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Faschistische Aftrologie.

Ist es Berechnung oder Dummheit, in dieser Zeit freigeistigen Dentens treibt die Astrologie Geschäfte, die an ihre besten Zeiten gemahnt. Wenn Dr. C. H. seine Getreuen in den Schubertsaal einladet und bittet, sich rechtzeitig einen Platz durch den Vorverkauf zu sichern, so hält man das für geschäftliche Gerissenheit. Aber dreiviertel vor 8 Uhr schlägt sich bereits die Masse der Anstürmenden vor den Türen, um noch ein Billett zu erhalten. Die Büchse der Pandora kann nicht so viel Scheußlichkeiten enthalten, als dieser verkappte Savonarola aus dem Arsenal unglückbringender Sternkonstellationen herauslieft. Man merkt és bald, es hat Methode, die Zuhörer werden breit geschlagen, ihre Sinne sind nunmehr für jeden Humbug und dann auch für jede Tröftung empfänglich. Zurückgreifend auf die Ge­schehnisse der letzten Jahre kann der Sterndeuter unkontrollierbar behaupten, daß er dies alles mit tödlicher Sicherheit prophezeit habe. Er ist für ein Bündnis mit Italien ; er ist gegen den Erbfeind Frankreich". Aus dem läppischen Zahlenspiel merkt man, wie das ganze horoskopische Spiel mit Häusern" Himmelszeichen, Umlaufs­zeiten usw. ein fürchterlicher Quatsch ist, indem sich der Herr Dottor selbst mehrfach verwirrt. Er versucht es zu beweisen, daß Frankreichs böse Zeit gekommen sei und daß Deutschland im Verein mit England und Italien bis 1934 aus Frankreich Kleinholz machen wird, wobei Paris in Trümmer geht. Die arische Rasse wird wieder tonangebend werden und die Juden, die leider ihr Geld schon jetzt in Sicherheit bringen, werden aus den Führerstellungen gedrängt werden. Für weite Sicht zwischen 1970/80 wird ein Weltkrieg zwischen der gelben Rasse und Europa angekündigt.

Plöglich spricht er von Deutschlands ruhmvoller Mission, die im Jahre 1934 anhebt. Die Welle des Nationalismus wird alles Ungesunde hinwegschwemmen, wenn es Hitler gelingt, an der großen Klippe Rom " glücklich vorbeizuschiffen. Die ganzen Jahre bes Unglücks waren nur eine Prüfung, aus der das Volk geläutert her= vorgehen soll. Freilich wird es Hitler selbst nicht sein, aber ein Führer, der schon unter uns weilt, von ganz großen Formaten, lauteren Charakters, ein zweiter Cromwell, der ,, Cäsar", der das neue Volks­taifertum in Deutschland errichtet. In diesem dritten Reich wird eitel Friede und Freude sein. Bis dahin aber wird die Sozialdemo­fratie zerschlagen sein und das Massenelend, Massenstreits, Riesen­revolten werden auch im nächsten Jahr das Land zerfleischen. Es wird im neuen Jahr der Reichstag gestürzt werden, der Zauberer fann es nicht genau sagen es wäre auch zu unvorsichtigt! aber er glaubt, daß es schon der letzte Reichstag sein wird, der ge­wählt wurde usw. usw.

Nach diesen Kostproben dankt der unbefangene Zuhörer feinem gütigen Schicksal, daß er noch soviel Bernunft übrigbehalten hat, um diesem Hakenkreuzfabbath der Himmelszeichen zu entfliehen.

Die Flutwelle in Niederschlesien

Die größte Gefahr vorüber.

Während in Oberschlesien allgemein ein Fallen des Begel­standes zu verzeichnen ist und dadurch auch besonders in Oppeln die größte Gefahr beseitigt ist, hat die Flutwelle munmehr Niederschlesien erreicht, wo im Durchschnitt die Pegelſtände einen halben Meter höher sind als am Freitag. Man glaubt aber, daß die größten Gefahren vorüber sind, menn auch noch mit einem weiteren Anschwellen der Flutwelle in Niederschlesien wellen der Flu gerechnet wird.

Die Deid bruchstelle bei Lindau hat noch nicht ge­schlossen werden können, aber auch eine Erweiterung der Bruch­stelle fonnte vermieden werden. Scheidelwith, Neu- Limburg und die Domäne Lipik sind zwar vom Wasser umfpült, werden aber durch alte Deiche geschützt. Die Försteret dagegen steht völlig unter Wasser. Der Förster fonnte gerettet werden. Welche ungeheuren Regenmengen in den letzten Tagen niedergegangen sind, geht aus den Berichten der Wetterstationen hervor. In der mittel­schlesischen Ebene sind danach im letzten Monat durchschnittlich über 200 Millimeter Regen gefallen. Aus dem Bober- Kazbach- Gebirge und aus dem Isergebirge werden sogar über 300 Millimeter ge­nannt, aus Flinsberg 383 Millimeter. Einzelne Orte dürften an 400 Millimeter herankommen, das heißt auf 4 Hektoliter je Quadratmeter, die fast ganz in den letzten Tagen niedergegangen sind. Bei der unbeständigen Witterung ist mit einer schnellen Ab­nahme des Hochwassers nicht zu rechnen. Im Hochgebirge ist außerdem in den Lagen über 1400 Meter bereits wieder Frost eingetreten. Leider hat das Hochwasserunglück ein weiteres Opfer gefordert. Wie aus Glaz gemeldet wird, ist am Freitag in der Neiße ein Mann ertrunken.

Erdbeben in Dänemark und Schweden Die letzten Erdstöße fogar in Rügen verspürt. Kopenhagen , 1. November.

In der Nacht zum Sonnabend, etwa 17 bis 18 Minuten nach Mitternacht, verspürte man in verschiedenen Teilen Kopenhagens einen heftigen Erdstoß. In Gammelholm und im ganzen Hafengebiet flirrten die Lampen an den Decken, und man glaubte, daß sich der Fußboden fente. In den Kopenhagener. Vorstädten Hellerup , Göborg und Amager verspürte man ebenfalls den Erbstoß. Die Bevölkerung wurde in einigen Teilen der Stadt unruhig und stürzte aus den Häusern. Der Staats­meteorolog teilt mit, daß das Erdbeben 20 Sekunden gedauert habe und sich von Norden nach Süden erstreckte. Die Meldungen aus der Provinz besagen, daß man in nächster Nähe Kopenhagens den Erdstoß ebenfalls verspürt hat. Auch auf der schwedischen Seite des Sundes hat man, wie aus Malmö gemeldet wird, sechs bis Sieben Sefunden lang die Erderschütterungen ver­spürt. Wie das Observatorium Lund mitteilt, hat es sich um einen lokalen Erdstoß von ungewöhnlicher Stärke gehandelt, der um 0.16% Uhr festgestellt worden sei. Es handelt sich um mehrere Erschütterungen. Das Erdbebenzentrum habe sich nur wenige Meilen von Lund entfernt befunden.

Selbst bis zur Insel Rügen erstreckten sich, wie jetzt aus Stettin gemeldet wird, die Erdstöße. So wurden furz nach Mitternacht in Putbus und Umgebung deutlich be­mertbare Erdstöße wahrgenommen.

Caroms Cachbühne. In den neu ausgestatteten Räumen des Walhalla Tunnels hat die Winterfaifon begonnen. Das Falkner Orchester gab die Einleitung. Begeistert wurde das Hausquartett empfangen. Part und Bart zeigten sich in hübschen equilibristischen Spielereien. Ferner der Tenor Offy Schubert, Freon Sieg, der humorvolle Komiter, Marlaine und Tabor in exzentrischen Tänzen. Lou und Jeromes gefielen als Erzentrifer, ebenso in ihrem Zahn­traft- Sportatt die 3 Moussons und Henry Saturn mit seiner vier­beinigen Künstlerfamilie. Der Hauptschlager war ein parodistisches Liederspiel aus galanter Zeit am Hofe des König Karo 99, worin natürlich Erich Carom die Hauptrolle, die königliche Hauptrolle spielt. Den Schluß bildete eine Burleste aus vergangenen Tagen ,, Der Schlaue Johann".

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