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Unwürdig! Frauen, die sich ins Unglück stürzen.

Prügelnde Schupos

- Zu neun und vier Monaten Gefängnis verurteilt

Die beiden Angeklagten", so fagte der Staatsanwalt gestern in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht Neukölln,, haben den Bolizeirod beschmuht. Ich habe off genug in diesem Saal Beamle gegen unberechtigte Vorwürfe in Schuh genommen. Ge. rade deshalb fordere ich aber in diesem Falle schärfste Bestra­fung im Interesse des Publikums, im Interesse der Reinheit der Polizei. Die beiden Beamten find des Polizeirods un­würdig."

Der Sachverhalt, der dieser niederschmetternden Anklage des Staatsanwalts zugrunde lag, war folgender: Der Polizeiwacht. meister R. war von seinen Kameraden in einen Vergnügungsaus fchuß gewählt worden. Am 29. Juli d. 3. begab er sich in Beglet tung des Polizeiwachtmeisters 11. auf die Suche nach einem Saal, in dem das Feft abgehalten werden könnte. Bald im einen, bald im anderen Lokal wurde tüchtig dem Alkohol zugesprochen. In der Nähe des Treptower Parts verspürte U. ein Bedürfnis. Anstatt die gegenüberliegende Treptower Anlage aufzusuchen, stellte er sich am Rande des Bürgersteigs auf. Ein fünfzehnjähriger Tischlerlehr­fing, ob dieses ungewöhnlichen Schauspiels erstaunt und beluftigt, blieb stehen. Polizeiwachtmeister U. fühlte sich dadurch chokiert und forderte den Lehrling zum Weitergehen auf. Als dieser der Auf­forderung nicht genügend schnell Folge leistete, verfehte ihm 2. mit sem Knie zwei Tritte in den Rücken. Der 22jährige Schloffer­geselle K. hatte diese ganze Szene beobachtet; er ging auf den be­trunkenen U. zu und sagte, feine Schulter leise mit den Fingern berührend: Herr Wachtmeiffer, Sie sollten doch mit gutem Beispiel vorangehen." Im felben Augenblick erhielt er von N. cinen Fauftschlag ins Gesicht, daß er auf den Damm flog; sodann bearbeiteten ihn beide Beamten mit Fäuften. Sie ließen auch nicht von ihm ab, als Passanten sie in aller Ruhe mahnten, doch ,, menschlich" zu sein. Schließlich forderten sie den Schlosser gefellen R. unbefugterweise auf, zur Wache mitzugehen. Dieser tat das ohne Widerspruch. Trotzdem packte U. ihn derart an den Kragen, daß ihm fast die Luft megblieb, während R. ihn weiter mit den Fäusten bearbeitete und ihn zu guter Letzt in einer Weise die Handfessel anlegte, daß er vor Schmerzen um Hiffe schrie. Obgleich das empörte Publifum fich im allgemeinen ruhig verhielt, zog 1. noch furz vor der Wache seinen Revolver.

In der Gerichtsverhandlung suchten die Angeklagten ihr un­glaubliches Verhalten in einem milderen Lichte erscheinen zu lassen. Die 3eugen bestätigten aber in allen Einzelheiten die Schilderung des Mißhandelben.

Der Staatsanwalt beantragte gegen R. ein Jahr und gegen U. neun Monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf neun und vier Monate Gefängnis. Die Berufung der Angeklagten dürfte ihnen nicht viel nüßen; der Sachverhalt liegt allzu flar auf der Hand. Ihre Karriere als Polizeibeamte muß beendet sein!

Frenzel Prozeß geht weiter.

Berteidigung wieder aufgenommen.- Bulaffung der Preffe berlangt.

Die Justizpressestelle teilt mit: Nachdem in der Straffache gegen Frenzel der Gerichtsvorsitzende in der Sizung vom 28. b. M. erklärt hat, daß alle Mitglieder im Interesse der Wahr­heitsermittlung und des Angeklagten es begrüßen würden, wenn die Rechtsanwälte Dr. Brandt und Dr. Blumenhein die Verteidigung des Angeklagten wieder aufnehmen würden und nachdem auch von britter Seite vermittelnd eingegriffen ist, haben die genannten Rechtsanwälte die Verteidigung wieder aufgenommen, um dadurch eine reibungslose Durchführung des Prozesses zu ermög­lichen."

Wie wir erfahren, haben die Anwälte bei den Besprechungen vor allem die Forderung erhoben, daß Landgerichtsdirektor Hell mig aus den Erfahrungen der letzten Verhandlungstage die Kon­fequenz ziehen und sich beim Potsdamer Gericht dafür einsehen soll, daß der Ausschluß der Presse aufgehoben wird. Diese Forderung werden die Anwälte am Donnerstagmorgen bei Beginn der Ver­handlung auch formell in Form eines Antrags wiederholen, und das Erweiterte Schöffengericht wird zeigen müffen, ob es noch immer der Ansicht ist, daß die Zulassung von Pressevertretern die öffentliche Sittlichkeit und Ordnung gefährdet.

Mariendorfer Rathausgarten als Part. Ruheplätze und Spazierwege für die Erholungsuchenden.

Der Haushaltsausschuß der Tempelhofer Bezirksver sammlung hatte angeregt, den bisher als Nuggarten ver­pachteten Rathausgarten in Mariendorf für die erholung fuchende Bevölkerung zu erschließen. Wie das Bezirksamt Tempel hof in einer Vorlage mitteilt, hat der Magistrat dem Projekt bereits zugestimmt.

Das Projekt fieht unter Erhaltung des wertvollen Baumbestandes die Schaffung mehrerer Ruhepläge und Spazierwege vor. Die Arbeiten sollen mit Wohlfahrtserwerbslofen ausgeführt werden. Die Genehmigung des Magistrats hierzu liegt bereits vor. Zur Be­schaffung der notwendigen Materialien hat das Bezirksamt am 8. September b. 3. 1100 Mart aus Borbehaltsmitteln vorbehaltlich der Zustimmung der Bezirksversammlung bewilligt. Praktische Volksbildung Von Weimar bis heute". Kunstabend des Boltsbildungsamtes Wilmersdorf. In der Stadthalle fann faum ein Apfel zur Erde fallen. Albert Steffahn reiht unter dem Titel ,, Von Weimar bis heute eine Berlenkette klassischer Literatur aneinander. Da geistert der Zauberlehrling und der Erlkönig durchs Geschehen, da ergreift der muchtige Racheschrei des Prometheus und die Feuerizene aus der Gloce, in edler Sprache fließt die Berherrlichung des großen Mohamed dahin. Von den beiden ganz Großen klassischer Literatur geht der Sprecher bann über zur schwärmerischen Lyrik eines Möride. Und machtvoll erhebt sich Liliencrons gewaltige Sprache in feines Fischers Wehrif lewer dot äs flaw; gleidhjam als Widerhall braust hier in die zarte, fast meihevolle Stimmung des Abends donnernder Beifall der Anwesenden. Der Menschen ewiges Sehnen: Freiheit! Tun geht es über zu den Dichtern unferer Tage, Franz Werfels Gemeinschaft und Warum mein Gott ", der Wehruf des Einsamen, zart und tief empfunden, und eindringlich in starkem Bekennertum. Den Schluß bildet eine laanige Jugendnovelle von Thomas Mann Eisenbahnunglück ", die von des jungen Dichterlings Nöten im Eisenbahncoupé berichtet. Die forgfältige Programmgestaltung und gute Vortragsweise des Rezi­tators Stempelten den Abend zu einem jener fulturellen Höhepunkte, deren Schaffung sich die volksbildnerische Arbeit mit Stolz rühmen darf.

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Opfer der Justizmaschine.- Der verhängnisvolle Reinigungseid.

Liegt im Chefcheidungsprozeß der Berdacht nahe, daß eine der Parteien sich des Ehebruchs schuldig gemacht hat, reichen jedoch die Beweise nicht aus, so fann das Gericht den Mann oder die Frau oder auch beide veranlassen, sich von dem Verdacht des Ehebruchs durch den Eid zu reinigen das nennt man Reinigungseid. Von der fragwürdigen juristischen Seite dieses Verfahrens ab­gesehen, steht eine unhaltbarkeit vom moralischen Stand­punkte aus unzweifelhaft fest. Während die Strafprozeßordnung dem Zeugen ein Zeugnisverweigerungsrecht zubilligt, fofern er sich durch seine Aussage, strafbar machen würde, 3 wingt hier das Ge­richt eine Partei, die durch ihre Aussage fich des Chebruchs bezich­figen würde, einen Eid zu leisten. Das tommt faft einer Ber­leitung zum Meineide gleich....

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gut zu effen gab es ist nie zu irgend etwas unanständigem ge­kommen. Der 65jährige Brauer erzählt ausführlich, wie die Be­fanntschaft zustande gekommen, wie die Sechzigjährige sich ihm als kinderlose Kriegerwitwe vorgestellt und wie... hier verweigert er feine Aussage. Doch vorher hatte er schon das Entscheidende dem Gericht aus Versehen" mitgeteilt. Auch vor der Polizei und beim Untersuchungsrichter hatte er es gefagt und auch dritten Per­fonen gegenüber mit einer nichts zu wünschen übriglafsenden Deut­lichkeit geäußert. Das Gericht verurteilte die Sechzigjährige zu einem Jahr Zuchthaus.

Die harmlo e Gebirgsbekanntschaft.

Der andere Fall. Der Ehemann B. erhebt gegen die Frau Eine Sechzigjährige ist zum drittenmal verheiratet mit einem Scheidungsklage wegen Untreue der Frau, begangen mit drei 24 Jahre jüngeren Mann. Sie ist Mutter von sieben Kindern, Männern. Die Ehe wird geschieden. Es folgen Berufung und Großmutter mehrerer Enfel, ihre Ehe mit dem Sechsunddreißig Widerklage vor dem Kammergericht Der Zeuge K., mit dem die jährigen aber höchst unglüdlich. Das Gericht erster Instanz, Frau Ehebruch getrieben haben soll, verweigert die Aussage. Die das die Ehescheidung ausspricht, sagt u. a.: Die unertragbare Un- Frau leistet den Reinigungseid. Die Ehe bleibt ungeschieden. verträglichkeit der Ehefrau hat nach Ueberzeugung des Gerichts Im Meineidsprozeß schildert die Angeklagte ihre Beziehungen mit einen derartigen Grad erreicht, daß es unmöglich sei, dem Manne dem anderen Manne in der harmlosesten Weise. Während eines die Fortsetzung der Ehe zuzumuten Die Sechzigjäh ige legt Be Ausflugs im Erzgebirge habe sie ihn in größerer Gesellschaft rufung ein und erhebt Widerflage Der Mann beschuldigt sie, mit tennengelernt, ihn bloß einmal in seiner Heimatstadt besucht, um einem 65jährigen Brauer Ehebruch getrieben zu haben. Der billig Stoffe zu kaufen, habe mit ihm einen Brief und eine Boft Brauer verweigert vor dem Kammergericht seine Aussage, die tarte gewechselt, weiter nichts, noch nicht mal einen Kuß. Der Zeuge Sechzigjährige leistet den Reinigungseid. Die Ehe bleibt ungeschien. soll aussagen. Was er bekundet hat, ist der Deffentlichkeit nicht be­den, der Mann erstattet Anzeige wegen Meineids. fannt geworden, fie wurde ausgeschlossen im Gegensatz zur ersten Berhandlung. Frau B. erhielt aber 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverlust.

Im Meineidsprozeß vor dem Landgericht I leugnet die Sechzig jährige jede Schuld. Sie hat den Fünfundsechzigjährigen auf dem Friedhof kennengelernt, als er die Blumen auf dem Grabe seiner verstorbenen Ehefrau pflegte, er flagte über seine Einsamkeit, sie besuchte ihn wiederholt mit Tochter und Sohn sie besuchte ihn wiederholt mit Tochter und Sohn weil es da so

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Zwei Frauen sind ins Zuchthaus gestürzt worden. Wieviele. werden ihnen dorthin noch folgen. Der Reinigungseid muß eingefchränkt werden.

Löwenbändiger und Regenwurmfarmer.

Haftentlassung, damit die Würmer nicht hungern.

Er konnte wohl Löwen bändigen, wilde Tiere zähmen, bei einer Frau jedoch war seine ganze Dompteurkunst vergebens. Wenn ein Löwenbändiger sein Herz verliert, ist die Sache immer gefährlich. Gefährlich war es denn auch, daß der Dompteur L., der eines Tages bei einer Bekannten eine hübsche Frau kennenlernte, sich in sie ver­liebte. Noch gefährlicher wurde die Sache aber, als diese Frau nach einiger Zeit die Liebe des Löwenbändigers nicht mehr in Anspruch nehmen wollte.

B

2., der sich vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wegen Be­drohung und Körperverlegung zu verantworten hat, forgte in rührender Weise für die Dame feines Herzens und war jogar bereit, fie vom Fled weg zu heiraten. Nur einen Fehler hatte die Liebe des Dompteurs: Sie war zu groß! Nebenbei war er auch eifer füchtig und dies war der zweite schwere Fehler, besonders weil diese Eifersucht begründet war. Eines Tages wurde dies der ge­liebten Frau unangenehm und sie erklärte, ihn nicht heiraten zu wollen. Der Löwenbändiger hatte in der Geliebten sein Herrn ge­funden! Das fonnte er nicht überwinden, er wurde schwermütig, zog sich von seinem Beruf zurück und gründete eine Regenwurm= farm. In der Nähe Berlins züchtete er diese kleinen unappetitlichen Tierchen zu Tausenden und verkaufte sie an die Angler. Seine Liebe zu Maria konnte er jedoch nicht vergessen, und als er sich ihr eines Tages wieder näherte, ließ sie sich bewegen, das alte Verhältnis

Eisenbahnunglück bei ilm.

Lokomotivführer und Schaffner getötet.

Stuttgart , 28. Offober.

Um 19,30 Uhr stieß zwischen den Bahnhöfen Giengen an der Brenz und Herbrechtingen auf der Strede Ulm- Aachen der Leichtgüterzug nr, 8566 mit einem Leer- Personenzug auf freier Strede zufammen. Von dem Güterzug wurden ein Schaffner leicht und der Lokomotivführer schwer verlegt. Von dem Leerzug wurden ein Schaffner und der Cokomotivführer getötet, der Heizer schwer verletzt. Die Verwundeten wurden sofort dem nächsten Krankenhaus zugeführt. Der Hilfsjug war 21 Uhr an der Unfallftelle. Die Untersuchung der Schuldfrage ist noch im Gange, angeblich trifft dem Fahrdienstleiter in Giengen die Schuld.

Selbstmord eines Lehrlings.

Ein Achtzehnjähriger, der das Leben wegwirft.

Berlin Hermsdorf verübte gestern der 18jährige Drogisten­In der Wohnung seiner Eltern in der Schulzendorfer Straße in lehrling Günter 3. Selbstmord durch Erschießen. Als der junge Mann allein im Hause weilte, schoß er sich aus einem 6- millimeter- Tesching eine Kugel in die linte Schläfe. Mit tödlicher Verletzung wurde er in die Universitätsffinit gebracht, wo er bald nach seiner Einlieferung gestorben ist. Das Motiv zur Tat ist nicht bekannt.

Offenbar in einem Nervenanfall stürzte sich heute vormittag die 44jährige Frau Frieda M. aus dem 4. Stockwerf ihrer in der Wißmannstraße gelegenen Wohnung auf den Hof hinab. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde die Selbstmörderin ins Urbantrantenhaus übergeführt.

10 Jahre Jungfozialisten.

Eine von mehr als 1000 Personen besuchte Rundgebung in den Elysium Lichtspielen" in der Prenzlauer Allee feierte am Sonntag das 10jährige Jubiläum der jungfozialistischen Organisa­tion. Zu Ehren der toten Bergleute der Gruben Anna II und. May. bach erhoben sich zu Beginn die Anwesenden, als der Vorsitzende der Berliner Jungsozialisten, Genosse Sei gewasser, die Jung­arbeiterschaft dazu aufrief, das Bermächtnis der toten Klassen genossen durch Einsatz aller Kräfte für den Kampf um die Ver besserung der Lebensverhältnisse der Arbeiterschaft, um die Be­feitigung aller Ausbeutung zu erfüllen Genoffe Scent begrüßte die Erschienenen im Namen des Bezirksbildungsausschusses der Partei. Zwei Agitations- Spieltruppen der Jungsozialisten brachten

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wieder aufzunehmen. Aber auch diesmal war es nicht lange von Bestand. Maria ließ sich nicht bändigen wie wilde Tiere, fie lief il, rem Dompteur davon. Bei einem zufälligen Zusammentreffen mit dem stürmischen und liebestollen Berehrer tam es zu einem furcht­baren Auftritt. Im Verlauf des Streites bedrohte der An­geklagte feine treuloje Geliebte mit einem Dolch und schüttete ihr gleichzeitig 100 Gramm Salzsäure ins Gesicht. Maria schrie auf und brach dann bewußtlos zusammen. Ihr hübsches Gesichtchen, und ein Teil ihres Körpers waren mit schweren Brandwunden be­deckt. Und wenn sie nicht instinktiv sofort die Augen geschloffen hätte, wäre sie auch noch erblindet.

Der Attentäter wurde sofort verhaftet und nur dem Umstand, daß seine Regenwürmer verhungert wären, wenn er nicht für sie sorgen tönnte, hatte er es zu danken, daß er nach vierzehn Tagen auf Antrag seines Verteidigers aus der Haft entlassen wurde. Die ganze Zeit über, als der Angeklagte in Haft saß, mußten Tausende von Regenwürmern hungern, und aus Mitleid mit den unschuldigen Tierchen hat das Gericht die Haftentlassung gewährt. Noch immer fann der Dompteur L. seine Liebe zu Maria nicht vergeffen und er drohte ihr nun, wenn sie ihn nicht heiraten würde, so werde er von den Regenwürmern wieder zu den Löwen zurüc­tehren, um bei den wilden Bestien den Tod zu suchen. So sieht die Liebe eines Regenwurmfarmers aus.

wirksame Spiel- und Sprechchorszenen zur Aufführung, die dem­nächst in der Deffentlichkeit die Werbung für die Sozialdemokratische Partet unterstützen sollen.

Genoffe Sey be wig hielt eine Ansprache, in der er als die Auf­gabe der Jungfozialisten bezeichnete, alle Trugvorstellungen der Arbeiterschaft über das Wesen der kapitalistischen Gesellschaft durch sozialistische Bildungs- und Aufklärungsarbeit beseitigen zu helfen. Ehrliches Ringen um die Klärung des sozialistischen Weltbildes, Streben nach Zusammenfassung aller jugendlichen Kräfte im Dienſte des Sozialismus vereinige die jungen Genossen. Die arbeitende Jugend, in der heutigen Krisenzeit unter verschärftem Druck der Ausbeutung, vielfach durch jahrelange Arbeitslosigkeit entwurzel, läuft in ihrer Raflosigkeit den politisch- radikalen Flügelparteien nach. wo fie glaubt, ihren leidenschaftlichen Walen zur Umgestaltung der Gefellschaft beffer betätigen zu tönnen. Unter dieser radikalisierten Jugend muß die aktivste Aufrüttelungsarbeit gerade von den Jung­fozialisten geleistet werden.

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Der Film Sturm über Aften" und der Gesang der Inter­nationale" schlossen die eindrudsvolle Rundgebung.

Mit Dolch und Stahlrute zur Versammlung.

Gestern abend wurden die Teilnehmer der kommunistischen und nationalsozialistischen Versammlungen am Friedrichshain von der Polizei auf Waffen durchsucht. Fünf Personen, die feststehende Meffer und Schlaginstrumente bei sich führten, wurden zwangs­gestellt und der Politischen Polizei übergeben. Die Waffenträger werden vermutlich schon heute dem Schnellrichter vorgeführt werden. Außerdem wurden von der Polizei 12 Meffer und Dolch e sowie mehrere Stahlruten und ein Gummischlauch, deren sich die Besizer rechtzeitig entledigt hatten, um der Festnahme zu entgehen, gefunden.

Die Trauerfeierlichkeit für die Opfer der Saargrubenfatastrophe wird heute Mittwoch früh um 9 Uhr im Programm der Aktuellen Abteilung der Funkstunde aus Saarbrücken übertragen.

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. lebungsstunde: Donnerstag, 29. Oftober, 19% Uhr, in der Schule Weinmeisters ftraße 16/17. Que Mitglieder müssen bestimmt und pünktlich er­scheinen.

Aus Anlaß des 30jähtigen Bestehens der Friedrichsschule in Berlin- Friedrichshagen wurde am Sonntag in der Aula der Schule eine umfangreiche und beachtenswerte Beichenausstellung eröffnet, die von dem Leiter des Zeichenunterrichts dieser Anftait. Studienrats Genossen Böttcher, erläutert wurde. Die Aus stellung weist Linoleum-, Scheren-, Faltschnitte, Stempeldrude usw. Böttcher wurden sehr interessiert entgegengenommen. Die fehens in reicher Auswahl auf. Die Ausführungen des Studienrats werte Ausstellung ist werftäglich von 16 bis 20 Uhr und Sonntags ron 10 bis 16 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.