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Der Baden" Kapitän verhaftet.

27 Zofe auf dem Hapag- Dampfer. Sieben Deutsche fot und schwer verlegt.

Rio de Janeiro , 27, Oktober.( Eigenbericht.)

Die Beschießung der Baden" durch die Batterie eines brasilianischen Forts hat nicht nur 20, sondern 27 Tote gefordert. Außerdem werden 25 Schwer- und etwa 30 Leichtverletzte gemeldet. Einer der Toten ist deutscher Staatsangehöriger. Es ist der Heizer Willi Müller. Alle anderen Opfer sind spanischer Nationalität.

Der Kapitän der Baden", Rollin, ist von den brasilianischen Behörden verhaftet worden, da ausschließlich er für den Zwischenfall verantwortlich sein soll. Es wird darauf verwiesen, daß die Batterie des betreffenden Forts ausdrücklich Warnungs­signale abgegeben habe, die Rollin jedoch nicht befolgt hatte. So sei es zu dem bedauerlichen Mißverständnis gekommen.

Hamburg , 27. Oktober. ( Eigenbericht.)

Die Hamburg- Amerika- Linie teilt mit, daß sich unter den Schwerverletzten der Baden" sechs Reichsdeutsche befinden. Davon sind drei Passagiere und drei Angehörige der Besatzung. Auch unter den Leichtverletzten befinden sich mehrere Reichsdeutsche.

Hinsichtlich der Vorwürfe gegen den Kapitän der ,, Baden" ver weist die Hamburg - Amerita- Linie darauf, daß Rollin ein alter erfahrener Schiffsführer sei, der seit vielen Jahren die südamerikanische Route befahre und alle internationalen Regeln und Vorschriften durchaus beherrsche.

Die deutsche Gesandtschaft in Rio de Janeiro hat sofort nach Bekanntwerden der Beschießung des Hapag- Dampfers Baben eine Untersuchung eingeleitet und zu diesem Zwecke eine deutsche Kommission an Bord des Dampfers geschickt. Zugleich hat sie sich mit den zuständigen brasilianischen Stellen in Berbindung gefeßt. Die brasilianischen Behörden haben ohne weiteres zugesichert, alles zur Aufklärung des Falles notwendige einzuleiten und schuldige Personen zur Rechenschaft zu ziehen. De Gesandtschaft ist angewiesen worden, auf Grund des festzustellenden Sachverhalts an= gemessene Genugtuung und vollen Schadenersatz zu fordern.

Feiertage der Metallarbeiter.

Der Lohnausfall im Dezember.

Ein Betriebsleiter in der Metallindustrie schreibt uns: ,, Ein Umstand, der mindestens gegen sofortige Lohnkürzung spricht und den merkwürdigerweise weder Schiedsrichter noch Industrielle noch Gewerkschaftsführer würdigten, sei hier erwähnt. Nämlich:

Der kommende Dezember bringt für die Metallarbeiter durch die eigentümliche Folge der Weihnachtstage, Silvester mit Neujahr einen Verlust von mindestens 10 Arbeitstagen.

In dem Monat der größten Ausgaben, in dem noch in einigen anderen Berufen eine besondere Gratifikation ausgezahlt wird, verliert der Metallarbeiter bis zu 40 Proz. seines Berdienstes. Und den färglichen Rest will man noch um 8 Proz. fürzen!

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Wenn man das arbeitende Volk nicht zur Berzweiflung treiben will, dann vertage man wenigstens die Lohnkürzung oder ist im Herzen des deutschen Unternehmers jeder Funke von Menschlichkeit gestorben?"

Eine Lohnfkürzung um 8 Proz. obendrein fehlte da gerade noch, um die Feststimmung" in unauslöschlichen Haß zu verwandeln gegen ein System, das den ehemaligen Wochenlöhner zum Tage löhner und Stundenlöhner machte, um ihn an den christ= lichen Feiertagen und insbesondere zum Fest der Liebe leer ausgehen zu lassen und ihm samt Frau und Kindern Stockprügel auf den Magen zu versetzen.

Die Herren, die in den Arbeiter nur noch einen Faktor ihrer Gestehungskosten erblicken, der ihnen außerdem soziale Last en verursacht, sie dürften nicht ganz übersehen, daß ,, die Hände" denken und empfinden.

Nach dem Streik werden die Soldschreiber des Unternehmer­tums den Arbeitern vorrechnen, welche Lohnsummen durch den Streit verlorengingen. Sie wollen dann nicht vergessen, daß die Unter­nehmer es waren, die der Berliner Metallarbeiterschaft diesen Streit aufgezmungen haben. Der Handel, der schon jetzt in seinen Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft, ganz abgesehen von der riefigen Arbeitslosigkeit, start enttäuscht ist, wird sich bei den ,, Kapitänen der Wirtschaft" für ihre Art der Ankurbelung bedanken müffen, die die Kauftraft vollends lahmlegt.

Die Feier der Bauhütten.

Glänzender Verlauf in der Bolfsbühne.

Der Verband Sozialer Baubetriebe hielt gestern zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Bauhüttenbewegung eine festliche Veranstaltung in der Boltsbühne ab, zu der die Reichs­regierung, die Länderregierungen und die gemeinwirtschaftlichen Organisationen zahlreiche Vertreter entfandt hatten.

Nazis verprügeln Pfarrer

Hakenkreuzler als Bilderstürmer und Pfaffenfreffer

In einer Münchener Bersammlung der Nationalsozialisten fam es zu einem zwischenfall, der für den neuesten Kurs der Haken freuzler bezeichnend ist. Es sollte der befannte Hetzer Streicher sprechen, der eben eine Gefängnisstrafe wegen Aufreizung absolviert hat. Streicher begann damit, daß er der Versammlung einen im Ornat anwesenden tatholischen Pfarrer denunzierte. Die Folge war, daß die SA. - Leute über diesen Pfarrer herfielen, um ihn zu verprügeln.

Dem anwesenden Hitler, der sich seit dem Wahlausfall be­müht, seine Bartei regierungsfähig zu machen, war dieser Zwischenfall furchtbar unangenehm. Trotzdem hatten er und sein Adlatus Effer die größte Mühe, ihre aufgeregten Söldlinge zu be= ruhigen, die durchaus an dem Pfarrer ihr Mütchen fühlen wollten. Schließlich drohte Hitler die Bersammlung zu verlassen. Er leiſtete sich auch den bezeichnenden Say: Kein Nationalsozialist dürfe sich on einem Kleid vergreifen, das vielen Deutschen ohne Berüd. sichtigung der jeweiligen Träger dieses Kleides" als Ehrenkleid gelte. Schließlich wurde der bedrohte Pfarrer an den Vorstandstisch gebracht und die Versammlung konnte, nachdem Hitler sich noch über die Disziplinlosigkeit feiner Mannen ereifert hatte, ihren Fortgang nehmen.

Die Nazibewegung, die ja ein großes Teil ihres geistigen Rüst­zeugs aus dem Mittelalter bezieht( 3insverbot, Stände Einteilung!) hat glücklich auch den furor protestanticus aus der Reformationszeit neu belebt( der nicht das mindeste zu schaffen hat mit moderner Freigeistigkeit und Aufklärung, sondern sich in eine: müsten Beschimpfung des Katholizismus und seiner Einrichtungen erschöpft). Bezeichnend hierfür ist ein Flugblatt der Hakenkreuz­ferischen Organisation Blücher ", deren Führer Privatdozent Ruge cinmal das schöne Wort geprägt hat: Jeder Blücher - Bündler müßte abends vor dem Schlafengehen beten, daß ihm Gott die Kraft ver­leihe, einen Juden umzubringen. Das jetzige, in ähnlichem Stil hezende Flugblatt richtet sich nicht so sehr gegen die Juden als gegen die Katholiken. Nachdem es ausgesprochen hat, daß heutzutage jeder Deutsche das Recht hat, zu stehlen, ohne sich ertappen zu lassen", wendet es sich also gegen die Regierung Brüning:

Ein verpfaffter Kanzler, der sich der Zentrumspartei und damit deren römisch- fatanischen Abkömmlingen, welche schon Luther als Erzfeinde Christi bezeichnete, mit Leib und Seele verschrieben, taugt nicht als Führer des deutschen Bolkes. Er weiß, wie es in Rom zugeht; wie dort mit den Peterspfennigen der verblödeten Gläubigen des halben Erdkreises geschwelgt wird. Er weiß, daß Pius IX. 66 Millionen Lire der Kirche, Kardinalstaatssekretär Antonelle zwei Jahre vorher 110 Millionen Lire seinen Verwandten hinterließ, und daß man dessen Bastarde gütlich abfinden mußte. Er weiß auch, daß Leo XIII . beim römischen Banttrach 30 Millionen und durch Einbruch 13 Millionen Lire einbüßte. Er tennt diese pfäffische Höllenwirt­schaft und Schwelgerei in Goldmillionen genau! Aber bald werden nicht nur die Lebensmittelgeschäfte und Baren häuser, sondern auch die katholischen ( heiligen) Kirchen von dem hungernden und wütenden Bolte gestürmt werden. Es wird allen für das Seelenheil völlig wertlosen goldenen Flitter megnehmen, einschmelzen, prägen und sich dafür Brot und Kleidung taufen! Milliardenwerte steden in diesen toten Stein firchen, Domen, Stiften und Klöstern! Heraus damit Holt's euch, ihr hungrigen Böller und fürchtet teine Strafe des Himmels! Schlagt die elenden Dolfsbetrügerischen Pfaffen, die euch daran hindern wollen, nieder! usw. usw.

Das ist fast getreu die Sprache der Bilder stürmer aus dem 16. Jahrundert. Die Religionsfriege mit ihrer Krönung durch den Dreißigjährigen Krieg fönnen wieder angehen, da unser Bedarf an Kriegen offenbar noch nicht gedeckt ist. Für die innere Entwicklung des Hakenkreuzlertums jedenfalls ein lehrreicher Beitrag.

Franzens Niederlage.

Demonstration in Braunschweig gegen Willkürherrschaft.

Die Stadt Braunschweig stand am Sonntag im Zeichen des Protestes gegen das Willkürregiment des Naziministers Franzen. maltige Demonstrationsversammlung veranstaltet, in der Abgeord Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold hatte eine ge­neter Kuttner- Berlin , die vom Minister, Franzen unterdrückte

Wahrheit über den Fall Franzen bekanntgab. Gleich zu Beginn der Rede erregte es großes Aufsehen, als Kuttner mitteilte, daß Franzens Kollege, der braunschweigische Ministerpräsident Küchen­thal, persönlich nach Berlin gefahren ist und durch den braunschweigischen Gesandten Boden

räumen.

beim preußischen Justizministerium hat bitten lassen, die für Herrn Franzen fo peinliche Angelegenheit aus der Welt zu Hierbei habe sich der braunschweigische Gesandte auf den Standpunkt gestellt: Franzen habe, als er auf der Polizeiwache den Guth fälschlich als Abgeordneten Lohse legitimierte, doch nicht wissen können, daß Guth einer strafbaren Handlung bezichtigt fei!( Offenbar meinte Herr Franzen, daß Guth in der Polizei cine Anstandsvisite machen wollte.) Unter stürmischer Heiterkeit der Bersammlung stellte Kuttner fest: In Braunschweig gebärde sich Herr Franzen als der brüllende Löwe, in Preußen aber ver­wandelt sich der Löwe in ein zahmes Katerchen, das Sammetpfötchen gibt! Der Referent wies weiter nach, daß Minister Franzen, gegen den sogar sein Parteifreund Guth zeugt, in seiner Darstellung des Falles

wiffenilich die unwahrheit gesagt

habe. Seine Verbote, den wahren Sachverhalt in Braunschweig bekanntzugeben, fennzeichnen sich als Mißbrauch der Amis. gewalt für persönliche Zwede. Wenn Herr Franzen den Mut habe, wegen dieser Vorwürfe zu klagen, so wolle der Redner selber entgegen den feigen Nazimethoden die Aufhebung seiner Immunität beantragen, um vor Gericht den Wahrheitsbeweis zu erbringen.

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In Anschluß an die mit stürmischem Beifall aufgenommene Rede fam es zu einer spontanen Demonstration in die innere Stadt Ueber 1000 Männer und Frauen beteiligten sich an dieser eindrucksvollen Demonstration, die in ihrer Form an die Wahlrechtskundgebungen der Vorkriegszeit erinnerten. Um der Polizei keinen Anlaß zum Einschreiten zu geben, wurden nur die Bürgersteige benutzt. Truzige Frei- Heil- Rufe tönten aus den un­übersehbaren Zügen, als die Wohnung des Minister se Franzen passiert wurde. Trotz Sprengungsversuche der Polizei, unter der sich zwei Nazioffiziere diensteifrig hervortaten, formie die muchtige Demonstration geschlossen und diszipliniert zu Ende geführt werden. Sie hat in den Kreisen der Bevölkerung den besten Eindruck hinterlassen, beim reaktionären Bürgertum jedoch Wutgeheul ausgelöst.

Vor neuen Verhandlungen

Verhandlungstermin noch unbestimmt

Bis heute mitfag war dem Metallarbeiter- Berband noch feine Einladung zu neuen Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium zugegangen. Es steht überhaupt noch nicht genau feft, ob sich heute noch die Parteien am Verhandlungstisch zusammenfinden werden. Sollte es heute noch zu Verhandlungen kommen, dann ist mit ihrer Aufnahme erst in den späten Nachmittagsstunden zu rechnen.

Die Berliner Metallindustriellen sind heute wieder um eine Hoffnung ärmer geworden. Sie hatten darauf spekuliert, daß heute zu Beginn der neuen Woche eine große Zahl der Streifenden, besonders der Unorganisierten, aus der Streitfront ausbrechen und in die Betriebe strömen würde. Bei den Berhandlungen im Reichsarbeitsministerium wäre eine solche Wendung im Streif ein netter Aktivposten für die Berliner Metallindustriellen gewesen. Der Traum der Unternehmer ist nicht in Erfüllung gegangen, die Front der Streifenden steht heute noch genau so fest, wie am ersten Streit­tage. Ohne daß die Streitposten vor den Betrieben verstärkt wurden,

Vorstandstage.

Nach einer Begrüßung der Anwesenden durch das Borstands mitglied des Baugewerksbundes Bernhard entroute August Ellinger in padender Darstellung die Kämpfe der gemein­wirtschaftlichen Bauhüttenbewegung in den letzten zehn Jahren, die trotz aller Anfeindungen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten bisher schon so greifbare Erfolge gezeitigt haben. Umrahmt von einem buntfarbigen Bühnenbild feierten Sänger und Rezitatoren die Arbeit des Bauhandwerks, seine aufbauende Schaffensfreude und die Soli darität der Werftätigen. Die unter Ewald Suhrs Leitung ge= brachten fünstlerischen Darbietungen hinterließen in dem überfüllten Hause allgemein tiefen Eindruck.

Nach der künstlerischen Feier beginnt heute mit der Eröffnung des 7. Bauhüttentages die ernste Arbeit. Der Bauhüttentog findet im Plenarsaal des Reichswirtschaftsrates statt.

Massenbesuch beim Sturmvogel.

Sonntag früh: Dunst liegt über dem Flughafen. Troßdem haben sich hier etwa 1000 Jungbuchdruder eingefunden, um die Anlagen und Maschinen des Sturmvogels" zu besichtigen. Eine große Flugzeughalle und 9 betriebsfähige Flugzeuge sind der Erfolg des zähen Kampfes, den der Sturmvogel" gegen den Deutschen Luftfahrerverband zu führen hat. Der Sturmvogel" hat gezeigt, daß es möglich ist, den Flugsport auch der werftätigen Bevölkerung näherzubringen.

Achtung, Knorrbremse! Morgen, Dienstag, mittags 12 Uhr, Bujammenkunft der freigewerkschaftlichen Funktionäre bei Roẞti, Gürtelstraße 28. Betriebsversammlung um 14 Uhr bei Schonert, Kynaststraße.

Das Fest der silbernen Hochzeit begeht heute das Ehepaar K. Rabenstein in Berlin- Biesdorf- Sud, Heeseftraße 77. Die Jubilare, alte und treue ,, Vorwärts"-Freunde, begehen das Fest in voller Frische. Unsere besten Glückwünsche!

hat sich fein Streifender gefunden, der aus den Reihen der Streifen. den desertiert ist.

Selbst in den Betrieben des Siemenstonzerns, auf die die Unternehmer ihre größte Hoffnung gesetzt hatten, hat sich die Streiflage nicht geändert. Lediglich bei der Knorr­bremse in Lichtenberg , dieser ehemals tommunistischen Hochburg, die jetzt von Faschisten start durchsetzt ist, haben sich heute früh 40,, vaterländische" Streifbrecher der Betriebsleitung zur Verfügung gestellt, darunter auch das gelbe Arbeiterratsmitglied Kalfowiti. Diesen 40 Unternehmerlieblingen sind in den ersten Vomittagsstunden noch weitere 20 gefolgt.

Die übrigen drei vaterländischen Arbeiterratsmitglieder sowie die übergroße Mehrheit der anderen Anhänger der wirtschaftsfried­lichen vaterländischen Arbeiterbewegung haben es abgelehnt, ihren streifenden Arbeitskollegen in den Rücken zu fallen. Bei den gelben Streifbrechern handelt es sich meist um Maschinenarbeiter, die ohne die Hilfe der streikenden Facharbeiter, Werkzeugmacher und Einrichter, feine produttive Arbeit zu leisten vermögen. Wie bedeutungslos die Zahl der gelben Streik. brecher für den Gesamtbetrieb der Knorrbremse ist, zeigt schon die Doch die Katz, die Katz ist gereitet! Tatsache, daß bei Ausbruch des Streiks rund 1750 Arbeiter in diesem Wert beschäftigt waren, die auch entsprechend der Aufforderung der Gewerkschaften den Betrieb verlassen hatten. Die Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium werden also durch diesen Erfolg" sehr zum Leidwesen der Berliner Metall­industriellen nicht beeinflußt werden.

Sein Trost

Deutsche Bergwerkszeitung Schlagwetterkatastrophe! Über 100 Tote

Auf die Dividenden dürfte das Unglück jedoch keinen Einfluß haben'

Heinrich Heine

Mehrarbeitszeitabkommen gekündigt. 3m Kali und im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Halle, a. S., 27. Oktober. ( Eigenbericht.) Eine von über 500 Teilnehmern besuchte Konferenz der Ge­werkschaftsfunktionäre beschloß am Sonntag nach einem Referat von Schmidt- Bochum einmütig, das Mehrarbeitszeitabkommen für den Kaltbergbau und den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau zu m 30. November zu tündigen, damit ab 1. Januar im mittel deutschen Bergbau wieder die tarifliche Arbeitszeit gilt. Diese ist im Ralibergbau für die unterirdisch Beschäftigten auf 7% Stunden einschließlich einer halbstündigen Pause, für die Tagesarbeiter auf 8 Stunden ohne Pause festgesetzt.

Jm Brauntohlenbergbau würde bei Wegfall des Mehrarbeitszeitabkommens im Untertagebau die Arbeitszeit 8 Stunden einscht. einer halb stündigen Pause und über Tage die reine Arbeitszeit 8 Stunden betragen. Die Beseitigung der Mehrarbeit bedeutet also eine Arbeitszeit­pertürzung um eine halbe bzw. eine Stunde