da in unseren Betten, sechs franke Männer, die man in ein Zimmer gesperrt hat. Etwas unendlich Wehes steigt in uns hoch, wir liegen da wie ohne Haut.

Diese ersten Minuten nach dem Weggang der Befucher machen uns schwach und mutlos. Jedesmal nimmt man sich in diesen Minuten vor: Nie wieder Besuch empfangen! Schroff allen An­gehörigen und Bekannten sagen: Bleibt wo ihr seid, ihr Gesunden und Robusten, ihr fönnt uns doch nicht helfen! Ihr macht es uns nur schwerer, dies Aushalten hier, und wenn ihr hinausgeht, seid ihr Fremde, die wir beneiden um dieses Gesundsein, die wir hassen wegen ihres Weggangs!"

3immer liegen und ganz für sich irgendeinen unsinnigen Satz ins In diesen Minuten möchte man ganz allein in einem dunklen Dunkle hinein sagen, einen blödsinnig- finnlosen, immer denselben. Einen, den man vielleicht vorhin selbst gesagt hat, etwa so: Wir haben es ja hier ganz gut!" oder: Krankfein ist auch ganz schön!" Irgend so einen Quatsch, wie man ihn in dieser Besuchsstunde spricht.

Wir könnten ja die Augen schließen und uns einbilden, wir feien allein. Aber das geht nicht. Wir fühlen es auch mit ge­schlossenen Augen, daß da fünf andere mit uns in einem Zimmer liegen. Und jeder ist für sich. Das ist das Erschütternde dieser Minuten, daß wir in ihnen so mit aller Deutlichkeit empfinden: Jeder Mensch hat Stunden, in denen er allein sein will, allein sein nuß! Wir liegen seit Wochen, seit Monaten zwangsläufig zu­

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Ihr oberster Hauptmann war ungeschickt im Kriege, aber der Stadt und riefen: Lang lebe unser großer Hauptmann!" Und die mann machten sie sich einen Gözen und liefen immerfort durch die fleinen Schulbuben liefen hinter ihnen her und riefen dasselbe. Sie hielten nun eine unzählige Menge von Versammlungen und Zusammentreffen ab und ließen darin ihren großen Hauptmann hoch leben mit einer solchen Gewalt der Stimme, daß die Luft erbebte so wie Rasende. und die Vögel betäubt zur Erde fielen. Sie gebärdeten sich gerade

Vaterlande dienen und einen Eichenkranz erwerben, wenn man ein Die Trublions glaubten aber, man könne nur dadurch dem wütendes Geschrei erhöbe und unsinnige Reden führe. Die Bauern aber, die Winzer und die Hirten, die Bauleute, die Weber und die nichts muze, sondern nur sie, die Trublions, dienten dem Vaterlande Schlosser, die Bergleute und die Gelehrten, alle feien für das Land auf die richtige Weise, indem sie immerfort schrien wie die Eſel, die auf dem Jahrmarkt zum Verkauf stehen. Aber dies wollen wir ihnen nicht übelnehmen, denn sie wußten es nicht beffer und hatten in

ihrem Schädel nur Dunft.

Und sie schrien nicht nur: Lang lebe unser großer Hauptmann, sondern sie scheien auch immerfort, daß nur sie allein das Vaterland liebten. Darin taten sie den anderen Bürgern großes Unrecht, indem fie jedermann zu verstehen gaben, daß diejenigen, welche nicht so laut schrien, ihr Vaterland und ihre Heimat nicht liebten. Das ist aber eine offenbare Lüge und eine unerträgliche Beleidigung, denn die Menschen faugen schon mit der Muttermilch die Liebe zu ihrem Vaterlande ein und es ist für alle füß, die Luft der Heimat zu atmen. Es waren auch zu jenen Zeiten in Stadt und Land viele kluge und weise Leute, die mit viel stärkerer und reinerer Liebe ihr Vaterland liebten als die Trublions; denn diese weisen Leute wollten, daß das Baterland blühend fei und unter dem Schutz der Grazien, voll von allen Tugenden' in Gerechtigkeit, lachend, friedlich und frei und går nicht so, wie die Trublions wünschten. Diese nämlich wünschten es nur mit einem großen Knüppel in der Hand, um damit alle guten Bürger zu verprügeln; denn in der Tat wollten die Trublions das Vaterland einer Horde von Lumpen, Totschlägern und Bauern­fängern unterwürfig machen, und sie bestrebten sich, es ganz roh und ungeschliffen zu machen; denn sie hatten eine große Abneigung gegen alle Nachdenklichkeit und Philosophie, gegen alles, was nach Besonnenheit und Vernunft aussah, und kannten nur die Gewalt.

Diese schäßten sie namentlich dann, wenn sie ganz brutal war. Auf diese Weise liebten die Trublions das Vaterland.

Es nährten die Trublions großen Haß gegen alle fremden Nationen und bei dem bloßen Namen solcher Nationen oder Völker traten ihnen die Augen aus dem Kopfe auf ganz erschreckliche Weise wie bei den Seekrebsen und sie warfen ihre Arme wie Windmühlen­flügel und es war unter ihnen kein Amtsschreiber oder Fleischer­lehrling, der nicht bereit war, einen König oder eine Königin oder den Kaiser eines großen Landes zum Kampf herauszufordern. Und der geringste Schneider oder Schankwirt stellte sich so an, als ob er jeden Augenblick bereit wäre, in den Krieg zu ziehen. Aber

geglichen würden. Ja, ein Potsdamer Astronom, Leo Courvoisier  , fammengebracht, Tag und Nacht, in einem Zimmer. Und wir wissen schließlich blieben sie doch zu Hause.

hat vor einigen Jahren gelaubt, bei der Erde, bei der infoige der täglichen Umdrehung stets andere und andere Durchmesser in die Bewegungsrichtung fallen, diese abwechselnde Berkürzung und Wiederausdehnung der Durchmesser nachweisen zu können; doch haben die Schlußfolgerungen aus seinen Versuchen keine allgemei nere Anerkennung finden können.

Die zwar geistvolle aber doch recht gefünftelte Annahme einer Längenverkürzung bei der Bewegung, die sich prinzipiell durch feinerlei Messungen nachweisen lasse, war doch so unbefriedigend, daß die Physiker nach anderen Deutungen der Tatsache der sich immer gleichbleibenden Lichtgeschwindigkeit suchten.

Wie nun die Annahme, daß die Konstruktion eines Perpetuum mobile prinzipiell unmöglich sei, das Energiegesetz enthält, so tam Einstein auf die Vermutung, alle Versuche, den Einfluß der Erd­bewegung auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Aetherwellen festzustellen, seien nur deshalb fehlgeschlagen, weil ein solcher Ein­fluß gar nicht vorhanden sei, weil die Lichtgeschwindigkeit in der Tat eine von der Bewegung der Erde und überhaupt von jeder Bewegung vollständig unabhängige fonftante Größe sei. Eine ganz überraschende, aber im Grunde doch auch recht einfache Lösung des in Frage stehenden Problems, das die Physiker so lebhaft beschäf tigte. Sie enthält das Relativitätsprinzip, welches aussagt, daß die Erkenntnis einer absoluten Bewegung, einer Bewegung ohne Bezugnahme auf irgendeinen als ruhend anzusehenden Körper

mehr voneinander, als dem einzelnen lieb ist. Wir wissen, daß wir nachts zuweilen laut im Schlafe sprechen und dabei aus uns heraus­lassen, was wir nicht am Tage sagen wollen.

Wenn wir einmal am Tage aufstehen dürften, eine Stunde aus diesem Zimmer hinausgehen, in den Garten hinunter fönnten, es wäre in dieser Stunde nicht so schlimm. Wir könnten dieser seelischen Zerknitterung ausweichen, wir würden die Blicke lösen können aus diesem weißen Viered des Zimmers, in dem die weißen Betten so genau in Reihe gestellt sind wie die Zahnputzgläser auf der Wasch. toilette. Aber wir Dauerkranken liegen fest im Bett, monatelang

nebeneinander, und wir haben feine andere Möglichkeit, uns von folcher seelischen Belastung zu befreien, als uns gegenseitig mit ver­letzenden Worten zu erregen.

Wir wissen nicht warum, aber in diesen Minuten nach der Besuchsstunde zanken wir uns heftiger als je, und es würde zu offenem Streit tommen, wenn nicht endlich die Schwester den Nach mittagstaffee bringen, der Märter mit ablenkenden Worten durchs Zimmer gehen würde. Langsam erst werden wir wieder freundlicher gegeneinander, fühlen uns allmählich wieder als Leidensgenossen. Und im Grunde unseres Herzens warten wir schon wieder ungeduldig auf den nächsten Besuchstag.

Und wenn es wahr ist, daß zu allen Zeiten die Narren viel zahlreicher sind als die Weisen und immer dahin laufen, wo der größte Lärm gemacht wird, so hielten die Leute von geringem Wissen und Verstande( von diesen findet man viel unter den Armen sowohl ihnen und es war ein fürchterliches Getöse in der Stadt. Während­wie unter den Reichen) den Trublions Gefolgschaft und lärmten mit dessen saß die weise Jungfrau Minerva in ihrem Tempel und ver stopfte ihre Ohren mit Wachs von den Bienen des Hymettos und gab dadurch ihren treuen Anhängern, den Gelehrten, Philosophen und guten Gesetzgebern zu verstehen, daß es verlorene Mühe. sein würde, in einen gelehrten Disput und Geisteskampf mit den schreien­den Trublions einzutreten. Und viele im Lande und nicht die Geringsten erschracen über dies Unwesen und glaubten, daß die Narren auf dem Punkte standen, das ganze Staatswesen über den Haufen zu werfen und auf den Kopf zu stellen, was ein jämmerliches Abenteuer gewesen sein würde. Aber eines Tages ereignete es sich, daß die Trublions zerplatzten, weil sie sich zu sehr aufgeblasen hatten.

Künftliches Licht ist nichts für Tiere mit Winterschlaf. Die Ber maltung des Londoner Zoologischen Gartens, die als erste den Ver­fuch unternommen hat. durch ultraviolette Strahlen das Leben ge­wisser Tiergruppen zu verlängern, veröffentlicht jetzt einen Bericht, Bei Lieren, deren Winterschlaf fünstlich unterbrochen worden sei, hätten sich erhebliche Störungen bemerkbar gemacht, wodurch die Leitung des Londoner 300s sich entschlossen habe, fünftighin von Be­strahlungen mit fünftlichem Licht abzusehen.

prinzipiell unmöglich sei und daß daher alle barauf gerichteten Anatole France  : Die Trublions monach biefer Berjuch von einem Mißerfolg begleitet gewefen ist.

Bersuche fehlschlagen müssen.

Erkennt man dieses Prinzip oder diesen Grundsatz einmal an, so ist man auch zur Anerkennung aller sich aus ihm ergebenden logischen und mathematischen Folgerungen gezwungen, so seltsam sie auch auf den ersten Anblick anmuten. Dahin gehört zunächst die Relativität von Raum und Zeit, das heißt, daß weder räum. liche noch zeitliche Ausdehnungen, also weder die Länge eines Stabes noch die am Gange einer Uhr gemessene Dauer eines Borganges absolute Größen sind, sondern daß ihre Größe von dem Bewegungszustande des jeweiligen Beobachters

abhängt.

In dem seit ihrer ersten Aufstellung verflossenen Vierteljahr

Ein politisches Märchen über unsere Wahlsieger

Um jene Zeit tamen Leute in die Stadt, die ein großes Geschrei erhoben und die man Trublions nannte, weil fie einem Hauptmann dienten, der Trublion hieß. Diefer war von geringem Wissen und großer unerfahrenheit der Jugend. Sie hatten aber noch einen anderen Hauptmann, der hieß Tintinnabulus. Und wenn dieser sie bergauf 30g, 30g der andere fie bergab. Aber sie machten sich des wegen teine Sorge: denn sie waren so närrische Leute, daß sie nicht wußten, wo sie hingingen. Unter diesen großen Häuptlingen aber führten bei ihnen das Kommando eine Menge Boltsaufwiegler und Hezer, welche sagten, man müsse alle Fremden totschlagen oder auffreffen.

Eine automatische Filmfamera wurde in Japan   erfunden, die es ermöglicht, in einer einzigen Minute 20 000 Aufnahmen zu machen. Man fann also mit Hilfe dieses Apparates mühelos den Flug einer Granate vom Abfliegen aus dem Geschüz bis zum Krepieren aufnehmen.

Gewerkschaftsbewegung: Fr. Cptorn; Fenilleion Dr. John Schilowski: Colales:

Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; und Sonstiges rik Raritäbt: Anaetaen: Th Glode: fämtlich in Berlin  . Drud: Borwärts- Budbruderet und Berlagsanftalt Baul Singer u. Co.. Berlin   SW. 68, Sindenstraße& Sierzu 2 Beilagen.

Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin