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LEIN

DORE IDJUNGEL

Copyright 1930 by ,, Der Bücherkreis G. m. b. H.", Berlin   SW 61. ( 18. Fortsetzung.)

,, Was kann der Büffel, der in der Herde geboren ist, vom Djungel wissen? Oder, was weiß der wilde Büffel von der Arbeit in den Reisfeldern? Ich bin sehr weit von hier, jenseits des Meeres, in Indien   geboren. Ich war noch sehr klein, als wir nach Colombo   in den Laden zogen, den mein Bater sich eingerichtet hatte. Er hatte keine Angst, sein Dorf zu verlassen und über das Meer zu fahren und er trug audy fein Berlangen, dorthin zurückzukehren. Er war ein reicher Mann. Dhé! Was ist dieses Colombo   für eine Stadt. Bir wohnten in einem großen Gebäude und rund um uns waren Häuser auf Häuser und Menschen auf Menschen; fein Djungel oder Schlangen oder wilde Tiere; nicht einmal ein Reis­feld oder eine Kokospalme. Ueberall sind Straßen, und auf den röten Dämmen kommen und gehen Menschen, die man nicht einmal von Ansehen tennt, und Ochsenfarren und Wagen und Ritschas, hunderte und hunderte. Und es gibt dort große Häuser, so hoch wie der Berg in Beragama; die sind immer voll von weißen Mahat­mayas und ihren Frauen, die von Schiffen kommen und auf Schiffe gehen. Wie häufig habe ich als Knabe davorgestanden und zu­gesehen, wie sie immer lachen und rufen und tanzen, Männer und Frauen zusammen. Und schön sind die Frauen, schön wie Lotos­blumen, wie es un Sprichwort heißt, schön und schamlos."

Ist es wahr, daß die Frauen der weißen Mahatmayas scham Ios sind?" unterbrach ihn Bunchi Menika.

,, Jedermann in Colombo   jagt, daß sie schamlos sind, schön, toll und schamlos. Sie haben Augen wie Kazenaugen. Das Sprid mort sagt: Wenn die Augen einer Frau wie die Augen einer Kayze find, tommt Unheil über den Mann, der hereinschaut." Die Frauen der englischen Mahatmaŋas haben ganz helles Haar, von der Farbe der jungen Kokosblüte. Ja, sie sind toll Abends machen Männer, die ganz hoch unter dem Dache sizen, merkwürdige Musik; jeder Mahatmaya nimmt dann eine Frau in seine Arme, sieht ihr in die Augen und dreht sich ganz schnell mit ihr im Kreise herum." Aina, Alina, ist das wahr, was ihr da erzählt?"

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,, Warum sollte ich euch Lügen erzählen. Habe ich nicht zwanzig

VON

L.S.WOOLF

ohne einen Cent aus Colombo   fort und jetzt bin ich reich. Es ist ja dumm, hungrig hockenzubleiben, wo man geboren ist, wenn man im Nachbardorfe Schäße holen fann. Aber jetzt will ich gehen." Babun begleitete seinen Besucher bis zu dem Törchen im Sofzaune und verabschiedete sich von ihm mit den üblichen Worten: ,, Gut so, gehe jetzt und komme wieder."

Fernando war von seinem Besuche sehr befriedigt. Er gíaubte, Babun durchschaut zu haben und erwartete bei ihm teine Schwierig feiten; wie fonnte das bei diesem einfältigen und stillen Menschen anders sein. Es war auch flar, daß seine Person und sein Reich­tum auf beide, den Mann und die Frau, Eindruck gemacht hatten. Trotzdem wurde er nicht unvorsichtig; er beschloß, seinen Antrag durch seinen kleinen Diener machen zu lassen, auf den er sich ver­laffen konnte.

Der Junge wurde sorgfältig instruiert. Er sollte wie aus eigenem Antriebe an Bunchi Menita herantreten. Sein Herr sei ein reicher Mann und ein großer Freund von Frauen. Er habe Herr es auch nicht gerade heraus gesagt habe, so sei er doch sicher, auch schon davon gesprochen, daß sie sehr schön sei, und wenn der daß er großes Berlangen nach ihr trage. Wenn sie einverstanden set, so wolle er seinem Herrn sagen, daß sie ihn in der nächsten Nacht, in der Babun auf der Chena zu wachen habe, besuchen oder ihn in ihrem Hause empfangen werde. Sie würde dadurch ihrem Manne und sich selbst große Vorteile bringen, denn sein Herr fei sehr gut und freigebig.

Der Versuch mißlang völlig. Punchi Menifa hörte sich an, was der Junge zu sagen hatte und gab ihm eine fräftige Ohrfeige, die ihn heulend zu seinem Herrn zurüdjagte. Sie war sehr böse

Das neile Buch The

Abenteuerliteratur

Sahre in Colombo   gelebt? Es ist eine große Stadt. Morgens ging Halsen Futter, jener Junge aus 1162., über den an

ich oft auf den Steindain, der in das Meer hineingebaut ist; da­hinter liegt der Hafen mit den Schiffen, ein jedes so groß- wie ein Dorf. Fortwährend tommen die weißen Mahatmayas in den großen Schiffen: woher fie fommen und wohin sie gehen, niemand weiß es. Sie sind alle sehr reich und bezahlen ohne weiteres fünf Schilling für etwas, das einen Schilling wert ist. Niemals fizen fie still; fie gehen ganz schnell hierhin und dann dorthin und tun doch nichts. Biele Leute haben Angst vor ihnen, denn manchmal werden sie plöglich sehr böse; dann wird ihr Gesicht rot und sie schlagen den ersten besten mit der geballten Faust."

Fernando schwieg. Er war ganz aufgeregt geworden, als seine Jugendjahre in Colombo   wieder lebendig wurden. Für den Augen­blick hatte er seine Umgebung vergessen. Plöglich sah er wieder, wo er war: in einem kleinen Dorfe ,, fern von der Welt. Er sah den unwissenden, unbeholfenen Dörfler, der ihm zuhörie und hinter ihm die Frau, um derentwillen er zu der Hütte gekommen war und an die er nicht mehr gedacht hatte. Eine Zeitlang wagte Babun das Schweigen nicht zu unterbrechen, dann fragte er mißtrauisch: " Aiya, wenn Colombo   euer Dorf ist, wie kommt es, daß ihr jetzt in Kamburupitiya lebt?"

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Fernando lachte. Was redest du da von Dorf," sagte er. Immer fragen die Leute hier, von welchem Dorfe kommt er her, und dann heißt es, er ist von Beddegama oder Bogama oder Medagama oder irgendeinem Gama. Wer auf einem Dorfe febt, der sagt, wie du es ja eben getan hast. Wie fönnte ich mein Gama verlassen?" Aber habe ich dir nicht erzählt, daß ich in kein Dorf gehöre? Das Dorf, von dem mein Vater tam, liegt jenseits des Meeres; ich habe es nie gesehen und den Namen vergessen. Ich wuchs in Colombo   auf und das ist eine Stadt, fein Dorf. Aiyoh! Und was für eine Stadt! Wie herrlich! Für Meilen die Häuser und der Lärm und der Geruch des Basars, und überall

dieser Stelle schon einiges Notwendige gesagt wurde, schildert in ( Verlag Drell Füßli, Zürich  - Leipzig  ) ein weiteres Stück feines seinem neuen Band Halsey durchzieht Westindien   Globetrotterdaseins: Er wird tadellos eingekleidet, in St. Thomas  lebt er in der besten Gesellschaftstreifen und hat nun all die Abenteuer, die ein Junge aus wohlhabender Familie auf einer Reise in ein fremdes Land erlebt. Er ist ein aufgewedter ameri­tanischer Junge, am Anfang feiner Welt steht Amerita mit seinen erfolgreichen Geschäftsleuten und Helden wie Lindbergh, dann fommt eine Weile gar nichts, und am Ende wird von oben herab festgestellt, daß auch die Schwarzen so etwas wie Menschen sind. Man Man hat natürlich nichts gegen den kleinen Halsey, der bestimmt ein netter Bengel ist, bloß gegen die Leute, die ihn dieses Buch schreiben ließen und es veröffentlichten, denn ihre Meinung ist Halsey Fullers Meinung...

Joseph Delmonts 20 Jahre Großtier- Fang" ist ein Buch über Abenteuer und Fahrten nach allen Erdteilen ( Schlieffen- Verlag, Berlin  ). Delmont nennt sich selbst eine Aben­teurernatur und legt umständlich dar, warum und wieso er eine ist, er ist sehr eingenommen von sich seber und die ganzen Aben­

über die Schlechtigteit dieses Stadtjungen" unb ahnte nicht, daß er von seinem Herrn geschickt worden war.

Fernando prügelte den Jungen und ging eines Abends, als er Babun auf der Chena wußte, selbst zu der Hütte Punchi Menifas. Weib," sagte er, du hast meinen Jungen geschlagen. Was soll das heißen?"

Er ist hierhergekommen und hat schlimme Reden geführt, Aina."

Er, schlimme Reden geführt? Ein achtjähriges Kind." Ja, ja! Er ist hierhergekommen und hat schlimme Reden ge­führt und gelogen."

Gelogen? Was hat er gesagt? Hat er dir gesagt, daß du schön bist und daß alle Männer hinter dir her sind?"

,, Aiya, Aina! Sprecht nicht so. Schamlos hat er geredet. Ich kann nicht wiederholen, was er gesagt hat."

,, Unsinn. Du hast den Jungen geschlagen, und ich will wissen warum oder ich muß zum Aeltesten gehen."

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Aina, warum zwingt ihr mich, diese Schamlosigkeiten zu er

zählen?"

Unsinn. Du bist doch kein Kind. Was kann an Worten schamlos sein?"

,, Der Junge tam mit schamlosen Reden zu mir und sagte, ihr hättet Verlangen nach einem Weibe. Er forderte mich auf, heim­lich des Nachts zu euch zu gehen, wenn mein Mann auf der Chena ist."

Ferrnando sah Bunchi Menita scharf an. Er lächelte, als sie die Augen niederschlug.

,, Nun, und wenn der Junge nicht gelogen hätte? Wenn er von seinem Herrn geschickt gewesen wäre?" ,, Still, Aiya, sprecht nicht so."

,, Warum? Bin ich so widerwärtig, daß das Weib des Dörflers Babun sich vor mir efelt?"

,, Das ist es nicht."

,, Was ist es dann? Die Frauen in Colombo   und Kamburu­pitina haben mich nicht widerwärtig gefunden. Oder hast du Angst?"

Ja, Aiya, ich habe Angst."

,, Angst, vor was? Was fann Schlimmes geschehen? Niemani braucht etwas zu erfahren. Und was fann Babun machen? Er ist dumm. Er schuldet mir Geld. Was kann er machen?"

" Ich habe Angst. Es ist schwer für mich, euch das zu er­flären, denn ich sehe, ihr werdet böse. Ich bin arm und unwissend, aber ich bin nicht das, wafür ihr mich haltet. Ich bin gern zu meinem Mann gekommen, sogar gegen den Willen meines Vaters. Er war der Vater meines Kindes, Aiya, laßt mich sein Haus be­sorgen und seinen Reis fochen wie bisher."( Fortsetzung folgt.)

teuer mit erotischen Tieren scheinen eigentlich mur erzählt zu werden, um das immer wieder zu belegen. Als Großtier- Fänger hat er bestimmt eine Menge interessanter Abenteuer gehabt, aber er ver­steht nicht, davon zu erzählen. Er will uns mit der Psyche der Tiere vertraut machen und ist überzeugt, uns das Rätsel des Tieres gelöst zu haben. Wir geben zu, daß wir immer noch vor einem Rätsel stehen... S. Pepper.

Herr Fünf

Alice Berends Kunst, den Alltag mit stillem Humor zu durchleuchten, daß über allen Dingen und Menschen ein leises Lächeln zu liegen scheint, eint sich in ihrem neuen Roman Herr Fünf"( 5. Fischer, Berlin  ) mit hauchzarter, fast unirdischer Romantik. Herr Fünf", der Geiger Schröd, hat tindlich- tiefe, rätseivolle Augen, das ist eigentlich alles. Aber mit diesem wunder­baren Blau, mit dieser widerstandslosen Güte entwaffnet er schwarze Jazzmusiker und brummige Wachtmeister, greife Pfandleiher, groß­sprecherische Chefs und prozige Fabrikanten, troßt er zufällen und jeder Schicksalstücke, gewinnt er alte Frauen, schüchterne und hoch­gemute Mädchenherzen und wird, wer weiß, dereinst ein berühmter Komponist. Herzensreinheit im Trubel der Automobile, leibhaftiger Eichendorff, indes Brennscheren flappern und Sagophone schmettern, ein verklingender Sehnsuchtsruf nach Stille und Unberührtheit denkt euch diese Motive zu mitten im Lärm des Heute Menschen und Situationen verdichtet, und ihr habt vor euch Herrn Fünf und den heiter- wehmütigen, lächelnd- abseitigen Roman seines Dr. Alfred Kleinberg. Wanderns und Träumens.

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WAS DER TAG BRINGT

Druck mit Wasserfarben

In der graphischen Fachpresse wird über ein in Amerika   ent­wickeltes Druckverfahren berichtet, den Druck mit Wasserfarben, über der Staub und die Menschen. Es ist ja eine Narrheit, hier zu leben, wurden, die man später aber wieder aufgab. Während die heute den vor dem Kriege auch schon in Deutschland   Versuche angestellt ich doch noch eines Tages wieder nach Colombo   und wohne, wie gebräuchlichen Druckverfahren mit Fettverbindungen hergestellte einem entlegenen Teil von Nordamerika   zu erfahren als über eine

wie ein Saniaffi oben auf einem nackten Felsen. Bielleicht komme

mein Vater, in einem großen Hause. Mein Vater war reich, aber er spielte; das Geld blieb nicht im Hause. Und ich gab viel Geld er spielte; das Geld blieb nicht im Hause. Und ich gab viel Geld für Frauen aus. Da war ein Tanzmädchen aus Indien  ; ihre Augen hatten mich toll gemacht, und sie fraß mich auf. Da hieß es immer Rupien und Armringe und Fußringe und Seide. Einimal war mein Bater sehr böse, weil alles im Spiel und für Schmuck draufgegangen war. Er hatte kein Geld, um Ware für den Laden zu kaufen, und, was ja schlimmer war, tein Geld zum Spielen. Mich aber hatte das Mädchen aufgezogen, weil ich mit leeren Händen zu ihr ge­kommen war, und hatte gedroht, mich lächerlich zu machen, wenn ich sie noch einmal ohne Geschenke besuche. Als ich nun meinen Bater um Geld bat, jagte er mich unter Flüchen fort. Da ging ich in den Laden, nahm von den Waren, verfaufte sie und warf sem Mädchen zwei Hände voll Silber vor die Füße. Mein Vater perfluchte mich und jagte mich mit Schlägen auf die Straße; er drohte sogar, er würde mich der Polizei übergeben, wenn ich zurückkehrte. Ich ging sehr bekümmert fort, wegen des Mädchens. Außerdem war ich traurig, daß ich ihr beide Hände voll Silber gegeben und nicht eine für mich behalten hatte. So stand ich an einer Straßenecke und überlegte, ob es nicht besser wäre, mich auf zuhängen, ehe ich verhungerte. In diesem Augenblick ging ein Mohr aus Kalutara, Cassim mit Namen, vorbei, den ich oft im Laden meines Baters gesehen hatte. Er lachte, als er mich jah, und sagte: Aha, ich sehe, die Füße des Mädchens sind mit dem Gelde des Alten und mit dem Leben des Jungen davongetanzt" Da liefen die Tränen über mein Geficht und ich erzählte ihm alles. Er sagte: Komm mit mir nach Kalutara. Du kannst in meinem Laden verkaufen." So tam ich nach Kalutara und blieb zwei Jahre bei ihm als sein Verkäufer. Später schickte er mich als feinen Verkäufer nach Kampurupitiya, und da lebe ich nun und habe mein eigenes Geschäft."

Fernando schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: Du siehst, ich habe kein Dorf. Ich bin immer unter fremden Menschen, aber Unglück hat mich darum nicht befallen. Ich ging

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Farben verwenden, werden die Farben des neuen Verfahrens nur mit Waffer, Clyzerin( das ja teine Feite enthält!), Reiskleister u. a. angerührt. Die Drucke sollen den besten Farbdrucken nach den bis­herigen Verfahren nicht nachstehen. Besonders wichtig ist, daß man auch Deckfarben verwenden kann, wie sie bisherige Druckverfahren nicht zuließen und daß die Anwendung des neuen Verfahrens ein­facher sein soll als der bisherige Farbendruck. Erdöl   in Deutschland  

Immer von neuem tauchen Meldungen über die Möglichkeit auf, auf deutschem Boden eine Erdölindustrie von internationaler Bedeutung zu schaffen. In diesen Tagen wird die Europareise des amerikanischen   Delmagnaten H. F. Sinclair mit solchen Plänen in Zusammenhang gebracht.

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Tatsächlich wird in der Provinz Hannover   und nahe­liegenden Gebieten seit Jahrzehnten Erdöl   gefördert; in den Nach friegsjahren wurde die Förderung start gesteigert und erreichte 1929 etwa 100 000 Tonnen gegenüber einem Gesamtbedarf von jährlich 1,3 Millionen Tonnen. Die Einfuhr von Rohöl, Benzin, Schmieröl usw. foftete im vergangenen Jahr fajt 370 Millionen Mart. Es wäre also für die Handelsbilanz sehr erfreulich, wenn es wirklich gelingen sollte, durch stärkere Produktion die Einfuhr zu senken.

Tiefbohrungen fostspielig sind. Fehlbohrungen auf den Rat von Wünschelrutengängern haben in den letzten Jahren einige Millionen Mart vergeudet. Mit Recht verlangt der Verfasser von den deut­Deffentlichkeit besser zu unterrichten. Es ist leichter, in Deutschland  schen Erdölunternehmungen, über ihre Bohrungsergebnisse die über einer beliebigen Erdölbohrung in deutsche   Bohrung." Der Verfasser würde ernstgemeinte ausländische grüßen, da sie deutschen   Arbeitern Beschäftigung und der deutschen  Kapitalanlagen zweds gesteigerter Bohr- und Fördertätigkeit be­Erdöl- Handelsbilanz eine Besserung verschaffen könnte. A. Franke. Hei lewet noch!

Auf einem Kleinbahnhof in der sogenannten mecklenburgischen Schweiz   findet man folgendes Inventarienverzeichnis: 3 Tische, Holz. 5 Bänke, Holz, 1 Waage, Dezimal, 16 Gerichte, Eisen, 7 Gewichte, Messing, usw. Ein Reisender hatte das Verzeichnis vervollständigt und schrieb: 1 Schimmel, Amts. Ein kriegerischer Zaun

Andere Länder, andere Sitten! In der persischen Stadt Täbris  hat sich der Regierungsvertreter um seine Billa   einen Zaun bauen lassen, in dem sich statt einfacher Holzstateten die Gewehre befinden, die der Gouverneur von den räuberischen Kurden erbeutet hat, oder richtiger, die seine Soldaten für ihn erbeutet haben. Augenzeugen befunden, daß der Zaun der dortigen Bevölkerung nicht wenig Respekt einflößt wenn der Gouverneur gerade um die Wege ist! Rundtunk überall

Eine intereffante Neuerung bringt die Kraftverkehr Freistaat Sachsen A.-G. Sie hat zwei Groß- Autobusse für Ueberlandverkehr mit Rundfuntanlage ausgerüstet, um den Fahrgästen während der zumeist recht langen Dauer der Fahrten eine Unterhaltung zu bieten.. Die Anlage ist folgendermaßen gebaut: Ein um das Wagendach gespannter Draht dient als Antenne, geerdet wird durch die Masse das Wagens selbst. Empfangsapparat und Lautsprecher sind so auf­halten lassen sich jedoch die Fahrterschütterungen nicht, daher können nur verhältnismäßig starfe Leitungen, also nur die nächstliegenden Sender empfangen werden. Db diese Neuerung Anklang finden wird, muß nachgeprüft werden. Es gibt sicherlich Fahrgäste, die Ruhe während der Fahrt vorziehen werden.

Fred S. Baumann will diese Frage in feiner Schrift Das Erdöl in Deutschland  "( Carl Heymanns Berlag, Berlin   1930) beantworten und trägt hierzu interessante Angaben zusammen. Er bringt eingehende Untersuchungen über alle bisher bekannten Del felder, über die bisherige Bohr- und Fördertätigkeit und über die Konzerne, die diese Produktion zur Zeit beherrschen. Größere Ausgehängt, daß sie möglichst wenig erschüttert werden. Ganz fern­sichten, die Fördermengen wesentlich zu steigern, bieten einige Tiefbohrungen, die in der letzten Zeit vorgenommen sind und die darauf hindeuten, daß in größeren Tiefen( über 600 Meter) tatsächlich ergiebige Felder vermutet werden können. Gerade darin aber liegt natürlich die Schwierigkeit, da gerade