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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 99.

Gewerkschaftliches.

Achtung, Steinarbeiter! Die Streits in Hannover , Hamburg und Rostoc dauern unverändert fort. Außerdem haben in Riesa 17 Kollegen die Arbeit niedergelegt, weil sie für eine Hamburger Firma, wo die Kollegen streifen, Arbeit machen sollten. In Stuttgart wurden 250 Kollegen mit den Maurern und Zimmerern ausgesperrt, weil die Zimmerer die zehnstündige Arbeitszeit verlangten. Die Unternehmer haben uns mit diesem Gewaltatt einen großen Dienst geleistet. Was 20 Agitatoren nicht erreicht hätten, das hat diese Aussperrung fertig gebracht, denn sämmtliche in Stuttgart wohnende Kollegen ließen sich in die Organisation aufnehmen. Infolge der Aussperrung in Stuttgart ist die Zahl der von uns zu unter ftützenden Kollegen auf 515 geftiegen. Wir ersuchen deshalb Sämmtliche Steinarbeiter Deutschlands , uns finanziell thatkräftig

Dienstag, den 28. April 1896.

Versammlungen.

13. Jahrg.

rathen. Für die Durchführung und Aufrechterhaltung des Tarifs foll dann die so zusammengesetzte Kommission Sorge tragen. Willner weist darauf hin, daß gerade die Junung, die sich Eine gutbesuchte Drechsler Versammlung tagte am aus dem Kleinmeisterthum refrutire, den Arbeiterforde 21. April im Englischen Garten in der Alexanderstraße. Jost rungen am schroffsten gegenübersteht. Hammacher, Nauer, gab einleitend einen Ueberblick über die Lohnbewegungen in der Christensen und Menzel erörterten in eingehender Holzindustrie. Redner schildert, wie in den letzten Jahren die Weise die überaus traurigen Bustände in sanitärer Beziehung, Löhne in der Drechslerei bedeutend herabgesetzt sind, und Uebel- die lange Arbeitszeit bei schlechten Löhnen und die unwürdige stände im Beruf Eingang gefunden haben, wie man sie in feiner Behandlung seitens der Meister. Sie wiesen darauf hin, daß anderen Branche der Holzindustrie in ähnlicher Weise vorfinde. Die den Meistern genug Gelegenheit geboten wurde, eine gütliche Befestigung solcher Zustände seien aber durch den Indifferentismus Ginigung herbeizuführen. In den zahlreichen Versammlungen, der Drechsler möglich gewesen, er hoffe deshalb, daß sich die die feit geraumer Zeit stattgefunden haben, in denen die Miß­Drechsler nun endlich fation wirken als Giananmen und eifriger für die Organi - stände erörtert und Abhilfe gefordert wurde, haben es die Meister man einen bisher verschmäht zu unterhandeln. Es liege folge dessen fein günstigen Ausgang der Lohnbewegung im Herbst erwarten. Die Grund vor, jest, nachdem die Arbeiter nicht mehr gewillt sind, sich Agitation soll so eingeleitet werden, daß an einem bestimmten Tage die in der bisherigen Weise ausbeuten zu lassen, in weitere Verhandlungen jezt noch in Berathung stehenden Forderungen allen Fabrikanten mit der Innung einzutreten. Die günstige Konjunktur, die zur Zeit werden. Die Diskussionsredner erklärten ich vorhanden ist und das gefchloffene Vorgehen der Schuhmacher, wie dies jetzt zu tage tritt, Hierauf erörterte der Referent, Reichstags Abgeordneter in R. Schmidt in seinem mit regem Interesse aufgenommenen sämmtliche Redner für den Streit und gegen den Vorschlag ber Vortrage, wie der Arbeiter sich gegen die kapitalistische Aus- Innung aus, indem nach den gemachten Erfahrungen auf gut­beutung zu schüßen vermag. Nachdem ein Antrag, am Schlußlichem Wege nichts zu erwarten sei. Die Abstimmung ergab die buje ryttarbeitern überweisen, den beschik ben ott­die Tellersammlung fortzusehen und den Ueberschuß den Kott- einstimmige Annahme eines Antrages, wonach in allen Geschäften buser Textilarbeitern zu überweisen, allgemeine Zustimmung ge- die Forderungen sofort zu stellen sind und da, wo der Tarif nicht funden, bekundeten die Anwesenden in einer Resolution ihr Ein bewilligt wird, die Arbeit niederzulegen ist. Mit einem be verständniß mit den Arbeiten der Kommission und verpflichteten geisterten Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung wurde hierauf sich. für den Anschluß an den Holzarbeiterverband zu wirken. Die Versammlung gefchloffen. zum Schluß wurde ein Borſchlag a‍zeptirt, das Werkſtatt- Ver- Der Verein der Bauauschläger hielt am 12. d. M. ſeine trauensmännerfystem einzuführen. Hiernach hat jede Werkstatt monatliche Versammlung ab. Bunächst wurden mehrere Vereins­einen Vertrauensmann in die Vertrauensmänner-Sizung zu ente angelegenheiten erörtert und erhielt hierauf Bergau das Wort, senden. In Werkstätten, wo nur ein Drechsler arbeitet, gilt dieser als Vertreter. Die Sigungen werden im um für die Verschmelzung beider Vereine zu plädiren. Die Ver­ Borwärts bekannt gegeben. Am 1. Mai betheiligen sich die Drechsler an der Versammlung stimmte den Vereinbarungen zu, die von der Kommission Alsdann wurde wieder die große Konkurrenz, festgesetzt waren. sammlung der Holzarbeiter. welche unter den Kollegen herrscht, getadelt. Den Textilarbeitern zu Rottbus bewilligte die Versammlung eine Unterstützung von 30 Mart.

Die Geschäftsleitung der Steinarbeiter Deutschlands . J. A.: im allgemeinen mit der Thätigkeit der Kommission einverstanden. die Bewegung. weiteren Diskussion sprachen sich

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eine

Ph. Thomas, Rigdorf( Berlin ), Bergstr. 162. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Die Steinarbeiter Hannovers haben ihre Forderungen von sieben Meistern unterschriftlich bewilligt bekommen, von eben so vielen noch nicht. Die Maurer Hannovers haben ihre Forderungen bei Die Maurer Hannovers haben ihre Forderungen bei 96 Meistern durchgesetzt, bei 30-35 noch nicht. Im Ausstand befinden sich noch zirka 150 Mann. Es ist leider ziemlich viel Zuzug von auswärts gekommen; die Ursache liegt wohl in der Hauptsache daran, daß die Maurer Hannovers in legter Zeit wenig oder nichts über ihre Lohnbewegung in der Presse per öffentlichten. Wegen des Vergleichs, den die Lohnkommission der streifenden Kaffeefortiterinnen ber Firma Stucken u. Andresen in Altona mit dieser zustande gebracht hat, war gegen die Lohnkommission der boshafte Vorwurf erhoben Die Musikinstrumenten- Arbeiter der Mechanik- Klaviatur worden, sie habe sich bestechen" lassen. Eine von 1500 Per und Klavierbranche waren am Sonnabend zu einer ungemein fonen besuchte Versammlung der Kaffeefortirerinnen besprach die stark besuchten Versammlung es mochten etwa 2000 Personen Sache und drückte der Kommission einstimmig ihr Vertrauen aus. anwesend sein im Keller'schen Saale zusammengekommen, um 15. d. M. bei Hente, Naunynstr, 27, statt mit der Tagesordnung: Eine Branchenversammlung der Gürtler fand am In Harburg streifen die Arbeiter der Thörl 'schen Del über ihre an die Fabrikanten zu stellenden Forderungen Beschluß Wie stellen sich die Gürtler zur allgemeinen Forderung einer fabrit. Die Preffer hatten verlangt, daß die zum 1. Mai an zu fassen. Wie der Referent Arendt ausführte, hat die in den neunstündigen Arbeitszeit?" Kollege Heinrich legte den An gedrohte Lohnkürzung bei den Leinölpressen nicht eintrete, daß einzelnen Fabriken durch Fragebogen vorgenommene. Erhebung wesenden die Nothwendigkeit einer verkürzten Arbeitszeit klar, ferner den Arbeitern an den Palmölpressen für ihre mörderische gezeigt, daß mehr als die Hälfte der Klavierarbeiter sich für die da es nur dadurch möglich sei, die Reserve- Armee, die von Jahr Arbeit statt 3 M. nun 3,20 M. gezahlt werden, und endlich, daß Forderung des achtstündigen Arbeitstages und entsprechender zu Jahr wächst, zu verringern. E3 sprachen noch die Firma die Gaiser'sche Fabrit, wo ebenfalls ein Ausstand Lohnerhöhung erklärt haben. Es wäre jetzt an der Zeit, auf dafür die Kollegen Quibow, Winter und Cohn; ausgebrochen ist, nicht durch Waarenlieferung unterstüße und die die Aussperrung der Klaviaturarbeiter und den bekannten Mai- es wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: provokatorischen Maßregelungen der letzten Zeit zurücknehme. Utas der Fabrikanten die Antwort zu ertheilen, diese Forde Die versammelten Gürtler verpflichten sich, in Da dieſe Forderungen abgelehnt wurden, jo legten die Arbeiter, rungen zu stellen, und, wenn dieselben nicht bewilligt würden, Agitation für den Neunſtundenlag einzutreten, und mit allen airta 170 Mann, einmüthig die Arbeit nieder. Die übrigen Ar- die Arbeit niederzulegen. Es fei jest um fo eher zu empfehlen, zu Gebote stehenden Mitteln denselben zur Durchführung zu beiter der Fabrit sollten, nun die Breſſer erlegen, wofür man in der gedachten Weise vorzugehen, als infolge der Aussperrung der bringen. ihnen einen Schichtlohn von 4 M., also 80 Pf. mehr als die Klaviaturarbeiter auch den Klavierarbeitern bald die Arbeit mangeln Für den 1. Mai verpflichten sich alle Anwesenden, wo es Presser fordern, geben wollte. Die braven Leute ließen sich würde und die Fabrikanten bei der angenblicklich herrschenden günstigen möglich sei, den Tag durch Arbeitsruhe zu feiern, und die an darauf nicht ein, sondern legten Gruppe, um Gruppe, gleich Geschäftslage wohl nachgeben müßten. Es wurde eine Resolution diesem Tage stattfindende Versammlung im Feen- Palast zu be­falls die Arbeit nieder. In der Fabrik blieben nur etwa ein zur Diskussion gestellt, welche die Kollegen verpflichtet, am Mon- suchen. Die Arbeitenden verpflichten sich, von ihrem Werdienst Dugend Arbeiter. tag, den 27. d. M., die Forderung des Achtstundentages und 50 Pf. für den öffentlichen Unterstüßungsfonds zu zahlen. eine Lohnerhöhung von 12-20 pCt. für Klavier- und Klaviatuv arbeiter, eine solche von 15-25 pet. für Mechanitarbeiter zu stellen und bei Ablehnung dieser Forderungen die Arbeit nieder­zulegen. Hierüber entspann sich eine etwa zweiftündige Debatte, Der Streik bei der Konfektionsfirma Sernau in Halle in der mehrere Redner entschieden für die Resolution ein­ist nun gleichfalls beigelegt, nachdem Herr Sernau die Forderung Andere glaubten die Zeit zu einer allgemeinen aufgegeben hat, die Arbeiterinnen sollten über die im Volks- Lohnbewegung noch nicht gekommen, da das Interesse für die­blatt" gegen ihn veröffentlichten Artikel ihr Bedauern aus- felbe namentlich unter den Arbeitern der großen Fabriken noch sprechen. Herr Sernau stellt sämmtliche Arbeiterinnen sofort gar zu gering sei, und nur ein kleiner Bruchtheil dieser Kollegen wieder ein, drei derselben nehmen ihre persönlichen Bemerkungen fich einem Streit anschließen würde. Wieder andere Redner über Herrn Sernau und dessen Angestellte Fräulein Schöne hielten die Forderung des achtstündigen Arbeitstages als zu weit zurück; Herr Sernau gewährt 15 pet. Lohnerhöhung und nimmt gehend und erklärten sich für eine wöchentliche Arbeitszeit feine Lohnänderung ohne Einwilligung einer aus Arbeitern ge- von 52 Stunden. Die Resolution wurde endlich mit bildeten Kommission vor; jedes Warten, was länger als eine schwacher Mehrheit abgelehnt und das Abstimmungsresultat Stunde dauert, wird den Arbeiterinnen mit 30 Pf. vergütet; mit lebhaftem Bravo seitens der Gegner der Resolution begrüßt. Herr Sernau erklärte ferner, daß er den Vergleich seiner Nachdem man noch eine weitere Stunde debattirt hatte, wurde ftreitenden Arbeiterinnen mit seinem Zigarrenftummel" zurück: folgender Antrag gegen 6 Stimmen angenommen: Die Musik­nimmt, und die Lohukommission erklärte, daß sie die im Volts- instrumenten- Arbeiter fordern eine wöchentliche Arbeitszeit von blatt" gegen Herrn Sernau erschienenen Artikel weder verfaßt 51 Stunden und 10-15 pet. Lohnerhöhung. Diese Forderungen noch veranlaßt hat. Der Frieden ist durch die Vermittelung des Konfektionärs Siegmund Lewin zu stande gekommen. Mit dem Streit bei Sernau sind nun sämmtliche Au 3. stände in den Hauptsißen der Konfettion Nord­und Mitteldeutschlands erfolgreich beendigt. instrumenten- Arbeiter schloß. Eine öffentliche Versammlung der Bauarbeiter, die Genosse F. Bastian, Köpenick , Gartenstr. 19, zum 2. Raffirer In Eupen in der Rheinproving streifen seit Montag bei am Sonntag tagte, beschäftigte sich mit der bevorstehenden Lohn- Genosse Gärtner , Berlin , Rügenerstr. 12, gewählt. Unter Ver­der Firma Wilh. Peters u. Cie. 30 Tuch stöpferinnen bewegung und dem partiellen Streit der Maurer. Wie in voriger einsangelegenheiten wurden den Rottbuser Textilarbeitern als wegen Lohndifferenzen. Knöpferinnen der Fabrik weigerten sich, die Arbeit der Aus- Ansicht, daß die Maurer vor dem Eintritt in die Bewegung sich ich, die der Bersammlung, fo waren auch diesmal einzelne Redner der ameite Rate tht, recht lese unier den Stouge ou agitizen, ersucht, rege Kollegen zu ständigen zu verrichten. mit den Bauarbeitern in das Einvernehmen feßen mußten, um damit die Fernstehenden endlich erwachen und sich ihrer erbärm

Im Schuhmacherstreik in Elmshorn hat sich der Bürger verein von 1896 zur Vermittelung zwischen den beiden Parteien erboten. Die Vermittelung ist beiderseits angenommen worden.

traten.

der Bau- und gewerblichen Hilfsarbeiter Berlins hielt am Der Kranken- Unterstützungs- und Begräbnißverein 19. April seine Generalversammlung ab. Es wurde fonstatirt, daß sich die finanziellen Verhältnisse des Vereins gebeffert haben. Borhanden sind 1621,70 M., verzinslich angelegt 1400 m.

In Weißenfee tagte am 18. April die Generalversammlung des sozialdemokratischen Arbeitervereins. Der Kaffenbericht, der zur Berlesung gelangte, weist mit einem Bestand von 199,25 M. eine Einnahme von 314,45 M. und eine Ausgabe von 88 M. auf mithin blieb ein Bestand von 226,20 M. Wie von den Revisoren mitgetheilt wurde, sind dem Kassirer durch den bei ihm verübten Einbruch 87 M. entwendet; bis auf diese Summe wurde dem Rassirer Decharge ertheilt. Hierauf wählte die Versammlung die Genossen Elsholz, Barthelt und Eschbach zu Revisoren. Köpenick . Hier tägte am Sonntag, den 19. b. M., nach­mittags 22 Uhr, die statutenmäßige Generalversammlung des Fachvereins der Appreteure, Defateure, Färber, Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen Berlins und der Umgegend. Nachdem der find am Montag den 27. d. M. zu stellen, und wenn dieselben Bericht des Vorstandes entgegengenommen war, wurde zur Wahl nicht bewilligt werden, ist sofort die Arbeit niederzulegen. desselben geschritten. Zum Borsigenden wurde Genoffe B. Lietsche, Allseitiger Beifall folgte der Annahme dieses Antrages, worauf Köpenick , Grünauerstr. 49, zum Schriftführer Genosse E. Ring, die Versammlung mit einem Hoch auf die Bewegung der Musit: Köpenick , Glienickerstr. 86, zum Beisiger Genosse G. Müller, Köpenick , Rudowerstr. 9, wiedergewählt; zum 1. Kassirer wurde

ein gemeinsames Vorgehen zu ermöglichen. Durch die Bewegung lichen Lage bewußt werden. Charlottenburg . Ain Sonnabend beschäftigten sich hier

Am

In Posen sind die Maler, Anstreicher Maler, Anstreicher und Ladirer in eine Bewegung für Verkürzung der Arbeitszeit der Maurer seien die Bauarbeiter bedeutend in Mitleidenschaft gezogen und waren und Erhöhung des Lohnes eingetreten. theilweise gezwungen, die Arbeit die streifenden Maurer in einer gut besuchten Versammlung mit ruhen zu lassen, trotzdem die Periode feine günstige dem Stand der Lohnbewegung. Maurer Schulz und Kater Die in der Ersten Ungarischen Schriftgießerei- Aktien- und Arbeitslose zahlreich vorhanden waren. Rater, schilderten den bisherigen Verlauf der Bewegung und bezeichneten gesellschaft in Budapest zwischen Personal und Geschäfts- Mitglied der Lohnkommission der Maurer, legte die Gründe die Situation als eine äußerst günstige. In der Diskussion er­leitung entstandenen Differenzen sind auf gütlichem Wege aus- dar, welche Veranlassung gaben, so frühzeitig in die suchte Schulze die jüngeren Arbeiter, von Berlin abzureisen, aber geglichen. Bewegung einzutreten, ohne daß eine Verständigung mit den auch die Städte zu meiden, wo gegenwärtig die Maurer gleich­Die Bauarbeiter Pilfeus in Böhmen haben in Zahl von Bauarbeitern in der kurzen Zeit angebahnt werden konnte. Der falls im Ausstand find. Wie ferner mitgetheilt wurde, haben mehr als 1000 Mann die Arbeit eingestellt. Den Anstoß zum günstige Verlauf der Bewegung, bei der auch die Bauarbeiter mehrere Firmen für ihre Bauten eine Verlängerung der fest­Streif gab der Bezirkshauptmann Ritter v. Hansgirg, der Bortheile zu verzeichnen haben, beweise, daß durch das Vorgehen gefehten Frist erzielt. Mit der ernsten Mahnung, die Beschlüsse Den Bauarbeitern, ohne das Gutachten der Gehilfenversammlung der Maurer keineswegs ein Fehler begangen wurde. Der Redner zu halten, sowie für den Anschluß an die Organisation zu wirken, einzuholen, eine nachtheilige Arbeitsordnung aufzwingen wollte. räth den Anwesenden, eine rege Agitation zu entfalten, ins- schloß die Versammlung. Jm vorigen Jahre hatten die Bauarbeiter die Forderung besondere eine Einigung und Stärkung der beiden bestehenden Dr Steglit. Am 23. d. M. tagte eme öffentliche Versammlung gestellt, es möge die Arbeit um 7 Uhr früh beginnen. Die ganisationen anzubahnen, um so gerüstet zu der beabsichtigten Aktion der Zimmerer für Steglis, Friedenau und Umgegend im Lokal Bauunternehmer lehnten die Forderung ab, mit der Ausflucht, zu sein. Die Maurer, deren Solidaritätsgefühl durch die Bewegung von Schellhase mit folgender Tagesordnung: Der letzte Streit es wären die Verträge bereits abgeschlossen, sie würden erheblich gesteigert, würden es an der nothwendigen moralischen und feine Erfolge. In treffender Weise schilderte Ob it ben Obst große Berluste erleiden 2c. Sie versprachen, in der neuen Bau Unterstützung nicht fehlen lassen. Nachdem Krüger, Rennthaler, Verlauf der Lohnbewegung und ermahnte zur strikten Innehaltung ſaiſon die Forderung zu berücksichtigen, vergaßen jedoch dieses Heidmann u. a. die Gleichgiltigkeit eines Theiles der Kollegen Beg auf der Lohnbewegung und ermahnte zur firikten Innehaltung Errungenen. Nach einer unwesentlichen Diskussion wurde Versprechen. Der Bezirkshauptmann erließ eine Arbeitsordnung, gerügt und zum Anschluß an die Organisationen, sowie zur ein- über die Geschäfte von Kosinsti, Sinnig und Wehner, sämmtlich welche die Arbeitszeit von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends festheitlichen Agitation aufgefordert hatten, wurde die Lohnkommission in Stegliß, die Sperre verhängt. Zum Schluß gelangte eine sezt, und als sich die Arbeiter dieser Willkür widersetzten, wurde beauftragt, ein Streikbureau einzurichten, in dem das Resultat Resolution zur Annahme, in der sich die Anwesenden zum An­ihnen bedeutet, fie tönnten nach Hause gehen. Das war die über die zu stellenden Forderungen entgegengenommen wird. Die schluß an die Organisation verpflichten und die Durchführung Veranlassung zum Bauarbeiter- Ausstand auf der ganzen Linie. Sammlungen zum Streitfonds sollen von jetzt ab durch Listen, ihrer Forderungen in allen Geschäften erstreben wollen. Die Bildhauer Prage stehen in einer Bewegung um Gin. welche mit dem Stempel der Lohukommission versehen sein müssen, ihrer Forderungen in allen Geschäften erstreben wollen. führung des Neunstundentages, 10 pCt. Lohnerhöhung und Ab­schaffung der Akkordarbeit. Die Meister haben bis zum 2. Mai Frist, sich darüber zu äußern; lehnen sie die Forderungen ab, so soll die Arbeit niedergelegt werden.

übermen

Ursache des Schuhmacherstreiks in Prag ist übermensch liche Arbeitszeit und ungenügende Entlohnung.

fortgesetzt werden.

Ungefähr 1500 Schuhmacher( Schoßarbeiter) waren gestern Vormittag im Feen Balast versammelt, um über den Eintritt in die Lohnbewegung Beschluß zu fassen. Der von der Agitations­tommission ausgearbeitete Tarif weist ungefähr 350 Posten auf, die einen Zuschlag zu den früheren Preisen von 15 bis 20 pCt. bedeuten. Für die Wartezeit, die im allgemeinen eine sehr lange ist und von jeher als Uebelstand bezeichnet wurde, wird 50 Pf. Die Arbeiter der städtischen Gasanstalten Prags find, wie schon in einer Depesche mitgetheilt wurde, an den Stadtrath per Stunde gefordert. Als Minimallohn ist 20 M. pro Woche mit einem Gesuch herangetreten, worin sie ihre gegenwärtige festgesetzt. Sonntags und Nachtarbeit soll in allen Fällen ver­weigert werden. Nachdem Hammacher in seinen Aus­zwölfftündige Arbeitszeit, teine Sonntagsruhe und führungen die Verhältnisse, wie sie sich gegenwärtig in diesem niedriger Lohn darstellen und eine Ausbesserung in allen Gewerbe gestaltet haben, geschildert und die Nothwendig­Punkten verlangen. feit der sofortigen Proklamirung des Streits der Versammlung flargelegt hatte, ergriff im Namen der Innung der zweite Ober­meister Schuhmann das Wort und forderte die Anwesenden auf, bevor sie in den Ausstand treten, eine Kommission zu wählen, die gemeinsam mit der Kommission der Innung den Tarif be=

Situation

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Der Bildhauerstreif in Basel hat wegen Uneinigkeit der Arbeiter mit einer Niederlage geendet. Ein vom Regierungs­rath Reese unernommener Bermittelungsversuch ist gänzlich erfolg Los geblieben.

Oranienburg . Hier sprach am 19. April Genosse Mehner in einem befällig aufgenommenen Vortrag über das Thema: Die sozialdemokratische Partei und ihre Gegner. Eu lebeis

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Nordschule, Müllerstraße 179a:

Arbeiter- Bildungsschule. Dienstag Abend von 9-10% Uhr: Süd= o ft Schule Waldemarfir. 14: Deffentliche Gesundheitspflege ( Nahrungs- und Genußmittel, Wohnung und Gefundheit, öffentlicher Kinder­fchus, echulgesundheitspflege, Fabritgefezgebung, Fürsorge für Arbeite­rinnen.) Serr Dr. Gustav Heymann. lution durch Kopernikus , Galilei und Newton. Natur& rtenntniß.( Antike und moderne Naturbetrachtung. Revo­Philofophie und naturwissenschaftliche Forschung. Innerer Suſammenhang der Naturträfte. Nob. Mayer, Helmbols. Gefeß von der Grbalmung ng Kraft und des Stoffes. Einheitlichkeit der Materte. Grundzüge des Darwinismus.) Herr Dr. C. Joël. Bei allen Unterrichtsfächern werden neue Theilnehmer, Tamen und Berren, jeder Beit aufgenommen. Arbeiter- Sängerbund Berlins und Umgegend. Borsigender Ad. Neumann, Pasewalterstraße 3. talender find zu richten an Fried. Kortum, Manteuffelftr. 49, v. 2 Tr. Alle Neuberungen im Vereins­Arbeiter Raucherbund Berlins und Amgegend. Nenderungen in Vereinstalender sind zu richten an Otto Schulz, Rottbuser Damm 72. Deutscher sozialdemokratischer Lesehlub in Paris . Rue St. sonore 314, Cafe du Lion de Belfort. Seven Sonnabend öffentliche Ber­fan nug; reiche Bibliothet, Beitungen, französischer Unterricht.

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